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Job: Auf den Hund gekommen

Sato Yuuta

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Job: Auf den Hund gekommen
Oder: Who let the dogs out? – Whe. Sorry.

Sato saß auf einer steinernen Bank auf der anderen Straßenseite gegenüber der Tür von Miss Valentina. Der kleine Grünbereich zwischen der Straße und vor der Tür war perfekt geschnitten, vermutlich konnte man die Höhe mit dem Milimetermaßband berechnen. Ein kleiner, weiß lackierte Zaun hielten Personen davon ab den Rasen zu betreten, während ebenso weiße Steinplatten den Weg zur Haustür kennzeichneten. Der Rase sah nicht wirklich so aus, als ob je andere Füße außer dem Gärtner ihn berührt hätten. Warum hat man dann einen Rasen und nicht ein Blumenbeet? Neben der Tür war eine Klingel, sowie ein kleines Schild aus Ton, das rosa lackiert war und von dem weiß gehaltenen Schriftzug „Miss Valentina und Princes“ bedeckt war, die Name mit weißen Linien unterstrichen. Das Haus selber hatte exakt eine Etage und stach damit regelrecht neben den beiden größeren Wohnhäusern, die noch dazu aus Stein und nicht aus Holz gefertigt waren und aus denen hohe Kinderstimmen erklangen, hervor. In einem der beiden Fenster, die sich jeweils neben der Tür befanden hing ein Stern, der aus Wolle gestrickt worden war, im anderen stand einer sehr einsam wirkende Hortensie neben einer Porzellanfigur.
Warum hatte er das Gefühl, das eigentlich in den Rasen eine kleine Buddhastatue mit langem Bart und Schaufel zu stehen hatte?

Der junge Genin schüttelte den Kopf und ging stattdessen seinen Auftrag durch. Auftrag. Wenn man es denn als Auftrag bezeichnen wollte. Er sollte sich um einen Hund kümmern. Er schüttelte leicht verärgert den Kopf. Gewiss, er war nur ein Genin und solche Aufgaben gehörten auch zu seinem Bereich, ein Shinobi diente seinem Dorf, aber ein Hund? Er sollte einen Hund ausführen? Er mochte keinen Hund. Noch dazu sollte die Tölle, die auf den Namen Princes hörte, groß und schwer sein. Meinte seine Schwester, die auch schon mal diese wundervolle Tätigkeit ausüben durfte, wie sie es formuliert hatte. Und sich überschwänglich für ihn gefreut hatte. Eher, das ich und nicht du es tun musst, Schwesterchen. Er seufzte. Wenigstens musste er es nicht allein übernehmen.
Michiyo Kumiko war die zweite Person, der man heute diese ehrenvolle Tätigkeit übertragen hatte. Und er freute sich eigentlich. Gewiss, die Kunoichi war still, zurück haltend und er wusste nie so recht, wie er ihre Aussagen, wenn sie denn mal etwas sagte, werten solle, aber man kam gut aus mit ihr, wenn man keine Diskussion führen wollte und sie war verlässlich. Glaubte er. Seit ihrem gemeinsamen Auftrag das Haus einzureißen hatte er sie nicht mehr wirklich gesehen. Vielleicht hatte sie was Interessantes erlebt und vielleicht würde sie es sogar von sich aus erzählen. Aber wie mit der Buddhastatue, die er zu sehen erwartete, ging er eher davon aus, dass er da wohl viel Geduld aufbringen musste, ihr so etwas zu entlocken. Nun, dann hatte er immerhin noch etwas andere zu tun als bloß einem Hund hinter herzulaufen.

Und dann sah er sie, als er eher zufällig nach links blickte. Er erhob sich mit einem freundlichen Lächeln und richtete seine blaue Weste und zog die Kapuze zurück. Er hatte die Weste nicht nur gewählt, da sie erstens bequem, zweitens wegen ihrer Taschen praktisch war, nein, er hatte gehört, das heute möglicherweise Regnen würde, auch wenn der blaue Morgenhimmel dies eigentlich nicht ahnen ließ. Aber besser vorbereitet als pitschnass in der grauen Stoffhose und dem schwarzen Hemd, das er unter der Weste trug, einem Hund hinter herjagen. Seine Schwester hatte wahrhaft fürchterliche Bilder an die Wand gemalt. Yuuta fuhr sich kurz durch seine wie immer etwas unkontrollierten Haare, die auch das Stirnband nicht wirklich bändigen konnten. Nun, so war sein Haar eben. Er deute eine Verbeugung an. Auch wenn er bereits einen Auftrag mit ihr bereits gemeinsam erledigt hatte, Erfolgreich erledigt, so erinnerte sich doch nur zu gut an ihre etwas kühle Höflichkeit und ahnte, das er wohl mal wieder ungewollt den Anführer der Gruppe spielen durfte. Und das er sich auf sehr höfliche und ebenso kurze Antworten gefasst machen durfte. Aber es war schön ein bekanntes Gesicht zu sehen. „Guten Morgen, Michiyokun. Schön dich wieder zu sehen. Ich hoffe es geht dir gut?“
 

Michiyo Kumiko

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Es war mal wieder so weit! Es gab wieder eine unendlich wichtige Aufgabe, die erledigt werden musste. Wie immer hatte Kumiko-chan sich geschworen, die Aufgabe perfekt zu erledigen, damit auch jaaaaa keine Beschwerden oder sonst was kam. Dieses Mal sollte sie mit einem Hund spazieren gehen; nicht sehr aufregend, aber ein Auftrag, der ernst genommen werden wollte – und das würde die Blondine tun! Zusammen mit Sato-Senpai würde sie diesen Hund ausführen, wie er noch nie ausgeführt worden war, notfalls auch bis an die Grenzen der bekannten Wel- nein, aber sie würde schon ziemlich viel tun, um ein Erfolgshäckchen unter diesen Auftrag machen zu können.
Als sie daheim aus der Dusche stieg, spukte ihr noch die Frage durch den Hinterkopf, ob es nicht vielleicht klüger gewesen wäre, nach Ende des Auftrags erst duschen zu gehen, aber am Ende siegte die Einstellung, dass sie es ihrem Umfeld nicht unbedingt antun sollte, den ganzen Tag lang ihren morgendlichen Trainingsschweiß in der Nase haben zu müssen; nicht zuletzt, weil sich »Miss Valentina« ein wenig abgehoben anhörte und sie es mit ein wenig Pech mit irgendeiner durchgeknallten Parfümtante zu tun bekämen. Da nach Ausdünstung zu riechen wäre eher … kontraproduktiv. In dem Fall, so dachte Kumiko, wäre es vielleicht auch nicht verkehrt, ein wenig adretter aufzulaufen, als es sonst der Fall war. Die Frisur der Wahl sollte für diese Gelegenheit also ein einfacher, gerader, geflochtener Zopf werden, der streng wie auch sympathisch an ihrem Rücken herabhing – ein Experiment. Normalerweise würde sie sich mit einem Pferdeschwanz abfinden. Passend dazu fiel auch ihre Kleiderwahl dieses Mal dramatisch anders aus, als sonst: Ihre Wahl war auf einen eher lockeren, aber nicht störenden, einteiligen Dress gefallen, der einfach netter aussah, als das rote Ding, das aus jeder Pore schrie, dass sie mit einer handgreiflichen Auseinandersetzung rechnete. Das Blau passte im Übrigen auch besser zu ihrem langen, blonden Haar.

Zuletzt noch schnell gefrühstückt – eine Schale trockener Reis sollte ausreichen und ein paar Sachen eingepackt. Rationen, Wasser, Verbandszeug, Wechselklamotten und nicht zuletzt: Jede-Menge-Waffen – Kumiko wollte schließlich dennoch auf einfach alles vorbereitet sein. Entsprechend wog ihre Ausrüstung auch nicht gerade wenig, als sie die Wohnungstür hinter sich schloss, das könnte ihr allerdings zugutekommen, wenn sie richtig gelesen hatte: Der Hund, mit dem sie es zu tun bekommen würde, sollte laut Beschreibung ganz außerordentlich groß und schwer sein; den im Lauf aufzuhalten dürfte mit dem zusätzlichen Gewicht ihrer Ausrüstung nicht mehr ganz so unmöglich sein. Der Gedanke, sie könnte für ihren Auftraggeber eventuell zu lieb und adrett aussehen, wurde schnell verworfen – aber die Sorge, von Sato-Senpai nicht erkannt zu werden blieb bestehen, als sie sich ihren Weg durch das morgendliche Shiro-bahnte, es in Richtung Josei verließ und weiter zu ihrem Treffpunkt ging. Sie würden sich direkt vor dem … Haus? Geschäft? … ihres Auftraggebers treffen und von dort aus ihre heilige Mission starten. Dem heutigen Tage stünde absolut nichts im Wege, die blonde Taijutsuka war schließlich perfekt für alle Eventualitäten gewappnet. »Hast du gehört, es soll heute Nachmittag regnen« »Nein, wirklich? Dann muss ich aber vorher noch schnell die Wäsche reinholen« '… verdammt!' Also gut, doch nicht alle Eventualitäten, aber auch diesen Klamotten würde ein bisschen Regen sicherlich nicht zu sehr schaden und den Hund würde Regen vermutlich noch am allerwenigsten interessieren – Problem gelöst.

Ihre befürchteten Erwartungen wurden nicht enttäuscht, als sie sich dem Zielort näherte: Perfekt getrimmter Rasen, schneeweißer Zaun drum herum, Strickzeug in den Fenstern – Kumiko hätte am liebsten Reißaus genommen, das war einfach zu viel Kitsch! Viel zu viel! Aber, sie war ja nicht aus Spaß hier, also musste sie da jetzt durch. Sato-San schien sie gesehen- und zum Glück auch erkannt zu haben, denn er lächelte freundlich in ihre Richtung. 'Eine Befürchtung weniger', sie strich sich ein imaginäres Haar zur Seite, während sie sich ihm näherte. Bevor Kumiko-chan allerdings Luft holen konnte, ergriff ihr Gegenüber bereits das Wort. Zu unterbrechen gehörte sich nicht, also wartete sie geduldig ab, bis Sato-San fertig war, bevor sie gemessen zu einer unpersönlichen Antwort ausholte: »Ohaiyo Senpai, es ist mir eine Freude, Ihnen wieder zu begegnen«, wobei sie sich selbstverständlich angemessen tief verbeugte. »Es geht mir ausgezeichnet. Ich hoffe, Sie sind auch bester Gesundheit?« Das sollte erst mal reichen, weitere Höflichkeiten könnten sie ja später auch noch austauschen. Die Zeit eine Antwort zu formulieren, gab sie ihm noch, bevor sie vorschlug, zu der Dame vorzustoßen, die ihnen ihre Aufgabe erteilte und in genau diesem Moment ihr ziemlich überschminktes Gesicht aus der Haustür streckte und sich suchend umsah. Wenn Kumiko-chan eine Uhr dabei gehabt hätte, würde sie feststellen, dass sich die Tür wirklich auf die Sekunde zum genannten Zeitpunkt geöffnet hatte – aber auch so reichte der Anblick Miss-Valentinas aus, um sie für nicht ganz dicht zu halten. Knallrotes, lockiges Haar, das von einem rosafarbenen, selbst gestrickten Etwas gebändigt wurde, umrahmte das bis zur Unkenntlichkeit bepinselte Gesicht mit den nach oben geschminkten Mundwinkeln, die durch ihr breites Grinsen eher gruselig, denn freundlich aussahen. Perfekt wurde der Wahnsinn durch die konservativ geschnittene, schneeweiße Bluse und den ebenso rosafarbenen, aber nicht selbst gestrickten, langen Rock, an dem unauffällig ein kleiner Sticker hing, der jedem entgegen rief: »Ein Herz für Tiere!«
'Wundervoll … ich hab schon Angst, wir müssten uns mit jemand Normalem herumschlagen' »Ich denke, wir werden bereits erwartet, Senpai«
 

Sato Yuuta

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Ja, sie hatte sich kein bisschen verändert. Ihre Verbeugung war so perfekt wie bei letzten Mal, ihr Tonfall höflich und zurückhaltend und ihre Antwort kurz. Nun, ihr gemeinsamer Auftrag war noch keinen Monat alt, was konnte man da schon an Veränderungen erwarten? Auf ihre Nachfrage nickte er.„Ich kann mich auch nicht beklagen, danke der Nachfrage. Mein Onkel hat in letzter Zeit mehr Wert auf mein Taijutsu gelegt und dies stärkt bekanntlich den Körper.“ Ja, seit Onkel Takeru vor allem die Trainingsphasen leitete, konzentrierte er sich deutlich mehr auf den Bereich des Taijutsu. An sich nicht schlecht, er war dort immer etwas schlechter gewesen, aber das machte das Ganze auch anstrengend. Aber wenn er einmal seine Schwester auf die Matte befördern wollte, dann musste er sich mehr anstrengen.
Aber das konnte er auch noch nach ihrem Job überdenken. Gemeinsam wandten sich die beiden Genin dem Haus zu. „Meine Schwester hatte auch schon diesen Auftrag erhalten. Princes soll sehr … sprunghaft sein, meinte sie.“ Erhielt kurz inne und blickte zu seiner Kameradin. Und nickte. Gemeinsam gingen sie zur Haustür. Und zumindest Sato zuckte instinktiv für eine Sekunde zusammen, als er sah, was da aus der Tür hervorkam. Oh, er kannte solch einen Anblick aus dem Laden seines Vaters, wenn er dort einmal aushalf. Und Vorurteile über Miss Valentina fielen wie Ziegel vom Himmel herab. Er hätte sich nicht dagegen wehren können, wenn er es wollte. Ganz offensichtliche eine alleingebliebene, altgewordene Dame, die all ihre Liebe nun auf ihr Tier projizierte, die vermutlich einen Laden für Kosmetik, Mode, Friseurladen oder etwas dergleichen leitete und der man deswegen aus irgendeinem Grund und aufgrund ihres Alters irgendeine Form von Prestige und Wissen zusprach. Und das alles hinter einer dicken Maske aus Schminke versteckt, die Kinder erschreckte, aber ganz bestimmt keine Männer anlockte.
Es war gut viel zu lesen, man hatte so viele Worte, mit denen man Leute beschreiben konnte.
Und dann dieses Lächeln. Es fröstelte dem Sato, doch er nahm sich zusammen, immerhin repräsentierte er Shirogakure. Er nickte Kumiko zu. Mutig schritt er weiter nach vorne, verbeugte sich respektvoll vor der Dame. Auf seine Kameradin achtete er nicht weiter. Er wusste, dass sie sich richtig verhalten würde. Und das sie erwartete, das er die Rolle des Senpai übernahm. „Seid gegrüßt, Miss Valentina. Meine Name ist Sato Yuta und die Kunoichi an meiner Seite ist Michiyo Kumiko. Wir sind hier, um euren Hund Princes auszuführen.“ Kurzes Schweigen, die ältere Frau, aufgrund der Schminke konnte er es nicht wirklich schätzen, insofern wirkte die Schminke, musterte sie kritisch. „Hündin. Princes ist eine wunderschöne Hündin. Aber zumindest lehrt man euch Manieren. Sato, richtig? Deine Schwester kann sich was bei dir diesbezüglich abschneiden. Wartet kurz.“ Ihre Stimme war nicht unbedingt etwas, das wohltönend war. Es hatte etwas Belehrendes an sich. Und fast schon Beleidigendes. Aber nur fast, es lag haarscharf auf der Grenze. Er verstand nun, was seine Schwester gemeint hatte, als diese von einem Besen im Hintern und ähnlichem gesprochen hatte. Der Junge richtete sich auf und blickte der Dame hinterher. Da vernahm er auch schon ein freudiges Gekläffe. Und festigte sich innerlich gegen das, was da kam.

