Aktuelles

Job: Kleider machen Leute

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
[FONT=Verdana, sans-serif]Kleider machen Leute[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]
Fünf Uhr, auf die Sekunde genau begann der selbst gebaute Wecker der weißhaarigen Kunoichi ein Liedchen zu trällern. Natürlich war dieser Wecker so eingestellt, dass er jeden Tag ein anderes Lied wiedergab, denn wenn der Morgen bereits mit einer Wiederholung begann, so würde Nanashis Laune wohl sofort in den Keller fallen. Noch ein wenig verschlafen tippte sie mit ihren bleichen Fingern dem Froschanzug des Weckers auf den Kopf und ließ ihn dadurch verstummen.
[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] “Schick den Regen weiter, mach den Himmel weiter...”[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] setzte sie den Reim der eben erloschen war fort, rollte sich seitlich von ihrem Bett und landete mit den Füßen vorran auf dem weichen Teppichboden. Leicht benommen von der erfolgreichen Rolle strich sich das Mädchen durch das wilde weiße Haar, legte ihre Bettdecke ersteinmal wieder gerade auf ihr Bett und machte sich dann auf den Weg in die Küche in der sie sich eine Packung Kiba aus dem Kühlschrank nahm. Die letzten Tage waren eher ruhig gewesen, so hatte die Kunoichi weder eine Mission noch einen Job zugetragen bekommen, konnte es deshalb kaum erwarten, mal wieder eine Aufgabe zu erfüllen. Wie jeden Tag tänzelte Nanashi nun zielstrebig in der Küche herum, richtete das Frühstück für Toshiro und sich an und wartete ungeduldig darauf, dass der Postbote ihr ein Brieflein bringen würde.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Doch erst am Nachmittag besuchte einer der jungen Postboten Shirogakures tatsächlich das Anwesen der Chikamatsu. Die Gelbäugige hatte ihr Nachthemd bereits durch gemütliche Tagesklamotten ersetzt und öffnete dem Postboten begeistert die Türe, schenkte ihm sogar sofort ein breites Lächeln.[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] “Honda-kun! Wieso so spät? Hast du was für mich?”[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Der blonde Zwanzigjährige machte eine leichte Verbeugung vor seiner kleinen Stammkundin, nickte und überreichte ihr daraufhin einen einfachen weißen Briefumschlag, auf ihm das Zeichen Shirogakures. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Ein Brief von der Dorfverwaltung! [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Strahlend nahm Nanashi dem jungen Mann den Umschlag ab, bedankte sich schnell und schlug ihm dann die Türe aufgeregt vor der Nase zu. Kaum ein paar Sekunden später hatte der Wirbelwind auch schon den Umschlag geöffnet, war ein wenig verwundert darüber, dass in dem normalen Umschlag ein weiterer platziert war und schaute sich diesen dann kurz an. Der eigentliche Umschlag war aus sehr teurem Papier gefertigt, trug ein Logo, welches Nanashi bisher noch nicht gesehen hatte und schien sogar ein wenig nach Sonnenblumen zu riechen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]“Merkwürdiger Duft... Und das Logo wirkt viel zu überladen... Unique?” [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Dies war der Name des Geschäfts, das die Kunoichi für einen Job buchen wollte. Ein wenig verwundert, da sie diesen Namen noch nie gehört hatte, las Nanashi den Brief still weiter, freute sich daraufhin jedoch unheimlich bei einem solchen Job dabei sein zu dürfen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Inhaberin ist Lady Mahaki... Schreibt man in Briefen nicht üblicherweise Frau oder Herr?... Egal. Hm ein Job in einem neuen Modegeschäft... Wir sollen zu zweit Kunden anlocken und sollen ungeschminkt um sieben Uhr dort erscheinen.. Dann werden sie uns wohl erstmal einkleiden und zurechtmachen damit wir in das Verkaufskonzept passen... Na, das hört sich doch spannend an! [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Zwar zählte dieses junge Mädchen wohl kaum zu den möglichen Kunden des neuen Geschäfts, einige neue Ideen für neue Kreationen der Elfjährigen würden sich dort jedoch sicher sammeln lassen. Und auch die Tatsache, dass sie die anderen Dorfbewohner und Shinobi dazu bringen könnte, sich einmal etwas ausgefallener zu kleiden gefiel Nanashi recht gut. [/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Zwei Tage später war es also endlich so weit. Um es dieser Lady Mahaki auch recht zu machen, unterließ Nanashi es an diesem Tag sich in ihr kostümartiges Outfit extra für Missionen und Jobs zu begeben und trug also nur einen bunten Hoodie, da es morgens doch noch recht kühl war, sowie ihre Lieblingshose – eine weit geschnittene, türkisene Stoffbaggy mit vielen aufgenähten Smilies. Ihre Haare trug sie offen und nur ein wenig zurechtgekämmt, geschminkt hatte sich das junge Mädchen sowieso noch nie, weshalb sie diesen Schritt auch nicht überspringen musste. Doch obwohl für diesen Morgen kein Regen gemeldet war, zog sich Nanashi auch noch die am Oberteil befestigte Kapuze mit angenähten Hasenohren über ihren weißen Schopf – man konnte ja schließlich nie wissen... Voller Vorfreude machte sie sich dann um sechs Uhr bereits auf den Weg in Jôseis Innenstadt, da das Geschäft mitten in der Hauptstraße des Dorfes lag. Der Himmel war leicht bewölkt und ließ kaum einen Sonnenstrahl hindurch. Doch wenigstens war es nicht so windig wie die Tage zuvor und auch die Straßen Jôseis waren zu dieser Zeit noch menschenleer. Ihre Hände in den weiten Taschen ihres Oberteils versteckt schlenderte Nanashi durch die Straßen, versuchte nicht zu viel von der Qualität und Auswahl der Kleidung des neuen Geschäfts zu erwarten und fand sich um ca. halb sieben endlich auf der gegenüberliegenden Seite des Geschäfts ein. Ein paar Minuten lang musterte sie mit ihren gelben Augen die Schaufenster von Unique, welche jedoch noch mit schwarzen Bannern mit der Aufschrift “Neueröffnung” versehen waren und keinen Einblick in das Innere gewährten. Einen recht guten Platz für das Geschäft hatte die Inhaberin ihrer Meinung nach jedoch getroffen, denn Unique befand sich auf einer der meistbesuchtesten Straßen des Shinobidorfes. Direkt neben einem beliebten Café, Waffenläden und allem anderen, was der übliche Dorfbewohner so benötigte erstreckte sich über zwei Bauten das anscheinend neu restaurierte Gebäude. Immernoch ihre Hände in den flauschigen Seitentaschen verborgen, lehnte sich Nanashi nun gegen die Wand des gegenüberliegenden Ladens und ließ ihre Gedanken ein wenig schweifen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Wen die Dorfverwaltung wohl noch für diesen Job ausgewählt hat?.. Wieso haben sie eigentlich mir diesen Brief geschickt? Hat sich das Geschäft auf Kindermode spezialisiert? Nein das wäre doch in Shirogakure gar nicht sinnvoll. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Noch ein paar Minuten lang versuchte Nanashi den Grund für diese Wahl zu finden, doch würde sie wohl einfach Lady Mahaki fragen müssen. Gespannt darauf, wer wohl ihr Teampartner werden würde, wartete Nanashi also geduldig auf dessen Erscheinen, steckte sich noch ihren Frühstückslutscher - diesmal mit Orangengeschmack in den Mund und summte fröhlich irgendwelche Melodien vor sich hin.
[/FONT]
 

Yoshina Sakurai

New Member
Beiträge
163
Größe
1,56
Wie jedes Mal bekam Sakurai kaum etwas von seiner Decke ab, war beim Aufstehen aber etwas verschwitzt. Zu viel gestrample oder zu schnelle Bewegungen konnte er sich aber nicht leisten, da sonst seine drei verlobten aufwachten. Nachdem die Arme befreit waren, packte er mit beiden Händen an den Kopfteil des Bettes und zog die Beine aus Fubukis umarmung. Langsam, sehr langsam machte er sich zur Tür auf, nur um dort fast laut loszustöhnen. Die Tür stand neben dem Türrahmen an die Wand gelehnt. Wenigstens hatten sie sie diesmal in einem Stück gelassen. Kurzerhand war eine Nachricht eine kurze Hose und ein Hemd angezogen und herausgeschlichen. Natürlich hinterließ er eine Nachricht, 'Bin schon weg. Was für einen Sammler jagen. Weis nicht wie lang ich brauchen werd, ich beeil mich. Sakurai', auf dem Küchentisch. So schnell er konnte, rannte er im noch halbdunkeln zu der Wohnung, die er für Kokoro gemietet hatte.
Mit frischem Schweiß bedeckt erreichte der Junge die minimalistische Wohnung, blickte sich um und trat ein. In der Sicherheit des Zimmers, welches so ziemlich die gesamte Wonung darstellte, atmete er zunächst durch. Der Blick Sakurais wanderte zu der Uhr, die an der Wand hing. Es war kurz nach sechs Uhr morgens, weniger als eine Stunde, bis er dort sein musste. Die Schuhe zur Seite tretend und sich ausziehend, nahm er nochmal kurz den Brief zur Hand, der auf einem kleinen Tisch neben ein paar Kleidern lag und überflog nochmal die wichtigsten Informationen, während er ins Bad ging um zu duschen. Er hatte wenig Zeit. Das er aufgefordert war, sich nicht zu schminken, sollte ihm recht sein.
Es war kurz vor halb sieben, als er sich die Zähne putzte und einen Blick über seine Kleiderberge warf. Was sollte er anziehen? Eigentlich sollten Kerle keine solchen Probleme haben, dachte er sich, nachdem er den oberen Teil eines der Kleiderberge zur Seite getreten hatte und die beiden Kleiderschränke öffnete, die im Zimmer standen. Zwar waren sie jeweils nur grob halb voll, aber das Zeug draußen war mehr, als in die beiden Schränke passte. Nach einer Weile verließ das junge Mädchen die Wohnung.

Knapp zehn Minuten vor Sieben Uhr kam Sakurai bei dem Geschäft an. Die Haare frei und wild, lagen größtenteils nach hinten. Ein übergroßes, hellblaues Shirt, leicht seitlich gezogen, hatte den eigenhändig vergößerten Kragen vom Hals bis über die rechte Schulter, reichte dafür hinunter bis etwas unter den Hintern, wo die Beine in einer engen, dunkelblauen Hose herausguckten und in offenen, kurzen, rotbraunen Stiefeln endeten. Unter den Shirt trug er noch ein weißes Unterhemd, was man bei der freien Schulter sehen konnte und darunter einen grauen BH. Nachdem er sich bestätigt hatte, dass er richtig war, indem er die Schilder las, biss er nochmal von der zusammengeklappten Brotscheibe mit Aprikosenmarmelade in seiner Linken ab. Nochmals durchatmend und entspannden, da er es noch vor sieben Uhr geschafft hatte, blickte er sich um, da er jemanden gesehen hatte. Ein summendes kleines Etwas, welches ihm bekannt und noch sehr gut in erinnerung war. "Nashi-chan!" rief er, obwohl sie nicht so weit war, dass es nötig wäre und winkte leicht mit seinem Brot in der Hand, weil in der anderen Kokoros Katana war. Näher gehend senkte er natürlich seine Stimme wieder auf das normale Niveau, "Sag bloß du bist meine Partnerin bei dem Job hier.". Die kleine kannte sich klar mit Mode aus, individuell war sie auf jeden Fall. Auch wenn er nicht wusste, ob sie überhaupt etwas mit Schminke anfangen konnte, war er erleichtert, dass sie seine Partnerin sein könnte. Er hingegen hatte sich die kleine Freiheit genommen, das 'Ungeschminkt' genau zu nehmen, so waren die Nägel beider Daumen mit einem blassen Rosa lackiert.
 

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
Glücklicherweise dauerte es nun nicht mehr all zu lange, ehe auch das zweite Mitglied des Zweierteams an dem neuen Geschäft eintrudelte. Mit einem übergroßen blauen T-Shirt bekleidet meldete sich das blonde Mädchen, mit der Nanashi erst vor paar Tagen Bekanntschaft machen durfte, lautstark und anscheinend voller guter Laune bei der jungen Kunoichi. Bei dieser lauten Begrüßung zuckte die Weißhaarige erst leicht zusammen - schließlich war sie bis eben noch vollkommen in ihrer eigenen kleinen Welt versunken, erkannte aber dann direkt die Person neben ihr und grinste aufgeregt zurück. "Koko-san! Guten Morgen! Wie toll das du es bist!" So wie immer folgte eine kleine Verbeugung, ehe nun auch die knallroten Stiefel der Blondine ihre Aufmerksamkeit forderten. Solche Stiefel würde das junge Mädchen wohl eher nicht tragen, doch an der etwas größeren Kunoichi sah diese Kombination mit der engen blauen Hose verdammt gut aus. Auch ihre langen blonden Haare, welche sie letztes Mal zu einem Zopf zusammengebunden hatte, sahen offen eigentlich viel besser aus. "Ja ich bin auch für diesen Job ausgewählt worden. Bin schon richtig gespannt was uns hier erwarten wird! Allerdings frage ich mich ein wenig was sie wohl mit einer so kleinen Person wie mir anfangen wollen, an dir hingegen werden sie sich wohl richtig austoben können.. Dein Katana ist also auch wieder mit von der Partie hm?" Fröhlich kichernd sprang die Ungeduldige von Fuß zu Fuß, ließ dabei die schulterlangen Hasenohren von A nach B schwingen und wartete dann aufgeregt darauf, das sich in dem Geschäft etwas tat.

