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Job: Clowns wider Willen

Kajiya Kimiko

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Im Anwesen einer gewissen Kajiya-Familie hatte man es schon schwer. Man wurde jeden Tag aufs Neue von seinen Erzeugern wachgeschrien, im Bad durfte man nicht die Zeit verbringen, die man gerne dort verbracht hätte und von einem komischen Onkel, der mal wieder das Dach des Hauses ramponierte, wollen wir gar nicht erst anfangen. Es war früh am Morgen, die Sonne schien zwar bereits, aber das war noch lange kein Indikator für die kleine Kimiko, nun herumhopsend in der Küche zu verweilen und sich so mit dem Bruder ihres Vaters zu kloppen, wie der es gerne hätte. Natürlich wandte sie sich dann einfach postwendend ab, nachdem das Bad wieder frei wurde und verschwand in eben jenes. Danach verging eine gefühlte halbe Stunde, in der Realität verstrich jedoch mehr das Doppelte, Dreifache. Der dumme Eyeliner wollte und wollte einfach nicht sitzen, also musste sie ihn sich ständig neu ziehen, bei einem Fail wegwischen und anschließend das komplette Augenmake Up nochmal machen. Und dann noch die Haare, die zweitweise eine leichte Welle hatten.. Gott bewahre! Wirklich schwierig wurde es für die Kajiya aber dann, als sie sich dem Outfit des heutigen Tages annehmen wollte. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich kleiden sollte und hatte dementsprechend gravierende Entscheidungsprobleme. Ihren Vater und Onkel konnte sie wohl schlecht fragen – dann würde sie mit Jogginghose auf die Straße gehen, damit sie alle Passanten umhauen könnte, ohne durch ihre Kleidung eingeschränkt zu werden. Ihre Mutter war aber leider nicht zu Hause und Kamshin… Der hatte wohl in etwa so viel Ahnung von Mode wie die restliche mnnliche Besatzung des Hauses.
Also beschloss sie, mutig zu sein. Sie würde sich das greifen, was ganz oben im Schrank lag! Gesagt, getan und... fü nicht hübsch befunden. Das grüne Oberteil passte nicht zu der Farbe der kleinen Steinchen in ihren Ohrringen. Das ging so überhaupt nicht! Da wir aber nun weder Zeit noch Muse haben, Kimiko dabei zu beobachten, wie sie ihre Kleidung wählt und das auch zu sehr ausufern würde, springen wir gleich ein paar Minuten weiter: Sie stand im Flur. Bekleidet mit einem hellblauen Kleidchen und einer schwarzen Leggins. Eilig schlüpfte sie in die weißen Ballerinas und hoffte inständig, dass man nicht noch einmal nach ihr schreien würde, wenn sie sich ganz langsam und leise ihre Tasche nahm und aus der Tür verschwand.

„KIMIKOOOOOOO!“ All ihre Hoffnungen zerschellten. Zerstört von einem lauten Schrei, der ihr selbst im Flur in den Ohren klingelte. Es dauerte auch keine Sekunde, da stand der Verursacher schon vor ihr und schaute ihr mit Tränen in den Augen entgegen. „Mach’s gut, mein Schatz!“, schniefte er und wischte sich mit dem rechten Unterarm den Rotz von der Oberlippe. „Und wenn dieser Mura dich einmal anfasst, dann… DANN! Der plötzlich wütende Ausdruck in seinem Gesicht und die fuchtelnde Faust bedeuteten ihr, dass dem armen Mura da- „DANN HAU. IHN. UM!“ Ein Idiot kam selten allein, hm? Doch wieso wussten sie überhaupt, dass da ein Mura existierte? Naja, Shogi war so sehr um seine Kleine und ihr Wohl besorgt, dass er bessere Untersuchungsmaßnahmen betrieb als ein Shinobi, der dafür und nur dafür ausgebildet wurde – und das ohne auch nur im Ansatz an einer Ninjaausbildung teilgenommen zu haben. Natürlich spielte ihr Onkel da auch eine tragende Rolle, aber der wusste zu dem Zeitpunkt noch gar nichts von seiner Hilfestellung.
Nichtsdestotrotz musste sie los, um sich mit diesem ganz dolle bösen Mura (so hatte ihr Vater ihn genannt) zu treffen. Also wandte sie sich nach einer stürmischen Umarmung ihres Erzeugers ab und atmete noch einmal tief ein und aus, als sie hinter verschlossener Tür stand. Aber gut: Die Haare lagen, der Schlüpfer saß - auf zum Zielort.
Bei diesem handelte es sich um ein kleines Mehrfamilienhaus mit Garten. Scheinbar hatte eines der Kinder, die dort zusammen mit ihren Eltern wohnten, Geburtstag, und Kimiko und Mura sollten nun ein paar krank gewordenen Clowns aushelfen, ihre Rolle übernehmen. Da die Kayija nicht davon ausging, dass sie Perücke, Schuhe und die ganzen Späße bereit bestellt bekäme, hat sie sich kurzerhand selbst welche besorgt und watschelte nun fröhlich mit all dem Zeug in ihrer Tasche zu besagtem Mehrfamilienhaus.
Dort ankommen, wandte sie noch ein paarmal um und hielt Ausschau, ob sie ihrem Kameraden für den heutigen Auftrag nicht irgendwo sah, schließlich kam sie ein paar Minuten zu früh. Gedanklich ging sie dabei die Informationen durch, die ihr Vater ihr am Tag zuvor gegeben hatte: „Groß, blond, blaue Augen. Etwas älter, Mutti heißt Hana…“ Ohja, er wusste wirklich alles. Es würde sie nicht einmal wundern, wenn Shogi wüsste, welche Unterhose Mura heute trägt.
 

Kiyama Mura

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Zartes, gelb-rötliches Licht beleuchtete die Schlafstätte des Kiyamas …oder Miyoshis. Mura, der nachdenklich sein Zimmer betrachtete, war sich noch immer nicht sicher, wie er mit den aufgedeckten Geheimnissen rund um seine Familie umgehen sollte. Wie so oft in den letzten Wochen hatte er in der Nacht keinen Schlaf finden können, musste er doch an all die verstorbenen Verwandten, deren Leben und Handeln denken und die große Frage, was das für ihn bedeutete. Der Kiyama –wir wählen im Sinne des besseren Überblicks mal diesen Namen- hatte viel Düsteres kennengelernt und dabei vor allem seine Einteilung von Gut und Schlecht erheblich überdenken müssen. Oder redete er sich nur ein, dass diese Grenze verschwommen war? Denn wer wollte schon seine eigene Familie auf der Seite der Ausgestoßenen und Geächteten sehen. Immerhin hatte sich ja herausgestellt, dass sein Vater als skrupelloser Wissenschaftler und sein Bruder wiederum als größenwahnsinniger Racheengel zahlreiche Menschenleben auf dem Gewissen hatten. Was bedeutete das für ihn? Besaß er auch eine solche Veranlagung, Menschen Leid zuzufügen? Mura schauderte bei diesem Gedanken, der ihn aus seiner Lethargie hochfahren ließ.
Bringt doch alles nichts.
Der Kumonin hatte sich schon so oft mit diesen Sorgen beschäftigt und doch nie eine zufriedenstellende Lösung gefunden. Mit einem Seufzen kämpfte er sich aus dem Bett. Eigentlich kam es einem Wunder gleich, dass er überhaupt noch die Möglichkeit hatte, an Missionen teilzunehmen. Eine Tatsache, die er nicht nur seinen Freunden zu verdanken hatte, sondern in gleicher Weise der Verwaltung Shriogakures, die ein Auge zudrückend auf eine Bestrafung des schon vom Schicksal geplagten Kiyamas abgesehen hatte. Richtig freuen konnte sich der junge Shinobi aber nicht.
„Hey, du solltest positiv denken“, versuchte Mura sich selbst zur Ordnung zu rufen. Er sollte sich schließlich nicht so hängen lassen. Immerhin boten ihm die Missionen und kleineren Aufgaben für Shirogakure Gelegenheiten, all die düsteren Gedanken für eine gewisse Zeit aus dem Kopf zu bekommen. So wie heute. Denn der Kiyama würde auf einer Feier Kinder erfreuen. Mura hatte mit Absicht eine solche Aufgabe gewählt. Kinder hatten nämlich so eine unschuldige Art und Naivtät an sich, an die sich der Kumonin schon immer hatte erfreuen können. Vielleicht war ja dieser kleine Auftrag genau das Richtige für Muras geschundene Seele.
Der Kiyama raffte sich endgültig auf und war wenige Minuten später zum Aufbruch bereit. Genauso wie seine Begleiterin Kajiya Kimiko hatte er sich ein Paar zu großer Schuhe und bunte Kleidung besorgt, was gar nicht so einfach war, wie man zuerst glauben wollte. Denn Mura hatte erst am späten Nachmittag des vorigen Tages erfahren, dass seine Idee, Kleider seiner Schwester anzuziehen, auf einen gewissen Widerstand seitens der Jugendlichen gestoßen war. Nur knapp hatte ihn das Küchenmesser verfehlt, mit dem die jüngere Kiyama auf ihn gezielt hatte. Für einen gewissen Moment war er sich nicht ganz sicher, ob seine Schwester ihn nicht wirklich hatte treffen wollen. Ein Messer im Hinterteil, so sagte seine Schwester, sei ein guter Ansporn, über seine Handlungsweisen nachzudenken. Mura hatte es manchmal wirklich nicht leicht. So hatte er eilends die gemeinsame Wohnung verlassen, um einerseits noch schnell ein passendes Kostüm zu finden, andererseits um dem Zorn seiner Verwandtschaft zu entkommen. Schließlich kannte er nur zu gut, die stürmische Art seiner Schwester, deren Wut so schnell verschwand, wie sie gekommen war. Man durfte ja nicht vergessen, dass auch sie in gleicher Weise mit den Verlusten in der Familie zu kämpfen hatte. Es brauchte einfach Zeit. Zeit und Mut.
Mut, sich jemanden anzuvertrauen. Als Mura seine Familie verlassen hatte, um seine Tätigkeit als Shinobi aufzunehmen, war seine Schwester mehr ein nerviges Balg gewesen, als wirklich eine ernstzunehmende Gesprächspartnerin. Ihr Bruder hingegen war für Kiyama Miako eher ein Fremder. Selten hatte er sich in seinem Heimatdorf blicken lassen, sodass das Mädchen sich eher wie ein Einzelkind fühlte. Doch wer von den beiden würde den ersten Schritt machen?
Mura heute nicht. Denn dieser verließ wortlos die gemeinsame Wohnung und drückte sich damit vor seiner Verantwortung als älterer Bruder.
Was bin ich doch für ein Feigling.
 

