Aktuelles

Job: Katzenschreck

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Ein Jahr war es her, dass sich im Genbu-Bezirk ein schrecklicher Unfall ereignete. Die Kinder einer reichen Familie hatten sich mit Feuerwerkskörpern amüsiert, herumgetollt und eigentlich nichts böses gewollt. Es war nicht beabsichtigt, dass daraus schließlich ein Brand enstand, der auf eine nahe liegende Villa überging. Er zerstörte nicht nur das halbe Gebäude, sondern begrub darüber hinaus noch ein halbes Dutzend Menschen unter sich. Vier Angestellte der Familie und auch die Eltern der damals fünfjährigen Miu. Sie verlor ihre beiden wichtigstens Bezugspersonen. Die restlichen Angestellten wandten sich ab, weil es keinen Verwendungszweck mehr für sie gab. Sie brauchte keine Diener, die konnte sie sich eh nicht mehr leisten, wurde doch das ganze Kapitel beim Brand vernichtet. Auch die Kinder wurden nicht zur Verwantwortung gezogen, genügend Einfluss sei dank. Einzig und allein eine Person stand dem kleinen Mädchen bei und sorgte dafür, dass ihr das Waisenhaus erspart blieb: ihr Butler. Er war ein alter Mann, hatte dementsprechend schon unter ihrem Großvater gedient. Seinen Beruf sah er also nicht als Zwang, sondern als Verpflichtung. Fortan kümmerte er sich um Miu, verdiente Geld und sorgte dafür, dass die beiden ein anständiges Leben führen konnten. Diese Geschichte war vielen Menschen in Josei bekannt. Aber auch einige mitfühlende Personen aus dem Inneren von Shirogakure, darunter Souta, wussten von dem tragischen Ereignis.

Weniger bekannt war vielen, was vor ungefähr zehn Monaten geschehen war. Das einsame Mädchen fand eine halb verhungerte, misshandelte Katze, die sich in einem schrecklichen Zustand befand. Sie nahm das schüchterne Tier auf, ernährte und pflegte es wieder gesund. Sie kümmerte sich so gut um den kleinen Vierbeiner, dass er ihr fortan ein treuer Begleiter und guter Freund war. Vor mehr als vier Monaten lernte die Katzendame einen charmanten Kater kennen. Natürlicher Trieb oder Liebe auf den ersten Blick, der Unterschied liegt nur in der Betrachtungsweise. Auf jeden Fall wurde das Tier trächtig und gebar schließlich acht Jungen. Das erstaunliche an ihnen? Keins der Kinder glich dem anderen, jedes hatte eine andere Farbe. Sie einander oder gar ihrer Mutter zuzuordnen, war unmöglich, war ihr Unterschied doch mehr als gravierend. Dennoch, sie waren mit absoluter Sicherheit miteinander verwandt. Schließlich tranken sie ja von den gleichen Zitzen. Als sie langsam abgewöhnt wurden, zeigte ihre Mutter ein komisches Verhalten. Sie behandelte ihre Kinder argwöhnischer, feindseliger und sogar aggressiv. Sie verscheuchte sie schlussendlich. Vor anderthalb Wochen verschwand alle acht, vor wenigen Tagen gab das kleine Mädchen dann schließlich den Auftrag, nach ihr zu suchen.

Soutas Großvater hatte ihn auf diesen Job aufmerksam gemacht. "Eine hervorragende Möglichkeit, die Techniken der Informationsbeschaffung zu trainieren", so bezeichnete er es. Training? Damit konnte man den kleinen Blondschopf immer locken. Diese zusätzliche Motivationshilfe hätte er jedoch nicht gebraucht. Das Leben unschuldiger Katzenbabies retten und kleinen, traurigen Mädchen helfen? Nichts war heldenhafter! Natürlich hätte die Aufgabe nicht klischeehafter sein können, das störte den Genin jedoch nicht, konnte er doch heute das Leben von insgesamt neun Personen bereichern. Ja, auch Tiere bezeichnete er als solche, waren sie doch denkende, fühlende Lebewesen, die eigene Bedürfnisse und Wünsche besaßen, Individuen. Entsprechend schnell verschlang er seine Haferflocken, zog er sich an und rannte er zum Zielort.

Mit einem lauten "Ich bin da!", machte er unfreiwillig die umstehenden Personen auf sich aufmerksam. Viele Menschen gab es hier jedoch nicht. Das lag daran, dass die alte Villa auf einem kleinen Hügel stand, abgeschieden von den restlichen Häusern. Lediglich eine große Grünfläche, auf dieser auch einige Bänke, auf denen sich Passanten entspannen konnen, breitete sich um das Grundstück aus. Das Haus stahl der schönen Natur jedoch vollkommen die Show. Die linke Hälfte war verstaubt, sah ein wenig morsch aus, erinnerte jedoch deutlich an die einstige Schönheit, die ihr innewohnte. Doch zur Mitte hin, das konnte man deutlich an der hölzernen Tür erkennen, zeigten sich langsam die Spuren des Brandes. Die Schaniere, zumindest die zur rechten Seite gerichtetet, waren schwarz, verbrannt. Umso auffälliger wurde es, wenn man den Blick weiter schweifen ließ. Nicht nur, dass diese Hälfte des Gebäudes sämtliche Farbe eingebüßt hatte, das Dach war vollkommen eingestürzt. Balken lagen herum, wurden nie weggeräumt. Ein freier Blick auf das verkohlte Innere war an einigen Stellen möglich. Der Kontrast zwischen Schönheit und Tragödie, vielleicht auch Glück und Trauer, war deutlich zu erkennen. Souta hatte ein flaues Gefühl im Magen, leichte Bauchschmerzen, als er an das Leid des Mädchen dachte. Er verspürte Mitgefühl für sie, konnte sich aber nicht einmal im Ansatz ausmalen, wie es sein müsste, wenn man nicht nur einen Elternteil, sondern gleich beide verlor. Darüber nachdenken wollte er jedoch nicht, so verdrängte er den Gedanken schnell. Am liebsten wäre er gleich hineingegangen, doch sein Großvater hatte ihm gesagt, dass insgesamt zwei Shinobi angeheuert wurden. Kurz zu wartenwar ihm recht, neue Menschen lernte er schließlich immer gerne kennen. Besonders, wenn man durch sie ein wenig abgelenkt wurde, nicht mehr an die schlechten Sachen denken musste, die man zu vergessen versuchte...
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Welches Höllentier sie geritten hatte, als sie diese Aufgabe angenommen hatte, konnte die Blondine nicht mehr mit Sicherheit sagen. Fest stand: Sie würde es wieder mit Fellviechern zu tun bekommen und im schlimmsten Falle wieder flächendeckend angesabbert – super Aussichten! Entsprechend bereute sie es beinahe, ihr Frühtraining an diesem Morgen unterbrechen zu müssen, aber ihr Pflichtbewusstsein funktionierte leider noch, wie eh und je. Es hieß also: Nach hause, waschen, Frühstücken, anziehen und auf zum Fellknäuel jagen. Zwar hatte sich langsam aber sicher ein wenig Abwechslung in ihren Kleiderschrank geschlichen, aber auf ihren roten Kampfdress verzichtete Kumiko dennoch nicht. Sie entstieg ihrer heimischen Dusche wie eine neugeborene Göttin, stopfte hastig aufgewärmte Reisbällchen in sich hinein und quetschte die Überreste in eine Bentodose, sodass sie sicher nicht lecker aussahen, aber ihren Zweck erfüllten, diesen Körper am Funktionieren zu halten. Für ihr Frühstück hatte sie lediglich das Nötigste an Kleidern angelegt, sodass sie für ihren Aufbruch noch in ihren Dress schlüpfen musste, der anderen falls ihrer langen Haarpracht wegen nur unnötig nass geworden wäre. Im Laufe ihrer Vorbereitungen ließ sich das Mädchen nochmals all ihre bekannten Informationen durch die blonde Matschbirne gehen, in der alles ein wenig länger dauerte: 'Treffen im Genbu Bezirk, Auftraggeber ist ein kleines, hilfloses Ding, das den Hintern nicht hochbekommt, für sich selbst zu sorgen. Wir sollen Katzen suchen, die verschwunden sind, verscheucht oder so…' Japp, das war es in etwa. Zufrieden nickte sie ihr Spiegelbild an, als sie den seitlich sitzenden, mädchenhaft verspielten Pferdeschwanz festzog, der mal absolut überhaupt nicht zu ihrem Charakter passte und bereits wenige Sekundenbruchteile später mitsamt ihrer Ausrüstung auf dem Weg war und nebenher noch den Versuch zu starten, ihren eigenen Geschwindigkeitsrekord zu brechen: Zweieinhalb Minuten von Shiro nach Josei-Genbu.
Man mochte es glauben oder nicht, recht genau in dem Augenblick, als die Minute anschlug, der als treffzeitpunkt bestimmt war, schlug sie auf dem verhältnismäßig geschäftigen Platz auf, gefolgt von ihrem eigenen Fahrtwind, der einen guten Anteil der wenigen anwesenden Leute dazu veranlasste, fluchend ihre Kleider an sich festzuhalten. »…« Einige Sekunden nahm Kumiko sich heraus, um ihre Umgebung vollends zu erfassen – und nebenher auch wieder ein wenig Atem zu schöpfen. Zwar waren noch andere Leute hier, aber irgendwie blieb ihr Blick sofort an Souta hängen, als ob eine Stimme ihr zuflüsterte, dass er ihr Partner sein müsse – er stach einfach heraus und sie wusste noch nicht einmal warum. Selbstverständlich musterte sie ihn einige unbarmherzige Sekunden lang mit ihrem eisigen starren des Todes, während sie selbst kerzengerade an Ort und Stelle stehen blieb und ihm lediglich ihren Augenwinkel bot. Letztendlich bequemte sie sich doch, das Schweigen zu brechen, ohne ihr für viele beinahe unerträglich stechendes Starren aufzugeben: »Yamasaru Souta-san? Mein Name ist Michiyo Kumiko und wir werden gemeinsam Katzen suchen, wenn ich mich nicht täusche…«
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Fast wie angewurzelt stand Souta da, als er das blonde Mädchen wie ein Blitz auf den Platz gestürmt kam, er dabei seinen langen, roten Mantel stark genug festhalten musste, um diesen nicht wegfliegen zu sehen. Dabei schlug sie in seinen Augen fast ein wie eine Bonde, kam ihr Auftritt doch eher einer Teleportation gleich. Fasziniert betrachtete er die Kunoichi, während er sich in Gedanken bereits ausmalte, ein Wettrennen mit ihr zu veranstalten. Jemanden so schnellen musste er einfach herausfordern! Soutas etwas betrübtere Laune hatte sich schnell gewandelt, war Faszination und Ehrgeiz gewichen. Dass das Mädchen ihn einige Sekunden lang anblickte, ihr Blick dabei starr und distanziert, störte ihn nicht. Vielen wäre in dieser Situation unwohl gewesen, ließ man sich doch ungerne anstarren. Doch Souta reagierte weder unfreundlich, noch blickte er beschämt weg. Er sah ihr direkt in die Augen und bildete ein breites Grinsen, lächelte sie an. Ihr Starren war ihm keineswegs unangenehm. Kumiko, so hieß sie. Ihren Nachnamen hatte er schnell vergessen, die merkte er sich nicht, sagten sie für ihn doch gar nichts aus. "Souta reicht!", erwiderte er freundlich. Von Anreden, die den Grad der Höflichkeit, mit der man jemandem begegnete, unterschieden, hielt er nichts. Er verstand das System ja nicht einmal. "Mensch ist Mensch", erklärte er wie selbstverständlich, "da muss man nicht mit Anhängen unterscheiden." Dass der Großteil der Menschen das bevorzugte, war ihm egal. Direktheit und gewissermaßen Nähe war doch immer besser als Distanz. Warum sollte auch jemand letzteres bevorzugen? "Also, gehen wir rein, Kumiko! Heute retten wir Leben!" Optimistisch klopfte er gegen die große Tür. Ein stilistischer Löwenkopf samt Ring war zwar auch vorhanden, doch diesen ignorierte, erschloss sich Souta der Sinn von diesem doch einfach nicht. Es dauerte ein wenig, dabei wiederholte er das ganze mehrere male, da er dachte, dass man ihn überhört haben musste. "Ich bin ja schon da!", rief eine kratzige und alte, wenn auch irgendwie liebenswerte Stimme. Einige Momente danach, der alte Mann schien nämlich doch noch nicht "schon da" zu sein, öffnete sich die Tür. 1,70m groß, gekrümmter, buckliger Gang und kaum noch Haare auf dem Kopf. Das Äußere passte zu seiner Stimme. "Seid ihr die beiden Shinobi, die meiner kleinen Miu helfen möchten?", fragte er hoffnungsvoll. In seiner Stimme klang Besorgtheit um das junge Mädchen mit. "Genau!" Mit der Hand winkte er sie hinein, ehe er sich umdrehte und die beiden durch einen langen Gang der Villa geleitete. Die Parallele zwischen der heilen, unbefleckten und der zerstörten Seite, zeichnete sich im Inneren genauso gut wie wie im Äußeren ab. Links hingegen Gemälde von stolzen Männern, wahrscheinlich den Vorfahren der Familie, wie sie in feinsten Uniformen posierten, während rechts lediglich die Ruinen eines alten Gebäudes, verkohltes und zu Grunde gegangenes zu sehen waren. Zwischen ihn huschte ein Schatten von Säule zu Säule, schien die kleine Gruppe zu verfolgen. Nicht, dass es dem unaufmerksamen Jungen auffiel. Vielleicht war es ja auch nur Einbildung. Nach und nach prägte sich der Ort dem Genin ein, war dafür doch genügend Zeit. Der alte Mann, wahrscheinlich handelte es sich um dem ehemaligen Butler, hatte seine besten Tage längst hinter sich gehabt. Zentimeter für Zentimeter schritt er den langen Gang vorran, behinderte die beiden Jugendlichen, die hinter ihm hetrotten mussten. "Du bist zu langsam, alter Mann!" Souta war nicht unbedingt unverschämt, dafür aber ziemlich direkt. "Hohoho, mit so energiegeladenen Jungspunden wie euch kann ich natürlich nicht mithalten." Glatte Lüge. Konnte er überhaupt mit jemandem mithalten? "Aber keine Sorge, wir sind schon da", fügte er hinzu, ehe er auf eine große Tür zeigte. Der Flur hatte