Aktuelles

Job: Nachbarschaftsstreitigkeiten ~ Gennosuke und Oboro

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Also wirklich, manchmal fragte sich Mari, welches Genie in den oberen Reihen Shirogakures eigentlich die Aufträge an die jeweils freie Shinobi verteilte... und warum ausgerechnet sie ständig für die merkwürdigsten Dinge einberufen wurde – obwohl man eine gewisse Steigerung nicht verneinen konnte. Angefangen hatten diese kleinen Aufgaben mit einer Rattenjagd, die eigentlich keine gewesen war. Bis heute dachte die Hyuuga noch voller Grauen zurück an den dunklen und staubigen Keller von Yamada-san. Direkt dahinter kam der nächste Auftrag, die Schafe von Nobu-san hatten gehütet werden müssen. Die Tiere waren schon einmal größer und in einer vermehrter Zahl vorhanden, demnach war die Verantwortung ein Stück gewachsen, doch, irgendwie schon. Und dann.. ja, kam jener Job, welcher der Hyuuga noch zu gut in Erinnerung war. Rapunzel, das Theaterstück für die kleinen Kinder, unter denen auch Aiko gewesen war. Als wären diese Erinnerungen nicht genug, war sie nun wieder einem Job zugeteilt worden, der sie unweigerlich an die Arbeit eines Detektivs erinnerte. Wo war die Verbindung zwischen all diesen Aufträgen? Der Faden, der sich penetrant hindurchzog? Nun, das war... „Hei!!!“ Genau, da war einem die Antwort doch glatt vorweggenommen worden. „Du hast wieder einen Job mit dem Prinzen!“ die kleine Hyuuga – namentlich auch besagte Aiko – sprang völlig aufgeregt durch den Garten, blieb schließlich vor ihrer Schwester stehen und grinste von einem Ohr zum Anderen. Oh, das Geheimnis von ihm war ihr noch gut in Erinnerung geblieben und die Tatsache, dass sie bis heute ihrer Schwester kein Wort davon erzählt hatte, machte sie stolzer als jeder Pfau, der seinen bunten Federschmuck präsentierte. Das Vertrauen des Tatsumaki hatte er eben in die richtigen Hände gelegt, das stand fest. Es war bereits Mittag, allerdings ging dieser eher in Richtung Nach- als Vormittag, richtig ungewohnt, mal wieder erst so spät zu einem Auftrag erscheinen zu müssen. Maris Blick huschte unauffällig über den großen Garten, blieb kurzzeitig an ihrem geliebten Kirschblütenbaum hängen, bevor sie wieder zu ihrer kleineren Version sah, die voller Erwartung vor ihr stand und wahrscheinlich wünschte, dass sie mitkommen könnte, um den schwarzhaarigen Jungen wiedersehen zu können. Daraus würde allerdings nichts werden. „Das ist nun eine Woche her und du bist immer noch begeistert. Du hast einen Narren an Tatsumaki-san gefressen, oder?“ Innerhalb ihrer eigenen Familie sprach Mari natürlich um einiges direkter, als man es in der Öffentlichkeit von ihr gewohnt gewesen wäre. Als würde das nicht schon reichen, sorgte Aiko sowieso automatisch dafür, dass sich die Zunge der 14-Jährigen mehr löste, als sie es selbst kontrollieren konnte – vielleicht auch wollte. Anstatt einer erwarteten Antwort grinste die kleine Hyuuga nur unschuldig, sprang wieder in ein paar Schritte Entfernung und ließ sich schließlich lachend auf den Rücken fallen, die weißen Äuglein hinauf in den wunderschönen Kirschblütenbaum gerichtet. Genauso wie Mari hatte auch ihre kleinere Version eine Vorliebe für diese Pflanze entwickelt, allein ihre Anwesenheit beruhigte einfach ungemein. Die Ältere musste grinsen, wandte sich dann ab und hob noch einmal die Hand, damit ihre Schwester ihr nachher nicht vorwerfen könnte, sie wäre wortlos verschwunden. „Ich werde dann gehen, Tatsumaki-san soll nicht warten – obwohl wahrscheinlich sowieso wieder ich diejenige bin, die warten wird.“ Wann war das eigentlich zu einer Selbstverständlichkeit geworden? Mari konnte es nicht so genau sagen, doch sie hätte vermutlich Wetten abgeschlossen, dass es genauso enden würde – sollte sich ein Suna-Nin da vielleicht manche Gedanken machen?

Dieser Nachmittag war so unglaublich.. ruhig. Normal. Fast unheimlich, wenn man es so nennen wollte. Die Hände der Hyuuga waren in ihrem Pullover verschwunden, während ihre Schritte sie zielsicher und wie immer eine gewisse Eleganz bewahrend durch Jôsei trugen, die Straßen waren der Zeit entsprechend überfüllt mit tratschenden Leuten, Händlern, Shinobi und was sich noch so alles an diesem Ort tummeln konnte. Mari war niemals ein großer Fan von Menschenmassen gewesen, vor allem im Sommer mied sie diese, da der Geruch von Schweiß einfach zu viel für die feine Nase des Mädchens war. Gut, wir hatten Frühling, nicht Sommer, trotzdem begab sich die Hyuuga nicht gerne unter so viele Leute – die Straße vor ihr war wirklich voll – weshalb sie sich vermutlich das erste Mal seit langer Zeit bewusst dazu entschied, ihre Fähigkeiten als Kunoichi zu nutzen, anstatt unauffällig den Weg wie jeder andere Mensch zu benutzen: Ohne viel Mühe drückte sie sich vom Boden ab – behielt dabei die Hände in den Taschen – und landete auf dem Dach eines der umliegenden Häuser. Zumindest kurz erlaubte sich das Mädchen nun einen Blick nach unten zu werfen, dieser bestätigte sie allerdings nur darin, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, den unkomplizierteren Weg über die Dächer nutzen zu wollen, anstatt sich dort unten zu quetschen. Noch ein wenig höher und die Personen da unten sähen sicherlich wie Ameisen aus – Mari musste lächeln.
Schon praktisch, so Ninjakünste, denn diese Dächer ermöglichten es dem Mädchen nicht nur, gekonnt den Menschenmassen zu entkommen, die benötigte Zeit, um zum Treffpunkt zu kommen, verkürzte sich ebenfalls merklich. Was bedeutete das im Klartext für die Hyuuga? Sie erwartete, dass sie noch länger warten müsste, bis ihr Kollege endlich auftauchen würde, denn bei seinem Orientierungssinn würde er vermutlich eher beim Nord- als beim Südtor ankommen, sich dann fragen, wie er dort gelandet sei und erneut durch ganz Jôsei irren, bevor ein hilfreicher Bürger ihm den Weg nennen würde. Eigentlich müsste Hei mittlerweile lange genug in dieser Stadt leben, um sich die Wege grob einprägen zu können, doch irgendwie schien mehr zwischen ihm und diesem Können zu stehen als die Zeit, die er hier bisher verbracht hatte. Vielleicht war der Junge einfach nicht mit dem nötigen Orientierungssinn auf die Welt gekommen, wer wusste das schon? Jeder hatte schließlich seine kleinen Markenzeichen. Mari für ihren Teil sprang noch ein letztes Mal nach vorne, direkt von dem letzten Dach und landete auf dem Platz vor dem Südtor, ließ ihre weißen Äuglein zur Sicherheit über den Platz wandern, nur um auch wirklich sicher sein zu können, dass der Tatsumaki noch nicht aufgetaucht war. Nein, wäre auch verwunderlich gewesen, wenn es anders gewesen wäre. Sie überbrückte noch die letzten wenigen Schritte, um abseits des Platzes eine der vielen Bänke zu erreichen – so viele Leute waren hier, ein Wunder, dass sie noch eine freie Sitzgelegenheit ergattern konnte – lehnte sich dort zurück und holte ihr Sudoku-Buch heraus. Es hatte ein bisschen Ähnlichkeit mit ihrem ersten Job, damals hatte sie ebenfalls auf einer Bank gesessen, ein Sudoku gelöst und auf den Suna-Nin gewartet. Mari nahm es zwar nicht wirklich wahr, schließlich ging sie einfach nur einem Hobby nach, doch dass sich eine solche Situation dann wiederholte, war wohl unausweichlich.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Es war doch einfach zum... zum... zum an der Wand hinaufgehen! Und genau das tat der junge Mann jetzt auch, um sich endlich einen Überblick zu verschaffen. So ein Mist! - Eigentlich war Hei nicht der Typ, der sich über Kleinigkeiten aufregte, aber dieses Mal hatte er wirklich pünktlich sein wollen, einfach, um Mari ein kleines bisschen zu überraschen. Aber nein, sein Orientierungssinn und auch irgendwie seine anderen Sinne stellten sich ihm da ganz entschieden in den Weg - und hatten ihn eiskalt und ohne Erbarmen ans Westtor geführt. "Verdammt.", brummte er, seufzte leise und sah in Richtung Sonne. Er war noch nicht wirklich zu spät, weil er extra früher losgegangen war, aber... das mit dem früher kommen würde nichts mehr werden. Vor allen Dingen nicht, als er sich noch einmal bewusst machte, wo er denn war. Westtor, da, wo er schon einmal zu einer Mission aufgebrochen war. Natürlich. Sein genialer Verstand hatte es einfach folgendermaßen angestellt: 'Jobanfang - Tor. Gehen wir doch zu einem und sehen, ob es das richtige ist. Wenn es das nicht sein sollte, gehen wir eben zum Nächsten!' Genial, wirklich absolut genial! - Hei stöhnte genervt. Also, interner Lagebericht: Das hier war das Westtor - also musste er noch nach Südosten gehen... um zum Südtor zu kommen, oder? Rein logisch ja. Und der Suna-nin konnte auch um sein Wissen der Uhrzeit und des Sonnenstandes ermitteln, wo diese Himmelsrichtung war. Jetzt nur noch geradeaus laufen - dann sollte das doch passen.

Dem Sanddämonen und allen himmlischen Mächten sei dank! Hei lobpries irgendwelche ausgedachten Titanen oder Gottheiten dafür, dass er wenigstens jetzt auf dem richtigen Weg war, weil er in der Ferne das Südtor sah. Allerdings war er wieder ein wenig zu spät, und die Hyuuga war sicherlich wie immer so pünktlich wie... er es eben von ihr gewohnt war. Als er schließlich - unbewusst hatte auch der Tatsumaki lieber den Weg über die Dächer genommen, einfach, weil er so sein Blick auf ein Ziel richten konnte - bei dem Treffpunkt angelangt war, blieb er einen Moment stehen. Erst einmal zufrieden, dass er bei dem Platz angekommen war, auf dem er Mari treffen sollte, überschaute er eben jenen - und entdeckte das braunhaarige Hyuuga-Mädchen auch sofort. Es erinnerte ihn an ihren ersten gemeinsamen Job... und an die unglaubliche Zufallskette, die sich daraus ergeben hatte. Ein, zwei, drei, nein es war schon der vierte Job, den sie zusammen ausführten. Vier von vier - Mari führte mit Abstand. Unglaublich, aber wahr - es war fast, als würde da irgendjemand seine Hand im Spiel haben. Irgendjemand oder irgendwelche, die ihn und die Hyuuga irgendwie zusammen Arbeiten ausführen lassen wollten und sich dabei vermutlich darüber amüsierten, dass er sich verlief. Gab es überhaupt etwas, worüber sich diese... Puppenspieler - so nannte er die imaginären Drahtzieher hinter diesem ganzen Spiel, was dummerweise auf seine Kosten ging - im Bezug auf Mari lustig machten? Hei jedenfalls konnte nicht nachvollziehen, was das sein könnte - das Mädchen war mit einem hübschem Äußeren und dem vermutlich stärksten Kekkei Genkai gesegnet und, als wäre das nicht genug und verdammt nochmal, vermutlich in einer aus Gold bestehenden Krippe gelegt worden, nachdem sie geboren war. Hei hingegen war ein mäßiger Shinobi, unterschied sich äußerlich von allen - beinahe - und war ziemlich arm. Gut, man konnte sicherlich sehr viel schlechter Leben als der Suna-nin, aber ganz ungelogen war das auch nicht. Traurig, wie einem das Schicksal mitspielte, oder? Nach einem kurzen Resumé, welches erstens den unheimlichen Keller von Yamada-san, der wie ein Vorort zur Unterwelt ausgesehen hatte behandelte - Hei hatte wirklich einen etwas seltsamen Traum gehabt, in dem sich eine Falltür in dem Keller geöffnet hatte und ihn verschlang. Zweitens waren da die Schafe von dem Farmer Nobu, die er mit Shika und der Hyuuga gehütet hatte. Auch interessant, allerdings ein eher langweiliges Thema, wenn auch mit einer Prise Wildhunden gesalzt. Der bisherige Höhepunkt war vermutlich der Theater-Job gewesen, der wirklich um einiges anstrengender als die davor gewesen war. Er als galanter Prinz, der seine Rapunzel - Mari - vom Turmschicksal befreite und in sein Königreich entführte. Hah, was für ein Witz! Vermutlich wäre es im echten Leben umgekehrt.