Kajiya Kimiko

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Cool. Coolicool. Da stand sie also nun. Aber was tat sie? Nunja, eigentlich nichts außer blöd in der Gegend herumgucken. Irgendwie wollte hier niemand so recht in das Bild passen, das sich Kimiko anhand der ihr überlieferten Informationen über Mura machte. Ob sie vielleicht viel zu vorurteilsbelastet an die Sache heranging? Vielleicht war Mura ja gar nicht so blond, wie sie sich das vorstellte. Vielleicht waren seine Augen auch eher grau als blau!? Und in Relation zu ihr war ja auch eigentlich jeder irgendwie groß, maß das Mädchen immerhin eine geringe Größe von 1,50 Meter. Wenn das jetzt stimmte und sie Mura die ganze Zeit über falsche Dinge anlastete, war das nicht nur unglaublich kacke von ihr, sondern auch noch unglaublich peinlich, wenn man sich einmal zu Gemüte führte, dass nicht unweit von der Blauhaarigen seit längerem ein jüngerer Mann stand, der einer etwas lascheren Beschreibung Muras komplett entsprechen würde. Dass er kein shinobitypisches Stirnband oder gar ein Abzeichen mit dem fraktionseigenen Symbol trug, war zwar etwas irritierend, aber … tat es bei einem Job wirklich Not? Da trug man sich immerhin selber ein. Niemand schrieb einem vor, ob man den Auftrag machen wollte, weswegen es für die Kajiya eher einer Art Freizeitvertreib gleichkam. Und in ihrer Freizeit trug sie selbst ja auch nichts, das irgendwie symbolisierte, dass sie ein Ninja war. Ob man das als unprofessionell betiteln konnte? Vielleicht. Interessierte es Kimiko im Moment? Zur Hölle, ja – das tat es! Stellt euch mal vor, sie hätte das Ding getragen; dann wäre dieser Scheinbar-Mura sicher von allein auf sie zugekommen! So konnte er nicht wissen, dass sie seine Partnerin für den heutigen Job wäre, mal ganz davon ab, dass es mehr als nur ultra peinlich ist, wenn sie da nun hingeht, nachfragt und am Ende ist er es gar nicht und sie hat den Falschen angesprochen. Ermahgerd, Peinlichkeiten über Peinlichkeiten. Dennoch – er war verdächtig. Für Kimikos Geschma - Oh, er drehte sich um! Und hatte braune Augen? Hatte sie sich vorhin nur verguckt? Naja, scheinbar. Kann ja mal passieren, richtig? Allerdings warf er ihr einen komischen Blick zu. Wieso? Kimikos Augen wurden groß. Was wollte der Typ? „Hab ich irgendwas im Gesicht?“ Huch, was wa- Hm. Stimmt, sie hatte gestarrt. Sowas machte man nicht. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Das Gesicht der Kajiya wurde knallrot, als sie sich ihre Schandtat eingestand, und sie wusste im ersten Moment nicht so recht, was sie sagen sollte, weil sich ihre Gedanken überschlugen. „I-ich, äh, Es tut mir leid!“ Eine tiefe Verbeugung folgte. Vielleicht sollte sie sich noch rechtfertigen. Ja, rechtfertigen war immer gut! „Sie sahen nur jemandem sehr ähnlich, da habe ich Sie mit ihm verwechselt. Entschuldigen Sie bitte vielmals.“ Hah, noch eine Entschuldigung dahinter und.. der Typ runzelte missbilligend die Stirn, sagte „Aha.“ und wandte sich wieder von ihr ab. Wow, sowas hatte sie ja noch nie erlebt. Und jetzt musste sie auch noch solange mit ihm herumstehen, bis der echte Mura auf den Plan trat. Gott, war das unangenehm. Am liebsten würde sie sich gleich ihr Clownskostüm anziehen, damit der Mann sie nicht mehr erkannte, aber vermutlich würde er das noch mitbekommen und sie für noch bekloppter halten als ohnehin schon. Dabei war doch heute so ein schöner Tag…
 

Kiyama Mura

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Ey, Ey, Ey…
Mura schlängelte sich an einer Gruppe Leute vorbei, die interessiert um den Stand eines Händlers aus Sunagakure standen. Aus den Augenwinkeln bemerkte der Kiyama, dass der Mann wohl seltene Töpferwaren aus den Wüstenlanden anbot. Normalerweise hätte er zumindest kurz einen interessierten Blick auf die Ware geworfen, heute jedoch hatte er ganz andere Sorgen. Er war spät dran, richtig spät dran. Und wieder musste er anhalten. Zwei Menschen verstellten ihm den Weg, die unschlüssig waren, wo ein Laden lag, den sie besuchen wollten. Mura hätte es gewusst, hatte aber entnervt, wie er gerade war, keine Lust, irgendwem irgendwie zu helfen.
Entnervt?!? Auch einem Kiyama konnte der Geduldsfaden reißen. Vor allem, wenn man einfach nicht vorwärtskam. Da war es nur natürlich, sauer zu sein und seine Vorderleute innerlich zu verfluchen. Mura verdrehte seine Augen.
Typisch Shirogakure… Als Hauptstadt der Allianz und zentraler Knotenpunkt des Kontinents kamen täglich Waren aus allen Ländern und Orten. Obwohl die Tore der Stadt riesige Ausmaße hatten und der Platz dahinter groß genug war, um ein ganzes Regiment Soldaten zu fassen, kam es immer wieder zu den Stoßzeiten zu absoluten Verkehrsinfarkten. Fluchende Menschen, verstopfte Straßen und Lärm bestimmten den täglichen Ablauf. Natürlich gab es Stoßzeiten, in denen es besonders schlimm war und die man bei Möglichkeit zu vermeiden suchte. Mura aber gelang das weit weniger oft, als ihm selbst lieb war. Denn wieder einmal steckte er mitten in den verstopften Straßen des Dorfes fest. Natürlich wusste er um die mit den Stoßzeiten verknüpften Verspätungen und ja, jeder mit einer etwas besseren Tagesplanung hätte einigen Minuten Pufferzeit eingerechnet. Nur der Kiyama nicht. Schließlich hatte er schon so elendig viel Zeit vergeudet, als er bedacht auf Stille und Dunkelheit langsam und vorsichtig die gemeinsame Wohnung verlassen hatte.
Normalerweise störte es den Kiyama nicht so sehr, wenn er mal die eine oder andere Verspätung hatte. Die Tatsache aber, dass er heute mit einer Genin zusammenarbeitete, die er gar nicht kannte und die wahrscheinlich auch nichts von ihm wusste, änderte alles. Schließlich legte Mura doch enorm viel Wert darauf, dass er gegenüber Fremden einen guten Eindruck machte.
Dementsprechend zögerte er auch, ehe er um die Ecke bog, die direkt an der als Treffpunkt dienenden Straße lag. Kurz sortierte der junge Kumonin seine Kleidung und legte nochmal sein bestes Lächeln auf.
Und dann bog er in die Straße und blieb verdutzt stehen.
Wow.
Sogleich fielen dem Kiyama die großen Augen auf, die ihm das entgegenstarrten. Dieses Mädchen war wirklich…
Wow.
Der Kumonin musste wirklich mit seinem Pokerface kämpfen, um sich nicht seine Überraschung und Irritation anmerken zu lassen. Dennoch konnte er sich nicht ganz beherrschen und so stockte für einen Moment seine Bewegung. Hey, Mura hatte zwar einen Schwarm und war auch echt total über beide Ohren verliebt, aber er war auch ein Mann und dementsprechend dem schönen Geschlecht gegenüber sehr anfällig. Und hier hatte er ein wirklich hübsches Exemplar dieses Geschlechts vor sich.
Hallo, du musst Kajiya Kimiko sein. Ich freue mich, mit dir zu arbeiten. Boah, was für eine doofe Begrüßung!
Hast du schon unsere Gastgeber gesehen? Ein bisschen Zeit haben wir ja noch… Klingt noch immer doof.
 

Kajiya Kimiko

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„Richtig!“, stieß Kimiko auf einmal erfreut hervor, als wäre Mura gerade das Schönste, das ihr passieren konnte. In der Tat war das sogar der Fall, denn noch immer kreisten ihre Gedanken sonst nur darum, welche Blamage das mit dem anderen Mann etwas abseits doch gerade war. Umso schöner war es, dass sie nun jemanden hatte, der sie davon ablenken konnte. Da er ihren Namen kannte und er auch wunderbar zu der Beschreibung ihres Vaters passte, war sie sich sogar sicher, es hier mit diesem sagenumwobenen Kiyama Mura zu tun zu haben, von dem sie des Elternhauses wegen schon so viel hörte. Dennoch wirkte ihre Freude keinesfalls überspitzt oder aufdringlich, sondern so, wie sie nun einmal war: Aufrichtig. Ein freundliches Zahnpastalächeln, das man in der Werbung nicht besser vorfinden würde, strahlte nun dem Blondschopf entgegen und lauschte seiner zweiten Frage. Ob sie schon ihre Gastgeber gesehen hätte? Leider war sie nun dazu gezwungen, das Lächeln zu unterbinden und den Kopf zu schütteln. „Nein, habe ich nicht. Aber wir liegen ja noch gut in der Zeit, wie du bereits gesagt hast - womöglich warten sie also noch, ehe sie uns holen kommen oder wir hingehen, klingen oder was auch immer.“ Gegen Ende ihrer Worte bekam er wieder das breite, ehrliche Lächeln entgegeworfen, welches sie immer dann auszeichnete, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war, sich selbst fertig zu machen.
„Oh, da fällt mir ein… Hast du auch an die Verkleidung gedacht? Also nicht, dass ich dir irgendwas anlasten möchte, aber im Falle des Falles hätte ich auch für dich was mit dabei.“ Richtig, immer an die anderen denken – Kimikos Grundsatz #1. „Ich glaube, ich hab auch ein bisschen Make Up mit. Also diese Farben, die man extra für solche Anlässe kaufen kann. Dafür bräuchten wir nur etwas Wasser, aber das wird wohl kein Problem sein.“ Bestens vorbereitet sein – Kimikos Grundsatz #2.
Doch als sie ohnehin gerade bei den Farben war, kam ihr eine zündende Idee! Mit einen Nicken bestätigte sie sich selbst und wandte sich erst danach wieder an Mura. Der Arme wurde hier praktisch zugetextet. Aber sie wollte sich ja nur beim Job einbringen, wer konnte es ihr also verübeln?
„Wenn wir die Zeit dazu finden, können wir die Farben ja auch nutzen und die Kinder damit anmalen. Die freuen sich sicher, als Tiger oder Löwen herumlaufen zu können.“ Oder als Schmetterling. Oh mein Gott, stellte sich Kimiko das gerade unglaublich niedlich vor! Als sie dem Kiyama das so verkündete, könnte er sicher schwören, ein begeistertes Glitzern in ihren Augen zu sehen. Am liebsten würde sie sofort losgehen und den Auftrag beginnen. Das würde alles so gut werden! So gut!

"Hast du eigentlich schon eine Idee, welches Programm wir aufziehen sollten?"
 

Kiyama Mura

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Noch immer starrte Mura ganz verdattert und sprachlos auf die hübsche Genin, wobei das mittlerweile weniger mit dem Aussehen der Kajiya zusammenhing als vielmehr mit dem Wortschwall, mit dem das Mädchen die recht kurz ausgefallene Begrüßung des Kiyamas erwiderte. Nur hier und da gelang es ihm mit kurzen Einschüben wie „Aha.“, „Ja, habe ich. Ich w…“, „Danke, dass du auch für mich…“, „Wasser?“ seine eigene Meinung kundzutun. Doch dann herrschte für einen Moment Stille und Mura, dem schon der Kopf schwirrte, sah seine Chance gekommen, auch selbst etwas beim Einführungsgespräch beisteuern zu können. Schon hatte er den Finger erhoben, um die Aufmerksamkeit seiner zwei Köpfe kleineren Gesprächspartnerin auf seinen Mund und ihn selbst zu lenken, als Kumiko doch noch einmal nachsetzte und nun vom Bemalen der Kinder sprach. Während sie so sprach, nahmen ihre Augen ein seltsames Glitzern an, was den Kiyama ein wenig verstörte. Für einen kurzen Moment gruselte ihn ein wenig der Anblick des Mädchens. Was sollte das denn nun wieder?
Mura hatte bisher mit eher ruhigeren Vertretern des weiblichen Geschlechtes zu tun gehabt. Nicht, dass das komplett leblose Wesen waren, die nur „Ja“ und „Nein“ sagten, egal was Mura von ihnen wollte, aber sie waren anders gewesen. Selbst seine eigene Schwester, die kein Blatt vor dem Mund nahm und auch sonst gehörig Haare auf den Zähnen hatte, wäre bei dem trommelnden Stakkato an Worten vollkommen überfordert gewesen.
Als dann schließlich die Frage Kimikos kam, wie seine Vorstellungen zu ihrem Programm aussahen, entfloh dem Kiyama ein Spruch, den er sogleich bereute.
Wie wäre es, wenn wir ein Stummprogramm machen? Entsetzt über sich selbst fing er sogleich an zurückzurudern. Also… ich meine…Clowns reden doch nie, oder? Das wirkt doch viel besser.
Verdammt, was war nur in letzter Zeit los mit ihm. Wo war seine engelsgleiche Geduld?
Mura merkte, wie seine Wangen vor lauter Scham zu glühen anfingen und betreten wandte er sich dem Gebäude zu und verschaffte sich so die Möglichkeit, ein wenig durchzuatmen.
Wenn ich fragen darf… Welche Art Jutsus beherrscht du eigentlich? Genjutsu oder Ninjutsu kann man ganz gut gebrauchen. Ich könnte versuchen einige meiner Raiton-Jutsus ein wenig sanfter zu gestalten. Ansonsten… Vielleicht fällt mir noch das ein oder andere Genjutsu ein.
Mura wandte sich wieder um und lächelte die Kunoichi aufmunternd zu. Kurz wartete er, was diese denn zu sagen hatte und den Nutzen ihrer Fähigkeiten definierte.
Dann aber forderte er mit einer ausholenden Handbewegung die jüngere Genin dazu auf, mit ihm zusammen zum Haus zu gehen. Schließlich gab es doch noch einiges zu tun. Schminken, Üben und Verkleiden würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Mura hoffte nur, dass sie irgendwo einen Raum zugewiesen bekamen, wo sie sich in Ruhe vorbereiten konnten.
Ausreichend groß war das Gebäude vor ihnen ja. Mura, der mit Kimiko zusammen über den weitläufigen Vorgarten auf die große Eingangstür zuschritt, kam nicht umhin den außerordentlichen Reichtum ihrer „Auftraggeber“ zu bewundern. Gleichzeitig zweifelte er ein wenig an der Einstellung der beiden Clowns. Anscheinend war doch nicht alles Gold, was glänzt.
Vielleicht bezog sich das Motto Bingis und Bongos, jedes Kind glücklich zu machen, doch eher auf die Kinder, deren Eltern eine dickere Brieftasche hatten.
 