Mehrere Minuten lang erschien die Einkaufspassage wie eine Geisterstadt. Bis auf die beiden Genin befanden sich keine Menschen auf der Straße, hier und dort huschte eine Katze von Gasse zu Gasse und erst kurz vor sieben Uhr breitete sich Leben an den Geschäften der Straße aus. Fleißige Arbeiter tummelten sich vor den Geschäften, manche wurden bereits aufgeschlossen und auch das Unique schickte nun endlich jemanden heraus, die beiden Kunoichi hereinzuholen. "Hey, ihr da! Ihr seid die angeforderten Shinobi? Los kommt rein!" Lange schwarze Haare umrahmten das Gesicht der doch recht jungen Dame, welche durch den leicht geöffneten Schlitz an der Ladentüre linste und die beiden hereinbat. Um die zwanzig schätzte Nanashi die Frau, doch war sie auch die Auftraggeberin? "Ui, jetzt gehts wohl los..." Ohne noch einen Moment zu zögern begaben sich die beiden Mädchen nun also zu der Schwarzhaarigen, ließen sich durch den kaum geöffneten Türschlitz zwängen und auch sofort nach Betreten des Geschäfts wurde die Türe auch schon wieder geschlossen. Ein wenig irritiert starrte Nanashi die Frau hinter ihnen an, setzte zu einer Verbeugung an, wurde dann jedoch einfach überrumpelt. Kaum hatte die junge Frau die Türe hinter sich geschlossen, zückte sie ein Maßband und begann die beiden Kunoichi - recht grob wie Nanashi fand, zu vermessen. Dann werden sie uns wohl wirklich einkleiden. Ob sie überhaupt etwa sin meiner Größe hier haben? Hier und da nickte die junge Frau entweder glücklich oder nickte nur registrierend, doch besonders bei der Gelbäugigen schien sie andauernd das Gesicht zu verzerren und leichte Seufzer auszustoßen. Nun gut, Nanashi war wohl wirklich nicht das beste Model, welches sich auf den Straßen Shirogakures finden ließ, doch dies so offen zu zeigen war ihr gegenüber doch recht unhöflich. "Gut gut, damit wird sich schon irgendwie was anfangen lassen. Entschuldigt, es ist recht stressig heute morgen - ALLES muss perfekt werden! Mein Name ist Yuki, Enkeltochter von Lady Mahaki, ihr wisst schon, die Inhaberin dieses Ladens. Ich habe hier neben ihr die wichtigste Position inne, doch jetzt auf auf! Dort die Treppen hoch, erste Türe rechts. Großmutter wird euch über eure Aufgaben aufklären, schaut ihr bloß nicht in die Augen - und keine Widerworte!" Nicht ein mal hatte Yuki eine kleine Atempause gemacht, schleuderte den Mädchen ihre Worte regelrecht entgegen und scheuchte sie zum Abschluss mit ihren Händegesten hinfort, ehe sie wie eine Verrückte durch den Laden rannte und Sachen zurechtmachte. Leicht lehnte sich Nanashi rüber zu ihrer Teampartnerin und flüsterte ihr zu: "Ich hoffe diese Lady Mahaki hat ein wenig mehr Zeit für Erklärungen zur Verfügung.. Diese Yuki benimmt sich ja total verrückt..." Schnell suchte Nanashis Blick die angesprochenen Treppen, welche zur Auftraggeberin führen sollten, speicherte das Thema "keine Widerworte und kein Augenkontakt" in ihrem kleinen Kopf ab und zeigte letztendlich mit ihren bleichen Fingern auf das prunkvoll geschmückte Treppengeländer, welches schon gar nicht mehr als ein solches bezeichnet werden konnte. Merkwürdiger Geschmack.. Ich persönlich würde einen Laden eher so dekorieren, dass er das Augenmerk auf die Waren richtet und nicht auf diese verstörende vollgepackte Deko... Wie alles in diesem Laden wurde es komplett mit Stoffen, Blumen, Ornamenten und glitzernden Dekorationen vollgehangen. Selbst der Boden, auf dem die beiden Kunoichi standen, schien irgendwie zu glitzern... "Ich schätze dort müssen wir lang.. bereit Koko-san?"

 

Yoshina Sakurai

New Member
Beiträge
163
Größe
1,56
Nanashi trug auch heute einen Kapuzenpullover, diesmal jedoch mit langen Hasenohren aufgenäht. Ob sie noch weitere davon hatte? Zusätzlich zu dem Hoodie trug sie eine luftige Hose mit aufgenähten Smilies. Die Kleine hatte ein Händchen für's Schneiderhandwerk, aber es war nicht das gleiche wie bei ihm. Er konzentrierte sich da mehr auf die Stile, die größtenteils in der Öffentlichkeit vertreten waren. Natürlich lag das wahrscheinlich daran, dass er bisher nie auffallen wollte. Jetzt, wo er sich als Kokoro austoben konnte, würde er sicher auch mal etwas anderes schneidern.
"Klar ist's mit von der Partie, es ist immer gut 'was dabei zu haben, dass man jemandem über die Rübe ziehen kann." grinste er die Chikamatsu an, die scheinbar nicht davon überzeugt war, das mit ihr viel anzustellen war. Die hüpfenden Hasenohren beobachtend meinte er "Na, wenn die gut sind, werden sie dir schon was schönes machen. Und wenn wir Pech haben, stecken die uns in zwei Standardkostüme in zwei unterschiedlichen Größen.".

In der Zeit, bis sie endlich hineingerufen wurden, hatte Sakurai sein Brot aufgegessen, ausgiebig gegähnt und sich gestreckt. Der Morgen war wie immer einfach viel zu früh, doch damit musste man als Shinobi zurecht kommen. "Na dann, auf gehts.." stimmte Sakuria mit ein, als sie das Geschäft betraten. Als hätte sie angst, dass die Luft von draußen hereinkommen könnte, so schnell machte die Frau die Tür wieder hinter ihnen zu. Der Gedanke, dass sie sich albern benahm, konnte Sakurai nichtmal zuende führen, da war sie auch schon mit einem Maßband an ihm dran. "Whoa, immer mit der Ruhe." kommentierte er den Überfall, was aber nicht zur Kenntnis genommen wurde, kurz darauf waren die beiden auch schon hochgeschickt und stehen gelassen. Die ersten Momente versuchte Sakurai noch mitzubekommen, was Yuki alles vorbereitete, doch gab es schnell auf. "Ja, auch wenn ich irgendwie vermute sie wird der totale Drache sein." entgegnete er seiner kleinen Kameradin im Flüsterton "Oder eine Medusa, bloß nicht in die Augen gucken, wenn sie Schlangen auf dem Kopf hat." hing Sakurai noch witzelnd an. Es war nicht wirklich ein Geschäft, in dem die beiden Standen, soviel zumindest Sakurais Verständnis. Verkauften die wirklich Kleidung? Viel eher sollten sie an den Dekorationen Preisschilder anhängen und die verkaufen, oder anderweitig loswerden, wenn es nach ihm ging. Zumindest schienen die Stoffe nicht all zu schlecht zu sein, soweit er es beurteilen konnte, ohne einen genaueren Blick darauf zu werfen. Die Gedanken, was sie den beiden wohl zum anziehen verpassen würden, verbannte Sakurai für's erste und nickte Nanashi grinsend zu "Aber immer doch, das wird ein Klacks.".
Die Treppe hinauf war es ein ähnliches Bild. Überall war dekoriert, als wäre jemand mit einer Dekokanone durch das Haus gerannt, bis alle Magazine verbraucht waren. Erste Tür rechts, wiederholte er in Gedanken und blieb vor besagter Tür stehen. Einen Moment blickte Sakurai nochmal kurz den Gang in beide Richtungen entlang und zuckte dann mit den Achseln. Klopfend sagte er laut "Hallo, Lady Mahaki, wir sind die angefragten Kunoichi." und öffnete auch gleich die Tür als er meinte ein 'Herein' gehört zu haben. Ob ihnen jetzt gleich Feuer entgegen schoss, überlegte Sakurai grinsend.
 

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
Kaum hatte Kokoro einen kleinen Scherz über Lady Mahaki gemacht, stellte sich die Weißhaarige eine solche Medusa auch schon bildlich vor. Ein wenig erschrak das Mädchen bei der Vorstellung, einer Frau mit langen glitschigen Schlangen auf den Kopf, bei dessen Anblick man sich in Stein verwandelte. Nein, nein! So schlimm wird es sicher nicht sein.. Nun, diese Vorstellung benötigte wenigstens kein genjutsulösendes Kai, um Nanashi wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen und so folgte sie nun noch aufgeregter als zuvor Kokoro die Treppen hinauf, bis die beiden Kunoichi endlich vor der Türe der Ladenbesitzerin standen. Die Blondine schien wirklich um einiges gelassener zu sein, als die kleine Puppenspielerin, denn kaum waren die beiden an der besagten Türe angekommen, bat diese auch schon ohne zu zögern um Einlass - welcher ihr auch kaum einen Moment später gewährt wurde. Schnell griff sich Nanashi noch einmal an ihre Mütze, zog diese nach hinten herunter und strich sich noch ein letztes Mal über ihre weißen Haare, ehe sie ihrer Teampartnerin in das Innere des recht dunklen Raumes folgte. Während Kokoro neben ihr amüsiert vor sich hin grinste, hielt sich Nanashi ein wenig hinter dieser und musterte recht vorsichtig den Raum - sie durfte dieser Mahaki ja schließlich nicht in die Augen sehen. Jedoch war die Ladenbesitzerin ersteinmal überhaupt nicht auszumachen. Nur einen einzigen Lichtstrahl ließ das recht kleine Fenster des Raumes als Lichtquelle zu und so standen die beiden Kunoichi ersteinmal im Dunkeln.
Doch kaum hatten sich Nanashis Augen an die Dunkelheit gewöhnt, waren schon fast soweit, die Konturen der Möbelstücke zu erkennen, wurden sie auch schon von grellem Licht geblendet. "Nani?!" Reflexartig hielt sich Nanashi ihre Hände vor die Augen, wartete einen kleinen Moment und konnte dann schließlich doch eine weitere Person in dem nun erleuchteten Raum erkennen. Neben einem großen Schreibtisch aus dunkelbraunem Holz hatte sich eine recht große Person aufgerichtet - erst auf den zweiten Blick ließ sich diese Person nun auch als Frau ausmachen. Die schwarzhaarige Dame war in einem langen Kimono gehüllt, welcher wohl mit allen Farben des Regenbogens geschmückt war. Doch nicht nur der Kimono bot in diesem Moment einen regelrechten Farbschock, auch die Wände und der Boden dieses Raumes hatten eine solch grelle Farbkombination, dass Nanashi sich einfach nur wünschte, das Licht würde erneut erlöschen. "Ai Kokoro und Chikamatsu Nanashi nehme ich an. Willkommen im Unique! Wie ihr sicherlich schon ahnt bin ich die werte Besitzerin dieses exquisiten Ladens - Lady Mahaki. Nun..." Während die Schwarzhaarige in den ersten Momenten ihre Nase fast unmenschlich hoch gehalten hatte, ließ sie sich nun zu einem Blick auf ihre Arbeiterinnen herab - was auch augenblicklich zu einem Schock führte. Im ersten Moment lächelte die Dame nur freundlich zu Kokoro, schien recht angetahn von der gutaussehenden Blondine, doch als die Augen der Frau zu Nanashi wanderten drehte sich ihre Erscheinung um 180 Grad. "Ach du meine Güte! Solch eine.. nein.. und diese Kombination.." Nanashis fragender Blick, welcher es immernoch vermied die Augen der Medusa ins Visier zu nehmen, suchte den Kokoros. Die Reaktion der Frau war für das Mädchen einfach nur unverständlich. Was ist denn passiert? Wächst mir Schleim aus dem Kopf oder was? Aus den Augenwinkeln heraus konnte Nanashi erkennen, wie Lady Mahaki schnell einen kleinen, ebenso bunten Fächer von dem Schreibtisch aufnahm und sich wie wild Luft zuwedelte. "Hat sie einen Anfall oder sowas?", flüsterte die Weißhaarige vorsichtig ihrer Teampartnerin zu, wurde jedoch erneut überrumpelt. Plötzlich stand die Dame des Hauses vor den beiden Mädchen, musterte diese ähnlich hektisch wie ihre Enkelin und schüttelte nach Luft schnappend ihren Kopf. "Diese.. diese.. Nun. Ich hatte gehofft sie würden uns auch ein männliches Objekt bereitstellen. Deine Statur scheint mir geeignet für unser Vorhaben.. Aber du... Anstelle eines stämmigen jungen Shinobis schicken sie mir dieses.. diese Farblose... Nun, wir haben nicht mehr viel Zeit! Mädchen, steht grade, stellt euch vor. YUKIIIII! Junge Dame darf ich bitten?" Mit ihrem Fächer deutete die Furie immernoch außer Atem auf Kokoro, beobachtete ihre Beute weiterhin wie ein Adler, während Nanashi recht geschockt daneben stand und kaum fassen konnte, als was diese augenkrebserregende Frau gerade bezeichnet hatte. Nun gut, die kleine Kunoichi war vielleicht ein wenig Bleich rund um die Augen und männlich war sie eben auch nicht, aber deswegen einen solchen Aufstand zu machen? Der extrem grelle Schrei nach ihrer Enkeltochter rief daraufhin auch noch eine Gänsehaut auf Nanashis Armen hervor - wie würde Kokoro auf diese merkwürdige Auftraggeberin reagieren?
 

Yoshina Sakurai

New Member
Beiträge
163
Größe
1,56
Lady Mahaki musste eine Fledermaus sein, dass sie sich in einen so dunklen Raum verkroch. Oder, der allgemeinen Dekoration nach zu urteilen, war sie vielleicht auch Blind und wusste nicht, dass das Licht nicht eingeschaltet war. Als Sakurai sich nach der Lampe umsah, traf ihn das plötzlich eingeschaltete Licht wie ein Schlag. "Toll, jetzt bin ich Blind" murmelte er leise, sich mit der linken Hand die Augen reibend. Erst als ihre Auftraggeberin zu reden begann, nahm Sakurai die Hand von den Augen und blickte in ihre Richtung. Ein greller Fleck in einem entstellten Kimono, war was er sah, jedoch als er den Blick weit genug abwand um eine Person erkennen zu können, war der Kimono immernoch entstellt. Es war, als hätte man einen Regenbogen in handliche Stücke geschlagen, diese aufgeschichtet und dann gesprengt, das Ergebnis wurde von Farbenblinden wahllos zusammengesteckt und daraus ein Kimono geschneidert. Nein, irgendwie hatte Sakurai das Gefühl, dass diese 'Kreation' kein Versehen sondern pure Absicht war. Sicher, natürlich konnte das 'Ding' auch gut aussehen, irgendwo auf der Welt, nur war das Problem, dass sie sich in Shiro befanden. Im Ausruf und dem folgenden Satz fand Sakurai bestätigung in seinem Glauben, dass die Dame klar an Geschmacksverirrung leidete. Er war sprachlos. Ein Ausdruck der Verwirrung stand ihm im Gesicht, als er die Lady gedanklich anbrüllte "Und du beschwerst dich über eine Farbkombination!!?".
Gerade wollte Sakurai Nanashi zurückfragen, ob es etwas schlechtes wäre wenn sie einen Anfall hätte, vielleicht würden sie ja trotzdem bezahlt, da stand Lady Mahaki schon vor ihnen.
Nicht genug, dass sie sich ziemlich hochnäsig gab, nein, sie musste auch auf jedem Detail von Nanashi herumreiten. Sakurais Griff um die Schwertscheide der Katana wurde fester, Zack und es wär vorbei, sagte er sich, musste aber hinzufügen, dass es mit ihnen dann aber auch vorbei wäre. Das er sich auch als Kokoro zurückhalten musste, ärgerte ihn gewaltig, gerade deswegen war die Persönlichkeit doch erst entstanden. Es musste doch etwas geben, das er tun konnte, um der alten Frau ihre eigenen Worte in den Rachen zu stopfen, oder zumindest ihre Art etwas zu verbessern. Den Hass mit der ersten Möglichkeit auf sich zu ziehen wäre vielleicht doch nicht die beste Variante, wenn der komplette Job noch vor ihnen stand. Besser war dann doch sicher die feinere Variante, er musste nur herausfinden, wie er es hinbekommen könnte. Für all zu langes Abtasten, worauf sie regierte, hatte Sakurai gerade keinen Kopf, also versuchte er sein Glück. Den Rücken durchstreckend begann er "Es ist mir eine Ehre Lady Mahaki. Mein Name ist Ai Kokoro und ich bin sehr an Mode interessiert. Persönlich glaube ich, dass das richtige Aussehen eine Person zu einer gänzlich anderen werden lassen kann. Und wenn die Gerüchte, die mir über Sie zu Ohren gekommen sind, auch nur ansatzweise einen wahren Kern haben, werden Sie keine Probleme haben, aus uns die Personen zu machen, die wir für diese Aufgabe sein müssen.". Sakurai hätte am liebsten Ausgespuckt, aber behielt ein Lächeln auf den Lippen. Ob sie nun gut, schlecht oder garnicht darauf reagieren würde, darauf kam es jetzt zunächst an. Als nächsten wäre dann wohl Nashi-chan dran und danach die Kleidung, für die sie vorher vermessen wurden.
 