Und dann kam Princes. Auch wenn er nicht wusste, was daran prinzenhaft war. Braunweiß geflecktes dichtes Fell, braune Augen, ein massiver Körperbau. Yuuta war groß, aber Princes ging ihm bis an die Hüfte. Eine echte Bestie. Von den Proportionen war klar, wer die Hündin vor allem ausführen würde. Innerlich seufzte er. Und versuchte nicht den Kopf zu schütteln, als er das rosa Halsband mit dem silbernen Herz sah, auf dem Princes stand. Wie war das nochmal? Der Hund war halb Mensch, halb Wolf und ahmte sein Herrchen nach? Arme Hündin.
Auch wenn diese Hündin irgendwie sehr freudig aussah. Geöffneter Mund, heraushängende Zunge, Kläffen, das eigentlich sehr erfreut klang. Und sie hopste regelrecht. Miss Valentina hielt jedoch die Leine fest. Es sagte etwas über die Kraft der Frau aus. Und warum guckte ihr Hund ihn so an? „Na, Princes, magst du deine heutigen Begleiter?“ Scheinbar. Irgendwie gefiel das Sato nicht. Dann machte die Alte die Leien ab und ließ ihre Hündin frei. Die Sato prompt freudig kläffend ansprang, NEIN! den überraschten Genin umwarf und mit Eifer sein Gesicht ableckte. Sato versuchte die Hündin von sich wegzudrücken, der Zunge auszuweichen, aber die Tölle musste mindestens 100 Kilogramm wiegen. „Lass das… Nein! Aufhören! Verdammt, hör auf!“ Doch erst auf ein Pfiff von Miss Valentina zog sich der Hund zurück und setzte sich gehorsam hin, hechelte Sato jedoch weiterhin freudig an. Miss Valentina jedoch war sichtlich erfreut. Die Hände zusammengefaltet, das Gesicht, trotz Schminke, drückte Freude aus. „Hach! Ist das nicht wunderbar. Princes mag dich, mein Junge.“ Sie bückte sich zu der Hündin und kraulte sie hinter dem linken Schlappohr. „Ja, wer ist eine brave Hündin? Wer ist eine brave Hündin?“ Mit einem lauten „Wuff!“ antworte Princes und bekam dafür einen Hundekuchen. „Ist das nicht wundervoll? Ich bin sicher, dass dies ein ganz toller Tag wird. Findet ihr nicht auch?“ Sato ersparte sich erst einmal ein Kommentar, während er sich das Gesicht abwischte. Hundesabber… „Ähhmm… Ja. … Sicherlich.“ Er blickte aus dem Augenwinkel zu Kumiko. Auf was hatten sie sich da eingelassen?
 

Michiyo Kumiko

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Je näher sie dem Gebäude kamen, desto grausamer bewahrheitete sich, was Kumiko-chan bereits befürchtete: Die Auftraggeberin wirkte mit jedem Meter, den sie näher kamen, seltsamer, ekliger … möglicherweise sogar ein gutes Stück weit abstoßend in ihrem Bemühen, so bunt wie nur irgend möglich zu sein – das war einfach viel zu viel. Dennoch würde sie darauf verzichten, den Clown darauf hinzuweisen, obwohl sie sich dafür wirklich auf die Zunge beißen musste. Wenigstens hatte ihr Senpai kurz zuvor noch angemerkt, dass er sich in letzter Zeit verstärkt mit Taijutsu beschäftigte, gewiss könnte sich daraus ein interessanter Erfahrungsaustausch ergeben, der der Blondine ausnahmsweise mal einen größeren Redeschwall zu entlocken vermochte – eine Gelegenheit, wenn sie kam! 'Aber erst müssen wir diese Witzfigur hinter uns lassen.' Dieser würden sie sich leider sofort stellen müssen, denn sie waren bei ihr angelangt. Die Begrüßung, mit der sie die beiden Bedachte, zeigte, dass die Stimme der Schrillen gänzlich zu ihrem Äußersten passte und ließ in dem Mädchen die Vermutung keimen, es mit einer neuartigen Schallwaffe zu tun zu haben und unter dem Vorwand eines Spazierganges in einen grausamen, nicht konventionsgerechten Waffentest geraten zu sein. Das Reden übernahm Sato-San. Warum? Keine Ahnung, er tat es einfach – das Ersparte der Taijutsuka den Umgang mit dieser Warnsirene. Sie verbeugte sich einfach höflich, als sie vorgestellt wurde, in der Hoffnung, es damit schnell hinter sich bringen zu können.
Wenigstens belästigte die Kundin die empfindlichen Ohren Kumikos nicht lange mit irgendwelchen Schwätzchen: Der Hund der Begierde wurde schnell herbeigerufen – und er schien folgsam zu sein. Augenscheinlich freute er sich unbändig, als er den Senpai einfach umwarf und dessen Antlitz mit stinkendem, klebrigem, nassem Hundesabber tränkte. 'Ich wird das Gefühl nicht los, dass wir beide nicht auf der Liste der Leute stehen, die heute noch Grund haben, sich über irgendwas zu freuen.' In der Tat, sah Sato-San nicht so richtig erbaut aus, als er sich die nicht sehr angenehm riechende Flüssigkeit aus dem Gesicht wischte. Ihn störte es aber offensichtlich weit mehr, als es normal war. Dennoch konnte die Frage miss Valentinas nur als Scherz aufzufassen sein – Sato-Senpais Seitenblick wurde besorgt erwidert, bevor sie knapp beschied: »… Hai! Miss Valentina-San! «

Scheinbar versetzte das die Fremde ein einen Zustand gewisser Zufriedenheit, denn sie setzte nur noch schnell nach, dass sie erwartete, ihren geliebten Hund an einem Stück wieder zu sehen, bevor sie dem Mädchen die stabile Lederleine in die Hand drückte an der ihr Hund hing und wortlos wieder in ihren Haus verschwand. Mit einem weiteren besorgten Blick in Richtung Sato-Sans rückte sich Kumiko-chan noch schnell eine Haarsträhne aus dem Gesicht – diese Frisur hatte ihre Tücken – während der Hund schon anfing mit ihr Gassi zu gehen … widerstand absolut zwecklos! Wenigstens rannte er nicht … noch nicht. Kumiko-chan hatte keine Wahl, als sich mitziehen zu lassen, der Hund kannte den Weg offenbar schon auswendig. Wenn sie auf Sato hätte warten wollen, hätte sie das Tier verloren – das war also keine Option, sie konnte also nur abwarten, bis sie seine Schritte in der Nähe hörte. Lange musste sie nicht warten, bald näherte er sich dem ungleichen Paar, Kumiko konnte also loslegen: »Senpai, es war mir leider nicht möglich zu warten. Bitte verzeihen Sie mir. Erlauben Sie, dass ich unsere Aufgabe kurz zusammenfasse? « Das Mädchen wurde dabei dennoch gnadenlos weiter mitgezerrt. In nicht sehr hohem, aber strammem Tempo versteht sich: »Wir sollen im Auftrag einer verrückten Kräutertante das Haustier ausführen, das nicht nur etwa so groß und schwer ist, sondern auch so aussieht, wie eine Kuh mit rosa Halsband. Korrekt?« Ein schlechter Versuch, einen Witz zu machen. Aber immerhin; jeder fängt klein an!
 

Sato Yuuta

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Die Erklärung Miss Valentina-Sans, wie sie Princes zu behandeln hatten, waren knapp. Vermutlich in der Annahme, das ja jeder wusste, wie man einen ach so süßen und edlen Hund wie Princes zu behandeln hatte. Dabei war es zumindest für den jungen Yuuta das erste Mal, dass er sich um ein Tier kümmern musste. Noch dazu so einen lauten, sabbernden und aufdringlichen Hund. Köter.
Nun, wenigstens war er nicht allein, dachte der Genin, als die Tür vor ihm zufiel und er drehte sich zur Seite, wo er Kumiko erwartet vorzufinden, die die besondere Ehre die Leine zu halten übertragen bekommen hatte. Die Kunoichi war jedoch schon fast wieder auf der Straße, da der Hund scheinbar genau wusste wo er hin musste. Und sich nicht um irgendwelche Anhängsel wie zum Beispiel Michiyo kümmerte. Mit einem Seufzen schloss er Genin auf, während er sich die letzten Reste der Hundespucke aus dem Gesicht wischte. Er wollte gar nicht an all die potentiellen Krankheitserreger denken.

Glücklicherweise schien die Michiyo sich heute für eine etwas gesprächsbereitere Rolle entschieden zu haben, das würde den Tag entspannter gestalten. Auch wenn er sich ein Schmunzeln über ihre Entschuldigung nicht ganz verkneifen konnte. Er nickte und hörte ihr aufmerksam zu. Und lächelte über ihre Beschreibung. Aber auch, dass sie überhaupt solch eine Formulierung benutzt hatte. Und nickte erneut. „Gut getroffen, gut getroffen.“ Die Arme hinter dem Rücken verschränkt schritt er neben ihr entlang. Dank seiner etwas längeren Beine etwas weniger hektischer. Die Straßen Shirogakures fühlten sich langsam mit Leben. Einige Passanten wichen Prince aus und warfen den beiden Genin mitleidige Blicke zu. Anscheinend kannten sie sowohl den Hund, als auch seine Besitzerin und die Aufgabe der beiden Shinobi. Und die damit verbundenen Risiken und Nebenwirkungen. Sato war versucht sich genauer zu erkundigen, denn seine Schwester war recht kryptisch gewesen. „Nicht zu vergessen, wir haben die ehrenhafte Aufgabe diese Kuh zu pflegen und mit unserem Leben zu beschützen. Wenn man uns lehren wollte, dass ein Shinboi stets demütig sein soll, dann hätte man uns auch den Park reinigen lassen können.“ Und war sich dann gewahr geworden, dass er im Vergleich zumindest zu Kumiko, relativ locker mit hinter dem Rücken verschränkten Armen daher schritt. Während seine Kameradin fast schon hinter dem Hund her geschleift wurde. „Ähhmm, soll ich dich ablösen? Ich meine, wenn du meinst, das... du tausche möchtest.“ Er fuhr sich mit der linken Hand über den Nacken und spürte, wie er sich verhaspelt hatte. Gut möglich, das Kumiko kräftiger war als er und es gar nicht so anstrengend war für sie, wie er dachte. Gut möglich, dass sie sich so oder so beleidigt fühlte, weil er sie unterschätzte. Aber trotzdem war es unhöflicher, es nicht anzubieten. Aber besser formulieren hätte er das schon können.

Prine währenddessen ging es geradezu blendend. Sie war draußen an der frischen Luft und es würde heut den Badetag geben. Dazu kam, dass in der Luft bereits dieser herrlich frische Geruch lag, der das herabfallende Wasser ankündigte. Und seine heutigen beiden zweibeinigen Anhängsel waren eigentlich auch ganz in Ordnung, vor allem der männliche Zweibeiner. Er hatte einen ganz angenehmen Geruch. Erinnerte ihn an die weibliche Zweibeinerin. Vermutlich aus dem gleichen Rudel. Nett.
Da, ein anderer Geruch, der aus dem Geruchsuniversum, das Shirogakure für Prince bildete, hervorstach. Schnüffelnd blieb Prince stehen und hob den Kopf. Ein anderer Hund. Männlich. Gut gebaut. Die Nase auf den Boden drückend folgte der Hund der Spur, die unteranderem unter einem Tisch vorbeiführte, auf dem irgendein Zweibeiner komische Holzfiguren stehen hatte. Komische Zweibeiner.
 