Nachdem er noch einen tiefen Atemzug genommen hatte, krabbelte er an der Wand hinunter und ließ sich auf den Platz fallen. Einige Menschen sahen kurz hin, aber im Grunde war jeder das gewöhnt, weshalb auch die paar, die noch hinsahen, eher gelangweilt weiterhin ihre Arbeit machen, während Hei auf Mari zuschlenderte, sie nachdenklich musternd. Es war beinahe ein Déjà-vu, weshalb er sich - unwillkürlich - noch einmal ihre erste Begegnung genauer vor Augen führte. Ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht, als er kurz vor ihr zum Stehen kam. ""Verzeih', du bist nicht zufällig Hyuuga Mari? Ich bin Hei. Tatsumaki Hei. Tut mir Leid, ich bin etwas zu spät dran..."", zitierte er sich selbst, genau in dem Wortlaut, den er auch damals benutzt hatte. "Das ist noch gar nicht so lange her.", schob er noch nach, lachte leise und setzte sich neben das Mädchen auf die Bank, genoss die Strahlen, die die Nachmittagssonne auf sein Gesicht warf. "Lös' ruhig noch dein Rätsel auf, auch, wenn ich ein wenig zu spät bin, haben wir noch mehr als genug Zeit. Allerdings ist die Aufgabe, soweit ich weiß, auch außerhalb. Sie erwarten uns ja erst gegen Abend. Übrigens... die Jobbeschreibung war irgendwie seltsam, findest du nicht auch?" Nachdenklich warf Hei einen Blick zu der Hyuuga, deren weiße Augen wohl nie aufhören würden, zu faszinieren. Dann kramte er in seinem Beutel, holte ein Stück Brot heraus und knabberte zufrieden daran. Zeitdruck herrschte seltsamerweise wirklich nicht für ihn - ausnahmsweise. Der junge Mann entschied für sich, dass er sich daran gewöhnen könnte... und würde ab jetzt einfach noch früher losgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Komisch, dass die Hyuuga inmitten dieser vielen Leute ihre Sudokus löste, denn wie man sich denken konnte, der Geräuschpegel war nun wirklich nicht so still und leise wie in ihren eigenen vier Wänden. Die meisten Leute wären vermutlich gar nicht in der Lage gewesen, hier auch nur ein Kreuzworträtsel zu lösen, da sie einfach nicht die Fähigkeit besaßen, die Umwelt komplett auszuschalten. Anders so bei Mari: Sie hatte keinerlei Probleme damit sich auf eine Sache zu konzentrieren, anwesende Personen zu vergessen und wie in diesem Fall die weißen Äuglein ausschließlich auf die Zahlen ihres kleinen Büchleins zu richten. Es gab eben nur nicht viele Situationen, in denen sich die Ge'nin ein solches Verhalten auch erlaubte, entweder sie musste auf Missionen auf jedes Geräusch achten, beim Training auf jeden Schritt ihres Vaters oder aber bei aktiviertem Byakugan die komplette Umgebung mit nur einem Blinzeln ins Sichtfeld aufnehmen. Da wurde dem Mädchen erst wirklich klar, was für eine Ausnahme die Schauspielerei ihr geboten hatte, denn dort war es selbstverständlich gewesen, dass sie die Kinder im Publikum hatte ausschalten müssen. Dass sie sich einzig und allein darauf konzentrierte Rapunzel zu sein, in dem Turm einsam und allein auf Rettung zu warten oder eben zu einem späteren Zeitpunkt ihrem Prinzen das Augenlicht zurückzugeben. Ah, wo wir schon dabei waren: Wo steckte der Tatsumaki eigentlich? Mari sah auf, doch natürlich entdeckte sie alle möglichen Gestalten, nur nicht den gesuchten Suna-Nin. Er kam zu spät, wahrscheinlich hätte die Hyuuga wirklich Wetten abschließen müssen, einfach um das Erfolgserlebnis genießen zu können, dass sie recht gehabt hatte. Mit wem? Aiko wäre sicherlich drauf angesprungen, die Kleine liebte jede Art des Wettbewerbs, selbst wenn sie vermutlich die schlechteste Verliererin des ganzen Erdballs war. Dann konnte aus dem aufgeregten Flummi schnell eine eingeschnappte Ziege werden. Wahrscheinlich doch nicht die beste Idee.
Anstatt aufzustehen, ungeduldig ihre Kreise um den Platz zu ziehen, entschied sich die Hyuuga dazu, ihren Platz beizubehalten, weiterhin Sudokus zu lösen und dem Tatsumaki Zeit zu lassen, um endlich den richtigen Weg zu finden. Irgendwann – wann auch immer dies sein würde – käme schließlich auch er am Ziel an, vielleicht bereits zu diesem Zeitpunkt kaputt von dem langen unnötigen Fußmarsch, doch immerhin blieb Südtor Südtor. Und dann.. tauchte er tatsächlich auf. Es war Mari nicht aufgefallen, wie Hei nun genau den Platz betreten hatte, doch als sie am Rande ihres Sichtfeldes ein paar Füße erkannte, huschten die Äuglein automatisch nach oben, musterten den Schwarzhaarigen und ein liebenswürdig aussehendes Lächeln zog sich über die Lippen. Dann neigte sie den Kopf zur Seite und verfolgte ihn dabei, wie er sich ebenfalls setzte. „Nein und mittlerweile brauche ich nicht mehr fragen, ob du verschlafen hast.“ kommentierte sie völlig unschuldig klingend, ruhig wie immer, doch irgendwie strengte sie sich gar nicht an, ihr Amüsement vollends zu verbergen – die Augen hätten sie sowieso verraten. War wirklich praktisch, dass Mari noch eine komplette Bank hatte reservieren können, ansonsten hätte der Junge nun stehen müssen, während die Hyuuga vermutlich gerade aus dem Grund, dass sie noch genügend Zeit hatten, seinen Vorschlag, das Rätsel noch fertig zu lösen, ohne Widerworte angenommen hätte. Damals bei ihrem ersten Job hatte die Braunhaarige festgestellt, dass sich ihr Verhalten vor Aufträgen geändert hatte – das erste Mal hatte sie sich damals getraut davor ein wenig Entspannung in Zahlenrätseln zu suchen – mittlerweile war es sogar zu einer Selbstverständlichkeit geworden, dieses Hobby offen auf Missionen zu verfolgen, wenn das Team eine Pause oder etwas Ähnliches machte. Damals hätte sie es niemals für möglich gehalten, doch das Leben als Kunoichi war für sie zum Alltag geworden, normal und demnach nicht mehr mit solch einer Anspannung verbunden wie frisch von der Akademie gegangen. „Die beiden Familien wohnen anscheinend bewusst außerhalb von Jôsei, manche Leute können das geschäftige Treiben nicht gut ab, vermutlich liegt es daran. Doch der Fußmarsch sollte trotzdem in geringer Zeit zurückgelegt werden.“ begann sie dann endlich dem Tatsumaki neben sich zu antworten, auch wenn der Blick wieder vollends auf ihr Buch gerichtet war, der Stift in der rechten Hand gekonnt eine Zahl nach der anderen hineinschrieb und es fast einen automatisch wirkenden Eindruck machte. War eben nicht das erste Sudoku, das Mari in ihrem Leben löste. „Der Auftrag klang merkwürdig, das stimmt, allerdings bin ich allgemein eher fasziniert davon, was für Aufgaben einem Ninja so zugeteilt werden können. Ich meine, für mich hört sich das alles eher nach der Arbeit eines Detektivs an.. naja, der würde vermutlich auch nur ein paar Katzen oder streunende Hunde als Übeltäter dieser ganzen Geschichte vorfinden, wetten?“ Oh, da kam ja doch noch eine Wette zustande, selbst wenn diese nicht bewusst ausgesprochen worden war, sondern mehr die Einstellung der Braunhaarigen zu der ganzen Sache darstellen sollte: Sie nahm es nicht ernst. Genauso wie die Geschichte damals mit der riesigen Ratte – was sich ebenfalls als unnötige Angst einer Hausfrau herausgestellt hatte – fand Mari auch hier, dass die beiden Nachbarn vermutlich einfache Opfer einer gegenseitigen Paranoia waren. Mehr nicht. „Zwei streitende Nachbarn, die vermutlich nicht einmal wissen, dass sie unabhängig voneinander den gleichen Job bei der Verwaltung eingereicht haben. Das schießt ihre Bedenken, der jeweils andere bösartige Nachbar könne dahinter stecken, schon einmal in den Wind, nicht?“ Demnach war die letzte mögliche Lösung für die Dame des Hyuuga-Clans ein paar Tiere, vielleicht wühlten sie im Mülleimer herum oder aber die Frühlingsgefühle von einem weiblichen und männlichen Tierchen hatten sich gemeldet – die Familien wohnten mehr im Wald, als in der Stadt, da war der Gedanke nun wirklich nicht abwegig. Die Sachlage, dass die Leute nicht von alleine darauf kamen, sondern dachten, ihr hart verdientes Geld für Shinobi aus dem Fenster werfen zu müssen – zumindest in diesem Fall war es doch wirklich unnötiges Vermögen – sorgte dafür, dass die Nachbarn an Ernsthaftigkeit für Mari verloren. Wegen diesen Streitereien waren sie nicht mehr in der Lage einfache Schlussfolgerungen zu schließen, wahrscheinlich sollten sie sich ein Beispiel an der Kunoichi nehmen, einfach lächeln und versuchen stets einen kühlen Kopf zu bewahren – oder war das wirklich zu viel verlangt?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Etwas überrascht sah Hei hoch, lachte dann. "Haha.", machte er und grinste leicht. "Die große Mari macht einen Witz, auf meine Kosten? Ich hätte ja nicht gedacht, dass es mal so weit kommt.", fuhr er fort und lehnte sich immer noch grinsend zurück. Natürlich, sie hatte Recht. Die Frage, ob er verschlafen hatte oder nicht, war komplett unnötig, weil die Hyuuga mittlerweile genau wusste, wieso er zu spät war - und ganz offensichtlich hatte sie Spaß daran. Irgendwie war es ein kleines Stück Erleichterung zu sehen, dass die junge Kunoichi nicht mehr ihr komplettes Gefühlsbild vor ihm verbarg, auch, wenn es nur die Schadenfreude war, der sie manchmal freien - für ihre Verhältnisse - Lauf ließ. Allerdings musste er genauso zugeben, dass es schon irgendwo zum Lachen war, dass er immer noch nicht wusste, wohin er zu gehen hatte, wenn sie sich auf Jobs trafen, zu einer Mission oder wie auch immer. Es war auch komplett unabhängig von den Personen, mit denen er eine Aufgabe in Angriff nahm, solange Hei in der Stadt war, verlief er sich. Ein ungeschriebenes Gesetz der extraklasse und absolut einzuhalten, jedenfalls hielt es sein Hirn so. Nachdenklich hörte er zu, was Mari noch einmal zusammenfasste, nickte hie und da einmal, konnte ein weiteres leises Lachen nicht unterdrückten. "Wetten?", wiederholte er und grinste das Mädchen an, welches allerdings immer noch konzentriert auf ihr Sudoku sah. Allerdings war er sich sicher, dass die 'Rapunzel' aus dem Theaterstück ihn auch ganz gut aus den Augenwinkeln beobachten hätte können, wenn sie es gewollt hätte. "Gut, Wette angenommen. Die Ratte war keine Ratte, sondern ein Hund. Und auch dieser Auftrag wird bestimmt nicht so einfach, wie der Erste. Nicht nur, dass wir beide Familien abdecken müssen, auch das beobachten wird nicht unbedingt das Einfachste. Denn wenn uns wirklich niemand bemerken soll, müssen wir vielleicht im Henge-Zustand bleiben." Schmunzelnd lehnte er sich wieder zurück. "Gibt es denn einen Wetteinsatz, Hime?", fragte er, wartete allerdings nicht auf eine Antwort und ging gleich auf den nächsten Satz der Hyuuga ein. "Nein, wissen tun sie sicherlich nicht, dass sie den Job eingereicht haben... doch eines wissen wir dann schon einmal sicher: Es ist nicht der jeweils andere. Genau wie du gesagt hast... es bleiben theoretisch also nur noch Tiere, aber ich bezweifle, dass es so einfach ist. Wenn die Familien schon so lange da wohnen, wüssten sie doch, wie sich ein paar wilde Tiere anhören, oder?" Interessiert lehnte sich der Tatsumaki ein wenig zu Mari hinüber, linste in das Heft hinein und sah, dass das Sudoku schon beinahe komplett gelöst war. Gerade fiel ihm eine Zahl auf, die sie hätte reinschreiben können; Da stand eben jene auch schon da. Nun, er war nicht der Experte für Sudoku, außerdem hätte er auch überhaupt nicht das Geld gehabt, sich diese Heftchen zu kaufen, dafür waren sie einfach zu schnell gefüllt. Seufzend stand er auf und streckte sich leicht, gähnte leise, was aber nicht seine Müdigkeit zum Ausdruck brachte, sondern sehr viel eher die leichte Antipathie gegenüber das gezwungene Übernächtigen.