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
Ein unauffälliger Blick auf Kokoros Seite zeigte, dass sie wohl ebenso wie Nanashi ein wenig mit dieser Persönlichkeit vor sich zu kämpfen hatte. Die langen Finger der Blondine schlangen sich, wie Nanashi fand, doch ein wenig zu fest um den Griff ihres Katanas. So sah die Weißhaarige in diesem Moment ein herumwirbelndes Schwert vor Augen, welches diese merkwürdige Frau in viele kleine Konfettiteilchen zerlegte - kein Gedanke den man seiner Auftraggeberin widmen sollte, aber er gab Nanashi wieder ihre gute Laune zurück. Während das gewohnte Lächeln wieder auf die Lippen der Elfjährigen zurückkehrte, stellte sich Kokoro überaus höflich und selbstbewusst vor, was wohl auch Lady Mahaki gefiel. Grinsend hielt sich die ältere Dame den Fächer an ihre mit lilanem Lippenstift verschmierten Mund und stieß ein grelles Lachen aus. "Ho ho ho! Was für eine gut erzogene junge Lady! YUUUKIIII WO BLEIBST DU?!" Kaum hatte diese Frau Kokoros Vorstellung gelobt, stieß sie erneut einen lauten Schrei aus, welcher Nanashi noch einmal zusammenzucken ließ. Kann sie uns nicht vorwarnen bevor sie unsere Ohren schändet?! Wenn sie so weitermacht hat sie bald die Klagen der Nachbarn am Hals... Oh.. Bin.. ich dran? Wie sehr sie Hektik doch verabscheute... Mit ein wenig mehr Ruhe würden die Nerven aller anwesenden Personen sicher nicht so stark belastet werden.. Das laute Gepolter, welches aus dem Treppenhaus erklang ignorierte die kleine Kunoichi, richtete sich ebenso wie Kokoro auf und erhob ihre kindliche Stimme. "Chikamatsu Nanashi! Wie sie sehen interessiere ich mich ebenfalls sehr für Mode, auch wenn ich ihren Geschmack wohl nicht ganz getroff..." Nun, es wäre wohl noch wunderlicher gewesen, hätte Nanashi ihren Satz beenden können. So platzte genau in diesem Moment die Enkelin der Ladenbesitzerin zur Türe herein, stolperte fast über den Haufen Klamotten in ihren Armen die fast bis zum Boden herunter reichten und verneigte sich ganz schnell zwei Mal hintereinander. "Großm... Ich meine, Lady Mahaki. Ich habe bereits wie nach Plan die drei Sets für unsere Prinzessin zusammengesucht, aber was machen wir mit..." Der Blick der Dunkelhaarigen linste schnell deutend auf Nanashi, ehe sich die etwas kleinere der beiden Hexen ebenfalls vor die beiden Kunoichi stellte. Die Augen der beiden Mahakis wanderten wie wild hin und her, versuchten wohl alle möglichen Alternativen zu finden um ihren Plan dann doch noch in die Tat umsetzen zu können. Die Weißhaarige stand jedoch einfach nur da, sammelte ihre Gedanken und versuchte irgendwie schlau aus diesem ganzen Durcheinander zu werden. Prinzessin?... Dann war also ein Prinz-Prinzessin-Pärchen geplant? Ich dachte sie verkaufen Mode für Shinobi... Einen Moment lang wurde es still im Raum und so beschloss die Puppenspielerin, erneut anzusetzen um ihre Vorstellung wenigstens noch zu beenden. "Also wie ge.." Erneut wurde Nanashi von der grellen Stimme Lady Mahakis unterbrochen - inzwischen schien sich das kleine Mädchen jedoch daran gewöhnt zu haben, fiel einfach in ihre übliche "Hände in den Taschen"-Haltung zurück und ließ das folgende schmerzlos über sich ergehen. "Gut, GUT! Ich habe soeben eine vorzügliche Lösung unseres kleinen Problems gefunden. Nun, ihr müsst wissen. Ursprünglich wollten wir ein wunderschönes Mädchen kreieren, welches von einem starken Prinzen beschützt wird... Jeder Part sollte sich auch als solcher bei den Jungen und Mädchen auf der Straße zu erkennen geben und so die Kunden in unser Geschäft locken. Doch da wir nun nur eine Prinzessin haben.. Yuki, aus der Chikamatsu wird sich doch sicherlich ein kleiner niedlicher Prinz zaubern lassen, nicht wahr?" Diese Idee traf nun auch Yuki wie einen Blitz, so hatte sie erst gespannt den Worten ihrer Großmutter gelauscht, ehe sie schließlich ihre braunen Augen weitete und ein ebenso lüsternes Grinsen wie Lady Mahaki aufsetzte. Auch Nanashi hatte der Dame gespannt zugehört, verstand jedoch nicht ganz was Lady Mahaki da mit ihr vorhatte. Leicht verwirrt blickte sie die beiden Frauen vor sich an, versuchte in ihrer Gestik irgend eine Erklärung zu finden, bis die Erkenntnis sie dann schließlich doch traf. "P..Prinz? Haben die eben gesagt sie wollen aus mir einen Prinz.." Doch das leise Gestammel Nanashis drang wohl nur bis hin zu Kokoro, denn die beiden Frauen berieten sich nun ohne Punkt und Komma, malten mit ihren Händen irgendwelche Formen in die Luft und richteten sich dann letztendlich noch einmal an die beiden Kunoichi. "Ja, das wird klappen. Wir müssen nicht einmal etwas verstecken, außer diesen langen Schopf.. Keine Talie, keine Oberweite - das wird einfach!" Zufrieden nickte Yuki ein paar Mal, starrte die Gelbäugige dann an wie ein Wolf sein Fressen. Nanashi war noch zu jung um sich wegen solcher Anmerkungen den Kopf zu zerbrechen, so fasste sie nur ein wenig zurückgeschlagen Kokoros Hand und versuchte irgendwie mit dieser zwar aufregenden, aber doch vollkommen neuen Situation zurecht zu kommen. "Also dann, hopp hopp! Ai-chan, würdest du die Kleidung welche Yuki dir ausgesucht hat mitnehmen? Ich führe dich in die Umkleide. YUKI! Nehm unseren Prinzen mit nach unten und finde irgendetwas passendes.. Wir treffen uns dann gleich in der Umkleide." Noch schnell ein paar neue Anweisungen in den Raum geworfen, daraufhin ein hektisches Verbeugen Yukis und dann wurde Nanashi an der freien Hand gegriffen und wie ein Püppchen aus dem Raum gezogen. "Koko.. Naaarg!", entfloh es der kleinen Kunoichi noch, ehe sie von der Schwarzhaarigen hektisch die Treppen heruntergedrückt wurde.
 

Yoshina Sakurai

New Member
Beiträge
163
Größe
1,56
Schmerzerfüllt schreckte Sakurai zurück. Die alte Schabracke hatte vielleicht ein Organ, dass ihre Stimmbänder bei dieser plötzlichen steigerung der Lautstärke keinen Schaden nahmen. Es lag wahrscheinlich an der Übung und Sakurai hatte das ungute gefühl, dass sie ständig so herumbrüllte.
Gerade als Nanashi sich vorstellte, kam die Enkelin von Lady Mahaki herein und unterbrach sie. Bei sich trug sie mehrere Kleider, sofern er es erkennen konnte und während sie mit der Dame des Hauses redete, schockierte es Sakurai erneut. Statt eines stämmigen Shinobi war Nashi da, sofern halb so wild, aber dass seine Statur geeignet war, hatte er nicht so verstanden, wie es gemeint war. Prinzessin? Mental trat Sakurai einen Schritt zurück. Whoa, nein. Ihr habt doch nicht ernsthaft vor mich in ein Prinzessinenkostüm zu stecken! Nicht nur, das Sakurai ein Prinzessinenkostüm tragen sollte, wie er von Lady Mahaki eben erfahren durfte, sollte Nanashi nun zu einem Prinzen umstrukturiert werden. Die Ironie war für ihn zum greifen, doch war es nicht wirklich belustigend. "Ihr habt es komplett falsch.." war er versucht zu sagen, aber sie hörten den beiden Shinobi offensichtlich eh nicht zu. Die Idee, dass die beiden Rollen doch auch getauscht werden könnten, brachte seine Gestikulation auch nicht zu den beiden Mahakis herüber, "Ich mach gern den Prinzen, wenn ich dann nicht so ein Zelt anziehen muss.".
Der Groschen war gefallen, ihm wurden die Sets in die Hand gedrückt und Nashi aus der anderen gezogen "..halte durch.." löste sich von seinen Lippen, bevor sie durch die Tür hinaus war und ihm aufging, dass er selbst Hilfe brauchte. Von der Geschäftsführerin nun zur Umkleide geführt, verkroch er sich schnell darin und sperrte sie aus. Rasch waren die Kleider an mehreren Haken aufgehängt und Sakurai blickte in den Spiegel an einer Seite des Raumes "Na, was machen wir jetzt du Idiot?" blaffte er sich Gedanklich an. Tief einatmen und durch war die Devise, denn jetzt, wo er schon in der Umkleidekabine war, musste er auch eines der Kleider anziehen. Wieviele Leute wurden schon dafür bezahlt, sich zu verkleiden. Die Fragen, ob Lady Mahaki hereinkommen sollte um ihm zu helfen, wurden rasch mit höflichen "Nein Danke" und "Ich schaff dass schon" abgewimmelt. Die Kleider Gedanklich in der Luft zerfetzend überlegte sich Sakurai, was er tun sollte. Jedes der Kleider war ein Ding für sich. Da gab es ein weißes, hauchdünnes etwas, dass ihn so ziemlich an seine Gardinen erinnerte. Daran war ein dicker Umhang aus rotem Stoff, der im Vergleich zum Rest recht schwer wirkte. Wahrscheinlich war es gedacht, dass er den Umhang stets um hätte und nur wenige einen Blick auf den weißen Stoff erhaschen könnten, sofern er seine Arme nicht aus dem Umhang streckte. Das zweite, ein Beweis für die Unfähigkeit der Mahakis, so empfand Sakurai es, schien eher einer Bauernmagt zu gehören, die in einen Glitzerpool gefallen war und das ganze mit einem Krönchen toppte.
Alles in allem tendierte Sakurai zu dem dritten, naja, zeltartigen Etwas. Es hatte zwar beim unteren Rockteil eine Spannweite von gefühlten zwei Meter und war mit Bändchen und Schleifchen und sonstigem Kram überladen, aber dafür sah es am ehesten nach einer Prinzessin aus. Kurz blickte Sakurai zur Tür, dann zückte er leise sein Katana.
Immer wieder hatte Sakurai sich beim umziehen umgeguckt, ob es auch ja keine Möglichkeit gab, hineinzugucken, doch nach einer Weile öffnete sich die Tür und heraus kam Prinzessin Kokoro. In den noch unfrisierten, aber etwas geglätteten Haaren befand sich eine goldene Tiara, die soch etwas von den blonden Haaren abhob und mit einem blauen und zwei lilanen Edelsteienen verziert war. Am Hals befand sich das Gegenstück. An den Schultern begannen Orangene Rüschen die zur Brust herunterliefen und in einem roten Schleifchen endeten, wodurch sie einen Halbkreis bildeten. Der Hauptstoff des Oberteils war etwas dunkler als die Rüschen und an den Schultern und Oberarmen etwas aufgebauscht, wonach die Ärmel breiter wurden. An den Ellenbogen endete der Stoff und der Unterstoff, cremefarbene Seide, lief noch mehrere Zentimeter weiter. Der Rock, welcher direkt über der Hüfte begann, stand bogenförmig ab und endete am Boden auf so eine Distanz, wie er mit ausgetreckten Armen erreichen würde. Ein fast weißer Stoff lag noch ellenbogenweit über dem Orangenen Rock, der an der Vorderseite mit Blüten und Rüschen verziert war.
Alles in Allem war Sakurai recht zufrieden und hoffte die, für ihn, überschüssigen Verzierungen, die er entfern hatte, würden nicht zu sehr auffallen. Während er einen Knicks vor der Auftraggeberin, ganz in seiner Rolle, machte, suchte er mit den Augen, ob auch Nashi-chan schon da war.
 