Michiyo Kumiko

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Scheinbar war die kurze Analyse korrekt, Kumiko holte sich zumindest keine Schelte ein, wie sie befürchtete, direkt nachdem sie geendet hatte. Seine Antwort sprach Bände über seine Motivation, die wohl nicht viel größer war, als ihre Eigene. Die Leute, die ihnen entgegenkamen, machten den Dreien bereitwillig Platz – nicht, dass Princess davon beeindruckt wäre. Die Blicke der Leute schienen zwischen „Och nö, nicht der Hund!“ und „… die armen Kinder.“ Zu schwanken – glücklich sahen sie jedoch in keinem Fall aus, wenn sie in die Richtung der beiden Jugendlichen mit dem Hund sahen. Sie nickte ihrem Senpai einfach stumm zu, als ihr dämmerte, dass Miss Valentina ihren gewaltigen Hund ohne größere Anstrengung an der Leine gehalten hatte: »Scheinbar braucht es aber die Leistungsfähigkeit eines Ninjas, um dieses Ungetüm im Zaum zu halten. « da hatte sie gut reden, die sie trotzdem noch mehr von diesem Tier mitgeschleift wurde, als dass sie es lenkte.
Sato-Senpai erbot sich, ihr das riesige Tier abzunehmen, sie war versucht, zuzustimmen, aber ihre Erinnerung an ihre letzte gemeinsame Aufgabe sollte sie abhalten: War sein Fuß ordnungsgemäß verheilt? Eigentlich eine bescheuerte Frage, es dürfte inzwischen lange genug her sein, damit selbst die schlechtesten Selbstheilungskräfte etwaige Verletzungen korrigieren konnten, aber die sorge blieb: »Ich komme noch zurecht, Senpai. Aber ich werde mich melden, wenn sich daran etwas ändert! « Hoffentlich war das höflich genug. Das Tier vor ihr war schon anstrengend genug, einen beleidigten Senpai würde sie da nicht auch noch auf die Kette kriegen. 'Haben wir überhaupt ein Zeitfenster bekommen?' Eine gute Frage, wie lange sollten sie sich mit diesem Ungetüm von einem Hund überhaupt herumschlagen? Unterdessen änderte Princess völlig unvermittelt die Richtung. Die Leine klimperte an dem rosafarbenen Halsband, während der Hund sich mit darnieder gedrückter Schnauze in Richtung eines unbekannten Ziels voran schlängelte. 'Er riecht irgendwas?' Mehr eine Feststellung, als eine Frage. Unsicher, ob sie noch auf dem gewohnten Weg des Tiers waren, versuchte Kumiko, sich der Marschrichtung entgegenzustemmen – mit mäßigem Erfolg; Princess schien völlig unbeeindruckt, während sie unter einem Schachtisch hindurch kroch neben dem ein älterer Herr stand, der panisch seine Figürchen an Ort und Stelle zu halten versuchte. Mit einem knappen »Bitte entschuldigen Sie vielmals! « tat sie das Einzige, was sie konnte: Hinterherkriechen, unter dem Tisch hindurch. Aber damit war es noch nicht geschafft: Die hochinteressante Spur führte direkt zu dem Ramenstand schräg gegenüber, wo Princess erst einmal Schlangenlinien um die Hocker dort zog. Dass darauf Leute saßen interessierte sie wohl nicht; dass sie die Hocker beinahe umstieß scheinbar auch nicht. 'Wenigstens interessiert sich Princess nicht für Ramen.' Ein Glücklicher Umstand. Beinahe so Glücklich, wie der Untergrund, auf dem sie sich bewegten: Pflasterstein! Der Gedanke, sich eventuell mittels Kinobori aus der Affäre ziehen zu können, nahm in dem kleinen, runden Köpfchen Gestalt an.

Einen Versuch war es wert: Unvermittelt konzentrierte das Mädchen etwas Chakra in den Füßen, um ihre Bodenhaftung zu erhöhen – es zeigte sich ein erster Erfolg, Princess wurde deutlich langsamer, aber stehen blieb sie noch immer nicht. Kumiko-chan spürte, wie sich die Pflastersteine, auf denen sie stand, lockerten: »Was für ein Monstrum von einem Haustier«, sie musste Ausfallschritte machen, um den Boden unter sich nicht zu zerstören – und ihr taten die Arme weh. Wenn 'Wenn das ein normaler Hund ist, verspeise ich ein borstenbesetztes Reinigungsgerät!' Beinahe hatte sie das Tier unter Kontrolle gebracht, als das Undenkbare geschah: Hundegebell; etwa 30 Meter vor ihnen. Von neuer Kraft beseelt, sprang Princess an und zerrte mit ungleich größerer Kraft an der Leine!
 

Sato Yuuta

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„Okay.“ Sato überlegte kurz. War das eine abwertende Einschätzung seiner Person oder war die Kunoichi von sich so sehr überzeugt? Unwichtig.„Aber wie gesagt, ich stehe bereit. Ich meine… Wir sind ja Teamkameraden.“ Und es würde sicherlich die Gelegenheit geben, so wie Princes plötzlich reagierte. Irgendetwas musste die Hündin plötzlich gerochen haben, denn sie drückte ihre Schnauze auf den Boden und begann zu schnüffeln. Und dem ach so interessanten Geruch plötzlich zu folgen. Ungeachtet der Shinobi am anderen Ende der Leine. Die über den Boden regelrecht geschleift wurde. Sato wollte eingreifen, bevor er jedoch merkte, das Michiyo scheinbar kein Rücksicht für sich selber kannte und selber auf Tauchstation gegangen war, um keinen der Markttische umzuwerfen. Er musste zugeben, dass ihn dieser Einsatz imponierte. Und das er da aufgrund seiner Größe kaum mithalten konnte.
Aber wichtiger war, warum Princes plötzlich so ausflippte. Sein Augenmerk folgte kurz der bisherigen Spur und dann in die Richtung, in die es ging. Am Ende der langen Straße sah er plötzlich ein Hund, der sogar noch größer als dieses Ungetüm an Kumikos Leine zu sein schien und ebenfalls wild in der Luft schnüffelte. Und Princes verdammt ähnlich sah vom Körperbau und Fellfarbe her. Ein verwandter Hund? Aber was wusste er schon, außer, dass es wohl dieselbe Rasse war. Da kroch auch schon Princes Schwanz wedelnd, die Zunge hechelnd heraushängend und mit einem freudigen Kläffen unter einem Tisch hervor, wobei sie fast den selbigen umwarf, auf den sich verschiedenste Holzfiguren befanden, die ihr Händler schnell sicherte, in dem er sich fast panisch auf diese warf. Die Hündin ignorierte nun komplett Michiyo, die anscheinend Chakra in ihre Füße gleitet hatte, den anders konnte sich Sato die gelockerten Pflastersteine nicht erklären. Ob man ihnen den Schaden von ihrem Gehalt abziehen würde?
Erneut gab es jedoch etwas wichtigeres, nämlich Princes und vor allem Kumikos Gesundheit. Geradezu todesmutig schloss Sato zu seinem Teamkollegin auf und ergriff die Leine und zog ebenfalls daran, als plötzlich Princes Kläffen von dem Hund erwidert wurde, der sein Herrchen, ein älterer Herr, gut gekleidet, eine etwas dickere Brille tragend, hinter sich herzog und vor Princes stehen kam, worauf sich die Hunde erst einmal ausgiebig beschnüffelten, ankläfften und abschleckten. Während Sato die roten Striemen in seiner Handfläche ansah. Ja, wahrlich, das würde ein wunderbarer Tag werden.

Sato blickte zu dem älteren Herrn, der sich erhob und seine hellblaue Weste abklopfte. Wofür sich der Genin irgendwie schuldig fühlte, denn Mitverursacher war immerhin Princes, für die er die Verantwortung trug. „Verzeiht, ich hoffe es ist alles in Ordnung? Können wir euch irgendwie helfen?“ Der Alte lächelte freundlich und winkte mit der linken Hand ab, während er den Kopf seines Hundes mit der Rechten streichelte. Ja, das Wort Freundlich verband der Genin mit dem Mann. Wache Augen, ausgeprägte Lachfalten, ein zwar kleiner, aber doch rüstiger Körperbau, graues Haar. Und stets ein Lächeln auf den Lippen, wie es schien. „Ach was, ist ja noch alles dran, Junge. Der gute alte Mako ist immer etwas plötzlich, wenn er seine Schwester sieht. Jaja, starke Familienbindungen. So sind Hunde. Treu bis zum Schluss.“ Fast schon väterlich stolz, aber auch irgendwie neidisch blickte der alte Mann auf die beiden Hund, für die immer noch scheinbar der jeweils andere Hund das wichtigste auf der Welt zu sein schien. Dann wandte sich der Mann ihnen zu, musterte sie kurz. „Ah, dann seid ihr beiden Genin, die heute die besondere Ehre haben Princes auszuführen?“ Sato überlegte kurz, ob der Mann es sarkastisch oder ehrlich gemeint hatte, aber verschob den Gedanken auf später. Er verbeugte sich. „Hai. Sato Yuuta. Und dies ist“ er trat ein Schritt zur Seite. Kumiko würde sich sicherlich selbst vorstellen. Und wenn nicht, dann machte er es eben. Er wusste, dass sie etwas zurückhaltend war. Aber auch sehr, sehr höflich. Und deswegen manchmal irgendwie schwer einschätzbar für ihn. „Sehr erfeut. Massaki Rin.“ „Ja, wir dürfen uns heute um Princes kümmern.“ Und dann kam Sato ein Gedanke. „Kennt ihr Princes gut?“ „Oh, sicherlich. Wie gesagt, schon seit sie ein kleiner Welpe war. Musste sie dann aber verkaufen, kein Platz bei mir zu Hause.“ Plötzlich musterte der Mann sie schelmisch grinsend. „Valentina hat mal wieder nicht erklärt, wie genau ihr euch um Princes kümmern sollt, richtig?“ Betreten fuhr sich Sato mit der linken Hand über den Nacken, blickte zu Michiyo, dann wieder zu ihrem möglichen Retter. Er hasste es, wenn er ertappt wurde. Weswegen auch immer. „Nun… Ja. Wir wurden nicht genau eingewiesen.“ Der Mann kicherte. „Jaja, das vergisst die Gute manchmal. Großes Herz, kleines Gedächtnis. Nicht, das ich das je gesagt hätte. Hmm, dann hört mal dem guten alten Rin zu.“ Und während die beiden Hunde miteinander rangelnden, wies Massaki die beiden Genin in die mystischen Rituale der Haltung eines Hundes ein, genauer der Vorgänge, die man auszuüben hatte, um Princes wohlbehalten zurück zu Miss Valetina am Nachmittag zurück zu bringen. Kurz gesagt, was sie zu tun hatten und was sie gefälligst zu lassen hatten. Und wo sie dies zu tun und zu lassen hatten. Und wann sie wo das zu tun und zu lassen hatten. Deswegen eine dreifache, immer genauere Erklärung, da nach dem ersten Mal Sato Fragen stellte und nach dem zweiten Mal einen Notizblock samt Stift aus einer seiner Taschen zog und das ganze niederschrieb. Seit wann musste man so viel für ein Tier tun?
 

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Gegen die plötzlich über das Mädchen hereinbrechende Urgewalt hatte sie absolut keine Chance – Kumiko wurde kurzerhand von den Füßen gerissen und einige Meter auf dem Bauch mitgeschleift, ohne, dass Princess sich auch nur dafür interessierte, dass da noch jemand am anderen Ende dieser langen Schnur hing. Es war fast ein halbes Wunder, dass sie es irgendwie fertigbracht, wieder halbwegs auf die Füße zu kommen. Keinen Augenblick zu früh, denn genau jetzt sprang ihr Senpai heldenhaft herbei, um diesem Vieh Einhalt zu gebieten … er zog mit an der Leine. Nicht, dass den Hund das in irgendeiner Form beeindruckte; dieser hielt nach wie vor ungebremst auf den jetzt sichtbaren anderen Hund zu, der ihnen seinerseits entgegenkam und Princess verdächtig ähnlich sah. In der Hektik fiel ihr allerdings nicht sofort auf, dass hinter dem Fremden Tier auch noch jemand hing, der ebenso chancenlos gegen die Kraft seines Vierbeiners schien – von außen betrachtet sicher eine urkomische Situation!
Kumiko-chan fand es nicht lustig – und sie vermutete, Sato-san würde es auch nicht besser finden … und der Alte bestimmt als allerletzter. Wenigstens hielten die Hunde an, als sie sich erreichten – eine gefühlte Ewigkeit hatte die unfreiwillige Fahrt gedauert, obwohl sie nur 20 Meter zurückgelegt hatten. Der Alte ihnen gegenüber stand kommentarlos auf und klopfe sich den Dreck von der Kleidung. Kein Anzeichen von Anklage oder sonst irgendwas Negativem – im Gegenteil: Er sah sogar ausgesprochen gutmütig und geduldig aus. 'Das scheint ihm öfters zu passieren … oder er ist ein hoffnungsloser Optimist.' Seine Lachfalten ließen – genau wie sein an der Bauchseite schon stark abgewetztes Shirt – Rückschlüsse darauf zu, dass es wohl eine gesunde Mischung von Beidem sein musste. Dennoch entschuldigte sich Sato-Senpai, zu der selbstverständlich auch eine leichte Verbeugung gehörte – die Blondine verbeugte sich also ebenfalls … schweigend versteht sich – sie würde sich heute wohl noch öfters verbeugen müssen. Ihr Gegenüber winkte lediglich ab und erkundigte sich über die Aufgabe der beiden Jugendlichen.