"Gut, ich glaube, wir sollten uns dann auch auf den Weg machen.", meinte er entschieden, als er sah, dass Mari mit ihrem Zahlenrätsel fertig war. Fragend blinzelte Hei sie an, und ganz offensichtlich hatte sie nichts einzuwenden, weshalb sie sich erhob - und schließlich machten sich die beiden Genin auf, durch das Tor zu gehen. Langsam schob sich die Sonne dem Horizont entgegen, um auch bald dahinter zu verschwinden - ungefähr zu diesem Zeitpunkt sollen sie bei den Auftraggebern aufkreuzen. Während sie nebeneinander auf dem breiten Weg, der unter dem Tor hindurch und tief ins Land führte, entlang gingen, fasste der junge Suna-nin noch einmal den Rest, den sie wussten, zusammen. "Ich habe noch einmal nachgesehen und auch ein wenig nachgefragt. Diese beiden Familien sind hier bekannt wie bunte Hunde, könnte man sagen. Der Konflikt besteht schon so lange, wie diese beiden Grundstücke und eben jene Familien. Die beiden Oberhäupter haben schon lange Streit... beide erzählen immer wieder eine bestimmte Version der gleichen Geschichte, die den jeweils anderen als den 'Bösen' oder den 'Verbrecher' darstellen. Eine ursprüngliche Kabbelei, vielleicht. Jedenfalls durchzieht dort, mitten in der Landschaft, eine dicke Mauer diese beiden Grundstücke und teilt sie genau dort, wo die Landmarke verläuft. Außenrum sind außerdem große Zäune und auch Wachhunde, jede Nacht, erzählt man sich." Hei schien sich wirklich ein wenig mit der Aufgabe beschäftigt zu haben, etwas, was ihm eigentlich nicht unbedingt ähnlich sah. Aber der junge Shinobi hatte das Gefühl gehabt, dass diese Aufgabe eben ein wenig tiefer gehen könnte und die Familienstreitigkeiten noch eine Rolle spielen könnten. Die erste Hürde würde allerdings werden, die beiden Patriarchen davon zu überzeugen, dass sie fähig waren. "Übrigens...", fing er an, suchte nach den richtigen Worten und kratzte sich am Kopf. "Ach... nicht so wichtig.", murmelte er dann und schüttelte den Kopf. Eins nach dem Anderen - wie sie nachher die Überwachung gestalteten, war ja erst einmal egal. Wichtig war, zu wissen, was die Auftraggeber zu sagen hatten, oder?
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Wetten? Wie bitte? Okay, nun musste Mari doch kurzzeitig verwundert von ihrem Rätsel aufblicken, ein paar Mal unschlüssig mit den Äuglein blinzeln und fragend den Tatsumaki neben sich ansehen. Sie hatte es gar nicht wirklich wahrgenommen, dass sie eine Wette ausgesprochen hatte – wie gesagt, das kleine Anhängsel war aus einem ganz anderen Grund am Ende ihres Satzes aufgetaucht – aber jetzt wäre es auch feige, einfach einen Rückzieher zu machen. Überhaupt nicht der Kunoichi entsprechend und was hatte sie zu verlieren? Diese ganze Geschichte war sowieso viel simpler, als sie dargestellt wurde, die Nachbarn übertrieben und sahen den Wald vor lauter Bäumen nicht. War doch meistens so bei diesen simplen und langweiligen Aufgaben zwischen den wirklich wichtigen Missionen, demnach nur gut für die Braunhaarige, dass Hei sie so genau beim Wort genommen hatte.. oder? Normalerweise hätte sie sogleich etwas erwidert, doch sofort ging der Junge auf die Nächste ihrer Aussagen ein, gab ihr demnach keine Zeit für eine entsprechende Antwort und wieder mit ihrer Aufmerksamkeit bei dem Zahlenrätsel beließ sie es dabei. Auf dem Weg wäre noch genügend Zeit, um auf diese Wette zurückzukommen. Übrigens: Mari fand es irgendwie merkwürdig, aber auch amüsant, dass der Schwarzhaarige sie noch immer mit Hime ansprach, wollte er unbedingt die Geschichte um Rapunzel aufrechterhalten? An sich war es kein schlechtes Anhängsel für eine Dame, daher quittierte sie es zumindest vorerst weiterhin mit ihrem Lächeln, so als würde sie diese Ungewöhnlichkeit nicht bemerken, was natürlich nicht annähernd der Wahrheit entsprach. Bei den wenigen Spitznamen, die sie in ihrem Leben bisher erhalten hatte, war eine solche Sache mehr als nur ein innerlich kurzes abstempeln wert. „Sie wüssten es, ja. Zumindest wäre dies der Fall, wenn sie nicht so eingenommen wären von ihren Bedenken dem Nachbarn gegenüber. So eine Sache beeinflusst das Urteilsvermögen von Leuten in einem meiner Meinung nach fast unbegreiflichen Maß.“ Mit beiden Händen wurde das Büchlein zugeschlagen, gab dabei sogar ein dumpfes Geräusch von sich und schlussendlich kaum eine Sekunde später in der kleinen Tasche um die Hüfte – in welcher normalerweise ausschließlich Waffen wie Kunai sein sollten – verstaut. Es nahm so wenig Platz weg, dass Mari es sich leisten konnte, es dort immer bei sich zu tragen, außerdem gehörte sie sowieso nicht zu den Ninja, die viel mit Waffen agierten – ihre Hände und das Chakra reichten da allemal. Einmal aufgestanden, einen Seitenblick zu ihrem Kollegen geworfen, dann folgte sie ihm aus dem Tor heraus, es hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Beginn einer längeren Mission. Doch die Hyuuga wusste es natürlich besser, der Weg würde nicht lange dauern und bereits morgen konnte sie – sicherlich ziemlich müde – wieder in den eigenen vier Wänden schlafen. Nichts also mit tagelangem Auftrag durch fremde Reiche.
Nicht mehr lange, dann würde der Abend einläuten, dies bestätigte spätestens der kontrollierende Blick zur Sonne, den die Ge'nin kurzzeitig gewagt hatte. Trotz dem schlechten Orientierungssinn des Tatsumaki kamen sie also noch pünktlich bei den streitenden Nachbarn an, davon ging Mari zumindest sehr stark aus, denn viel konnte ja auf diesem kurzen Weg nicht mehr dazwischen kommen. „Tatsumaki-san schnappt Dorfklatsch auf, interessant.“ Sie grinste ein wenig, sah ihn nur seitlich an, entschied dann aber mit den Schultern zu zucken und wieder so ernst zu sein, wie man es von ihr als Kunoichi erwarten durfte. „Der Streit muss wirklich tief gehen, wenn es schon eine solche Runde gemacht hat. Aber irgendwie der Klassiker, wie ich finde. Gleiche Geschichte, zwei verschiedene Perspektiven. Und derjenige, der sie erzählt, ist natürlich immer der Gute, während die andere Person demnach automatisch schlecht sein muss. Erinnert mich stark an kleine Kinder.“ Mari würde es sich nicht anmerken lassen, sobald sie vor den Auftraggebern stehen würde, aber diese ganze Geschichte war einfach so offensichtlich, so.. von den jeweiligen Antisympathien bestimmt, dass es sie innerlich aufregte. Sie schaffte es doch auch, sich ein wenig zu kontrollieren, warum konnten das diese Nachbarn dann nicht auch machen? In diesem Bezug ging es der Braunhaarigen übrigens weniger darum, dass diese Familien einiges ihres vermutlich nicht in Unmengen vorhandenen Vermögens ausgeben mussten, sondern mehr darum, dass die Aufträge von Shinobi in ihren Augen durch solche Dinge irgendwie.. immer mehr an Niveau verloren. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Hei noch etwas Weiteres ergänzen wollte, sie drehte sich also vollends zu ihm und erwartete nun noch eine weitere lange Ansage, doch noch bevor er ein Wort gesagt hatte, entschied er sich anders und schob den begonnenen Satz beiseite. Sollte sie nachhaken? Eigentlich schon, doch da Mari die ganze Aktion hier sowieso nicht sonderlich ernst nahm, kam sie auf etwas anderes zurück, musste grinsen. „Wie du meinst. Ich hätte allerdings auch noch etwas anzusprechen: besagte Wette.“ Es war irgendwie kindisch, sich auf so etwas einzulassen, dann auch noch mit einem anderen Shinobi – so als hätte man mit so einem Beruf nicht andere Dinge zu erledigen. Dachte die Ge'nin momentan daran? Nein, nicht wirklich, vielleicht wollte sie es auch endlich mal ausnutzen, wenn sich schon eine solch günstige Gelegenheit einer 'kindischen' Wette zu bieten schien. Da sie sowieso am Ende als Gewinnerin aus diesem Wettbewerb herausgehen würde, mussten ihre Eltern ja nichts davon erfahren. „Du fragtest vorhin nach einem Einsatz, mir soll es recht sein.“ Sie überlegte ein wenig, wandte dafür die Augen von dem Jungen ab und schien ein wenig ziellos durch die Bäume am Wegesrand zu streifen, ihr Gesicht zeigte hierbei natürlich kaum Gefühlsregung, denn es hätte sie gestört, dort irgendetwas aufrechtzuerhalten, wenn sie so vollends in ihren Überlegungen versank. War immerhin ein sehr wichtiges Thema! „Wie wäre es damit.“ Murmelte sie dann im Selbstgespräch vor sich hin, wandte dann den Kopf wieder zu Hei und lächelte ihr gewöhnliches Lächeln. Überlegung abgeschlossen, sollte das heißen. „Essen. Der Gewinner wird vom Verlierer zum Essen eingeladen.“ Wirklich albern, nun konnte man es als amtlich bezeichnen. Kindisch, kein Stück reif, aber solange Shirou nichts davon erfahren würde – was sicherlich nicht der Fall war – konnte es sich die Braunhaarige ausnahmsweise erlauben. Direkt nachdem diese Worte ausgesprochen worden waren, sie endlich bemerkte, dass schon einige Minuten an ihnen vorbeigezogen waren, konnte sie in einiger Entfernung erkennen, wie sich der dichte Wald lichtete und den Blick auf zwei Häuser freigab. Es war noch ein Stückchen, doch auch ohne aktiviertes Byakugan war sich Mari sicher, dass es sich hierbei um ihre Auftraggeber handeln musste. Diese wunderbar sachlich denkenden Menschen.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
"Tatsumaki-san ist ausnahmsweise ein wenig tiefer ins Detail gegangen, sehr gut beobachtet, Hyuuga-sama.", machte Hei sarkastisch und lachte dann. Was war heute los? Irgendwas war anders; Aber es gefiel ihm so eigentlich ganz gut. Er bemerkte ihr Grinsen und zog eine Augenbraue hoch, als wollte er irgendwas sagen, wartete dann doch lieber noch ab, was die Hyuuga sagen wollte. Immerhin hatte er eben schon so viel geredet, da konnte Mari doch wohl auch einmal ein wenig für Gesprächsstoff sorgen, nicht? Jedenfalls wäre das fair gewesen, fand der junge Mann und verschränkte die Arme hinter dem Kopf - und einen kleinen Moment später nur ließ er diese Position gleich wieder fallen. "Waas?", machte er langgezogen und lachte. "Mari-hime lässt sich auf eine Wette ein, und so eine brenzliche auch noch. Vielleicht sollte ich mir das noch einmal überlegen; Wenn du dir so sicher bist, sehe ich vielleicht Gespenster, wo keine sind." Einen kleinen Moment schien er nachzudenken, achtete darauf, auf keinen größeren Stein zu treten, legte den Kopf in den Nacken. Eigentlich... war das doch kein schlechter Deal, oder? Er bekam ein Essen, ob er nun verlor oder nicht. Der Haken an der Sache war allerdings die Braunhaarige, die a) sich vermutlich verdammt lustig machen würde und b) ohne Zweifel sehr viel besseres gewohnt war, als er. Wenn Hei also verlor, machte er sich klar, musste er ganz, ganz tief in seine Trickkiste greifen, oder jede Menge Geld zusammenkratzen. Beides behagte ihm nicht, allerdings war die andere Seite so verdammt verlockend... egal, wie Mari ihr Versprechen einhalten würde, er würde etwas davon haben. Wirklich, es gab eigentlich kaum eine Möglichkeit, wie sie ihm da einen Strich durch die Rechnung machen konnte, oder? Schmunzelnd wand er sich wieder dem Mädchen zu und ließ ein breites Grinsen sehen. "Einverstanden.", meinte er, und sie schlugen kurz ein - das gehörte einfach dazu, auch, wenn diese Wette eher ein kleiner Zeitvertreib war, nichts wirklich großes. Da hatte Hei schon größere Wetten abgeschlossen, und war erstaunt, das gerade die Hyuuga diese alte Lust nach Wetten wieder in ihm erweckte. Summend gingen sie weiter, und plötzlich fiel dem jungen Mann ein, dass Mari ja noch etwas zum Job gesagt hatte. Verdammt, den mussten sie ja auch noch hinter sich bringen. In seinem Kopf nahm ein leckerer Braten oder ein traditionelles Essen schon einen so großen Platz ein, dass er nicht mehr an vieles anderes denken konnte.