Kajiya Kimiko

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Nicht einmal dann, wenn Mura sich für seinen Satz nicht gerechtfertigt hätte, wäre Kimiko darauf gekommen, dass er sich über sie lustig machte. Es stand nicht in ihrer Natur, anderen Leuten Böswilligkeit anzulasten und sie hatte im Moment auch nicht das Bedürfnis, plötzlich damit anzufangen. Viel Aufmerksamkeit konnte sie dem Thema auch ohnehin nicht schenken, war sie doch viel zu sehr damit beschäftigt, der Ursache für die roten Wangen des Kiyamas auf den Grund zu gehen. Dass die sich so färbten, weil ihm seine vorangegangen Aussage dann doch unangenehm war, konnte sie ja nicht ahnen. Viel eher beschlich sie da ein schrecklich blödes Gefühl, eine ungute Vorahnung: Hatte Mura etwa Fieber? War er krank? Das wäre ja schrecklich! Und dann schleppte er sich auch noch zu diesem Kindergeburtstag!
Noch während sie seiner Frage nach den Fähigkeiten lauschte, fasste sie ihm mit den Händen an die Wangen, um die Temperatur festzustellen und ließ ihn einfach reden. Jup, jup, eindeutig zu warm, um als normal durchzugehen. Sie ließ wieder von ihm ab. „Ich kann einige Fuuton-Jutsu, wobei ich bei diesem Job eher auf die claneigenen Techniken zurückgreifen würde. Wir Kajiya können nämlich Metall verformen, wie wir lustig sind. Also lehn dich einfach zurück und ruh dich irgendwo aus. Ich mach das schon!“ Mit fest entschlossener, geballter Faust wedelte sie vor ihrem Gesicht herum, um noch einmal ihren eisernen Willen zu untermalen. Wäre doch gelacht, wenn sie Kindergeburtstag und Muras Gesundheit nicht gleichzeitig hinkriegen würde! Super-Kimiko schreitet zur Tat!
Bevor sie zur Tat schritt, schritt sie allerdings noch einmal auf Mura zu, um sich bei ihm einzuhenkeln. Der alte, kränklich wirkende Mann brauchte doch eine entsprechende Gehhilfe. Nicht, dass er ihr noch zusammenklappte!

Auch die Kajiya war reichlich überrascht, als sie das große Anwesen ihrer Auftraggeber sah. Wäre es für sie nicht einfacher gewesen, zwei neue Clowns zu buchen, statt sich mit irgendwelchen Laien abzugeben? Niemand wusste, wen oder was die Verwaltung zu ihnen schicken würde und sie konnten wohl von Glück reden, dass es gerade Kimiko und Mura waren, die sich der Aufgabe annehmen sollten und wollten.

Kaum hatten diese die kleine Fläche direkt vor der Haustür betreten, öffnete ein schwarzweiß angezogener Mann die Tür. Er wirkte, als hätte er seine besten Jahre bereits hinter sich, Kimiko schätzte ihn rein vom Äußerlichen her mindestens auf 60 Jahre. Sein Gesicht war von Falten durchzogen und auch sein Rücken schien bereits altersbedingt leicht gekrümmt zu sein. Nichtsdestotrotz war er nicht minder höflich und verbeugte sich unter Zuhilfenahme guter Manieren vor den beiden Genin, ehe er zu sprechen begann: „Ich heiße Sie herzlich willkommen. Sie wünschen?“ Kimiko hatte kleine Sternchen in den Augen. So ein niedlicher, alter Mann! Auch sie verbeugte sich höflich. „Wir sind die Aushilfsbesetzung für Bingi und Bongo, nach der angefragt wurde. Mein Name ist Kajiya Kimiko; das hier ist Kiyama Mura. Freut mich, Sie kennenzulernen!“ Der Butler schien irritiert. Normalerweise sagte man nicht, dass man sich freute, einen Angestellten kennenzulernen, irgendwie gehörte man als solcher ja eher zum Inventar und galt als eine Art Gegenstand, nicht als vollwertiger Mensch. Komisches Mädchen. Der ältere Mann ließ sich allerdings nicht lange verunsichern und schritt ein Stück zur Seite, hinter die Tür. „Treten Sie ein. Miss und Mister Takasugi erwarten Sie bereits.“
 

Kiyama Mura

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Die beiden Shinobi liefen den Weg entlang, während Mura noch immer sichtlich irritiert seine weibliche Begleitung anstarrte. Er war es nicht gewohnt, dass ihm fremde Menschen so nahe traten und ihn einfach unversehens berührten. Vor allem verstand er nicht, was das Mädchen eigentlich mit der Geste bezweckte. War das vielleicht ein komische Art der Begrüßung, oder...? Hmmm... so manch ältere Frau fand ihn ja ganz niedlich. Nun gut, er war ein wenig gewachsen und vielleicht war sein Gesicht kantiger und hagerer geworden, aber im Großen und Ganzen konnte er sich gut vorstellen, dass er noch immer einen ganz charmanten Eindruck hinterließ. Vielleicht fand ihn Kimiko ja ganz süß… Ein Lächeln umspielte die Lippen des Kiyamas, der sich natürlich darüber im Klaren war, dass das wohl eher Wunschdenken als der Wahrheit entsprach. Doch er gönnte sich nur einen kurzen Moment, um ein wenig abzuschweifen. Schließlich antwortete Kimiko auf seine Nachfrage und strotzte nur so vor Selbstbewusstsein. Er sollte sich also zurücklehnen und sie machen lassen? Mura war gar nicht einmal böse über den Kommentar seiner weiblichen Begleitung, sondern musste mit einer gewissen Genugtuung feststellen, dass sich anscheinend alle Kajiya durch einen enormen Stolz auf ihr Bluterbe auszeichneten. Denn schließlich hatte der Kumonin erst vor wenigen Monaten mit Himitsu einen anderen Vertreter des Clans kennengelernt, der in Selbstbild und Handeln enorm Kimiko ähnelte. Nein, man konnte wirklich nicht die Verwandtschaft der beiden Shinobi leugnen. Wenige Augenblicke später bestätigte sich Muras Eindruck noch, als das Mädchen sich bei dem erneut überraschten Kumonin einhakte und mit ihm zur großen Eingangstür schritt.
Vielleicht ist ja doch mehr dran?

Mura tat das Seinige dazu, die Irritation des Butlers noch zu verstärken, als er die Verbeugung des älteren Mannes erwiderte und dabei darauf achtete, noch tiefer zu gehen. Immerhin hatte ihm doch seine Mutter beigebracht, dass er älteren Personen gegenüber Respekt zu zeigen hatte. Nun gut, Muras Mutter hatte wohl damals schlicht und ergreifend nicht damit gerechnet, dass ihr Sohn eines Tages in solch edlen Kreisen verkehren würde. Ihr selbst wäre vermutlich der gleiche Fauxpas passiert, entstammte sie doch selbst eher bescheideneren Verhältnissen ab. So zeigt der Kiyama ungewollt, dass er eher ein Bauerntrampel als ein eleganter Gesellschafter war. Irritation und Verwunderung waren so im Gesicht des Dieners auszumachen, während das Kräuseln der Lippen auf eine gewisse Abneigung schließen ließ. Doch dem Kumonin, der unter seiner Fassade aufgeregt und gespannt war, was ihn wohl in diesem herrschaftlichen Haus erwarten würde, bemerkte den Unwillen des Butlers nicht, sondern trat zusammen mit Kimiko ein.
Der Diener schloss hinter ihnen die geöffnete Doppeltür, umrundete die beiden Shinobi und begab sich an die Spitze. Er führte die beiden Ersatzclowns durch eine prächtige Empfangshalle. Direkt gegenüber der Eingangstür befand sich eine geradezu antik wirkende Treppe, die aber nichtsdestotrotz Pracht und Eleganz versprühte. Nun aber befanden sich an ihrem Geländer verschiedene Lampions, die in den verschiedensten Farben erstrahlten. Mura war bestimmt kein Kenner, was Inneneinrichtung betraf, aber irgendwie fand er, dass sich dieses niedlich Bunte mit dem dunklen Ton der Treppe biss. Aber das war wohl auch Klagen auf hohem Niveau. Schließlich meinten es die Eltern des Geburtstagskindes…Wie war eigentlich noch sein Name? ...doch nur gut. Und doch war all das Bunte und Übertriebene für den Kiyamas befremdlich. Während sie durch die Halle geleitet wurden, dachte er an seine eigenen Geburtstage und musste feststellen, wie bescheiden diese im Vergleich ausgefallen war. Zumeist hatte er eine Holzschnitzerei seines Vaters, ein selbstgemaltes Bild seiner Schwester und seine Lieblingsspeise der Mutter erhalten, während sein Bruder ihn bei den täglichen „Duellen“ ausnahmsweise hatte gewinnen lassen. Sicher, es war nichts Besonderes gewesen, aber das war ihm egal. Seine ärmliche Familie hatte sich nicht mehr leisten können, er wusste aber, dass jedes Geschenk mit Liebe ausgesucht worden war. Das hatte ihm gereicht.
Doch zurück zur Gegenwart: Eine schwere Holztüre wurden von dem Diener geöffnet, der den beiden Shinobi zu verstehen gab, dass sie hindurchtreten sollten. Dahinter fanden sie ein langgestrecktes Büro. Zumindest vermutete Mura, dass er sich in einem Büro befand, denn am Ende des Raumes konnte er einen Schreibtisch mit allerlei Papieren und Ordnern ausmachen. Sonst hatte der Raum nur wenig mit einem Büro gemein. Er sah links und rechts bis zur absoluten Belastungsgrenze gefüllte Bücherregale, die den Blick auf die Wände dahinter verwehrten. Am meisten irritierte ihn aber die Größe des Arbeitsbereiches selbst, in dem bequem 2x die kleine Wohnung des Kiyamas mit all seinen Räumen hineingepasst hätte.
Wow… Mura war sprachlos, während er durch die Bücherreihen hindurch zum Schreibtisch vorstieß. Dort saß nämlich ein Mann im Anzug und spitz zulaufenden Bart, während hinter ihm eine Frau in einem edlen roten Kleid und die Hände zusammengefaltet stand und aufmerksam die Neuankömmlinge musterte. Sie war es auch, die als erste Person das Wort ergriff:
Sie müssen die beiden Shinobi sein, die die Clowns ersetzen sollen. Fein, fein. Sie verfügen über einige Gen-, Tai- und Ninjutsus, will ich doch hoffen? Mit erhobener Augenbraue wanderte ihr Blick von einer Person zur nächsten. Sie müssen wissen, Bingi und Bongo hatten in diesem Bereich Einiges zu bieten. Und unser Sohn möchte ja später auch ein….
Noch ehe sie ihren Satz beenden konnte, unterbrach sie ihr Ehemann. Ja, will er. Aber vor einem halben Jahr wollte er noch Daimyo werden. Er ändert seine Meinung doch ständig.
Er ist aber auch jung.
Ja, ist ja gut. Herr Takasugi wandte seinen Blick wieder den Shinobi zu. Sie verstehen ihr Handwerk? Sie haben noch eine Stunde und dreiundvierzig Minuten für ihren Auftritt. Sie können sich im Nebenraum umziehen und vorbereiten. Fragen?
Mura erging es ähnlich, wie noch wenige Minuten zuvor mit Kimiko. Überfordert von dem Input und zugegeben auch ein wenig eingeschüchtert durch die natürliche Dominanz, die die beiden Herrschaften ausstrahlten, schüttelte er nur stumm den Kopf. Ein beeindruckender und selbstbewusster Shinobi sah anders aus…
 