Das war wohl der Moment in dem sie beide sich vorstellen mussten. Der Senpai machte den Anfang, so gehörte es sich einfach. Aber anstatt vorgestellt zu werden, überließ er ihr das einfach selber – beinahe verpasste sie ihren Einsatz: »Ich bin Michiyo Kumiko« wobei sie sich hastig aber angemessen tief verbeugte – schon wieder. Der Mann ließ sich nicht lumpen und stellte sich nun seinerseits als Massaki-san vor. Ein Blick zu den beiden Hunden zeigte deutlich, dass Princess wohl im Moment nicht einfach so verschwinden würde und sie die Leine also letztlich ein wenig lockerer würde halten können. Es war die perfekte Gelegenheit, ihre Hände zu begutachten. Ihre kleinen Handflächen sahen von der Form her noch recht brauchbar aus. Grund zur Sorge könnte da schon ihre deren Farbe bieten: Großflächig waren sie rot angelaufen und stellenweise bereits blau. 'Hm, sieht schlimmer aus, als es ist. Geht bestimmt gleich weg.' Ein Blick nach unten gab ihr noch schnell Gewissheit darüber, dass ihre Kleider von ein wenig Schmutz abgesehen noch völlig in Ordnung waren. Massaki-San war inzwischen bei ihrer Einweisung angekommen, die eigentlich Miss Valentinas Pflicht gewesen wäre: Im Grunde genommen gab es nicht wirklich eine „Feste“ Route, obwohl sich da langsam etwas herauskristallisiert hatte. Wichtig war ein Halt an der großen Wiese, an der sie vorbeikommen würden, wenn sie einfach weiter dem Hundchen folgten, das ihnen den Weg so großzügig gezeigt hatte; dort hatte sie gefälligst mit dem Tier zu spielen. Kumiko stutzte bei den Bildern, die ihr von einer herumrennenden und –hüpfenden Miss Valentina im Köpfchen herumkreisten – sie schob sie beiseite. Schlimmer war es schon, später beim Baden „Blubberblasen“ zu machen, damit das Tier es auch jaaaaaa gut hatte. Wenigstens mussten sie nicht dämlich grinsend irgendwelche Lieder trällern oder solche Sachen. Das Mädchen trat von einem Fuß auf den Anderen, während der alte Mann einfach weiter erzählte – er schien das öfters herunterzuleiern, oder aber er hatte das alles einfach so spontan im Kopf. Sein Redefluss brach nicht ab, Kumiko-chan beschränkte sich inzwischen darauf einfach wissend auszusehen und gelegentlich zu nicken. Erleichtert stellte sie fest, dass ihr gewissenhafter Teamkollege sich das alles aufschrieb – das würde bei all diesen Regeln nützlich sein, denn merken konnte sich das bestimmt fast keiner.
Trotzdem wartete sie geduldig ab, bis er scheinbar geendet hatte: »Ähm, Massaki-Ojīsan. Sie haben nicht zufällig noch einen Tipp für uns, der uns dabei hilft, den … körperlichen Ansprüchen unserer Aufgabe gerecht zu werden? « Eigentlich eine dämliche Frage, er selber war doch auch hilflos über den Boden geschleift worden, als sie sich begegneten, aber es existierte noch eine schlichte Hoffnung, dass „Mako“ sein Herrchen lediglich überrascht hatte. Sie wurde jämmerlich zerschlagen: »Ich fürchte, da kann ich euch nicht bei helfen«, eine Hand wanderte hinter den Kopf, als er mitentschuldigender Miene fortfuhr: »Ich bin nur ein alter Mann und habe selber nicht mehr so viel Kraft, aber die Frage könnte dir sicher Valentina beantworten … ach, da kommt ihr ja gerade her, hab ich ganz vergessen.« Der Gedanke, dass sein eigenes Gedächtnis eventuell auch nicht mehr ganz das Beste war, wurde fix verworfen – das musste sie ihm ja nicht gleich auf die Nase binden: »Ha-hai! Dennoch vielen Dank, Massaki-Ojīsan!« Worauf wieder eine Verbeugung folgte. Mit dem Hinweis, dass ihm das Gespräch – wenn man es denn so nennen konnte – ihm eine Freude gewesen ist, er aber noch Termine einzuhalten hätte, empfahl sich der Alte lächelnd und nicht ohne den beiden Ninjas noch viel Glück und Erfolg bei ihrer Aufgabe zu wünschen.
Das junge Mädchen wartete noch ab, bis er halbwegs außer Sicht war – auch Princess sah ihnen mit wedelnder Rute hinterher, blieb aber überraschenderweise an Ort und Stelle – bevor sie sich zu Sato-Senpai umdrehte, und sich abermals verbeugte; dieses Mal sogar recht tief. »Senpai. Bitte vergeben Sie mir mein Versagen, ich habe mich überschätzt und hoffte, die Situation selbst meistern zu können. Ich werde selbstverständlich jedwede Bestrafung akzeptieren. «
 

Sato Yuuta

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Nach der Verabschiedung von Massaki-Ojisan blickte der Sato dem alten Mann noch einen Moment hinterher. Er hatte ihnen wirklich sehr geholfen. Gut, wie man Princes besser im Zaun hielt, das hatte er nicht beantworten können, aber zumindest wussten sie jetzt, was sie zu tun hatten. Ob seine Schwester auch Massaki-Ojisans Hilfe erhalten hatte? Er würde sie heute Abend fragen. Auch wenn er vermutete, dass er wohl heute Abend erschöpft sein würde. Sehr erschöpft. Princes saß neben ihm und sah ihrem Bruder hinter und hechelte fröhlich. Sato blickte zu ihr hinab und fragte sich, warum man sich solch ein Monster als Haustier hielt. Vor allem so eine Frau wie Miss Valentina-San. Da war doch ein Dackel viel passender. Und warum mussten unter solchen Fehlentscheidungen Shinobi wie er leiden? Er hatte sein Dorf nicht beschämt, er hatte nicht einmal wirklich Gelegenheit dazu gehabt und er bezweifelte, das Michiyo zu so etwas überhaupt im Stande war. Warum mussten sie also so etwas tun?

Aus diesen Gedanken wurde Yuuta von ebendieser geweckt. Er blickte sie fragend an. Wofür entschuldigte sie sich? Er runzelte die Stirn. Sie wollte, dass er sie bestrafte? Er schüttelte den Kopf. Er wusste nicht sofort, was er sagen sollte, ohne sie zu verletzten oder unnötig zurechtzuweisen, noch, ob er grinsen durfte. Denn so höflich dieses Verhalten von ihr war und auch irgendwie seinen Stolz kitzelte, so waren sie beide fast gleich alt, mindestens gleich erfahren und auf einem Auftrag, auf dem sie einen Hund ausführen sollten. Einen vierfach verdammten Hund. Und sie verhielt sich, als hätte sie einen Auftrag vermasselt, wegen dem ein anderer Shinobi gestorben war. Nun, zumindest konnte er nun mit Fug und Recht behaupten, das es jemand gab, der noch höflicher und ernster war als er. Aber nun brauchte er eine Antwort für sie. Immerhin war er ihr Sensei. Er seufzte und fuhr sich über den Nacken.
„Michiyo…“ Letztendlich war er sich nicht absolut sicher, ob es die richtige Lösung war, aber er versuchte einen direkten Weg. „Michiyo, es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst. Wir haben nicht einmal zu zweit Princes aufgehalten.“ Bei ihrer Nennung bellte die Hündin fröhlich auf und schmiegte sich an Yuuta. Was hatte diese Tölle bloß? Wenn sie dachte, dass er sie streichelte, dann hatte sie sich aber verrechnet. „Ich muss dich sogar loben, denn du hast sehr gut reagiert und die Leine nicht losgelassen. Ich hätte zum Beispiel nicht gedacht Chakra in meine Füße zuleiten und so einen besseren Stand zu erhalten. Wenn du mir also das Recht gibst, dich zu bestrafen und mich als Sensei bezeichnest, dann habe ich auch das Recht dich zu loben, richtig?“ Er beugte sich etwas vor und blickte ihr direkt in die Augen, die Arme vor der Brust verschränkt. Es sollte Vertrauen und Stärke ausstrahlen. Hoffte er. „Du hast sehr gut gehandelt.“ Dann lockerte er seine Körperhaltung wieder, fuhr sich durch seine Haare. Und mit der anderen Hand über Princes Kopf. Es war geradezu verlockend. Wie dafür gemacht. Er wartete ihre Reaktion ab, bevor er fortfuhr. „Gut. Und als Bestrafung für mich, das ich nicht eher eingegriffen habe und dich mehr unterstützt habe, werde ich nun Princes Leine nehmen. Ich glaube am besten ist es, wenn wir erst einmal diese Wiese aufsuchen und danach abschließend sie waschen.“ Mit diesen Worten, ergriff er die Leine von Princes, die ihn kurz groß anblickte und ein „Wuff“ erklingen ließ, bevor sie dann rech energisch losging. Und wegen der plötzlichen Bewegung Sato fast umwarf, der damit nicht gerechnet hatte.

Na, das lief ja wie am Schnürchen. Makko war heute gut drauf gewesen, seinem Herrchen ging es auch wieder besser. Und die beiden Zweibeiner, die sie heute ausführte, schienen auch endlich begriffen zu haben, wo es hin ging. Erst einmal zur Wiese. Vielleicht waren heute auch ein paar der anderen da, da konnte man so herrlich spielen. Und diese Zweibeiner mit ihren Bändern um die Stirn und den glitzernden Markierungen ihrer Herrchen waren ja auch schnell genug um mit zu machen. Und dieser Zweibeiner, der sie führte, der würde sicherlich mitmachen. Er roch so gut, er konnte gar nicht anders als tierlieb sein.

Während Princes hechelnd die beiden Shinobi hinter sich herzog, versuchte Sato ein Gespräch zu mit Kumiko zu führen. Auch wenn er keine großen Hoffnungen hatte. „Hast du eigentlich Haustiere? Wir dürfen keine haben, Mutter hat Angst, das ich irgendeine Allergie habe oder so.“ Sato versuchte etwas an der Leine zu ziehen, Princes Tempo zu drosseln, aber wirklich hören tat die Hündin nicht. Vermutlich würde sein rechter Arm heute Abend mindestens einige Zentimeter länger sein. Warum hatten sie so einen Auftrag bekommen?
 

Michiyo Kumiko

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Geduldig erwartete sie eine Antwort von ihrem Senpai, der ihr gewiss ziemlich böse sein würde. Aber – Kumiko war sicher – sie würde die rechtmäßige Bestrafung für ihre unglaubliche Verfehlung unter allen Umständen tragen. Die Spannung wurde immer schwerer zu ertragen, Sato-san ließ sich wirklich Zeit, ihrer Entschuldigung zu begegnen. War er von der Schwere ihres Vergehens etwa sprachlos, oder konnte er sich auf die Schnelle keine ausreichend grausame Bestrafung ausdenken? 'Vielleicht sollte ich etwas vorschlagen?' Sie unterstellte ihm einfach mal gedanklich, dass er fieberhaft auf der Suche nach einer lästigen Aufgabe für sie war, die sie an Selbstkasteiung erinnern solle und fiel in diese Überlegungen ein, bis ihr schließlich etwas einfiel: »A-« er unterbrach sie, offensichtlich hatte er eine Idee. Das Ergebnis überraschte das Mädchen gleich in mehreren Hinsichten: Er schien es mit umgekehrter Psychologie versuchen zu wollen, denn er tat so, als wäre alles in Ordnung und lobte sie noch in höchsten Tönen. Kumiko-chan lauschte schweigend und sparte sich auch den dezenten Hinweis, dass es einen Unterschied zwischen Sensei und Senpai gab, was das anbetraf: 'Ich muss erst eine Möglichkeit finden, das zu tun, ohne seinen Zorn nicht noch mehr heraufzubeschwören.' So lange würde sie seine Annahme einfach schweigend akzeptieren.
Jedoch schien er eine Antwort zu erwarten, was gab es dazu zu erwidern? Eigentlich nichts Aussagekräftiges, also musste wohl oder übel eine Phrase herhalten: »Ich verstehe, Senpai! « Mit etwas Glück würde ihn das zufrieden stellen. Etwas Besseres konnte sie sich in der kurzen Zeit einfach nicht aus den Fingern saugen. Aber scheinbar wirkte es – Sato-Senpai fuhr mit seiner ziemlich verwirrenden Bestrafung fort und setzte sogar noch einen drauf: Er erklärte, sich selbst bestrafen zu wollen; spätestens an dieser Stelle hörte der rationale Teil Kumikos auf zu arbeiten, seine Worte verstand sie wohl, aber deren Sinn erschloss sich ihr einfach nicht. Der – sowieso nur primitiv entwickelte, emotionale Teil ihres Denkens hatte sich erst gar nicht darum bemüht, zu registrieren, was hier passierte … damit stand sie jetzt also völlig auf dem Schlauch: Destroyed! In der Hoffnung, dass die Verwirrung ihr nicht allzu sehr anzusehen war, bemühte sich die junge Taijutsuka, weiterhin diszipliniert zu bleiben, während sie die Leine mit dem Tierischen Begleiter an ihren Senpai verlor; eine kluge Entscheidung, nachdem Kumiko sich als unfähig für diese Aufgabe erwiesen hatte.

Mit neuer, alter Kraft zerrte Princes, wie auch vorher, an ihrer Leine. Dem Drang, Sato-San stützend zur Hand zu gehen widerstehend, entschied sie sich dann, einfach schweigend nebenan zu gehen, als dieser einfach von dem schier gewaltigen Tier mitgezerrt wurde. Die Blondine hätte auch kein Problem damit gehabt, hintenan zu laufen, aber damit könnte sie nicht mehr auf Princess achten – schließlich konnte sie sich nach diesem letzten Schnitzer keine weiteren Fehler erlauben. Vielleicht kam es ihr nur so vor, aber irgendwie schien ihr nicht ganz so kleiner Schützling noch eine Spur enthusiastischer zu sein, als noch vor wenigen Minuten. Die Frage, was ihr Senpai nun von ihr erwartete, stand für sie noch immer ungeklärt im Raum, als dieser ihr eine willkommene Abwechslung bot. Einen Augenblick verbrachte das Mädchen damit, ihre Formulierung zu schleifen, denn noch glaubte sie, eine Idee vorsichtiger sein zu müssen, als sonst: »Leider habe ich keine Haustiere. Wenn ich auf Mission gehe, kann sich keiner darum kümmern. Ich glaube, es gibt nur wenige Tiere, die sich über Tage oder auch Wochen in eine Einzimmerwohnung beschäftigen können« 'Gar keine, du doof', schalt sie sich selbst: »Und um es so zu trainieren, dass ich es mit auf Missionen nehmen könnte, würde mich mehr Zeit kosten, als ich aufbringen kann. « ein leises Seufzen unterbrach ihre Antwort »Obwohl ein wenig Gesellschaft ab und zu nicht schlecht wäre… « trotz ihrer Worte, die nur einen Schluss zuließen, schwang in ihrer Stimme keine Trauer oder Verletzung mit, wie sich auch auf ihrem Gesicht keine Emotionsregung zeigte.
In der Zwischenzeit näherten sie sich der deutlich erkennbaren Spielwiese, auf der sie scheinbar nicht allein sein würden – genau konnte sie niemanden erkennen, aber scheinbar war diese Grasfläche unter Hundebesitzern ein beliebter Treffpunkt: Von den beiden Jugendlichen aus, sah es so aus, als hätten sich hier drei- nein, vier andere Leute mit ihren vierbeinigen Freunden versammelt. Kumiko-chan sparte sich die Frage, ob sie auf eine bestimmte Art mit Princess spielen sollten, das wüsste er bestimmt besser, als sie … außerdem würde es von ihrer Antwort ablenken, die ja auch noch im Raume stand. Das Mädchen gab es ungern zu, aber seine Reaktion interessierte sie brennend.
 