"Ja... ja.", bestätigte er schließlich. "Er geht schon über Generationen. Die Patriarchen 'herrschen' schon in der vierten Generation, sind sozusagen die Urgroßeltern der 'aktuellen' Generation, wenn ich das richtig verstanden habe. Klassiker? Irgendwie schon, aber so etwas gibt es eben schon, seit es Menschen gibt. Was sind sie, das sie es besser machen könnten?" Nachdenklich kratzte er sich am Kinn, ließ die 'Information' ein wenig wirken. Eigentlich war es ja nichts, was nicht jeder einfach so rausfinden hätte können. Öffentlich zugängliche Information. "Ich glaube trotzdem, dass es nicht nur Tiere sind.", murmelte er, kicherte. "Jedenfalls bin ich sehr gespannt, inwiefern sie uns die Geschichten darstellen. Am Besten vergleichen wir nachher ein wenig, um zu sehen, wo sie sich unterscheiden. Würde mich wirklich interessieren..." Und siehe da! - Die Höfe kamen in Sicht. Der Wald lichtete sich hier und gab den Blick auf zwei weitläufige Grundstücke frei, genau wie zwei ähnlich aussehende Häuser. Genau in der Mitte zwischen ihnen lag eine ziemlich große, dreckige, sehr robust wirkende Mauer, die wie ein gewaltiges Mahnmal mitten in der Gegend herumstand. Der Rest der Grundstücke war von großen Zäunen umzogen, genau, wie es die Bewohner Jôseis beschrieben hatten - all das stimmte. Die Häuser waren so weit von der Mauer entfernt, dass man hier draußen, wo die Nacht noch wirklich finster war, nichts erkennen konnte; Aber nah genug dran, als dass man hören würde, wenn sich jemand daran zu schaffen machte. Das Gebiet um die Mauer war von beiden Seiten nicht bebaut und allgemein sehr kahl; Nur ein einziger Baum war dort zu sehen, der die Mauer selbst zu teilen schien, aber die Menschen hatten, ungeachtet der Natur, die Mauer irgendwie so an den Baum gebaut, dass selbst dort kaum ein Durchblick zu wagen war. Allgemein wunderte es Hei, dass die Familien gerade dieses Stück lang so verbittert auseinander rissen, wenn es eh nicht zu bebauen war. Nachdenklich sah er erst das eine der großen, aus Stein gebauten Häuser an, dann das andere. In Beiden brannte Licht; beide warteten auf die Ankunft des Shinobis, der heute Nacht darauf aufpassen sollte, was passierte. Jedenfalls galt das für die Patriarchen, die sich den Geschichten nach schon ewig in diesen Bauten verschanzten und ihre Familien herumscheuchten, ohne selbst etwas zu tun. Bei genauerem Hinsehen erkannte der Tatsumaki sogar ein paar Wachhunde, die an den Häusern und an den Zäunen entlang streunten, offensichtlich bereit, jedes kleinste Ereignis ihren Herrchen zu melden. Ein leises Seufzen entfloh ihm, und er kratzte sich am Hinterkopf, streckte sich leicht. "Gut, ich denke, du nimmst das Haus dort links...", er deutete in eine Richtung. "Und ich das Andere. Nein, es ist eine vollkommen willkürliche Wahl; Allerdings ist Rechts immer schon meine bessere Seite gewesen. Letztendlich treffen wir uns ja eh nach Einbruch der Dunkelheit an der Mauer, nicht?" Schmunzelnd hob er die Hand. "Bis dann, Hime. Ich werde dich nicht enttäuschen.", meinte er, kicherte und tappste dann in Richtung des rechten Hauses. Seltsamerweise kümmerten sich die Hunde überhaupt nicht um ihn, als er an dem Zaun entlanglief - sie schnupperten kurz, aber ließen ihn ansonsten komplett in Ruhe. Waren das wirklich richtige Wachhunde, wenn sie ihn so unbehelligt ließen? Der Suna-nin zögerte kurz, zuckte dann mit den Schultern und öffnete das eiserne Tor, welches das eingezäunte und zum Teil ja auch eingemäuerte Grundstück von seiner Umwelt trennte. Einer der Hunde lief auf ihn zu, allerdings sah er sehr friedlich aus, schnüffelte an seiner Hose, drehte sich dann wieder um und setzte seinen Rundgang fort, aber erst, als der Tatsumaki das Tor geschlossen hatte. "So...", murmelte er. "Wohin jetzt... Haustür ist immer eine gute Idee." Also ging er schnurstracks auf die schwere Holztür des Baus zu, klopfte fest dagegen - und wartete, bis ihm jemand aufmachen würde. Eine Einweisung wäre auch nicht schlecht...

"...und dann hat dieser Halunke die Verlobte meines Großvaters geraubt und sie dazu gezwungen, ihn zu heiraten!", ereiferte sich der alte Mann, und seine tiefe Stimme verlieh der Geschichte einen Ton, der ernster war, als es rein inhaltlich schien. Der Mann vor ihm, der Aufraggeber, hatte tiefe Augenringe und war gezeichnet von dem langen Arbeiten auf dem Hof; Aber seine Muskeln waren noch immer straff, genau wie sein Köpfchen - jedenfalls solange es nicht zu seinen Nachbarn kam. "Mein Großvater war ein ehrlicher Mann, aber dieser Kerl hat ihn nicht nur betrogen und verraten, sondern auch noch seine Frau gestohlen. Kann man sich das vorstellen? Wie tief muss man sinken? Und dann war da noch die Geschichte von dem Salz auf den Feldern und dem Pferd, was der Nachbar meinem Großvater nicht bezahlen wollte, weil es angeblich lahm war. Es war ein gutes, wackeres Pferd, und mein Großvater ein Ehrenmann. Niemals hätte er seinem besten Freund einen lahmen Gaul verkauft, aber wie wird es ihm gedankt? Spott, Hohn!" Der Mann schlug mit der Hand auf den Tisch, regte sich auf, während Hei aufmerksam zuhörte, aber auch nicht die anderen Mitglieder der Familie aus den Augen ließ. Die alte Frau des Patriarchen, eine zerfurchte, müde alte Dame, schien generell nichts mehr hören zu können, weshalb sie das Palavern ihres Mannes nicht mehr störte. Interessant war der junge Mann, etwa in seinem Alter; Er betrachtete Hei mit einer Mischung aus Abschätzigkeit, Wut, Misstrauen und... Furcht? Das war eine komische Mischung, fand Hei und runzelte unmerklich die Stirn, während der Mann vor ihm, sein Auftraggeber, die Geschichte erneut ausbreitete, die Geschichte, wie sein Großvater - ergo war der Junge, der ihn so seltsam ansah, die fünfte Generation, die schon in diesen Konflikt gebohren war - von seinem besten Freund betrogen worden war. Pferd nicht bezahlt, Landschaft mit Salz bestreut, um es unfruchtbar zu machen, dann noch die Frau, die ihm der Ururgroßvater des Sechzehnjährigen hier ausgespannt hatte... es war wirklich alles da, aber nichts so dramatisches. Und kein Wort über die nächtlichen Geräusche bisher. Interessant, dass sich in den Köpfen der Menschen hier, auf dem Hof, mittlerweile folgendes festgesetzt hatte: Die Nachbarn waren Verbrecher, Frauenhelden und vor allen Dingen: Lügner. Lügner, weil sie ihre Sünden nicht zugaben! Innerlich seufzte Hei leise, sah nach draußen - es wurde wirklich langsam dunkel. Noch interessanter allerdings war, dass... hier niemand darüber zu wissen schien, warum er hier war. Alle hatten gewusst, dass jemand kam, und dass dieser jemand mit dem Patriarchen sprechen sollte, wollte oder musste - aber dieser hatte seltsamerweise die Aufgabe auch vor seinen eigenen Familienmitgliedern zurückgehalten. Eine Vorsichtsmaßnahme, oder doch etwa Misstrauen gegen die eigenen Reihen? Sehr seltsam. Schließlich gingen die Mutter, der Vater, der Sohn und auch die Großmutter schlafen, nur noch der Auftraggeber blieb sitzen.
"Jetzt, wo alle schlafen gegangen sind, kannst du dich deiner Aufgabe widmen, Tatsumaki-kun. Sie sollen nichts wissen, weil sie nicht alles wissen müssen, was hier vor sich geht... ihre Gemüter sind so schnell erhitzt, wenn es um die... Nachbarn geht, du verstehst. Ich wollte, dass das hier möglichst ruhig von der Bühne geht. Deine Aufgabe ist klar? Du sollst nur beobachten... und mir berichten. Mehr nicht." Hei nickte, verneigte sich leicht, und trat dann durch eine Seitentür auf das große, unbebaute Feld an der Seite des Hauses, welches zur Mauer zeigte, hinaus. Hier also sollten die mysteriösen Geräusche in der letzten Zeit hergekommen sein? Bisher sah es noch wirklich, ziemlich ruhig aus. Schnell formte er ein Handzeichen, verschwand in einer Rauchwolke - und kurz darauf tapste eine relativ große, schwarze Katze mit hellen, blauen Augen über das Feld auf die Mauer zu.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Wie immer lächelnd schlug Mari ein, aber irgendetwas war anders. Es war nicht sanft, sondern strikt siegessicher und dadurch etwas grober aussehend. Genauso wie der Tatsumaki sich vermutlich komisch vorkam, wieder eine solche Kinderei einzugehen, erging es auch der Braunhaarigen, allerdings bei ihr weniger aus der Erfahrung heraus, dass die letzte Wette Ewigkeiten zurücklag, sondern viel mehr deshalb, weil sie sich nie auf so etwas eingelassen hatte. Mit sieben Jahren hatte sie die ganzen Kameraden der Akademie als naive und kindische Personen angesehen – eigentlich für das Alter ja normal – und jetzt, mit vierzehn Jahren, machte sie genau diese Sache selbst, für die sie die anderen Kinder immer verurteilt hatte. Ironie des Schicksals, irgendwie. Es sollten keine Tiere sein, der Tatsumaki war sich seiner Sache anscheinend sehr sicher, allerdings erging es Mari mit ihrer Meinung nicht anders. Aber in Ordnung, zurück zum Ernst des Lebens: Das Mädchen schob die Wette nach hinten, konzentrierte sich wieder auf den eigentlichen Auftrag und kam zusammen mit Hei vor den beiden Häusern betroffener Nachbarn zum Stehen. Die Arme wurden auf dem Rücken verschränkt, der Kopf nach rechts und links gedreht, um die beiden Gebäude genau in Augenschein zu nehmen. Ziemlich alt, aber robust, groß und eben bewohnbar. Die Tatsache, dass beide Häuser ziemlich einsam hier in der Wildnis standen, hatte ebenfalls dazu beigetragen, dass das Gestein vermutlich noch betagter wirkte, als es in Wirklichkeit der Fall war. Danach wanderten die weißen Augen weiter zu der Mauer, welche beide Gebiete voneinander abgrenzte, streifte den Baum, welcher ebenfalls dort stand und blieb schlussendlich an den Wachhunden hängen, die wacker trotz der späten Stunden ihre Runden vor den Gebäuden zogen, hoffentlich aber gefährlicher aussahen, als sie in Wirklichkeit waren. „Hai.“ Mari nickte ihrem Kollegen noch einmal zu und sah ihm dann hinterher, wie er sich auf den Weg zum rechten Haus machte. Sie musste schmunzeln, da sie sich noch immer nicht ganz daran gewöhnt hatte, mit einem Spitznamen angesprochen zu werden, dann drehte sie sich nun ebenfalls in Richtung ihres Zielortes, setzte einen Fuß vor den anderen und schritt schließlich durch den 'Vorgarten' – der etwas verwilderter aussah, als man einen solchen in der Stadt vorfinden würde – und sah zu den beiden Wachhunden, die sich der Hyuuga sofort näherten, allerdings genauso wie im Falle des Tatsumaki nicht mehr machten als den Neuankömmling zu beschnüffeln, ihn als ungefährlich einzustufen und danach zurück auf ihre Wachposten zu gehen. Nicht unbedingt die besten Beschützer einer Familie, sollten wohl einfach nur abschreckend wirken, obwohl sie in Wirklichkeit kaum einer Fliege etwas zuleide tun konnten. Die Kunoichi wandt ihre Aufmerksamkeit von den Tieren ab, steuerte ohne weitere Umschweife die Tür an und klopfte zweimal laut genug an, dass man es im Innern gut hören sollte. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit wurde geöffnet, doch anstelle des erwarteten alten Mannes stand dort ein Mädchen, das kaum älter als Mari selbst sein konnte. „Ähm..“ Der Blick der anderen jungen Frau glitt hinab auf Hüfthöhe der Hyuuga, wo gut sichtbar ihr Abzeichen Konohas getragen wurde. „Kunoichi-san, wir.. haben schon auf dich gewartet..“ Das Mädchen trat einen Schritt zur Seite und deutete der Braunhaarigen mit einer etwas zaghaften Bewegung der Hand an, dass sie eintreten könnte. „Konbanwa.“ erwiderte diese freundlich und folgte der Aufforderung nur zu gern.

Was folgte war eine zumindest ähnlich erscheinende Situation, wie Hei sie gleichzeitig in dem anderen Haus erlebte, selbst wenn Mari das natürlich nicht wissen konnte. Sie saß auf einem Sessel im Wohnzimmer, ließ ihren Blick zwischen den anwesenden Personen hin und her wandern und musterte jeden nach Auffälligkeiten – nicht dass die Ge'nin glaubte, dort irgendetwas zu finden. Es war eher eine Angewohnheit, die sie sich in ihrer Kindheit angewöhnt hatte und seitdem nicht mehr aufgegeben hatte. Da wäre zuerst der alte Mann vor ihr zu nennen, ziemlich faltiges Gesicht, eher praktische als modische Klamotten und genauso wie das Haus von etlichen Jahren gezeichnet. Sein Gesicht war zu einer wütenden Fratze verzogen, was nicht verwunderlich war, schließlich war er derjenige, der Mari die Geschichte des ewigen Streits mit den Nachbarn erzählte. Weiter: als Nächstes fielen dem Mädchen die schweigende Frau und der schweigenden Mann mittleren Alters auf, sie standen zusammen in einer Ecke des Raumes, wechselten gelegentlich vielsagende Blicke, trauten sich aber nicht die Ausführungen des Großvaters zu unterbrechen. Es war somit offensichtlich, wer hier den Ton angab, keine Frage. Und zum Schluss kamen wir zu der letzten anwesenden Person, die junge Dame, die Mari bereits an der Tür getroffen hatte. Sie stand in der Tür, lehnte mit der Schulter am Türrahmen und hatte die Hände verräterisch ineinander geknebelt. Der gesenkte Blick sagte alles, was die Hyuuga wissen musste: Anscheinend hatte sie höllischen Respekt vor ihrem zornigen Opa. Oder war da noch mehr, das Mari einfach nicht erkennen konnte, aufgrund fehlender eigener Erfahrung in dieser Richtung? „[...] Ist das denn zu fassen?!“ Zurück in der Realität angekommen richteten sich die weißen Äuglein wieder auf den älteren Herrn, der die Hände wütend zu Fäusten geballt hatte, die restliche Wut aber nur über die Stimme ausdrückte. „Uns wird stets Unrecht getan und dieser Nachbar ist so starrsinnig, dass er weder die eigenen Fehler einsieht noch jene, die sein Großvater angerichtet hat! Denn dieser Lump hat seine Verlobte betrogen, sie völlig vernachlässigt! Bei meinem Großvater fand sie dann die Aufmerksamkeit, die ihr zuvor stets verwehrt geblieben ist, aber das haben die da drüben nie einsehen können! Danach verbreiteten sie das Gerücht, meine Familie hätte ihnen die Ernte versalzen – wortwörtlich, wir sollen Salz auf die Felder gestreut haben – nur um unseren Ruf bei anderen Personen in den Schmutz zu ziehen! Ist das denn zu fassen?! Als würden wir so etwas je tun! Und als wäre das nicht genug, wurde meinem Großvater ein Gaul verkauft, der lahmte und dann sollte er dafür auch noch Geld bezahlen! Nicht so mit uns, nein, ganz sicher nicht.“ Innerlich atmete Mari durch, ließ die Informationen noch einmal durch ihr Gehirn wandern und versuchte etwas Brauchbares daraus zu finden. Bisher war sie so weit, dass sie wusste, dass er den Nachbarn aufgrund alter Geschichten nicht leiden konnte. Alte Geschichten, mit denen die momentane Generation theoretisch gesehen gar nichts mehr zu tun hatte, aber gut, sind wir mal nicht kleinlich. Bevor irgendeine Person zu einer Erwiderung ausholen konnte, läutete plötzlich die alte Standuhr des Zimmers, zehn Mal an der Zahl. Anscheinend schien es eine Gewohnheit zu sein, um diese Zeit schlafen zu gehen, zumindest bewegten sich plötzlich alle Leute außer des Großvaters Richtung Ausgang des Zimmers und verschwanden nach oben, was man leicht am knarrenden Geräusch der Treppe hatte ausmachen können. „Hyuuga-san, du weißt Bescheid. Es sollte für dich eine Leichtigkeit sein, in der Dunkelheit zu beobachten, ich bin äußerst zufrieden, dass die Dorfverwaltung uns ausgerechnet eine Angehörige der Hyuuga geschickt hat.“ sprach der alte Knacker dann, als er alleine mit Mari im Raum zurückgeblieben war, wandte sich dann ebenfalls um und die Ge'nin erhob sich, um endlich wieder nach draußen zu gelangen. Sie war hier so lange zugesprochen worden, dass sie ohne diese Uhr vermutlich jegliches Zeitgefühl verloren hätte.

