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Job: Der gemeine Hausgeist

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Job: Der gemeine Hausgeist


Gespannt sah Chinatsu nach draußen, presste ihre Nase förmlich gegen das Fenster. Erst einige Sekunden später löste sie sich von der Fensterbank und sprang zurück auf den Boden. „Meinst du, dass es bald schneit? Es ist doch soooo kalt.“ Keine Antwort - klar, wer hätte auch antworten sollen? Kenshin befand sich zurzeit nicht Zuhause, er war schon in den frühen Morgenstunden aufgebrochen, um einem kleinen Auftrag nachzukommen. So war die kleine Hasekura alleine in der Wohnung zurückgeblieben. Warum die 12-Jährige dann Selbstgespräche führte? Aber nicht doch! Da war noch jemand, der ihr zuhörte - eine kleine Origami-Libelle. Die hatte Chinatsu extra gebastelt! Das Mädchen drehte sich auf dem Absatz um und sah zu ihrem Kunstwerk, das - für einen Außenstehenden - selbstverständlich keine Antwort von sich gab. Die Weißhaarige schien da allerdings anderer Meinung zu sein. „Doch, ganz sicher wird es bald schneien! Du hast ja keine Ahnung!“ Huch? Hatte da etwa jemand imaginäre Freunde? Sie hüpfte zum Esstisch, auf dem die Libelle verweilt hatte, nahm sie in beide Hände und musterte das kleine Geschöpf. Dann grinste sie breit. „Jaja, ich weiß. Du magst Schnee nicht so. Ich passe schon auf dich auf, versprochen!“ Nachdem diese Worte ausgesprochen waren, herrschte wieder Stille in der leeren Wohnung. Chinatsu verharrte in ihrer Position, sah auf die Libelle. Es war nur ein kurzer Moment gewesen, in der das breite Grinsen ein Stück gewichen war - sie hatte sich konzentriert. Chakra floss in ihre Hände, strömten in die Origami-Figur und dann… erhob sie sich und flog! Die Hasekura lachte begeistert. „So gefällst du mir schon mehr!“ Wie oft sich die Kleine gewünscht hatte, dass ihre Figuren ein eigenes Leben entwickelten. Eines Tages hatte sie gemerkt, dass sich die Vögel, die sie bastelte, bewegten. Auch Kenshin hatte das bemerkt und Chinatsu Tipps gegeben, was sie ausprobieren konnte, um die Technik zu verbessern. Und irgendwann war es der 12-Jährigen gelungen, all die wundervollen Tiere, die sie bastelte, zum Leben zu erwecken. Es erfüllte die Weißhaarige mit Freude, sich nun jederzeit ein paar Freunde basteln zu können, die ihr Gesellschaft leisteten. Die Origami-Libelle sank wieder hinab und landete sicher in den Händen seiner Schöpferin. Die lachte und machte sich auf in ihr eigenes Zimmer, um sich umzuziehen.

Natürlich hatte die Weißhaarige in all der Aufregung nicht vergessen, dass sie noch einen Termin hatte. Jaha, Hasekura Chinatsu war so verdammt wichtig, dass man nicht auf sie verzichten konnte! Erst die Sache mit der Sekte und nun sollte sie persönlich einen gemeinen Hausgeist fangen. Kenshin hatte laut aufgelacht, als er von dem Auftrag gehört hatte. Warum? Weil er allmählich das Gefühl bekam, dass seine jüngere Schwester diese übernatürlichen Aufträge anzog. Seine Versuche, der 12-Jährigen ein wenig Angst einzujagen, waren wie immer auf taube Ohren gestoßen. Aufgeregt lief Chinatsu nun also durch Jôsei, in Richtung des Treffpunktes. Da es wirklich verdammt kalt war, hatte sich die Kleine vorbereitet und unter einer riesigen Schicht Klamotten versteckt. Ihr Oberkörper war verhüllt von einem dicken, weißen Parka, dessen Kapuze im Lauf auf und ab sprang. Die hellblaue Hose der 12-Jährigen verlief die Beine entlang und endete in einem Paar fester Stiefelchen. Um den Hals trug die Hasekura hinzukommend einen langen Strickschal, die Ohren wurden warmgehalten durch eine hellblaue Strickmütze. Im Prinzip war das kleine Geschöpf in all diesen Sachen kaum zu erkennen, wäre da nicht die lange, wellige und weiße Haarpracht gewesen, die offen aus all den Sachen hervorstach. Ach, und natürlich das Kumo-Abzeichen, das unter der dicken Mütze minimal hervorschaute. Eine Sache konnte man mit Sicherheit sagen - kalt war dem Mädchen nicht. Chinatsu hatte keine Ahnung gehabt, wo oder was ein Byak.. Byok.. na, jedenfalls dieser Bezirk, in den sie hatte kommen sollen, war. Auch die Erklärungen von Kenshin hatten der 12-Jährigen nicht geholfen, als der ältere Bruder allerdings von dem großen Park gesprochen hatte, wusste die Weißhaarige sofort, wohin sie musste. Da hatte sie doch letzten Sommer zusammen mit Natsuko, Hideki und Katsu gespielt! Da konnte sie hinfinden. Vor dem Eingang zum Park blieb die Hasekura stehen, blinzelte mit den gelben Äuglein. Es sah hier nicht ganz so bunt aus, wie sie es in Erinnerung hatte. Nun, war rein logisch gesehen kein Wunder, denn zurzeit war Winter, daran dachte Chinatsu allerdings nicht. Dennoch kamen sofort die tollen Erinnerungen zurück und der viele Spaß, den sie zusammen mit Natsuko gehabt hatte. Die kleine Kunoichi kramte in einer der weiten Taschen ihres Parkas und holte die Origami-Libelle hervor, mit der sie schon den ganzen Tag verbrachte. Hier und dort wurden die Flügel gerichtet, dann sah die Figur wieder perfekt aus. „Guck mal, da habe ich Katsu kennengelernt! Katsu ist ein guter Freund von Natsuko-Sis und eine Katze. Jaha, eine echte Katze! Hideki gehört auch dazu…“ Und so begann die 12-Jährige ihrem Kunstwerk von den vergangenen Erlebnissen zu erzählen - gar nicht daran denkend, dass bald der junge Mann auftauchen würde, mit dem sie zusammen einen Job zu erledigen hatte.
 
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Es gab zwei Sachen an diesem Tag, die seltsam waren: Erstens war es kalt, aber es kümmerte Hei ziemlich wenig - das seltsame war, dass er nur ganz normal gekleidet war, ohne Schal oder sonst etwas... er war ja eigentlich eine ziemliche Frostbeule. Dies war der Tatsache geschuldet, dass er einerseits in seiner Wohnung die Heizung wie immer ziemlich aufgedreht hatte und es verhältnismäßig warm war; andererseits wärmte ihn der Gedanke an seine Hyuuga ein wenig. Aber das war natürlich nicht ganz so effektiv wie die Heizung... na, egal. Jedenfalls: Die zweite Sache war, dass er einen Job erledigen musste. Daran war erst einmal nichts ungewöhnliches: Er war ein Shinobi und ab und zu mal arbeiten war ja eine gute Sache, eigentlich. Außerdem hatte er sowieso wieder ein wenig mit seiner Armut zu kämpfen... lag größtenteils daran, dass er halt länger nicht mehr so richtig eine Mission oder einen Job erledigt hatte. Die Suna-Reise mit Mari war nicht allzu lange her, aber das hatte halt Zeit und Geld gekostet, irgendwie. Seine Eltern waren ja der Meinung, er müsse sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Mokusei war schon froh gewesen, als Hei endlich selbst hatte Geld verdienen können - nach der Akademie. Zurück zum Thema: Ungewöhnlich war, dass er diesen Job nicht mit Hyuuga Mari durchführen würde. Das war eigentlich immer so eine Art Konstante in seinem Leben gewesen und es wunderte ihn ein wenig - naja, vielleicht hatte die Verwaltung ja entschlossen, mal wieder jüngeres Blut in die Teamzusammensetzungen zu bekommen. Er würde diesen Job mit einer gewissen Hasekura Chinatsu bestreiten. Der Name klang irgendwie schon niedlich - immerhin kam 'Hase' darin vor. Allgemein vermutete der junge Mann allerdings, dass es sich um eine jüngere Kunoichi handelte, denn er hatte diesen Namen noch nie vorher gehört. Seufzend kratzte er sich am Kopf, während er ein kleines Abendbrot verdrückte - wer wusste schon, wie lange sie dort bleiben würden? Eine alte Dame brauchte wohl Hilfe - ein Geist trieb bei ihr angeblich sein Unwesen und musste exorziert werden, sozusagen. Wahrscheinlich war das so ein ähnliches Ding wie 'Scrubbles'... Geister waren nicht mehr als Hirngespinste, da war sich Hei ziemlich sicher. Es gab keine wissenschaftliche Erklärung für Phänomene wie Geister oder übernatürliche Wesen... vielleicht hatte da jemand mit Chakra einen Streich ausgefuchst, oder so. Wieso aber sollte man einer alten Dame einen Streich spielen?

Nun, das war ja alles furchtbar interessant, aber er würde es wohl nie herausfinden, wenn er sich nicht langsam aufmachte, um diese Hasekura Chinatsu zu treffen. Dann würden sie endlich zu ihrer Auftraggeberin gehen und diesen Job beenden - und Hei damit ermöglichen, eine weitere Woche Essen zu finanzieren. Naja... eigentlich hatte er nicht wirklich die Probleme gerade. Immer wenn Heis Magen auch nur knurrte, brachte ihn seine Freundin dazu, irgendetwas zu Essen - und selbst wenn es auf ihre Kosten ging. Hei stand mittlerweile auf der Straße und machte sich auf in Richtung Park. Er sah aus wie immer... nicht einmal ein Mantel. Obwohl es kalt war?! Natürlich! Hei hatte dafür doch eigens eine tolle Jutsu entwickelt, die ihn warmhielt. Stets auf dem sommerlichen Niveau in Jôsei - ein Spaß für die ganze Familie. Hei kicherte leise, während er immer wieder von vorbeigehenden Leuten komische Blicke einfing. Eine junge Dame fragte ihn sogar mit gerunzelter Stirn, ob ihm nicht kalt war. Hei winkte nur ab und ging weiter - bis er schließlich an dem Treffpunkt ankam. Hm. Nachdenklich sah er sich um, sah aber auf den ersten Blick niemanden, der wie eine Kunoichi aussah. Es hielten sich sowieso nicht viele Leute hier auf - eher war es so, dass alle vorbeieilten, um der Kälte schnell zu entkommen. Hm. Da spielte nur ein junges Mädchen mit etwas, was wie eine Papierlibelle aussah. Das komplett eingepackte Mädel sah aus wie ein fröhlich spielendes Kind, welches von seiner Mama extra dick eingepackt worden war. Schal, Mütze, dicke Jacke... es war irgendwie recht knuffig. Hei schmunzelte leicht, dann fror sein Lächeln ein, als er auf ihrer Stirn... ein Stirnband erkannte? Kumo? Oh, nein... anscheinend war das berühmte 'Nomen est omen' wieder mal zutreffeend. Er seufzte leise. Redete die Kleine etwa mit ihrer Papierlibelle? Sie schien ziemlich abgelenkt, weshalb Hei noch kurz betrachtete, was er da für eine kleine Plüsch-Kunoichi vor sich hatte. Was vor allem auffiel, war das lange, fluffige, weiße Haar, welches die Kleine im Grunde ganz einhüllte. Hm. Außerdem schienen ihre Augen eine sehr ungewöhnliche, gelbe Färbung zu haben. Das hatte er fast noch nie gesehen... seltsam. "Ähm... Hasekura Chinatsu?" Hei machte mit einem Lächeln auf sich aufmerksam. Der Kopf der Kleinen fuhr herum, und ihre riesigen, gelben Augen glotzten neugierig zu ihm. Ein feines Grinsen machte sich auf seinen Zügen breit. Sehr viel Energie, was? "Ich bin Tatsumaki Hei. Schön, dich kennen zu lernen. Wir sollen heute zusammen einen Job erledigen, oder? Hast du diese kleine Libelle gebastelt?" Gott, war das seltsam. Sie war sechs Jahre jünger als er - ungefähr. Sollte er sie nun als Kollegin behandeln oder eher wie eine... kleine Schwester oder so? Fragen über Fragen...
 
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Während Chinatsu ihrer Libelle von den wundervollen Erlebnissen mit Natsuko, Hideki und Katsu erzählte, wurde ihr Verlangen immer größer, das Mädchen mal wieder zu treffen. Abgesehen von Hoko war Natsuko die erste Person gewesen, die die Hasekura in Jôsei kennengelernt und mit der sie eine Menge Spaß gehabt hatte. Natsuko war eine richtig tolle Freundin geworden! Doch als die 12-Jährige näher darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass sie nicht wusste, wo die Nekoyami wohnte. Hm, doof! Egal, wenn Chinatsu sich anstrengte, würde sie ihre Freundin mit Sicherheit finden. Die gelben Äuglein sahen grinsend zu der Libelle in ihren Händen. Natürlich! Ihre Origami-Figuren würden ihr notfalls helfen! Das waren schließlich auch ganz tolle Freunde. Die eingepackte Kunoichi erzählte munter weiter und bemerkte nicht, dass sich ein grooooßer Mann näherte. „Dann haben wir uns mit Wasserballons abgeworfen, das war so…“ Als ihr Name ertönte, stoppte Chinatsu in ihrer Erzählung und drehte sich abrupt um. Sie blinzelte und legte ihren Kopf dann weit in den Nacken, um in das Gesicht des jungen Mannes zu sehen, der sie soeben angesprochen hatte. Whoa, war der riiiiiesig! Der war mindestens so groß wie Kenshin. Ach was, der war bestimmt noch viiiiiel größer! Woher kannte der ihren Namen? Der Tatsumaki begann von einem Job zu sprechen, den er zusammen mit der Weißhaarigen erledigen sollte. Ach ja! Das mit den Geistern! Die kleine Hasekura grinste von einem Ohr zum Anderen.