Zuletzt bearbeitet:

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
Eine Stufe nach der Anderen stolperte die Elfjährige die Treppen hinunter, ihre Hand immernoch in den Fängen der Hexenschülerin. Ein, zwei holprige Schritte am Ende der Treppe und schon fand sich Nanashi erneut in der schockierend bunten Verkaufshalle wieder. "Die Krone.. wo hab ich die Krone hingelegt.. und das Zepter! Einen Umhang... Schuhe.." Die Kunoichi immernoch im Schlepptau, als befürchtete Yuki, der kleine Prinz würde bei der nächsten Gelegenheit das Weite suchen, hetzte die junge Frau von Kleiderstand zu Accessoireschränken, wieder zurück zu einem der Drehständer und warf zwischendurch immer wieder einen prüfenden Blick auf ihr Versuchsobjekt. An jeder Station wurden mehrere Utensilien ergriffen, welche teilweise einfach ihren Weg über die Schulter Yukis hin in Nanashis Gesicht fanden. Ohne zu fragen oder eine Bemerkung zu machen packte sich die kleine Kunoichi einfach das Zeugs aus der Flugbahn, klemmte dieses unter ihren freien Arm und schleppte die gefühlten 100 Klamotten - die sie hoffentlich nicht alle auf einmal tragen sollte, hinterher. Erst als die Tochter der Besitzerin vor dem Schuhregal stand hielt sie endlich kurz inne und ließ die Hand Nanashis los. Diese Gelegenheit nutzte die Weißhaarige, um das Gewicht der Klamotten auf beide Arme zu verteilen, linste dann an der Seite des Berges hervor und beobachtete die Mahaki beim Durchwühlen des Schuhregals. "Yuki-san, Schuhgröße 35..." Nanashi wollte es der gestressten Arbeiterin nicht noch schwieriger machen und so wartete sie einfach geduldig, bis Yuki irgendwelche Schuhe rausgesucht hatte. Schnell strich sich Yuki eine der langen Haarsträhnen aus dem Gesicht, nickte ihr Model kurz an und rannte dann erneut ohne eine Vorwarnung zur Kassentheke; diese war wohl ausnahmslos das bunteste und meist glitzernde Objekt in ganz Shirogakure. Wirklich, der 3D Effekt der Dekoration war konkurrenzlos - einfach nur, weil mindestens fünf Lagen Dekoartikel übereinandertrapiert waren. Fassungslos starrte Nanashi auf das vor ihr liegende Objekt, wandte ihren Blick jedoch ebenso geschockt auf den Gegenstand, den Yuki nun voller Freude auf den weißen Schopf der Kunoichi setzte. "Das war euer ernst?! Prinz? Ich? Krone und.. was ist das?!" Ohne auf Nanashis Geplapper zu reagieren steckte Yuki nun auch noch einen langen Stab zwischen Nanashis Arme und den Klamottenhaufen, an der Spitze ebenfalls mit einer roten Krone verziert. "Yuki-san was.." Hastig wurde die Chikamatsu mit zwei Händen einmal umgedreht, bekam einen leichten Stupser auf den Rücken und stolperte somit ein paar Schritte nach vorne. "Keine Zeit, muss die Schilder aufstellen, Fenster freiräumen, Stände positionieren.. keine Zeit mehr.." Natürlich bekam Nanashi auch diesmal keine Antwort, doch dieser Moment erinnerte sie an eine Geschichte, welche sie als Kind unglaublich gerne gelesen hatte - obwohl es in dieser Geschichte vor unrealistischen Situationen nur so wimmelt. Wie das weiße Kaninchen... Und was nun? Umkleide? Etwas verwirrt schaute sich die Weißhaarige noch einmal in dem kunterbunten Laden um, versuchte irgend ein Schild mit der Aufschrift "Umkleide" zu erkennen - doch vergebens. Entweder gab es in diesem Laden keine Umkleiden zum Anprobieren oder sie sind hinter versteckten Dekowänden angebracht; Wäre wohl auch besser wenn die Kunden diese nicht nutzen, denn wer sich in diesen Klamotten sieht wird wohl kaum dafür bezahlen...
"Was stehst du da rum?! Los schnell schnell Kaori wartet!" Erneut die schrille Stimme Lady Mahakis, doch woher kam sie? Erst als Nanashi den Zipfel des schrägen Kimonos der Dame hinter einer Wand erkannte wusste sie endlich wieder wohin sie musste. Unter dem Gewicht der vielen Utensilien auf ihrem Arm leidend schleifte sich Nanashi dann also zu Lady Mahaki rüber. Diese vergeudete natürlich auch keine Zeit und schubste ihren Prinzen sofort durch eine offene Türe, schloss diese hinter ihr und wandte sich daraufhin wohl wieder der Türe auf der entgegengesetzten Seite. "Das geht auch freundlicher! Also wirklich, so langsam.. Oh.." Erneut wunderte sich die Kunoichi über den plötzlichen Farbwechsel der Umgebung, diesmal jedoch war es ein angenehmer. Die Dekorationen und grellen Farben wichen nun endlich einem matten Weiß. In diesem Raum gab es nicht viel zu entdecken, weiße Wände, weiße Tische und große Spiegel mit ein paar Schminkkörbchen davor, sowie ein paar schwarze runde Stühle. Unverkennbar war dies der Raum in dem Nanashi ihrem Dasein als Kunoichi weichen sollte - um ein kräftiger kleiner Prinz zu werden...
"Nanashi-chan? Lady Mahaki ist eine sehr ungeduldige Dame, du solltest dich mit dem Umziehen beeilen... Ah, mein Name ist Yama Kaori - Stylistin hier im Unique. Wenn du soweit bist verwandeln wir dich in einen niedlichen Jungen." Recht verwundert über die ruhige Art des jungen Mädchens vor sich verbeugte sich Nanashi leicht - soweit sie dies denn mit dem Haufen vor sich konnte, legte den Stapel dann behutsam auf eine der Arbeitsflächen neben sich und begann sich zu entkleiden. "Ist es hier immer so hektisch? Ich könnte hier nicht arbeiten, irgendwann würde mein Kopf explodieren.." Kaori kicherte kurz, schnappte sich dann schnell eine der Hände der Weißhaarigen und machte dort einen kurzen Farbtest um heraus zu finden, welches Make-up sie Nanashi verpassen würde. "Ja es ist immer so während der Arbeitszeit.. Aber wir werden gut bezahlt, Lady Mahaki ist wirklich freundlich, auch wenn sie einen gewöhnungsbedürftigen Charakter hat. Nanashi-chan ich glaube das kommt so rum.. Warte ich helfe dir." Nun, so ein Prinzengewand war gar nicht so einfach anzulegen. Die vielen Stoffschichten machten der Puppenspielerin zu schaffen. Dabei müsste sie eine solche Verkleidung ja gewohnt sein, doch
besonders dieser rote Umhang mit weißem Plüschrand machte ihr zu schaffen. So ließ sie sich ohne einen Mucks von Kaori einkleiden und hoffte einfach nur, dass dieser Tag schnell vorbei gehen würde. So warm.. und der ganze Stoff ist so schwer!... Ob Koko auch so ein peinliches Kostüm tragen muss? Nach wenigen Minuten war das Anziehen der Montur dann auch endlich erledigt. Die kleine Kunoichi steckte nun in kurzen, aufgepumpten Hosen; darunter noch zwei verschiedene lange Kniestrümpfe. Das Oberteil hatte mehrere Lagen, so trug sie als erste Schicht ein blaues Hemd, darüber eine Art Parker und der krönende Abschluss - der knallrote Umhang mit passender Krone und Zepter. Nun, es gab auch etwas Gutes an dieser Verkleidung: Es glitzerte nicht wie verrückt und verpasste wohl auch niemandem einen Farbschock. Recht unmotiviert stand Prinz Chikamatsu nun also vor der jungen Angestellten. Diese war inzwischen leicht rötlich angelaufen, konnte ihren Blick nicht von ihrem Model abwenden und zupfte nun ununterbrochen an den Stoffzipfeln der Prinzenrobe herum. "Das.. ist.. so.. nieeedlich! Eigentlich sollte ich ja Ai-chan als Erste schminken, aber komm, da sie noch nicht hier ist fangen wir schonmal an.." Das "wohl kaum" verkniff sich Nanashi in diesem Moment, konnte ihre Augen nicht von dem erschreckenden Bild vor sich im Spiegel abwenden und drückte sich in diesem Moment beide Daumen, damit nicht noch jemand der sie kannte sie so sehen würde. Ich muss das Positive darin sehen.. Es ist eine neue Erfahrung. Ich kann so tun als wäre ich ein Junge, das ist doch... toll. Der klägliche Versuch ihre Laune etwas zu heben zeigte leider kaum Wirkung, doch als sich Prinz Chikamatsu dann auf den Schminkstuhl setzte, Kaori damit begann, die Haare der Puppenspielerin zusammen zu binden und den langen Zopf dann im hinteren Teil des Umhangs zu verstecken, machte sich plötzlich Aufregung in der Kunoichi breit. Dies würde das erste Mal sein, dass sie geschminkt werden würde. Mit weit aufgerissenen Augen saß Nanashi vor ihrem Spiegelbild, beobachtete jede Bewegung der Stylistin und wunderte sich immer mehr über das, was sich dort im Spiegel abspielte.

 

Yoshina Sakurai

New Member
Beiträge
163
Größe
1,56
Lady Mahaki blickte ihn einfach nur an, das Gesicht fast vollständig mit dem Fächer verdeckt, während Sakurai auf eine Reaktion wartete. "Eine grandiose Arbeit, so habe ich mir eine Prinzessin immer vorgestellt. Würdet ihr mir noch die Schnüre festziehen." bat er, sich umdrehend und auf die Korsetartigen Schnüre am Rücken des Kleides zeigend. Sakurai war auf vielerlei Reaktionen von der Auftraggeberin gefasst, wurde dann doch überrumpelt, als er nur aus dem Augenwinkel sah, wie sie eine Schale von einem Tischchen nahm und ohne zu zögern über ihm ausleerte. "Wirklich schön, aber noch etwas zu schlicht" kommentierte sie das, von Sakurai zuvor noch von überladendem Schnickschnack befreite, Kleid, bevor sie ihren glitzernden Senf dazu gab. Die Arme schützend erhoben wurde ein Aufschrei von dem Glitzerstaub erstickt.
Hustend versuchte Sakurai den Glitzerkram aus seinem Mund zu bekommen, als ihm plötzlich die Luft weg blieb. Ein Knie drückte gegen seinen Rücken, während die Bänder verschnürt wurden. "Willst du mich umbringen du alte Schachtel" krächzte er unverständlich, verzweifelt mit den Armen rudernd, doch als sie inne hielt um ihn besser verstehen zu können, erschrak er und versuchte so deutlich wie möglich hervorzupressen "Bitte nicht noch fester.". Um noch einen Grund hinzuzufügen, da er von der Mahaki nicht erwartete auf Bitten zu reagieren, sagte er noch "Ich bekomme da immer Herzrasen und Schweisausbrüche, dass würde den schönen Effekt ruinieren.". Lady Mahaki zerrte nicht weiter an den Schnüren, gab aber auch nicht mehr nach und ließ verlauten, dass sie mehr von einer Kunoichi erwartet hatte, bevor sie ihn mit einem Stoß zur Stylistin schickte. Eigentlich kein Problem für den geschickten Shinobi, war es für ihn fast unmöglich nach dem Stoß wieder halt zu finden, durch die hochhackigen Schuhe und den gewaltigen Rock darüber. All zu große Schritte traute er sich noch nicht und fühlte sich wie ein Marktkarren. Der weite Rock streifte alles, wo er kaum mit ausgestrecktem Arm herankam und als er vor der Tür stand, klopfte er von einem gefühlten Meter entfernung, da der Rock sich bereits gegen die Tür drückte. Zumindest hatte er bei jedem Schritt die Gewissheit, dass seine Füße den boden berührten, da es zu dem gefühl des Halts noch ein 'Tock' Geräusch machte.
Die Tür ging in den Raum hinein auf und langsam schob sich der Vorderteil eines Rocks nach Innen, während Sakurai zahllose kleine Schritte machte und in den Türrahmen griff um sich hineinzuziehen. "Sagt mir bitte, dass ich hier nicht mit noch mehr Glitzerkram beschmiss.." Murmelte Sakurai in den Raum, während er hineinstolperte und trotz Probleme dennoch schaffte die Tür hinter sich zu schließen, bevor er im Satz innehielt, als er die beiden Anwesenden sah. "Na.. Pfffff Nashi-chan, bist du dass" sprudelte es lachend aus ihm heraus, auch wenn er öfter einatmen musste, als sonst. Sich mit einer Hand an einem Schrank festhaltend krümmte Sakurai sich noch etwas, breit grinsend und meinte "Dann nenn ich dich ab jetzt Nashi-kun". So witzig es für ihn im moment war, so fiel ihm dann doch auf, dass er sich mit dem gewaltigen Rock kaum zum schminken hinsetzen konnte und wohl auch den gesamten Tag stehend verbringen müsste, was ihn schnell schwer schlucken ließ.
 