Kajiya Kimiko

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Mit einem fetten Glitzern in den Augen ging die Kajiya durch die Flure der riesigen Villa und starrte begeistert in jegliche Ecken, welche sich ihr dabei ins Blickfeld drängten. Dass alles groß und pompös war, interessierte sie eher weniger, immerhin wohnte sie selbst in einem solch riesigen Gebäude, aber wie dieses hier gerade hergerichtet war... So. Unglaublich. Niedlich. In der Realität wirkte die Geburtstagsdeko bestenfalls verloren und fehl am Platz, die Blauhaarige empfand sie allerdings als wunderhübsch und bekam bereits jetzt schon das richtige Feeling für den Job. Natürlich plagten sie ein wenig die Gedanken darum, dass sie den Ansprüchen nicht gerecht werden könne, nicht das wiederzugeben vermochte, was diese Dekoration bereits so gut vormachte, aber wer sie kannte und einigermaßen wusste, wie sie tickte, der war sich gleichsam auch dessen bewusst, dass das Mädchen erst versuchte und dann begann zu meckern - wenn überhaupt. Dazu, andere zu kritisieren, war sie nämlich in etwa genauso fähig wie eine überfahrene Katze oder ein verbranntes Toastbrot, was wohl nur darauf schließen lässt, dass sie in diesem Bereich mit absoluter Inkompetenz glänzt. Wenn etwas schief lief, dann war es einfach nie die Schuld der anderen, sondern ihre eigene, ist doch klar! Andere Menschen machen doch keine Fehler, ein Schelm, wer solche Behauptungen aufstellt.
Natürlich spiegelte sich dieses Verhalten auch dann wieder, als sich die Shinobi vor ihren Auftraggebern befanden. Für Normalos mochten sie bestenfalls respekteinflößend sein, für einen Arbeitnehmer vermutlich noch einmal ein ganzes Stück mehr als für einen einfachen Besucher. Da Kimiko allerdings auf jedweder Ebene der gepflegten Zwischenmenschlichkeit versagte und kein Auge dafür hatte, wer es mit wem schlecht meinte, jeden für einen guten Menschen hielt, schaute sie wie immer durch die eigens angefertigte rosarote Brille und empfand die Gesellschaft der Eltern als doch durchaus angenehm. Des Weiteren fühlte sie sich im Moment sogar so gut informiert, dass sie keine Notwendigkeit darin sah, Fragen stellen zu müssen. Sie und Mura würden das Ding schon rocken, sollte es dem Kiyama eventuell wieder besser gehen! "Nein, keine Fragen. Alles bestens!", entgegnete sie den beiden Auftraggebern also mit einem breiten, hochmotivierten Lächeln, das nicht einmal kleinste Anzeichen auf Unsicherheit zeigte und machte sich bereit, den zur Verfügung gestellten Nebenraum aufzusuchen und zu explorieren.
Dieser war... Nunja, wie soll man sagen... Einfach wenig spektakulär. Aufgeräumt, aber eigentlich nichts anderes als langweilig. Irgendwie hatten Reiche oft einen Hang dazu, es so aussehen lassen zu wollen, als sei Sterilität etwas schönes, etwas, das man unbedingt selbst haben müsse, um sich wohl fühlen zu können. Es fehlte der Inneneinrichtung eindeutig an Leben. Da Kimiko das aber erst gar nicht sah und es auch nicht ihre Aufgabe war, dieses Zimmer aufzuhübschen, drehte sie sich vollkommen unvermittelt zu dem Kiyama um, um ihn bis über beide Ohren strahlend anzuschauen und etwas zu sagen, das er aller Wahrscheinlichkeit nicht einmal dann bestätigen würde, wenn sein Leben davon abhing: "Die beiden sind so super nett! Sogar einen Raum zum Umziehen und zur Vorbereitung haben wir bekommen!" Da ging sie doch auch gleich ans Werk und packte ihre Tasche auf eine kleine Kommode an einer der Wände, um einige Augenblicke später all das in ihr befinldiche Zeug herauszuholen. Darunter befanden sich zuvor erwähnte Kindergeburtstagsuntensilien, ein wenig Metall und natürlich auch das vor ein paar Tagen gekaufte Clownskostüm. Und da das Mädchen gerade so voller Tatendrang war, dachte sie nicht daran, dass es Mura vielleicht unangenehm sei und streifte sich einfach schon einmal das hellblaue Kleid vom Oberkörper, wenig später auch die schwarze Leggins von den Beinen und stand schlussendlich nur noch in BH, der überzuquellen drohte, und Hotpants im Raum herum, ehe sie sich fragenden Blickes das Clownskostüm zur Brust nahm und es hin und her drehte. "Wo ist hier oben und unten?" Sie legte nachdenklich den Kopf schief, überlegte und überlegte, drehte das Teil weiter und weiter. Könnte ihr ein gewisser Mura eventuell Hilfestellung geben? Sonst wären sie in einer Stunde und Dreiundvierzig Minuten ganz sicher noch nicht fertig.

[Out: Wir machen erstmal so weiter, bis Shiggy steht, hab ich mir gedacht. Vllt sind wir ja dann so weit, dass wir gar nicht neu anfangen müssen. :)]
 

Kiyama Mura

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Naja, genug Platz haben wir ja hier.
Mit einer Mischung aus Genugtuung und Anerkennung ließ der Kiyama seinen Blick über die „Umkleide“ schweifen. Mura vermutete, dass ihr Aufenthaltsort eine Art Versorgungsraum darstellte. Neben einer ganzen Zahl an Ausgängen, die zu anderen Räumen der Villa führten, konnte Mura einige Regale ausmachen, in denen durch die verglasten Türen Unmengen an Geschirr zu sehen waren. Zu einem kleinen Teil war er beindruckt, ein weitaus größerer Teil in ihm schüttelte aber nur den Kopf. Der Shinobi hatte nicht wirklich viel übrig für Dekadenz und Verschwendung. Während er selbst gerade einmal im Besitz eines Essgeschirr-Sets war, fand er alleine hier, in diesen sechs Schränken, dutzende Sets in allerlei Farben und Mustern. Wofür brauchte man diese Vielfalt? Verständnislos schüttelte er den Kopf und wandte sich ab.
Ich sollte nicht sch… Die Augen des Kiyamas weiteten sich, als seine Augen zu Kimiko hinüberwanderten. Hastig starrte er zu Boden, nur um dabei festzustellen, dass seine Begleitung auch in niedrigeren Gefilden knapper bekleidet war.
Wieder einmal merkte Mura, wie eine Hitzewelle über seine Gesichtszüge hinwegfegte.
Oh Gott… Der Kiyama, der in einem etwas prüderen Elternhaus groß geworden war, wusste gar nicht so recht, wohin er eigentlich schauen sollte. Und man kennt das ja. Will man zu einem Ort nicht hinschauen, tut man es nicht nur ein-, zwei- oder dreimal. So erging es auch dem Kiyama, dessen Blick unversehens noch ein paar Mal hochwanderte und hier und da neue Details erhaschte.
Da half es auch nicht, dass ein kleiner, weiß gekleideter Mura auf seiner Schulter sitzend mahnende Worte sprach:
Aber Mura, schäm dich. Das Mädchen ist doch viel zu jung. Außerdem denkt sie sich doch nichts dabei. Also wirklich!!! Außerdem… was ist denn mit einer gewissen Sakai…
Auf der anderen Seite hockte ein anderes Ebenbild des Shinobis, das ganz in Rot seinen weißen Doppelgänger übertönte:
Schau dir doch mal das scharfe Gerät an. Alter!!! Mura, vergiss den Job hier. Mach dir lieber einen schönen Tag mit der Sc…
Wieder schüttelte der Kiyama seinen Kopf und versuchte damit diese seltsamen Gestalten zu seiner Linken und Rechten aus seinem Kopf zu verscheuchen. Dann stemmte er seine Hände in die Hüfte und atmete durch. Manchmal, so fand Mura, schlug seine Phantasie besorgniserregende Wege ein. Als würde er nur wegen ein wenig nackter Haut all seine guten Grundsätze und Verhaltensweisen über Bord werfen. Da kannte man den Kumonin schlecht. Da musste man schon mit ganz anderen Geschützen kommen.
"Wo ist hier oben und unten?" Die großen Augen des Mädchens, das sich dem Kiyama zugewendet hatte, mehr aber noch der auf Mura ausgerichtete, leicht überquellende BH stellten solche Geschütze dar. Unweigerlich glitt sein Blick wieder von ihrem Gesicht in andere Zonen herab. Doch Mura gelang es, seinen Blick einfach weiter zu dem Kleidungsstück in Kimikos Händen schweifen zu lassen. Nervös strich sich der junge Kumonin mit der Zunge über seine Lippen, bevor er seine Meinung abgab, wo und wie das unförmige Kostüm zu tragen sei.
Eine Mischung aus Enttäuschung und Freude befiel Mura, als sich seine Begleiterin das Kleidungsstück überstülpte. Zumindest konnte er sich endlich wieder auf ihren Job konzentrieren. Bis zu diesem Job hatte Mura keine Ahnung gehabt, wie anfällig er mittlerweile für die weiblichen Reize geworden war. Vielleicht war das aber auch schon länger so und es hatte einfach einer Kajiya Kimiko bedurft, um ihm das vor Augen zu führen.
Nun gut. Der Kiyama wandte sich endlich ab und langsam ordneten sich auch wieder die Bahnen seines Kopfes. Er griff nach seiner Kleidung und tat es nun der Kajiya gleich. Hose runter, Oberteil weg und rein in die ihm viel zu große Kleidung. Ganz so einfach war es dann aber doch nicht. Denn anders als Kimiko vor ihm war er sich nur allzu sehr seiner Nacktheit bewusst und versuchte dementsprechend, sich irgendwie des Blickes seiner Begleitung zu entziehen.
Doch dann kam diese Sache mit der Schminke und damit Muras Problem, als Mann verständlicherweise (Anm.: Zu dieser Zeit hatte er Benjiro nicht kennengelernt und auch andere metrosexuelle Figuren waren ihm nicht bekannt) keine Ahnung von Gesichtsbemalungen aller Art zu haben.
Könntest du mir vielleicht helfen? Ich kenne mich damit nicht aus und es soll ja auch gut aussehen.
 

Kajiya Kimiko

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Aw, es ist so schön zu sehen, dass Mura so unglaublich lieb ist und überhaupt keine Hintergedanken hatte. Zumindest wäre es das gewesen, was sich Kimiko gedachte hätte, hätte sie mal darauf geachtet, dass es eventuell nicht jedem so in den Kram passen könnte, dass sie halbnackt herumstand. So hatte sie allerdings ohnehin mit ihrem komischen Kostüm zu tun und war solange damit beschäftigt und zu großen Teilen abgelenkt, dass in ihrem Kopf nicht einmal im Ansatz derartige Gedanken kreisten. Als sie sich das Teil überstülpte, taten sie auch ohnehin keine Notwendigkeit mehr, wirklich etwas durchblicken ließ die Verkleidung immerhin nicht. Um genauer zu sein, handelte es sich bei dem Ding auch nicht um die typische Clownsgarederobe, sondern schaute eher so aus, als wolle sie als kleine Glitzerfee dem nächsten Karneval entgegensehen. Naja, wenigstens hatte die Bekleidung den üblich weiten Schnitt, wenngleich die Frage im Raum stand, wieso das Kostüm unbedingt hellgrün und rot sein musste. Für die Füße hatte sie allerdings passenderes Schuhwerk: Große, die Kajiya noch kleiner machende, Schuhe prangten an ihnen, welche in einem satten Gelb erstrahlten und eine perfekte Symbiose mit der restlichen Aufmachung eingingen. Ihr Haare machte sie schon einmal zu einem Zopf zusammen und hätte Mura sich nicht zwischendurch ebenfalls umgezogen, hätte sie aller Wahrscheinlichkeit nach auch bereits die orangerote Perücke auf, welche, wie konnte es anders sein, aus filzigen Kunststofflocken bestand. Damit rockte man einfach jede Party.
Muras Umgekleide schenkte sie allerdings eher unbewusst ihre ungewollte Aufmerksamkeit. Er versuchte zwar, sich rar zu machen, doch fiel dem Mädchen sofort etwas auf, von dem sie ihre Augen nicht nehmen konnte. Es war nicht einmal der Körper des Chuunin selbst, der sie im Moment teilweise verunsicherte, sondern etwas ganz anderes - Narben. Eine davon befand sich direkt in Herzgegend und sie musste sich unweigerlich fragen, was da passiert sei. Entweder er wurde Opfer einer Angriffs oder sie ist ein Erzeugnis irgendeiner vorangegangen OP, weil der Kiyama eventuell an einem Herzfehler litt. Was es war, traute sie sich jedoch nicht zu fragen, letztendlich musste sie schließlich Gefahr laufen, dass ein Gespräch darüber für zumindest eine Partei unangenehm wäre und wie jeder wusste, war die Vierzehnjährige die Letzte, die für sowas sorgen wollte, obwohl sie nicht verleugnen konnte, dass sie ihn so oder so bemitleidete und sich nicht sicher war, ob sie das Ganze so gut überspielen konnte, wie sie es gerne würde. Hoffentlich fielen dem jungen Mann die Veränderungen in ihrem Verhalten nicht auf...