„Die Geister!“, ertönte ihr begeisterter Ausruf und sie riss ihre Arme in die Höhe. Dann nickte sie eifrig. „Ich heiße Natsu! Nenn mich Natsu!“, korrigierte sie weitergehend ihren Namen. So, wie Hei sie genannt hatte, klang das so schrecklich alt und förmlich. Nee, Natsu reichte da vollkommen. Als die erste Begeisterung aufgrund der Erinnerung an die Geisterjagd verflogen war, deutete die 12-Jährige auf die Libelle in ihrer Hand und versuchte, sie dem 18-Jährigen unter die Nase zu halten. Leider war sie zu klein, weshalb es nicht ganz funktionierte. „Ja, die habe ich gebastelt. Die ist toll, oder? Oder? Und weißt du was, sie ist mein Freund! So wie Hideki und Katsu Freunde von Natsuko sind!“ Super.. wieder so eine Sache, mit der Hei als Außenstehender vermutlich Nichts anfangen konnte. Außer natürlich, er kannte die Person, von der Chinatsu sprach. Wieder konzentrierte sich das kleine Mädchen, lies ihr Chakra in das Kunstwerk strömen. Da die Kunoichi noch nicht so geschult war, was Chakrakontrolle anging, dauerte es ein paar Sekunden, die sie starr in ihrer Position verharrte. Dann allerdings - der Tatsumaki hatte sich wahrscheinlich schon gewundert, was das sollte - begannen die Flügel der Libelle zu schlagen, sie erhob sich in die Luft und kam sogar so weit, dass sie nun tatsächlich direkt vor der Nase des Suna-Nin schwebte. „Sie fliiiiegt! Sie ist ein echt toller Freund, oder?!“ Die Hasekura lachte ausgelassen und bestaunte mit den großen, gelben Äuglein ihr Meisterwerk. Irgendwie konnte Hei einem schon Leid tun, denn mit Chinatsu hatte er nicht den einfachsten Teampartner gefunden. Sie konnte.. anstrengend sein, wenn man nicht wusste, wie man mit so viel Energie umzugehen hatte. Die Libelle löste sich von der Nase des älteren Shinobi, umrundete ihn einmal und landete dann auf dem Kopf der jüngeren Kunoichi. Die hatte ihre Konzentration auf die Libelle wieder beendet, sah an Hei vorbei, umrundete ihn nun ihrerseits und blieb in seinem Rücken stehen. Der Mund öffnete sich ein ganzes Stück, als sie die laaaaaangen Haare von ihm sah. Boah! Waren die noch länger als die von ihrer Mama? Unglaublich! Jetzt begann es im Köpfchen Chinatsus laut zu rattern. In ihrem ganzen Leben hatte sie nur Frauen kennengelernt, die solche Haare besaßen. Sie umrundete den Tatsumaki noch einmal, blieb wieder vor ihm stehen und fixierte seine Brust. Aber hatten Frauen nicht Brüste? Ihre Mama hatte sogar gaaaanz große Brüste gehabt. Und die Freundinnen von Kenshin hatten auch immer Brüste gehabt. Doch so sehr die Hasekura auch suchte, sie konnte keine Erhebungen ausmachen. Wie konnte das sein? Irgendetwas stimmte hier nicht! Aber die Kleine musste doch wissen, ob Hei eine Frau oder ein Mann war, ansonsten konnte sie die super geheime Ansprache unter Ninja nicht anwenden, die Hoko-Bro ihr beigebracht hatte! Der Finger der Weißhaarigen wanderte an ihr Kinn - sie war so abgelenkt von ihrer Grübelei, dass sie nicht einmal wahrnahm, dass es merkwürdig war, dass Hei trotz der Kälte keine dicken Klamotten trug. Na schön - dann blieb nur eine Möglichkeit übrig: Raten. Plötzlich kehrte das breite Grinsen zurück in die Gesichtszüge Chinatsus, als sie den Tatsumaki anblickte. „Wie kommt es, dass du keine Brüste hast, Hei-Sis?“ Autsch. Tja, die Weißhaarige war bekannt dafür, immer in Fettnäpfchen zu treten. Außerdem war sie naiv, hatte null Ahnung von der Welt und nicht einmal die Fähigkeit, Männchen und Weibchen auseinanderzuhalten. Doch sie meinte es nicht böse! Hei wäre mit Sicherheit so freundlich, der kleinen Hasekura ein wenig mehr von der Welt zu erklären, nicht?
 

Tatsumaki Hei

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Oh, hätte Hei gewusst, was ihn erwartete, hätte er sich mental gewappnet. Wäre vielleicht noch einmal durchgegangen, wie man mit einem komischen Kind umgehen musste oder so - aber er war einfach nicht darauf vorbereitet gewesen, mit so einer jungen Kunoichi zu arbeiten. Schon als die Kleine ihre eingepackten Ärmchen in die Luft riss und 'Die Geister' ausrief, legte er leicht den Kopf schief. Das klang beinahe so, als würde sie sich freuen, mal einen echten Geist zu sehen oder so... aber da würde sie vermutlich enttäuscht werden. Und aha - sie wollte Natsu genannt werden? Gut, damit konnte er arbeiten. Lustig, mit diesem kleinen Luftkopf war er innerhalb von dreißig Sekunden quasi 'freundschaftlicher' geworden als mit Mari nach noch mehr als einem Jahr. Nun ja, so waren die Gemüter halt verschieden, oder? "Na gut, Natsu dann", meinte er schmunzelnd, als sie ihm die kleine Libelle vor die Nase hielt, die sie anscheinend gebastelt hatte. Hm, er musste zugeben, dass sie wirklich ein kleines Kunstwerk war... anscheinend hatte Chinatsu durchaus die eine oder andere Begabung. "Sind Hideki und Katsu auch kleine Papierlibellen?", fragte er und grinste leicht, runzelte dann aber die Stirn, als die Falterei mit den Flügen schlug und sich in die Luft erhob. Moment... normale Origami-Kunstwerke bewegten sich nicht, soweit er wusste. Der Blick seiner hellen, blauen Augen beobachtete die Kleine kurz interessiert, an der Libelle, die vor seiner Nase schwebte, vorbei. Hm... interessant, damit hatte er dann jetzt doch nicht gerechnet. Wie der erste Eindruck so etwas zerstören konnte, hm? "Ziemlich toll. Fliegendes Papier habe ich vorher noch nie gesehen... nur fallendes", meinte der Tatsumaki und grinste leicht - auch, als das kleine Wollknäuel ihn umrundete und offensichtlich mit einigem Interesse beobachtete. Aber sie schien verwirrt... als ob etwas sie beschäftigte. Gut, dann hatte er nur noch ein wenig mehr Zeit, sie zu betrachten. Wie schon bemerkt, war die Kunoichi winzig. Er hätte ihr ohne Probleme auf den Kopf spucken können und sie hätte es vermutlich nicht einmal mitbekommen. Sie ging ihm quasi nur bis zum Bauchnabel und das war eine irgendwie witzige Konstellation... wegen Mari und auch sonst war er eigentlich gewohnt, dass die Leute zwar zu ihm aufsehen mussten, nicht aber, dass sie eine Leiter dafür brauchten, sozusagen. Außerdem fiel ihm ein weiteres Detail, welches durch das ganze Zeit, was sie anhatte, erst verdeckt worden war: eine dunkle Haut, die tatsächlich noch ein wenig dunkler war als seine.

Als Chinatsu allerdings ihre Frage stellte, lachte Hei kurz laut auf. Gleichzeitig hatte er das Bedürfnis, seine Hand vor den Kopf zu schlagen, aber das unterließ er lieber, wollte die Kleine ja nicht verunsichern. Aber mal ehrlich, was genau war bei diesem Mädchen schief gelaufen, dass sie nicht einmal Männer und Frauen auseinander halten konnte? - Nur, weil seine Haare lang waren, hieß das jawohl noch nichts. Er grinste breit, schüttelte etwas fassungslos den Kopf. Hätte man auf der Akademie nicht darauf achten können, dass die Kleine - unabhängig davon ob sie begabt war oder nicht - ein paar soziale Fähigkeiten entwickelte? Nein, anscheinend waren dafür die armen erfahreneren Genin zuständig, was? Seufz. Der Suna-nin strich sich durch seine schwarze Haarpracht, drehte sich dann zu dem Luftkopf um und lächelte fein. Mittlerweile war er sich nicht mehr so ganz sicher, ob die Hasekura einfach nur doof war und viel mehr Luft im Kopf hatte als ursprünglich erwartet, oder es doch faustdick hinter den Ohren hatte. Das würde die Zeit wohl zeigen. Sympathisch war sie ihm aber trotzdem... vor allem interessierte er sich für die Fähigkeit, die sie da eben gezeigt hatte. War das nur ein einfacher Trick gewesen oder steckte da mehr hinter? "Das liegt daran, dass ich 'n Mann bin", antwortete er und schnipste ihr an die Stirn - dafür musste er sich leicht vorbeugen. "Auch Männer dürfen lange Haare haben, so etwas gibt's", erklärte er weiter und grinste leicht, als sich auf dem Gesicht der Kleinen ehrliche Verwunderung breit machte. "Es gibt doch auch viele Frauen mit kurzen Haaren, warum sollte es keine Kerle mit Langen geben?" Er lachte leise, richtete sich wieder auf. "Gut, äh... Natsu. Wir sollten uns vielleicht langsam auf den Weg machen, was meinst du? Die Geister warten doch auf uns." Schmunzelnd stupste er sie leicht in die richtige Richtung, drehte den Kopf dann während dem Gehen zu Chinatsu, die für jeden Schritt, den er ging, mindestens Zwei machen musste. "War das ein Trick mit deiner Libelle oder kannst du noch mehr mit Papier anstellen?"
 
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Hei hatte noch nie fliegendes Papier gesehen?! Dann hatte der Suna-Nin offensichtlich noch nie einen ordentlichen Papierflieger gebastelt! Was? Die Dinger fielen im Prinzip genauso herunter, nur ein wenig langsamer? Aber nicht doch! Dann würden sie nicht Flieger heißen! Ähm.. ja, zurück zum Thema. Liebend gerne hätte Chinatsu ihren Kollegen auf diesen Fehler aufmerksam gemacht und ihm als Entschädigung gezeigt, wie man so ein Ding bastelte, doch als Hei laut auflachte, wurde die Hasekura aus dem Konzept gebracht. Warum lachte der Tatsumaki denn? Die Kleine sah sich aufgeregt um, konnte aber nicht erkennen, was so lustig gewesen war. Ach, vielleicht hatte Hei auch einfach nur gute Laune, genau, das musste es sein. Er schnipste dem Mädchen an die Stirn, die sich verwundert die Stelle rieb, bevor ihre Äuglein sich zu kleinen Kugeln formten. Hei war ein Mann? Also doch! Merkwürdig, während der 18-Jährige erklärte, musste Chinatsu erneut angestrengt nachdenken. Es gab Frauen mit kurzen Haaren? Hm. Irgendwie stimmte das - auch wenn es die Weißhaarige vergleichsweise selten oder eher bei so ganz alten Frauen gesehen hatte. Dann durften Männer also auch lange Haare haben? Die Kunoichi stellte sich ihren älteren Bruder mit einer wallenden Mähne vor und es schauderte ihr. Nee! So, wie Kenshin jetzt aussah, gefiel es ihr mehr. „Oh, okay! Dann bist du Hei-Bro!“, korrigierte sie sich, bevor sie von dem Tatsumaki leicht in die Richtung gestupst wurde, in der das Haus von der Auftraggeberin stehen sollte. Wie gut, dass der ältere Ninja den Überblick hatte, denn die Hasekura hätte dort nicht so einfach hingefunden. Sie kannte den Park - das war aber auch Alles.

Es war ziemlich schwer, mit den langen Beinen des Tatsumaki mitzuhalten. Doch es wäre nicht Chinatsu gewesen, wenn sie sich von so einer kleinen Tatsache aus der Ruhe hätte bringen lassen. Schnell erkannte die 12-Jährige darin eine Art Spiel, schnell zwei Schritte zu vollführen, während Heis Fuß sich noch in der Luft befand. So konnte sie mit dem Schwarzhaarigen mithalten und hatte gleichzeitig ihren Spaß. Perfekt, nicht? Die Libelle war übrigens mittlerweile wieder in der weiten Tasche des Parkas verschwunden, nicht, dass sie im Lauf noch heruntergefallen wäre. „Ein Trick?“ Chinatsu musste den Kopf erneut weit in den Nacken legen, um Hei ansehen zu können. Sie lachte freudig. „Sie ist wirklich mein Freund, das habe ich dir doch schon gesagt! Das ist doch kein Trick!“ Das Mädchen blinzelte, legte den Kopf schief. Was ein Dummie, er hörte nicht einmal richtig zu. Ihre Ärmchen wanderten weit von ihrem Körper, um das Ausmaß von dem zu verdeutlichen, was sie sogleich erzählte. „Ich kann auch noch gaaaanz viele andere Freunde aus Papier basteln. Das hat mir meine Mama beigebracht!“ Die Hasekura kicherte. „Kenshin konnte das nie so gut. Er war deshalb immer eifersüchtig. Er meinte, dass Mama nur mir das beibringen konnte und ihm nicht. Als er das erste Mal meine schönen Freunde gesehen hat, war er ganz aufgeregt gewesen! Aber er hat gesagt, dass er sie auch ganz toll findet!“ Die Weißhaarige plapperte vor sich hin, ohne darauf zu achten, auch verständlich zu wirken. Aber es schwang so viel Stolz in ihren Worten mit, dass es einfach nicht anders ging. Es lag an Hei, was er aus diesen Fetzen für sich selbst herleitete - ob er verstand, wovon die 12-Jährige unwissentlich sprach. Wieder das Grinsen, das kaum aus dem Gesicht der Kunoichi zu verschwinden schien. „Soll ich dir auch einen Freund basteln?“ Natürlich machte Chinatsu dieses Angebot nur, um ein Lob für ihr Talent zu bekommen und dafür, dass ihre Origami-Figuren so schön aussahen. Das war bisher immer ein Garant für Anerkennung gewesen. Das Haus von Sasaki Haruka - der Auftraggeberin - war nicht sonderlich weit vom grünen Park des Byakko-Bezirkes entfernt. Hier konnten nur die Reichen und Schönen wohnen, das sah man dem Gebäude, vor dem die Genin zum Stehen kamen, auch an. War die Hasekura gerade eben noch auf Hei fixiert gewesen, drehte sich ihr Kopf - als sie anhielten - automatisch wieder nach vorne. Und was erkannte sie dort? Ein riiiiiiiesiges Haus! Noch riesiger als der Suna-Nin! Sogar deutlich riesiger als der Suna-Nin! „Wow!“, staunte die kleine Chinatsu, in dieser Faszination den großen und gepflegten Vorgarten noch gar nicht richtig wahrnehmend. Das mussten mindestens drei Stockwerke sein - da sollten sie nach dem Geist suchen? Die Augen der 12-Jährigen begannen zu funkeln, das klang so, als würde es richtig viel Spaß machen. So eine richtige Suche durch ein dunkles Anwesen, nicht sicher, wann der Geist sich zeigen würde. Ob er sauer wäre, dass man seine Geisterhaftigkeit störte? Vielleicht war er so sauer, dass er zornig angriff, wenn man ihn fand! Das machte es noch spannender. Chinatsu konnte es kaum abwarten, das Innere des Gebäudes zu durchsuchen. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, es würde nicht mehr lange dauern, bis die dunkle Nacht anbrach. Und damit würde auch der Job beginnen. Der Hasekura konnte es nicht schnell genug gehen.
 