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
Zwar hatte sich Nanashi in diesem Moment wirklich auf das Schminken gefreut, doch was die Stylistin des Unique ihr da aufs Gesicht zauberte, war nicht wirklich das, was sie erwartet hatte. Nun, eigentlich war es genau das, was sie erwarten sollte. In diesem Augenblick wurde ihr wieder klar, was genau sie für dieses Geschäft sein sollte - ein Prinz, keine Prinzessin. Das bunte und weibliche Make-Up würde wohl eher Kokoro erhalten, Nanashi hingegen erhielt ersteinmal einen etwas "gesünderen" Teint. So puderte Kaori wie wild die fast weiße Haut des kleinen Prinzen ein, bis diese schließlich einen gesunden hellbraunen Ton erlangt hatte. Auch die leichten Augenränder des Mädchens verschwanden nun hinter dieser dicken Puderschicht. Auf die blass roten Lippen der Elfjährigen wurde noch ein hautfarbener Lippenstift verschmiert, auf die Wangen kamen zwei leichte rosa Schimmer und schon war die Prozedur auch schon abgeschlossen. Keine auffälligen Farbspiele, kein knalliger Lippenstift. Etwas enttäuscht starrte Nanashi ihr männliches Ebenbild im Spiegel an, zupfte selbst noch etwas an den wenigen langen Haarsträhnen an den Seiten ihres Gesichts herum und seufzte dann leicht, ehe sie sich von dem runden Hocker erhob und erneut die schwere Last ihrer Robe spürte. Mit dem Zeigefinger an die Schläfe gedrückt bewunderte Kaori noch einmal ihr Werk. "Wunderbar, wirklich gut geworden! Lady Mahaki wird entzückt sein.. ah!" Nun ging auch endlich die Türe des kleinen Raums auf und das erste was sich durch die Türe zwängte war... Stoff. Stoff überhäuft mit Glitzer. Erst auf den zweiten Blick konnte die Weißhaarige in diesem riesigen Haufen Tüll jemanden erkennen. So weiteten sich erst die Augen der Chikamatsu, ehe sie ebenso wie Kokoro in lautes Gelächter ausbrach. "Koko du siehst aus wie.. wie.. ein Heißluftballon der durch eine Glitzerwolke geflogen ist!" Sie konnte sich kaum noch vor Lachen halten, plumpste dann nach hinten zurück auf den schwarzen Hocker und wischte sich schnell die Tränen aus den Augen - schließlich wollte sie Kaoris Arbeit in Sachen Schminke nicht ruinieren. "Irgendwie.. steht dir das hehe. Na dann werde ich dich Koko-hime nennen." Nun wieder gefasst, stieß sich Nanashi noch einmal von ihrem Sitzplatz ab, nahm das Zepter mit dem Krönchen in ihre rechte Hand und ging dann auf die Prinzessin zu. Mit einer leichten Verbeugung verneigte sich nun der kleine Prinz vor seiner Prinzessin blickte ihr dann tief in die Augen und lieferte eine kleine Show ab, welche auch an Lady Mahaki gerichtet war, die sich nun hinter Kokoro durch die Türe gezwängt hatte. "Wenn ich mich vorstellen darf, Prinz Chikamatsu. Es wird mir eine Freude sein das ärmliche Volk in diesen exquisiten Laden zu führen." Dabei hatte die kleine Kunoichi ihren sonst so sonnigen Gesichtsausdruck abgelegt und diesen einem charmanten Grinsen mit dazugehörigem Augenzwinkern weichen lassen.
Amüsiert klatschte Lady Mahaki ihre knittrigen Hände zusammen, brach ein grelles "Hohoho" aus und stieß Kokoro dann ohne Vorwarnung mit ihrem Fächer in den Rücken, damit diese sich zu Kaori begab um neben dem ganzen Glitzer auch noch Farbe in ihr Gesicht zu lassen. Vorsichtig hüpfte Nanashi dabei schnell einen Schritt zur Seite, damit sie nicht mit dem ganzen Gefunkel Kokoros zusammen stieß und beobachtete dann, wie sich Kaori mit der breiten Farbpalette ihrer Schminkutensilien bewaffnete. Doch anstatt ein paar Minuten Ruhe genießen zu können erhob die Geschäftsführerin erneut ihre Stimme. "Gut gut, spitzt die Ohren ihr beiden. Sobald auch Ai-chan fertig geschminkt ist wird es eure Aufgabe sein, die Kunden vor dem Geschäft anzulocken. Bei den Kunden die wir bevorzugen handelt es sich um junge Damen und Männer, Kinder oder Greise gehören nicht in unsere Zielgruppe. Chikamatsu-kun, du wirst den Damen auf der Straße schmeicheln und sie in das Geschäft locken. Ai-hime wird sich um den Hals der Männer werfen und die schwache Prinzessin spielen. Sprecht die Leute darauf an, dass ihnen dies und das wohl besser stehen würde als das, was sie momentan tragen. Überzeugt sie dass Shirogakure mehr Farbe und Glanz braucht.. wenn dies nicht hilft wickelt sie einfach mit eurem Charme um den Finger. Für heute Nachmittag haben wir noch eine kleine Show geplant, lasst euch überraschen. Kaori, schneller, wir haben nurn och fünf Minuten!" Ungeduldig fächerte sich die grell gekleidete Dame mit ihrem prunkvollen Fächerchen Luft zu und wartete darauf, dass auch die Prinzessin endlich bereit ist. Während Nanashi ebenfalls warten musste, übte diese noch ein paar Posen vor einem der Spiegel - wenn sie schon als Prinz auftreten musste, dann wolle sie dies wenigstens realistisch rüberbringen. Auch konnte sie nicht behaupten, sie würde in dieser Rolle nicht auch ein klein wenig Spaß haben...
 

Yoshina Sakurai

New Member
Beiträge
163
Größe
1,56
Nanashi schien ganz in ihrer Rolle, mit der kleinen Vorführung vor Lady Mahaki und Sakurai blieb das Kichern nur durch den Stoß in den Rücken im Hals stecken. Die Schritte zu Kaori stolpernd, fing er sich selbst am Hocker auf, bevor sein Rock diesen umwerfen konnte. Beide Hände am Hocker versuchte er erst kurz ein Bein hoch genug zu bekommen, um sich darauf setzen zu können, nur um erkennen zu müssen, dass er es ohne Hilfe nicht schaffen würde. Entweder fehlte ihm die Übung, oder es war einfach nicht möglich, aber für das Schminken würde er wohl stehen bleiben. Sakurai hatte sich für Kokoro ein relativ durchschnittliches Schminkset gekauft gehabt, im Geschäft hatte es größere oder auch geradezu handliche gesehen, aber was Kaori hatte, stellte alles zusammen in den Schatten. Es war ein Arsenal aus Farben und unterschiedlichen Utensilien, für manche er sich nichtmal eine Verwendung denken konnte. Stifte, Pinsel, Bürsten, Kämme, Palettenweise Farben und all dass kam aus zwei ausklappbaren Koffern, die jeden Handwerker neidisch werden lassen würden. Naja, bis auf die Farbe, dachte sich Sakurai noch beim anblick der zwei glitzerüberzogenen, pinken Koffer.
Bevor die Stylistin dann endlich mit ihrer Arbeit anfangen konnte, verkündete Lady Mahaki eile, was für Sakurai ebensoviel unannehmlichkeiten bedeutete, wie für Kaori stress. Von Feinarbeit weit entfernt, wurde sein Gesicht gepudert und mit Farben bearbeitet. Jede Unreinheit oder unebenheit seines Gesichtes wurde ausgebessert und den Wangen etwas mehr Farbe verschafft. "Lippen" war die kurze Ansage von Kaori, damit er auch vom Puder noch geblendet wusste, jetzt kämen die Lippen dran. Die Hände unnütz an seinen Seiten, fühlte er die hastigen, übereifrigen Bewegungen auf seinen Lippen, bevor der nächste Befehl "Augen" kam. Im selben Moment, in dem er die Augen aufschlug und einen Stift auf eben diese zurasen sah, zuckte er zurück und schlug die Hände hoch. Wie in einer Zangenbewegung schlug eine Hand in die innenseite des Ellenbogens und die andere packte die Hand mit dem Stift und drückte sie zurück zu Kaori. Ein kurzes Geschrei entfuhr der Stylistin bei der plötzlichen Gegenwehr und sie ließ fast ihre Farbpalette fallen, bevor wieder Ruhe einkehrte. "'Tschuldige, 'tschuldige, bitte entschuldige. Ich hab' nur 'was Spitzes gesehen und Panik gekriegt." versuchte Sakurai zu erklären, während er die Hände langsam wieder zurückzog. Sichtlich noch etwas geschockt stimmten Kaori mit ihm überein, etwas langsamer zu machen, als die Augen an der Reihe waren, keiner wollte eine einäugige Prinzessin herausschicken um Kunden anzulocken. Die Haare wurden schlussendlich noch etwas geglättet und aufgebauscht, bevor noch etwas mehr Glitzer über das Gesamtbild gegeben wurde und die Prinzessin verabschiedet.
Sakurai hatte es vepasst einen letzten Blick in den Spiegel zu werfen und fragte so leise seinen Prinzen "Ich sehe nicht aus wie nen Clown oder?" als es nach draußen ging. Entfernt in seiner Erinnerung spielte nochmal das, was Lady Mahaki zuvor gesagt hatte, hatte sie etwas von einer Show gesagt?
 

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
Während Kokoro nun von Kaori "bearbeitet" wurde, versuchte sich also Nashi in ihre neue Rolle einzuleben. Und es dauerte auch nicht lange, bis sich die olle Ladenbesitzerin wieder zu Wort gemeldet hatte. Lautstark erklärte sie den beiden Mädchen, was sie heute zu tun hatten und worauf sie im Umgang mit ihren Kunden achten sollten. Das hätten wir doch sicher auch ohne diese komischen Kostüme geschafft.. Viel schwieriger wird es, die Kunden anzulügen und ihnen diese schreckliche Mode zu empfehlen... Immernoch zweifelte das Mädchen daran, dass auch nur ein einziger Kunde diese maßlos übertriebenen Klamotten freiwillig tragen würde. Und kaum hatte die Stylistin angefangen, sich dem Gesicht der Prinzessin zu widmen, wehrte sich diese auch schon gegen den Eingriff an ihren Augen. Ein wenig wunderte sich Nanashi darüber, schließlich war Kokoro ein Teeny, es sollte doch ganz normal für ein Mädchen ihres Alters sein sich zu schminken, oder eben sich von anderen ankritzeln zu lassen. Doch sie machte sich erstmal keine weiteren Gedanken darüber, posierte weiter vor dem Spiegel und versuchte das Getümmel hinter ihr auf dem Stuhl einfach zu ignorieren. Sie selbst hatte sich ja auch nicht so angestellt, schließlich war Kaori doch eine kompetente Kraft, die ihr Handwerk verstand - sonst hätte Lady Mahaki sie sicher nicht eingestellt. Als Kokoro dann auch endlich fertig war, wurde diese noch einmal von Lady Mahaki gemustert, welche daraufhin begeistert ihre alten knittrigen Hände zusammenschlug und wieder in ihren Hektik-Modus wechselte. Schnell wurden die beiden Mädchen also aus dem Raum herausgeführt und machten sich dann auf den Weg zur Eingangstüre um ihren eigentlichen Job zu beginnen. Auch im Laden hatte sich in der Zwischenzeit einiges getan, so hatten sich neben Yuki noch zwei weitere junge Frauen eingefunden und auch die Plakate, die vorher die Einsicht in das Geschäft blockiert haben wurden nun entfernt.
"Wie ein Clown? Nein du siehst eher aus wie... wie.." Kurz musste der kleine Prinz sich überlegen, wie er auf die Frage Kokoros antworten sollte. Würde Nanashi ihr die Wahrheit sagen - dass sie aussah wie ein prall gefüllter Glitzerluftballon, der drohte jeden Moment zu explodieren und ganz Shirogakure in Tüll und stechenden Farben zu hüllen, würde diese sicher den Mut verlieren. So entschied sich die Chikamatsu also ganz in ihrer Rolle zu versinken. "Ihr seid die auffälligste Prinzessin der ich je begegnet bin Koko-hime." Stieß sie also charmant wie eh und jeh hervor, auch wenn sie dabei nicht ganz gelogen hatte. Endlich standen die beiden Kunoichi nun also vor dem farbenfrohen Laden, Nanashi mit dem Zepter in ihrer Hand und Kokoro mit ihrem zwei Meter Umfang. Auch die Straßen hatten sich derweil gefüllt, so sah man zu dieser Zeit viele Dorfbewohner die in den naheliegenden Geschäften einkauften, aber auch viele junge Leute waren unterwegs, schließlich war Shirogakure ja das Dorf, welches die Ausbildung der Shinobis durchführte. Noch einmal zupfte sich Nanashi ihren Umhang zurecht, beobachtete kurz die an ihr vorbei gehenden Leute und suchte sich dann ihr erstes Opfer. Ein junges Mädchen, geschätzte zwölf Jahre alt und ein wenig größer als sie selbst sollte es sein. Sie trug die alltäglichen Kleidungsstücke eines Shinobis, also eine grüne Weste, eine kurze schwarze Hose und einfache Holzsandalen. Das die beiden Kunoichi sowieso schon mit merkwürdigen Blicken gemustert wurden störte sie hierbei kaum, schließlich machte sie sich ja auch keine Gedanken darüber, was die anderen von ihr dachten, wenn sie in einem Hasenoutfit durch die Straßen hüpfte.
Die Schritte der Elfjährigen beschleunigten sich, kreuzten dann den Weg des ausgewählten Kunden und hielten dann vor ihr inne. Nun eine elegante Verbeugung, bei der die Krone schon fast von dem weißen Schopf des Prinzen rutschte, ein tiefer Blick in die grünen Augen der Person vor ihr und dann sollte es doch ganz einfach sein, oder? "Holde Maid, wollt ihr euren wohlgeformten Körper wirklich mit solch einer unwürdigen Montur schmücken? Hier im Unique findet jeder die Kleidung, die seine wahre Schönheit zur Geltung bringt. Wagt einen Blick auf meine glitz... eh, traumhafte Prinzessin..." Nun gut, der Anfang war doch recht nett. Das Mädchen hatte ein paar mal gekichert, wurde rot um die Wangen und schien sich ernsthaft zu überlegen, ihre langweilige Shinobikleidung nicht durch etwas prunkvolleres zu ersetzen. Doch mit Nanashis Handwink auf Kokoro stieß das Mädchen einen leisen Schrei aus, starrte erst geschockt auf sie und stolperte dann mit schnellen Schritten davon. Naja, ich hätte mich wenigstens verabschiedet... Vielleicht sollte ich weniger auf das ganze Zeug da drinnen aufmerksam machen und mehr so wie Mahaki gemeint hat den Kunden umgarnen.. Aber wie geht sowas? Um ein wenig Hilfe von ihrer älteren Kollegin in Sachen Umgang mit dem anderen Geschlecht zu bekommen, drehte sich Nanashi nun wieder um und wollte sie einfach fragen, stoppte dann jedoch als sie sah, dass zwei jugendliche Kerle ihren Weg zu der funkelnden Prinzessin suchten. Da der kleine Prinz seine Partnerin nun nicht bei der Arbeit behindern wollte, blieb er nun erstmal dort stehen und beobachtete sie.
 

Nara Shika

Active Member
Beiträge
337
Alter
19
Größe
1,74m
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Bis vor kurzem war es noch ein ganz normaler Tag für Shika gewesen. Ein ganz normaler, ruhiger und auch freier Tag, an dem sie sich eigentlich ausruhen wollte. Wie konnte sie auch wissen, dass sie noch heute einen Job annehmen würde? Sie hatte sich dazu ja nichtmals angemeldet. Nach einem - gewollt - späten Aufwachen und dem darauffolgenden ausgiebigen Frühstück, klopfte es jedoch schon an die Tür. Vor dieser stand ein Bote. Er erzählte irgendetwas davon, dass die Nara als Ersatz für einen Job ausgewählt wurde und sich am besten gleich auf dem Weg machen sollte. Anscheinend war dem Auftraggeber nämlich ein Fehler unterlaufen und er benötigte mehr Shinobi für seine Arbeit als vorher gedacht. Nunja, jedem konnten mal Fehler unterlaufen. Sie selbst war ja auch nicht perfekt und hatte noch viel zu lernen. Dann drückte er der Schwarzhaarigen einen Brief in die Hand, verabschiedete sich und wandte sich vom Haus ab. Irgendeine Erklärung warum gerade sie dazu ausgewählt wurde hörte sie nicht. In der Hoffnung diese vielleicht in dem Papier in ihrer Hand zu finden, öffnete sie den Verschluß und las die für sie bestimmten Zeilen. Laut diesen sollte sie eine Besitzerin - einer gewissen Lady Mahaki - eines Bekleidungsgeschäftes, dem Unique, welches in der Innenstadt lag, treffen, um ihr bei der Werbung für den Laden zu helfen. Nicht gerade die Paradedisziplin der Nara. Hatte Werbung doch immer auch etwas mit der Interaktion mit anderen Menschen zu tun, einem ihrer Schwachpunkte. Letztendlich entschied sie sich diese Aufgabe trotzdem anzugehen. Möglicherweise wollten die Oberen sie nur auf ihre Verlässlichkeit hin testen, Es würde immerhin durchaus in Zukunft vorkommen, dass man ohne dem eigenem Zutun für bestimmte - wichtige oder auch geheime - Missionen eingeteilt wurde. Falls diese plötzliche Aufgabe also ein Test in diese Richtung sein sollte, wollte sie auf keinen Fall versagen. Dazu war sie doch zu stolz auf sich selbst. Dennoch stand auch im Brief selber nichts darüber, warum nun sie auf einmal diesen Job übernehmen sollte. Sehr merkwürdig.