Sato Yuuta

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Sie schien es einzusehen. Auch wenn ihre Antwort sehr spärlich ausfiel. Auf der anderen Seite, sie blieb stets sehr spärlich in ihrer Artikulation. Was für jemanden, der schon auf Worte achtete, sehr verwirrend war. Weswegen Sato sich nicht sicher war, ob sie wirklich einverstanden war oder aber sie es anders sah und bloß viel zu höflich war ihm ihre Meinung zu sagen. Und irgendwie hatte er das Gefühl, das sie genau das tun würde. Wenn sie ihm eben nicht zustimmen würde. Aber das tat sie jetzt. Oder? Sein Gedankengang war doch logisch, er konnte nicht verstehen, wie sie sich als Schuldige betrachten konnte. Soviel Selbstverneinung war doch nicht gut. Oder?
Princes zog an der Leine und den Shinobi so aus seinen Gedanken.
Warum konnte sie nicht einfach mal Klartext reden? Dieses stille Mädchen trieb ihn noch in den Wahnsinn.

Aber zumindest schien ihr Eis ein wenig geschmolzen zu sein. Sie liefen auf selber Höhe und sie antworte ihm sogar in einem Satz, der aus mehr als den nötigen Satzbausteinen bestand. Ihre Aufsätze hatten sicherlich immer die niedrigste Fehleranzahl im grammatikalischen Bereich gehabt. Und die niedrigste Wortanzahl. Auch wenn sie sich Zeit mit der Formulierung ließ. Aber was machte das schon? So konnte er sich besser auf Prince einstellen, die anscheinend einen weiteren Mithund roch, den sie mochte. Ob sie einfach davon rennen würde, wenn er die Leine losließ? Er war versucht es auszuprobieren, aber das Pflichtgefühl hielt ihn ab. Und Michiyos Antwort.
Er blickte ihr aus dem Augenwinkel fast direkt in die Ihrigen. Und war verwundert. Denn was sie ihm erzählt hatte, das klang eigentlich traurig. Sie lebte allein. Gut, das stellte sich Sato eigentlich sehr positiv vor. Keine Eltern, die einen zum Aufräumen und mitmachen an häuslichen Tätigkeiten zwangen. Keine nervige Schwester. Freiheiten am laufenden Bande. Keine nervige Schwester, die einfach so ins Zimmer spazierte. Ruhe und ein Ort, wo man wirklich allein war. Und keine nervige Schwester. Auch wenn Schwesterherz wohl trotzdem einfach ihn besuchen würde. Der Gedanke ließ ihn ein wenig entmutigt und mit durchhängenden Schultern vom Auszug ins eigene Heim träumen.
Aber er unwichtig. Also, im Moment. Im Vergleich zu Michiyos Gesicht im Vergleich zu ihren Worten. Er sah da keine Trauer oder Einsamkeit, die er in ihren Worten gehört hatte. Und das passte irgendwie nicht. Beziehungsweise, irgendwie passte diese Diskrepanz - ein schönes Wort, das er gerne einwarf, es klang so elegant – zu seiner Teamkameradin. Was ging in ihr vor? Sato wusste es nicht. Und er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte.
Und fuhr sich mit der freien Hand über den Nacken und durchs Haar. Und versuchte es mit Konversation. Drüber reden sollte doch eigentlich helfen sich besser zu verstehen, oder? „Du wohnst also allein? Wie ist das so? Ich mein, ich wohn noch bei meinen Eltern. Ich könnte zwar Haustiere halten, darf aber nicht. Allergien und Dreck und so. Du hast sicherlich keine größere Schwester, die dich morgens mit einem nassen Waschlappen weckt, oder?“ Da kam ihm eine Idee, wie er vielleicht was Konstruktives in die Unterhaltung einbringen könnte. „Du könntest ja deine Eltern fragen. Wenn du auf Mission bist, können sie sich ja ums Haustier kümmern.“ Eine sehr passable Idee. Sato konnte sich nicht ansatzweiße vorstellen, was, außer ihre Mutter hatte dieselbe Einstellung wie die seine, dazwischen funken könnte.
Währenddessen waren sie an der großen Wiese angekommen. Sato zählte auf den ersten Blick 4 andere Hunde, die jedoch nicht großartig auf Princes achteten, ebenso schien ihr Monstrum den anderen Hunden keine größere Beachtung zu schenken. Das war ja schon mal gut. Sato beugte sich vor und löste die Leine von Princes Halsband, so wie Massaki-Ojīsan es ihnen erläutert hatte. Princes würde sich ein wenig austoben, mit ihnen spielen, aber das ganze ohne Leine.

Frei. Princes jubelte innerlich, als endlich die Leine gelöst wurde. Freiheit. Sie war frei. Kläffend sprang sie vor Sato auf und ab, sich lautstark bei den beiden Shinobis bedankend. Gewiss, ihr Frauchen war ein sehr gutes Frauchen. Princes wusste, dass sie für einen Hund ein sehr gutes Leben führte. Aber es war doch etwas Wunderbares frei zu sein. Während sich die beiden Zweibeiner die Wartezeit, bis Princes mit ihnen spielen würde, mit ihrem eigenen Gekläffe vertrieben, wandte sich die Hündin der Wiese zu und schoss wie ein Blitz auf ihr herum. Frei.
 

Michiyo Kumiko

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Den Meisten wäre die Richtung, in die dieses Gespräch lief, unangenehm aufgestoßen. Aber warum sollte man sich der Realität schämen, auch wenn es eine Unangenehme war? Richtig, es gab keinen Grund, solange man nicht Gefahr lief, vorverurteilt zu werden – Die Zwölfjährige erfüllte hier eine bloße Aufgabe mit einem Kameraden. Es musste also keine wer weiß wie tiefe Bindung entstehen; deshalb lastete auch weit weniger Druck auf ihren bleichen, kleinen Schultern, als man annehmen mochte. Sato-San schien etwas ungemein Interessantes bemerkt zu haben, denn er beäugte das Mädchen von der Seite. War ihm etwas unklar? Oder hatte sie wieder irgendeinen Nerv getroffen, ohne es zu merken? Kumikos Blick blieb starr auf den Hund gerichtet, auf den sie aufpassen sollte – dieser schien in diesem Augenblick die fleischgewordene Lebensfreude geworden zu sein, denn Princess‘ Rute begann sich langsam, aber unaufhaltsam immer schneller werdend von einer Seite in die Andere zu bewegen. Der jungen Dame schoss in diesem Augenblick der ziemlich unpassende, innere Anblick von Princess durch den Kopf, die mit wedelndem Hinterteil mit dem Po zuerst abhob – inklusive dem Versuch, Miss Valentina diese … spezielle Art des Verlustes ihres teuren Hündchens zu erklären.
Kumiko-chan war versucht, ihre Mundwinkel in die Höhe zu ziehen, als ihr Senpai sie mithilfe seiner Stimme auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Ihr Senpai wohnte also noch bei seiner Familie – keine Schande, eher ein erstrebenswerter Zustand: »Es ist… meistens ruhig, aber oft auch mühselig. Ich muss die Sachen, die zu so einer Wohnung gehören, schließlich alle selber machen. Es ist ziemlich lästig, um nicht abscheulich und ekelerregend zu sagen…« da war sie wieder, die starke Abneigung des Mädchens gegen Hausarbeiten. Kaum zu glauben, dass sie ausgerechnet dagegen Aversionen hegte, aber so war es einfach. »Der Haushalt hält mich oft von den wirklich wichtigen Dingen ab« … trainieren zum Beispiel. Ja, Training war wichtiger, als Fenster zu putzen, oder Geschirr zu spülen. Princess hielt indes im Übrigen an und setzte sich an die erstbeste Stelle, ein Blick in ihre Umgebung legte ihr offen, dass sie die besagte wiese erreicht hatten, an der sich die Hundedame nach Herzenslust austoben konnte. Auch Sato-san schien das bemerkt zu haben, denn er löste einfach die Leine von dem kreischend pinken Halsband. Princess bedankte sich überschwänglich, bevor sie wie ein geölter Blitz davonstob.

Kumiko gab sich der imaginären Antwort auf die Frage hin, wie es wohl wäre, Geschwister zu haben, die sich um einen kümmerten: »Auch meine … Eltern sind dabei keine Alternative. « Jetzt kam ein Part, der für Sato-san vermutlich schwerer werden würde, als für die kleine Blondine. Tatsächlich war er der Erste, dem sie davon wirklich erzählte – eigentlich ein ganz eigener Grund zur Trauer, wenn man bedachte, dass sie schon fast eineinhalb Jahre auf Missionen ging und Aufgaben zugeteilt bekam. Wieder schob sich der Gedanke, dass sie ja vielleicht doch eine große Schwester, oder einen Bruder haben könnte, in den Vordergrund – er wurde mit Macht beiseitegeschoben. Trotzdem konnte das Mädchen nicht anders, als eine kleine, winzige Resonanz zu zeigen: Einen Sekundenbruchteil richtete sich der Blick ihrer zumeist kalten, grünen Augen auf den gräsernen Boden, der sich direkt vor ihr erstreckte, bevor sie sich wieder voll in der Gewalt hatte. »Ich denke, Vater würde es nicht schätzen, wenn ich ihm jedes Mal, wenn ich auf Mission gehe, ein Tier nach Kumo schicken würde. Meine Mutter hätte da allerdings kein Wort mitzureden, denn sie ist bereits seit acht Jahren tot. « Kurz und schmerzlos, typisch Kumiko eben. In dem Tonfall, den sie angeschlagen hatte, hätte sie auch über die Beständigkeit des Wetters schwadronieren können. Ihr Blick ruhte dabei auf dem Vierbeiner, der in der Ferne scheinbar Kontakte geknüpft hatte. Princess hüpfte zusammen mit zwei andern Hunden durch die Gegend wie ein Flummi. Sie rannten und sprangen und rauften und bellten und taten eben Dinge, die Hunde nun einmal so tun. Das Mädchen hätte sich in diesem Anblick verlieren können, wenn da nicht noch eine Kleinigkeit wäre, die für Unsicherheit sorgte: Erst jetzt fiel ihr ein, dass ihrem Senpai die Antwort – beziehungsweise, seine eigene Frage ob dieser Antwort unangenehm sein könnte. Deshalb warf sie noch schnell ein »Es ist in Ordnung, Senpai, sie sind nicht meine echten Eltern! « Das müsste ihn von eventuellen Schuldgefühlen ob seiner Frage abbringen. Vielleicht brachte sie ihn aber auch vom Regen in die Traufe? Wer wusste das schon?
 

Sato Yuuta

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Sato hörte seiner Teamkameradin durchaus aufmerksam zu. Immerhin ging es um etwas, das auch ihn betreffen würde, wenn er sich endlich zu diesem großen Schritt entschließen würde. Ausziehen. Alleine zurechtkommen. Selbstständigkeit. Nun, groß klang das alles gar nicht. Schon gar nicht schlimm. Nicht so schlimm, wie es nun Kumiko beschriebe. Gerade zu eine Plage sei die Hausarbeit, die man nun alleine erledigen müsse. Was Sato durchaus verwunderte, er hielt die Michiyo eigentlich für eine sehr penible, ordnungsliebende Persönlichkeit. Aber wenn sie schon vor diesen Aufgaben kapitulierte, wie würde es dann erst ihm ergehen? Ihm fielen all die Klagen seiner Mutter ein. Das sie doch mal selber ihre Zimmer aufräumen sollten. Das sie doch einmal selber ihre dreckige Kleidung waschen sollten. Das sie doch einmal selber das Frühstück machen sollten. Zugegeben, anspruchsvoll war Selbstständigkeit sicherlich. Aber so schlimm?
Antworten konnte Sato jedoch nicht. Princes war damit beschäftigt sich anscheinend bei ihm zu bedanken und drückte das so aus, das sie ihn beinahe umwarf. Glücklicherweise leckte sie ihn nicht ab. Als dann endlich von ihm abließ und sich der Wiese widmete und Hundedinge machte, wandte sich Sato Michiyo zu, während er seine Kleidung zu recht zog. Dieser Job gefiel ihm von Mal zu Mal weniger.

Was dann jedoch von Michiyo kam, das brachte Sato komplett aus dem Konzept. So das er mitten in der Bewegung inne hielt und stumm den Blick zu Boden wandte. Was sollte er auf so etwas sagen. Sie lebte bei Adoptiveltern. Nein, bei ihrem Adoptivvater, da ihre Mutter vor 8 Jahren gestorben war. Und sie redete darüber, als ob es sie so bedrücken würde wie schlechtes Wetter. Und mit ihrem Vater schien sie sich nicht so zu verstehen. Und wohnte deswegen scheinbar allein.
Sato blickte wieder auf. Graue Wolken am Horizont. Nun, wenigstens passt das Wetter.
Er blickte zu Michiyo, die nun sicherlich eine Antwort erwartete. Eine Reaktion. Einfach stehen lassen ging nicht. Oder? Es wäre einfacher gewesen. Aber wann war schon etwas einfach? Warum wusste er nur so selten was er sagen sollte, wenn er etwas sagen musste? Er fuhr sich mit der linken Hand über die rechte Schulter. „Ich…“ Er hielt inne. Sie hatte ihre Mutter verloren. Seine Eltern hätten sich fast getrennt. Nicht wirklich vergleichbar, fand er, aber gerade deswegen glaubte er ihr ein Wort. Und vielleicht war es jetzt gerade diese scheinbare Emotionslosigkeit, die ihn so erregte, vielleicht aber auch nur die Erinnerung daran, wie sich seine Eltern sich stritten. Wegen ihm. Er fuhr mit der linken Hand durch die Luft, seien Stimme war etwas lauter als sonst. Er spürte, wie ihm langsam wärmer wurde. Vielleicht wurden auch seine Wangen etwas rötlicher. „Verzeih meine Worte, aber es ist trotzdem traurig. Ich finde keine besseren Worte. Ich weiß nur, wie ich mich gefühlt habe, als meine Eltern sich fast getrennt haben. Grauenhaft. Ich… ich würde so etwas niemandem wünschen. Du tust mir leid. Und ich kann nicht verstehen, wie du dabei so ruhig sein kannst.“ Bei diesen letzten Worten blickte er sie direkt an.„Ich mein, ich… ich kann es nicht verstehen, es tut mir leid.“ Er hielt inne, seufzte. „Und es tut mir leid, dass ich mich im Ton vergriffen habe.“ Spätestens jetzt war er sicherlich errötet. Warum musste er nur immer so leicht aus der Haut fahren? Peinlich, einfach nur peinlich.
 