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Hei-bro? Na, immerhin - Hei vermutete, dass sie eingesehen hatte, dass er keine Frau, sondern 'nen Typ war. Sie war schon ein wenig seltsam, die Kleine, oder? Es schien so, als hätte sie relativ wenig Ahnung von der Welt und es kam dem Tatsumaki beinahe so vor, als müsste sie wirklich einige Lektionen darüber lernen, wie es so zuging, wenn man nicht mit Papierlibellen sprach. Aber das würde wohl noch ein wenig warten müssen - sie gingen ja jetzt auch schon los und die Kleine trippelte fix neben ihm her. Kein Trick, ein Freund also, ja? Das war nicht die Information, die Hei zu bekommen gehofft hatte. Eigentlich hatte er nun gehofft, dass die Kleine ein wenig ernster wurde und ihm erklärte, was es damit auf sich hatte - aber da hatte sich der Suna-nin gehörig geschnitten. Er runzelte kurz die Stirn, verschränkte dann nachdenklich die Arme hinter dem Kopf, während er winzigen Kunoichi neben sich zuhörte. Ganz viele Freunde aus Papier... das hatte ihre Mutter ihr beigebracht... Kenshin - wer auch immer das nun wieder war - konnte das nicht; Und 'Mama' hatte das nur Chinatsu beibringen können. Hm... ausgehend davon, dass Chinatsu eine Kunoichi war, vermutete Hei einfach mal, dass Kenshin ein Verwandter oder Bekannter war, der auch Shinobi war. Wahrscheinlich ein Bruder, es hatte sich so angehört, als wäre 'Mama' die Mutter der Beiden gewesen... folglich konnte es sich durchaus um eine Claninterene oder gar Bluterbe-Fähigkeit handeln. Angenommen, dass 'Kenshin' den gleichen Familiennamen wie Chinatsu hatte... nun, da blieb nur noch ein Bluterbe. Origami... Papier-Bluterbe? Bei Hei klingelte es noch nicht so richtig. Er hatte vermutete, über so etwas Bescheid zu wissen, aber Papier? Nachdenklich kramte er in den hintersten Ecken seines Hirns, fand dort aber nur eine ferne Erinnerung an irgendwas, was er mal gelesen hatte. Wenn überhaupt, dann war dieses Origami-Bluterbe folglich richtig selten und nicht wirklich zuzuordnen. Ähnlich wie sein Bluterbe. "Kenshin ist dein Bruder?", fragte er nach, und schmunzelte währenddessen leicht. Hatte sie ihm gerade angeboten, auch ihm eine Origami-Figur zu basteln? "Wenn wir nachher so viel Zeit haben, würde ich gerne mal sehen, was du noch so kannst", meinte er lächelnd, sah dann zu dem großen Haus auf, vor dem sie standen. Ja, ziemlich groß. Nicht unbedingt so groß wie das Anwesen der Hyuuga, aber doch... nicht übel. Chinatsu schien um einiges faszinierter zu sein, als er - aber ihr Blickwinkel war auch noch ein ganz anderer. Konnte sie überhaupt über das Tor hinwegsehen? Hei hatte das Bedürfnis, sich herunter zu beugen, aber... ließ es dann doch lieber. Obwohl es sicherlich interessant gewesen wäre, die Welt mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten - aus einer, die mindestens 30 Zentimeter tiefer lag als seine.

"Tja, das ist mal kein kleines Haus. Bist du bereit, Natsu-chan?" Er sah lächelnd zu dem Mädchen herunter und öffnete die Pforte zu dem Anwesen. Alleine der Gang durch den adretten Vorgarten dauerte schon ein wenig - selbst mit Heis langen Schritten brauchte er ungefähr eine Minute, bis er endlich an der Tür angekommen war. Der Garten sah eigentlich sehr gepflegt aus - jedenfalls nach den Details, die man jetzt noch erkennen konnte. Viele kleine Details, wie runde Heckenbüsche und so weiter - nun, egal. Hei klopfte einige Male an der Tür, und nach ein wenig mehr Zeit - in der Chinatsu herumhibbelte und Hei kurz davor war, ihr beruhigend den Kopf zu tätscheln - öffnete auch die Auftraggeberin die Tür. Jedenfalls vermutete Hei, dass dies die Auftraggeberin war... die kleine Dame hatte zwar noch nicht komplett graues Haar, sondern noch recht schwarzes, aber ihre Augen wirkten unruhig und gehetzt. Dicke Augenringe offenbarten, dass sie offenbar nicht besonders gut schlief, und nervös sah sie Hei an. "Oh... hallo, ich nehme an, Sie... sind einer der... Shinobi, oder? Kommen Sie doch rein...", flüsterte sie nahezu und Hei nahm das als willkommene Abwechslung. In dem Haus war alles ähnlich wie draußen - adrett, geordnet... sortiert gar. Es schien alles seinen Platz zu haben und nach einigen unauffälligen Staubrändern zu urteilen wurden die einzelnen Gegenstände auch nicht wirklich bewegt. "Was... will dieses... Kind hier?", murmelte die Alte Hei zu, als sie sah, wie Chinatsu sich fasziniert umsah und sich darüber zu wundern schien, dass sogar eine der Vasen größer war als sie. Hei lächelte leicht. "Das ist Hasekura Chinatsu, meine Kollegin... eine junge Kunoichi mit einigem Talent, wage ich zu behaupten. Und ich bin Tatsumaki Hei, sehr erfreut." Ein feines Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, als die ältere Dame nickte und ihn in das Wohnzimmer bat. Hei packte Chinatsu am Kragen und ließ sie im Wohnzimmer wieder los - welches wirklich groß und mit ziemlich teuer aussehenden Möbeln bestückt war. "Also, wo genau - und wie genau - drückt denn der Schuh?", fragte Hei nach und verschränkte die Arme. "Die Beschreibung war etwas kryptisch... Geister?" Ein leises Quietschen von Chinatsu ignorierte er kurz, schmunzelte aber. "Ja... also... das war so...", fing die Alte an...
 
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Chinatsu konnte kaum nach vorne gucken, während sie von dem Tatsumaki zum Eingang des großen Anwesens geführt wurde. Die gelben Äuglein wollten jedes Detail des Vorgartens wahrnehmen und speichern, um es später Kenshin zu erzählen. Wie atemberaubend wäre dieser Garten erst, sobald Frühling und Sommer anbrachen?! So weit dachte die Hasekura zwar nicht, aber wäre es soweit, könnte sie sich vermutlich einen ganzen Tag nur damit beschäftigen, durch diesen Garten zu hüpfen. An der Tür angekommen, klopfte Hei an und wartete brav, bis eine ältere Dame öffnete. Die 12-Jährige hatte keinen Blick für dieses Gestell übrig, ihr neugieriger Blick huschte direkt vorbei, in das Innere des Hauses. Die Genin traten ein und während der Suna-Nin das ordentliche Gespräch übernahm, fand Chinatsu heraus, was es in diesem noblen Gebäude zu finden gab. Es war das erste Mal, dass die Weißhaarige sich in so einem reichen Haushalt bewegte. Als ursprüngliche Bewohnerin der Slums Kumos hatten diese Häuser und deren Bewohner immer eher Mythen geglichen, unerreichbar und nicht wirklich realistisch. So aufregend! Ob Kenshin das auch schon einmal erlebt hatte? Die Kleine kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und ließ sich eher widerwillig mitziehen, als Hei sie am Kragen packte. Ein Glück, dass der ältere Shinobi den Quälgeist wieder los lies, nachdem sie im Wohnzimmer angekommen waren. Dort ging die Erkundungstour direkt weiter!

„Es fing vor… etwa zwei Wochen an.“ Die ältere Dame ignorierte das kleine Mädchen, das ihr Wohnzimmer genau inspizierte. Lieber wandte sie sich an den jungen Mann, der deutlich professioneller und begabter wirkte. Sie schüttelte den Kopf, langsam und sachte. „Ein.. Bücherregal.. fiel um. Das.. weckte mich..“ Ihr Blick wirkte einen Moment abwesend, so als wolle sie sich erinnern. Andererseits schien es eine Blockade zu geben, so als hätte die alte Dame alle Erinnerungen lieber vergessen wollen. „Ich stand auf.. aber.. da war Nichts.“ Haruka seufzte deutlich hörbar. „Als ich.. mich wieder hinlegte.. waren da wieder Geräusche.“ Ihre Stimme war brüchig, leise und manchmal kaum zu verstehen, wenn Chinatsu aufgrund irgendeiner Erkenntnis wieder zu quietschen begann. „Das geht so.. seit Tagen.. ich bin verzweifelt…“ Ihre grünen Seelenspiegel, die vor Müdigkeit an Glanz verloren hatten, sahen flehend zu dem Tatsumaki. „Ich.. unterhielt mich mit einer.. Bekannten. Sie… kann mit der Geisterwelt.. reden.. sagt sie.“ Merkwürdiges Hobby - hätte die kleine Hasekura das gehört, wäre sie sicherlich neugierig angekrochen gekommen und hätte nach mehr Details gefragt. Da die Weißhaarige allerdings beschäftigt war, blieb dies aus. „Sie.. sprach von einem.. Geist. Und ich bin.. überzeugt. Ein Geist.. raubt mir den.. Schlaf..“ Plötzlich stand die Dame unruhig auf, verschwand kommentarlos in eine Richtung. Aus der Ferne konnte man Geräusche hören, sich öffnende Schränke, Geschirr. Ein paar Minuten verstrichen, in denen Chinatsu aufgeregt zum Tatsumaki lief und begeistert grinste. „Hast du schon einmal ein soooo großes Haus gesehen, Hei-Bro?“ Die gelben Äuglein verloren sich erneut in den Räumlichkeiten. Dem Mädchen fiel eine Kleinigkeit auf, was man sofort an der Mimik erkennen konnte. Ein Finger legte sich an ihr Kinn - übliche Pose, wenn Chinatsu über irgendetwas nachdachte. „Die Wohnung von Kenshin ist nicht so groß! Und die Wohnung von Mama, Kenshin und mir war auch nicht so groß! Warum wohnt hier eine Oma ganz alleine? Das ist doch viiiiel zu riesig.“ Sie blinzelte, erhoffte sich eine Antwort vom Tatsumaki. In diesem Augenblick kam Haruka allerdings zurück. Sie trug ein Tablett mit Tassen und einer Teekanne, stellte dieses auf einem hölzernen Tisch des Wohnzimmers ab und sah zu ihren Gästen. Ohne zu fragen, schenkte sie zwei Tassen Tee ein. „Entschuldige…“, begann sie an Hei gerichtet zu sprechen. „Dieser Geist.. wenn ich daran denke… werde ich ganz.. unruhig..“ Haruka überreichte dem jungen Mann das heiße Getränk, blieb ziemlich dicht vor ihm stehen und sah ihm direkt in die Augen. „Bitte.. helft mir..“, flüsterte sie - eindeutig war die Auftraggeberin mitgenommen von der Situation. Selbst wenn der Suna-Nin die Sache mit dem Geist nicht ernst nahm, so war die Sasaki überzeugt davon, einen ungewollten, übernatürlichen Gast zu besitzen. Ihr nun zu vermitteln, dass man die Problematik nicht ernst nahm, wäre nicht hilfreich. Was diese Dame brauchte war Verständnis für ihre Situation und Zuversicht. Konnte der Schwarzhaarige das vermitteln? „Wir fangen den Geist! Ich wollte schon immer einmal einen Geist sehen!“, platzte Chinatsu begeistert in das Gespräch und kassierte dafür einen unsicheren Blick der Auftraggeberin. Erneut ein lauter Seufzer, die nahe Position zu Hei behielt die Frau allerdings bei. „Bitte… verärgert ihn nicht… meine Bekannte.. sie meinte.. dann würde er wiederkommen… und dann.. würde er versuchen.. mich zu vertreiben..“ Das war tatsächlich eine hilfreiche Bekanntschaft.
 

Tatsumaki Hei

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Hei hatte mittlerweile das leichte Gefühl, dass er diesen Auftrag nicht mit, sondern gegen Chinatsu erledigen würden müsste... aber böse konnte er dem kleinen Sonnenschein deshalb trotzdem nicht sein. Ihre Auftraggeberin sprach, als wäre sie selbst mehr Geist als Lebender, und der Tatsumaki hatte seine liebe Not damit, alles zu verstehen, was sie ihm vermittelte. Geräusche... ein Bücherregal, was umfiel und dann auch noch eine seltsame Geisterwelt-Kennerin? Das war ja seltsam. Hm. Ein Geist, der der Hausbesitzerin den Schlaf raubte, hm? Er hätte wirklich gerne gewusst, was diese Bekannte für ihre Dienste haben wollte. Na, egal, das war sicherlich nur Zufall. Als sich Haruka kurz vom Acker machte, wandte sich Hei Chinatsu zu und lächelte leicht. "Ob ich schon einmal so ein Haus gesehen habe? Eine sehr gute Freundin von mir ist eine Hyuuga - sie wohnt auch in so einem großen Haus." Er schmunzelte leicht, hatte er sich doch verhältnismäßig bewusst dazu entschieden, nicht 'meine Freundin' zu sagen. Das hätte der Kleinen sonst noch Fragen entlockt, die er hier nicht diskutieren wollte. Witzig war aber weiterhin, wie man die Gedanken der Hasekura aus ihrem Gesicht lesen konnte. Der Denkprozess der Kleinen spiegelte sich eins zu eins auf ihren Zügen wieder und entlockte Hei ein leises lachen, auch, wenn die Frage nicht unbedingt fröhlicher Natur war. Hei kam nicht dazu, zu antworten, weil ihre Auftraggeberin mit einem Tablett mit Teeutensilien zurückkehrte und ihnen zwei Tassen Tee einschenkte. "Sie sollten sich entspannen", meinte Hei mit einem Lächeln. "Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden schon sehen, was hier nicht in Ordnung ist, und es dann beheben." Oder, wie Chinatsu es ausdrückte: 'Wir fanden den Geist' - vollkommen begeistert. Hei strich sich durch die Haare und konnte ein feines Grinsen nicht unterdrücken. "Wie gesagt", fuhr Hei fort und wand sich wieder Haruka zu. "Wir werden behutsam vorgehen, um den Geist nicht zu verärgern, und bekommen das schon hin. Haruka-san, wenn ich das fragen darf... ihre Bekannte, die mit der Geisterwelt kommunizieren kann - was hat die noch so gesagt?"