Hatte sie einmal der Frage Muras nach dem Make Up gelauscht, konnte dieser mit Entsetzen feststellen, dass das anfänglich leichte Lächeln in ein fast schon absurd breites Grinsen überging. Kimiko empfand Schminken als etwas super tolles. Für sie war es eine Möglichkeit, eine besondere Form der Kreativität zu verdeutlichen. Kein Wunder also, dass Frauen so lange im Bad brauchten - kein Maler der Welt erschuf sein Portrait innerhalb weniger Minuten! "Liebend gern!", antwortete sie also dem Kiyama begeistert und bedeutete ihm mit einer kleinen Handgeste, dass er sich auf einen der beiden Hocker setzen sollte, die irgendwo verloren herumstanden. Vermutlich gehörten die nicht einmal hierher und waren nur da, damit die Aushilfsclowns nicht auf dem Boden sitzen mussten - sonst hätte man mit Sicherheit ordentliche Stühle vorfinden können.
Einige Minuten vergingen, in denen die Blauhaarige all das nötige Zeug zusammen suchte, das sie brauchte, um Mura entsprechend zurechtzumachen. "Was genau möchtest du eigentlich haben? Ich glaube, ich habe sogar ein Buch mit Vorlagen mit...", fragte sie, kramte es ebenfalls hervor und drückte es dem Blonden in die Hand, "Such dir einfach was heraus, ich kümmere mich dann herum!"
Natürlich fackelte der Chuunin nicht lange und kam schnell zu einem Entschluss, Kimiko kam schnell dazu, seinem Wunsch nachzukommen und bepinselte sein Gesicht. Mittendrin klebte sie ihm allerdings wieder ein Gespräch an die Backe: "Weißt du, was mir gerade aufgefallen ist?", meinte sie, als würde sie etwas vollkommen übliches ansprechen, "Du hast richtig schöne Haut. Das Make Up haftet super gut daran und lässt sich wirklich einfach auftragen." Sie ging mit ihrem Oberkörper ein Stück zurück, um sich ihr bisheriges Werk anzuschauen. Mura konnte erkennen, dass sie ihn gerade mit dem pedantischen Auge eines Künstlers beim Schaffen betrachtete. Dann lächelte sie wieder, weil ihr das bisherige Ergebnis so gefiel. "Und super aussehen tut es auch!" Na, wenn nicht jeder Mann auf dieser Welt hören wollte, dass er sich toll schminken ließ, dann wusste sie auch nicht. Mura selbst war von dieser Erkenntnis sicher auch hellauf begeistert!
 
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Kiyama Mura

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Mura spürte, dass sich sein Verstand mittlerweile weitaus besser unter Kontrolle hatte und nicht mehr irgendwelche abstrusen Phantasien von rot und weiß gekleideten Muras hervorbrachte und ebenso wenig dem Charme seiner Begleiterin hoffnungslos erlegen war. Selbst jetzt, da sich das Mädchen bis auf wenige Zentimeter seinem Gesicht näherte, konnte der Kumonin die Ruhe wahren. Was der Trick dabei war?
Nun, zum einen hatte ihn das Mädchen gebeten, seine Augen zu schließen. Trotz der Tatsache, dass sie nun schon etwas länger an Lippen und Wangen des Kiyamas arbeitete und rumpinselte, hielt der junge Shinobi seine Augen geschlossen. Denn was du nicht siehst, macht die nicht heiß. Irgendwie so lautete doch der Spruch. Doch das allein hätte nicht gereicht. Denn der gute Kiyama war leider mit einer allzu blühenden Phantasie gesegnet. Ein paar geschlossene Augen stellten da gewiss kein Hindernis dar, im Gegenteil würde sie das Problem nur verschärfen. Mura machte sich da keine Illusionen. Schließlich kannte ihn niemand so gut wie er sich selbst. Wie oft hatte er sich doch in der Vergangenheit selbstreflektiert, seine Handlungsweisen, Charakterzüge und Einstellungen kritisch beäugt. Ja, Mura wusste gut zur Genüge, was für ein Träumer er doch war. Man sagte zwar, dass Einsicht den ersten Schritt zur Besserung bedeutete, aber Mura machte sich da keine falschen Hoffnungen. Egal wo, egal wann. Gönnte man ihm einen kurzen Moment der Ruhe, war er auch schon geistig weggetreten und in anderen Sphären.
Kurz verzog der Kiyama das Gesicht. Er konnte gar nicht mehr zählen, wie oft ihm seine Tagträumereien Ärger eingeheimst hatten. Doch Mura hatte eine interessante Mentalität diesbezüglich entwickelt. Kannst du die sich vor dir auftürmende Phantasiewelle nicht brechen, dann lenke sie halt nur in eine andere Richtung. Was das in der Praxis bedeutete? Mura vermied irgendwelche Träumereien über die Statur seiner Begleitung und dachte einfach an etwas, was ihn im reellen Leben absolut abtörnen würde: eine nackte Yuriko Nanami, eine schimpfende Schwester Hiragana Kayros und Hyuuga Itoe, die sich mal wieder fetzten. Die Möglichkeiten waren unzählig und halfen dem Kiyama wunderbar, die auf wenige Zentimeter herangetretene Kunoichi komplett auszublenden.
Das funktionierte wunderbar, bis…
Du hast richtig schöne Haut… Rüde wurde Mura aus einem Tagtraum gerissen, indem er sich um eine nervige Kindergartengruppe zu kümmern hatte. Die restlichen Worte des Mädchens verstand der Kiyama gar nicht mehr. Dafür rauschten die Ohren des jungen Mannes allzu sehr.
Da habe ich nun den Salat. Natürlich hatte Kimiko seine über ihren Körper schweifenden Blicke bemerkt und wenn auch ungewollt wie ein Fisch angebissen. Mura schluckte, als sich seine Augen langsam öffneten. Er war nicht gerade gut darin, jemandem einen Korb zu erteilen. Genau genommen war es das erste Mal, dass er das tun musste. Doch er hatte keine Wahl. So hübsch die Kajiya auch war, sein Herz gehörte einer anderen. Doch ganz so leicht war das gar nicht. Denn als er das Mädchen aus Shirogakure erblickte, musterte diese ihn ganz kritisch. Oh Gott, sie erwartet, dass ich irgendetwas Nettes sage. Schon haderte Mura mit seinem Schicksal, als Kimiko wieder das Wort ergriff und wieder mit ihm flirtete.
Ok, Mura, jetzt gilt es. Sei freundlich, aber bestimmt. Du willst ja kein schlechtes Arbeitsklima hinterlassen. Außerdem scheint die Kleine ja ganz nett zu sein.
Ja, das wird bestimmt gut aussehen. Schade, dass mich meine… Freundin -Was für eine Lüge!- so nicht sehen kann. Das würde ihr bestimmt gefallen. Mura hoffte einfach, dass Kimiko diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hatte und drehte sich hastig um. Schließlich wollte er dem sicherlich enttäuschten Mädchen einige Augenblicke gönnen, damit sie sich fangen konnte.
Zu Muras Glück setzte aber kein betretenes Schweigen ein. Ein Diener betrat nämlich nach kurzem Klopfen das kleine Umkleidezimmer und steckte den Kopf durch die Tür.
Verzeihen Sie mir bitte die Störung. Die Herrschaften verlangen nur zu erfahren, ob sich Ihre Vorbereitungen dem Ende zuneigen. Denn die erste Gäste sind ein wenig verfrüht eingetroffen.
Mura nickte kurz zum Zeichen des Verstehens, sagte dann aber, dass die beiden Shinobi noch gerne etwas Zeit hätten. Denn über diese ganze Sache mit Umziehen, Schminken und Flirten hatte er doch ein wenig die eigentliche Vorbereitung ihres Auftrittes vernachlässigt. Und für eine überzeugende Vorstellung war es nicht verkehrt, noch die eine oder andere Absprache zu treffen.
Kaum hatte also der Bedienstete den Raum verlassen, wandte sich der Kiyama um.
Wir sollten uns jetzt doch stärker auf den Ablauf konzentrieren. Also…ich würde vorschlagen, dass wir mit einem Genjutsu von mir….
 

Kajiya Kimiko

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Da wollte sie dem jungen Mann gerade anbieten, doch ein hübsches Foto für seine Freundin zu machen, sobald sie den Job hinter sich gebracht hätten, da kam schon der Butler ums imaginäre Eck und schnitt ihr das Wort ab, ehe sie es überhaupt hatte erheben können. Welche Hintergedanken Mura bei seinen Sätzen hatte und was er ihr damit unterschwellig mitteilen wollte, raffte sie nämlich erst gar nicht und dadurch, dass nun auch der Bedienstete das Räumchen betrat und das Thema unwissentlich beendete, würde sie wohl nie erfahren, was der Blonde meinte. Im Grunde stellte das aber auch kein Problem dar, wäre Kimiko ein solches Gespräch ohnehin viel zu unangenehm, wenngleich der Kiyama sie wohl niemals so direkt auf seine Probleme mit ihr angesprochen hätte. War ja im Moment auch viel schöner, über den Job und dessen Ablauf zu quatschen, welcher sich nach den Worten Mura als recht amüsant und unterhaltsam herausstellte - es war gut, zu sehen, dass sich der andere Gedanken um die Arbeit hier machte. Motiviert nickte sie. "Okay, das machen wir so." Der Plan stand und eigentlich konnte es schon losgehen, nachdem auch Kimiko sich geschminkt hatte, aber... Nun... Irgendwie hatten sie noch gut eine Stunde Zeit. Was sollten sie solange anstellen? Hier sitzen bleiben, Däumchen drehen und reden war offensichtlich langweilig; etwas anderes musste her. "Was hältst du davon, wenn wir uns die Location schon einmal anschauen gehen? Vielleicht fallen uns dabei noch ein paar weitere Ideen für Inszenierungen ein." Mura sagte zu, sehr gut. Also gingen sie mitsamt ihrer Kostüme aus dem vorübergehenden Umkleidezimmer heraus und zumindest die weibliche Partei des Zweiergespanns schaute sich suchend um. Sie hatten sich mitunter darauf geeinigt, dass sie ihren Auftritt im Garten abhalten würden, allerdings konnte der nach neusten Erkenntnissen im Grunde überall sein. Und wie jeder wusste, waren Villen nicht unbedingt für ihre Überschaubarkeit bekannt. Wenigstens wussten die Shinobi, dass sie nicht auf den oberen Etagen suchen müssten - glaubte Kimiko zumindest. Soll ja auch je nach Interpretation Gärten geben, die oberhalb des Erdgeschosses Anwesenheit zelebrierten. Heute war aber eh, soweit die Kajiya das beurteilen konnte, gutes Wetter und es bestand keinen Grund, den Geburtstag irgendwo anders zu feiern als auf Grund und Boden.
Zum Glück lief den beiden ein weiterer Butler über den Weg, denn sie kurzerhand nach dem Weg fragen konnten und wie es der Zufall so wollte, hatte er mitsamt Gepäck ohnehin denselben Weg, sodass sie ihm einfach hätten folgen können. Kimiko vereitelte den Plan jedoch, indem sie ganz unverblümt fragte, ob sie dem Mann denn beim Tragen helfen könnte. Wieder wurde sie verwirrt angeschaut, teilweise so, als würde man von ihr denken, sie würde den Mann nur verarschen, ihn seines undankbaren Jobs wegen aufziehen wollen. Sie selbst machte das natürlich etwas unsicher, wenn auch nur innerlich. "Die Sachen sehen jedenfalls sehr schwer aus...", meinte sie noch einmal, um klarzumachen, dass das Ganze ihr vollkommener Ernst war. Nicht, dass der Mann sich noch einen Bruch holte! Dadurch fühlte er sich nur noch provozierter und flankte ihr das Zeug regelrecht in die Arme. Hilfesuchend schaute sie mit großen Augen zu Mura hinauf - der ebenfalls einfach bepackt wurde als würde er sabbernd daneben stehen und ein simpler Statist sein, der keine besondere Bedeutung besäße. "Danke schön. Folgt mir nach draußen." Wieso hatte der Typ auf einmal so überhaupt gar nichts mehr in den Händen ... ?
 