Nach einer kurzen Vorbereitungsphase in der sich Shika nochmal kurz umzog und sich die Adresse einprägte, machte sie sich schließlich in die Straßen der Stadt auf. Es war nicht unbedingt schwer ihren Zielort zu finden, obwohl sie in dieser Ecke noch nicht so oft war. Eigentlich brauchte sie nur dem stetigen Strom der Menschen zu folgen. Vor dem Laden selber stand sogar ein Pärchen verkleidet als Prinz und Prinzessin. Nicht wissend, dass sie selbst bald in einem solchen Kostüm stecken würde, beachtete sie die beiden Schausteller aber nicht weiter und ging wieder auf das Geschäft zu. Es machte einen recht normalen Eindruck, zumindest von außen. Als sie kurz daraufhin allerdings die Tür öffnete und ins Innere ging, traute sie ihren Augen nicht. Es war bunt. Nicht die gute Art von bunt. Es war eine grauenhafte Mischung grellster Farbtöne, die den Beobachter fast schon blendeten. Es war schwer vollstellbar, dass solch eine Farbgebung kein Unfall war, aber es schien wirklich beabsichtigt zu sein. Kurz nach Betreten des Ladens, erblickten die purpurfarbenen Augen des Mädchens nämlich Lady Mahaki. Sie trug einen Kimono, der ebenso in diesen scheusslichen und grellen Farbtönen gehalten war. Es konnte also kein Zufall sein. Möglicherweise war sie aber auch zu hart. Jeder hatte eine andere Vorstellung von Mode und wenn ihrer Klientin dieser ausgekotzte Regenbogen wirklich gefiel, wollte sie sie nicht verurteilen. "Oha-" Shikas Begrüßung verschwand hinter der schrillen Stimme Lady Mahakis. "Oh, na endlich. Das wurde aber auch Zeit. Ich bin eine vielbeschäftigte Frau und kann nicht ewig auf meine bestellten Genin warten." Sie machte ein paar Schritte auf die Kunoichi zu, musterte sie genau mit ihren durchdringenden Blick, ehe sie schließlich seufze. "Wirklich enttäuschend. Warum werden mit nur flachbrüstige Mädchen geschickt? Nun, wir müssen dann wohl bei unserer neuen Prinzessin nachhelfen." Hatte sie das gerade richtig gehört? Völlig perplex stand die Nara noch immer auf dem selben Fleck. Prinzessin? Nachhelfen? Was zum Teufel ging hier vor? "YUUKIII!" Ein ohrenbetäubender Schrei schallte durch den Raum und riss Shika aus all ihren Gedanken. Kurz darauf tauchte auch schon die gesuchte Person auf. Anscheinend war sie soetwas wie die persönliche Assistentin Mahakis. "Yuki. Ich möchte, dass unsere neue Prinzessin eingekleidet wird. Oh und achte darauf, dass sie gut ausgestopft wird." "Sehr wohl Lady Mahaki." Wie eine Statistin wurde die Schwarzhaarige von der Enkelin ohne Widerrede die Treppe hinab in einen anderen Raum des Ladens geschleift in dem noch die zwei verbliebenen Prinzessinnen-Sets lagen. Nach kurzem Zögern Yukis, wurde Shika das Blaue aufgeladen. Danach ging die Hatz schon in den nächsten Raum über, welcher vor allem durch das blendende Weiss und die großen Spiegel herausstach. Es handelte sich wohl eindeutig um die Umkleide. Dort übernahm auch die Stylistin der Boutique nun die Verantwortung für die immer noch verwirrte Kunoichi. "Hallo Shika-chan. Mein Name ist Yama Kaori. Mit meiner Hilfe wirst du dich in eine niedliche Prinzessin verwandeln." Die Frau lächelte ihr kurz zu. "H-Hallo.." Mehr brachte die Nara nicht über die Lippen. Zu konfus war noch die Erfahrung, dass sie sich wahrscheinlich verkleidet in die Menschenmassen trauen musste. "Ziehen wir dich erstmal schnell um. Lady Mahaki ist leider nicht geduldig in solchen Sachen." Gesagt, getan. In Windeseile stand Shika nur noch in Unterwäsche da und wurde gleich darauf in das glitzernde, babyblaue Kleid gesteckt. Eine kräftezehrende Sache. Hatte es doch allerlei Eigenheiten wie Korsettähnliche Schnüre am Rücken zu bieten. Zudem wurde das Mädchen obenrum noch mit Papierknäuel ausgestattet. Letztendlich stand sie aber dar. Eine leuchtende Prinzessin in hochackigen Schuhen, mit Diadem und noch ganz anderem Krimskrams, der wie wild funkelte. Die seelische Tortur Shikas war aber noch nicht zu Ende. Die Stylistin bot ihr nämlich keine Verschnaufspause. Ohne Umwege zückte sie ihre Schminkutensilien, machte ein paar Farbabgleiche und begann mit verschiedenen Stiften und Puderquasten in ihrem Gesicht herumzuwerkeln. Lippenstift, Maskara, sogar ihre Augenbrauen wurden gezupft. Eine wirklich ungewohnte Erfahrung für Shika. War sie bisher nicht wirklich in Berührung mit Schminke gekommen. Bald war ihr Gesicht aber genauso - grässlich - schön wie die Räumlichkeiten über ihr.
Nachdem die Nara also schließlich vollständig hergerichtet war, wurde sie nochmal dem kritischen Blick Lady Mahakis ausgesetzt. "Schön, schön. Es ist doch besser geworden als ich erwartet habe." Die ältere Dame ging ein paar Schritte an Shika vorbei. "Um nun auf deine Aufgabe zu sprechen zu kommen. Du wirst Kunden in den Laden locken. Bei der bevorzugten Kundschaft handelt es sich um junge Damen und Männer. Versuch einfach die Aufmerksamkeit der Jungen als schwache Prinzessin zu ergattern. Das solltest du doch hinbekommen. Zusätzlich haben wir für später noch eine Show geplant. Die Details dazu gibt es aber erst später." Lady Mahaki gab der Kunoichi einen kleinen Schubs in Richtung Eingang. "Und nun los! Trödel nicht so rum."
 

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
OCC: In diesem Post wird Sakurai aufgrund unangemeldeter ewiger Abwesenheit Npc'd und aus dem Job ausgeschlossen.

Wärend der Blick der Chikamatsu auf die beiden Jungen und Kokoro gerichtet war, bemerkte sie nur aus den Augenwinkeln, wie sich ein ziemlich niedliches schwarzhaariges Mädchen in den Laden begab. Es war kein Mädchen, welches von den beiden Kunoichi angelockt wurde, sondern sie betrat den Laden einfach so, schon fast so, als wäre der Laden tatsächlich ihr Ziel gewesen. Das sich jemand freiwillig in dieses Geschäft begeben würde hätte Nanashi nicht gedacht, aber vielleicht war das Mädchen ja auch eine Angestellte in dem Laden, auch wenn sie hierfür ein wenig zu jung erschien. Doch die Aufmerksamkeit der Weißhaarigen wurde von den drei Personen vor ihr beansprucht. Sicher konnte das Mädchen bei der etwas reiferen Kunoichi in ihrem Team etwas über den Umgang mit Männern lernen. Gespannt darauf, wie Kokoro sich ihnen gegenüber verhalten würde um sie in den Laden zu locken, blieb der kleine Prinz also einfach mitten auf der Straße stehen und versuchte so viel mitzubekommen wie möglich. Der eine junge Mann hatte kurzes, schwarzes Wuschelhaar, welches schon fast an das unbändige Haar des jungen Sunanins erinnerte, den Nanashi vor einer Weile kennengelernt hatte. Doch der Junge vor ihr war viel kleiner und auch schmächtiger, ebenso wie sein Kumpel, dem das blonde, schulterlange Haar bis über die Augen hing. Mit großem Grinsen, welches man schon fast als lüstern bezeichnen könnte, gingen die beiden Jungen auf Kokoro zu, der eine näherte sich ihr von Links, der andere von Rechts, blieben dann doch ein wenig zu nahe an dem Mädchen stehen und begannen mit ihrer Tour. Während sich der Schwarzhaarige als Kenji vorstellte, hatte der Blonde bereits seine Hand an die Hüfte Kokoros gelegt. So ganz verstand Nanashi das Verhalten der jungen Männer nicht, schließlich berührte man sich doch nicht einfach so, ehe man sich nicht wenigstens ein wenig kennengelernt hatte. Und als der Arm des Blonden sich ein wenig weiter am Rücken der Prinzessin herunterarbeitete, stieß Kokoro auch schon ein: "Was zur Hölle fällt dir ein?!", aus, ehe sie sich mit einer schnellen Bewegung nach hinten drehte und den etwas größeren Jungen mit ihrem Ellenbogen von sich stieß. Mit grimmigem Blick starrte die Prinzessin den Lustmolch an, biss die Zähne zusammen und richtete eine klare Warnung an diesen. "Ich bin ein Model, keine verdammte Schaufensterpuppe! Fass mich noch einmal an und ich werde dir zeigen was Schmerzen sind!" Nun, so hatte Nanashi sich das irgendwie nicht vorgestellt. Sollte Kokoro nicht die Kunden sozusagen anmachen, damit sie in den Laden kamen? Stattdessen schrie sie die Jungen an und bedrohte sie sogar... Das eine solche Situation verdammt unangenehm war beachtete die unerfahrene Puppenspielerin garnicht, wollte schon zu der Szene tappsen und die drei Fraktionen beruhigen, doch noch bevor sie ihren ersten Schritt machen konnte, geriet die Situation dann ganz ausser Kontrolle. Der Schwarzhaarige, der nun hinter Kokoro stand, hatte sich dieser erneut genähert, hatte seinen Arm um die Schultern des Mädchens geschmissen und schien ihr irgendwas ins Ohr zu flüstern. Daraufhin reagierte Kokoro ziemlich extrem, denn sie griff mit einem Mal an die Seite ihres Kleides, zog hinter all den Rüschchen und Stoffschichten ihr Katana hervor und zog dies gekonnt aus der Scheide. In diesem Moment reagierte Nanashi auch endlich, sprintete mit einem Satz auf den Schwarzhaarigen zu und blockte den nun kommenden Stoß mit dem Ende des Schwertgriffs mit ihren Händen, wobei sie ihre Finger ineinander gelegt hatte um den Stoß besser abzuwenden. So stand der kleine Prinz nun also zwischen der heißblütigen Prinzessin und dem bösen Banditen, blickte Kokoro verwirrt an und stieß dann leicht gegen den in ihrer Hand liegenden Griff. "Koko-san, was machst du da? Das sind Zivillisten. Wenn Lady Mahaki das sieht dann..." Und in diesem Moment stand auch schon die Dame des Hauses an der Ladentüre, starrte fassungslos ihre gewählte Prinzessin an und wanderte dann registrierend mit ihrem Blick zu den beiden Grabschern, von denen sie jedoch nur wusste, dass es potenzielle Kunden waren. Der Schwarzhaarige schien ein wenig geschockt über das plötzliche Auftauchen des Katanas zu sein, stand wie eine Statue hinter Nanashi, verschränkte dabei die Arme vor seinem Gesicht. Der Blonde schien jedoch verdammt aufgebracht zu sein, brüllte nur Sachen wie: "Alter, wir wollten nur ein bisschen Spaß mit dir haben! Was geht'n mit euch?! Kenji lass verschwinden!" Vollkommen panisch wusste der Kerl garnicht, was er zuerst machen sollte, blickte andauernd auf die verdammt grimmig blickende Verkäuferin und dann wieder zu den beiden Kunoichi, schnappte sich dann letztendlich jedoch den Arm seines Freundes und verschwand sprintend wieder im Getümmel der Straße. Kokoro hatte sich anscheinend wieder halbwegs beruhigt, rief den beiden Kerlen noch ein: "Wenn ich euch nochmal treffe dann...!", hinterher ehe auch sie den Blick ihrer Auftraggeberin bemerkte. Mit dem süßesten Lächeln grinste die Prinzessin Lady Mahaki an, versuchte dabei ihr Schwert hinter dem riesigen Rock zu verstecken. Doch was die Dame gesehen hatte, schien ihr absolut zu missfallen und so stieß sie nach einem Moment des Schweigens einen extrem grellen Schrei aus. "IN MEINEN LADEN! SOFORT!", hielt dann einen Moment inne und musterte dann kurz Nanashi, welche sich nach dem Abmarsch der Jungen auch wieder gelockert hatte. "Nashi-kun, Kunden, los!" So schroff wie man es nur aussprechen konnte gab Mahaki ihr also den Befehl, weiterzuarbeiten während sie mit Kokoro ein Wörtchen zu reden hatte. Mit einem schlechten Gewissen blickte der kleine Prinz seiner Prinzessin hinterher, als diese ihr Katana wieder in die Schwertscheide manövrierte und mit genervtem Blick wieder im Inneren des Ladens verschwand. Wenn ich früher eingegriffen hätte, wäre das sicher nicht passiert.. Ich muss mehr über das menschliche Verhalten rausfinden, dringend! Nanashi hasste es, in solchen Momenten die Menschen nicht einschätzen zu können. Wäre sie ein paar Jahre weiter gewesen, hätte sie vielleicht ahnen müssen dass schon die erste Berührung der Jungen ein Schritt zu weit war, auf den Kokoro eigentlich noch geduldig reagiert hatte. Doch die Elfjährige war eben noch nicht soweit, hatte noch viel zu lernen und war in diesem Moment einfach nur froh, dass sie das Schlimmste verhindern konnte. Die Dorfverwaltung hörte es sicher nicht gerne, wenn Kunden angegriffen wurden. Doch da Nanashi den entscheidenden Angriff abgewehrt hatte, dürfte es wohl bei einer Predigt der Kreischtante bleiben. So wollte sich Prinz Chikamatsu nun wieder umdrehen und seiner Arbeit nachgehen, ehe er aber wieder das schwarzhaarige Mädchen erblickte, welches er vor einer knappen halben Stunde gesehen hatte. Etwas erstaunt über den Wandel, den das niedliche Mädchen vollzogen hatte, ging Nanashi ein paar Schritte auf sie zu, versetzte sich wieder ganz in ihre Rolle als Verkäuferin und Prinz. Das Mädchen sah zwar nicht ganz so überladen aus wie Kokoro, doch man konnte schnell sehen, dass hier Yuki und diverse Schminkutensilien am Werk gewesen sein mussten. Das äußerst auffällige blaue Kleid, welches mindestens die selben Ausmaße hatte, wie das von Kokoro und auch die kleine süße Krone auf dem glatten schwarzen Haar des Mädchens standen ihr eigentlich recht gut. Nur war dies eben kein Alltagsoutfit, wesshalb Nanashi sich wunderte, wieso sie ein solches Kleid gekauft hatte. Annehmend, dass es sich bei dem Mädchen um eine erfolgreich umgekrämpelte Kundin handelte, verbeugte sich Nanashi also vor dieser, blickte ihr kurz in die dunklen, leicht violetten Augen und lächelte sie dann freundlich an. "Vielen Dank für ihren Einkauf, Mylady. Wenn ich etwas anmerken darf, ihr seht wirklich wunderschön aus, als währt ihr von einer Wolke in diese graue Straße heruntergefallen.." Ja, Nanashi bemühte sich wirklich sehr, diese Rolle zu meistern...
 