Mit ihren müden Augen betrachtete die Dame Hei und ließ sich dann auf dem Sofa nieder, die Hände im Schoß verschränkt. "Sie sagte, dass... es Geister sind... von den Menschen, die früher... hier lebten, auf diesem Boden." Sie knetete ihre Hände ein wenig. "Mein... verstorbener Ehemann... hat dieses Gebiet damals aufgekauft und einige Menschen verloren deshalb ihr Zuhause. Er hatte viel Geld, also wurde darauf... nicht so wirklich... geachtet." Ein tiefer Seufzer folgte. "Aber ich... kann doch... nichts dafür..." Hei verschränkte die Arme. Hm. "Noch etwas?" Die Dame nickte. "Sie sagte, sie könne eventuell eine Geisteraustreibung vornehmen..." Mehr schien sie zu diesem Zeitpunkt nicht dazu sagen zu wollen. Draußen wurde es mittlerweile immer dunkler, und Hei ließ sich auf einem der Sessel nieder. Chinatsu schien nicht sitzen zu wollen, aber es hätte ihn auch wirklich gewundert, wenn die Kleine sich jetzt still und leise hingesetzt hätte. Hei nutzte die Zeit, um etwas nachzudenken und die Puzzleteile, die bisher auf dem Tisch lagen, zusammenzusetzen. Was dabei rauskam, was nicht besonders befriedigend... im Grunde waren kaum Informationen vorhanden und die Hauptverdächtige war im Moment die Geistertussi. Ein wenig später entschuldigte sich Haruka. Es war wohl Zeit für sie, sich schlafen zu legen. Ihrer Aussage nach ging sie immer zur gleichen Zeit schlafen, und das schon seit etlichen Jahren. Kurze Zeit später waren Chinatsu und Hei, die nur noch in sehr gedämpften Licht herumsaßen oder standen, alleine. Hei entschied sich schließlich, das Licht ganz auszumachen, um den 'Geist' nicht zu verschrecken. "Zu deiner Frage, Natsu-chan... wie du gehört hast, wird sie wohl mal Familie gehabt haben, aber ihr Mann ist verstorben und naja, ihre Kinder sind wahrscheinlich längst ausgezogen." Er zuckte die Schultern, während sich seine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnten. Bisher war das Haus komplett still und nicht ein bisschen geisterhaft. Das einzige, was geisterhaft war, war das helle Haar von Chinatsu, welches selbst in der Dunkelheit Licht auszustrahlen schien, so weiß war es. Wie kam es eigentlich zustande, dass Menschen so helle Haare hatten... von Natur aus? "Nun, jetzt heißt es wohl warten", meinte der Tatsumaki dann noch und gähnte leise. "Sag' mal, Natsu-chan, warum bist du denn so begeistert von Geister? Glaubst du an Geister?"
 
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Moment, Moment, Moooooooment! Hatte die Oma da gerade eben von Geistern gesprochen? Also Mehrzahl? Chinatsu missachtete, dass es der Auftraggeberin eindeutig nicht gut ging, sondern quiekte begeistert auf. Das hieß, es gab hier nicht nur einen ollen Geist, nein, da wartete gleich eine ganze Truppe darauf, entdeckt zu werden! Ob Geister gute Spielpartner waren? Hoffentlich konnte die 12-Jährige sich mit ihnen allen anfreunden. Was gab es bitte Besseres, als von sich behaupten zu können, eine ganze Geistermannschaft zum Freund zu haben? Ein Glück, dass zumindest ein Part des Teams normal im Kopf war und versuchte, Haruka zu beruhigen. So konnte die Weißhaarige ohne Probleme in ihrer Vorfreude aufgehen. Allmählich wurde es dunkler, der Tee war geleert worden und schlussendlich erhob sich die Sasaki von ihrem Platz. Sie wollte schlafen gehen? Aber gleich wurde es doch erst spannend! Die Hasekura konnte nicht verstehen, wie die Auftraggeberin sich das entgehen lassen konnte, doch sie hielt die ältere Dame nicht auf. Sie war eben eine Oma - die waren merkwürdig. Zumindest das glaubte Chinatsu in ihrem bisherigen Leben verstanden zu haben. Somit blieben die beiden Genin alleine im Wohnzimmer zurück und nach wenigen Minuten entschied sich Hei, das Licht endgültig auszuschalten. Huch! Das kam überraschend. Die hellen Augen der 12-Jährigen konnten nun gar Nichts mehr sehen - dennoch war die Stimme des Tatsumaki zu hören.

Haruka hatte einmal Familie gehabt und ihr Mann war verstorben? Und sie hatte Kinder, die ausgezogen waren? Das war keine richtige Erklärung, fand Chinatsu. „Mama hatte auch Kinder und trotzdem kein so riesiges Haus. Die Wohnung wurde auch nicht größer, als wir ausgezogen sind“, stellte sie fest, als sie dem Suna-Nin antwortete. „Kenshin sagt auch immer, Papa sei für ihn gestorben. Aber so groß wie das dieses Haus ist seine Wohnung nicht“, eiferte sie weiter, während sie ihre Gedankengänge genau mitsprach. Am Ende lachte die 12-Jährige zufrieden, als ihr noch ein fehlerhaftes Detail auffiel. „Mama ist auch tot, trotzdem hat Kenshin kein so riesiges Haus!“ Wenn das mal keine lückenlose Logik war! Die Weißhaarige hatte bewiesen, dass weder Kinder, noch verstorbene Elternteile ein Grund waren, so ein gigantisches Anwesen zu bewohnen. Oder nicht? Doch, Chinatsu war sich komplett sicher, richtige Fakten aufgezählt zu haben. Als besäßen ihre Worte überhaupt keine wichtige Bedeutung, quasselte die Kunoichi direkt weiter, als es um die Sache mit den Geistern ging. Allmählich gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit, sodass die Umrisse von Möbelstücken und auch jene des Tatsumaki wieder sichtbar wurden. Da hatte sich der ältere Ninja also die ganze Zeit über versteckt! „Natürlich glaube ich an Geister! Wer ist denn so doof, nicht daran zu glauben?“, wollte sich die Kleine erkundigen und auch, wenn Hei es in der Dunkelheit nicht erkennen konnte, so strahlte ihr Gesicht vollkommene Unwissenheit und Unverständnis aus. Wieder kicherte Chinatsu. „Wenn man tot ist, wird man zu einem Geist. Und dann fliegt man durch die Welt und wenn man will, zeigt man sich Leuten und erschreckt sie! Es gibt ganz viele Leute, die so doof sind und sich davon erschrecken lassen. Dann laufen sie schreiend weg und die Geister lachen sie aus! Wenn ich einmal tot bin, will ich auch Leute erschrecken!“ Der Gedanke gefiel der 12-Jährigen. Sie war überzeugt davon, dass ihre Mama genau das gerade machte. Sie flog umher, erschreckte Leute und lachte dann ganz viel. So ein Leben als Geist musste schon toll sein! Vielleicht würde ihre Mama ja irgendwann versuchen, die kleine Chinatsu zu erschrecken? Dann wäre sie aber vorbereitet und würde höchstens mit ihrer Mama zusammen darüber lachen. „Wenn wir beide tot sind, können wir ja zusammen Leute erschrecken!“ Sie sah Hei fröhlich entgegen, doch dann blickte sich die 12-Jährige erneut um. Das ganze Gerede über die übernatürlichen Gestalten hatte die Hasekura nur ungeduldiger gemacht. Dann hatte sie einen Einfall. „Bestimmt haben sich die Geister versteckt und wollen mit und spielen! Wir müssen sie suchen, Hei-Bro!“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und hüpfte zum Ausgang des Wohnzimmers, durch den auch Haruka in Richtung Schlafzimmer verschwunden war. „Wenn du da herumsitzt, wirst du sie nie finden. Oh, lass uns einen Wettbewerb daraus machen! So wie ich mit Benjiro-Bro einen Wettbewerb hatte.“ Das war doch eine tolle Idee! „Wer zuerst einen Geist findet, hat gewonnen“, trällerte sie begeistert und verschwand aus dem Wohnzimmer. Wäre es nicht sinnvoller, als Team zusammenzubleiben? Chinatsu war da offensichtlich anderer Meinung.
 

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Hei blinzelte leicht. Er wusste nicht genau, ob die kleine Kunoichi das ernst meinte, aber... je länger er sich mit dem Mädchen unterhielt, desto eher bekam er den Eindruck, dass sie sich so vielen Dingen nicht bewusst war, dass es schon nicht mehr feierlich war. Sie war sich sozialen Unterschieden nicht bewusst und auch nicht, dass es ein Unterschied zwischen 'tot' und 'für jemanden gestorben' gab. Aber... Moment, ihre Mutter war tot? Hei war kein Psychologe, aber das konnte sicherlich keine guten Auswirkungen auf den Geist des Mädchens gehabt haben. 'Papa sei für ihn gestorben'... und die Mutter war tot...? Hei legte den Kopf schief und seufzte dann leise. Er verfluchte seinen Kopf, der so etwas direkt analysierte, aber er kam nicht umhin zu bemerken, dass Chinatsu offensichtlich aus einer kaputten Familie stammte und entsprechend auch vermutlich viele Dinge nie richtig gelernt hatte. Kenshin, den er jetzt als Bruder annahm, hatte sich wahrscheinlich um die Kleine gekümmert. Hm. Trotzdem: Wieso doof, hä!? Es gab keine einschlägige wissenschaftlichen Erkenntnisse die die Existenz von Geistern in irgendeiner Form belegten. Aber als der Tatsumaki dem Mädchen noch ein wenig länger zuhörte, wurde ihm gewahr, dass Chinatsu mitnichten dumm war. Er vermutete, dass ihr Hirn es nicht zuließ, dass sie solche Dinge wirklich wahrhaben würde... jedenfalls nicht so schnell. Dass jemand, den man verloren hatte, vielleicht noch um einen herum war, war eine schöne Vorstellung, das stimmte wohl. Allerdings wurde es dem jungen Mann dann doch ein wenig zu viel, als sie davon sprach, dass sie mit ihm herumfliegen und Leute erschrecken wollte! Gerade hatte er noch etwas entgegnen wollen, da flitzte die Kleine schon weg, aus dem Zimmer hinaus. Er war nicht der Meinung, dass das 'getrennt suchen' wirklich eine gute Sache war. Falls Chinatsu einen 'Geist' finden würde, würde sie vermutlich als erstes versuchen, Smalltalk zu betreiben. Und der 'Geist' würde sich sicherlich nicht sonderlich begeistert davon zeigen. "Moment!", meinte er etwas lauter, flitzte hinter ihr her und schnappte sich das kleine Wollknäuel. "Natsu-chan, wir können gerne einen Wettbewerb daraus machen, aber du musst dann erst einmal kurz ein wenig ruhiger werden, in Ordnung?" Er hatte das Mädchen kurz ein wenig hochgehoben, damit ihre zappelnden Beine sie nicht wieder einige Meter weg trugen.

Als er sich sicher war, dass die Kleine sich nicht direkt auf die Flucht begeben würde, ließ er sie runter und ging in die Knie, um mit ihr auf einer Augenhöhe zu sein. "Natsu-chan, Haruka möchte sicherlich schlafen. Ich kann verstehen, dass das hier bestimmt aufregend für dich ist." Er lachte leise. Trotzdem kein Grund, seine Fassung zu verlieren. "Also, wenn du möchtest, dass wir einen Wettbewerb daraus machen, musst du aber auch die Regeln befolgen, okay? Wenn du dagegen verstößt, hast du verloren!" Er guckte kurz streng, richtete sich dann auf. "Regel Nummer eins ist: Mach' keinen Lärm. Haruka darf nicht aufwachen, sonst hast du verloren. Vergiss das nicht!" Ein feines Grinsen huschte über sein Gesicht. "Außerdem: Wenn du etwas entdeckst, musst du es mir sofort sagen! Weil es zählt sonst nicht als dein Sieg, in Ordnung? Anders herum zählt das natürlich auch." Chinatsu schien das Spiel so fast zu viele Regeln zu haben, aber das war ihm egal. Wenn sie daraus ein Spiel machen wollte, in Ordnung, aber es war besonders wichtig, dass die Auftraggeberin nicht noch einen Herzstillstand erlitt, während sie hierwaren... "Und erst einmal werden wir uns - leise - umsehen, in Ordnung? Einmal das Haus ansehen, und dann trennen wir uns, falls uns nichts besonderes auffällt." Entschieden nickte er - würde keine Gegenworte in dem Sinne zulassen. Fehlte ja nur noch, dass der kleine Wirbelwind hier irgendwie Schaden verursachte. "Was für einen Wettbewerb hattest du denn mit... äh... Benjiro?", fragte er leise nach, während sie die Gänge des Anwesens durchstreiften. Tatsächlich war das Haus wirklich sehr groß, hatte zum Teil Gänge, die wirklich gruselig aussahen. Eine kleine Lampe an den Ecken machte oft ein wenig Licht - vielleicht hatte die Hausbesitzerin das in weiser Voraussicht und wegen ihrer Angst getan - und hüllte die Gänge in ein unheimliches Licht. Chinatsu schien das sowas von überhaupt nicht zu kratzen und Hei schmunzelte leicht. Gut, bei der Vorstellung von Geistern würde sich die Kleine wohl wirklich nicht fürchten. "Ist Kenshin dein Bruder? Hat er sich um dich gekümmert, seit deine Mama tot ist?"
 