ein solches Ausmaß, dass man sie zu Beginn nicht einmal sehen konnte. Die Dunkelheit, in die dieser Teil des Gebäudes gehüllt war, trug ebenfalls ihren Teil dazu bei. Als die drei dann schließlich den Raum betraten, blickte ihnen das kleine Mädchen bereits entgegen. Es war ein großer Saal, ein Esszimmer, um genau zu sein. Auf einem der seitlichen Stühle saß sie, in ihren Händen ein Kuscheltier haltend. Sie hatte hüftlanges, braunes Haar, kastanienfarbene Rehaugen, mit denen sie die beiden Shinobi anblickte. Deutlich konnte man ihr die Trauer ansehen, die sie die letzten Stunden und Tage erleben musste. Doch gleichermaßen erkannte man auch die Hoffnung, die sich beim Anblick Soutas und Kumikos entfachte. Sie musste gar nichts sagen, vielleicht vermochte sie das auch gar nicht, um den Jungen dazu zu bewegen, sich sorgevoll neben sie zu setzen, sie mit mitfühlenden Augen anzublicken. Entweder hatte er ein besonders gutes Händchen für Kinder oder er wusste einfach mit Menschen umzugehen, denen es schlecht ging; vielleicht war es auch beides - so oder so begann sie sich nach kurzer Zeit zu öffnen, erzählte die Geschichte von der jungen Katze, die sie einst fand und adoptierte. Danach sprach sie darüber, wie viel Spaß sie mit dessen acht Kindern hatte. Es langweilte den jungen Genin, da ging es seiner Partnerin sicherlich nicht anders. Doch einerseits half es ihr bestimmt, in tollen Erinnerungen zu schwelgen und andererseits erfuhr er nicht nur, wie die Katzen aussahen, sondern gleichzeitig auch gewisse Gewohn- und Besonderheiten, die diese ansich hatten. Sogar, was manche von ihnen am liebsten machten, wo sie sich manchmal aufhielten, erzählte sie. Danach konzentrierte sie sich endlich auf das Wesentliche. "A-Also... Sch-Schmitt wurde g-glaube ich... auf der B-Baustelle in der N-Nähe gesehen. D-Da, wo das neue Einkaufszentrum gebaut wird. Die L-Leute haben einen k-kleinen Tiger g-gesehen" Schmitt, das war das letzgeborene und gleichzeitig auch kleinste der Jungen. Sein Fell war orange und mit schwarzen Linien verziert, er sah tatsächlich wie ein kleiner Tiger aus. Souta wusste alles, was er brauchte. So legte er seine Hand auf Mius Schulter, blickte ihr tief in die Augen und sprach zu ihr: "Pass auf, Miu! Ich und Kumiko versprechen dir hoch und heilig, dass wir am Ende des Tages alle acht Katzen gefunden und hierher gebracht haben werden. Es gibt nichts, was wir lieber tun würden! Du kannst uns vertrauen." Er hoffte, sie zu motivieren. Die gesamte Aussage war ehrlich gemeint, Souta hatte sich selbst dazu verpflichtet, dem Mädchen zu helfen. Dass er auch für Kumiko sprach, war nicht unbedingt beabsichtigt, lag wohl aber daran, dass er einfach hoffte, dass sie genauso dachte. Nachdem sich beide verabschiedet hatten, das Angebot des Butlers, noch auf einen Tee zu bleiben, schlug er aus, und sie dabei waren, die Villa zu verlassen, wollte er direkt herausfinden, ob seine Partnerin genauso wie er an Herausforderungen interessiert war. Er hatte ihren coolen Auftritt vorhin nämlich nicht vergessen. "Ich weiß zwar nicht, wo sie ist, aber lass uns ein Wettrennen zur Baustelle machen!"
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Die Atmosphäre der Spannung, die sich bei ihren Auftritten für gewöhnlich schnell herausbildete, lies sich diesmal nicht blicken – Nicht, dass sie es sich irgendwie anmerken lies: Sie war durchaus positiv davon überrascht, wie er ihren Auftritt aufnahm. Trotzdem würde sie ihm den Gefallen nicht tun, ihn einfach titellos und mit Vornamen anzusprechen. Dafür war sie einfach zu… Kumiko:»…« Die nötige Antwort in Bezug auf Direktheit und Distanz würde sie sich für später aufhalten, denn in einer Sache hatte er durchaus nicht unrecht: Sie sollten ihrem Klienten die Aufwartung machen – sofort, denn die wenigsten ihrer Auftraggeber hatten sich in ihrem Berufsleben als besonders geduldig herausgestellt und diesen wollte sie nicht unnötig auf die Probe stellen. So quittierte sie seine – zugegeben ziemlich unhöfliche – Aufforderung mit einem schweigenden Nicken und folgte ihm zu dem schon halb verfallenen Haus. 'Hätten wir damals ein so großes Haus gehabt, wäre sicher alles anders geworden.' Kumiko konnte natürlich nur mutmaßen, ob ihre Mutter sich dann vielleicht hätte überreden lassen, doch daheim zu bleiben, anstatt sich ins Missionsgetümmel zu stürzen, aus dem sie irgendwann nicht mehr zurückkehrte; in jedem Fall war es Vergangenheit und nicht mehr zu ändern – sie zwang sich, ihre Gedankengänge zurück auf das „Hier und Jetzt“ zu lenken, während sie darauf warteten, dass ihnen die Tür geöffnet wurde.
Als ihnen der Butler dann letztendlich doch Einlass gewährte, holte die Blondine bereits Luft, um sich vorzustellen – aber der Stühlchenkreis blieb aus – entweder ihr Klient verschwendete tatsächlich ungern Zeit, oder er sah es nicht als notwendig an, zu wissen, wer ihm da bald einen Gefallen tun sollte. In jedem Fall folgte sie dem älteren Herrn durch das nach bestem Wissen und Gewissen eingerichtete Resthaus, sich höflich dem Gehtempo ihres Führers anpassend und respektvoll schweigend. Den nach vorn gerichteten Blick lenkte sie lediglich einmal auf ihren Partner, als dieser sich tatsächlich herausnahm, an einem ihrer Klienten herum zu kritisieren. Schweigend ertrug sie die Situation und schloss sie am Ende mit einem Leisen »Ich bitte vielmals um Verzeihung…« ab. Unterdessen geisterten in ihrem kleinen, runden Köpfchen die möglichen Reaktionen ihrer früheren Auftraggeber herum, wenn sie diese auf eine derart unverbindliche Art und Weise angesprochen hätte; 'Undenkbar…' Möglicherweise hatte sie diesmal mit ihrem Klienten einfach unglaubliches Glück – oder aber Yamasaru gehörte zu diesen Leuten, denen man einfach nicht böse sein konnte? So was soll es ja geben. Für die Taijutsuka bedeutete dies, dass sie sich eventuell genötigt sah, in Zukunft die Wortführung zu übernehmen, um sicherzugehen… als ob. Selbst, als ihr freundlicher Führer anhielt und ihnen bedeutete, dass sie hinter der Nächsten Tür der eigentliche Klient erwartete, schwieg sie noch vor sich hin. Der Anblick auf das junge Mädchen, der sich Kumiko bot war in ihren Augen beinahe erbärmlich: Ängstlich, zusammengesunken, sich an ein Stofftier klammernd und am Wichtigsten: Außerstande sich selbst zu helfen oder auch nur den Gedanken daran fassen, dass sie auch selbst etwas an ihrer Situation ändern konnte. Trotzdem verbeugte sie sich höflich, wie es sich gehörte und stellte sowohl sich, als auch ihren Mitstreiter gebührend vor, das gehörte sich einfach – und hoffentlich begriff Yamasaru-san das auch noch: »Ich entbiete meine Grüße, mein Name ist Michiyo Kumiko, das ist Yamasaru Souta-san. Wir sind wegen der Katzen hier.« Kaum, dass sie geendet hatte, fragte sie sich unweigerlich, wie viel von ihrer Vorstellung untergegangen sein musste, da ihr aufmerksamer Partner sich bereits einen Sitzplatz neben dem Klienten gesichert hatte. Ein Platz war ihnen nicht angeboten worden, also blieb zumindest Kumiko höflich stehen, während sie zuhörte und sich nebenher noch fragte, warum der Butler neben ihr so seltsame Laute von sich gab, die irgendwo zwischen unterdrücktem Lachen und zurückhaltendem Brummen einzuordnen waren.

Moral von der Geschichte: Die kleine, Hilflose Miu hatte ihre Kätzchen verloren und die beiden sollten sie suchen. Nachdem das klar war, wollte Kumiko ungern weiter ihre Zeit verschwenden, hatte sich aber zumindest erhofft, die möglichen Aufenthaltsorte aller vermissten Tiere auf einmal herauszukriegen. Baustelle also… Es gab zwei davon in der Gegend und optimistischerweise hoffte die Blondine einfach, dass es die Nähere von beiden war, die ihre kleine Klientin meinte. Kumiko – mit dem Temperament einer Blumenvase gesegnet – legte den Weg zurück nach draußen vorrangig schweigend zurück und ließ lediglich der Aufwärtsbewegung ihre linken Augenbraue freien Lauf, als Souta ein Wettrennen zu einer Baustelle Vorschlug, von der er nicht wusste, wo sie liegt. »Yamasaru-san.« Der Zeitpunkt war geradezu perfekt. Michiyo-chan erlaubte sich, in entspanntem Tempo zu dem angenommenen Lageort der Baustelle ihrer Hoffnungen zu gehen, als sie ihm endlich ihre Antwort zum Thema Distanz und Direktheit geben wollte. Vielleicht sollte sie…? Ja, sie sollte! »Zu der Sache bei unserer Begegnung: Ich bin sicher, Ihnen ist bewusst, dass man in unserem Beruf jederzeit damit rechnen muss, zu sterben. Ich für meinen Teil habe nicht vor, mich durch kurzzeitige Bande von meiner Einsatzfähigkeit abbringen zu lassen. Mit Distanz werden Sie also weiterhin rechnen müssen… « Nuff said! Zumindest zu diesem Thema. Das Wettrennen wollte schließlich auch ausgeleuchtet werden: »auf ein Wettrennen werde ich für meinen Teil verzichten. Ich plane meine Kraft für das Training nach dieser Aufgabe zu verwenden. Dass wir nicht die möglichen Aufenthaltsorte aller Tiere erfahren konnten wirft uns zwar in der Zeit zurück, jedoch glaube ich, dass wir gegen Mittagszeit damit fertig sein können.« Trüge sie eine Uhr, würde sie feststellen, dass ihnen dazu noch wenig mehr, als zwei Stunden blieben, aber auch das konnte man als Herausforderung ansehen, nicht? Die Baustelle, der sie sich näherte, stellte ein Paradies für Kletterfreaks und mutprobensüchtige Lausebuben dar. Bisher bestand die Gebäudekonstruktion, die hier einmal entstehen sollte lediglich aus Stahlträgern in bis zu drei Stockwerken Höhe, mit spitzen Pfählen und scharfen Kanten en Masse – und dort durften sie nach Kätzchen suchen, wie schön…
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
"Kannst du dich nächstes mal nicht einfacher ausdrücken?", fragte er leicht schmollend. Souta brauchte eine Weile, um zu verstehen, was seine Partnerin da eigentlich von sich gab. Intelligenz war nichts, das er im Übermaß besaß, entsprechend dauerte es, bis die komischen Formulierungen ein stimmiges Gesamtbild ergaben. Danach änderte sich der Gesichtsausdruck jedoch nur geringfügig. "Freundschaften behindern unsern Beruf? Das versteh' ich nicht" Shinobi waren tapfere Kämpfer, die sich dem Schutze ihres Dorfes verschrieben. Genauso aber war es ihre Aufgabe, sich gegenseitig zu beschützen, den Rücken zu decken und vollkommen zu vertrauen. Natürlich stellte sich ihm da die Frage, wie Distanz einander loyaler machen könnte als Freundschaft; sie selbst zu beantworten vermochte er jedoch nicht. Kumikos Gedankengänge erschlossen sich ihm nicht einmal im Ansatz, entsprechend ratlos blickte er auch drein. Und die Antwort auf das Wettrennen? Die munterte ihn auch nicht auf, ließ ihn eher stark die Augenbrauen senken, wie es ein kleines Kind tat, das nicht bekam, was es wollte. "Ein Wettrennen schadet doch nicht und verbraucht schon gar nicht deine Kraft. Ganz im Gegenteil, es belebt und erfrischt dich!", argumentierte er, während er versuchte, sie zu motivieren und doch noch zum Rennen zu überreden. Für diese sportliche Herausforderung blieb aber keine Zeit mehr, waren sie doch bereits an der naheliegenden Baustelle angekommen. Leicht hatte er die Schultern gesenkt, als er auf den großen, lauten Platz kam. Überall standen Gerüste, hörte man das Geräusch von Hämmern, die auf Nägeln einschlugen. Viele Männer stemmten mit ihren Oberkörpern große Holzbalken, transportierten sie von A nach B. Einer stach jedoch hervor, war nicht in die übliche, verdreckte Montur aus Latzhose und fettigem Unterhemd gekleidet. Nein, bei ihm konnte man das verdreckt streichen. Er arbeitete nicht aktiv, trug seinen Helm wohl einfach nur um tüchtig auszusehen. In seinen Händen hielt er eine Blaupause, begutachtete sie und blickte zufrieden auf das Geschehen. "~Ach, mein schönes Einkaufszentrum~", summte er glücklich vor sich hin. Das war das Schlüsselwort! Hier waren sie richtig! Die kleine Glückswelle - Soutas Gemütszustand schwankte immer so schnell hin und her - wurde sogar noch verstärkt, als er sich Kumikos Satz in den Kopf rief. "Bis zur Mittagsstunde fertig werden, hast du gesagt? Wir schaffens bis 11, das ist doch 'ne Herausforderung!", verkündete er euphorisch, während er bereits auf den großen, bärtigen Mann zu maschierte, "Und dann reden wir über die Sache mit den Freundschaften, du hast nämlich ein ganz falsches Bild von Shinobi!" Oh, wie sehr er sich irrte. Mehr dazu kam vielleicht später, der Bauleiter war nun wichtiger. "Hallo!", rief er ihm schon von Weitem entgegen und positionierte sich dann selbstbewusst und breitbeinig vor ihm,"ich bin Sou-", er stockte, erinnerte sich daran, dass es die Kunoichi großen Wert auf Nachnamen legte, "Yamasaru Souta! Und das da neben mir ist M-" Aber ihren hatte er vergessen...