Es war in diesem Fall wirklich ein glücklicher Zufall, dass die Häuser nicht mitten in der Stadt standen, denn somit war die Nacht hier auch noch wirklich finster. Kaum Beleuchtung – höchstens der ganz schwache Schein aus einem der Fenster, wo die Personen noch nicht sofort in ihre Betten geschlüpft waren – und dazu das rascheln der Blätter im Wind, um unnötige Geräusche zu übertönen. Theoretisch hätte die Hyuuga einfach aus der Ferne einen Platz suchen, ihr Byakugan aktivieren können und danach von dort aus sicherer Entfernung hinübergespäht, allerdings hatte sie sich noch mit Hei treffen wollen. Daher saß sie nun auf einem der hohen Äste des Baumes, gut versteckt in den unzähligen Blättern und mithilfe des Henge no Jutsu nur noch dunkle Klamotten tragend, um mit der Nacht zu verschmelzen. Es war ihrem Byakugan zu verdanken, dass sie den Suna-Nin erkannte, der eigentlich noch in einiger Entfernung war und zu einer dunklen Katze geworden war. Ob er sie auch entdeckt hatte? „Gute Idee, Tatsumaki-san.“ meldete sie sich also mit gedämpfter Stimme, als das 'Tier' noch ein Stückchen näher gekommen war. Einfach um ihn wissen zu lassen, dass die Braunhaarige auch da war.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Nachdenklich sah sich das Kätzchen um. Nun, eigentlich war es ein wenig seltsam, wenn man einer Katze zutraute, sich umzusehen, aber es sah so aus - das Köpfchen bewegte sich hin und her, der Blick der vertikal geschlitzten, im dunkeln funkelnden, eisblauen Augen des Katers huschten von einem Ort zum nächsten, als würde er etwas suchen. Vorsichtig und absolut lautlos tapste das Tier auf die Mauer zu, ging um den Baum und sah dann nach oben, wo die Hyuuga saß. Mit einigen für eine Katze vielleicht etwas zu kraftvollen Sprüngen saß der schwarze Kater neben Mari, maunzte leise und schien... zu grinsen. "Vielen Dank.", sagte es dann mit der Stimme von Hei. "Allerdings ist so ein Henge gegen den Byakugan anscheinend total nutzlos." Die Äuglein des Vierbeiners funkelten neugierig, dann verpuffte die Katze in einer kleinen Rauchwolke, und Hei saß da, in seinen üblichen Klamotten, die sowieso schwarz waren, weshalb er dem keine Abhilfe schaffen musste. Er beugte sich ein wenig zu Mari, betrachtete ihre Augen und schmunzelte leicht. Diese Adern waren wirklich nicht besonders hübsch, allerdings strahlten sie Kraft aus und gaben einem das Gefühl, komplett durchschaut zu werden. "Möglich, dass ich dich hier nur blockiere. Verzeih' das; Aber vielleicht ist es besser, wenn wir hier direkt vor Ort sind... wenn es denn doch mehr sein sollte, als ein paar Tiere." Grinsend lehnte er sich zurück, merkte erst dann, dass er das paar Katzenohren auf seinem Kopf in der Aufregung, da Byakugan einmal vom nahen sehen zu können, vergessen hatte. Die falschen Ohren zuckten einmal, als wenn sie sich immer noch auf einem Katzenkopf wähnten, und hielten dann wieder still. "Ups.", machte er, ließ auch dieses kleine Missgeschick verschwinden, sah hinunter zu der Mauer, an der sich bisher noch überhaupt nichts getan hatte. Er seufzte leise, sah noch einmal zu der Braunhaarigen an seiner Seite. "Sag' mal...", fing er an und legte den Kopf schief. "Wie ist das eigentlich? Siehst du jetzt durch mich hindurch; Siehst du, wie das Chakra durch seine Bahnen fließt oder siehst du einfach nur unter die Klamotten. Siehst du in Farbe?" Sein Grinsen schien ein wenig schief zu werden. Einerseits wäre das amüsant gewesen, andererseits... nein, das war wirklich kein schöner Gedanke. Mist, er hätte vermutlich nicht fragen sollen, die Schadenfrohe-Mari, die sich in letzter Zeit ab und zu zeigte, würde daran wohl ein gefundenes Fressen finden. Aber eigentlich hatte er nicht einmal was dagegen - immerhin war das eine Abwechslung von der ständig lächelnden Mari. Natürlich, Freundlichkeit war etwa gutes... auch wenn sie gespielt war, aber bei mittlerweile dem vierten Job konnte sie ja die Fassade wenigstens ein wenig fallen lassen, oder? Obwohl sie das mit der Wette vermutlich schon in einer Art und Weise gemacht hatte, die sie so überhaupt nicht vorausgesehen hatte... "Übrigens, wenn man meinem 'Mandanten' Glauben schenken will, ist die Familie, die du betreust, ein Haufen von Lästerern, Verrätern und Halunken. Aber ich vermute beinahe, die haben dir das Gleiche erzählt..."

Eine ganze Zeit lang passierte nichts. Nun, nichts war übertrieben - es passierte wirklich sowas von nichts, dass Hei - der sich mittlerweile an den Stamm gelehnt hatte, um ein wenig bequemer zu sitzen - einige Male beinahe eingenickt war. Vermutlich hatte Mari das nicht einmal bemerkt, aber zwei- oder dreimal waren seine Lider schon so schwer gewesen, dass er das Mädchen beinahe gebeten hätte, ihn aufzuwecken, wenn etwas passierte. Aber trotz der Langeweile, die ihn plagte, des kühlen Windes, der ihnen ab und zu unter die Kleider fuhr, dem Mond, der ab und zu durch die Wolkendecke schaute und der Müdigkeit, die sich langsam auch noch dazu gesellte - echte Müdigkeit, nicht nur Langeweile-Müdigkeit - musste er wach bleiben. Shinobi-Ehre und so. "Übrigens...", murmelte er leise. "Wenn heute nichts passiert, ist der Job dann eigentlich erledigt?" Mehr eine Frage an sich selbst, aber wenn Mari eine Antwort wusste, konnte sie die ja durchaus zum Besten geben. Leise seufzend strich sich Hei durch die schwarzen Haare, die über seinen Oberkörper gelegt waren, um sie nicht am Baumstamm abzuscheuern oder schmutzig werden zu lassen. Plötzlich hörte er ein Rascheln, und an der Mauer schien sich etwas zu bewegen. Was war das? Ein kleiner Fuchs anscheinend, der sich ein wenig verirrt hatte, und sich jetzt verwirrt umzusehen schien. Das Tier schabte kurz an den einzigen Baum auf dem freien Feld, merkte aber schnell, dass er hier sicher kein Heim finden würde, vor allen Dingen schreckten ihn vermutlich die Duftmarken der hier wohnenden Wachhunde ab, und trippelte auf seinen kleinen Pfoten schnell weg. Hei sah enttäuscht aus und schielte zu Mari, die bestimmt einen triumphierenden Blick zur Schau stellte, allerdings war es mittlerweile so dunkel, dass er nicht einmal das mehr sehen konnte. "Tja, sieht so aus als...", fing er an, doch dann... passierte wirklich noch etwas. Eine Gestalt huschte von seiner, eine andere von Maris Seite - beziehungsweise von den entsprechenden Häusern in Richtung der Mauer. Genau unter ihnen, an dem Baumstamm, schienen sie sich zu treffen; ein leichtes Schaben war zu hören, dann eine Stimme. "Oboro, Oboro.", flüsterte der junge Kerl von aus seinem Haus. "Bist du da?" Verflucht, dass er kein Byakugan hatte! Hei rührte sich nicht, sandte aber einen etwas hilflosen und bittenden Blick an Mari. Sie konnte ihn ja sehen, nur anders herum wurde es schwer. Also konnte sie ja auch genauso gut das machen, was sie am Besten konnte - spannen. Hei musste sich eben auf das hören konzentrieren. Trotzdem konnte der Suna-nin ein breites, sich noch weiter ausbreitendes Grinsen nicht unterdrücken. War das nicht der Beweis dafür, dass er gewonnen hatte? Er konnte das Essen... schon riechen! Unter ihm jedoch kratzte der Junge weiter - vielleicht um ein Loch zu schaffen oder zu vergrößern? - während die leisen, flüsternden Stimmen des Mädchens und des Jungen eine ganz andere Geschichte erzählten als die, die der Großvater ihm aufgetischt hatte...

Ich bin stolz darauf, dass es so kurz ist! oo/
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
„Ich kann die Verwandlung eben durchschauen, es ist nichts anderes als ein Chakragewand.“ Ein merkwürdiges Bild könnte das sein, eine Hyuuga, die mit einer übergroßen Katze sprach, allerdings saßen sie versteckt in den Blättern und als hätte das nicht bereits ausgereicht, machte die immer eindringlichere Dunkelheit es unmöglich, einen Blick auf die beiden Shinobi zu werfen. Sie verschmolzen mit der Nacht, beste Voraussetzungen, um zu spionieren, vielleicht war dieser Job sogar ganz praktisch. Hiermit konnten sie üben, falls es irgendwann auf einer Mission zu einer ernsteren Situation kam, Informationsbeschaffung und solche Dinge, kam ja nicht selten vor, dass erfahrene Ninja diverse Informationen für ihr Dorf beschaffen mussten. Die Ge'nin schwieg, während der Suna-Nin ihre Augen begutachtete, es kam nicht selten vor, dass die Leute ein aktiviertes Doujutsu mit Faszination ansahen – oder mit Abscheu. Mari war sich im Klaren darüber, dass die Adern sie alles andere als hübscher erscheinen ließen, doch Frauen, die zu sehr auf ihr Äußeres fixiert waren, konnten niemals erfolgreiche Hyuuga werden. Für die Funktion, den Zweck dieses mächtigen Erbes, konnte die Ästhetik ruhig für den Moment in den Hintergrund gedrängt werden. So empfand die Braunhaarige jedenfalls.
Ihre Augen waren bereits zu einem ganz anderen Platz gewandert und nur beiläufig hörte sie den Fragen des Jungen zu, dachte kurz darüber nach, ob sie antworten sollte oder nicht. Es war immer so ein schwieriger Grad zu sagen, was nun ein Geheimnis vom Clan war und was nicht, die Leute waren da sehr pingelig. Andererseits.. was würden diese Informationen dem Tatsumaki schon bringen? Es war sicherlich nichts, was man nicht auch schnell in der Bibliothek des Dorfes herausfinden konnte, denn das Byakugan war eben ein im ganzen Shinobireich sehr bekanntes Kekkei Genkai. Gab also nicht wirklich etwas zu verlieren. „Soll ich jetzt sagen gelbe Boxershorts?“ Wie erwartet, die schadenfrohe Mari zeigte sich, ein amüsiertes Grinsen zog sich über ihr Gesicht und die weißen Zähne blitzten sogar hervor – um einiges größer also, als es normalerweise der Fall war. Sie sah zu ihm hinüber, zuckte danach mit den Schultern und unterdrückte ein Lachen. „Im Moment sehe ich dein Chakra, allerdings könnte ich auch...“ Sie brach ab, manchmal sagte der Gesichtsausdruck mehr als tausend Worte und genau das war bei der Hyuuga der Fall – sie grinste, nicht freundlich, nicht ruhig, einfach nur belustigt und mit der Sicherheit, dass Hei verstand, was sie meinte. „Keine Farbe, daher würde das so genau bei den Boxershorts nicht klappen. Ich könnte es nur erraten.“ Bisher hatte das Mädchen niemals großartig mit jemandem über ihre Fähigkeiten gesprochen, vielleicht fiel es ihr deshalb so schwer einzuschätzen, was sie nun sagen durfte oder nicht. Solange sie nicht begann ihn darüber aufzuklären, wie man eine Hyuuga-Jutsu anwendete oder die Schwachpunkte des Byakugan aufzählte, sollte aber doch alles in Ordnung sein. Ganz davon abgesehen, dass sie kaum glaubte, dass der Tatsumaki die gerade erhaltenden Informationen an irgendwelche außenstehende Shinobi weitergeben würde, der Gedanke alleine war albern.