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„Ouuuw..“ Das leise Jammern Chinatsus war zu hören, als der Tatsumaki hinterher eilte und das Mädchen hochhob, sodass sie nicht mehr entkommen konnte. Die Beinchen der Hasekura hatten zuerst noch gezappelt, dann ergab sich die Kleine allerdings ihrem Schicksal und wurde wieder ruhiger. Der Suna-Nin begann zu sprechen und die gelben Äuglein sahen ihn aufmerksam an. Regeln? Regeln waren immer sooo kompliziert! Dennoch bemühte sich Chinatsu, alles zu behalten, was Hei sagte - denn sie wollte nicht verlieren. Nicht wegen so einer doofen Regel. Sie musste leise sein, damit Haruka nicht aufwachte. Okay - die Weißhaarige glaubte, dass sie das schaffen konnte. Aber was, wenn die alte Oma aufwachte, ohne dass die Hasekura etwas dafür konnte? Nein, das würde sicherlich nicht zählen. Oder doch? Die Kunoichi war so in ihren Grübeleien vertieft, dass sie die zweite Regel fast nicht mitbekommen hätte. Äh, wie war das? Sie musste Hei Bescheid sagen, wenn sie einen Geist fand? Aber das machte das ganze Spielprinzip kaputt.. obwohl.. Ach so! Natürlich, der Tatsumaki konnte von dem Sieg der Hasekura nicht wissen, wenn sie ihm nicht sagte, dass sie einen Geist gefunden hatte. Ja, das machte Sinn. Chinatsu nickte für sich selbst, zufrieden mit der Erkenntnis, die sie gemacht hatte. „Okay!“, rief sie begeistert aus, schlug jedoch im nächsten Moment erschrocken die Hände vor den Mund. Sie musste ja leise sein! „Okay..“, murmelte das Mädchen dann deutlich leiser und grinste breit.

Jetzt ging die Jagd nach den Geistern endlich los. Chinatsu störte es nicht, dass es dunkel war, die Gänge lang und leer, die Lichter nur spärlich verteilt - gruselig? Nee, höchstens spannend. „Benjiro-Bro und ich haben einen tollen Wettlauf gemacht!“, erzählte sie ihrem Kollegen auf seine Nachfrage hin. „Wir sind gelaufen und haben uns in andere Personen verwandelt! Und ähh.. ach ja! Wir haben ganz schwere Bälle geworfen. Und dann haben wir noch Kunai und Shuriken geworfen und Liegestütze gemacht und sind dann wieder gelaufen!“ (Zwischenbemerkung: Die 12-Jährige war verdammt stolz auf sich, das Wort ‚Liegestütze‘ benutzen zu können) Sie kicherte. „Am Ende habe ich gewonnen! Mit Natsuko-Sis habe ich auch ganz viele Wettbewerbe mitgemacht. Und wir haben auch gewonnen!“ Chinatsu lachte, drehte sich um und ging rückwärts, sah Hei dabei entschlossen an. „Bei diesem Wettbewerb gewinne ich auch wieder! Ganz bestimmt!“ In diesem Augenblick hatte sich das Mädchen so sehr auf den Schwarzhaarigen konzentriert, dass sie mit dem Rückwärtsgang durcheinander kam. Ihre Füße stolperten förmlich übereinander und ehe sich die Kleine versah, landete sie auf ihrem Hintern. Das hatte die Siegesansage jetzt irgendwie kaputt gemacht, oder? „Kenshin ist mein großer Bruder.“ Sie nickte, stemmte sich vom Boden ab und kam wieder zurück auf die eigenen zwei Beine. Der Fall schien dem Mädchen nicht sonderlich viel ausgemacht zu haben, ihre gute Laune war nicht im geringsten angekratzt worden. „Um mich gekümmert?“ So hatte die Kleine das nie gesehen, ihr Finger wanderte erneut an ihr Kinn, während sie darüber nachdachte. Dann schüttelte sie entschieden den Kopf. „Zuerst hat er mit Mama und mir in Kumogakure gewohnt. Dann ist er nach Shirogakure gegangen, weil er ein toller Ninja werden wollte! Dann kam er wieder nach Kumogakure, bevor Mama gestorben ist.“ Sie kicherte und zuckte mit den Schultern. „Alleine wäre es in Kumogakure doch ganz langweilig gewesen! Und Kenshin meinte, dass ich ganz tolle Sachen machen könnte, wenn ich Kunoichi werde. Also bin ich auch nach Shirogakure gegangen! Er kümmert sich nicht um mich, nein, das kann ich doch alles alleine.“ Das helle Lachen ertönte. „Wir wohnen zusammen und haben Spaß“, fasste sie das Verhältnis zwischen sich und ihrem Bruder zusammen. Kenshin war dem Mädchen unglaublich wichtig, aber dass er sich um sie kümmerte, hätte sie nie vermutet. Für sie war das alles vollkommen normal, keine Besonderheit. Chinatsu glaubte, dass sie mit ihrem Bruder genauso zusammenwohnte wie jede andere Person auch mit Menschen zusammenwohnte. Konnte man es ihr verübeln? Sie hatte schließlich nie Etwas anderes kennengelernt und das nötige Reflexionsvermögen fehlte. „Ich mag Kenshin.“ Wo das herkam, konnte niemand so genau sagen - aber es schien der Hasekura einfach in den Sinn gekommen zu sein, während sie über ihren Bruder nachdachte. War zwar keine Information gewesen, die Hei hatte haben wollen, aber egal. Mittlerweile sollte der ältere Shinobi gelernt haben, dass man bei Chinatsu meistens nicht das bekam, worauf man unbedingt abzielte. Sie waren in der Zwischenzeit am Ende des dunklen Ganges angekommen und die 12-Jährige sog die Luft ein, als sich vor ihr eine laaange und mindestens genauso dunkle Treppe eröffnete. Die führte in das obere Stockwerk? Die gelben Äuglein sahen zum Tatsumaki. „Hei-Bro, da oben sind bestimmt die Geister!“, zischte sie ihm, so leise sie trotz Aufregung konnte, entgegen. „Da! Hast du das gehört? Das müssen die Geister gewesen sein!“ Was gehört? Aufgeregt stürmte die Kleine die Treppe hinauf, bevor sie Genauer hatte werden können. War da wirklich ein Geräusch gewesen oder hatte sich Chinatsu das nur aufgrund ihrer Aufregung eingebildet?
 

Tatsumaki Hei

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Na, immerhin verstand die Kleine... Hei war sich sicher, dass sie Potential hatte, wenn man durch diese kindliche Phase erst einmal durchkam. Hm, vielleicht konnte er sie ja davon überzeugen, ihm noch mehr von ihrem Bluterbe zu zeigen... ein anderen Mal. Sie konnte man sicherlich damit locken, dass man selbst eventuell auch etwas zu zeigen hatte, was man nicht unbedingt alle Tage sah, oder? Ja, das konnte er sich vorstellen. 'Ich kann dir etwas Tolles zeigen, willst du es sehen!'? Hei schüttelte leicht den Kopf - das klang sehr falsch, irgendwie. Vielleicht musste er sich noch einmal eine andere Herangehensweise ausdenken... manchmal vergaß er, dass er mittlerweile Achtzehn Jahre alt und damit einfach schon verhältnismäßig... naja, alt halt war. Das war ein wenig schwer einzugestehen, irgendwie... interessiert hörte er der Kleinen zu, versuchte, die für ihn wichtige Informationen herauszufiltern. Gelaufen... Verwandlung... Werfen von schweren Bällen... klang wie eine stinknormale Trainingseinheit, wenn Hei das so beurteilen konnte. Aber vermutlich hatte da jemand eine ähnliche Taktik versucht, wie er es gerade getan hatte: Wenn es ein Spiel war, würde Chinatsu es tun. Spiele mochte das Mädchen... Dann hörte er zu, was sie über ihren Bruder erzählte. Seine Augenbraue zuckte einen Moment - es drängte sich langsam wirklich das Gefühl auf, dass sie nicht ganz... normal war, dieses Mädchen. Sie schien es nicht so ganz zu jucken, dass ihre Mutter gestorben war, es war ihr eher wichtig, dass ihr nicht langweilig wurde. Und Spaß schien wirklich an oberster Stelle zu stehen - das Mädchen hatte entweder einen gewaltigen Dachschaden oder konnte ihre Gefühle sehr gut unterdrücken. Andererseits: Ein Kopfmensch wie Hei würde Chinatsu vielleicht nicht direkt verstehen können, das kam dem Tatsumaki aber auch nicht in den Sinn. "Das glaube ich dir", meinte Hei mit einem feinen Lächeln auf den Lippen. Nicht, dass er sich groß mit Chinatsu involvieren wollte. Es war letztlich ihr Leben und es war nicht seine Aufgabe, ihre Psyche auseinander zu nehmen. Trotzdem machte es ihm ein wenig Sorgen - würde sie sich in der Welt der Ninja behaupten können? Er würde es, soweit es ihm möglich war, im Auge behalten. Die Kleine schien nicht hilflos, aber unendlich naiv.

Nun, das würde wohl die Zeit zeigen. "Geister?", murmelte der Shinobi und schüttelte den Kopf. Sicherlich nicht. Wenn, dann ein Einbrecher oder vielleicht sogar die komische Geister-Tusse. Aber sicherlich keine Geister. Sofort flitzte die Weißhaarige nach oben und Hei seufzte leise. Oh man, es war wirklich ein wenig anstrengend. Trotzdem: Er musste hinterher, damit sie kein Unheil anrichtete. Er folgte Chinatsu also, sah immer wieder nach links und rechts, um sicher zu sein, dass er nicht an ihr vorbeirannte, bekam sie schließlich auf dem Absatz der Treppe zu fassen und schloss an sie an - die Kleine hatte bereits die Tür zu einem Zimmer aufgemacht und hinein gespäht. Soweit Hei sehen konnte, war da kein Geist... und auch sonst nicht viel. Dunkles Zimmer, aber keine unheimliche Gestalt, die fahl flimmernd böse Dinge stöhnte. Kopfschüttelnd seufzte er ein wenig, Chinatsu war sich aber sicher und flitzte zur nächsten Tür, schielte durch das Schloss und riss dann die Tür auf, wohl nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand in dem Zimmer war - ergo Haruka. Und da war... doch nichts. Wahr da eine Bewegung gewesen? Nein, sicherlich nicht. Hei bekam nur langsam wieder seinen Verfolgungswahn. "Sicher, dass du etwas gehört hast?", fragte der Wüstensohn nach und runzelte die Stirn, als er etwas abwesend das Haar des Mädchens zerwuschelte. Plötzlich aber meinte auch er, etwas gehört zu haben - einige Zimmer weiter? Hei ging mit weiten, leisen Schritten dorthin, öffnete vorsichtig die Tür - aber auch da war nichts. Allerdings war da eine umgefallene Vase... war die gerade erst umgefallen? Etwas verwirrt untersuchte er den Boden. Staub da, wo die Vase gestanden hatte... nur halt in dem Kreis nicht, den sie abgedeckt hatte. Also: Frisch. War sie einfach so umgefallen? Ziemlich unwahrscheinlich, eigentlich. Schnell sah sich der Tatsumaki um, konnte aber nichts ausmachen - jedenfalls nichts, was verdächtig gewesen wäre. Kopfschüttelnd stellte er den Gegenstand wieder an seinen Platz und ging dann zu Chinatsu, die sich ebenso neugierig umgesehen hatte. "Irgendetwas scheint hier jedenfalls zu sein... aber ob es ein Geist ist? Können Geister denn feste Dinge anfassen, hm?" Lächelnd sah er zu Chinatsu, seufzte dann noch einmal. "Wenn meine Freundin hier wäre, könnte sie mit dem Byakugan einfach direkt sagen, wer oder was hier herumschleicht...", murmelte er leise und ärgerte sich ein wenig, dass er Mari nicht einfach herbeizaubern konnte. "Naja", meinte er dann aber und zuckte mit den Schultern. "Wir werden alleine zurecht kommen müssen." Plötzlich sah er aus den Augenwinkeln etwas.... etwas huschte an dem Fenster vorbei, und einige Zimmer weiter erklang ein Klappern. "Was... komm', Chinatsu!", meinte er, trieb das Mädchen fix vor sich her. "Nachsehen!"
 
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Neugierig spähte das Mädchen in das erste Zimmer, vor dem sie zum Stehen kam. Leider.. war hier Nichts. Dabei war sich Chinatsu vollkommen sicher, ein Geräusch gehört zu haben! Die 12-Jährige wäre beinahe enttäuscht gewesen, hätte sie nicht den Einfall des Jahrhunderts gehabt. Vielleicht hatte sie sich einfach nur im Raum geirrt? Gut möglich, dass da wirklich Etwas gewesen war, in der Aufregung hatte die Weißhaarige es nur nicht richtig zugeordnet. Bevor der Tatsumaki beginnen konnte zu reden, flitzte die Hasekura an ihm vorbei, lief den Flur entlang und blieb vor einer weiteren Tür stehen. Zuerst hatte die Kunoichi diese sofort aufreißen wollen, dann erinnerte sie sich an die Spielregeln: Haruka durfte nicht geweckt werden. Sonst hätte sie verloren! Na schön, Chinatsu spähte folglich zuerst durch das Schlüsselloch, konnte Haruka in dem Raum allerdings nicht ausmachen. Dann hieß das freie Bahn! Grinsend öffnete die Weißhaarige die Tür, sprang in den Raum.. musste dann aber feststellen, dass kein Geist durch das Zimmer spukte. Die gelben Äuglein sahen sich suchend um, inspizierten jede Ecke - aber Nichts. Wie langweilig! Es bildete sich die altbekannte Schmolllippe. Zum erneuten Vorteil ging Hei sachlicher an die Geschehnisse heran, er sah sich in Ruhe um und bemerkte die umgefallene Vase. Der ältere Shinobi war sogar so raffiniert, dass er auf die Staubränder achtete, die verrieten, dass das gute Stück noch nicht lange umgefallen sein konnte. Mann, der Tatsumaki war echt ein ganz cleveres Bürschchen. Hätte er erklärt, wie er vorgegangen war, hätte Chinatsu ihn sicherlich bewundernd angesehen. War aber auch nicht so schwer, die Hasekura zu beeindrucken. „Büahk.. gahn?“, wiederholte das unwissende Mädchen die Worte des Kollegen. Sie hatte keinen Schimmer, was das sein sollte. Was auch immer dieses Büahk.. gahn.. oder was auch immer sein sollte, wenn man damit ganz einfach Geister finden konnte, musste das schon ein verdammt tolles Ding sein.