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Kumiko haderte mit sich: Sollte sie wirklich die Kraft aufwenden, ihrem Partner zu erklären, warum es schädlich war, kreisch-heulend auf dem Fußboden herum zu knien, während die selben Feinde, die gerade noch eben jene ausgelöscht hatten, die einem so unglaublich wichtig waren, gerade im Begriff sind, auch einen selbst ins Visier zu nehmen? Vielleicht später einmal, jetzt hatten die beiden – na ja, Kumiko auf jeden Fall – erst einmal eine Aufgabe zu bewältigen, die ihnen sicherlich im Moment wichtiger waren, als eine Grundsatzdiskussion, nicht? Das Mädchen brauchte noch nicht mal wirklich zu rechtfertigen, warum sie nicht an diesem kindischen, unterentwickelten, völlig unnötigen Schwachsi- Training teilnehmen würde, denn der Weg erwies sich als denkbar kurz. 'Vielleicht hätte ich den kurzen Weg direkt als Argument nehmen sollen? Dann wären wir einer Diskussion vielleicht ganz ausgewichen.' Eine meisterhafte Schlussfolgerung! An der Baustelle angekommen, sondierte die Blondine als allererstes die Lage und die unmittelbare Umgebung: Chaos, Chaos, noch mehr Chaos und… ähm, ach ja: Chaos, nebst einigen Arbeitern, herumliegenden Metallträgern, Pulversäcken und was man für hochmoderne Gebäude sonst noch so alles brauchte. Die entsprechende Geräuschkulisse war selbstverständlich inklusive; wild ineinandergreifende Hämmergeräusche, umrahmt von gelegentlichem, lautem Scheppern und gegrölten Fragen und Antworten der Bauarbeiter. Eine völlig normale Baustelle, keine versteckten Feinde, keine Fallen, keine sonstigen Überraschungen, mit denen man auf einer Baustelle nicht eh zu rechnen hätte: Grünes Licht!
Die Taijutsuka folgte ihrem lebhaften Kameraden hin zu einem der wenigen Leute, die hier herumstanden, ohne ein Werkzeug in der Hand zu halten. Sie hatte sich vorgenommen, diesmal die Begrüßung zu- uuund zu spät… Kumiko hat ihren Auftritt schlicht verpennt, weil ihre Gedankengänge noch mit einer passenden Antwort zum Thema Realismus und Zeitgefühl zugange waren. Schließlich blieb ihr nichts anderes übrig, als sich höflich zu verbeugen und die Katastrophe zu… ertragen. Dass Yamasaru ihren Namen vergessen hatte, machte die Sache für sie nicht angenehmer, aber wer das Blondchen kannte, konnte sich sicher sein, dass sie sich nichts anmerken ließ. Stattdessen führte sie die Begrüßungsfloskel ihres Partners beinahe nahtlos fort: »-ichiyo Kumiko, es ist mir eine Ehre! Wir sind auf der Suche nach einem Katzenjungen, das wir auftragsgemäß auffinden sollen. Laut unseren Informationen halt sich das Tier bevorzugt auf dieser Baustelle auf. Wir hofften, Sie hätten Informationen über den Verbleib.« Selbstverständlich klang sie dabei so motiviert wie ein Metronom auf Largo, damit auch die Situation in der sie sich befanden, mit der nötigen Spannung versehen war. Der vermutliche Bauleiter dieser Einkaufsmeilenunternehmung schien sich ob ihrer Fragestellung zunächst einmal den Staub aus der Rübe kehren zu müssen, denn er blickte die beiden ungleichen Ninjas eine ganze Weile recht ratlos an, wie auch zwischen ihnen hin und her.
»Äh, Moment…« stammelte er schließlich, noch immer sichtlich verwirrt, ehe er sich umwandte: »WEIß HIER EINER, WO JULIUS IST?« … also DAS hätten die beiden Doofköppe schon noch selber gekonnt, aber man wollte ja höflich sein… zumindest Kumiko versuchte es noch… ein bisschen… zunächst mal bekam ihr Ansprechpartner einige Bekundungen zurückgebrüllt, dass der Aufenthaltsort des Zielobjektes unbekannt sei, bis letztendlich aus schätzungsweise ca. 20 bis 25 Metern Entfernung die erlösende Information kam: »Probier ma unterm Pausencontainer! Ich glaub, ich hab ihn drunter kriechen sehen!« sogleich wandte sich ihr Gegenüber wieder zu den beiden Jugendlichen um »Julius, äh, ich meine, die Katze versteckt sich ziemlich oft unter dem Container da hinten, der steht nicht ganz gerade, deshalb kann er halt drunter krabbeln… Ähm… ja… wir haben ihn Julius genannt, weil-« »Vielen Dank…« unterbrach sie ihn, der Grund interessierte das Mädchen gerade nicht im Geringsten. Sie wussten, wo das Vieh war und gut. Das Problem, dem sie sich jetzt stellen mussten war: Wie bekamen sie die Katze unter dem Container hervorgelockt. Kumiko fiel da schon etwas ein, aber vielleicht gab es ja eine weniger… drastische Lösung, als Suiton: Suiryô no henka shiyasui, Souta hatte ziemlich genau drei Sekunden, sie aufzuhalten.
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Michiyo Kumiko, Mi...yo Kumiko, Mi- verdammt. Und vergessen. So ähnlich spielte es sich in Soutas Gedanken ab. Gerade wurde er noch genannt und schon hatte er ihn vergessen. Leicht ratlos stand er also kurz da, ehe sich sein Gedächtnis meldete. Dieses Mal jedoch in Form einer ihm nur allzu bekannten Person: Shugo, sein langer, roter Mantel, den er einst von seinem Vater geerbt hatte, sprach oft zum kleinen Blondschopf, wenn dieser mal nicht weiter wusste oder einfach Hilfe benötigte. "Das weißt du doch, Souta, du hast ihn schon jetzt oft genug gehört.", mahnte er den Jungen.Das war zwar nicht hilfreich, motivierte ihn jedoch ungemein. Sein Kopf begann zu rauchen, arbeitete auf Hochtouren, während sich die Augenbrauen leicht verengten und zur Mitte hin senkten, zeigten, wie anstrengend das für ihn war."Julius Kumiko...", murmelte er leise vor sich hin, körperlich zwar anwesend, geistig jedoch keineswegs. Moment. Julius? Er wusste nicht, wo er diesen Namen aufgeschnappt hatte, als plötzlich die Erleuchtung kam. Natürlich! Nein, er hatte sich nicht etwa an Kumikos Namen erinnert, stattdessen kam ihn die Erkenntnis, dass sie hier am falschen Ort waren - zumindest dachte er das. "Nein", mischte er sich kopfschüttelnd und mit traurigem Gesichtsausdruck ein, "das ist nicht unser Kater, wir suchen Schmitt..." Als der Bauleiter wenig später jedoch seine Namensgebung begründen wollte, horchte Souta auf. So stand er noch immer an der Stelle, als die Kunoichi bereits abwinkte, sich auf den Weg zum entsprechenden Container machte. "Weil?!", fragte er hastig. "Äh" Kurzzeitig war er aufgrund des widersprüchlichen Verhaltens der beiden Genin überrumpelt. "Weil?!", wiederholte er, weil er endlich die Antwort auf die Frage wissen wollte, die er sich innerlich stellte."Weil wir seinen Namen nicht kannten." Souta erhob seine Hand, legte sie dem Mann auf die Schulter, was natürlich komisch aussah, da dieser weitaus grö.., ähm, älter war. Strahlend blickte er ihm in die Augen. "Danke, man! Du hast uns wirklich sehr geholfen, echt toll von dir!", bedankte er sich beim hilfsbereiten Mann, woraufhin er seiner Partnerin folgte. "Julius ist einfach nur ein anderer Name für Schmitt!", erklärte er ihr fröhlich. Dass sie genau das schon wusste, war ihm nicht klar, dachte er doch, dass sie sich zur anderen Baustelle aufmachen wollte. Im gleichen Moment machte sie sich schon an die Arbeit, formte Fingerzeichen und schien damit auf den Container zu zielen. Während Soutas Augenbrauen einen Bogen schlugen, war sein Mund leicht geöffnet und sein Blick direkt auf sie gerichtet. Gespannt wartete er darauf, was nun geschehen würde. Ninjutsu? Dafür interessierte er sich fast so sehr wie für Taijutsu, auch wenn das nichts an seinem mangelnden Können änderte. Die Vorfreude auf den coolen Trick wurde jedoch schnell zu Überraschung, als er sah, dass Kumiko gerade große Mengen Wasser erschuf, schwank schließlich in Schockiertheit um, als er ihre Absicht erkannte. "Michiyo Kumiko!!", schoss es ihm in diesem Moment aus dem Mund, während das Wasser bereits auf den Container zufloss. In Situationen wie diesen wusste Souta genau, wie er zu reagieren hatte: Beschützen und verteidigen, das war seine Aufgabe, ob Mensch oder Tier. Keinesfalls konnte er also zulassen, dass das arme Kätzchen überschwemmt wurde, sich möglicherweise noch verschluckte oder erkältete! So sprintete er auf die provisorische Unterkunft zu, legte sein Gesicht auf den Boden und erkannte im kleinen Spalt tatsächlich den orangenen Kater. "Komm her, Schmitt, ich beschütze dich!", rief er ihm zu. Vertrauen konnte er damit nicht erwecken, war er in den Augen des Tieres doch nur ein Irrer, der ihn mit gerade mit Schreien zu sich locken wollte. Als er jedoch das Wasser erkannte und bemerkte, dass Souta mit seinen Armen versuchte, dieses wegzupaddeln - er hätte Kumiko auch einfach darum beten können, das Jutsu abzubrechen, aber warum einfach, wenn man es sich schwer machen konnte? -, verstand er langsam dessen Rolle. Nachdem sich dieser die Arme nass gemacht hatte, während das Tier selbst nicht wirklich vom Wasser verschont blieb, lief es ihm in die ausgestreckten Arme und wurde dann schließlich rausgezogen, ohne überschwemmt zu werden. Mit einem "Miau", kommentierte es die Situation, blickte seinem Retter tief in die Augen. Natürlich war Souta ein echter Mann, doch zu behaupten, dass es nicht sein Herz berührt hätte, das unglaublich kleine und süße Ding zu sehen, wäre gelogen. Schmitt schmiegte sich an Soutas Brust, während er entspannt schnurrte. Letzterer blickte schließlich vollkommen durchnässt zu seiner Partnerin, warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. "Du solltest dich entschuldigen, Kumiko! Du kannst doch Katzen nicht einfach überschwemmen." In diesem Moment rückten aus der Ferne bereits einige der Arbeiter an, in ihren Gesichtern zeichnete sich ihre Wut deutlich ab. Natürlich, schließlich drohte gerade ihr Container zu durchnässen, das Wasser war nämlich nicht wenig. Wenn sie keinen Ärger wollte, musste sie nun schnell verschwinden. Am besten sogar so schnell, dass Souta nicht verstand, warum die beiden sich so stark beeilten. Ansonsten würde er von ihr verlangen, zu von ihr angerichtetem Schaden zu stehen. Sein Gewissen siegte nämlich immer.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Yamasaru-Sans erste Amtshandlung, nachdem sie es geschafft hatten, die erste Katze aufzufinden war also jene, ihr mitzuteilen, dass Julius ein Synonym für Schmitt war… »… Korrekt.« So ganz ohne Antwort wollte sie ihn doch nicht lassen, obwohl in ihrer runden, eigentlich – zumindest nach eigenem Empfinden – ebenfalls nicht besonders hellen Rübe Zweifel, nicht die Ersten im Übrigen, daran aufkamen, ob er wirklich und vor allen Dingen wie er die Akademie überstanden haben könnte. Ihr Plan formte sich schnell und völlig schmerzbefreit aus: sie plante, ein wenig Wasser zu schaffen, und dieses unter den Container zu leiten, um die Katze – die wegen ihres Naturells das Wasser scheute – darunter hervor zu locken. Sie hatte keine große Menge geplant, aber ihr scheinbar übereifriger Partner schien das irgendwie anders zu sehen. Unerwarteter weise funktionierte sein Namensgedächtnis diesmal ganz ausgezeichnet, denn nach dem Kumiko ihre Fingerzeichen geformt hatte und das erste Rinnsal auf die große Metallbox zu…schlich, vernahm sie ihren Namen hinter sich mit einem Unterton von… Panik? Überraschung? Egal, Das Mädchen war noch nie gut in solchen emotionalen Sachen, aber es klang eindeutig nicht positiv. In ihrer Konzentration verhaftet, hatte sie den Zwischenruf keineswegs erwartet und zuckte entsprechend zusammen. Leider zuckte sie nicht nur körperlich, sondern auch innerlich, sodass sie eher reflexartig die Menge des entlassenen Chakras erhöhte – und damit auch die erschaffene Wassermenge.