Nara Shika

Active Member
Beiträge
337
Alter
19
Größe
1,74m
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Das ist wirklich ein sehr seltsamer Laden. Das waren die ersten Gedanken Shikas, während sie leicht taumelnd in ihren neuen Schuhen den Weg auf die Straße fand. Wie kam man nur auf die Idee Kunden anzulocken, indem man Genin anwarb, die sich als Prinz und Prinzessin verkleideten? Wollte Lady Mahaki diese Mode wirklich unters Volk bringen? Kein Wunder, dass sie Probleme mit zu wenig Kundschaft hatte. Wer würde schon freiwillig in einem solchen Kostüm herumlaufen? Wohl niemand bei Verstand. Leider war sie selbst ja verpflichtet dazu alles zu tun, was die Klientin wollte. So blieb nichts anderes übrig als wirklich andere Leute in diesem peinlichen Outfit anzusprechen. Als wenn es nicht schon schwer genug für die Schwarzhaarige werden würde. Sie hatte ja nicht gerade einen mitteilsamen Charakter vorzuweisen. Mäglicherweise konnte ihr ja der Prinz mit ein paar Tipps weiterhelfen. Er hatte wahrscheinlich genau den gleichen Job wie sie angenommen. Eine andere Erklärung, warum er immer noch hier herumstand gab es nämlich nicht. Apropo, wo war eigentlich die rotgekleidete Prinzessin abgeblieben? Vorhin stand sie noch neben dem Weißhaar, nun war sie nirgendwo mehr zu sehen. War das vielleicht eine richtige Kundin, die sich bewusst diesen Dress gekauft hatte? Ein absurder Gedanke. Falls dem aber wirklich so war, konnte es ihr auch egal sein. Schließlich war es ihre Aufgabe neue Kunden zu finden, nicht welche, die schon längst dort eingekauft hatten.
Immer bedacht darauf nicht umzuknicken, setzte Shika langsam einen Fuß vor den anderen auf den gespfasterten Untergrund der Straße und stand schneller als erwartet vor ihrem Werbepartner. Der kleine Prinz schien offensichtlich ganz in seiner Rolle aufzugehen. Nach einer kurzen Verbeugung seinerseits, machte er der Nara nämlich ein wirklich ausschweifendes und blumiges Kompliment. Sowas hatte sie gar nicht erwartet. Mit leicht erröteten Wangen erwiederte Shika erstmal ganz standesgemäß indem sie mit beiden Händen ihr Kleid anhob, einen leichten Knicks machte und ein "D-Danke.." hinterher stammelte. Doch was nun? Das Mädchen war sich recht unsicher was genau sie jetzt sagen sollte. War da außerdem nicht etwas was sie übersah? Nach einigen Sekunden angestrengten Nachdenkens, hallte plötzlich das Wort 'Einkauf' in ihren Gedanken wieder. Was? Sie hatte doch gar nichts im Laden eingekauft. Augenscheinlich musste er sie mit einer Kundin verwechseln. Wahrscheinlich wusste der vermeintliche Junge nicht mal, dass sie nun hier war, um ihm zu helfen. Dieses Misverständnis musste sie schnell bereinigen. "I-Ich.. ähm.." So ging das nicht. Shika atmete einmal tief durch und nahm ihren Mut zusammen. "D-Das.. ich.. ich habe nichts eingekauft." Endlich kamen die Worte über ihre Lippen. "Lady Mahaki hat mich ebenfalls angeheuert um Werbung zu machen." Sie lächelte dem weißhaarigen Prinzen einen Moment lang zu, ehe sie weitersprach. "M-Mein Name ist übrigens Nara Shika. Auf eine gute Zusammenarbeit." Ganz so wie es sich gehörte, verbeugte sie sich nochmals vor dem Jungen. Immerhin wollte sie keinen schlechten ersten Eindruck hinterlassen, vor allem nicht beim anderen Geschlecht. Ungeachtet der Unterhaltung, würde ihre ungestörte Zweisamkeit nicht jedoch mehr lange anhalten. Aus einiger Entfernung näherten sich nämlich schon die nächsten Interessenten und steuerten direkt auf den Prinz und die Prinzessin zu.
 

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
Zwar sah das Mädchen, welches nun vor Nanashi stand besser aus, als sie das Geschäft betreten hatte, doch das musste sie ja nicht wissen. Immerhin mussten Kunden auch nach dem Geld ausgeben noch eine Bestätigung bekommen, das ihre Ausgabe sich gelohnt hatte. Freundlich wollte sich die Weißhaarige daraufhin auch schon verabschieden, um sich neuen Kunden zu widmen, da begann die Prinzessin auch schon schüchtern zu stottern. Hatte sie etwa Angst vor dem Prinzen oder war sie einfach nur ein wenig scheu? Nanashi blieb weiterhin vor ihr stehen, beobachtete sie und staunte dann nicht schlecht, als sich herausstellte, dass dieses Mädchen ebenfalls eine Kunoichi war, die diesen Job zugetragen bekommen hat. Hatte Lady Mahaki also noch Verstärkung angefordert, vielleicht sogar deswegen, weil Nanashi nicht wirklich die Rolle einnehmen konnte die sich die alte Schachtel gewünscht hatte? Viel männlicher als ich sah sie aber vorhin auch nicht aus... oder gefiel ihr etwa Koko nicht? Ohne sich noch lange Gedanken darüber zu machen grinste die Weißhaarige nun also ihrer neuen Teampartnerin zu, weitete dann ihre Augen als das Mädchen ihr ihren Namen nannte. In letzter Zeit hatte sie wirklich glück mit den neuen Bekanntschaften. So waren bereits 50% der getroffenen Shinobi Clanmitglieder und trugen ein spannendes Bluterbe mit sich herum. Bis über beide Ohren strahlend starrte Nanashi nun also Shika an, verbeugte sich dann nocheinmal und nannte ihr auch ihren eigenen Namen. "Chikamatsu Nanashi! Shinobi aus Sunagakure, aber nenn mich Prinz Chikamatsu solange wir hier sind." Und nun war sie bereit, das Mädchen vor ihr mit Fragen zu bombardieren. Die Nara waren zwar nicht so bekannt wie die Hyuuga, doch trotzdem hatten auch sie interessante Fähigkeiten, galten außerdem als extrem schlau. Wie das mit den Schatten kontrollieren so funktionierte würde die junge Kunoichi nur allzu gerne wissen und so hob sie auch schon ihre Hand, bereit danach zu fragen. Doch kaum hatte Nanashi ihren Mund geöffnet, kamen auch schon zwei junge Mädchen zu dem adligen Pärchen. Beide waren recht hübsch, hatten moderne Kleidung an und auch die Firsuren der beiden Brünetten waren top gestylt. Wie man solchen Mädchen wohl ein so peinliches Kostüm andrehen könnte? Genervt, dass sie ihre Frage nicht aussprechen konnte drehte sich der Prinz in Richtung Kunden, verbeugte sich kurz ritterlich vor den beiden Damen, welche wohl um die fünfzehn Jahre sein dürften und lächelte diese dann an. Als ob man einen Schalter umgeknipst hätte, hatte sich Nanashis schlechte Laune wieder verdünnisiert und so wendete sie ihre ganze Aufmerksamkeit nun wieder den beiden Mädchen. "Schönen Tag die Damen, wie ich sehe wissen sie, wie man sich heutzutage kleiden muss um beneidet zu werden.", anscheinend erneut ein Volltreffer, denn die beiden Mädchen hoben die Hände an ihre Lippen und kicherten etwas verlegen. Doch dann bückte sich eines der Mädchen ein wenig zu Nanashi herunter, stupste mit dem Finger mehrmals gegen die weinrote Krone auf dem weißen Haar und zwickte Nanashi daraufhin in die Wange, woraufhin diese ein leises: "Aua!", ausstieß. Die beiden Mädchen schienen sich köstlich über den niedlichen Prinzen zu amüsieren, dabei hatte er sich doch zuvor richtig Mühe gegeben, seriös zu wirken. Als sich das Mädchen wieder aufgerichtet hatte begann sie auch schon lautstark mit ihrer Freundin zu schnattern, zeigte dabei erst auf Nanashi und daraufhin auf Shika. "Putzig der Kleine, nicht? Wenn mein kleiner Bruder auch mal sowas anziehen würde, hach Mom würde sich freuen...", meinte das Zwickmädchen mit den hohen Absätzen. "Ja eigentlich wirklich süß, aber sowas da.. Wenn sich meine Schwester so anziehen würde, neeee mit der würd ich mich nie auf die Straße trauen. Schau mal die Farben und das Glitzerzeugs.." Mehrere Minuten tuschelten die Mädchen miteinander, Nanashi hatte bereits alle Hoffnung aufgegeben, irgendwie nocheinmal ein Wort an diese richten zu können ohne erneut gekniffen zu werden. Mutlos drehte sie sich nun um, wollte sich wieder Shika zuwenden, bemerkte dann aber einen kleinen Jungen neben der Prinzessin. Das Kleinkind mit kurzen schwarzen Haaren zupfte am Rockzipfel der Nara und strahlte diese mit weiten Augen und einem großen Grinsen an. zwar zählten Kleinkinder nicht zu der Kundschaft, die sie anlocken sollte, aber vielleicht befand sich ja auch die Mutter des Jungen in der Nähe. "Vielleicht haben die ja auch.. Unterwäsche, du weißt schon.." Nun erregten wieder die beiden Mädchen Nanashis Aufmerksamkeit. Sie schienen ein wenig leiser geworden zu sein, trotzdem hörbar für den daneben stehenden Prinzen. So wurde das eine Mädchen ein wenig rot, blieb angewurzelt stehen, während ihre Freundin versuchte sie am Arm in den Laden zu zerren. "Komm, wenn die sowas haben.. du weißt doch Kaito mag.. würde sich sicher freuen.. Rollenspiele.." Zwar hatte Nanashi nur Bruchteile des Gespräches mitbekommen, doch anscheinend schienen sich die Mädchen wirklich für die Mode der Lady Mahaki zu interessieren. Wieso die eine auf einmal so rot wurde verstand sie nicht, so lächelte die Weißhaarige nur glücklich und blickte den beiden Mädchen hinterher, ehe sie sich wieder zu der Nara und dem kleinen Jungen begab...
 

Nara Shika

Active Member
Beiträge
337
Alter
19
Größe
1,74m
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Die Mühe, die Shika bei der Anrede des Prinzen gehabt hatte, zahlte sich letztendlich doch aus. Trotz der anfänglichen Stotterei, konnte sie nicht nur dieses peinliche Misverständnis zwischen ihnen bereinigen, sondern auch den ersten Kontakt zum Jungen herstellen. Das hätte durchaus anders laufen können. Interessanterweise stammte er sogar aus Sunagakure, dem Ort in dieser Hölle aus Sand und Hitze, den sie geschworen hatte nie wieder zu besuchen, der gleichzeitig aber auch die Heimat eines anderen, bekannten Jungen - Hei - war. Möglicherweise kannten die beiden sich sogar. Ausgeschlossen war es ja nicht, besonders da Menschen dazu neigen Gleichgesinnte zu finden und sei es nur auf die Heimat zurückzuführen. Vielleicht sollte sie ihn diesbezüglich einfach mal fragen. Außerdem hatte sie immer noch keine Tipps vom Weißhaarigen erfragt. Sie schlug also zwei Fliegen mit einer Klappe. Chikamatsu-san? Nanashi-kun? Nashi-kun? Während die Nara noch überlegte, wie sie ihn anreden sollte, näherten sich ihnen jedoch leider schon die nächsten Interessierten, zwei braunhaarige Mädchen auf dem neuesten Stand der Mode. Das einzig Gute an dieser Kleidung war halt, dass man so sehr auffiel, dass die Kunden fast von alleine kamen. Hatte man wenigstens ein Problem weniger diese Kostüme anzupreisen. Wie es schien interessierten sich die beiden Damen aber weniger für die Schwarzhaarige als für den süßen, kleinen Prinzen, der sofort wieder in seine einstudierte Rolle fiel und aufs Höflichste seinen Besuch begrüßte. Um nicht negativ aufzufallen, Lady Mahaki schien seltsamerweise recht streng zu sein, machte die Prinzessin pro Forma auch einen kleinen Knicks, hielt sich aber absichtlich aus dem weiteren Verlauf heraus. Augenscheinlich war sie eh nicht von Nöten gewesen. Einige höchst merkwürdige Satzfragmente verirrten sich dann aber doch in ihren Gehörgang. Unterwäsche.. Rollenspiele? Was hatten diese beiden Dinge in Verbindung miteinander bitte schön mit einem Bekleidungsgeschäft zu tun? Shika fand darauf keinerlei Antwort. Solange es aber um ausgefallenere.. Unterbekleidung gehen würde, würden die beiden Mädchen sicherlich fündig werden. Da war sie sich sicher.