Kiyama Mura

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Die eigentliche Planungsphase fiel leider um Einiges kürzer aus, als Mura ursprünglich gedacht hatte. Denn das sowieso schon impulsiv wirkende Mädchen besaß auch nicht gerade die größte Aufnahmeleistung. Sie hatten vielleicht gerade einmal drei, vier Schritte geplant, als die jüngere Kunoichi auch schon wieder aufbrechen und die -wie hatte das Mädchen nochmal gesagt? Ach ja!!!- die "Location" ihres Auftrittes aufsuchen wollte. Der aus einfachen und in den Augen der meisten Stadtbewohner etwas weltfremde Kiyama hatte noch nie viel übrig für die seltsamen Ausdrücke Gleichaltriger gehabt. Mangels anderer Möglichkeiten hatte seine Mutter damals das Unterrichten der drei Kiyama-Kinder übernommen. Obwohl sie in vielerlei Hinsicht ihren Job ganz gut gemacht hatte, fehlten dann doch Mura, Buntaro und Miako die Anwesenheit anderer Schüler. Vielleicht hätte sich der Kumonin daran gewöhnt, dass sich manche Shinobi unhöflich gegenüber ihren Teammitgliedern verhielten, sich einer Jugendsprache bedienten oder sonstige Marotten entwickelt hatten. Ja, mehr als einmal hatte der Kiyama verwundert über die Eigenheiten seiner Begleiter den Kopf geschüttelt. So oft, dass er sich nicht einmal mehr wirklich über das Wort „Location“ aufregte, aber doch nicht so oft, dass er nicht kurz verwundert die Augenbrauen hob. Wie auch immer…
Mehr Zeit hatte der Kiyama nämlich auch gar nicht, um sich mit der Ausdrucksweise seiner Begleitung zu beschäftigen, denn mit straffem Tempo schoss Kimiko los und machte sich auch schon auf die Suche nach der für ihren Auftritt vorgesehen Örtlichkeit. Mura war gerade erst der Kajiya aus dem Raum nachgefolgt, als diese auch schon den nächstbesten Diener nach dem Weg fragte. Die Worte, die sie wählte, verstand der Kiyama nicht. Er konnte dafür aber die Reaktion des Bediensteten ausmachen, der anscheinend nur wenig davon begeistert war, in der Ausführung seiner Arbeit gestört zu werden. Dass ihm Kimiko mit ihrer etwas penetranten Art zu nahe getreten war, konnte der Kumonin natürlich nicht erahnen. Dementsprechend verwundert war er auch, als das Mädchen plötzlich dem Diener seine Last abnahm und dieser achselzuckend die Führung des kleinen Grüppchens übernahm. Mura schloss sich den beiden stumm an und beobachtete Kimiko wenigstens genauso neugierig aus den Augenwinkeln wie die Villa selbst. Doch schon nach kurzer Zeit richtete der Kiyama seine ganze Aufmerksamkeit auf das Gebäude. Es gab hier wirklich unzählige Abzweigungen und Mura vermutete, dass es mehr als einmal passierte, dass ein neu angeworbener Diener sich in den zahllosen Räumlichkeiten hoffnungslos verirrte. Schließlich aber stieg die dreiköpfige Gruppe eine kleine Steintreppe herab und erreichte damit einen von Säulengängen gesäumten, ziemlich geräumigen Innenhof. Wäre der Ort nicht ohnehin schon sehr idyllisch und damit als „Location“ absolut ideal gewesen, hätten die überall in den Sträuchern des Innenhofes angebrachten Luftballons dem Kiyama ohne weiteres den Ort ihres Auftrittes erfahren. Kurz darauf entdeckte er im Zentrum des Innenhofs ein Holzpavillon. Mit einer weit ausholenden Bewegung deutete der Diener auf genau dieses Konstrukt und gab damit seiner Begleitung zu verstehen, dass sie ihr Ziel erreicht hatten.
Der Diener nahm Kimiko ihre Last ab und verschwand nun mit schleunigen Schritten. Mura ging in der Zwischenzeit noch einige Meter weiter, um die Begebenheiten ein wenig besser in Augenschein nehmen zu können. Doch dann blieb er stehen und wartete, sodass ihm der jüngere Wirbelwind nachfolgen konnte. Breit lächelnd wandte er sich und verschränkte beide Arme hinter seinem Kopf.
Das sieht hier schon echt Klasse aus, oder? Dabei ließ der Kumonin seinen Blick über den Innenhof schweifen. Neben vier kleinen Kieswegen, die in alle vier Himmelsrichtungen verliefen, dominierte Mutter Natur das Gesamtbild des Innenhofs. Überall wuchsen und blühten Sträucher und sorgten zusammen mit den Luftballons für einen farbenprächtigen Anblick.
Ich könnte mich hier richtig wohlfühlen. Für einen kurzen Moment grinste Mura noch versonnen, ehe ihm wieder der eigentliche Grund ihres Aufenthaltes in den Sinn kam.
Hmmm… Einen dynamischen Auftritt hier hinzulegen, wird wohl doch ein bisschen kniffliger als gedacht. Wenn ich mir hier so die Säulengänge ansehe… Da sehen uns die Kinder ja schon lange, bevor wir überhaupt angekommen sind. Das nimmt der ganzen Sache ein bisschen die Überraschung. Findest du nicht auch? Vielleicht könnten wir aber zum Einstieg etwas mit den Bunshin no Jutsu machen und laufen als Tausendfüßler ein. Oder aber… Planungsgespräch, Versuch Nummer 2 und die Frage, wie lange ihm das Mädchen dieses Mal ihre Aufmerksamkeit schenken würde.
 

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OhmeinGottistdasgeil! Nun, vielleicht nicht ganz so unverblümt und frei heraus, aber doch zu einem großen Anteil stimmend, sind das in etwa die "Worte", die der Kajiya sofort in den Sinn kamen, als sie den aufwendig zurechtgemachten Garten des Anwesens entdeckte. Alles war so bunt und unglaublich niedlich, lud dazu ein, am liebsten freudig im Eck herumzuspringen, wäre man nicht schon im Teenageralter und würde sich das nicht somit als durchaus peinlich und unreif herausstellen. Außerdem war sie ein Ninja auf einem Auftrag - ein wenig Professionalität, die Dame. Dennoch konnte man das leichte Glitzern in ihren Augen und den begeisterten Blick in ihrem Gesicht nicht verkennen und sie selbst wusste gar nicht, wo sie als erstes hinschauen sollte, wenngleich der ganze Spaß eigentlich nichts war, was sie nicht schon einmal gesehen hätte. Solche Dinge sind eben einfach immer wieder toll und wer sich nicht über die kleinen Dinge des Lebens freuen konnte, hat ohnehin bereits verloren.
Der Kiyama schien das ähnlich zu sehen und bestärkte ihre Meinung über die Aufmachung des Gartens, weswegen sie nur noch mit einem Nicken und einem ebenso breitem Lächeln ein zustimmendes "Hm!" von sich geben musste, um zu vermitteln, dass sie den selben Standpunkt einnahm. Das seltsame Verhalten des Butlers von eben hatte sie bei diesem farbenprächtigen Anblick schon wieder vollkommen vergessen und hätte Mura sich nun nicht erneut an sie gewandt, wäre sie vermutlich losgelaufen und hätte den Garten auf eigene Faust hin inspiziert, ohne an den Job zu denken. "Die Idee mit dem Bunshin no Jutsu und dem Tausendfüßler finde ich an sich nicht schlecht...", begann sie zu antworten, wollte zu einem Aber ansetzen, beendete ihren Satz jedoch an dieser Stelle. Sie wollte dem Blonden nichts herunterreden, selbst wenn das bedeutete, dass die Kinder im Anschluss vielleicht den Schock ihres Lebens bekommen würden. Auf der anderen Seite dachte sie allerdings auch, dass Mura schon wisse, wovon er da sprach und sie, die ja offensichtlich kein Junge war, einfach nur nicht nachvollziehen konnte, dass männliche Rabauken eigentlich total auf Insekten standen. Vielleicht war es aber auch genau der Plan, die lieben Kinderlein zu schocken! Sich darüber Gedanken machen, musste sie sich jedoch so oder so nicht - sie hatte ihm ja schon unlängst zugestimmt.
"Meinst du, wir könnten auch Musik benutzen? Also vielleicht... Eventuell... Möglicherweise... Wenn du nichts dagegen hast..." Stellte sich nebenher nur die Frage, ob die Leute hier überhaupt eine Anlage besäßen, die man entweder von drinnen hörte oder nach draußen transportieren könnte, während man die umliegenden Nachbarhäuser vielleicht auch berücksichtigen sollte - die sahen das am Ende noch als Lärmbelästigung an. "Dann könnten wir auf jeden auch noch ein paar Tanzelemente mit einbringen; Kinder bewegen sich doch so gern. Und genug Platz wäre dafür auch." Es sei denn, sie hätten dann auf einmal eine fünfzigköpfige Meute vor sich. Das würde dann doch schon sehr, sehr anstrengend werden.
"Oh, da fällt mir ein:", meinte die Blauhaarige dann ein paar Sekunden später total aus dem Zusammenhang gerissen und schaute den Kiyama durch große, besorgte Augen an, "Geht es dir eigentlich schon besser? Als wir vorhin vor der Tür standen warst du so rot und ich hatte schon Angst, du hättest Fieber - ich hab' mir Sorgen gemacht!" Sie kratze sich einmal kurz am Kopf - die Perücke schien nicht so cool zu sein, wie auf ihrer Verpackung drauf stand. "Ehm, jedenfalls...", räusperte sich das Mädchen, "...wenn es dir nicht gut geht, dann ist es okay, wenn du es vielleicht etwas langsamer angehst. Ich bin mir sicher, niemand würde dir dafür sauer sein." Sie schenkte ihm bei diesen Worten ein vollkommen ehrliches und warmes Lächeln und legte den Kopf leicht schief, zeigte, dass es nicht so schlimm war, sollte er sich außerstande fühlen, den Auftrag als Ganzes wahrnehmen zu können. Wenn sie nur wüsste, dass sie sich hier gerade voll zum Obst machte...
 