Dramatisch war die Flutfläche noch immer nicht, mit dieser Menge bekam sie eventuell einen süßen, kleinen Gartenteich gefüllt, aber des ebenen Geländes wegen sah die betroffene Fläche doch recht… riesig aus. 'Dieser Typ macht mich fertig… und er merkt es noch nicht mal…' Wenigstens war ihr Plan insoweit aufgegangen, dass das Tier jetzt nicht mehr unter der großen Kiste hockte. Ein Teilsieg, wenn sie die weniger gut gelaunten Bauarbeiter so betrachtete, die da auf sie zukamen. Geduldig wartete sie ab, bis sie direkt vor ihr zum Stehen kamen, ehe sie das Wort ergriff: »Ich bitte vielmals um Verzeihung, ich habe mich in der Chakramenge… verschätzt.« Na ja, stimmte nicht ganz, aber das musste die Arbeiter ja nicht kümmern. »Verschätzt? Sieh dir das Ergebnis an! Sei froh, dass der Container aus Metall ist. Wäre der aus Holz, hätte er undicht sein können!« Ihre Antwort war eine schuldbewusste, höfliche, aber doch recht zackige Verbeugung, ehe sie mit der Monotonie einer Aufziehpuppe mit ihrer Entschuldigung fortfuhr: »Ich werde mich selbstverständlich daran begeben, den Schaden zu beseitigen. Wenn ich mir einen Spaten entleihen dürfte?« Ihr Blick wanderte zu Souta hinüber »In der Zwischenzeit können Sie sicherlich bereits unseren Fund abgeben und die Fundorte der anderen sieben Tiere in Erfahrung bringen.« jawohl; die Taijutsuka würde das hier selbst klären, denn schließlich war es auch mehr oder weniger auf ihrem Mist gewachsen!
Was Souta tat oder ließ interessierte das Blondchen fortan recht wenig, denn trotz der verständlichen Aufregung des Baupersonals bekam sie dann doch noch einen Spaten gestellt, mit dem sie in Windeseile, so es der Boden hergab ein kleines System aus winzigen Kanälen um den Container herum aushob. Der „Kanal hatte eine breite und Tiefe von geschätzt zehn Zentimetern und war sicherlich nicht derart Kompliziert, als dass es länger als drei Minuten ihrer Zeit in Anspruch genommen hätte. Selbst, wenn man den „zweiten Ring“ mit ein wenig Gefälle hinzuzählte, kam sie noch nicht ganz auf drei Minuten Arbeitsaufwand. So ganz schienen die Arbeiter ihr nicht zu trauen. Deshalb fungierte einer von ihnen als Aufpasser und blickte ihr kritisch über die Finger: »Auf diese Weise sollte das Wasser innerhalb weniger Minuten in den Boden sickern, die genaue Dauer kann ich jedoch nicht prognostizieren«, beschied sie ihm, quasi während sie ihm den Spaten in die Hand drückte und sich wortlos in Richtung ihres Auftraggebers verdünnisierte. Mit etwas Pech erwies sich ihr nicht besonders Fixer Partner auch noch als Moralapostel. Sie selber war auch von diesem Schlag, daher fragte sie sich auf dem Rückweg unweigerlich, ob sie eventuell auch als… unangenehm empfunden wurde; speziell von den Leuten, mit denen sie bereits ein oder zwei Missionen hinter sich gebracht hatte…
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
"Das finde ich echt toll von dir!", lobte Souta das Mädchen für ihre Entscheidung. Zwar hatte sie einen Fehler gemacht, gestand sich diesen jedoch ein und wollte ihn sogleich beheben. Eine solche Einstellung empfand der Junge als vorbildhaft und bewundernswert, weshalb er sogar darüber nachdachte, ihr bei der Beseitigung des Wassers zu helfen. Die Entscheidung jedoch wurde ihm von Kumiko abgenommen, trug sie ihm doch gerade auf, das Tier abzuliefern und sogleich nach neuen Tipps und Aufenthaltsorten zu suchen. Schmitt schien zu verstehen, drückte seinen Kopf gegen Soutas Brust und schnurrte laut. Der Kater stimmte zu, endlich die kleine Miu wiederzusehen, gleichzeitig jedoch schien ihm ein wenig unwohl zu sein, zurück in die Villa zu gelangen. Nachdem der kleine Blondschopf sich mit einem fast schon knuffigen "Hör auf, mich zu siezen!" verabschiedete, sich auf den Weg zum halb abgebrannten Gebäude machte, krallte sich der Vierbeiner mit seinen Tatzen immer stärker in das schwarze Unterhemd des Jungen, welches er unter seinem offenen, roten Mantel trug. Die Krallen des wenige Wochen alten Tieres bohrten sich schließlich sogar in die Haut und schmerzten somit stark in Soutas Brust. "Hey", machte er seinen Begleiter auf dessen Verhalten aufmerksam, woraufhin er sein Tempo stark drosselte und ihm in die Augen blickte. Das süße, schmale und putzige Gesicht erstickte jede Form der Wut bereits im Keim, weshalb der sonst so impulsive Genin nicht anders konnte, als so einfühlsam, wie ihm nur möglich war, auf die Situation zu reagieren. "Du brauchst doch keine Angst zu haben, du kommst zurück zu deiner Familie!", versuchte er den Kater zu motivieren. Ob er von den Worten überhaupt etwas verstand, war unklar, aber das hielt Menschen für gewöhnlich auch nicht davon ab, mit Tieren zu reden. "Alles wird gut werden! Und wenn irgendetwas ist, werde ich dich beschützen, genauso wie vorhin mit dem Wasser!", merkte er an, als Schmitt seine Krallen noch immer nicht entfernen wollte. "Und Kumiko hat sich sogar bei dir entschuldigt." Eigentlich hatte sie das nicht, doch in seinem Gutmenschentum überinterpretierte er oft die meisten Sachen, ohne sie richtig zu begründen - wie ein Schüler im Deutsch-Leistungskurs eben. Würde die Glühbirne in seinem Kopf ein wenig heller leuchten, wäre ihrem Besitzer bereits aufgefallen, dass Kumiko eigentlich kein bisschen tierlieb war, doch mit Intelligenz war er nunmal kaum gesegnet. Bisher kam er wunderbar ohne sie zurecht, musste er sich in der Akademie doch lediglich Zahlen und wichtige Fakten von seinem Großvater in den Kopf schreien lassen. Dass die praktische Prüfung so viel mehr zählte, war sein Glück, hatte er den Vortrag zum Thema Genjutsu doch vollkommen versaut. Inzwischen war er dann schließlich an der Villa angekommen - der Kater hatte seine Krallen nach den zuletzt genannten Worten auch endlich aus der Brust entfernt. Den Blick des Tieres konnte er nicht richtig deuten, als er an der Türe klopfte. Erneut dauerte es ein wenig, weshalb sich Souta eines kleinen Tricks bediente. Er rief einfach: "Ich habe Schmitt mitgebracht!" Und sogleich öffnete sich die Tür, stand der alte Mann mit großen und geweiteten Augen vor dem Genin und blickte fröhlich auf das junge Tier. Aus Soutas Armen heraus sprang er in die des Butlers, leckte ihm fröhlich über das Gesicht und tollte kurz mit ihm herum. Der Junge kommentierte das mit einen fröhlichen Lächeln, während er die Faust gegen seine Brust drückte, damit Stolz symbolisierte. Gleichzeitig knickte er ein wenig ein, drückt er doch auf die Stellen, in die sich die Krallen eingebohrt hatten. Dass das Tier vor dem alten Mann keine Angst verspürte, ließ eigentlich nur noch darauf schließen, dass mit dem kleinen Mädchen etwas nicht stimmte. Doch Soutas Gefühl, dass auch das nicht der Fall sein könnte, bestätigte sich, als er und das Kleine - der Butler wurde erneut zurückgelassen - durch die Tür schritten, den großen Speisesaal betraten. Mit großen Augen rannte das sonst so schüchterne Mädchen auf den gestreiften Kater zu, der es ihr genauso gleich tat. Glücklich schlechte er auch ihr durch das ganze Gesicht, setzten sich die beiden Menschen und das Tier schließlich an den Tisch, ehe kurze Zeit später der alte Mann den Raum betrat. Mit lautem Stöhnen und knarzenden Geräuschen - deren Quelle nicht etwa die Stühle, sondern seine Gelenke waren - setzte er sich dazu, ehe die drei besprechen wollten, wo sich die restlichen Katzen aufhielten. Eigentlich wurde Souta bereits alles gesagt, was sie wissen mussten. Exakte Aufenthaltsorte kannte halt keiner, lediglich durch ihre größten Interessen konnte man darauf schließen, wo sich die so unterschiedlichen Geschwister aufhielten. Doch da der Genin das bereits vergessen hatte, war eine Auffrischung sicherlich nicht schädlich. Nur noch einmal die Füße hochlegen... Die Arme hinter dem Nacken verschrenken... Der alte Mann entspannte sich doch schließlich auch, legte seinen Oberkörper auf dem Tisch nieder. Und auch Schmitt kugelte sich auf dem Schoß des kleinen Mädchens eins, die sich sanft und langsam auf ihn herabsinken ließ. Wenige Sekunden später waren alle eingeschlafen...
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Eine Antwort hatte sie sich bisher gespart, sie hatte einen unabsichtlichen See zu entfernen gehabt und versucht, sich ganz darauf zu konzentrieren. Jetzt aber, auf dem Weg zurück zu ihrem Klienten musste Kumiko zwangsläufig über die Beschwerde ob ihrer Umgangsformen nachdenken. Es dauerte nicht sehr lange, zu einem für sie zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen und sich nebenher noch dazu zu entschließen, ihre Senpai und sonstigen Bekanntschaften später einmal zu aktivieren um ihre eigenen Eigenheiten auszuloten. Mit ruhigem Blick näherte sie sich der Tür des halb abgefackelten Hauses, schließlich war es nur eine Haustür. 'Vielleicht war ich mit der Zeit doch zu optimistisch?' Obwohl sie das Chaos wirklich zeitnah beseitigen konnte, fragte sich das Blondchen tatsächlich, ob sie ihre Planungen nicht vielleicht ein wenig großzügiger gestalten sollte, als sie an die Tür klopfte und drinnen das bekannte Pochen hinterließ. Unterschied diesmal: Die Tür ging nicht auf, kein runzeliges, freundliches Gesicht erschien, um sie nach drinnen zu geleiten; nichts. Es verging eine Minute, zwei, fünf, zehn, zwanzig und es tat sich einfach nichts. Gelegentlich klopfte das Mädchen nochmals an die Tür und entschloss sich nach genannter Zeit dazu, der Sache auf den Zahn zu fühlen: 'Die werden nicht ausgeflogen sein, schließlich haben sie uns angeheuert und wissen, dass wir noch Informationen von ihnen brauchen. Ist irgendwas passiert?' War naheliegend: Wer auf etwas wartete und dann nicht antwortete, bräuchte dafür schon triftige Gründe – sie musste etwas tun! Das Was blieb zu dieser Zeit noch offen, sie kannte ihre Umgebung schließlich nicht allzu gut – den Korridor kannte sie bis zu dem Zimmer mit dem Kind, das drum herum war der Taijutsuka noch völlig unbekannt. Zeit, dies zu ändern!