Michiyo Kumiko

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Hatte sie irgendwas gesagt, dass ihn vielleicht wütend machte? Kumiko wusste es nicht, aber Sato-san vermied urplötzlich den Augenkontakt, der vorhin noch völlig normal gewesen war. 'Fettnäpfchen getroffen? Würd‘ mich nicht wundern', das passierte dem Mädchen schließlich am laufenden Band. Was konnte sie jetzt tun, um die Sache ein wenig aufzulockern? Eine schwierige Frage, auf die es nur wenige Antworten gab. Sie könnte im Kreis herumtanzen und mit einem dämlichen grinsen schiefe Lieder sing- NEIN! Die Situation wäre dann zwar aufgelockert – also der Situationskomik ausgeliefert, aber die Blondine würde sich daraufhin wohl nirgendwo mehr blicken lassen können; diese Möglichkeit fiel also aus. Ihr Gegenüber entlastete ihr in der Überhitzung begriffenes Köpfchen. Aber das machte die Sache nicht im Geringsten Besser, denn scheinbar fühlte er sich trotzdem irgendwie schuldig. Ein Schwall von Erklärungen und Entschuldigungen ergoss sich über das junge Mädchen, das von all dem ziemlich überrascht war? Warum sollte er sich denn entschuldigen? Er hat doch nichts gemacht. Also, nichts Schlimmes jedenfalls. Sie musste jetzt dringend irgendwas sagen, damit er sich nicht mehr so schlecht fühlte. »Es ist jetzt schon einige Jahre her, deswegen weiß ich es natürlich nicht mehr ganz genau. Aber damals ist, glaube ich, ein Stück von mir mit gestorben. Zumindest hat Vater das immer gesagt, bevor ich Kumo verlassen habe, um ein Ninja zu werden. « Das müsste doch eine hinreichend gute Erklärung sein, oder? Naja, das erklärte zwar ihren Umgang mit der Situation, aber es war eher unwahrscheinlich, dass er sich damit besser fühlte; es musste etwas Besseres her. »Äh, außerdem ist es ja auch schon lange her. Sie müssen sich also nicht für irgendwas entschuldigen. « Ja, das war gut, das müsste reichen! Mit etwas Glück

Princess tobte noch immer auf ihrer Wiese herum, verlor aber rapide an Elan. So dauerte es nicht lange, bevor sie versuchte, ihre zweibeinigen Begleiter zum Mitspielen zu überreden. Der Hund baute sich mehr oder weniger vor den Beiden auf, die gerade ihren Wortwechsel beendeten und machte mit allen möglichen Methoden auf sich aufmerksam. Vom harmlosen hinsetzen, bis zum gelegentlichen bellen und beinahe-anhüpfen war alles dabei. Mit einem leisen Seufzen beschloss die Zwölfjährige, dieser Unterhaltung noch das Grande Finale zu verpassen, bevor sie sich einige Minuten dem Hund widmete und sie dann endlich weiterziehen konnten: »Ich schlage vor, dass wir diese Unterhaltung weiterführen, wenn wir nicht gerade mit einer Aufgabe betraut sind, Senpai« … ja, das war eine Einladung. Aber die Antwort würde sie sich wohl eher später anhören, denn direkt, nachdem sie geendet hatte, trat sie von einem Bein auf das Andere und zurrte ihr Stirnband zurecht – Zeit zum Spielen! Die spielerische Spannung zwischen dem Mädchen und dem Hund, der offenbar ganz genau wusste, was kam, wuchs ins unermessliche. Kumiko beobachtete jede noch so kleine Zuckung des Tiers, das sich trotz seines ähnlichen Aussehens deutlich flinker bewegte, als eine Kuh. Sie würden noch drei Tage dort herumstehen und sich gegenseitig beobachten, wenn Kumiko der Spannung nicht ein Ende bereitet hätte, indem sie erst einmal kurz gezuckt hatte und dann rennend in die Ferne entschwunden wäre. Als hätte sie auf einem Hornissennest gesessen sauste Princess plötzlich los, der Blondine hinterher – es folgte das, was man von spielen mit Hundchen kennt: Rennen hüpfen, noch mehr rennen, verfolgen, verfolgt werden, und sich irgendwann fallen lassen und das Tier gewinnen lassen. Soweit verlief alles nach Plan, es dürften gute fünf Minuten gewesen sein, die sie so über die Wiese gepflügt waren, aber am Ende hatte sich die Hundedame einfach auf das Mädchen draufgesetzt, das sich auf den Bauch hatte fallen lassen und ging einfach nicht mehr runter. »Ähm, weißt du, Princess« ein Ächzen unterbrach sie: »Du bist … ziemlich schwer«, aber darum scherte sich das hechelnde Hundevieh nicht so richtig, es saß einfach stur weiter auf Kumikos Rücken. Sie selber konnte also nur hoffen, dass Sato-Senpai sie retten kommen würde. Hoffentlich ging es danach schnell weiter … wortlos!
 

Sato Yuuta

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Versuchte sie ihn zu beschwichtigen? Empfand sie seine Reaktion unangemessen? Wie konnte man so ruhig reagieren, wenn man über den Tod der eigenen Mutter, und sei sie auch nur die Adoptivmutter, redete. Und mit ihrem Vater schien sie sich auch nicht zu verstehen. Sie tat ihm wirklich leid. Und er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass man mit der Zeit sich damit abfand. War es das, was sie damit meinte, dass ein Stück von ihr gestorben sei? Er musste sich eingestehen, dass er ihre eiserne Diszipliniertheit, ihre penible Ordentlichkeit, ihre kühle Höflichkeit nun anders sah. Irgendwie passte jetzt alles besser.
Und sie hatte auch recht, dass er kein Recht hatte in diesem Thema weiter herum zu wühlen. Auch wenn es fast so schien, als ob sie darüber reden wolle. War nicht auch ihr Angebot, später darüber zu reden, so zu verstehen?
Er ärgerte sich noch immer über sich selber, dass er plötzlich die Stimme angehoben hatte, fuhr sich mit der rechten Hand über den Nasenrücken, aber er nickte. Dann fasste er sich und blickte sie freundlich an. „In Ordnung. Kümmern wir uns erst mal um Princes.“ Es machte keinen Sinn hier weiter zu reden. Vor allem, wenn diese Tölle ganz offensichtlich spielen wollte. Worum sich Kumiko wirklich mit ganzem Körpereinsatz kümmerte. Ob sie sich so ablenkte?

Oh, herrlich. Dieser weibliche Zweibeiner roch zwar nicht so gut wie der Männliche, aber sie war viel lustiger. Princes liebte es mit den Zweibeinern, die diese Bänder mit den Metallplatten trugen, zu spielen. Sie waren viel schneller als andere Zweibeiner und man konnte auch mal mit ihnen rangeln. Und diese hier war wirklich flink. Sie schlug Haken, blieb abrupt stehen, täuschte Wendungen an oder sprang auch. Fast wie eine echte Hündin. Vor Freude hing Princes Zunge heraus. Und auch wenn das Spiel leider endete, war Princes dennoch begeistert. Und sprang auf die Zweibeinerin drauf. Eine tolle Spielgefährtin. Freundschaftlich und anerkennend leckte Princes ihr übers Gesicht.

Sato musste sich ein Grinsen verkneifen, als er zu den beiden hin eilte. Der Anblick war aber auch zu komisch. Princes thronte auf Kumiko, die versuchte den Hund von sich herunter zu bekommen, wie eine Prinzessin. Eine haarige, schwere Prinzessin. Die jetzt auch noch anfing Kumikos Gesicht abzulecken. Ekelhaft. Sato verzog angewidert das Gesicht, bevor er tat, was der alte Mann ihnen geraten hatte in solchen Situationen zu tun. Zwei Finger in den Mund stecken und dann pfeifen. „Princes! Runter da!“ Die Hündin reagierte jedoch nicht sofort. Nun, zumindest hörte sie auf zu lecken. „Pricnes! Bei Fuß!“ Mit einem durchaus energischen Unterton erzeugte der Aufruf mehr Erfolg. Vielleicht war es aber auch die Wortkombination. Hatte er nicht einmal darüber etwas in einem Biologiebuch gelesen? Die Hundedame löste sich von Michiyo und ging langsam, als ob nichts wäre, zu Sato und ließ sich vor ihm auf den Hintern nieder, hechelnd zu ihm aufblickend und mit der Rute wedelnd. Scheinbar war das noch nicht genug Spielerei. Sato blickte über die Weise. Wie hieß dieses andere Spiel, das man ihnen geraten hatte? Stöckchen werfen? Er sah eine junge Frau, die immer wieder einen Stock warf, den dann ein kleiner Puddel wieder zu ihr zurück brachte. Sato sah sich um. Und er blickte einen kleinen Stock. Er zeigte ihn Princes, diese schien jedoch bloß den Kopf zu schütteln. Sato seufzte und begann den Boden um sich herum abzusuchen. Bis er nach einigen Schritten bei einem Busch fündig geworden war. Er zog, wobei er sich an den Dornen des Busches die Hand ein wenig aufkratzte, einen langen, dicken Stock. Der schien schon eher der Hundedame zu gefallen und unter lautem Gebell warf Sato den Stock soweit wie es nur ging. Schon schoss Princes los, dem Wurfobjekt hinterher, während Sato sich zu Michiyo begab und aus seiner Westentasche eine Packung mit Taschentücher zog und sie der Kunoichi reichte. „Bitte. Sie mag es scheinbar die Gesichter von Leuten abzulecken."
 

Michiyo Kumiko

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Rückblickend hätte sich die Spieleinlage auch als Fehler entpuppen können. Ein tonnenschweres, haariges, hechelndes Vieh auf sich drauf sitzen zu haben, ist einfach nicht jedermanns Sache. Auf eine positive Art und Weise machte Princess' Zunge, die sich jetzt wieder und wieder durch Kumikos Gesicht zog, die Sache nicht besser – aber es war ja der Gedanke, der zählte. So ließ die Blondine den Hundesabber über sich ergehen – nicht, dass sie eine Wahl gehabt hätte – bis sie von ihrem Senpai gerettet wurde. Er schien Probleme zu haben, denn Princess schien Kumikos Rücken zu gemütlich zu finden, ihn einfach wegen eines schnöden Pfiffes aufzugeben. Es brauchte schon einige deutliche Worte des Älteren, um dieses riesige Vieh auf die Ränge zu verweisen – eine Wohltat! Ihre Klamotten waren vermutlich jetzt voller Grünzeug, vielleicht waren auch ihre sorgsam frisierten Haare durcheinander, sie hatte Haare einfach überall an ihrem Körper verteilt und schleimige, stinkende Hundesabber im kompletten Gesicht, aber immerhin konnte sie jetzt wieder richtig atmen. Zunächst begnügte sich die Taijutsuka damit, die klare, frische Luft einzusaugen und dieses freie, unbeschwerte Gefühl eines unbelasteten Bauches zu genießen.
Princess beeilte sich nicht, Satos Befehl zu entsprechen, aber wenigstens tat sie es: Das war eine Menge Wert, wenn man bedachte, dass die beiden Ninjas gemeinsam keine Chance hatten, den Hund im Ernstfall irgendwie festzuhalten. Kumiko blickte dem Tier noch eine Sekunde hinterher, wie es in Richtung des Senpai trottete und setzte sich dann langsam auf. 'Nicht mehr lange, und ich wär zu Sülze geworden', ob Ninja-Sülze schmeckte, war zu bezweifeln, aber genau wusste man es halt noch nicht; zum Glück! Als erste Amtshandlung im Sitzen, beschnüffelte die Blondine zuerst ihre Hände und ihre Kleider, und stellte fest, dass der durchdringende Geruch nach Sabber, der von ihrem Gesicht ausging, den restlichen Hundegestank echt effektiv überdeckte – zumindest Kumiko roch im Moment nix anderes, als dieses schleimige Zeugs. Vielleicht sollte sie sich doch einen Hund anschaffen … also einen, der nicht in andererleuts Gesichtern herumsabberte zumindest: dieses Tier hatte eine scheinbar unerschöpfliche Ausdauer, bewundernswert – Kumiko war fast ein wenig Neidisch, dass Princess solche Anstrengung noch als Spiel ansah. Sich selbst das Versprechen gebend, härter zu trainieren, stieß sich das Mädchen mit einem Bein ab, und endete nach einer Rückwärtsrolle am Boden in einer hockenden Position. So war es einfach leichter, aus einer sitzenden Position heraus aufzustehen. Im Stehen betrachtet, sah Kumiko noch eine Spur schlimmer aus, als sie zuerst vermutet hatte: So konnte sie nicht durch die Gegend laufen, es musste zumindest eine Katzenwäsche her; da gab es im Moment nur eine Möglichkeit: Abklopfen!