Genug gestarrt. Langsam sollte sie sich wohl auch mal um Kundschaft kümmern. Dafür stand sie ja immerhin in diesem Prinzessinnenkostüm hier draußen auf der Straße rum. Nur wie sollte sie das anstellen? Beim Nachdenken darüber, bemerkte sie plötzlich ein Ziehen am Kleid. Da, da war es schon wieder gewesen. Langsam wanderten die purpurnen Augen nach unten, bis sie einen kleinen, schwarzhaarigen Jungen entdeckten, der sie mit einem breiten Lächeln ansah. Hatte sie das Kleinkind wirklich die ganze Zeit übersehen? "Hey." Er sah die Schwarzhaarige mit glitzernden Augen an. "Bist du eine wirklich echte Prinzessin?" Was sollte sie darauf nur antworten? Ehrlich sein und die Träume dieses unschuldigen Kindes zerstören oder lügen und es so beschützen? Eigentlich gehörte der kleine Fratz ja nichtmal zur Zielgruppe, die Lady Mahaki ausgegeben hatte. Nichtsdestotrotz entschied sich Shika den netteren Weg. "N-Natürlich.. mein Kleiner. Weshalb sollte ich sonst dieses Outfit tragen? Doch mit Sicherheit nicht um andere Leute hineinzulegen." Mit einem ehrlichen Lächeln, kniete sich die Schwarzhaarige hin und verwuschelte mit einer Hand die Haare des Jungen. Glücklicherweise war sie in Gegenwart von kleineren Kindern nicht auch so nervös, sonst wäre ihr diese Scharade nie geglückt. "Ich wusste es!" Vor lauter Glück schrie der Junge die Worte fast schon aus. "Kannst du mich dann auch vor der bösen Hexe beschützen?" "Böse Hexe?" Die Nara richtete sich wieder auf und beobachtete ihre Umgebung. Nichts zu sehen, was nach einer Hexe aussah. Was er wohl gemeint hatte? Just in diesem Moment tauchte eine mittelalte Frau um die dreißig, mit langem blonden Haaren auf. Es sollte sich herausstellen, dass es die Babysitterin war. "Daiki, komm her!" Mit wütenden Schritte kam sie schnell näher, woraufhin der Junge kurzerhand das Kleid anhob und unter Shika Schutz suchte. Ein mehr als eigenartiges Gefühl, wie er dort rumkrabbelte, welches sogar eine leichte Röte ins Gesicht des Mädchens trieb. Hoffentlich hatte das niemand sonst gesehen. "Tut mir Leid. Er macht dauernd nur Ärger." Nach ein paar Sekunden fühlte sie wie erneut das Kleid angehoben wurde und der Junge hinter ihr schreiend wieder auftauchte. Alles umsonst. Seine Aufpasserin schnappte ihn sich sofort, entschuldigte sich nochmal bei Shika und zerrte das Kind dann mit sich. "Ahhh! Hilf mir Prinzessin! Sie wird mich fressen." Sprachlos starrte sie den beiden noch einige Zeit hinterher, ehe sie sich wieder zu ihrem adeligen Partner umdrehte. Eigentlich hatte sie ja nichts falsch gemacht und doch fühlte sie sich schuldig ihn nicht beschützt zu haben. Sie war halt doch keine echte Prinzessin. Bevor sie aber irgendetwas zum Prinzen neben sich sagen konnte, wurde sie schon wieder unterbrochen. Eine kleine Gruppe schnatternder Mädchen mit einem Jungen im Schlepptau war nähergekommen und deutete mit dem Finger auf die Prinzessin. "Sie scheint wohl jeden unter ihr Kleid zu lassen. Wie schamlos." Gekicher folgte. In etwas lauterer Stimme rief dann eins der Mädchen zu ihr herüber. "Hey Prinzessin. Mein Bruder würde sich auch gerne mal das Kleid von unten anschauen. Wie wärs? Du bekommst auch Geld dafür." Die Gruppe brach in schallendes Gelächter aus, während Shika immer mehr zu einer überreifen Tomate wurde und sich in sich zurückzog. Das war wirklich gemein.
 

Chikamatsu Nanashi

New Member
Beiträge
207
Größe
1,38
Einen Moment lang beobachtete Nanashi ihre Teamkollegin und das kleine Kind, entschloss sich jedoch, sich lieber auf die Suche nach weiteren potenziellen Kunden zu machen, anstatt einfach nur dort zu stehen und diese niedliche Szene mit anzusehen. Schnell fand sie auch schon eine weitere junge Frau, ein wenig breiter als es üblich war und vollbepackt mit mehreren Einkaufstüten. Zwar hätte dieser Frau wohl kein einziges Kleidungsstück in dem Laden gepasst, doch Nanashi versuchte trotzdem ihr Glück, stellte sich der hastigen Frau in den Weg und wollte gerade zu ihrer üblichen Verbeugung ansetzen, doch die Frau lief einfach stur weiter, stoß das kleine Mädchen sogar fast um und rief dabei noch: "Andauernd will einem etwas angedreht werden! Fürchterlich, so FÜRCHTERLICH! Kann ich nicht einmal in Ruhe eine Straße entlanggehen.." So schnell wie die Frau erschienen war trampelte sie auch wieder davon, ließ Nanashi mit einer angestoßenen Schulter zurück und maulte noch kilometerlang weiter. Wieso manche Menschen bei diesem herrlichen Wetter trotzdem so aufgebracht waren verstand das Mädchen nicht, schließlich tat hier doch niemand etwas. Komische alte Frau dachte sie sich nur, ehe sie sich erneut nach Shika erkundigte um zu sehen, wie sie klarkam. Doch der kleine Junge war bereits verschwunden, die Gesichtsfarbe der Prinzessin schien ein wenig gerötet und von der Seite näherte sich erneut eine kleine Gruppe von möglichen Kundinnen. Während dem Treffen mit der Frau hatte Nanashi nur wenige Quängelein mitbekommen, die wohl von dem kleinen Jungen von eben stammen mussten. Doch was die sich nähernde Gruppe gesehen hatte - nämlich, dass sich der Junge einfach unter Shikas riesigem Rock versteckt hatte, war ihr entgangen. Drei durchschnittliche Mädchen mit einem kleinen Jungen im Schlepptau näherten sich nun der Prinzessin, die wohl soeben wieder Kontakt mit Nanashi aufnehmen wollte. Doch anstatt einfach nur Interesse für das auffällige Outfit zu zeigen, zogen diese Weiber tatsächlich lachend über die Schwarzhaarige her, meinten sogar etwas davon, dass sie jeden unter ihren Rock gucken lassen würde. Leicht verwirrt tapste Nanashi zu ihrer Partnerin rüber, wollte sie fragen was denn nun los war und wurde daraufhin ebenfalls von einem der Mädchen angesprochen. "Hahaha! Schaut mal die Prinzessin hat einen Freund! Na dem wird das aber sicher nicht gefallen.." Nun, wenigstens hielt bisher jeder die kleine Kunoichi wirklich für einen Jungen, somit dürfte wenigstens die Schminktante in dem Laden wirklich gute Arbeit geleistet haben. Immernoch wusste Nanashi nicht wirklich was hier gerade vor sich ging, wieso war es schlimm, wenn Shika ihren Rock umherzeigte? Doch sofort wollte der kleine Prinz wieder seine Rolle als Maskottchen des Ladens übernehmen, stellte sich direkt neben Shika und verbeugte sich recht tief vor der kleinen Gruppe. "Schönen Tag die Da...", doch bevor sie ihre Ansage beenden konnte, wurde ihr auch schon von dem kleinen Bruder, auch wenn er ein wenig größer war als Nanashi selbst die Krone vom Kopf gerissen. Mit aufgerissenen Augen starrte Nanashi den Jungen vor sich an, der hämisch grinste und sich einfach die rote Krone auf den Kopf setzte, wollte ihn dann freundlich darum bitten, diese zurück zu geben, als auf einmal seine große Schwester zu Shika rannte, ihr an der Seite den Rock hoch heben wollte um ihren kleinen Bruder hinein zu locken. So rief sie ihrem kleinen Bruder zu, er solle sich in Bewegung setzen, kicherte rum und wartete darauf, dass sie dem Mädchen den Rock hochziehen konnte. Während die anderen Mädchen laut lachten und sich gar nicht mehr beherrschen konnten, setzte nun der Junge zu einer Verbeugung an, wollte damit anscheinend die kleine Vorführung des Prinzen imitieren und wollte auch schon losrennen. "Hey! Das ist mein Job!", brummelte Nanashi recht wütend, setzte dann zu einem kurzen Sprint an und stellte sich damit dem Jungen prompt in den Weg. Da der Junge dies kaum gesehen hatte, stieß er bereits leicht gebückt gegen den Bauch der Weißhaarigen, erschrak sich dabei ein wenig und rieb sich dann erstaunt über seine braunen Haare. Mit einem schnellen Schwung bewegte die Kunoichi nun ihre Hand hin zum Kopf des erstaunten Jungen, riss ihm wieder die Krone vom Kopf und stieß ihm dann in der nächsten Sekunde mit dem Zeigefinger leicht gegen die Stirn. "Was ist denn nur los mit den Leuten hier?! Wir wollen euch hier eine Freude machen! Geht in den blöden Laden und macht euch über die Kleider lustig, nicht über meine Prinzessin! Unter dem blöden Rock ist doch garnichts verdammt!" Ja, das Mädchen war wirklich verdammt genervt. Den gesamten Morgen hatte sie keine freie Minute gehabt, wurde hin und her gehetzt und wollte nun gerne diese interessante neue Person kennenlernen. Das ihr dieser Moment von so einem Pack Seekühe zerstört wurde konnte sie nun nicht einfach vergessen. So wurde sie nun erstaunt von den Mädchen angeschaut, der Junge schritt einen Meter zurück und murmelte nur: "Alta ich wollte doch nur... Nee-san wollte.." So finster das kleine elfjährige Mädchen nur gucken konnte starrte sie den kleinen Jungen an, schlug ihn damit in die Flucht. Einfache Passanten waren es eben nicht gewohnt, solch eine Gegenwehr bei einfachen Neckereien zu bekommen. Für die Weißhaarige war diese ganze Situation aber mehr als das. Es war schon peinlich genug, sich in diese merkwürdigen Kostüme zwängen zu müssen. Erst dachte sie, dass sie mit dieser Aktion wenigstens den Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubern könnte, doch es schien irgendwie ganz anders zu wirken. Die Menschen waren andere Kleidung nicht gewohnt, machten sich einfach nur über diese lustig oder starrten sie merkwürdig an. Das hätte die Kunoichi ja auch noch toleriert, schließlich hatte sie sich damit abgefunden, dass sie für diesen Laden einfach nur eine Art lustige bewegliche Schaufensterpuppe war, aber dass ihre Partnerin hier auf offener Straße schon fast überfallen wurde konnte sie einfach nicht verstehen. So schwang Prinz Chikamatsu einmal sein Zepter geschickt herum, drehte es einige Male um die eigenen Finger und hielt es dann mit der kleinen Zierkrone an der Spitze dem Jungen entgegen. "Ich bin Prinz Chikamatsu!", rief sie dem Mädchen und dem Kleinen noch mit ernster Miene entgegen, auch wenn dies überhaupt keinen Sinn zu haben schien, drehte sich dann um und wollte nach ihrer Partnerin schauen. Doch währenddessen hatte sich bereits eine der Freundinnen zu Shika begeben, stand nun mit dem anderen Mädchen neben ihr, amüsierte sich herrlich über Nanashis kleine Show und hatte die Hand bedrohlich nahe an der Krone der Prinzessin. So einfach würde es die Gruppe den beiden wohl doch nicht machen wollen...
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Kleider machen Leute
(Neustart)

Kumiko-chan wusste sich nicht ganz zu helfen – sie hatte das Gefühl, dass die Aufgaben, mit denen sie betraut wurde inzwischen weniger wurden. Ins Rentenalter hatte das Mädchen es bei Weitem noch nicht geschafft, sie würde sich also noch nicht sorgen müssen, bald körperlich nachzulassen. Entsprechend empfand sie es als erbaulich, dass wieder eine Aufgabe für sie ins Haus stand: Es ging um ein Modegeschäft, das im Dorf eröffnet hatte und jetzt noch dringend Kunden brauchte. Sie sollten dafür sorgen, dass dieser neue Laden nicht sofort wieder schließen musste, zusammen mit einer anderen, die die Blondine noch nicht kannte. Schlimmer, als ihr letztes großes Abenteuer mit Miss Valentina und ihrem herzallerliebsten Hundi Princess konnte es nicht werden, wenn sie an die ganzen peinlichen Augenblicke zurückdachte, die sie hoffen ließen, niemandem über den Weg zu laufen, der sie bei dieser Aufgabe beobachtet hatte. Ein Kleidergeschäft konnte das Mädchen nicht wieder in die Gefahr bringen, irgendeinen Teil des Dorfes in einen Wasserpark umzustrukturieren, oder irgendwelche Leute kilometerweit über den Boden zu schleifen – letzteres vielleicht doch, wenn Kumiko dem Glück des Ladens zu sehr auf die Sprünge helfen musste, aber wir wollen es nicht hoffen.
Treffpunkt war der Eingang der Straße, in der dieses kleine Lädchen eröffnete – zum Glück war die Straße nicht sehr lang, sodass sie ihre Partnerin hier nur schwerlich verpassen konnte – ein größeres Problem in der Hinsicht war aber, dass sie keine Ahnung hatte, wie dieses überhaupt aussah, so machte sich die Blondine Gedanken darum, wie sie die Aufmerksamkeit ihres Partners auf sich lenken konnte, ohne sich gleich wie ein Kasper aufzuführen. Es war erst zehn Minuten vor acht, als sie durch die Gassen marschierte – in strammem Tempo versteht sich – und das noch ziemlich Menschenleere Dorf nutzen konnte, um nicht unnötig aufgehalten zu werden. Spritztouren über die Dächer hatte sie sich schon lange abgewöhnt, seit sie zu ihrer Ersten Mission zu spät gekommen war, nachdem sie einfach mitten im Lauf aus der Luft gepflückt worden war, und eine Minutenlange Standpauke über sich ergehen lassen musste, die in eine mindestens ebenso langatmige Entschuldigung münden musste – ein erstklassiger Einstand.
Sie würde es dennoch mehr als nur rechtzeitig schaffen, am Treffpunkt anzukommen; in einiger Entfernung konnte sie schon die kleine Gabelung erkennen, an der sie ihren Ausgangspunkt vermuteten. Quasi im Gehen kontrollierte das Mädchen ein letztes Mal den Sitz seines seitlichen Pferdeschwanzes und der roten, gut anliegenden Einsatzkleidung, die nicht nur viele Details ihres Mädchenkörpers zeigten, sondern auch darauf ausgelegt waren, möglichst viel Bewegungsfreiheit zu garantieren und befand sein Auftreten als annehmbar – für den Auftrag nicht unbedingt passend, aber notfalls konnte sie sich ja im Geschäft ihrer Auftraggeber eindecken, da gab‘s schließlich mehr als genug Klamotten, die man kaufen konnte.
Es sah nicht so aus, als würde es zumindest den Vormittag über regnen, deshalb hatte Kumiko auf einen Regenschirm im Gepäck verzichtet und nur das Nötigste mitgenommen: Einen ganzen Haufen Waffen für den Fall, etwas Wasser, zwei Brötchen vom Vortag mit lieblos hineingeklatschter Wurst als Frühstück und – als Lehre aus ihrer letzten Aufgabe: Zwei Garnituren frischer Kleider, falls die Erste nass oder schmutzig oder sonst wie unbenutzbar wurde. Derart ausgerüstet, stand Kumiko, den Blick starrend vor sich gerichtet an der Straßenecke und ... wartete – es blieben noch fünf Minuten.
 
Oben