Mit einem Satz setzte sich Kumiko auf den Giebel des wieder aufgebauten Hausteils um das Gelände zu überblicken. 'Soweit ich das sagen kann, gibt es außer den gealterten Spuren des Feuers keine Anzeichen von Gewalteinwirkung. ' Klar war, dass sie in den intakten Innenraum gelangen musste, wenn sie wissen wollte, was in ihrer Abwesenheit geschehen ist. Leider hatte dieses Gebäude –zumindest der Teil, in den sie zu gelangen suchte, keinen Schornstein, über den sie hätte einsteigen können, also musste sie eine andere Möglichkeit finden, solange sie sich scheute, das Eigentum ihrer Klienten zu beschädigen. Eine Weile kreisten plan- und ziellos alle möglichen Gedankengänge in ihrer Rübe herum, von denen keiner ihr wirklich weiterhelfen konnte. Von der Angewohnheit der feinen Damen früherer Zeiten, eigene Ankleidezimmer anzulegen bis hin zu den seltsamen Gestellen, die im Schlaf die Nackenform an das altertümliche Schönheitsideal anpassen sollten, half ihr so ziemlich gar nichts. Aber trotzdem formte sich nach einiger Zeit eine Kette an Fakten aus, die sich benutzen ließ: die meisten alten Herrenhäuser hatten, sofern die bewohnende Familie etwas auf sich hielt eine »Koreanische Heizung!!« Das Prinzip war einfach: die Zentrale Feuerstelle eines Hauses wärmte ein Luftkissen unterhalb des Hauses auf, das dann den Boden beheizte; eine altertümliche Fußbodenheizung, wenn man so wollte. Das musste zwangsläufig bedeuten, dass das Haus, wenn es eine solche Heizung hatte, nicht auf dem Boden geerdet stand, sondern auf Stützbalken gebettet war, damit die Wärme sich unter dem Haus entlang bewegen konnte. 'Sieht nicht so aus, als hätte ich eine besondere Wahl. Ich muss nachsehen.' sogleich schwang sich Kumiko vom Dach hinab, auf die Rückseite des Hauses zustrebend – musste ja nicht gleich jeder sehen, dass sie einsteigen wollte. Dort hinten machte sie sich an den verkohlten Dielen das Hausüberreste zu schaffen, bis sie ein Loch gezaubert hatte, durch das sie hindurchschlüpfen konnte, und Bingo! 'Ich muss den Bauch einziehen, aber besser als nichts, weiter!' Mit einer flüssigen Bewegung stieg sie in das Loch im Boden und durfte sich die nächsten quälenden zehn Minuten voller Dreck, Staub, Ungeziefer, Ruß und weis sonst wer noch was allem beschäftigen, bis sie in dem beinahe nicht vorhandenen Restlicht unter dem Haus die Steinplatte identifizieren konnte, die nur eines zu bedeuten hatte: 'Die Feuerstelle. Ich müsste direkt unter dem Aufenthaltsraum sein.' sie brauchte etwas länger, sich zu orientieren, als sonst, steuerte jedoch bald zielstrebig auf einen Ort zu, von dem sie hoffte, dass es der Nebenraum sei. Ein Blick nach oben, der an Fachmännischen Anschein zu wünschen übrig ließ, gefolgt von der Erkenntnis, dass der Alte oder sie selber später ein paar der Holdielen würde ersetzen müssen. Ein geübter Griff in ihre Ausrüstungstasche folgte, während sie ihre Universalwaffe, ein Kunai, zückte. Dieser Griff kam mittlerweile längst im Halbschlaf und war damit auch in dieser dunklen Umgebung kein echtes Problem. Flugs wurden die Nägel ausgehebelt, sodass sie bald verdreckt unter dem Heizraum emporkriechen konnte. 'Schlafraum?' eigentlich war der Raum in dem sie sich wiederfand völlig leer, aber das war auch so eine dieser altertümlichen Eigenarten – die Funktion dieses Zimmers war nur geraten, aber immerhin befand sie sich jetzt im bewohnten Teil des Hauses! Kumiko verharrte einen Augenblick, ob eventueller Feinde lauschend, ehe sie sich schleichend in Bewegung setzte. Mit dem Kunai stoß bereit lugte sie vorsichtig um die Ecke und bemerkte drei Personen und eine Katze… schlafend. 'Ein Ninja darf unter keinen Umständen eine Emotion zeigen, ein Ninja darf unter keinen Umständen eine Emotion zeigen, ein Ninja darf unter keinen Umständen eine Emotion zeigen, ein…' Ihr Blick bewölkte sich ungemein stärker als es ansonsten gefühlt der Fall war, wenn sie dieses vermutlich angeborene Starren mal wieder auspackte, ohne es zu merken. Langsam richtete sie sich auf, umkreiste den Tisch, der von schlafenden Gestalten umringt war, ehe sie vor dem nur so dahin gefläzten Yamasaru-kun zum Stehen kam und ihre Hand ausstreckte. Die unzähligen Techniken, die ihr einfielen, Leiden zu verursachen, wurden mit Macht beiseitegeschoben. Es sah ihr wirklich nicht ähnlich, derart empfindlich zu reagieren, aber irgendwas löste dieses Bild des schlafenden Mitstreiters in ihr aus, wo sie sich wirklich anstrengte, die Tiere einzufangen. Anstatt ihm irgendwelche Dinge anzutun, entschied sich Kumiko-chan lediglich dazu, seine Füße vom Tisch zu heben und recht unsanft zu Boden fallen zu lassen, so er sich nicht zu wehren gedachte und ihn dann mit einem eisigen »Guten Morgen… Ich vertraue darauf, dass du die Anhaltspunkte für die etwaigen Aufenthaltsorte der restlichen Jungtiere in Erfahrung gebracht hast?« zu bedenken. Na? Hatte sie ihn nicht wundervoll geduzt?
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Mit einem Mal fielen Soutas Beine nach unten und schmetterten zu Boden. Das allein reichte jedoch nicht aus, um einem geübten Taijutsuka wirklich zu schaden, geschweige denn ihn aufzuwecken, wenn er in einen Tiefschlaf verfallen war. Auch der Knall, den seine Stiefel auf dem alten Parkettboden verursachten, war nicht dazu in der Lage, durch die Ohren des Genin und so in sein Bewusstsein zu dringen. Doch dadurch, dass sich sein Gewicht nun verlagert hatte, er sich mit seinem Hintern auf der Kante des Stuhles befand, begann er langsam hinunterzurutschen. Wenige Sekunden später knallte sein Hinterkopf bereits schmerzhaft auf den spitzen Rand des Untersatzes, daraufhin auf das morsche Holz, wo der dicke Schädel eine tiefe Delle hinterließ, mit der die kleine, die seine Füße zuvor verursacht hatte, nicht im Ansatz mithalten konnte. Der Boden jedoch bestand auf einen fairen Tausch, Geben und Nehmen. Er gab Souta ein gutes Stück Holz und nahm sich von ihm dafür ein Stück seiner Haut... samt Blut. "Aua!", schreckte der gerade erwachte Genin auf, während er binnen eines Augenblicks bereits auf sprang. Er rieb sich den Hinterkopf, ließ seine Finger jedoch sofort wieder zurückschnellen, als er einen brennenden Schmerz bemerkte. Seine Hand betrachtend, fiel ihm dann auch die rote Flüssigkeit auf, von der sie inzwischen geziert war. Eine Platzwunde, und das ganz ohne heldenhaften Kampf. Das Adrenalin floss ihm durch den Körper, die Beine winkelten sich ab, er ging in die Hocke und nahm seine Arme hoch, ließ die Fäuste geöffnet - Kampfstellung! Doch die einzige Person, die er zu vernehmen mochte, war Kumiko, die ihn komisch betrachtete, sich dann schließlich zu Wort meldete, während er die Hände langsam runter nahm. "Guten Morgen?", ratlos blickte er sich um, bis er schließlich das kleine Mädchen, ihren Butler und die Katze sah. Alle schliefen seelenruhig auf ihren Plätzen, und als Souta erst den leicht roten Stuhl und dann das ebenfalls verfärbte Holz sah, schlussfolgerte er, dass er es ihnen gleich getan haben musste. "Ich hab auch geschlafen?...", fragte er verwirrt, ehe der Gedanke gleich einem viel wichtigerem wich. "Ach ja! Genau! Die Infos zu den Katzen!" Kurz dachte er nach. Vielleicht hatten sie ihm diese ja gerade genannt, schoss es ihm durch den Kopf. Doch desto länger er nachdachte, desto mehr verwirrte es ihn. "Keine Ahnung...", beantwortete er ihre Frage, ehe er seine eigene stellte. "Wie bin ich eigentlich eingeschlafen...", sprach er zu sich selbst, während er sich die beiden Schlafmützen ansah, daraufhin dem kleinen Mädchen an die Schulter packte. "Und warum ihr auch?" Selbst sanftes Schütteln weckte sie nicht, mehrmaliges Rufen von Mius Namen half ebenfalls nicht."Irgendetwas stimmt nicht, Kumiko!", warnte er sie nervös, während er sich immer größere Sorgen um das kleine Mädchen machte. Im gleichen Moment meldete sich ein dem Taijutsuka nur allzu bekannter Freund. "Souta!", rief Shugo ihn, während der Genin langsam seine Schulter hinunterblickte. "Ja?" "Denkst du nicht auch, dass wir es mit einem Feind zu tun haben?" Die Augen des Jungen weiteten sich und während er das noch immer in Träumen versunkene Trio ansah, wurde ihm klar, dass sein Mantel nur Recht haben konnte. Niemand schlief einfach so ein und wachte selbst bei lautesten Geräuschen nicht mehr auf. Schlagartig nahm der Blondschopf die Arme wieder hoch, während er seine Fäuste anspannte, sich bereit machte, Kumiko, Miu, den Butler und Schmitt vor allem zu beschützen, was auch auf sie lauerte. "Komm raus!", schrie der Genin laut und deutlich - spätestens jetzt musste ihn die Kunoichi für wahnsinnig halten. Statt einem Kampfschrei jedoch war das einzige, das die beiden vernehmen konnten, ein lautes Schnurren. Wenige Sekunden später begann alles im Raum langsam zu zerfließen. Regale, Kronleuchter, der lange Esstisch, selbst Wände und Boden verloren langsam ihre Form, mischten sich in einem großen Fluss. Die drei Schlafenden folgten ebenfalls, nur noch Souta und Kumiko schienen ihre Form zu behalten...
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Ihre Erwartung – Yamasaru-san möge aufwachen – erfüllte sich nur mit Verzögerung, aber dafür noch effektiver, als sie es eigentlich geplant hatte. Eigentlich wollte Kumiko Verletzungen vermeiden, aber so ganz geschafft hatte sie es wohl nicht. Dennoch bewahrte sie ihre unverbrüchliche Contenance, um ihrem Partner zu ermöglichen, erst einmal richtig wach zu werden und ihr eine hoffentlich bombastische Ausrede zu präsentieren. Selbst seine Nachfrage ob der seltsamen Begrüßung wurde von dem Blondchen irgendwie einfach regungslos wieder ausgeschwitzt. »…« Sie sollten hier nach Katzenbabys suchen und es war seine Aufgabe, die nötigen Infos zu beschaffen. Ungeachtet der Tatsache, dass Souta sich in Kampfhaltung begab, wartete sie weiter darauf, dass er irgendwas tat, was sie überzeugen konnte, diese Aufgabe nicht vielleicht doch besser alleine zu Ende zu führen: »… Ich kann dir sagen, was hier nicht stimmt…« Antwortete sie ihm schließlich in vollendeter Monotonie und ohne das kleinste Blinzeln; »… Anstatt unseren Auftrag ernst zu nehmen schläft mir die Hälfte des Teams mitten in einer Aufgabe ein. Es geht zwar lediglich um einige Pelztiere, aber de-« sie wurde unterbrochen. Yamasaru-san brachte sie mit seinem »Ja?« einen Augenblick aus dem Konzept ehe sie sich seufzend wieder fing und gerade fortfahren wollte.
Noch nicht einmal das schaffte Kumiko, denn bevor die erste Silbe ihrer fortgesetzten Standpauke aus ihrem Munde herauskroch, brüllte Souta schon wieder etwas Neues in den Raum hinein, das absolut keinen Sinn ergab. ‘Ich schätze, das ist dann ein Fall für irgendeinen Therapeuten oder so. Ich werde die Meldung machen, wenn ich den Erfolg unserer Aufgabe berichte.’ Womit sie sich auf dem Absatz umdreht und den Raum diesmal durch die Tür wieder verlassen wollte. Sie hatte die Tür gerade einen Spalt weit aufgeschoben, als ein beinahe donnerndes, lautes Schnurren den gesamten Raum erfüllte. 'Was z-' war alles, was ihr dazu einfiel, ehe sich der Raum langsam aber unaufhaltsam in seine Bestandteile auflöste. Letztendlich fand sie sich zusammen mit ihrem Partner, der scheinbar doch nicht ganz so bescheuert war, wie es anfangs den Anschein hatte, in einem Raum wieder, der aus nichts als einer gigantischen Schwärze zu bestehen schien. Die grünen Augen des Mädchens suchten Geschäftig nach irgendeinem Punkt, auf den sie sich konzentrieren konnte, fand aber in dieser völligen Finsternis nichts außer ihrem Mitstreiter. Fieberhaft arbeitete Kumikos runde Rübe an einer Erklärung für das, was gerade passierte. In Betracht kamen unzählige Raum-Zeit-Jutsu, Gyaku Kuchiyose no Jutsu, Genjutsu im Allgemeinen, aber klare Gedanken wollten sich nicht einstellen. Gerade, als die Taijutsuka sich an diese seltsame Umgebung gewöhnen konnte, so gut es eben irgendwie möglich war – nämlich eigentlich so gut wie gar nicht, über kam sie ein… irgendwie… seltsames Gefühl.