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Kiyama Mura

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Mura hörte seiner Begleiterin zu, als diese ihren Vorschlag mit der Musik einbrachte, blickte Kimiko selbst aber nicht an. Stattdessen irrten seine Augen auf der Suche nach Lautsprechern in alle möglichen Richtungen, die irgendwo in den Büschen, unter dem Zelt selbst oder entlang des Säulenganges angebracht worden sein könnten. Doch Fehlanzeige. Er konnte nichts dergleichen ausmachen. Vielleicht waren die Geräte aber einfach noch nicht aufgestellt worden oder aber so gut verborgen, dass sie sich seinem Blick entzogen. Kurz bat er daher die Kunoichi zu seiner Linken um einen „Moment“ und passte schnell eine andere der geschäftig hin und her eilenden Dienerinnen ab. Ein „Verzeihen Sie bitte die Störung“ zu Anfang stimmte seine Ansprechpartnerin gleich freundlich und nach ein paar schnell gewechselten Sätzen und Fragen kehrte Mura zu Kimiko zurück.
Tja, es ist wohl sogar noch besser. Die Familie hier hat sich den Geburtstag ihres Kindes echt etwas kosten lassen. Die haben doch tatsächlich sogar eine Band engagiert. Die wird aber wohl erst später am Abend einen Auftritt haben und dann im Gebäude selbst. Nachdenklich runzelte der Kiyama die Stirn und verschränkte die Arme. Irgendwie wäre Musik wirklich nicht verkehrt. Der Kumonin haderte noch einige Momente mit sich selbst. Ihm war durchaus eine Möglichkeit bekannt, wie sie ein bisschen für eine musikalische Unterlegung sorgen konnten, aber so ganz angetan war er von dieser Option nicht. Denn Mura selbst hatte dereinst von seinem Vater das Flötenspiel beigebracht bekommen. Allerdings hatte der Kiyama seit seiner Zeit als Shinobi das regelmäßige Üben ein wenig schleifen lassen. Außerdem trug er im Gegensatz zu früher nur noch selten das von seinem Vater geschnitzte Musikinstrument mit sich herum… Eine faule Ausrede, wie er sich selbst eingestehen musste und ein Seufzen entfloh seine Lippen.
Wenn wir irgendwo eine Flöte auftreiben können, kann ich auch ein bisschen zur Musikuntermalung beitragen. Ein paar fröhliche Lieder beherrsche ich schon. Schon wollte er sich wieder daran machen, dem nächstbesten Bediensteten den Weg zu verstellen, als es der guten Kajiya ein weiteres Mal gelang, den älteren Shinobi auf dem falschen Fuß zu erwischen.
Ich? Rot? Nein, alles gut. Ich bin nur vor unserem Auftritt ein wenig aufgeregt. Gleich zwei Dinge spuckten in seinem Kopf herum, als er abstreitend mit der Hand wedelte und seine Begleitung mit einem breiten, ziemlich aufgesetzten Lächeln anstrahlte. Zum einen fragte er sich, warum er eine Person erwischen musste, die so unverblümt daherredete und sozial so plump agierte. Auf der anderen Seite fragte er sich aber auch, warum dann dem doch sozial unbeholfenen Mädchen seine Reaktion aufgefallen war. Konnte man seine Gedanken etwa so leicht in seinem Gesicht ablesen Wenn ja, dann sollte er da wirklich an sich arbeiten. Besagten nicht sogar die Verhaltensrichtlinien für Shinobi, dass sie niemals ihre Gefühle offen zeigen sollten? Ja, da war was gewesen.
Nun gut, Mura nahm sich vor, in Zukunft und vor allem in Anwesenheit der Kajiya stärker auf sein Verhalten zu achten. All diese Überlegungen spuckten in seinem Kopf herum, während er seine Begleitung breit anlächelte.
Und das tat er auch in den folgenden Minuten, in denen die beiden Shinobi über die einzelnen Schritte debattierten und grübelten. Schon hatten sie ein Konzept für die ersten Minuten ausgearbeitet, als plötzlich eilenden Schrittes ein Diener den Säulengang entlangeilte. Mura erkannte den Mann wieder, war es doch derjenige, der die beiden Shinobi an der Eingangstür empfangen und ihnen den Weg zu ihren Auftraggebern gewiesen hatte. Alle anderen Diener verharrten in ihrer Bewegung und blickten den Neuankömmling erschrocken an.
Schnell, schnell. Der junge Herr kommt mit den ersten Gästen.
Stimmt ja! Mura fiel wieder ein, dass Kimiko und er ja bereits von der Ankunft einiger Gäste erfahren hatten. Er hatte aber nicht damit gerechnet, dass der Gastgeber schon so schnell mit seinem Besuch hier auftauchen würde. So ein Pech!
Hatten sich gerade schon die Diener und Helfer beeilt, grenzte nun das Verhalten der Leute an Panik. Hier wurde ein Tisch im Schnelldurchgang gereinigt, dort im Sekundentakt Stühle aufgestellt und ausgerichtet. Werkzeuge und Reinigungsmittel wurden hastig aufgelesen. Der Kiyama war wirklich erstaunt, wie schnell und wohl organisiert die Arbeiter agierten. Das zeugte davon, wie häufig sie schon in der Vergangenheit in allerhöchster Eile ihre Vorbereitungen hatten abschließen müssen, um ihren Herren und deren Gästen den Anschein von Perfektion zu vermitteln. Doch nur kurz war es dem jungen Kumonin gestattet, die Betriebsamkeit der Leute zu verfolgen. Als der Pförtner mit einer freundlichen, aber doch klar bestimmenden Handbewegung die beiden Shinobi dazu aufforderte, ihm schnell zu folgen. Während er vorne weglief, ergriff er fast ganz nebenbei einen achtlos zurückgelassenen Lappen und ließ diesen in einer Hosentasche verschwinden. Dann trat er aber durch eine schwere Tür, die er seinen beiden Begleitern aufhielt.
Ich würde Sie bitten, hier bis zu Ihrem Auftritt zu verweilen. Der Weg zu Ihrem ursprünglichen Aufenthaltsraum ist uns leider versperrt, da aus dieser Richtung das Geburtstagskind nebst Kindern kommen wird. Ich muss gestehen, dass es ein bisschen eng ist, aber Sie müssen so nur zehn, vielleicht fünfzehn Minuten so verweilen. Ich bitte die Unannehmlichkeiten zu verzeihen.
Und ehe sich die beiden Shinobi versahen, hockten Sie einer gerade wenige Quadratmeter durchmessenden Abstellkammer fest.
Mura verfluchte sein Karma und rechtfertigte sich gleichzeitig im Geiste gegenüber Mai: Hey, das ist nun wirklich nicht meine Schuld.
 

Kajiya Kimiko

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Hm. Schade. Dann wird das wohl nichts mit der Musikuntermalung. Sollte die Shinobi nun aber nicht weiter stören, schließlich war sie von Anfang an kein Kernelement ihrer Vorführung, weswegen auch die Kajiya keinen weiteren Gedanken daran verschwendete. Nun, zumindest solange, bis Mura sagte, dass er selbst Flöte spielen könne. "Echt? Wie cool!", kommentierte sie das Ganze und beließ es vorerst dabei, weil sie das Thema um seine Gesundheit gerade interessanter fand. Und sie kaufte ihm alles ab. Alles. Wenn er sagte, dass er nur nervös gewesen war, dann war er nur nervös - wer wäre Kimiko, wenn sie die Aussagen des Kiyama nicht für voll, nein, für eine harsche Lüge halten würde!? Pah. Mura machte sowas doch nicht. Nie und nimmer. Der würde sie doch nicht einmal dann anlügen, wenn sein Leben davon abhinge! Dachte sie. "Oh, da bin ich ja froh! ...also nicht, dass ich wollen würde, dass du aufgeregt bist..." Natürlich war sie gerade versucht, sich herauszureden, hatte allerdings keine Zeit dafür, da auch schon der Bedienstete herankam und sie vorantrieb wie der Schäferhund seine Schäfchen - nur, dass er eben vorausging. Auch um sie herum ging alles so schnell, dass Kimiko gar nicht erfassen konnte, was genau sich in den letzten Sekunden verändert hatte, das nun alles so anders aussah, so geordnet und sauber. Das musste wohl die Macht sein, die das Personal hatte, wenn es seine Arbeitgeber ganz, ganz doll mochte! Dass es ihnen nur darum ging, ihren Job nicht zu verlieren, konnte die Blauhaarige ihnen nicht anlasten und würde sie auch nicht. Ein Schelm, wer Schlechtes bei solch netten Leuten dachte.

Ein paar Augenblicke stand sie auch nur da und starrte die Szenerie gedankenverloren an, als der Pförtner sie auf einmal mitsamt Tür unsanft Richtung Abstellkammer schob. Das kam natürlich so plötzlich, dass Kimiko gar nicht raffte, was gerade passierte und in einer versuchten Drehung eher in das Ding hereinstolperte und volle kanne gegen den armen Mura stieß. Auch der Versuch, ein paar Schritte Abstand zu nehmen und sich gefühlte tausend Male zu entschuldigen, schlug fehl, als sie realisierte, dass die Tür bereits zu und dafür nicht genügend Platz vorhanden war. Im Boden versinken konnte sie ebenfalls nicht, weswegen ihr einzig und allein die Möglichkeit übrig blieb, die Ruhe zu bewahren und sich dementsprechend für ihr Verhalten zu entschuldigen. Doch auch die Sache mit der Ruhe klappte nicht so ganz, als sie merkte, wie wenig Platz zwischen ihr und Mura bestand. Die Abstellkammer selbst war zwar recht groß für eine solche, allerdings mit so vielen Besen, Möppen und Eimern belagert, dass man gar nicht anders konnte, als nun dicht aneinandergequetscht herumzustehen. Und das sollten sie nun mehr als zehn Minuten aushalten? Nicht, dass Kimiko was gegen Körperkontakt hatte, aber Mura kannte sie ja eigentlich erst sein ein paar Stunden - wenn überhaupt - und mit Fremden kuschelte man ja nun nicht so intensiv, und Erfahrung mit Männern hatte sie auch sowas von keine, was primär dafür verantwortlich war, dass sie sich gerade derart überfordert fühlte, dass sie gar nicht wusste, was sie machen sollte. Da war auch kein Platz mehr für den Gedanken an eine Entschuldigung. Sie kapierte nicht einmal, dass das Licht noch immer aus war und sie um Dunkeln standen und nichts sehen konnten. Es vergingen auch einige Momente, in denen sie einfach gar nichts sagte, die Stille allerdings irgendwann unterbrach, weil sie mit jeder Sekunde peinlicher und peinlicher wurde. "Ehm... Also... D-du spielst Flöte?", begann sie zu stammeln und setzte zu einer Frage an, die man nun komplett falsch verstehen könnte, "M-meinst du, du kannst mir das beibringen?" Dabei interessierte sie sich nicht einmal für Blasinstrumente....
 

Kiyama Mura

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Muras Puls und Atem gingen immer schneller, als er auf so engem Raum nicht umhin kam, immer wieder mit seiner Begleitung in Berührung zu kommen. Hier und da fühlte er die weiche Haut des Mädchens an seinen Händen und Fingern. Jedes Mal bemerkte er, wie die Kunoichi unter diesen Berührungen zusammenzuckte und zurückschreckte. Dann kam von beiden Seiten ein kleines Räuspern hier, ein kleines Stammeln da. Doch irgendwann... Ganz allmählich spürte er, dass dieses Zurückweichen und die vorsichtig gehauchten Entschuldigungen weniger wurden und plötzlich erwiderte die Kunoichi seine Berührungen. Erst stutzte der Kiyama und glaubte, sich getäuscht zu haben. Doch als sanft, geradezu unschuldig ein Finger den Handrücken des Kumonins entlangstrich, bestand kein Zweifel mehr: Kimiko empfand genauso wie der Kiyama. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Sollte er das wirklich hier und jetzt tun? Einen Moment lang verharrten die beiden Shinobi in tiefster Dunkelheit und doch war sich Mura sicher, dass sich ihre Blicke trafen. Schon schlüpfte eine Hand unter seine Kleidung und suchte forsch bis diejenigen Winkel, die
Wow...wow...wow. An dieser Stelle möchte ich den Leser darauf hinweisen, dass in diesem Forum eine gewisse Altersgrenze gilt. Außerdem zählt die gute Kimiko gerade einmal dreizehn Jahre und Mura ist doch deutlich älter. Wer würde also so Böses denken und gar Dinge beschreiben, die Mann und Frau nur im Ehebett vollziehen? Ich nicht.
In Wirklichkeit steckten Kimiko und Mura nur im engsten Raum fest. Doch der junge Kumonin hatte sich mittlerweile immer besser unter Kontrolle. Vor allem war es dabei hilfreich, dass das Licht aus war und so der enorme Vorbau der Kunoichi vor den Augen des Kiyamas verborgen blieb. Mura hatte da nämlich ohnehin eine These: Männer, genauer gesagt männliche Shinobi, blickten einfach immer deshalb in den Ausschnitt einer Frau, weil sich ihnen von unten her etwas ihrem Blickfeld näherte. Dieses etwas, nennen wir es einfach bei Namen „Brüste“, wirkte auf die Shinobi, die diesen Anblick erst nicht gewohnt waren, irritierend. Im schlimmsten Fall glaubten sie gar, dass sie von unten her angegriffen wurden. Und das sind doch nun wahrlich gute Gründe, um einen näheren Blick zu riskieren, oder?
Doch kommen wir wieder zurück zu der kleinen Abstellkammer.
Die Minuten verstrichen elendig langsam und bald schon blieb den beiden Shinobi nichts anderes als ein bisschen Smalltalk.
Ob ich dir das Flötenspiel beibringen kann? Puuuhhh… das ist gar nicht so einfach. Eine gute Atemtechnik ist natürlich von enormer Bedeutung und man braucht ein großes Geschick mit den Fingern. Wenn du magst, kannst du mich ja einfach mal besuchen. Dann gib ich dir Unterricht und mit ein bisschen Glück macht uns meine Schwester ein paar Plätzchen. Mura zögerte einen Moment lang, während in ihm die Zweifel aufstiegen. Würde seine Schwester wirklich was Leckeres für sie kochen?!? Bestimmt nur, wenn er sie glauben ließ, dass es bei sich dem Treffen mit Kimiko um ein Date handelte… Das wird bestimmt lecker.
Nach dieser kleinen Konversation trat aber wieder Stille ein und keinem der Shinobi schien so recht ein neues Gesprächsthema einfallen zu wollen. In der Zwischenzeit drang Lärm von draußen her und man hörte das Gelächter von Kindern. Ein Schmunzeln glitt über Muras Gesicht. Egal ob arm oder reich: Kinder blieben Kinder und draußen hatte das Geburtstagkind zusammen mit seinem Besuch anscheinend richtig Spaß.
Das hört sich ja gut an, oder? Hoffentlich ist unser Auftritt ein Erfolg. Ich muss gestehen, dass ich allmählich ganz schön nervös werde.
Es jetzt fiel dem Kiyama auf, dass er gar nicht wusste, wie groß eigentlich ihr Publikum war.
 