Die Zeit verging, es wurde noch dunkler und der Blick auf ihren Partner war ohne angeborene Fähigkeit schon bald unmöglich. Im Dorf waren die Straßen stets beleuchtet, doch hier, fast schon in der Wildnis, gab es diesen Luxus nicht. Zwischenzeitlich musste Mari ihr Byakugan immer wieder deaktivieren, da ihr Chakra ansonsten unmöglich für die komplette Nacht ausgereicht hätte – solange besagte Geräusche nicht gehört wurden, war es sowieso nicht nötig, ziellos ins Leere zu blicken. Sie dachte darüber nach, was Hei über die von ihm befragte Familie sagte und es stimmte: Laut den Informationen der Hyuuga waren gerade die Bewohner des rechten Hauses gemeine Gauner, Trickser und Betrüger. Was nun der Wahrheit entsprach, konnte nicht genau gesagt werden – das alles lag einfach viel zu lange in der Vergangenheit, wurde zu oft weitererzählt und dabei verändert. „Ich wüsste nicht, warum wir dann sinnlos die Nächte auf diesem Baum verbringen sollten...“ Auch die Hyuuga hatte immer wieder mit ihrer Müdigkeit zu kämpfen, nur die gelegentliche Aktivierung des Byakugan hinderte sie daran, dass die Lider zu schwer wurden – dies kostete Anstrengung und die Augen waren mehr als angespannt. Es raschelte, anstatt noch eine Ergänzung an ihre Antwort zu hängen, huschten die weißen Äuglein in besagte Richtung – doch mehr als einen Fuchs konnten die durch Adern unschön gestalteten Seelenspiegel nicht erkennen. Sie hatte gewonnen! Die Wette, es stimmte! War ja auch klar gewesen, wenn Mari sich so sicher war, dann hatte das auch einen Grund. Es hatte gar nicht anderes sein können als ein dämliches Tier, weshalb hier Shinobi engagiert worden waren. Trotz des Wissens, dass Hei sie nicht sehen konnte, musste sie in seine Richtung Grinsen, wollte ihm den Sieg unter die Nase reiben – heute war sie wirklich anders, vielleicht einen besonders guten Tag erwischt? – aber dann passierte noch etwas Unerwartetes. Wieder huschten Gestalten durch die Dunkelheit, doch wie die Hyuuga erkennen konnte, waren es keine Tiere, sondern ein Junge und das Mädchen, welches ihr zuvor die Tür geöffnet hatte. Was wurde das denn jetzt? Sollte das etwa heißen.. nein, Mari konnte unmöglich verloren haben! „Gennosuke.“ Ganz eindeutig, Oboro war die junge Dame aus dem Haus, die Shinobi wurden hier Zeuge eines wirklich merkwürdigen Schauspiels. Der Junge blieb auf der rechten Seite der Mauer stehen, Oboro auf der Linken und direkt unter den Ninja schienen sie durch eine Art Loch im Steingebilde zueinander zu blicken. Der Baum hatte eben doch seine Spuren hinterlassen und während er gewachsen war die undurchsichtige Mauer an manchen Stellen dazu gebracht, ein paar Einzelteile zu verlieren. Es war nicht groß genug, um eine ganze Hand hindurch zu stecken, aber es reichte, um einen Blick auf die andere Seite zu erhaschen. „Ich freue mich, dich zu sehen. Großvater.. war wieder so wütend, außerdem ist er in letzter Zeit komisch.. hoffentlich ahnt er nichts.“ Das Mädchen flüsterte, doch man konnte ihr die Angst deutlich anhören – und ansehen, wie in Maris Fall. Die Lider waren halb gesenkt. „Woher sollte er etwas ahnen? Mach dir keine Sorgen, dieser Streit muss sowieso endlich beigelegt werden. Wir werden es ihnen einfach bald selbst erzählen!“ Im Gegensatz zu der Frau erschien Gennosuke viel selbstbewusster, allerdings glaubte die Braunhaarige, dass er dies auch nur spielte, um der Anderen ein wenig ihrer Angst zu nehmen. Waren die beiden.. ein Liebespaar? „S-sie würden es nie akzeptieren, Go-chan, das weißt du. Und ich will dich nicht verlieren.“ Oboro stammelte etwas, schüttelte zu hektisch den Kopf und kämpfte gegen die Tränen an.
„Ich liebe dich.“
„Ich dich auch.“
Sollten sie irgendetwas machen? Die Wette war gerade das geringste Problem, über das sich die junge Kunoichi auf dem Baum Gedanken machte, sie sah fragend zu Hei, vergaß dabei aber, dass er ihre Mimik im Moment gar nicht erkennen konnte. Super, viele Fragen im Kopf, doch keine Einzige konnte Mari gerade nennen, ansonsten wäre die Tarnung ja aufgeflogen. Die Müdigkeit war verflogen, trotzdem wusste die Hyuuga, dass es spät in der Nacht sein müsste – wie lange die beiden also noch ihre Liebesbekundungen durchziehen würden? So oder so, es gäbe den Familienoberhäuptern wirklich einiges zu erzählen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Oh, Prinzessin! - Eure Stimme hat mich in ihren Bann gezogen. Ich kann an nichts anderes mehr denken, ich kann beinahe nicht mehr schlafen, und ich musste Euch einfach kennen lernen. Mein Name ist Flynn... Flynn Rider. Bitte, ich kann nicht mehr ohne Euch leben! Nehmt meine Hand und diesen Ring, auf das ich Euch in mein Reich entführen kann... Hei grinste leicht - falscher Text. Allerdings erinnerte ihn diese Situation, die sich da unten abspielte, ein kleines bisschen an das Theaterstück, allerdings nur im Entferntesten. Das Grinsen auf seinem Gesicht klang nicht ab, auch nicht, als Oboro und Gennosuke anfingen, in allen Farben auszuschmücken, wie sehr sie sich liebten - obwohl sie sich vermutlich noch nie wirklich gesehen hatten. Nun, gesehen schon, aber nicht berührt. Hach, Liebe war schon etwas Schönes, vermutete Hei, obwohl er das so ja sowieso nicht nachvollziehen konnte. Er merkte, dass Mari zu ihm sah - allerdings war es ihm nicht möglich, zu sehen, was was sich in ihrem Gesicht wiederspriegelte. Eine Schande, dass er nicht im Dunkeln sehen konnte, fand Hei und begnügte sich damit, einfach nur still zu grinsen, und seine Augen noch zu schließen - einfach, um sich besser auf das Hören konzentrieren zu können. Nun, wenn Mari wollte, konnte sie ja auch das sehen - und noch viel mehr, wenn sie wollte. Das hatte die Andeutung doch bedeutet, oder? Ihre schadenfrohe Seite scheint größer zu werden., dachte sich der Suna-nin mit einem leichten Schmunzeln. Allerdings - wer sagte ihr, das er überhaupt Boxershorts trug? Sollte sie es doch ausprobieren, wenn sie es denn wollte. Die Gewissheit, dass er nichts zu verbergen hatte, und die einfache Tatsache, dass die junge Frau sich das so oder so nicht trauen würde, ließ ihn einigermaßen sicher werden. Aber! - Zurück zu den beiden Turteltäubchen an der Mauer. Allerding war jetzt schon klar, was die 'Geräusche' waren, die die beiden Patriarchen gehört hatten. Es war Gennosuke, der möglichst leise an der Mauer herumklopfte und offensichtlich das Loch erweiterte. Langsam wurde Hei zwar einiges klar - aber es warf auch neue Fragen auf. Waren die Alten einfach nur zu dumm, um diese 'Kampfspuren' - haha - zu erkennen oder versuchten sie einfach, es nicht wahrzuhaben? Erwarteten sie von den Shinobi, dass sie etwas dagegen unternahmen? - Das würde jedenfalls voraussetzen, dass die Oberhäupter davon wussten. Innerlich seufzte der Shinobi aus der Wüste leise, da er es ja offen nicht durfte, und strich sich durch die pechschwarzen Haare. Warum konnten sich die beiden nicht einfach voneinander fernhalten? Das wäre einfacher. Allerdings war das vielleicht auch die Möglichkeit, diesen Konflikt zu beenden - aber auch da grübelte Hei kurz, ob es denn überhaupt die Aufgabe war. Der Job war: Beobachten - Berichten. Nicht mehr, nicht weniger. Trotzdem fühlte er, dass es irgendwie der Sache nicht... angemessen wäre, wenn man es sich so einfach machen würde. Aber im Grunde sollten die Alten das unter sich ausmachen, oder? Nein, dazu waren sie höchstwahrscheinlich nicht mehr in der Lage.

"Oh!", machte Gennosuke, und Hei hörte einen dumpfen Laut. Ein großer Brocken schien sich aus der Mauer gelöst zu haben, und einen Moment später klang ein erfreutes Aufseufzen des Mädchens, was von einem leisen Zischen von dem Romeo unterbrochen wurde. Kurz schwiegen beide, rührten sich nicht vom Fleck, dann lachte Gennosuke leise, offensichtlich erfreut. "Es hat wohl niemand gehört. Sieh'... mein Kopf passt jetzt hindurch. ", erklärte er flüsternd, und die Geräusche, die kurz danach folgten, ließen Hei sich ein wenig schuldig fühlen. Er war zwar noch ganz anderes gewohnt, von seinen Nachbarn, aber dieses hier war etwas komplett anderes - rein atmosphärisch. "Oboro, i-", der Kerl wurde unterbrochen, und nun... es war wirklich gut, im Dunkeln nicht sehen zu können, sonst hätte er jetzt vermutlich den ersten Kuss der beiden mit ansehen hätte müssen. Zwar widersprach er sich selbst, aber... es war doch manchmal gut, ein einigermaßen normaler Mensch zu sein. Und trotzdem schafften es die Turteltäubchen fast, Hei ein wenig rot anlaufen zu lassen. Es fühlte sich einfach falsch an, das alles mit anzuhören.
"Ich liebe dich.", flüsterte das Mädchen noch einmal.
"Ich dich auch.", wiederholte Gennosuke.
"Ich will nicht wieder nach Hause. Ich will hierbleiben, bei dir. Für immer."
"Ich auch. Wenn ich könnte, würde ich diese Mauer jetzt einreißen und mit dir weglaufen." Es klang ernst gemeint. Meine Güte, eine Mauer mit den Händen ausreißen. Hei schüttelte nur gequält den Kopf. So ging es weiter: Geflüsterte Liebesschwüre, romantische Erwiderungen und kitschige Sätze; Jeder, der Theaterstück hätte schreiben wollen, wäre hier wohl gut bedient gewesen. Es folgten die typische Aufzählung der Träume, die die beiden hatten - aber jetzt wohl so noch nicht verwirklichbar waren. Kinder, ein Haus, Arbeit, Glück. So ging es minutenlang weiter, ohne, dass die Akteure müde zu werden schien. Beeindruckende Ausdauer, musste sich der Suna-nin eingestehen, und wurde irgendwann doch hellhörig. Da, das könnte vielleicht doch noch interessant werden. "Go-chan, heute war eine Kunoichi bei mir. Aus Konoha. Vater hat mit ihr gesprochen... ich weiß nicht, was sie hier sollte. Vielleicht könnte sie uns ja helfen?" Wirklich hoffnungsvoll klang es nicht. Nun, aber sie würden Shinobi wohl auch nicht bezahlen können. "Bei uns ist heute auch jemand gekommen... ein seltsamer Kerl, er trug allerdings kein Stirnband bei sich. Aber ich glaube, er ist auch ein Shinobi... warum sonst sollte Großvater einem Wildfremden die ganze Geschichte erzählen?" Natürlich verdammt, es ist eben an der Schärpe! - das konnte man in diesem Moment in Heis Gesicht ablesen, allerdings konzentrierte er sich weiter auf das Gespräch. Was konnte da denn noch kommen? "Das ist sicher kein Zufall.", flüsterte Oboro. "Aber... Großvater hat sicher nur wieder vor, deiner Familie zu schaden." Ja, die Werbepause ist vorbei und wir sind wieder bei 'Romeo und Julia Reloadet'! Hei seufzte leise, ganz leise, aber doch hörbar. Aber immerhin hatten die beiden ihn anscheinend nicht gehört, allerdings schienen sie sich jetzt trennen zu wollen. Ja, die Nacht schritt schnell voran, und wenn niemand Verdacht schöpfen sollte, mussten sie auch einigermaßen ausgeschlafen sein, vermutete Hei. Kompliziert, das Ganze... nach weiteren Ausschweifungen, die die Beiden unter Mari und ihm vornahmen, verabschiedeten sie sich schließlich mit dem Versprechen, sich hier morgen wieder zu treffen. Warum gingen sie eigentlich nicht einfach um die Mauer herum? Gerade, als er diese doch so offensichtliche Antwort auf das Problem gefunden hatte, erinnerte Hei sich, dass die Wachhunde hier ganz besonders darauf abgerichtet waren, die jeweils andere Familie anzugreifen. Nun, das war wohl doch keine so gute Idee. Als die Beiden schließlich in ihren Häusern verschwunden waren, öffnete der Suna-nin die Augen und kicherte leise. "Weißt du, Hime, ich liebe gutes Fleisch."
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Die Hyuuga hatte daneben gelegen. Warum mussten diese beiden Turteltauben auch Verursacher der nächtlichen Geräusche sein, nicht die von Mari angeklagten Tiere?! Sie hatte verloren, da ließ sie sich voller Überzeugung auf eine Wette ein – was sie normalerweise nie tun würde – und musste nun den bitteren Geschmack einer Niederlage zu schmecken bekommen. Oh ja, es war sehr bitter. Zu bitter, wie die Braunhaarige empfand. Sie hatte das Verlangen, sowohl den Jungen und das Mädchen zu verfluchen, doch erstens hätte das die Tarnung auffliegen lassen, zweitens wurden diese und ähnliche Gedanken unterbrochen, als lautstark und mit dem Byakugan gut sichtbar ein großes Stück der Mauer herausgerissen und zu Boden befördert worden war. Vorher war dieser Spalt im Steingebilde so klein gewesen, dass bis auf gegenseitig zu erhaschende Blicke nichts möglich gewesen war, nun allerdings konnte der Kopf von Gennosuke – fast – ungehindert hindurchschlüpfen, die Mundwinkel Maris verzogen sich in der Dunkelheit nach unten und dann wurde sie Zeuge davon, was sie gar nicht hatte sehen wollen. Schon ziemlich unhöflich und indiskret, so etwas zu beobachten – das Wissen, dass dies nun einmal ihre Aufgabe war, konnte als einzige Stütze genommen werden, warum die Ge'nin dem Ganzen hier nicht sofort ein Ende bereitete. Sie hoffte inständig, dass dieses Liebespaar bald zu einem Ende kam, denn lange würde die Hyuuga das nicht mehr aushalten. Ihr fehlte vielleicht ein Gen, um dieses Liebesgetuschel zu befürworten oder ihm mit neidischen Blicken zu begegnen. Vielleicht fehlte auch einfach die Erfahrung in solchen Gebieten.
Die folgenden Liebesbekundungen, der Austausch von Träumen und Wünschen, sorgten jedenfalls dafür, dass die 14-Jährige in der Dunkelheit doch glatt die Augen verdrehen musste, es war einfach so dick aufgestrichen, dass sie sich sicher war, dass beide in den Ausführungen komplett übertrieben. Es war doch einfach nur noch albern, das musste diesen beiden Turteltauben doch auch klar sein. Unbegreiflich, wie Menschen so blind vor Liebe sein konnten – und taub, wenn sie so viel sinnloses Zeug redeten. Zumindest ansatzweise wurde das Gesülze unterbrochen, als Oboro auf Mari zu sprechen kam. Gut, sie wurde nicht namentlich genannt, doch eine Kunoichi aus Konoha, das konnte nur die Hyuuga gewesen sein. Ihnen helfen? Gerne hätte die Ge'nin auch an dieser Stelle gelacht, sie war hier, um so ziemlich das Gegenteil vom Gewünschten zu machen. Ausspionieren, dem Familienoberhaupt berichten und dadurch wahrscheinlich dafür sorgen, dass die junge Liebe gewaltsam auseinandergerissen wurde. Konnten die Beiden da unten eben nur nicht wissen. Kurz verwundert, dass Gennosuke Hei anscheinend nicht als Shinobi hatte identifizieren können – das würde Mari jetzt an seiner Stelle belasten – hörte sie den letzten Ausführungen noch einmal in Ruhe zu, danach die so lange herbeigesehnte Verabschiedung und zurück blieben zwei Shinobi, die zuerst schweigend und leicht planlos in die Nacht starrten.