'Abwärts?' »Verdammt!« Sie fielen eindeutig – und das auch noch ziemlich schnell! Kumiko zwang sich förmlich, den Blick nach unten zu wenden und konnte nichts anderes tun, als zusehen, wie sich in der Ferne der Richtung, die sie als „unter sich“ wahrnahm ein kleines Licht bildete, das beängstigend schnell größer wurde. Bald zeichneten sich die ersten Details ab. Auf jeden Fall war da ein Boden – und sie fielen geradewegs darauf zu! Sie musste ihre Partner warnen, es brachte zwar nicht wirklich etwas, aber man konnte nie wissen. Wenn jetzt kein Wunder geschah, würden sie als ziemlich eklige Flecken auf dem Boden dieses gottverlassenen Ortes enden:»Yam-« und schon setzten ihre Füße sanft auf dem Boden auf, auf den sie eben noch zugerast waren. Michiyo-chan hatte reflexartig die Luft angehalten und musste sich regelrecht dazu zwingen, auszuatmen. Scheinbar hatte sich ihre Umgebung wieder verändert. Anstatt dieser unerträglichen Leere waren sie in die Mitte eines vielleicht zehn Meter im Radius messenden Platzes katapultiert worden. Umrandet wurde dieser Platz von einer gewaltigen, anatomisch korrekten Katzenstatue, deren edelsteinbesetzte Augen geradewegs auf die beiden Blondies gerichtet waren. Kumiko konnte einfach nicht anders, als nach wenigen Momenten des Blickkontaktes fortzusehen und nebenbei zu bemerken, dass diese riesige, monolithenhafte Statue nicht ganz so anatomisch korrekt war, wie es zunächst den Anschein hatte: Sie hatte DAUMEN! Überproportionierte, höchstwahrscheinlich sogar massivgoldene Daumen an den Pfoten. Wenigstens sah das ganz Teil nicht so aus, als würde es sich bald bewegen… Hoffentlich…

»Willkommen in meiner Welt… Hihinya~«
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Kurz nachdem er den Schock überwunden hatte, versuchte Souta die kleine Miu am Arm zu packen, sie aus einem Reflex heraus zu retten. Doch als sie in seinen Händen zerfloss, bemerkte er, wie vergeblich dieser Versuch war. Alles begann sich aufzulösen und mündete schlussendlich in einer Dunkelheit, in der man nicht einmal seine Hand vor Augen zu vernehmen mochte. Der Blondschopf wurde von einem Moment in den nächsten gerissen, hatte kaum Zeit, die Ereignisse zu verarbeiten, ehe es bereits weiterging. Wo gerade noch der sichere Boden war, der den beiden Genin Halt bot, war nun nicht mehr als kalte Leere, die beide in einen tiefen Fall stürzte. Unter ihnen fackelte ein Licht, näherte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit den beiden; oder wohl eher andersrum. Sie beide würden schmerzhaft aufschlagen, sich alle Knochen brechen und als lebloser Haufen Fleisch in die Geschichte eingehen. Wenige Bruchteile einer Sekunde verblieben, in denen sich Souta instinktiv dazu entscheid, das zu verhindern und den Aufprall mit einigen Rollen abzudämpfen. Dass das tatsächlich glückte und der Junge wenige Sekunden später bereits auf den Beinen stand, ließ ihn laut aufatmen. Die Verwunderung darüber, wie sie das geschafft hatten, wich sehr schnell der Überraschung, die die Umgebung in ihm auslöste. Eine riesige, goldene Katzenstatue umschloss gemeinsam mit ihren absurd großen Daumen den Platz, auf dem sie sich befanden. Die amethystfarbenen Augen durchlöcherten die beiden Jugendlichen, starrten nahezu durch sie hindurch. Als das Wesen schlussendlich zu sprechen begann, war Souta nunmehr vollkommen von der Situation überfordert. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. "Was zum TEUFEL ist hier los?!", schrie der impulsive 13-jährige die Statue wutentbrannt an. Er verlangte Antworten, wollte wissen, was in den letzten Sekunden so furchtbar schief gelaufen war. Es war nicht Angst, die er dem übermächtigen Wesen entgegenbrachte, stattdessen verurteile er es für das, was er von diesem vermutete. Entschlossen marschierte er auf die riesige Katze zu und positionierte sich breitbeinig vor dieser. "Was hast du Miu und dem alten Mann angetan?!" Er hatte Angst, ja, aber nicht vor einem Gegner, sondern davor, dass er die beiden möglicherweise nicht retten könnte, wo auch immer sie sich befanden. Dass es sich nur um ein Genjutsu handelte, nun, das wusste er nicht. So schrie er die Statue an, dass sie ihm antworten sollte, ehe er begann, mit seiner Faust auf diese einzuschlagen. Seine Knöcheln schmerzten, während seine Hand inzwischen blutete. Und nach einiger Zeit kam dann schließlich ein weiterer Laut; wer auch immer zu ihnen sprach, schien es zu genießen, dem Taijusuka schweigend zuzusehen. "Hihinya~ Noch nichts. Aber wie lange wird das so bleiben? Hihinya~" Erneut ballte der Junge die Faust, um zum Schlag anzusetzen. "Versuch es, du brichst dir nur die Hand. Hihinya~ Ich mache euch ein Angebot." Kurz pausierte sie, formten die Gesichtszüge der schweren, goldenen Statue ein Grinsen. "Lauft, lauft ganz weit weg, ignoriert euren Job und kommt nie wieder hier her zurück! Dann verschone ich die beiden... Ansonsten" Die schweren Pfoten und Daumen der Katze erhoben sich, als plötzlich die Illusionen von Miu und ihrem Butler erschienen, Sekunden später von der zertrümmert wurden. "Hihinya~Hihinya" Die Antwort? "Halt den Mund!", entgegnete Souta entschlossen, "Warum sollte ich dir auch nur irgendetwas davon glauben?! Ich will die beiden sehen und mit ihnen hier raus, nachdem ich dich windelweich geprügelt habe!" Die Fassade der Statue bröckelte langsam ab, als sich ihr Gesicht verfinsterte und ihr die Wut über diese Entscheidung deutlich anzusehen war. "Na gut..", antwortete sie, ehe von oben unzählige Fellknäul herabzuregnen begannen, die durch und durch von Stacheln durchzogen waren, darüber hinaus auch noch vollkommen in Flammen loderten.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
'Ganz ruhig! Ganz ruhig… Also, was passiert hier gerade? ' Während ihr Partner die Stimme beschäftigte, die offenbar für die Anwesenheit der Beiden an diesem ziemlich seltsamen Ort verantwortlich war, versuchte Kumiko irgendwie herauszufinden, in was für einer Situation sie genau steckten. Eine Rückwärtsbeschwörung konnte sie ausschließen, einfach weil sie an diesem Ort nicht einfach „aufgeploppt“ sind, sondern sich ihre Sicht im Übergang einigermaßen sanft verflüchtigt hatte. Viel weiter kam sie allerdings nicht, ehe Souta-kun der Gesprächsstoff ausging. Noch halb abwesend und in Gedanken bemerkte sie die flammenden Fellknäuel, die vom Himmel fielen und wusste nicht so recht, was daraus zu machen war. 'Woher…?' Die Frage wurde mit ihrem ersten Ausweichmanöver beiseitegeschoben. Nicht als menschliche Fackel zu enden war der trainingsaffinen jungen Dame gerade eine Winzigkeit wichtiger als ihre Nachforschungen über vom Himmel fallende Haarbälle und Erinnerungen ob der Existenz entsprechender Wettervorhersagen. Diesen Teilen auszuweichen erwies sich nicht als Herausforderung. Hier ein Satz nach links, eine kleine Vorwärtsrolle oder mal fix ducken und alles war in Butter. Zudem hatten sie es lediglich mit guten zwei Dutzend dieser Bälle zu tun, die allesamt regungslos liegen blieben. »Da kommt noch was…« murmelte Kumiko vorausahnend – worum es sich aber handeln würde, konnte sie selbstverständlich nicht voraussagen.
Berufserfahrung? Vielleicht. Hellseherische Fähigkeiten? Auf keinen Fall! Glück? Oh, Ja! Es kam, wie es kommen musste – es gab eine fiese kleine Überraschung als Dreingabe. Als ob brennende, vom Himmel fallende stachelige Fellkugeln noch nicht ausreichten, erwiesen sich diese bald als ganz ausgezeichnet getarnte Abbilder von – ihr ahnt es bereits – Katzen. Sie taten den beiden nicht den Gefallen, wenigstens mit dem Brennen aufzuhören, während sie sich aufrichteten und die beiden Ninjas mit ihren tierischen, nicht sehr freundlich blitzenden Raubtieraugen anzuvisieren. In einem winzigen Augenblick der Klarheit, dass sie hier mit bloßen Fäusten denkbar wenig erreichen würde, sofern es nicht zu ihren Zielen gehörte, ihre Hände zu Braunkohle umzubasteln, formte das Mädchen fix einige Fingerzeichen. Es folgte eine nicht spektakuläre, aber praktisch orientierte Demonstration von Mizu Naifu no Jutsu. Einmal kurz in die Hände gekotz- gespuckt und fertig ist der endlose Kunaivorrat! Probehalber wanderte das erste in den Wanst einer der verzerrten Kätzchen. Zu Kumikos Unglück hatte ihr Wasserkunai nicht nur absolut keine Wirkung, es fing sogar Feuer. Irgendwo aus weiter Ferne hallte ein leises »Nya~… So wird das nichts, Kind-Nyan~« das Kumiko-chan geflissentlich ignorierte. 'Das Kunai war aus Waser gemacht. Und es hat gebrannt, nachdem ich eines der Katzenstachelknäuel getroffen hatte… ohne es wirklich getroffen zu haben. Was geht hier vor sich?'
Sie hätte wirklich mehr Zeit für ihre Analyse gehabt, aber die seltsamen Katzengestalten schienen ihr diese nicht zugestehen zu wollen. Sie gingen verdächtig in die Hocke, soweit sie es mit ihren Kenntnissen über Katzenanatomie beurteilen konnte und schnellten nach wenigen Sekunden auf die beiden Blondschöpfe zu – und sie brannten immer noch. Diesmal wurde das mit dem Ausweichen schon schwieriger. Schwer war es noch immer nicht, aber Kumiko merkte schon, dass sie inzwischen schon beinahe gelegentlich hinsehen musste, ehe sie auswich. Mit etwas Glück kam Yamasaru-kun ebenfalls noch ganz gut klar, sodass Kumiko sich noch zwei bis drei Gedanken zu ihrer Situation machen konnte. Einzige Erkenntnis, die sich eventuell nutzen lies war folgende: Die brennenden Tiernachbildungen hinterließen keinen Hitzeschwall hinter sich, wenn man auswich. Natürlich konnte das auch eine Täuschung sein, oder der Eindruck ging lediglich in der Hektik unter, aber für eine Theorie reichte es allemal. »Yamasaru!« Rief sie zwischen zwei Katzenfackeln, mitten im Ausweichmanöver begriffen: »Ich brauche Rückendeckung, ich werde etwas testen!« Na ja, sie hätte netter fragen können, aber Notsituation und so. Eine echte Wahl ließ sie ihm auch nicht, wenn er nicht zum Kameradenmörder werden wollte, denn das Mädchen blieb postwendend stehen und legte ihre Hände zusammen. Allmählich klärte sich ihr Gesichtsausdruck von kämpferischer Verbissenheit hin zu einer relativen Neutralität, die einige Sekunden anhielt. Kumiko war in diesem Fachgebiet, speziell in diesem Jutsu eher unterirdisch begabt, sodass es Monate gebraucht hatte, diese Technik zumindest theoretisch zu beherrschen. Dies war der erste Einsatz in der Praxis, der hoffentlich zu einem für sie beide positiven Ergebnis führte. Kai!
Hoffentlich funktionierte es. Selbstverständlich würde sie Souta aus diesem Genjutsu befreien, sollte sie es nur für sich selbst auflösen, aber dazu musste es insgesamt überhaupt erst mal klappen, nicht?
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Souta verstand nicht wirklich, warum sich alles um das eine Thema zu handeln schien. Die riesige Statue war eine Katze, die vom Himmel fallenden Knäule waren solche, mit denen die Tiere immer spielten und Schnurren und Miauen untermalten das Szenario. Den Zusammenhang dazwischen, den tieferen Sinn dahinter und die Begründung, die alles logisch erschienen ließ, sah er jedoch keineswegs. Für's Nachdenken blieb ihm keine Zeit, ausweichen und sein Leben retten beschäftigte ihn stark genug. Seinen Blick unentwegt nach oben richtend, den Aufschlagsort der Kugeln berechnend, um von ihnen nicht zerquetscht und gleichzeitig verbrannt zu werden, koordinierte er seine Füße nur so sehr, dass er den Fellknäulen zwar entrinnen konnte, sie dabei jedoch für keinen einzigen Moment aus den Augen verlor. Er blickte dabei nur flüchtig zu Kumiko; darauf zu achten, dass ihr nichts passierte, war das Mindeste. Inzwischen wusste er aber, dass sie gut auf sich selbst aufpassen konnte, besonders ihre unglaubliche Geschwindigkeit war ihm im Gedächtnis geblieben. So gab es ihm die Sicherheit, sich größtenteils auf sich selbst zu konzentrieren, konnte er dem Mädchen doch vertrauen, zumindest diese Situation unbeschadet zu überstehen.Schwieriger wurde es dann jedoch, als sich die vorher unbeweglichen Fellkugeln zu aggressiven Katzen formten, die die beiden Genin mit raubtierhaften Eigenschaften fixierten. Sie bewegten sich, sprangen herum wie die Tiere, die sie zu kopieren versuchten, doch gleichzeitig waren sie nicht echt. Während Souta ratlos war, lediglich den Angriffen auswich, ohne eine wirkliche Idee zu haben, ergriff die Kunoichi an seiner Seite die Initiative. Aus ihrem Chakra formte sie mehrere Kunai, bestehend aus nichts mehr als klarem Wasser. "Super Idee!", lobte er sie, ehe ein brennendes Kätzchen nur knapp an ihm vorbei sprang, ihn fast wie eine Fackel entzündet hätte. Danach kam es ihm jedoch vor, als hätte jemand die Hoffnung bemerkt, die in ihm aufkeimte, sie sich gegriffen und mit einem Hammer auf sie eingeschlagen. Wasser, das in Flammen aufging... Für viele ein eindeutiger Beweis - spätestens jetzt hätte man verstanden -, doch Souta nahm die Situation noch immer äußerst ernst. Für ihn ging es um Leben oder Tod. Einzig Kumiko schien es zu verstehen, als sie mit einer beachtlichen Ruhe stehen blieb und dann zu einem Jutsu ansetzte.