Es war nicht sehr Gründlich, aber besser als gar nichts. Kumiko-chan wedelte und klopfte und zupfte und wischte an ihren Sachen herum, bis sie halbwegs zufrieden war. Haare, Arme, Brust, Bauch, Po, Beine, alles! Vielleicht wäre es einfacher, nach dem Spaziergang einfach mit dem Fellknäuel zusammen in die Badewanne zu hüpfen – angezogen, versteht sich. Das Mädchen war versucht, ihren Zustand als halbwegs annehmbar zu deklarieren, als ihr Senpai plötzlich vor ihr stand, und ihr eine Packung Taschentücher hinhielt. Selbstverständlich nahm sie sich eines heraus, sie konnte es schließlich dringend gebrauchen. Das Gesicht stank ja noch … »Vielen Dank, Senpai.« Vorsichtig faltete sie es auf, es war … ein Taschentuch eben, Papier, weich, flauschig, schneeweiß und hoffentlich so saugfähig, wie die Werbung den Leuten immer weismachen wollte. Mit bedächtigen Bewegungen tupfte sie die noch immer glitschigen Stellen auf ihrem Gesicht ab: »Ich habe mal gehört, dass das ein Zeichen für Zuneigung sein soll. Aber macht es leider nicht weniger schleimig und übelriechend.« Aus der Ferne sprintete das Monstrum heran, es hatte ein Stöckchen in seinem Maul. Die Hoffnung, sofort weiterzuziehen zersprang wie ein Spiegel unter zu viel Spannung. Das imaginäre Klirren war zum Glück nicht außerhalb von Kumikos bisweilen ziemlich matschiger Birne hörbar, also tat sie einfach so, als wäre es nicht da gewesen. Das Taschentuch verschwand in einer Tasche, nachdem es seinen Dienst bestmöglich erfüllt hatte. 'Ähm, wo war ich? Ach ja:' »Wie gesagt, Senpai, ich bin gerne bereit, unsere Unterhaltung weiter zu führen, ich müsste lediglich Zeit und Ort erfahren.« Jetzt war es nochmal in aller Deutlichkeit Offiziell, damit müsste doch alles abgehakt sein, oder?
Das Stöckchen wurde noch sechs bis sieben Mal in die Wildnis geworfen, bevor Princess das Interesse verlor und Anstalten machte, die Leine in Sato-Sans Hand mit der Nase anzustupsen. Trotz seiner eigenen Marotten also ein ziemlich gut erzogenes Hündchen.
 

Sato Yuuta

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„Ja, ich weiß, was du meinst.“ Er lächelte wehmütig und schüttelte sich, als er an die Begrüßung Princes zurückdachte, die sie ihm heute Morgen gegeben hatte. "Beim Bad kannst du dir sicher das Gesicht ordentlich waschen." Da hatte noch die Sonne geschienen, da hatte er noch gelacht – nun, gerade eben hatte er auch gelacht, aber dies zählte nicht, wie er gerade empfand -, da war die Welt gut. Und dann war dieser Halbwolf aus der Tür heraus geschossen und hatte ihm das Gesicht abgeleckt. Mit Enthusiasmus und viel Speichel voller Krankheitserreger. Gut, seine letzten Impfungen waren glücklicherweise noch aktuell. Ob das jedoch für Michiyo galt? Vielleicht sollte er das mal ansprechen. Es gab Shinobi, die die Wichtigkeit Impfungen sträflich unterschätzten.
Da war auch schon eben genannter Halbwolf wieder heran gekommen und überreichte Sato mit sichtlichem Stolz den Stock. Hechelnd blickte Princes gespannt zu ihm hoch, sicherlich auf einen weiteren Wurf wartend. Yuuta nahm den Stock auf, wog ihn kurz ab, bevor er ihn schwungvoll erneut wegwarf. Schon eilte das Ungetüm los, dem Holz hinterher. Eine Katze hätte das nie getan. Sato mochte Katzen. Sie hatten so etwas elegantes, so etwas freies, so etwas erhabenes an sich. Eine Katze hätte ihn bloß fragend angeschaut und sich gewundert, warum ihr Herrchen gerade einen Stock weggeworfen hatte. Und sich dann die Pfote geleckt. Nein, in dem Bereich waren Hunde viel gefügiger. Irgendwo hatte er mal gelesen, dass die Hunde deswegen keine Wölfe mehr seine, weil sie zu sehr Mensch geworden waren. Irgendwie mochte er diese Formulierung nicht.
Sein Blick glitt zu Kumiko, die sich erneut dem Thema von eben zu wandte. Er nickte. „Sagen wir, wenn wir den Hund abgegeben haben? Dann besteht nicht die Gefahr während des Gesprächs abgeschleckt zu werden.“ Er lächelte. Er musste. Irgendwie stand etwas zwischen ihm und Kumiko, das vorher nicht da war und das sich … komisch anfühlte. So als ob alles Gesagtes plötzlich eine neuen Wert hätte. Irgendwie passten dazu die dunkleren Wolken am Horizont. „Sieht aus, als ob Regen kommen würde. Hoffentlich nicht, nachdem wir mit ihren baden gegangen sind.“

Die Wolken blieben jedoch erst noch zurück, auch wenn der Wind etwas an Fahrt aufnahm. Vielleicht spürte das Princes auf einer eigenen Ebene. Tiere hatten eine andere, bessere Wahrnehmung als Menschen. Sato wusste dies. Oder aber sie wusste einfach, wann man wo zu sein hatte, so sehr waren diese Ausflüge für Princes zur Gewohnheit geworden. So oder so wollte sie jedoch nicht mehr spielen und ließ sich anleinen. Sato musste erneut an den Vergleich mit Katzen denken.
Sie machten sich auf den Weg Richtung Hundebad, sowohl den Richtungsangaben des alten Mannes vertrauend, auf die Sato immer mal wieder blickte, wie auch Princes Nase. In Shirogakure war mittlerweile das Tagesgeschehen voll im Gange, die Stadt voller Leben und Klang. Das kühle Lüftchen war eigentlich ganz angenehm und die dunklen Wolken nicht immer im Sichtfeld aufgrund der Häuser. Nun, vielleicht ging es doch noch alles gut aus. Und so, in besserer Laune, fing auch Sato ein Gespräch an, trotz des Wissens, das er mit Michiyo Kumiko einen Auftrag ausführte, die stillste Shinobi, die er kannte. "Sag, welches Tier magst du eigentlich am liebsten? Ich mein, welches ist dein Lieblingstier?" Er wusste nicht recht warum, aber diese Stille zwischen ihnen weckte in ihm das Verlangen sich zu unterhalten. Nach Konversation. Schönes Wort. Dabei ließ er eigentlich immer Leute lieber reden. Aber Stille war wohl relativ.
 

Michiyo Kumiko

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Für einen Außenstehenden musste es ein Bild sein, das an Perversion grenzte: Zwei Leute, die sich über bierernste Themen unterhielten, während der Hund, der da gelegentlich noch mit durchs Bild hüpfte vor Enthusiasmus und Freude jederzeit zu platzen drohte – eine lustige Vorstellung! »Hai! Ein ausgezeichneter Vorschlag, Taich[FONT=Times New Roman, serif]ō[/FONT][FONT=Times New Roman, serif]! [/FONT]« Naja, Das »Wo« stand immer noch im Raum, Miss Valentina würde es gewiss nicht gerade berauschend finden, wenn direkt vor ihrer Haustür zwei Ninjas herumstünden und sich über persönliche Sachen unterhielten … Aber irgendwas sinnvolles musste sie ja antworten. Ihr fiel absolut nichts besseres ein, was sie hätte erwidern können, aber das war auch nicht nötig, denn Princess forderte wieder etwas Aufmerksamkeit. Sato-san löste die Situation souverän, indem er sich des Stöckchens in seiner Hand ein weiteres Mal entledigte. Kumiko beobachtete das Treiben der beiden schweigend, fuhr sich mit der Hand über das noch immer züchtig anliegende Haar und hoffte noch immer, dass sie bald weiter gehen könnten. Der Wind der Veränderung, was den Umgang der beiden Jugendlichen miteinander anging, schaffte es kunstvoll, sich total ignorieren zu lassen und folglich von der Blondine nicht einmal bemerkt zu werden. Entsprechend änderte sich ihr Gesichtsausdruck auch keinen einzigen Millimeter, obwohl sie aus den Augenwinkeln schon irgendwie bemerkte, dass er lächeln musste. Warum? Keine Ahnung.
Der Hinweis ihres Senpai veranlasste das Mädchen bald darauf, den Blick gen Himmel zu wenden. 'Mit etwas Glück dauert es noch 'ne Weile, bis die Wolken hier sind', sie nickte ihm zustimmend zu: »Hai. Ich schlage vor, dass wir uns ein wenig beeilen – um sicher zu gehen«, zumindest Princess schien diesem Plan nicht abgeneigt, dann sie signalisierte ganz eindeutig – geradezu unübersehbar, dass sie wieder angeleint werden wollte. Ein seltsamer Hund, wirklich! Steigt ohne nachzudenken an irgendwelchen Leuten hoch leckt ihnen einfach so die Gesichter ab, setzt sich auf sie drauf und denk sich bei alledem nichts … aber sich brav wieder anleinen lassen und stur dem Weg folgen, den es jeden Tag entlang ging. Dieses Verhalten ließ sich einfach fast gar nicht richtig beschreiben. Es war … irgendwie halbfertig, ja, das Wort war gut für den Eindruck, den die Taijutsuka von diesem Tier hatte. Und, als ob Princess ihre Gedanken gehört hätte, zerrte sie gleich wieder an ihrer Leine herum, an der Sato-san ja auch noch dran hing – selbstverständlich in die richtige Richtung. 'Das is' doch pervers …' es drängte sich die Frage auf, was Miss Valentina dieser im Grunde gutmütigen hundeähnlichen Kuh angetan haben könnte, um ein solches Verhaltenswirrwarr zu erzeugen. Im Grund war es wenigstens positiv, dass dieser Hund, erstens den Weg kannte und zweitens versuchte, etwas Tempo zu machen. War es das Wetter? Möglicherweise kam es der Blondine nur so vor; den Hund interessierte das Wetter gewiss am allerwenigsten hier.

Die Stille, die sich auf dem Weg zum Hundesalon zwischen den beiden Ninjas ausbreitete, musste beinahe greifbar sein, denn sie fiel sogar Kumiko-chan auf. Ihr sollte es recht sein, es gab ja nichts wirklich wichtiges zu besprechen mehr; was noch im Raume stand, wurde nach ihrer Aufgabe geklärt, wenn sie es noch schaffen sollten, sich auf einen Ort zu einigen. Deshalb überraschte es die Taijutsuka nicht wenig, als ihr Gegenüber aus heiterem Himmel wieder eine Frage in den Raum stellte. 'ähm', gab es darauf überhaupt eine Antwort? Einige Sekunden lang, ging das Mädchen einfach schweigend weiter, eine Antwort musste her, denn sie hatte sich speziell damit noch nicht so richtig beschäftigt. »Mein Lieblingstier?« fragte Kumiko nochmal nach, sie versuchte Zeit zum Nachdenken herauszuschinden. Ihre Stimme büßte allerdings nichts von ihrer allgegenwärtigen Monotonie ein: »Das ist eine gute Frage. Ich weiß darauf keine eindeutige Antwort« Sie musste es am Ende doch zugeben, aber dennoch war sie mit ihrer eigenen Antwort unzufrieden. »Also, ich denke, ich mag alle Tiere, die ruhig und pflegeleicht sind. « Ja, das war schon besser. Jetzt noch ein Beispiel, und die Sache ist perfekt umschifft: »Fische zum Beispiel. Die sind Still … und die machen keinen Dreck … und die schmecken gut, wenn man sie brät. « Vielleicht hätte sie doch ein anderes Beispiel nehmen sollen? Bei Fisch bestand halt das Risiko, dass sie da irgendwie ihre Leibspeise mit ins Spiel brachte. Ach egal, jetzt war es halt gesagt und sie würde mit den Folgen umgehen müssen. Wenigstens würde die Standpauke, die sie sich vielleicht abholen würde, nicht sehr lange andauern, denn sie näherten sich bereits unaufhaltsam ihrem Ziel: Dem Hundesalon!
Unaufhaltsam näherten sie sich dem äußerlich überraschend schlichten Etablissement mit dem blass rosafarbenen Ladenschild über der Tür. Durch das große Schaufenster konnte man – neben den Bildern einiger aufgestylter Hunde – einen Blick in das Innere des Salons werfen; weiße, gepflegte Wände mit sporadischen, echt-hölzernen Bilderrahmen an den Wänden. Unerwartet hier war allerdings, dass es sich nicht um Hundemotive, sondern um schlichte Pflanzenbilder handelte, die sich deutlich besser in diese Umgebung einfügen konnten. Auf den zweiten blick fiel etwas weiter hinten noch eine kleine Vitrine auf, in der zahlreiche Urkunden und Medaillen nebst Hundefotos herumstanden und sich bewundern ließen – das hier war also ganz gewiss nicht irgendein Hundesalon, Miss Valentina griff für ihren geliebten Hund vermutlich ziemlich tief in die Tasche. Apropos Hund: Selbst das Vorhandensein einer Eingangstür schien Princess nicht zu interessieren, sie stolzierte einfach weiter. Die ziemlich massiv aussehende Tür, stellte sich als hundegerecht heraus, als sie dem Druck Princess' nachgab. 'Eine Schwingtür … eigentlich logisch', Kumiko nickte stumm, als das Hundchen weiter ins Innere des Ladens vordrang und erst drinnen wieder stehen blieb. »Ach, sieh einer an, Princess!« Das junge Mädchen hatte erwartet, hier drinnen jemanden mit schriller Stimme und schrägem Aussehen anzutreffen, aber da täuschte sie sich offensichtlich … mal wieder. Die junge Dame, die ihnen Gegenüberstand, musste etwa Mitte zwanzig sein, ein offenes und herzliches Lächeln umspielte ihre Züge. Ihr glattes, schwarzes Haar wurde von einer schneeweißen, blütenförmigen Spange dekoriert, die perfekt zu ihren schlichten, aber eleganten Kleidern passte. Sie passte einfach perfekt in dieses Bild, das der gesamte Hundesalon mit seinem leichten Kirschblüten-Esprit bot, hinein und wirkte einfach so, als gehörte sie genau hier hin und nirgendwo anders. Ihre sanfte Stimme konnte einen Besuch hier gewiss zu einem entspannenden Erlebnis machen … Miss Valentina hatte also doch Geschmack – ziemlich gut versteckt zwar, aber er war da.
 