„Tzz.“ Viel mehr fiel der 14-Jährigen gerade nicht ein, sie hatte einen solchen Kommentar erwartet, trotzdem regte es sie nur noch mehr auf. Schlechte Verliererin? Bingo. „Es gibt gerade sicherlich Wichtigeres. Wie diese Szenerie gerade.“ Das Byakugan war wieder deaktiviert worden, somit konnte Mari ihren Kollegen nun nur noch hören, mehr war aber auch nicht nötig. Sie wollte einfach nur diese dämliche Wette so weit in die Ferne schieben, wie es nur ging – also bis zum Ende dieses Auftrages. Kurzzeitig wanderte die Hand an ihr Kinn, sie dachte nach – die Stille der Nacht war für so etwas mehr als nur hilfreich – und lenkte dann mit ihrer ruhigen und monoton wirkenden Stimme erneut die Aufmerksamkeit auf sich. „Die Familien hassen sich.. wie sind diese beiden überhaupt aufeinander gekommen? Zufällig zur gleichen Zeit durch dieses kleine Loch geguckt? Es ist mehr als nur klar, dass diese Liebe zu nichts führen wird, es wundert mich, dass Oboro-san und Gennosuke-san das nicht von alleine begreifen. Was auch immer sie sich ausmalen – sobald wir morgen diese Information an die Oberhäupte weitergeben, werden sie zurück auf den Boden der Tatsachen geholt.“ Der Kopf wurde leicht nach rechts gewiegt, danach nach links, endlich löste sich die Hand vom Kinn und fast schon entspannt lehnte sich die Braunhaarige zurück, spürte den Baumstamm im Rücken und unterdrückte ein Seufzen. „Damit wäre unser Job erledigt. Wir müssen nur noch warten, bis es Morgen wird, die Leute sich aus ihren Betten bewegen und danach das Gesehene berichten. Was danach folgt, liegt nicht mehr in unserer Hand – Familiensache, dafür wurden wir nicht engagiert.“ Mari zuckte mit den Schultern, wie so oft betrachtete sie solche Dinge komplett nüchtern und es entsprach einer Tatsache: Ein Ninja hatte seinen Auftrag zu erledigen, nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Ob das nun moralisch gut oder schlecht war, eine völlig andere Frage. Die eigenen Gefühle sollten stets in den Hintergrund gedrängt werden, vielleicht war die Ge'nin deshalb unfähig, eine wirkliche Bindung zu den Geschehnissen aufzubauen.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Hei hätte lachen können, vor allen Dingen wegen der Reaktion der Hyuuga - allerdings tat er es nicht. Warum? Er wollte nicht, dass Mari wütend auf ihn war; Hei hatte nur ein wenig Spaß daran gehabt, sie damit aufzuziehen, dass eben nicht immer alles so einfach war, wie man es sich vielleicht vorstellen wollte. Das Unterdrücken des Lachens tat beinahe körperlich weh - aber es war wohl besser. Vielleicht hätte sich sonst jemand gefragt, was für eine seltsame Katze das doch war, die dort auf dem Baum saß und schallend anfing, zu lachen. Trotzdem konnte der Suna-nin ein breites - wirklich sehr breites - Grinsen nicht unterdrücken, als er ein wenig näher zu dem Mädchen rückte, um ein wenig mehr als nur ihre Umrisse in der Nacht ausmachen zu können. Ja, im Grunde hatte sie Recht, fand Hei, kratzte sich am Kinn und dachte über die Aufgabe nach. Im Grunde war es einfach, jetzt den Job abzuschließen, nach Hause zu gehen, die Wette einzulösen und sich darüber zu freuen, dass man(n) einmal ein Sieg gegen die Hyuuga eingefahren hatte. Aber etwas in dem Suna-nin wehrte sich dagegen. Es war... zu einfach. Man konnte es ja auch so auslegen: Die Patriarchen bezahlten ihn und Mari dafür, dass sie die Geräuschquelle ausfindig machten und abstellten - wenn die Aufgabe so betrachtet wurde, konnte man es sicherlich noch rechtfertigen, sich ein wenig einzumischen. Allerdings... war da ein kleines Problem, namens Mari, welches sich sofort wieder aus dem Staub machen wollte. Ein leises Seufzen entfloh den Lippen Heis, als er angestrengt versuchte, einen guten Argumentsstrang zu finden, den er dem Mädchen vortragen konnte... allerdings war da nichts. Sie hatte simpel und einfach Recht. Es wäre das Vernünftigste gewesen, Bericht zu erstatten und den Rest dem 'Schicksal' zu überlassen. Jetzt aber wollte der junge Shinobi seiner Partnerin noch ein wenig erklären, wie sehr er sich doch auf das Einhalten der Wette freute. "Weißt du... es ist nicht nur das Fleisch. Am Wichtigsten ist wirklich gute Bratensoße, es muss förmlich von selbst Gedichte schreiben können; Und die Beilagen sind entsprechend nicht zu verachten. Das Auge isst bekanntlich mit.", ergänzte er und kicherte leise. Nun, das würde wohl erst einmal genügen. Immerhin hatte die Hyuuga schon klargemacht, dass sie sich lieber auf die Auflösung der Aufgabe kümmern wollte als um seine Wünsche das Essen betreffend. "Und doch scheinst du dich irgendwie dafür zu interessieren.", meinte Hei leise und kicherte. "Die Familien hassen sich? Langsam habe ich das Gefühl, dass die Alten sich hassen; Die 'mittlere' Generation trägt und erträgt es, und die Jüngsten..." Er schnalzte mit der Zunge. "...nun, das hast du eben gehört. Oh, und gesehen." Ein leichtes Lachen entfloh ihm. "Ich weiß es nicht, aber ich würde sagen... Hass ist ein ziemlich starkes Gefühl. Jemanden, den man nicht gut kennt, kann man nicht hassen. Vielleicht Neugierde; Wer weiß." Nachdenklich tippte der Suna-nin auf den Ast, der ein leises Klopfen zurückgab. Die Hyuuga hatte wieder einmal Recht. Aber irgendwie dann doch nicht; Sie sah das Ganze zu verdammt pragmatisch.

"Zu nichts führen wird? Ich dachte, Liebe überwindet alle Mauern, oder so.", meinte er und schmunzelte, was sie vermutlich nicht einmal sah. "Starre Clanstrukturen scheinen hier jedenfalls vorzuherrschen, aber das ist ja kein Grund, sich nicht ein wenig davon zu lösen. Wieso auch; Man ist ja nicht gefesselt. Nur gebunden; Das ist immerhin ein Unterschied. Ich könnte mit dir w-..." Er brach ab und kratzte sich am Kopf. "Nun, ich denke, dass die anderen Familienmitglieder nicht wirklich etwas dagegenhätten. Die Alten haben aber ihre Kinder gut erzogen - sie würden nie etwas gegen den Willen des Patriarchen unternehmen." Seine hellen, blauen Augen, die selbst das wenige Restlicht noch gut einfingen, huschten hin und her. "Ich kann dir leider keine vernünftigen Argumente nennen, warum wir uns nicht einfach morgen verdrücken sollten. Aber... irgendwie fühlt es sich so an, als könnte man hier mit wenig Aufwand noch etwas bewegen, was auch zur Stabilität der Region beiträgt. Immerhin sind die Familien hier große Arbeitgeber; Streit führt also auch zu Unruhe in der Bevölkerung. Irgendwie. Und gut für die Produktion von Nahrungsmitteln und so weiter wäre es auch, wenn die wieder zusammenarbeiten würden..." Die Argumente waren zwar aus der Luft gegriffen, aber wohl auch nicht ganz falsch, das konnte man so nicht sagen. Das Hei im Grunde nicht wollte, dass diese Familien weiterhin in ihrem Hasskorsett verschnürt waren, konnte man aber in Maris Position wohl deutlich erkennen. "Den Boden der Tatsachen...", murmelte er leise, und man konnte beinahe hören, wie sein Kopf arbeitete. "Der Boden des Hasses von vor Generationen? Das ist doch zu einfach... so bringt das keinen Spaß." Nachdenklich sah er auf seine Hände, leckte sich über die Lippen. "Ich habe vielleicht eine Idee, aber ich würde deine Hilfe brauchen.", erklärte Hei und legte den Kopf schief. "Es würde vermutlich kein zeitlicher Mehraufwand für dich entstehen."

Hat hier jemand einen Alibi-Post für Hyuuga Mari bestellt? Ja? Gut. Das macht dann 2€. :D
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Immer mitten in die Fresse rein!