Was sie vorhatte, wusste der Genin nicht, doch sie hatte ihn klar um etwas gebeten. Sie verlangte nach Rückendeckung, während sie ihre Technik ausführte, und um mit dieser dienen zu können, musste sich der Junge in eine gefährliche Situation bringen. Zwei Katzen sprangen zeitgleich auf sie zu; um sie von ihr fernzuhalten, war es nötig, beide in einem einzigen Manöver abzufangen. Da sie aus unterschiedlichen Richtungen kamen und er nicht riskieren konnte, Kumiko mit einem Angriff aus Versehen zu verletzen, fiel ihm in der Hitze des Gefechts nur eines ein: Er musste seine Arme ausstrecken und sich mit jeder Hand ein Tier krallen, sie sich möglicherweise unter Qualen verbrennen und ein Opfer bringen, nur so konnte er dem Mädchen die nötige Zeit verschaffen, die es benötigte. Andernfalls würde er tatsächlich als Kameradenmörder enden, und das kam für ihn keinesfalls in Frage. Mit dieser Erkenntnis war es jedoch nicht einfach so beschlossen. Den Selbsterhaltungstrieb konnte man nicht einfach ausschalten, er spielte immer eine gewisse Rolle, egal wie gut die eigenen Vorsätze waren. Das einzige, das Souta hatte, um ihm entgegenzuwirken, war sein Vertrauen. Er fragte sich, ob er an Kumiko glaubte, an ihre Idee und daran, dass sie es schaffen würde. Und als er sich daran erinnerte, wie er sich vorgenommen hatte in einer solchen Situation zu handeln, dass er jemand sein wollte, der andere beschützte und auf den man sich verlassen konnte, hatte er ein Urteil gefällt. Er schluckte laut, ehe er ihr antwortete: "Ich vertraue dir, Kumiko. Ich geb' dir Rückendeckung!" Zum ersten Mal befand er sich in einer Situation, in der er einer wirklichen Gefahr ausgesetzt war. Er zitterte am ganzen Körper, schwitzte, doch ein Feigling wollte er nicht sein. Er musste hier durch, auch wenn er Angst hatte. Vielleicht auch eben weil er sie verspürte. Mut hieß nicht, sich nicht zu fürchten, sondern seine Angst zu überwinden. Wenn er jetzt einfach nach hinten ging, während seine Partnerin ihr Leben in seine Hände gab, könnte er sich selbst nie wieder in die Augen sehen. Heute wollte er zum ersten Mal ein echter Held sein. Und so streckte er die Arme schließlich aus und krallte sich die Katzen. Sein Herz pulsierte, nein, es raste lauter als alles andere. Sein Atem stockte, alles wirkte wie in einem Traum. Während der Ton um ihn herum verschwunden war und ein durchgehendes Piepen sein Gehör durchzog, gingen ihm zahlreiche Bilder durch den Kopf. Sein Leben zog an ihm vorbei. Er war mitten im Geschehen, doch gleichzeitig war er es auch nicht - als würde er sich selbst aus der Ferne betrachten. Erst nach wenigen Sekunden realisierte er, was geschehen war, befand er sich wieder in der Wirklichkeit. Kumiko löste sich langsam auf und verschwand, während die brennenden Katzen in seinen Händen verweilten... keinen Schaden anzurichten vermochten. Sie stießen keine Hitze aus, bewegten sich nicht mehr, versengten ihm nicht die Haut. "Sie sind harmlos... vollkommen harmlos", das realisierte Souta, ehe auch er verschwand.
Und langsam öffneten sich seine Augen. Er befand sich im großen Speisesaal der Villa. Neben ihm stand Kumiko, die gerade ihre Finger voneinander löste. Der Blondschopf verstand genug, um ein leises "Danke" auszustoßen. Er wäre ihr um den Hals gesprungen, hätte sie vor Freude abgeknutscht. Doch im Moment stellte sich ihm eine Frage: "War das alles nur eine Illusion?"
"Ja..", antwortete eine ihm bekannte Stimme. Miu, das kleine Mädchen, war längst wach, hatte das Erwachen der beiden Genin mit angesehen. "E-Es tut mir leid, was euch passiert ist" Während sich ihr Kopf senkte, bildeten ihre Augenbrauen einen kleinen Bogen nach unten. Und auch ihre Körperhaltung drückte nichts mehr als Demut aus. Dass es ihr mit ihrer Entschuldigung ernst war, konnte man ihr ansehen. Der alte Mann stand neben ihr und tat es dem Mädchen gleich. "Ihr seid der Mutter der acht Kätzchen begegnet." Der kleine Kater war ebenfalls wach, saß auf dem Boden und schien zu nicken. "Wir sind euch eine Erklärung schuldig... Es sind keine normalen Katzen. Die Kleinen werden die Fähigkeiten eines Shinobi entwickelnd und sprechen lernen... sie sind Kuchiyose, wenn ihr so wollt.. Nur dass Chio, ihre Mutter, in unserer Welt lebt." Souta antwortete darauf nicht, er wusste auch gar nicht, was er dem entgegen oder nun fragen sollte. Deshalb sprach der Butler weiter. "Sie hat ihre Kinder vertrieben, den Grund kennen wir nicht. Aber sie hat keine wirklich bösen Absichten, das können wir euch versichern. Sie hat versucht euch zu verschrecken.." Als der Genin auf die Hand blickte, mit der er zuvor auf die goldene Statue eingeschlagen hatte, stellte er etwas erstaunliches fest. Er konnte sie inzwischen wieder frei bewegen, sie war nicht verstaucht und blutete nicht mehr. Und diesen Schaden hatte er eigentlich selbst provoziert. Die brennenden Fellknäule und -katzen, die von ihr persönlich ausgingen, richteten hingegen gar keinen Schaden an, waren wirklich nur zur Abschreckung geeignet. Und auch ihr Versuch, die beiden Blondschöpfe zu vertreiben, ging mit dieser Aussage konform. "Ich weiß nicht, ob das inzwischen nicht zu viel verlangt ist, aber ich bitte euch zum Wohle meiner kleinen Miu und der kleinen Kätzchen: Findet den Rest und bringt ihn nach Hause. Und vielleicht könnt ihr mit ihnen auch ihre Mutter finden, die hier irgendwo versteckt ist und sie irgendwie wieder zu Besinnung bringen..." Souta blickte zu Kumiko. Eine solche Forderung nachdem so etwas geschehen war. Entweder konnte sie nun wutentbrannt gehen, das junge Mädchen auf alles verklagen, was sie hatte oder nach einer riesengroßen Lohnerhöhung verlangen. Ihr stand wohl alles offen, ohne dass sie von Seiten der beiden Auftraggeber auf viel Gegenwehr stoßen würde.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Ohne Mist: Dass diese Technik funktioniert hatte, verwunderte sogar Kumiko selber. Immerhin handelte es sich um fieses, böses, gemeines Genjutsu, mit dem sie es hier zu tun hatten – spätestens jetzt stand es fest. Mit einer ziemlich gut ausbalancierten Mischung aus Abscheu und Stolz auf ihre Leistung nutzte sie ihr Kai gleich noch ein weiteres Mal, um Soutas Chakrafluss zu stören und ihn auf diese Art und Weise ebenfalls aus diesem widerwärtigen Jutsu zu befreien. Allem Anschein nach funktionierte es sogar noch beim zweiten Mal, sodass das Blondchen sich jetzt ein wenig sicherer sein konnte, dass ihr erstes praktisch ausgeführtes Kai nicht nur durch Zufall geglückt war. Sich innerlich selbst auf die Schulter klopfend, wartete sie geduldig ab, bis Souta zumindest halbwegs wieder anwesend aussah. Ihre Prioritäten waren klar: sie mussten herausfinden, warum sie in dieses Genjutsu geraten waren und wer so etwas tun sollte, wo es lediglich um ein paar bescheuerte Katzenbabys ging. Auf Yamasarus Dank hin, entgegnete Kumiko ein mehr als nur knappes Nicken, ehe sie sich dem Aufpasser ihrer kleinen Klientin zuwandte, der ihnen mit schuldbewusster Miene einiges mitteilen wollte. »…«
Wie es einfach ihre Art war, schwieg das Mädchen einfach vor sich hin und hörte von Anfang bis Ende zu, ohne ihr Gegenüber auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen. 'Kuchiyose?' Selbstverständlich witterte Kumiko-chan einen potentiellen Vertrag, aber bei weiteren Überlegungen verwarf sie diesen Gedanken wieder: sie hatte schlicht nicht genügend Chakra, um eine nützliche Beschwörung zusammen zu bekommen; zumindest glaubte sie das. 'Kuchiyose sind im Normalfall nicht dämlich. Also steht zu befürchten, dass hinter der Aktion mit den eigenen Jungen eine Absicht steht. Welche?' Die Antwort kannte weder sie, noch ihre Auftraggeber; sie mussten es also herausfinden. Super… »Mir sind die Gründe nicht bekannt, warum uns diese Information von vornherein vorenthalten wurde. Die Kenntnis davon hätte uns sicher einiges Erspart…« begann sie schließlich. Dem Duo stand jetzt in der Tat jede Möglichkeit offen, denn: »allerdings ist die Jagd, und, oder Suche nach einem Kuchiyose niemals Teil des Vertrags gewesen.« Damit hatte sie ihre Möglichkeiten klar gemacht – selbstverständlich hatte sie dabei nicht die kleinste Emotion gezeigt. Belustigung? Missmut? Ärger? Wut? Nichts davon war irgendwie aus ihrer Stimme hörbar. Die Stimme des Mädchens hatte in ihren Modulationen eine beinahe beängstigende Ähnlichkeit mit einem Metronom: »trotzdem habe ich nicht die Absicht, diese Aufgabe unerledigt zu lassen. Bisher gab es noch keine Aufgabe –ungeachtet ihrer Wichtigkeit – die ich unter irgendwelchen Umständen unerledigt beendet habe. Und ich plane nicht, damit zu beginnen.« Klar soweit? Nein, Kumiko wollte das hier zu Ende bringen! Das Desaster mit dem Theaterheini hatte Kumiko-chan indes kunstvoll verdrängt, ihrer Statistik zuliebe, aber wer achtete hier schon auf Details?
»Yamasaru. Ich stelle dir an dieser Stelle frei, diese Aufgabe abzubrechen. Deine Entscheidung wird sich nicht negativ auf meinen Bericht auswirken…« Ihr Blick wanderte ruhig zu dem Diener ihrer Klientin: »… Und von Ihnen hätte ich gerne jede noch so kleine Information zu der Katze Chio, nebst Katzenminze, oder worauf dieses Tier sonst stehen mag, die mir dabei hilft, die Wurzel des Übels effektiv anzugehen.« Der Fairness halber sei erwähnt, dass Kumiko nicht vorhatte, dem Tier Schaden zuzufügen, sofern es sich nicht wehrte. Ihr „Plan“ sah soweit vor, sich erst um Chio zu kümmern, damit ihre Suche nicht noch weiter behindert wurde, und sie die Katzenbabys in diesem Leben noch finden konnten – natürlich vorausgesetzt, Souta spielte mit.
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
"Natürlich breche ich den Job nicht ab!", antwortete er entschlossen, während er sich breitbeinig aufstellte und die Fäuste gegen seine Hüfte presste. "Mir geht es nicht um das Geld, sondern darum, meinen Mitmenschen zu helfen" Daran konnte eine Katzendame wenig ändern. Die Erkenntnisse, die er inzwischen über sie erlangt hatte, lösten ein komisches Gefühl aus. Was genau eine Kuchiyose war, wusste er nicht, einzig die Tatsache, dass diese die menschliche Sprache beherrschten und Jutsu ausführen konnten, verinnerlichte er. Immerhin hatte er es ja am eigenen Leib erfahren. Als wirklich gefährlich sah er das Tier jedoch inzwischen nicht mehr an. Es hatte die beiden in einer Illusion gefangen, in der es von sich aus nicht einmal Schaden anrichten konnte, schien das alles nur zur Abschreckung zu tun. Die Befürchtung, dass Chio den beiden Zivilisten schaden würde, war schlussendlich unbegründet, eine echte Bedrohung war nicht vorhanden. So atmete Souta erleichtert auf, nahm die Situation inzwischen sogar auf die leichte Schulter und hörte dem Diener des kleinen Mädchen zu. Dieses hob indes den jungen Kater hoch, der sich in ihren Armen sichtbar wohl fühlte, das mit einem lauten Schnurren zeigte. "Oh, ja, n-natürlich. Zuerst Chio zu suchen ist sinnvoller", antwortete der alte Mann. "Ähm.. und vielen Dank, dass ihr uns noch helfen möchtet" Er verbeugte sich demütig und lange, wiederholte seine Worte, als er sich wieder aufrichtete. "Vielen, vielen, herzlichen Dank!" "Hast du schon gesagt, alter Mann", kommentierte Souta gewohnt kindlich und ungeduldig, "Wir helfen doch gerne" "Ja, r-richtig. Und dafür dan.. ähm, Verzeihung", haspelte er, während er leicht errötete. Kurz danach ballte er die Faust. Während er sie sich vor seinen Mund hielt, räusperte er sich. Sein Gesicht machte einen angestrengten Eindruck, da er versuchte, nun wieder möglichst ernst zu blicken. "Wissenswertes zu Chio:" Und so begann ein kleiner Vortrag, in dem der alte Mann von ihrer Vergangenheit erzählte, erwähnte, dass sie von bösartigen Menschen körperlich misshandelt wurde und sich aufgrund von ihrer körperlichen Schwäche kaum zu Wehr setzen konnte. Souta selbst kannte diese Geschichte bereits, Kumiko aber könnte vielleicht nützliche Informationen aus ihr ziehen. Die Katze wurde von Miu gefunden, von ihr gepflegt und baute deshalb ein ziemlich inniges Verhältnis zu ihr auf. Das beweiste der Butler, indem er vom langen Weg berichtete, den das Mädchen gehen musste, um das Vertrauen der stark traumatisierten Katze zu gewinnen und als Kontrast dazu beschrieb, wie schwer man die beiden danach auseinander kriegen konnte, während sie sich ihm gegenüber noch immer argwöhnisch verhielt. Am Rande erwähnte er, dass Miu den Katzenbabys nach ihrer Geburt weitaus mehr Zeit als Chio widmete und mit dieser nur noch wenig Zeit verbrachte. Doch eine wirkliche Bedeutung gab er dieser Tatsache nicht. "Nun, so viel zur Vorgeschichte. Inzwischen scheint sie sich im abgebrannten Teil der Villa zu befinden, wahrscheinlich weil sie dort alleine ist. Jedenfalls: Kommen wir zu ihrer Katzenminze.. die Idee ist nämlich ziemlich gut." Schnell wechselte er den Raum, um dann schließlich nach wenigen Minuten wieder zurückzukehren. In seiner rechten Hand einen kleinen Beutel und in der linken eine längliche Dose haltend, ging er auf die beiden Genin zu. Er legte beides auf den Tisch, während er den Beutel ein kleines Stück leerte. Grünes, klein gehacktes Kraut wurde ersichtlich. "Was ist das?" "Getrocknete Katzenminze. Darin war sie vollkommen vernarrt, sie konnte ihr nicht widerstehen. Seit sie sich vor uns versteckt, hat sie aber keine mehr bekommen. Man könnte meinen, sie ist auf Entzug" Danach deutete er mit seiner Hand auf die längliche Dose. "Thunfisch. In den letzten Wochen habe ich ihn ihr hingelegt. Sie hat ihn aber erst gegessen, wenn ich weg war und mir dann eine leere Dose hinterlassen."