Plötzlich erklang ein weiteres Geräusch aus einem anderen Zimmer - diesmal hörte es sogar Hei und trieb Chinatsu an, nachzusehen. Das lies diese sich selbstverständlich nicht zweimal sagen, sie wollte schließlich gewinnen! Demnach musste sie den Geist finden, bevor der Suna-Nin ihn zu Gesicht bekam. Nein, verlieren wollte die Kleine auf keinen Fall. Sie lief demnach, so schnell ihre kleinen Beine sie tragen konnten, erneut in den Flur, diesen entlang, bis sie vor dem nächsten Raum stehen blieb. Das Geräusch musste von hier gekommen sein! Diesmal blickte die Hasekura nicht zuerst durch das Schlüsselloch, denn dies waren wertvolle Sekunden, die der Geist ansonsten zum Verschwinden nutzen konnte! Im Inneren des Raumes angekommen drehte sich das Mädchen um die eigene Achse. Es war sehr dunkel und nur das fahle Licht des Mondes, das durch das Zimmer drang, stellte eine kleine Lichtquelle dar. Es war schwer, sich genau umzusehen - selbst wenn die Augen sich mittlerweile auf die Dunkelheit eingestellt hatten. Ohne Licht war eben alles grau.. und ohne Farben gingen viele Details verloren. Ein Buch fiel aus dem Bücherregal, ganz von alleine, und die Weißhaarige riss den Mund auf. War das echt ein Geist gewesen? War das aufregend! Auch der Schwarzhaarige war mittlerweile in den Raum getreten und konnte sehen, wie die 12-Jährige auf das Bücherregal zuging, sich hinhockte und das Buch aufhob, das auf dem Boden gelandet war. In braunes Leder gehüllt offenbarte sich ein.. Fotoalbum? Die Bilder waren schwarz-weiß und sahen teilweise vergilbt aus. Chinatsu lachte und hielt das Album dem Tatsumaki entgegen. „Guck mal! Die sahen ja lustig aus.“ Damit spielte das Mädchen auf den Kleidungsstil an, den die Personen auf den Fotos trugen. Sah man sich das Buch genauer an, würde man ganz verschiedene Menschen darin finden. Teilweise als Gruppen, teilweise alleine. „Verschwindet…“ Ein leises Flüstern, nur der Hauch eines Tones. Die 12-Jährige hätte gerne den Ursprung ausgemacht, doch die Stimme schien aus allen Richtungen zu kommen. „Die Geister sprechen mit uns!“ Chinatsu kicherte begeistert.
 

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Was, Chinatsu wusste nicht, was das Byakugan war? Egal! Es galt jetzt erst einmal, die neue Spur zu verfolgen. Hei hatte das Gefühl, dass es hier sich nicht um Geister, sondern um verhältnismäßig stoffliche Dinge handelte... irdische Bedürfnisse oder Gefahren. Wie auch immer. Hei folgte dem kleinen Haarbündel und sah sich dann - genau wie sie - um. Allerdings wohl mit etwas anderen Hintergedanken: Bei ihm war es nicht das 'Oh, ich will Geister sehen' sondern eher das Bedürfnis danach, diesen 'Fall' zu lösen, damit er nach Hause gehen konnte. Oder vielleicht schaute er ja nachher noch einmal bei seiner Freundin vorbei... naja, erst die Arbeit, dann das Vergnügen, nicht?! Der Tatsumaki riss sich am Riemen und runzelte die Stirn, als ein Buch wie von selbst aus dem Regal fiel. Für die kleine Weißhaarige war das natürlich wie ein Wunder oder ein Beweis, dass es hier spukte. Für ihn schien das wenig gespenstisch, aber trotzdem... man wusste ja nie. Chinatsu schnappte sich das eben heruntergefallene Buch und blätterte darin herum - Hei stellte sich dahinter und warf einen Blick hinein. So etwas tat man eigentlich nicht, aber ob das Buch, was gerade heruntergefallen war, eventuell etwas aussagen würde? Alte Bilder... hm... dem Kleidungsstil nach zu urteilen schon eine ganze Weile her. "Lustig, hm?", meinte Hei nachdenklich und fragte sich, wer diese Leute wohl sein mochten. Es sah nicht so aus, als wäre Haruka mit auf den Bildern, selbst, wenn Hei ungefähr vierzig Jahre abzog. Da waren verhältnismäßig viele verschiedene Menschen, aber Haruka? Fehlanzeige. Seufz... das half ihm nicht weiter und plötzlich zuckte die Augenbraue des Wüstensohns wie von selbst, als ein leises Flüstern durch das Zimmer drang. "Geister sprechen nicht", murmelte Hei und knurrte leise. Hier erlaubte sich definitiv jemand einen Spaß, aber er hatte leider kein doofes Spannergan mit dem er eben mal durch die Wände glotzen konnte. Das war einfach nur unfair, oder etwa nicht? "Sag' mal, Natsu-chan, du kannst mit deinen Origami-Freunden nicht zufällig auch ein wenig spionieren? Vielleicht können wir die 'Geister' ja überraschen!" Hei lachte leise, zwinkerte und stellte das Buch dann wieder ordentlich zurück in das Regal. Hoffentlich war die Auftraggeberin noch nicht aufgewacht... wenn sie denn überhaupt schlief. Andererseits: Sie hatte so ausgesehen, als wäre ein wenig Schlaf genau das richtige für sie.

So kamen sie nicht weiter, aber es ließ sich auch nicht ändern. Das Flüstern war abgeklungen, und wieder fiel etwas in einem anderen Raum um. Hei und Chinatsu flitzten dorthin, und wieder fanden sie etwas Umgeworfenes. Nicht aber einen Geist, wie die ungeduldige Hasekura bemerkte. "Das führt doch zu nichts", brummte Hei und seufzte leise, während Chinatsu um ihn herum hibbelte. Er musste Mari bei nächster Gelegenheit sagen, dass es wirklich unheimlich schön war, mit ihr zu arbeiten - sie ließ ihn im Zweifel nämlich denken. Die Weißhaarige jedoch war umso mehr davon überzeugt, dass hier Geister im Spiel waren und wollte partou nach ihnen suchen - Hei aber hielt sie ab und ließ sich noch einmal die Geschehnisse durch den Kopf gehen. Dann die Ordnung, in der die Sachen umgeworfen wurden... "Natsu-chan, du kannst die Verwandlungkunst, oder? Lass' uns dem Geist einen Streich spielen, okay? Wenn wir ihn fangen und er nicht damit rechnet, haben wir ihn erschreckt - und wer kann schon von sich behaupten, dass er einen Geist erschreckt hat?" Er lächelte fein, formte dann ein Fingerzeichen und... verschwand! Nein, eigentlich nicht. Er hatte sich nur der Dunkelheit angepasst. Er war jetzt ganz dunkel, wie ein Schatten - ein lebendiger Schatten. "Also, jetzt du! Und dann verstecken wir uns in einem Zimmer am Ende des Ganges... ich bin mir sicher, dass der Geist dort auftaucht!" Es war wirklich anstrengend, mit so einem jungen Ninja zu arbeiten. Nicht, dass ihm die Kleine unsympathisch war, aber es war einfach ein so großer Altersunterschied... nachdenklich fragte sich Hei, wie es erst werden würde, wenn er zwanzig oder noch älter sein würde. Mit Kindern wie der Weißhaarigen zu arbeiten würde dann sicherlich noch seltsamer werden. Kein Wunder, dass es früher andere Strukturen gegeben hatte. Teamstrukturen. Hei schüttelte abwesend den Kopf und wand sich geistig wieder der Hasekura zu. Nachdem Chinatsu sich verwandelt hatte - welche Lösung die Kleine wohl wählte? - machten sich die Beiden auf; Auf, einen Geist zu finden.
 
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Spionieren? Nee, Chinatsu glaubte nicht, dass sie so Etwas konnte. Ganz abgesehen davon, dass die Kleine mit Worten wie ‚beobachten‘ oder ‚auflauern‘ mehr hätte anfangen können, hatte sie bisher auch nie versucht, ihre Origami-Figuren in dieser Art und Weise zu benutzen. Sie war froh, dass die Kunstwerke mittlerweile fliegen konnten und ein eigenes Leben zu besitzen schienen. Mit ihnen richtig arbeiten? Das musste die Hasekura noch lernen. Nachdem das Fotoalbum zurück in das Regal gelegt worden war, fiel in einem anderen Zimmer ein Gegenstand um. Der Geist? Mit Sicherheit! Chinatsu flitzte erneut davon, um den Raum auszumachen, aus der das Geräusch gekommen war. Darin angekommen fand die 12-Jährige allerdings keine körperlose Seele, so wie erhofft. Hier war… Nichts. Wie doof! Während Hei versuchte, seine Gedanken zu ordnen und die Strategie des Geistes zu durchschauen, hüpfte Chinatsu aufgeregt um den Kollegen herum. Am liebsten wäre sie sofort weitergelaufen, aber dann hätte der Schwarzhaarige wieder geschimpft. Deshalb riss sie sich zusammen, blieb im Raum, konnte sich jedoch nicht dazu aufraffen, auch noch still und ruhig in einer Ecke stehen zu bleiben. Das erschwerte es Hei, nachzudenken? Als würde das die Hasekura groß interessieren - sie wollte den Geist finden, jetzt sofort.

„Wooow, Hei-Bro, du bist ja richtig unsichtbar!“ Die Kunoichi lachte begeistert, als Hei nach ein paar Fingerzeichen mit der restlichen Dunkelheit verschwamm. Hätte sie nicht gewusst, dass er da war, hätte Chinatsu ihn glatt übersehen. Wie hatte er das nur gemacht? Daran, dass man sich mithilfe der Verwandlungskunst auch einfach in ein schwarzes Abbild seiner selbst verwandeln konnte, erinnerte sich das Mädchen gerade nicht. Sie sollte sich jetzt auch verwandeln? Worin denn nur.. die Mundwinkel der Hasekura verzogen sich, ihr Kopf wedelte zur rechten und linken Seite, dann bekam sie einen Einfall. „Damit erschrecken wir bestimmt die Geister!“, kicherte sie, formte Fingerzeichen und konzentrierte ihr Chakra. Es dauerte deutlich länger als beim Suna-Nin, bis die altbekannte Rauchwolke entstand, die das Mädchen einige Sekunden lang in sich verschlang. „Buh!“, rief die Kleine, sprang aus dem letzten Rest der Wolke und kam direkt vor dem getarnten Hei zum Stehen. Sie war gehüllt in einem langen, schwarzen, zerfledderten Umhang und die sonst strahlend weißen Haare waren in einer ebenso dunklen Kapuze versteckt, die weit in das Gesicht reichte. Zusätzlich hatte sich ihre Miene in eine verzerrtes Skelettgesicht verwandelt, das finster dreinschaute. Fehlen tat nur die Sense in ihrer rechten Hand, um das Bild zu vervollkommnen. „Bin ich nicht gruselig, Hei-Bro?“ Das bösartige Skelettgesicht strahlte keine Sekunde später mit geöffnetem Mund und wären Augen vorhanden gewesen, hätte man diese vermutlich glitzern sehen können. Wie? Das passte nicht, wenn man sich in den Tod höchstpersönlich verwandelte? Oh.. könnte stimmen. Anstatt sich zu lange mit dem falschen Bild zu beschäftigen, schien Hei froh genug darüber zu sein, dass sich die Kleine in kein rosa Einhorn verwandelt hatte. Er packte sie und führte Chinatsu zu einem der hinteren Zimmer. In einer Ecke versteckten sich die Ninja und warteten ab. Wie gut, dass der Altersunterschied zwischen den Beiden so groß war, dass man kaum auf falsche Gedanken kommen konnte. Männchen und Weibchen, die sich in einer dunklen Ecke in einem Zimmer mitten in der Nacht alleine die Zeit vertrieben… Nee, dafür hatte der Tatsumaki zu viel Anstand und die Hasekura war zu naiv. Oder so. Schon bald hörte man wieder einen Gegenstand umfallen, allerdings in einem anderen Zimmer. Chinatsu hatte in ihrem Toten-Kostüm aufspringen wollen, doch Hei hielt sie zurück. Anstatt dem angeblichen Geist hinterherzulaufen, wollte er warten, bis dieser zu ihnen kam. Aber woher wollte der Schwarzhaarige wissen, dass der Geist auch in diesen Raum kommen würde? Als erneut woanders ein Gegenstand umfiel, wurde es noch schwieriger, die Weißhaarige zurückzuhalten. Sie blies die Wangen auf - sah in der Verwandlung sehr ulkig aus - und betrachtete den Tatsumaki strafend. „So gewinne ich das Spiel nie!“, motzte sie, wollte sich losreißen, schaffte es aber nicht. „Der Geist kommt bestimmt…“ Plötzlich öffnete sich das Fenster auf der anderen Seite des Raumes und eher aus Überraschung als aus einer Strategie heraus verstummte die 12-Jährige. Ein dunkler Schatten, kaum sichtbar, schien einen Moment auf der Fensterbank zu sehen zu sein, dann glänzte irgendetwas im Mondschein (Eine Person, die schlauer war als Chinatsu, hätte das als Draht ausgemacht) und die Stehlampe des Zimmers fiel um. „Gewonnen!“, brüllte die Kleine los, überzeugt davon, den Geist zuerst gesehen zu haben. Der Schatten zuckte aufgrund des Ausrufes. Plötzlich hatte er es sehr eilig, lief zur Tür des Raumes, riss sie auf und machte sich auf, um in dem Flur zu verschwinden. Moment. Geister konnten Türen öffnen?
 

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Natürlich war er unsichtbar! Das war ja auch seine Absicht gewesen. Hei war immer wieder verwundert, wie Chinatsu es schaffte, offensichtliche Dinge mit so viel Freude - ehrlicher Freunde - herauszutröten. War ja aber eigentlich auch keine Kunst - die Verwandlungskunst erlaubte es einem ja, ein Chakragewand anzuziehen, welches jegliche Form und Farbe haben konnte... man musste nur die Größe ungefähr treffen. Das war wohl auch ganz gut so, sonst hätte sich Chinatsu entweder in einen Käfer... oder wahrscheinlich in einen gigantischen Drachen verwandelt. Nun ja, jedenfalls: Seine eigene Form zu behalten und einfach ein schwarzes Gewand darum zu legen war ja im Grunde nur, als würde man einen Ganzkörperanzug anziehen. Nichts kompliziertes oder gar anstrengendes, jedenfalls für Hei. Chinatsu aber schien noch Bedenken zu haben und Hei war kurz davor, ihr einfach zu sagen, was sie tun sollte, da formte sie endliche in Fingerzeichen und - puff - sprang ein Skelett aus dem Rauch. Beziehungsweise... naja... Hei wusste nicht ganz genau, wie er dieses... Ding... beschreiben sollte, aber als gruselig empfand er es nicht. Abgesehen davon, dass er den Geist eigentlich nicht so hatte erschrecken wollen. Seufz. Er musste hier sehr genau aufpassen, was er sagte - einfach, weil sie vieles so wörtlich nahm. Und es dann entsprechend umsetzte... wie sich die Kleine wohl mit der Zeit entwickeln würde? Hei konnte sich kaum vorstellen, was passieren würde, wenn Chinatsu richtig in die Pubertät kam und dann die eventuell nicht ganz so fröhliche Seite der Welt kennen lernen würde. Oder würde sie die einfach gar nicht bemerken? Die Weißhaarige schien ja schon etwas seltsam. Hei seufzte leise und konzentrierte sich wieder auf das hier und jetzt - er saß mit Chinatsu in einer Ecke, um sich zu verbergen und zu sehen, ob jemand kommen würde. Seiner Taktik nach müsste noch ein Zimmer zwischen Ihnen und dem Geist liegen, dann würde er hierher kommen - wenn man dem Muster ungefähr folgte. Hoffentlich war das nicht einfach Zufall und sie saßen hier komplett sinnlos. Der Schwarzhaarige hatte seine liebe Not damit, die Hasekura in Zaum zu halten... das war ja schlimmer als Babysitten!! Oder? Naja, jedenfalls war es schwierig, das Kind einigermaßen davon abzuhalten, direkt loszurasen. "Warte noch ein wenig, Natsu-chan, vertrau mir", meinte Hei leise und hoffte, dass die Kleine den 'Geist' nicht verscheuchte.