Sato Yuuta

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Das Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben passte Sato, es gab ich Zeit das Ganze zu überdenken. Und sich mehr auf ihren Auftrag zu konzentrieren. Genauer, auf Princes, die weiter wollte. Princes zog erneut kräftig an der Leine. Die Hündin ging den Weg, den sie gehen sollte. Die Hündin wählte die Leine selber. Eigentliche eine Bestätigung seiner Ansicht über Hunde. Aber gleichzeitig war da diese Freude in ihren Augen, dieses kräftigen Ziehen. Als ob sie die beiden Shinobi hinter sich her zog, wie Anhängsel, die Leine dazu da, damit sie die beiden nicht verlor. Es war fast, als ob die Hündin die beiden Jugendlichen zu dem Ziel brachte und nicht umgekehrt. Wenn Princes Gedanken hatte, dann würde Sato was dafür geben, diese zu kennen.

Sie mussten sich ranhalten. Princes zog an der Leine und den größeren Zweibeiner hinter sich her. Sie hätte gerne noch länger mit ihnen herum getollt, die Kleine war so lustig gewesen. Und der Große konnte gut werfen. Solche Sachen erfreuten doch das Hundeherz. Bestimmt würden die beiden selber ganz gute Herrchen sein. Aber heute erst mal nicht mehr. Das Wetter roch gar nicht gut. Aber wenn sie sich ranhielten, dann konnte Princes während des Regens schön im Badewasser entspannen. Und mit all den lustigen Blasen spielen. Und zeigen, was für eine edle Hundedame sie war. Eine Hundedame, auf die ihr Frauchen stolz sein konnte.

Die Frage nach dem Lieblingstier entlockte Michiyo wirklich ein paar Worte, auch wenn er es im ersten Moment nicht mehr erwartet hatte. Worte, die gewohnt knapp ausfielen. Und komisch. Denn kaum hatte sie ein Tier gewählt, nannte sie unter Vorzügen, dass man es verspeisen konnte. Sie denkt wirklich verdammt rational. Tantchen würde das sicherlich gefallen. Sato brauchte ebenfalls einige Sekunden für eine Antwort. Zum einen, weil es ihn doch irgendwie verwirrte - wer suchte sich schon Lieblingstiere zum Verspeisen aus? -, zum anderen, da Princes ein ordentliches Tempo hatte. „Ah ja.“ Der Junge runzelte kurz die Stirn. „Nun, das stimmt sicherlich. Fisch schmeckt gut.“ Wie soll man ein Gespräch über Lieblingstiere führen, wenn das Argument fällt, das sie gut schmecken können? Und was kann ich über meine Wahl sagen, ohne dass ich sie beleidige? Aber vielleicht hatte er gerade eine Idee. „Hmm, weißt du, ob Katzen schmecken? Ich mein, es sind meine Lieblingstiere. Ich hatte eigentlich nicht vor sie zu essen, aber da wir grad dabei sind… Ich esse lieber Reis oder Nudeln. Meine Mutter macht eine super Nudelsuppe.“ Er blickte zu ihr rüber, abwartend, ob sie das Gespräch weiter führte. Auch wenn viel Zeit dafür nicht mehr blieb. Er sah bereits den Saloon. Irgendwie ärgerlich. Ihre Reaktion interessierte ihn.

Am Saloon angekommen, sah Sato exakt das, was er erwartet hatte. Die Farben Rosa und Weiß in Übermaß. Die Inneneinrichtung sehr elegant. Auch wenn es weniger Bilder von fröhlichen Hunden gab, als er erwartet hatte. Die wenigen jedoch und die Urkunden sprachen Bände von dem Ort. Ebenso von dessen Qualität. Und zu dieser passte auch die Inhaberin. Oder Bedienste. Oder was auch immer, wie auch immer Angestellte. Die sich zuerst Princes zuwandte. Was anscheinend Eindruck machte. Princes ließ sich niedersinken, der Körper gerade, der Mund geschlossen, was zumindest dieses mitunter penetrante Gehechel einstellte. Ja, jetzt wirkte Princes fast schon Prinzenhaft. Wenn man vom Straßenstaub, dem frischen Gras und einigen Ästchen in ihrem Fell absah. Und das durften sie gleich säubern. Na wunderbar.
Erst mal war jedoch die Dame wichtiger. Vielleicht würde sie ihnen helfen, hoffte Yuuta. So verbeugte er sich höflich vor der Dame. Deren Aufmachung sehr angenehm war. Nicht so übertrieben, geradezu ironisch wie bei Miss Valentina. Viel eher bescheiden, schlicht, aber geschmackvoll. Sie sah wirklich gut aus. Wie er feststellte. Und da er wusste, wie Michiyos Verhalten war, übernahm er die Begrüßung. „Seid gegrüßt, mein Name ist Sato Yuuta. Dies ist Michiyo Kumiko. Wir haben die Aufgabe erhalten uns heute um Princes zu kümmern und sind deswegen zu ihrer Reinigung hier hergekommen. Oder eher, sie hat uns den Weg gezeigt.“ Das letzte fügte er mit einem freundlichen Lächeln an, das von der Dame erwidert wurde, die sich nun ebenso höflich verbeugte. Geradezu perfekt war diese Bewegung, auf jeden Fall elegant. „Hai, seid mir ebenso gegrüßt. Ja, pünktlich wie immer, das ist unsere liebe Princes. Mein Name ist Nakamura Aiko, ich leite diesen Hundesaloon >Zum glücklichen Hund<.“ Sie trat vor, streichelte Princes sanft den Kopf, die sich dies gefallen ließ. Dass das Hundefell sicherlich nicht sauber war, schien jedoch die Nakamura nicht zu stören. Was entweder für ihre Tierliebe oder gute Ausbildung sprach. Dann ging sie zu einem Tresen, auf dem einige Broschüren, sowie ein dickeres Buch lag, das sie aufschlug und dann nach einigen Seiten mit dem Finger über das Blatt glitt, bevor sie zufrieden lächelnd nickte. „Gut, gut. Wie immer, das volle Programm. Für Princes nur das Beste, stimmt es?“ Die Hündin kläffte. Vermutlich auch, weil sie nun einen Keks bekam, den ihr die Dame reichte, bevor sie zu einer gläsernen Tür ging. „Wenn ihr mir folgen würdet, Shinobi?“ Etwas an der Art und Weise, wie die Nakamura dies sagte, die sanfte Stimme, die Freundlichkeit, es gefiel Sato, umschmeichelte ihn. Davon hatte ihm seine Schwester nichts gesagt. Und so folgte er der Geschäftsführerin durch die Tür.
Sie gingen durch einen langen Gang, der mit Fliesen ausgelegt war und zu beiden Seiten jeweils mehrere grüne Türen aufwies. Man hörte Planschen und freudiges Kläffen, sowie Stimmen, vornehmlich wiebliche, die vermutlich ihre vierbeinige Begleiter lobten, wie dieses das Bad über sich ergehen ließen. Ein Hundeleben erschien dem Sato gerade gar nicht so schlecht. Der Geruch von Parfümen, dezent und angenehm, stieg ihnen in die Nase, aber auch nasse Fell war zu riechen.
Vor einer der Türen blieb ihre Führerin stehen und öffnete diese. Der Boden war auch hier mit Fliesen ausgelegt, Ebenso die Wände, auf denen man Hunde sehen konnte. In der Mitte war eine tiefere Einsenkung, in der sich bereits Wasser befand. Außerdem war ein Duschkopf befestigt, sowie eine Erhebung, auf der mehrere Flaschen standen. Und an einigen haken hingen Handtücher. Nun, das würde wohl ein nasser Spaß noch werden. Er sah bereits, wie er von der Hündin ins Wasser geworfen wurde. Trocken würde er wohl diesen Raum nicht verlassen. Nachdem sich eben noch so etwas wie ein Paradies abzeichnete, wurde er nun brutal in eine Hölle gestoßen.
„Kann ich euch noch irgendwie helfen?“ Erklang die Stimme von Nakamura neben ihnen.
 

Michiyo Kumiko

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Irgendwo unter dem noch immer anhaltenden und ziemlich durchdringenden Gestank nach Hundesabber registrierte auch Kumiko-chan den angenehmen Blütenduft, in den der gesamte Hundesalon scheinbar getaucht war. Nicht unangenehm, aber es wäre besser, wenn da nicht dieser säuerliche Geruch Princess' Speichels wäre. Außerdem beschäftigte sie noch Sato-sans Antwort im Hinterkopf: 'Wie Katzen schmecken? Wie pervers!' Der Gedanke blieb selbstverständlich ein Solcher, denn just in diesem Moment wurde die Blondine Nakamura-san vorgestellt – eine Verbeugung musste also her. Gemessen an der Anzahl an Verbeugungen, die die Taijutsuka heute bereits hinter sich hatte, machte eine mehr oder weniger den Braten auch nicht mehr fett; Kumiko Verbeugte sich also angemessen tief und widmete sich dann halb der Inneneinrichtung, halb ihren Gedankengängen, was den Geschmack von Katzen anging. Dass Nakamura-san ganz genau wusste, wie sie mit dem Vierbeiner umgehen musste, stellte für das Mädchen lediglich eine Randnotiz dar: Eine Interessante fürwahr, aber dennoch nicht mehr, als ein Nebenkriegsschauplatz.
Interessanter war jetzt gerade die Frage, warum dieser Ort nicht mit Bildern von über-stylten, bis zur Unkenntlichkeit verschandelten Hunden überquoll. Die Antwort war mit einem kurzen Blick in die »Corner of Honor« offensichtlich: Dieser Laden hatte es einfach nicht nötig einen Kunden mit Eigenwerbung zu bombardieren. Hier stimmte einfach alles. Dezente Einrichtung, ruhige Hintergrundmusik, geschmackvoll gekleidetes Personal mit perfektem Betragen, es gab gewiss schlimmere Orte auf der Welt, als diesen Hundesalon. Fragte sich nur noch, wie viele Nullen an dem Preis für die Beautybehandlung eines kläffenden Tiers hingen … vielleicht wollte Kumiko das auch eigentlich nicht wissen … wäre vielleicht besser so. Die Erkenntnis wurde mit einem kurzen Nicken in die »unwichtig«-Ecke geschoben und die Konzentration auf die Situation vor ihr gelenkt. Princess freute sich offensichtlicher weise über einen Keks, den sie ganz für sich alleine hatte. Kumiko-chan mutmaßte bei der Aufforderung Nakamura-sans nicht nur, dass diese Zuckersüße Art zu sprechen, eher unnatürlich sein könnte, sondern gab sich auch dem Gedanken hin, sich vorzustellen, dass sie vielleicht einen ganz anderen Charakter haben mochte, als das, was sie jetzt gerade zur Schau stellte; wenn ihr Benehmen nur ein Schauspiel wäre, dann könnte sie aber bedenkenlos in jedem Theater auftreten – davon abgesehen, dass sie zu nett war, um wahr zu sein, gab es nicht den geringsten Anlass, anzunehmen, dass diese Freundlichkeit NICHT angeboren sein könnte. Oder?

Jedenfalls folgte sie den beiden einfach, zumindest Eine schien zu wissen wo es hingehen sollte. Neben einer ganze Reihe geschlossener Türen, hinter denen man gedämpfte Stimmen hören konnte, bemerkte die Blondine auch mit wachsender Vorfreude, dass sie an einer Doppeltür mit der Aufschrift »WC« vorbei stolzierten; hier könnte sie sich endlich das Gesicht waschen, wenn der Hund erst einmal abgefertigt war. Kurz nachdem die Dreiergruppe mit dem Hund den rettenden Hort der persönlichen Erleichterung passiert hatten, erreichten sie scheinbar ihr Ziel: Ein nicht sehr großes, aber mehr als ausreichendes Zimmer, das von einer eingelassenen Wanne in der Raummitte und einem Regal mit Handtüchern und einer gewaltigen Zahl Zaubermittelchen dominiert wurde, die – logisch – alle dazu da waren, den Hund richtig sauber zu bekommen und ihm sonst noch alle möglichen unnatürlichen Dinge anzutun. Die Zwölfjährige nahm es gelassen. Sato-Senpai hingegen schien dem Moment nahe, an dem er sich einfach zurücklehnen und mit einem schiefen, mehrdeutigen grinsen an die nicht vorhandenen Saloontheke lehnen würde, um etwas Hartes zu bestellen – zumindest sah er danach aus, als würde er an diesem Augenblick der Realität lieber noch nicht einmal als Gast teilnehmen wollen. Entsprechend fühlte sich Kumiko-chan genötigt, an seiner statt zu antworten: »Ich bin mir nicht sicher, ob wir die richtige Reihenfolge einhalten werden, aber ich denke, wir werden zurechtkommen.« Nakamura-san antwortete einfach mit einem scheuen kichern, gefolgt von einem: »Die Ingredenzien stehen bereits in der richtigen Reihenfolge, Michiyo-san. Meine Empfehlung ist, auf der Linken Seite anzufangen und sich das Regal entlang nach rechts vorzuarbeiten. Für weitere Fragen werde ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung stehen «, so dezent, wie sie auftrat, genauso verschwand sie auch – völlig unscheinbar, sie waren zu Dritt in diesem Raum- Sato-Senpai, Kumiko-chan und Princess. Letztere sprang – ohne die Klasse dieses Salons auch nur eine weitere Sekunde zu würdigen in das Hand-warme Waschwasser: Eine eindeutige Botschaft. Den Duschkopf würde sie ihrem älteren Partner überlassen, er schien sich immer noch nicht ganz wieder beisammen zu haben, sie würde sich indes den, ähm, 'Ingredenzien' widmen, wie Nakamura-san so schön gesagt hatte. »Alles in Ordnung, Sato-san? «
 
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