"Hilft euch das?", fragte er hoffnungsvoll blickend, während sich Neugier in seinem Tonfall zeigte. Auch ein wenig Stolz lichtete sich ab, konnte er doch immerhin zur Lösung des Problems beitragen. Tatsächlich wurde er sogar so euphorisch, dass er eine weitere, leicht gemeine Frage stellte, auch wenn der Aspekt wohl unbeabsichtigt war. "Ihr seid doch immerhin Shinobi, da fällt euch bestimmt etwas ein, oder?" Souta zumindest konnte das nicht verneinen und reagierte fast schon unbewusst mit einem "Selbstverständlich!"
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Nicht, dass sie Soutas Reaktion geplant hätte, aber es lief in der Tat ab wie sie es vorgesehen hatte. Yamasaru-sans Reaktion kongruierte sogar beinahe wörtlich mit ihrem imaginären Gesprächsablauf: 'Unheimlich…' Bei Kumikos Menschenkenntnis gab es dafür wirklich kein anderes Wort! Auf jeden Fall hatten sie signalisiert, dass sie den Auftrag zu einem Ende bringen wollten. Dem detaillierten Vortrag des alten Mannes lauschten beide Ninjas schweigend, Kumiko nickte gelegentlich, wenn eine wichtige Info kam, aus der sich möglicherweise etwas machen ließ und Souta war… einfach Souta. Selbst das traurige Vorgeplänkel der Katze Chio berührte Kumiko nicht wirklich. Es gab einfach zu viele traurige Einzelschicksale auf dieser Welt, die man schlicht nicht alle schultern konnte – damit musste man als Betroffener schon selbst umgehen lernen. Interessant wurde es allerdings, als der ständige Begleiter ihrer jünglichen Auftraggeberin endlich die kleinen Kätzlein ins Spiel brachte. Diese kleinen Fellknäuel schienen demnach Eifersuchtsanfälle bei ihrem eigenen Muttertier auszulösen. 'eifersüchtig… auf seine eigenen Kinder… das…' Kumikos Reaktion darauf spielte sich ausnahmsweise nicht nur in ihrem Inneren ab: Das Mädchen brachte es tatsächlich fertig, zwar ihre Augenbrauen unter Kontrolle zu halten, aber dem verwirrten Blinzeln ob der in ihren Augen beinahe komödiantischen Vorstellung musste sie dann doch nachgeben.
Nach dieser Informationsflut kehrte Stille ein. Der Hausdiener schickte sich an, ihnen Thunfisch und Katzenminze bereitzustellen, sodass Kumiko die Zeit fand, sich Souta zuzuwenden: »Eifersuchtsdrama? Ernsthaft? … Yamasaru, ich bin nicht sehr gut mit solchen emotionalen Geschichten. Deshalb… halte ich es für wichtig, mich in diesem Fall auf deine empathischen Fähigkeiten zu verlassen, um mit meinen möglicherweise falschen oder zumindest übertriebenen Maßnahmen nicht alles zu verschlimmern.« so wenig Menschenkenntnis das blonde Ding auch hatte, Soutas Empathie war mit Sicherheit ausgeprägter, als ihre eigene. Kumikos Einfühlungsvermögen tendierte schlicht gegen null, deshalb war das auch keine echte Kunst. Sich selbst konnte sie allerdings ganz ausgezeichnet einschätzen – und dass sie mit emotionalen Sachen nicht viel anfangen konnte, war in diesem Dorf auch nicht gerade ein großes Geheimnis; den Schuh musste sie sich also anziehen. Das Mädchen war sich sicher: Wenn sie so vorgingen, wie sie selber es für richtig hielt, würden sie den Rest des Hauses auch noch abfackeln, dem Katzenvieh die Kumiko-Keule über die Rübe donnern und ihren Auftraggebern bestenfalls noch den verkohlten Kadaver präsentieren können. Wohl oder übel war es hier also an Yamasaru, mit einem egozentrischen Fellknäuel darüber zu verhandeln, ob es sich nicht doch lieber um seinen eigenen Nachwuchs kümmern sollte.
Bald auf diese unschönen, aber unvermeidbaren Gewissheiten folgend, präsentierte der alte Herr den beiden Ninjas ihre neuen Arbeitsutensilien, wobei dieser sich einen Kommentar mit unterschwellig unschönem Beigeschmack nicht verkneifen konnte. Entsprechend ihrer Ankündigung, Souta gegenüber, verzichtete Kumiko auf irgendeine Form von Reaktion und begnügte sich auf seine, ihrer Ansicht nach völlig übertrieben selbstbewussten, Antwort hin damit, unwirsch zu blinzeln. Sie ließ den beiden noch einige Sekunden Zeit, um zu tun, was auch immer man mit seinen Emotionen in diesen Situationen eben machte und schloss die zweite Einweisung mit einem gewohnt eisigen. »Wir sind soweit. Gehen wir« ab. Ihr Haupt-Augenmerk lag im Augenblick aber weniger auf der Suche, als auf ihrem Partner und dessen Vorgehensweise. Was würde er tun?
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
"Auf geht's!", rief er entschlossen in einer Lautstärke, die angesichts seiner einen Gesprächspartnerin vollkommen übertrieben war, "Am Ende des Tages haben wir eine glückliche Katzenmutter, acht Katzenbabys, die mit ihr kuscheln und ein zufriedenes Mädchen" Den Thunfisch und die Minze trug er in den Händen, während er und Kumiko durch die Gänge in den abgebrannten Teil der Villa gingen. Der Geruch von verkohltem Holz lag die ganze Zeit schon in der Luft, doch wirklich störend wurde er erst, als sie sich den verlassenen, heruntergekommenen Zimmern näherten. Es stank so fürchterlich, dass Souta sich die Nase mit seinem Mantel verdecken musste."Lass das, ich bin kein Ding!", beschwerte sich Shugo, der sich gerade ziemlich benutzt fühlen musste, doch der Blondschopf reagierte nur mit einem genuschelten "Tschuldige", ohne auf die Worte zu hören. "Aber freu' dich doch, dass du mir helfen kannst!" Die folgenden Aussagen, dass er seinen Mantel ausnutzen würde, ignorierte er gekonnt. Er beschützte ihn immerhin mit seinem Können im Kampf, da konnte Shugo auch mal eine Gegenleistung erbringen.

Einige Zeit später öffneten die beiden Genin eine der wenigen, noch stehenden, Türen und erblickten ein kleines Zimmer. Auf dem gefließten Boden befand sich ein kleiner, runder Tisch, nicht weit davon entfernt ein Spülbecken, Kühlschrank und Ofen. Darüber und daneben standen einige, kohleschwarz gefärbte Regale. Dass der Raum nicht sonderlich traditionell eingerichtet war, identifizierte ihn eindeutig als Küche, der nächste logische Schritt aber kam erst, als Souta eine leere Thunfischdose auf dem Tisch erblickte. "Aah, hier muss sie essen!", verkündete er mit stolzgeschwellter Brust. Hatte er nicht eine gute Auffassungsgabe? "Souta.. das herauszufinden ist nichts besonderes" Besagter Junge schnaufte und schüttelte den Kopf: "Unsinn, Shugo" Manchmal erzählte sein Mantel aber auch unlogisches Zeug. Nach dieser kurzen Szene durchsuchte der Junge die Schubladen, darauf hoffend, etwas zum Öffnen der Dosen vorzufinden. Darüber, dass es es keinen Sinn ergab, funktionsfähiges Geschirr in einem verbrannten Zimmer aufzubewahren, hatte er im Vorraus nicht nachgedacht. Schließlich ließ er seine Hand an seinen Gürtel wandern, öffnete einen kleinen, sich daran befindenden, Beutel und ließ einen Finger in den metallenen Ring wandern. Dann zog er das Kunai heraus, es mehrere Sekunden lang nachdenklich betrachtend.

"Ist das Ding doch nochmal nützlich" Lächelnd stach er in den Deckel und zog einen kleinen Kreis. Er klappte ihn auf und platzierte die Dose neben der anderen auf den Tisch. Die leere warf er in den Mülleimer. "Mülltrennung ist wichtig, Kumiko" Nun würde es losgehen. Souta war kein großer Planer oder Stratege, doch mit Tieren kannte er sich ein wenig aus, er kümmerte sich schließlich gerne um sie. Als nächstes verstreute er vor einem kleinen Regal ein wenig Katzenminze, um dann schließlich den letzten Teil der Vorbereitung auszuführen: Er versteckte sich in diesem. Der Blondschopf hatte vor, das Tier erst mit dem markanten Geruch des Thunfischs anzulocken und es dann in seine Richtung zu locken. "Versteck du dich woanders, jetzt zählt Teamwork!" Wenn Souta rausspringen würde, würde die Katze wegrennen, am besten direkt in Kumikos Arme. Und dann könnten sie sie zur Rede stellen. Es dauerte ein wenig, da der Geruch von Asche den von Thunfisch überdeckte, doch schließlich war das leichte Knarzen einer Tür zu vernehmen...
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Woher dieser Kerl die ganze Motivation auch nahm, sie reichte offensichtlich für sie beide. Genau wie seine Naivität. Sie sollten das Tier bloß einfangen… zumindest stand das in der Auftragsbeschreibung – ihr Partner dagegen hatte ohne ihr zutun einfach seine rosa Sonnenbrille aufgesetzt und freute sich auf Ambrosia in seiner völlig überzogen idyllischen Oberstübchenwelt… Super. Wenigstens hatte er noch den Anstand, sich für seine überzogenen Vorstellungen von einem Happy End zu entschuldigen. 'Wie bin ich in diese Situation bloß reingeraten?' Natürlich konnte er es nicht einfach dabei belassen, nein. Kaum hatte er sich entschuldigt, trat er der Taijutsuka gleich wieder auf die Füße. »Meine Freude darüber hält sich in Grenzen. In immer enger werdenden Grenzen, wohlgemerkt…« Kumiko kannte man eigentlich nicht für ihren kurzen Geduldsfaden, aber dieser Typ hatte einfach einen ganzen Haufen Talent dafür, ihr auf den Nerven herumzutanzen. Ihr neuerlicher Frust über sein verwirrendes Verhalten äußerte sich trotzdem maximal in einem unbeachtlichen Schnauben aus der Nase – so viel Kontrolle hatte sie noch über ihre Reaktionen.
Dass es ihr mit zunehmendem Verlauf ihrer Aufgabe zunehmend schwerer fiel, Soutas geistige Auswüchse einfach auszuschwitzen, stieß Kumiko schwer auf. Selbstverständlich behielt sie diesen Umstand für sich – nicht auszudenken, was er aus dieser Information machen könnte, wenn sie ihm nur die kleinste Schwachstelle ihrer Contenance offenlegte… eine echte Katastrophe. Dennoch schwelte es in dem kleinen, runden Oberstübchen Michiyo-chans ganz gewaltig. Selbst, als sie etwas gefunden hatten, das mit viel Fantasie mal eine Küche gewesen sein könnte, hatte sie noch kein Rezept für ihren Umgang mit ihm entwickeln können. Auch den Kommentar über die Wichtigkeit der Mülltrennung ignorierte das Mädchen nach bestem Gewissen. Und enthielt sich einer Antwort. »…«

Der Plan war einfach, wie auch effektiv: Hinterhalt mit dem Fisch und der Minze als Lockmittel. Wichtigste und eigentlich fast auch einzige Bedingung für den Erfolg war jene, dass sie den Überraschungseffekt um jeden Preis halten und ausnutzen mussten. Eine Standartübung. Souta entschied sich für ein klassisches Versteck, nämlich in einem Regal… ihr kam die Sache nicht besonders schlau vor, aber er war derjenige, der hier mit Tieren umgehen konnte. Für sie war das allein schon Grund genug, sich schweigend anzupassen, sich der Mülltonne neben der Tür zu entledigen und ihren Platz mithilfe eines Henge no Jutsu einzunehmen. Was sie mit der echten Tonne tat? Ergab sich fast von selber: In den Räumen, die sie auf ihrem Weg bereits durchquert hatten, hatten sie das Vieh nicht gefunden, also musste es aus einer anderen Richtung bei ihnen auftauchen. Die Tonne wurde folgerichtig in dem Vorraum bugsiert, der die beiden hier her geführt hatte, ehe sie sich verwandelte, um ihren Platz für sich zu beanspruchen.
Es dauerte nicht sehr lange – zumindest wenn man ein wenig Geduld mit brachte, ehe sich erste Anzeichen für die Anwesenheit ihres Zielobjektes zeigten. Zuerst waren es nur die Geräusche der Tür, die mit großer Vorsicht geöffnet wurde. Dann kam ein Kopf zum Vorschein, der zu der wenig detaillierten Beschreibung passte, die sie bekommen hatten und zu Guter Letzt auch der Rest des Tiers, das sich nach kurzer Zeit hemmungslos über Fisch wie auch die Minze herzumachen begann. Trotzdem harrte Kumiko in ihrer Verwandlung aus, warum? 'wenn das stimmt, was ich über Katzenminze gelesen habe, dürfte das Tier gleich ziemlich tiefenentspannt sein.' Kumiko ging keine Aufgabe an, ohne sich darauf vorbereitet zu haben, bei den Informationen, die sie dazu zusammengetragen hatte, fand sich neben anderen mehr oder minder interessanten Infos auch noch einen Artikel über den Vergleich von Katzen unter dem Einfluss ihrer geliebten Minze und dem Menschen unter Drogeneinfluss. Eine aufschlussreiche Verhaltensanalyse, die ihnen gleich zugute kommen könnte, falls Souta sich dafür entscheiden sollte, schön artig in seinem Versteck zu bleiben und abzuwarten, bis das Zeug wirkte… Aber dafür, so vermutete sie, hatte er sicher nicht die Geduld übrig. Vielleicht schaffte er es ja doch, sie heute noch positiv zu überraschen.
 
Oben