Und dieser tauchte ziemlich schnell auf, dann doch, sozusagen. Direkt als Natsu anfangen wollte zu meckern und zu mosern, öffnete sich das Fenster, ziemlich leise - von außen. Etwas war da auf der Fensterbank. Hei kniff die Augen zusammen, rührte sich nicht, dann ein ganz leises Geräusch, ein Sirren... und dann fiel die Stehlampe um. Hah! Hei griff ganz vorsichtig in eine Tasche, ertastete eine Schriftrolle, in der er sozusagen seinen 'Notsand' aufbewahrte, und wartete ab... leise, damit der Schatten nichts merkte. Das Brüllen von Chinatsu ließ Hei wie auch den Schatten zusammenzucken - damit hatte wohl niemand gerechnet. Hei blinzelte verwirrt, aber schon stürmte der 'Geist' nach vorne in Richtung Tür, wohl um dem unheimlichen (naja...) Skelett zu entkommen, welches auf ihn oder sie zustürmte. Hei knirschte mit den Zähnen... er vermutete, dass das nicht der einzigen 'Geist' war, konnte jetzt aber nicht stillstehen. Innerhalb eines Augenblicks hatte er seinen Sand entsiegelt. "Wüstensarg!", erklang es aus seinem Mund, seine Hand zeigte in Richtung des Eindringlings, der gerade im Gang verschwand. Hei hechtete hinterher, ließ seinen Sand zupacken. Ein spitzer Schrei erklang, aber er hatte nicht einmal etwas gemacht... im Grunde hatte er die Person nur an den Beinen gepackt und Kopfüber gehangen. "So, da haben wir also einen 'Geist' gefangen... dass sich Geister mit Sand fangen lassen, wusste ich nicht." Er grinste leicht, ließ auf seiner freien Hand eine Flamme erscheinen, mit der er den Gang ein wenig ausleuchtete. "Gut gemacht, Chinatsu, auch, wenn du noch ein wenig hättest warten können... aber du hast gewonnen." Hei kicherte fein, dann ging er zu seinem Sand, der die Person noch immer in der Luft hielt. Dabei löste er seine Verwandlung auf, hielt die eine Hand höher. Hm, das war keine Verwandlung, sondern ein simpler, schwarzer, hautenger Anzug. Schwarze Haare rahmten ein bis auf die Augen komplett bedecktes Gesicht ein, aber die dunklen Augen mit den goldenen Sprenkeln darin sagten ihm, dass er die Person auf kaltem Fuße erwischt hatte. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet... und ja, jetzt bei näherem Hinsehen konnte man einen recht weiblichen Körper erkennen, der sich in dem Anzug räkelte. Beziehungsweise: Naja... sie hing eben, nicht? Hei legte den Kopf schief, ließ sie ein Stück tiefer in Richtung Boden gleiten und nickte dann in Richtung der jungen (?) Frau. "Natsu, kannst du ihr mal die Maske herunternehmen? Das ist, glaube ich, kein Geist, sondern ein ziemlich menschlicher Mensch."
 
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Was sollte denn bitte ein Wüstensarg sein? Gerade eben noch freudig am Quieken gewesen, drehte sich Chinatsu zu dem Kollegen um - plötzlich schoss ein Haufen Sand an ihr vorbei. Häääääh? Wo kam der denn her? Ein lauter Schrei erklang, eindeutig weiblich. Die 12-Jährige drehte den Kopf abrupt zu der Tür, nur um zu erkennen, dass dieser raffinierte Sand den Geist gefangen hatte. Der Geist war eine Frau? Oha. Er zappelte und versuchte, sich zu befreien, aber das gestaltete sich nicht als einfach. Kein Wunder, der Geist hing ja auch kopfüber. Konnte er sich nicht unsichtbar machen und dann einfach aus diesem Sand heraus gleiten? Das hätte jede kluge Seele in dieser Situation getan! Das Mädchen wollte so hilfsbereit sein, den gefangenen Geist darauf aufmerksam zu machen, doch da erhob der Tatsumaki seine Stimme. Er trat näher an den Gefangenen heran, musterte ihn.

„Ich habe doch gesagt, dass ich gewinne!“, prahlte die Kunoichi sofort kichernd und tänzelte freudig durch die Gegend. Ihre Siegessträhne wollte einfach nicht enden und langsam war Chinatsu überzeugt davon, dass niemals irgendjemand gegen sie in einem Wettbewerb gewinnen könnte. Dafür war sie einfach zu gut! „Aber Hei-Bro, hast du das mit dem Sand gesehen? Wie geht denn das? Hat der Geist das gemacht?“ Die gelben Äuglein blinzelten den Kollegen fragend an. Was? Man konnte Sand mithilfe von einem Bluterbe steuern? Nicht wahr! Das wäre ja fast so abgefahren wie Papier, das zum Leben erweckt wurde! Nun, Chinatsu müsste man das noch genauer erklären. Abgesehen davon wäre das doch mehr als merkwürdig gewesen, wenn ein Geist Sand kontrollierte, nur um sich selbst zu fangen… „Die Maske?“ Die Kleine stutzte, legte den Kopf schief und sah zuerst zu Hei, dann zu der vermeintlich körperlosen Seele. Moment, warum sollte das kein Geist sein? Chinatsu war so überzeugt gewesen! Sie trat ein wenig unsicher an die sich räkelnde Gestalt heran, versuchte direkt in die dunklen Augen zu sehen. „Du bist ein Geist, oder?“, fragte die 12-Jährige nach, doch mehr als ein genervt ausgestoßener Ton wurde der Kleinen nicht geschenkt. Die Mundwinkel der Hasekura verzogen sich ein Stück, das klang nicht gut. Mit einer schnellen Bewegung entfernte Chinatsu die Maske und zum Vorschein kam ein junges Frauengesicht und blonde Haare, die nun ebenfalls kopfüber hingen. Anstatt sich länger mit dieser Erkenntnis zu beschäftigen, drehte sich die Weißhaarige zu Hei um und wedelte aufgeregt mit den Armen. „Hei-Bro, das ist nicht der Geist! Wir müssen weitersuchen!“ … Da musste man keinen Kommentar zu geben, oder? Da die Ninja sich ohnehin direkt an der Tür zum Flur befanden, lief Chinatsu in den Gang, sah sich aufgeregt um. Der Geist war immer noch auf freiem Fuß - er musste gefangen werden. „Fuck!“ Jungenstimme? Aber das war nicht Hei gewesen. Die Hasekura kam nicht mehr dazu, sich umzusehen, denn plötzlich krachte irgendetwas.. oder irgendjemand.. in sie hinein, riss sie zu Boden und zusammen mit diesem Etwas kullerte Chinatsu noch ein gutes Stück nach hinten. „Oooh..“ Warum tat sich die Kleine eigentlich so oft weh? Das war doch nicht fair. Noch gar nicht richtig darüber bewusst, was soeben passiert war, richtete sich die Kunoichi in eine sitzende Position und rieb sich die schmerzende Nase. Warum.. fühlte es sich denn so weich unter ihr an? Die 12-Jährige blinzelte, sah unter sich und erkannte einen .. hm, was war das denn? Chinatsu saß auf irgendetwas drauf, das genauso dunkel gekleidet war wie die Frau, die mit dem Sand gefangen worden war. „Geh von mir runter!“, motzte das Etwas und die Kleine zuckte. Empört pikste das Mädchen dem Ding in die Brust. „Heh! Du hast mich umgerannt!“, stellte sie mit einem Nachdruck klar, den man der Weißhaarigen auf Anhieb vielleicht nicht zugetraut hätte. „Oh! Moment, bist du der Geist?“ Natürlich! Mit großen Äuglein sah Chinatsu die schwarze Gestalt an, doch die schien wenig beeindruckt. „Bist du echt so bescheuert oder tust du nur so?..“ Aber warum war das dunkle Ding denn so gemein? Das war eine ernsthafte Frage gewesen! Just in diesem Moment erkannte das Mädchen die Enden der Maske, die von der Gestalt getragen wurde. Ohne Verzögerung griff Chinatsu danach und offenbarte das Gesicht eines rothaarigen Jungen, mit einigen Sommersprossen und grünen Augen. Der konnte höchstens ein paar Jahre älter als die Hasekura sein, wenn überhaupt. „Ohhh, Hei-Bro. Das ist auch kein Geist!“, rief die Kleine enttäuscht aus und sackte noch ein wenig in sich zusammen - das erschwerte es dem Jungen unter ihr, richtig zu atmen. Er japste nur noch nach Luft.
 

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Ja, meine Güte, natürlich hatte er das mit dem Sand gesehen! Hei hatte das Bedürfnis die Augen zu verdrehen, ließ es aber. Die Kleine war wirklich ein wenig schwer von Begriff... aber gut, war ja kein Problem, er würde sie hiernach einfach darüber aufklären, was er so konnte. Dann würde sie jedenfalls wissen, was sie damit anzufangen hatte... Hei schmunzelte leicht, vielleicht ein wenig müde, aber immerhin erleichtert, den Eindringling gefangen zu haben. Lustig war es ja immerhin - Chinatsu wirkte wirklich so unbeholfen, dass selbst die gefangene Blondine einen genervten Ton ausstoßen musste. Klar, nach außen mochte es so wirken, als würde sich Chinatsu über sie lustig machen, Hei wusste mittlerweile aber, dass die Hasekura das nicht mit Absicht machte: Alles, was sie sagte, war das, was sie dachte. So einfach war es; Das resultierte halt in solchen Situationen. Auch nicht schlimm. "Ja, ich denke, es ist wohl wirklich mehr als einer", murmelte der Tatsumaki leise, zuckte dann leicht zusammen, als er ein 'Fuck' hörte - was? Wie unflätig! - Oder so. Hei ließ die Flamme erlöschen und hob seine Hand in die Richtung, um einen weiteren Wüstensarg heraufzubeschwören - und blinzelte verwundert, als er nur ein Knäuel aus Armen und Beinen sah, welches über den Boden rollte. Die folgende Szene beobachtete der Tatsumaki mit... nun, am ehesten würde es wohl 'amüsiertes Interesse' beschreiben. Und tja, er konnte dem, was der Kerl da von sich gab, irgendwie ein wenig zustimmen. Hei wusste es ja selbst nicht... ob Chinatsu so 'bescheuert' war oder ob sie nur so tat. Aber eins war sicher: Sie hatte wirklich noch einen Geist gefangen und das sogar, ohne wirklich etwas zu tun. Also wenn da mal nicht Talent dazu gehörte. "Kein Geist!?", fragte Hei mit einem Grinsen nach und ein wenig schlecht geschauspielerter Enttäuschung. Ein wenig des Sandes spaltete sich ab und riss den zweiten Eindringling unter Chinatsu weg. Während diese noch einmal ein wenig wegkullerte, hielt Hei die Beiden in der Luft und schaltete schließlich mit einem Fußtritt das Licht in dem Zimmer an, in dem sie sich gerade befanden. "Alles in Ordnung, Chinatsu?", fragte Hei nach, und während sich die Kleine ein wenig mürrisch aufrichtete, wartete der Wüstensohn entspannt.

"Ich glaube, ich muss dir eine schlechte Nachricht überbringen", fing Hei an und seufzte leise, schüttelte den Kopf. "Ich glaube, es spukt hier nicht." Er hätte Chinatsu über den Kopf gestreichelt, aber seine Hände waren gerade damit beschäftigt, zwei Personen in der Luft zu halten. Die hielten natürlich auch nicht still. Hei sammelte schon die ganze Zeit fleißig aus jeder Ecke und von draußen Sand ein, der sich zu seinem Sandsarg hinzugesellte und die beiden 'Geister' jetzt bis zum Hals bedeckte. Dass zumindest die junge Dame geschickt mit dem Draht war, hatte er gesehen... es wäre nicht schön, wenn sich das um seinen Hals wickelte, oder? Hm... er betrachtete die junge Blondine, deren Körper wie bereits bemerkt ziemlich athletisch war. Ob sie eine Kunoichi war? Hei bezweifelte zwar, dass eine Kunoichi sich über Zivilisten hermachen würde, aber man wusste ja nie... der Tatsumaki durchkramte seine mentale Bibliothek nach einem Bild oder einem Namen, der zu dieser Frau passte, fand aber nichts. "Seid ihr Ninja?", fragte er und erntete nur ein gekeuchtes Röcheln. Oh, natürlich. Wenn man zu lange über Kopf hing, dann schoss einem das Blut in den Kopf - nicht gut, nicht gut. Hei ließ die Sandsärge auf dem Boden plumpsen und jetzt fanden sich die Eindringlinge richtig herum auf dem Boden stehend wieder - nur halt mit einem ziemlich fest drückendem Sandsarg drum herum. "Bevor du dich wunderst, Chinatsu: Das mit dem Sand mache ich." Nicht, dass sie noch daran herumfummelte. "Also, ihr beiden seid alleine? Ninja" "Geht dich nichts an...", brummte die Frau und blinzelte ihn trotzig an. Heis Lippen umspielte ein kleines, vielleicht ein wenig sadistisches Lächeln, dann hob er seine Hand ein wenig. "Siehst du diese Hand?", fragte er und drückte die Hand ein wenig zusammen. Die junge Schönheit merkte wohl sofort den Druck, der daraufhin entstand und stieß die Luft aus den Lungen. Hei lockerte seinen Griff. "Was glaubst du, was passiert, wenn ich meine Hand ganz fest zusammendrücke, hm?" Er befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge. "Also?" "... Ja, wir sind alleine. Und jetzt?" Hei grinste. "Chinatsu, denkst du, du könntest die Beiden mal fragen, was sie hier treiben? Ich bin mir sicher, dass sie wissen, ob es hier Geister gibt... und wieso hier Geister spuken sollten."
 