Kajiya Kimiko

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Hmmmm... Wenn man wirklich großes Geschick mit den Fingern bräuchte, um Flöte zu spielen, würde sich das auch ganz klar positiv auf ihre Fähigkeiten als zukünftiger Medic-Nin auswirken, richtig? Zumindest war es das, was der Kajiya durch den Kopf ging, als sie sich so die Worte des Kiyamas zu Gemüte führte. Dann hätten sie auch irgendwie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Blauhaarige lernte Flötespielen UND war künftig besser im Umgang mit anderen Körpern. Eine Win-win-Situation quasi! Am meisten freute sie sich jedoch auf die Plätzchen seiner Schwester, denn wenn sie das nun richtig interpretierte, musste diese eine ganz, ganz nette Person sein und wer freute sich schon nicht auf solche? Sie fragte sich allerdings gerade, ob sie sich dafür später extra eine Flöte kaufen müsse... "Soll ich dann meine eigene mitbringen oder kann ich auch auf deiner Flöte spielen?" Ihr war es jedenfalls so ziemlich fremd, dass sich andere Leute davor ekeln könnten, das Zeug in den Mund zu nehmen, das sie zuvor ansabberte. Dazu kam, dass es sie eigentlich nicht in Unkosten stürzen würde, so ein Teil zu holen, schließlich war das Mädchen immer noch ein bisschen reich, allerdings hatte sie ja auch absolut keine Ahnung, was da qualitativ hochwertig oder absolute Grütze war. "Sonst müssen wir wohl vorher extra eine kaufen gehen, weil ich mich nicht auskenne. Ist mein erstes Mal mit einer Flöte, weißt du?", sagte sie und lächelte beschämt, wurde rot und freute sich, dass man das nicht sehen konnte, weil es immer noch dunkel war.

Wenig später war die peinliche Stille zwischen den beiden Nachwuchs-Clowns zum Glück nicht mehr ganz so peinlich und man konnte ihrer Meinung nach herumstehen und nichts sagen, ohne sich blöd dabei vorzukommen. Auf der anderen Seite wollte sie auch nicht aufdringlich wirken und den armen Mura volltexten, nur, weil es sich gerade anbot. So ein gewisses Maß an Zurückhaltung besaß sie ja dann doch noch, die Kimiko. Allerdings hielt die Stille so oder so nicht lange an, hörten sie einige Momente darauf Gelächter und belustigte Stimmen von Kindern durch die Tür der Abstellkammer hindurch. Noch schienen sie gut gelaunt sein, wer weiß, wie lange das noch hielt? Sie war bis eben auch ziemlich ruhig und gelassen, machte sich keine Gedanken, was schiefgehen könnte. Nun, wo es ernst wurde, ging es ihr jedoch nicht wenig anders als Mura, der öffentlich bekanntgab, dass er nervös wurde. Am liebsten würde sie nun sagen, was alles schief gehen könnte, nur, damit er sagen würde, dass das schon wird, aber wenn er selbst nervös war, würde das die ganze Sache vermutlich nur noch schlimmer machen und das Ende vom Lied wäre, dass sie beide total demotiviert und nichtskönnend wären, sobald sie vor die Meute Kinder traten. Also tat Kimiko das, was sie am besten konnte: So tun, als wäre alles in Ordnung und dem anderen Mut zusprechen! "Kein Grund, nervös zu sein! Das sind nur Kinder und wir ein super Team, oder? Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen!" Kurz hielt sie ihm auch die rechte Hand für eine Ghetto-Faust (machte man das heutzutage so?) entgegen, entsinnte sich währenddessen aber dann daran, dass er die gar nicht sehen würde. Peinlich.

Doch dann legte sich Entsetzen auf ihr nicht sichtbares Gesicht. Sie wusste nicht, ob sie diese eine Sache einfach nur vergessen hatte oder ob sie und Mura tatsächlich nicht darüber gesprochen hatten. "Ehm... Tut mir leid, dass ich das wahrscheinlich vergessen habe, aber... Wie sollten wir noch mal Auftreten, sobald wir im Blickfeld der Ki- UAAAAH!" Kimiko fand sich auf dem Boden wieder, plötzlich war es wieder hell. Der Butler, der sie vorhin in der Abstellkammer eingesperrt hatte, blickte sie von oben herab an und zog abwertend eine Braue nach oben. Erst wenige Sekunden später raffte die Blauhaarige, dass er die Tür wieder aufgemacht hatte und sie nach hinten umgefallen war, weil sie gegen sie lehnte. Nun, wenigstens mussten sie sich nun keine Gedanken mehr darum machen, wie der erste Eindruck ausfallen sollte: Das Gelächter wurde wesentlich lauter als die Kajiya ungewollt auf dem Boden aufschlug - ein Zeugnis dafür, dass das wohl witzig ausgehen haben muss. So witzig es war, so sehr tat es ihr weh. Es war nicht nur demütigend, sie hatte auch körperlich höllische Schmerzen und rollte sich erst einmal auf die Seite, um den Schmerzpol an ihrem Hintern zu lindern und die Haare vor dem Gesicht zu haben, damit keiner sah, dass sie vor Schmerzen heulte. Das fing ja gut an.
 

Kiyama Mura

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Der Kumonin lauschte den Worten seiner Begleitung. Dabei huschte ein freudiges Lächeln über seine Miene. Schließlich gab es doch nicht allzu viele Menschen, die sich für sein Instrument interessierten. Du kannst gerne auch auf meiner spielen. Die, die ich im Moment benutze, –wenn ich denn mal spiele– ist wohl ein bisschen zu groß für deine schmalen Hände. Du siehst ja selbst… Die Worte waren schon raus, als der Kiyama realisierte, dass das Mädchen in der Dunkelheit nicht erkennen konnte, was er zum Bestätigen seiner Worte ihr in der Dunkelheit entgegenreckte. Dementsprechend stopfte sich der Kumonin seine Hände zurück in die Hosentaschen und sprach lieber erklärende Worte. Meine Hände sind schon ein Stück größer. Aber du brauchst dir trotzdem keine Flöte zu kaufen. Ich habe ja schon mit Flötespielen angefangen, als ich gerade einmal halb so alt war wie du… Es hat halt eine gewisse Tradition in meiner Familie. Ich spiele sie, mein Vater spielte sie und angeblich war mein Großvater sogar ein richtiger Meister an seinem Gerät. Mura merkte, dass er ein wenig vom Thema abschweifte. Worauf ich hinaus will: Ich werde bestimmt noch in den alten Beständen ein passendes Gerät finden. Und wenn nicht… Ich habe zwar nicht das Talent meines Vaters, aber zur Not kann ich dir auch eine hobeln. Wir können da aber besser später in Ruhe drüber reden.
Obwohl das gar nicht beabsichtigt war, setzte danach einvernehmlich Schweigen ein. Anders als Kimiko empfand Mura diese Ruhe allerdings nicht als störend oder etwa peinlich. Der Kiyama hatte seine Jugend als Einzelgänger verbracht und die Stille um ihn herum empfand er dementsprechend angenehm. Immerhin bot sich ihm so die Möglichkeit, sich ein wenig zu sammeln und nochmal einige Tricks und Kniffe für den kommenden Auftritt auszudenken.
Und das funktionierte erstaunlich gut. Wo der Kiyama gerade noch nervös, ja beinahe schon ängstlich ihrem Auftritt gegenüber gesehen hatte, huschte nun wieder ein Lächeln über seine Lippen. Irgendwie war ihre derzeitige Lage schon ein wenig abstrus, wie er fand. Mura, der sich schon mehrfach gefragt hatte, wie und wo Künstler auf ihre Bühne kamen, hatte sich in der Phantasie vorgestellt, dass diese Leute genauso hinter der Bühne wie auf ihr agierten. Aus diesem Grund waren für ihn Schauspieler immer abgedreht und Clowns immer lustig. So naiv dies auch klingen musste, gab es doch einen ganz simplen Grund für diesen Irrglauben. Sorgte nicht die verhängnisvolle Eigenschaft des Menschen, über Dinge, die nicht länger zweifelhaft waren, nicht weiter nachzudenken, für die Hälfte aller Irrtümer?
Mura war das beste Beispiel dafür. Denn dieser hatte beim besten Willen nicht geglaubt, dass er als Clown in einer unbeleuchteten Abstellkammer sein Dasein fristen durfte. War es da verwunderlich, dass er über sich…
Weiter kam Mura nicht. Denn mitten im Gedankengang wurde er abrupt unterbrochen, als ohne jede Vorwarnung die Tür der kleinen Abstellkammer aufgerissen wurde. Kimiko hatte gerade einige Worte bezüglich ihres Auftrittes an ihn gerichtet, als sie mit aufgerissenen Augen und rudernden Armen nach hinten kippte und unsanft auf den Boden krachte. Noch während der Kiyama nur verdutzt seiner Begleiterin hinterherstarrte, schallte ihm erstes Gelächter entgegen. Dass seine Begleiterin diese Begeisterung nicht teilte, sondern sich vor lauter Schmerzen über den Boden rollte, konnten weder die Zuschauer noch der Kumonin erkennen. Stattdessen fühlte sich Mura nun dazu gemüßigt, es Kimiko gleichzutun und einen ähnlich guten Auftritt hinzulegen.
Dazu nutzte er seine durch das hereinfallende Licht neugewonnene Sehkraft, um sich einen schnellen Überblick über die Regalen und ihre Inhalten zu machen. Schnell wurde er fündig und griff nach zwei alten Blecheimern. Diese donnerte er auf den Boden, sodass der Lärm selbst draußen ohne weiteres zu hören war. Unter dieser scheppernden Begleitung rollte Mura aus der Abstellkammer und nutzte dabei eine Standardtechnik des Garuda: das Jun ni Tekkai. Eigentlich war dieses Taijutsu dafür gedacht, um auf schnelle und überraschende Weise gegnerischen Attacken auszuweichen. Normalerweise sah deshalb die Technik vor, nach zwei oder drei Rollen abrupt auf die Beine zu kommen und einen Gegenangriff zu starten. Auf dieses Stoppen verzichtete der Kiyama, der sich stattdessen immer weiter durch den Säulengang rollte, ehe er krachend an einer Säule zum Stehen kam. Wieder war Gelächter zu vernehmen.
Der junge Shinobi bewegte sich mit einer schnellen Drehung um die Säule herum und blickte zu Kimiko. Als er das Mädchen so betrachtete, war er sich nicht mehr ganz sicher, ob der Sturz zu Beginn ihrer Vorstellung wirklich so beabsichtigt war, wie er ursprünglich gewirkt hatte.
Doch dem Kiyama blieb keine Zeit, um sich weiter über den körperlichen Zustand der Kunoichi Gedanken zu machen. So seltsam es auch klingen mag: Auch bei diesem Job galt es, erst an die Erfüllung der Mission zu denken, dann an das eigene leibliche Wohl.
Aus diesem Grund nutzte Mura auch den Schutz der Säule, um direkt einige Fingerzeichen zu bilden. Dieses Mal benutzte er ein Genjutsu, genauer gesagt das Kowairoya no Jutsu. Auf diese Weise veränderte der Kumonin seine Stimme und gab ihr einen hallenden Klang.
Meine Damen und Herren, liebe Gäste, einen tosenden Applaus für das Geburtstagskind und für Bingi und Bongo!
 
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