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Chinatsu wusste gar nicht, wie ihr geschah, als der ominöse Geist unter ihr weggezogen wurde. Unaufhaltsam kullerte die Kleine noch ein Stückchen weiter und blieb dann längs auf dem Boden liegen. Warum rollte sie in letzter Zeit so oft herum? Das war doch früher nicht der Fall gewesen! Oder doch? Die 12-Jährige erhob sich, als sie ihren Namen hörte und klopfte sich kurz den imaginären Dreck von der Kleidung. „Alles gut!“, antwortete sie Hei und lief dann wieder zu ihm. Sie spähte interessiert an dem Suna-Nin vorbei, um einen besseren Blick auf die beiden hängenden Gestalten im Sand zu werfen. „Es spukt nicht?“ Empört wandte das Mädchen den Blick ab, sah direkt zum Tatsumaki. Warum das denn nicht? Natürlich spukte es! Sie waren doch wegen einem Geist.. nein, sogar wegen mehreren Geistern hergerufen worden! Die Kunoichi verzog die Mundwinkel, musterte dann noch einmal die hängende Frau und den Jungen, der sie umgerannt hatte. Ihre Köpfe waren mittlerweile wirklich rot geworden.. konnten die Köpfe von Geistern rot werden? Chinatsu wusste es nicht, befürchtete aber, dass dies ein Anzeichen dafür war, dass es sich bei diesen Personen tatsächlich um einfache Menschen handelte. Und hinzukommend wurde die Befürchtung größer, dass sie es waren, die den Lärm verursacht hatten und kein gemeiner Hausgeist. Das Leben konnte schon echt fies sein! Dabei hatte sich die Hasekura so darauf gefreut, eine verlorene Seele zu treffen… Auch Hei hatte mittlerweile bemerkt, dass es seinen Opfern im Sandsarg nicht allzu gut ging, weshalb er sie kurzerhand in eine bessere Position brachte. Die Weißhaarige blinzelte verwundert, ging einen Schritt näher an den Sandhaufen und streckte bereits die Hand aus, um das Gebilde anzufassen. Vielleicht eine Sekunde vorher offenbarte der Schwarzhaarige, dass er es war, der den Sand kontrollierte. „Du machst das, Hei-Bro?“ Sie sah ihn mit großen Augen an, kicherte dann. „Bist du etwa ein halber Geist? Oder woher kommen diese tollen Fähigkeiten? Kannst du mir das auch beibringen?“ Die Hasekura dachte ein wenig genauer darüber nach. „Dann könnte ich ganz große Sandburgen bauen! Wo man richtig drinnen wohnen kann! Kannst du das auch?“ Die 12-Jährige bekam gar nicht mehr mit, wie der Tatsumaki seine Opfer ein wenig… ärgerte. Folter war das noch Keine, auch wenn die Möglichkeit dazu durchaus bestand. Erst die Aufforderung des älteren Shinobi brachte die Aufmerksamkeit der Kleinen zurück.

Sofort sprang Chinatsu direkt vor die beiden Opfer im Sandsarg und riss den Mund weit auf. „Ihr kennt die Geister?“ Das war nicht ganz das gewesen, was der Kollege gemeint hatte.. naja, egal. So würden sie früher oder später auch an ihr Ziel kommen, ganz sicher. Denn die Hasekura war Feuer und Flamme zu erfahren, wo die körperlosen Seelen zu finden waren. „Warum seid ihr denn dann.. oh! Ihr wollt auch die Geister finden! Macht ihr dann auch bei unserem Spiel mit? Wer zuerst einen Geist findet, hat gewonnen.. aber Hei-Bro hat Regeln aufgestellt!…“ Chinatsu erzählte und erzählte und bekam nicht einmal mit, wie ihre Zuhörer genervter und genervter wurden. Doch sie blieben standhaft und sagten kein Wort. Wie lange wohl noch? „Warum sagt ihr denn Nichts? Habt ihr die Geister etwa schon gefunden?! Das würde erklären, warum Hei-Bro so sicher ist, dass ihr wisst, warum es hier spukt! Haruka meinte, dass hier die Seelen von irgendwelchen alten Leuten herumschwirren oder so.. ich habe nicht richtig zugehört.“ Chinatsu lachte verlegen, grinste dann wieder breit und kaute der Dame und dem Jungen weiterhin ein Ohr ab. Während der weibliche Part dicht hielt, konnte ihr rothaariger Begleiter sein Temperament nicht zügeln. Ähnlich wie zuvor pampte er die Hasekura an - wie unhöflich. „Kannst du endlich mal deine Fresse halten?! Es gibt keine Geister, du Vollidiot! Immer noch nicht gerafft? Wie ist so eine dumme Tusse wie du eigentlich durch die Geninprüfung gekommen?“ Häh? Die Hasekura hatte nicht richtig verstanden, was der Junge von ihr wollte. So viele merkwürdige Begriffe. Vollidiot kannte sie immerhin! Und soweit sie wusste, durfte man dieses Wort nicht benutzen. Das war nicht freundlich und Leute konnten gereizt darauf reagieren. Kenshin hatte seiner Schwester wirklich eine Menge beigebracht, seit sie nach Shirogakure gekommen war! Die 12-Jährige wog ihren Kopf zur Seite, holte Luft, aber der Junge setzte Alles daran, den erneuten Redeschwall im Keim zu ersticken. „Ich halte das nicht aus. Pfeif dieses Ding zurück, kapiert?“ Er sprach bewusst an Hei gerichtet, in der Hoffnung, er hätte sein weibliches Anhängsel zumindest ein wenig unter Kontrolle. Die Blonde war nicht glücklich darüber, dass ihr Partner sprechen wollte und zischte ihm entgegen. Der Rothaarige fixierte den Suna-Nin. „Hör zu, das ist eine private Angelegenheit. Ihr habt uns gefangen, schön. Dann schleppt uns jetzt einfach zur Verwaltung oder sonst wohin und wir nehmen unsere Strafe für Einbruch entgegen. Fertig. Damit habt ihr euren Auftrag erledigt, der Rest geht euch nen Scheißdreck an.“ Trotz der Tatsache, dass dieser Junge kaum älter als Chinatsu sein konnte, besaß er eine wirklich vulgäre Ausdrucksweise. Und er wirkte nicht so kindlich.. war da jemand zu schnell mit der bösen Welt in Kontakt gekommen und musste dann frühzeitig die schöne Kindheit hinter sich lassen? „Kaito-kun?… Was machst du hier?… Oh! Und Kaori-san…“ Alle Blicke wandten sich um, als in der Tür zum Zimmer.. Haruka erschien! „Ehh!“ Die Hasekura drehte sich eilig zu Hei. „Ich habe sie nicht aufgeweckt! Das muss der Junge gewesen sein! Ich habe trotzdem gewonnen, oder? Oder?“ Die kleine Kunoichi war gerade mit Sicherheit die Einzige, die sich dafür interessierte, wer dieses vorgegaukelte Spiel gewonnen hatte….
 

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Hei konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Es lief alles nach Plan. Was dieser Plan war? Nun, ganz offensichtlich wollte er die Eindringlinge so lange foltern, bis sie freiwillig alle Informationen, die sie hatten, preisgaben. Foltern? Ja, Hei war ein böser Mensch, denn er folterte Menschen nicht, indem er ihnen Schmerzen zufügte oder sie bedrohte. Er machte es subtiler, fieser... und durchdringender. Mit einem leicht gewinnenden Lächeln beobachtete er, wie sein Werkzeug für diese Folter - die wie ein gigantischer Plüschball aussah - loslegte und die Anderen vollquasselte. Sie fing schon hart an: Geister finden, ihr Lieblingsthema an diesem Tag. Oh, und das Spiel, was er 'erfunden' hatte, erwähnte sie auch - erwähnen? Nein, sie erklärte im Detail, auf welche 'Finessen' man in diesem Spiel achten musste und so weiter und so fort; Es war sogar für Hei, der das ja 'angeordnet' hatte, etwas schwierig, dem zu wiederstehen. Wenn sie so vor einem stand und in kindlicher Neugierde und Naivität drauflosquatschte, wollte man am liebsten die Hände vors Gesicht schlagen, aber Chinatsus momentane Schwäche erwies sich als größere Stärke, als Hei vermutet hatte. Und das gefiel ihm! Die Kleine hatte wirklich Potential und wenn sie sich richtig entwickelte, würde sie zu einer furchterregenden Kunoichi heranwachsen. Schließlich platzte dem Kerl - dessen Ohren vermutlich schmerzten, weil Chinatsu so nah vor ihm stand - der Kragen und er motzte die Weißhaarige direkt an. Oh, na, hoffentlich war das nicht der gleiche Effekt wie der, wenn man einem Kind erzählte, dass es den Weihnachtsmann nicht gab. Hm, ob die Hasekura an den Weihnachtsmann glaubte? Das musste er nachher mal in Erfahrung bringen... etwas erheitert beobachtete Hei weiterhin das Geschehen und grinste dann leicht. "Das 'Ding'?", fragte er nach und grinste noch ein wenig mehr, legte den Kopf ein wenig schief. Wenn jemand seine Kollegin so bezeichnete, würde er ihnen doch nicht auch noch einen Gefallen tun, oder? Der Tatsumaki zuckte mit den Schultern. "Einen Scheißdreck? Das würde ich so jetzt nicht sagen...", fing er an, wurde dann aber von einer leisen Stimme unterbrochen, die an der Tür des Zimmers ihren Ursprung fand. "Haruka-san?" Hei war ein wenig verwundert, und vor allen Dingen, weil sie die Namen von den Eindringlingen kannte - offensichtlich, jedenfalls. Der junge Mann war ein wenig verwirrt und ignorierte Chinatsu erst einmal, schüttelte dann den Kopf und warf dem Mädel ein Lächeln zu. "Nun ja, eigentlich hast du keinen Geist gefangen... aber ich denke, das können wir dir trotzdem als Sieg anrechnen", antwortete er abwesend, wand sich dann der Auftraggeberin zu.

"Haruka-san, kennen Sie diese Personen? Das sind eindeutig die Einbrecher - 'Geister' - die hier das Unwesen getrieben haben. Chinatsu und ich haben sie auf frischer Tat ertappt, sozusagen." Der helläugige Ninja sah zu den im Sandsarg gefangenen. "Er sagte gerade, dass hier wäre eine 'private Angelegenheit'..." Und außerdem hatte er quasi bestätigt, dass er ein Shinobi war. Hei hatte wahrscheinlich Glück, dass Chinatsu in ihrer Trotteligkeit den Kerl außer Gefecht gesetzt hatte, ohne, dass er etwas hatte tun müssen. Auf einen Kampf im Haus hatte er sich nicht gerne einlassen wollen. Haruka schien verschüchtert, vor allen Dingen von Heis Demonstration seiner Kräfte, ihre Hände verschlangen sich immer wieder ineinander, nickte dann aber. "Das ist richtig... sie sind Kinder der Leute, die mein Mann damals von diesem Grundstück vertrieben hat." Triumphierend spuckte der Kerl aus und verfehlte Chinatsu nur knapp. "Da hast du's, es ist eine persönliche Geschichte!" Er fing an, zu kämpfen, aber Hei hielt ihn beharrlich fest. So ein Kraftaufwand war nichts für seinen Sarg. "Halt still", knurrte der Tatsumaki. "Haruka-san, ich überlasse Ihnen die Entscheidung, was wir mit diesen Typen machen... ich kann sie zur Verwaltung schleppen, da sie Shinobi sind, werden sie von der Verwaltung entsprechend gestraft werden." Haruka sah zu den jungen Menschen, schüttelte den Kopf. 'Kaori' schien einigermaßen ruhig zu sein, aber 'Kaito' kämpfte noch immer. Hei entschied sich, ein wenig Druck auszuüben, und nachdem er dem Jungen kurz die Luft aus den Lungen gepresst hatte, ließ er wieder ein wenig lockerer - und Kaito stoppte für den Moment seine Befrei-Versuche. "Kaito-kun, warum... tut ihr das? Ich... ich habe doch immer versucht, euch zu unterstützen." Die ältere Dame mit den riesigen Augenrändern ließ sich auf einen Stuhl nieder und sah ein wenig blass aus. Kaito grunzte nur. "Du hast unsere Eltern vertrieben. Niemand hat uns etwas gegeben, dein Mann hat bestochen, gelogen und betrogen... du hast es nicht verdient, hier zu leben." Er schien wirklich wütend, aber das war doch kein Grund, eine alte Dame so fertig zu machen, oder? Vor allem, weil sie nichts dafür konnte. Und da er anscheinend Ninja war, hatte er doch eine gute Zukunft vor sich, oder? Die junge Frau hatte auch bemerkenswerte Kunst mit dem Draht gezeigt, also keine schlechte Voraussetzung. "Und wir werden auch nicht aufhören, bis wir dich von hier vertrieben haben wie ihr uns vertrieben habt." In dem Gesicht des impulsiven Jungen war Wut und Hass zu lesen, in dem Gesicht seiner Schwester (?) nicht so viel. Hei sah zu Haruka, die nur verängstigter aussah. Sie plagte offensichtlich ein schlechtes Gewissen, was schon viele Jahre an ihr bohrte, aber Fakt war, dass diese nächtlichen Überfälle aufhören mussten. Das war der Auftrag gewesen, oder? Hei sah zu der jungen Dame, die bisher noch nicht viel gesagt hatte. Warum war sie so still? Wer überließ schon einem impulsiven Kind das sprechen? ... Oh, das hatte Hei auch getan? Ach, egal. "Chinatsu, du gewinnst ein kostenloses Eis oder eine Süßigkeit deiner Wahl, wenn du herausfindest, was der wahre Grund dafür ist, dass Kaito-kun und Kaori-san hier sind", meinte er und seufzte leise. Innerlich. Wieso glaubte er nicht, dass man mit einfachen Worten hier weiterkam? Er hoffte, dass Haruka irgendetwas in der 'Hinterhand' hatte, um die Jugendlichen zu überzeugen.
 
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