Perfekter Einleitungssatz, wenn man es aus Position der Hyuuga betrachtete. Hei hatte eine wahrliche Freude daran, dem Mädchen die gewonnene Wette unter die Nase zu reiben, schaffte es zwar mit sehr viel Selbstbeherrschung, sich nicht in einen lauten und unkontrollierten Lachanfall hineinzusteigern, allerdings machte es die Situation nur bedingt besser, denn in ihren Gedanken konnte Mari sich das breite Grinsen ihres Kollegen vorstellen, ob nun mit passender Beleuchtung oder nicht. Kein Byakugan, ganz sicherlich nicht. Es würde nur dafür sorgen, dass die Ge'nin es auch noch wirklich sehen würde, wie nun jemand anderes ihr gegenüber Schadenfreude empfand und darauf konnte sie getrost verzichten, auch der noch angehängte Satz des Tatsumaki sorgte nicht dafür, dass sich die Laune der Braunhaarigen hob. Schlechte Verliererin, ganz schlechte Verliererin, daher ein fataler Fehler vom Suna-Nin, es einer solchen Person noch schwerer als ohnehin schon zu machen. Keine Sorge, Hei-chan, Mari würde sich schon etwas ausdenken, um diese ganze Wette – trotz der Niederlage – schlussendlich doch noch zu einem Erfolg für sie zu lenken. Doch dazu später mehr, sobald das Essen eingelöst wurde.
„Das sagt jemand, der ein wenig mehr Hirn besitzt.“ War das ein Kompliment? Konnte so gedeutet werden, zumindest in Sprache einer Hyuuga Mari. „Wer weiß schon, wie sich das bei Leuten verhält, deren Blick nicht weiter als bis zum Gartenzaun reicht.“ Die Dunkelheit hatte etwas Beruhigendes, denn man wusste, dass andere Personen einen genauso wenig beobachten konnten, wie man selbst durch die Nacht sah, es war somit einfacher, ein Gespräch zu führen, ohne sich umzuschauen, wer denn noch alles in der Nähe sein könnte, beabsichtigt oder unbeabsichtigt mithörte. Die Hyuuga war in dieser Beziehung eine Person, die zu oft nachdachte, schon klar, trotzdem beruhigend, dass sie sich einfach so zurücklehnte, ein sich langsam heranschleichendes Gähnen unterdrückte und nur darauf wartete, dass durch Sonnenstrahlen die ganze Gegend wieder in ein Licht gehüllt wurde, welches den Morgen ankündigte. Und somit das hoffentlich baldige Ende dieses Romanzen-Jobs, so gar nicht nach dem Geschmack einer rational denkenden Kunoichi, wie Mari eine war.„Hm.“ Die Augenbraue hob sich an, eine gewisse Skepsis war üblich, wenn der Gegenüber plötzlich mitten in seinem Satz abbrach. Sollte sie darauf eingehen? Es hatte sich so angehört, als wäre diese ganze Ansicht mit den Clan-Strukturen aus dem Munde eines jungen Mannes, der – soweit die Braunhaarige wusste – keinem solchen angehörte, wirklich interessant geworden. Sollte sie also? Kurz nachdedacht.. und zu dem Schluss gekommen: Es gab am heutigen Tage leider Wichtigeres. „Eine Idee also.“ Hei hatte eine grundlegend andere Einstellung als Mari, wenn es darum ging, einen Auftrag zu beenden. Schon bei ihrem ersten gemeinsamen Job waren sie diesbezüglich mehr oder weniger aneinandergeraten, denn während die Hyuuga stets den direkten Weg nahm, nicht einmal an Umwege oder Abzweigungen dachte und sich nur auf das gestellte Ziel konzentrierte, gab es bei dem Schwarzhaarigen noch etwas anderes. Eine Sichtweise, die die Hyuuga unfähig war nachzuvollziehen, dennoch schon mehrfach in ihrem Leben miterlebt hatte. Die Arme verschränkten sich vor der Brust, die Mundwinkel verzogen sich nach unten – sah in der Dunkelheit sowieso niemand – doch zumindest die angehobene Augenbraue wanderte wieder in eine normale Position. „Was für eine Idee wäre das denn? Hoffentlich schon fertig durchdacht, denn...“ Die weißen Äuglein wanderten gen Himmel, der zumindest allmählich zeigte, dass sich bald die Sonne ankündigen würde.„.. sehr viel Zeit ist nicht mehr, wenn du keinen zeitlichen Mehraufwand voraussetzt.“ Mari war es wirklich gleich, wenn sich der Tatsumaki besser in der Rolle als 'Retter der Liebe' fühlte, dies dem Missionsziel aber nicht im Weg stand und zu keinen Problemen führte, stellte sich die Ge'nin der geplanten Aktion nicht entgegen – solange sie denn auch gut genug war.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Der junge Shinobi musste einfach lachen, unterbrach das aber schnell. Ja, Mari hatte wie immer Recht. Nun, wie fast immer, aber es zeichnete sich schon ein deutliches Muster ab, das konnte man ja nicht verneinen. Natürlich, im Grunde war es schwer nachzuvollziehen, inwiefern die beiden Alten überhaupt auch nur daran dachten, den Konflikt beizulegen, wobei es doch so festgefahren war, ja, fast ein Dogma hier in der Region. Schnell erstickte Hei ein weiteres Lachen in einem leisem Husten, räusperte sich. "Ja, du hast Recht. Entschuldige. Ich nehme das einfach mal als Kompliment; anders würde mich das tief treffen." Schmunzelnd änderte er die Position, in der er saß, sah nach oben und seufzte leise. Ja, der Tag nahte und damit lief die Zeit ab, die sie für den Job gehabt hatten. Natürlich... im Grunde war ihre Aufgabe damit beendet. Aber manchmal reichte ja schon ein kleines Stein, ein Nieser oder eine kleine Bewegung, um eine Lawine auszulösen. Der sagenumwobene Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte - und im Grunde war das ja auch schon der ganze 'Plan'. Hei hatte nicht vor, sich wirklich... einzumischen, allerdings würde es vermutlich schwer genug werden, Mari davon zu überzeugen. Er konnte sich noch an ihren ersten Job erinnern; Rückblickend konnte er Maris Reaktion ja noch besser interpretieren. Seine Methode war in ihren Augen einfach nicht richtig gewesen. Wie also sollte er sie hiervon überzeugen? Ein schweres Unterfangen, und vielleicht musste er mehr in die Waagschale werfen, um die Prinzessin davon zu überzeugen, sich ein wenig in den Schmutz der Leute zu begeben, die sich auf den Straßen der Welt zurecht finden mussten. "Hm, das ist ein wenig gemein. Jetzt hast du mich doch ein wenig aus dem Konzept gebracht.", murmelte er , kratzte sich am Hinterkopf. "Fertig durchdacht? Nun, das kann man so nicht sagen, aber das Konzept steht immerhin." Nachdenklich tippte er sich auf das Kinn, schwieg einen Moment, nickte dann, auch wenn die Hyuuga das vermutlich nicht sehen konnte, obwohl es langsam, ganz langsam, heller zu werden schien. Bald würden sicher auch die Familien, vermutlich daran gewöhnt, sehr früh aufstehen zu müssen, um ihrem Werk nachgehen zu können, aus den Federn steigen, was dann wohl den Zeitpunkt markieren würde, an dem die junge Kunoichi und der Suna-nin zu den Auftraggebern zurückkehren mussten.

"Also gut, folgendes." Hei leckte sich einmal über die Lippen, irgendwie fühlte er sich wie in der Akademie, wo man ja ab und zu solche Art Vorträge hatte halten müssen. Eigentlich war das wirklich nie seine Stärke gewesen... "Die beiden Alten hassen sich. Sie weigern sich aber offensichtlich, sich dem Problem zu stellen; Und im Grunde haben sie ja nicht einmal etwas direkt gegeneinander auszusagen. Sie berufen sich auf eine alte Familienfehde, von der vermutlich niemand mehr weiß, wieso sie überhaupt zustande gekommen ist; Und das 'Wie' ist noch weniger geklärt. Liebe, Verrat, Geschäft - für mich klingt das, als wüssten sie selbst nicht mehr wirklich, warum sie sich hassen, und brauchen deshalb unbedingt einen Vorwand dafür. Ich vermute also, dass es nur noch an den Beiden liegt, und da will ich versuchen, anzusetzen. Wir werden gleich zu den Auftraggebern zurückkehren und ihnen sagen, was hier passiert ist. Natürlich nicht im Detail; Aber im Grunde, dass Gennosuke und Oboro sich hier..." Er schwieg kurz, schnalzte mit der Zunge. "Treffen. Wichtig dabei ist die Formulierung. Es darf nicht so klingen, als würden die beiden ihr eigenes Ding durchziehen. Zu dem jeweils anderen Familienoberhaupt muss es wirken, als würde dahinter ein Plan des jeweils anderen stecken... ich denke, da werden wir nicht einmal nachhelfen müssen. Sie vermuten es ja sowieso schon." Wieder ein kurzes Schweigen. Absurde Idee, eigentlich. Hei versuchte, die Alten gegeneinander aufzuwiegeln? Genau das. "Ich könnte verstehen, wenn du skeptisch bist.", gab er zu. "Ausgesprochen hört es sich nicht mehr so schön an, wie gedacht, aber ich glaube, es könnte funktionieren. Du hättest keinen weiteren Aufwand, müsstest nur ein wenig umformulieren, und wir hätte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen." Eigentlich sehr simpel, aber effektiv. Jedenfalls, wenn es so laufen würde, wie der junge Tatsumaki es sich vorstellte - aber wann lief es schon einmal so, wie man es wollte? Schweigend wartete er auf die Antwort der Hyuuga, sah währenddessen zum Horizont, hinter dem sich die Sonne anscheinend langsam nach oben arbeitete. "Ich schlage noch eine Abmachung vor.", meinte er dann doch noch. "Wenn das überhaupt nicht anschlägt, dann vergessen wir die Wette. Aber wenn du es klappt, bekomme ich..." Hei überlegte kurz, legte den Kopf schief. "... mh, ein Lob?" Ein leises Lachen folgte. "Wie einfallsreich. Also, was sagst du?"
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Das.. ja, unverkennbar, es war das Gesicht des Suna-Nin. Während Hei gesprochen hatte, wanderte der Blick Maris zum Himmel, bemerkte, wie sich die Umgebung aus der Dunkelheit erhob und allmählich wieder sichtbar wurde, Bäume, Sträucher und Blumen sich langsam im Takt des Windes bewegten und neben dem raschelnden Geräusch auch endlich wieder ein schönes und vor allem harmonisches Bild darstellten. Tatsächlich, die Ge'nin hatte eine komplette Nacht durchgemacht, sehr oft war das bisher nicht vorgekommen, kein Wunder also, dass sich die Lider plötzlich schwerer anfühlten. Aber bitte, das ruinierte doch den kompletten Eindruck, wenn sich die Hyuuga nun plötzlich Müdigkeit anmerken lassen würde, daher straffte sie die Schultern, zwang ihre Lider dazu, offenzubleiben und ignorierte weiterhin das Verlangen, ein Gähnen aus ihrer Kehle entkommen zu lassen. Sobald die ganze Aktion hier zu einem Ende kam, würde sie heilfroh in ihr Bett fallen, das stand fest. Ihre Züge wirkten nüchtern, der Blick kurzzeitig abwesend, bevor sie circa beim mittleren Teil endlich damit anfing, Hei auch direkt anzusehen – was die Vermutung hätte hervorbringen können, sie würde erst jetzt wirklich seinem Vortrag zuhören. Anstatt aber nachzufragen, nickte sie leicht und revidierte solche Gedanken, denn sie ging auf das Gesagte des Tatsumaki ein, sowohl zum Beginn wie auch zum Ende. „Formulieren.. hm. Du denkst dir wirklich die merkwürdigsten Pläne aus, um deine Ziele zu erreichen. Erst das mit dem Hund von Yamada-san.. jetzt das hier.“ Sie dachte kurz nach, stoppte in ihrer Aussage, musste dann endlich wieder ein wenig lächeln, was das ganze Mädchengesicht gleich weicher wirken lies. „Ich weiß nicht, Skepsis trifft es ganz gut. Wie du sicherlich weißt, gehöre ich zu den Menschen, die normalerweise die aus ihrem Blickwinkel heraus existierenden Fakten nennen. Doch es anders zu formulieren, ich bin mir nicht sicher, wie die Oberhäupter darauf reagieren werden...“ Komische Situation, wirklich. Mari dachte stark darüber nach, ob sie sich auf diesen Plan einlassen sollte oder nicht. Es wäre kein zeitlicher Mehraufwand, das stimmte schon. Auch sonst konnte man nicht davon sprechen, dass die Braunhaarige irgendwelche weiteren Umstände hätte, die einzige Herausforderung bestand darin, sich ein einziges Mal von der Gewohnheit abzuwenden, einfach alles direkt auf den Tisch zu hauen. Ein wenig mit Worten zu spielen, anstatt direkt und einfach zu sein. Naja... und sie müsse versuchen es so auszusprechen, ohne eine wirkliche Lüge zu nennen, denn das konnte die Ge'nin nun wirklich nicht gut leiden. Hatte sie Lust, sich um so viele Dinge Gedanken machen zu müssen, nur um das Gewissen eines Suna-Nin zu beruhigen?
Noch eine Abmachung.. Wenn das nicht Mal eine Zauberformel war, mit welcher man das Mädchen aus ihren Grübeleien reißen konnte. Sie sah den Jungen fragend an, das Lächeln hielt zwar, doch die blinzelnden Augen verrieten mehr, als Mari vorgehabt hatte. Die Wette vergessen.. die Wette vergessen! Verflucht, das war eine perfekte Option! Es gab noch die kleine Möglichkeit, dass sie sich vor ihrer Familie – vor allem Shirou – nicht als Verliererin einer dummen Wette outen musste. Hm.. hätte sie das überhaupt gemacht? Vielleicht wäre sie aus Respekt vor ihrem Vater ausnahmsweise von ihren Prinzipien abgewichen und einer Ausrede zugetan gewesen.. ich meine, das war schließlich eine wirkliche Notsituation. Was gab es im Gegensatz zu verlieren? Ein Lob.. autsch, großer Preis, den der Schwarzhaarige hier in den Ring warf. Als wüsste er ganz genau, dass so etwas noch bitterer im Mund der Hyuuga schmecken würde als der von ihm gewünschte Braten bei einer Einladung zum Essen. Mari hatte in ihrer bisherigen Bekanntschaft mit Hei irgendetwas falsch gemacht, dass eine außenstehende Person mit solch einer Leichtigkeit diese Schwächen von ihr kannte und aussprach, sorgte für ein ungutes Gefühl in der Ge'nin. Ihr Kopf wiegte erneut ein wenig zu beiden Seiten, sie biss sich leicht auf die Unterlippe, nickte dann. „Abgemacht.“ Es gab zwei Möglichkeiten und jene, dass die minimale Chance bestand, der verlorenen Wette zu entkommen, war einfach zu verlockend. Damit würde sie sich einige Diskussionen mit ihrem Vater ersparen, mehr, als sie sich bis vor wenigen Minuten noch hatte erhoffen können.
Just in diesem Moment regte sich etwas in den Häusern, fast so, als hätten beide Familien genau den gleichen Tagesrhythmus, gingen die Lichter in jeweils einem Zimmer der zwei Häuser an. Wow, die Sonne war bisher nicht einmal ganz am Horizont erschienen, wahre Frühaufsteher eben. „Ich schau, was sich machen lässt.“ Mehr ein Murmeln, als die Braunhaarige nun aufstand, dem Kollegen den Rücken zudrehte und schließlich vom Baum sprang, auf der Wiese landete und den gleichen Weg entlang schritt, welchen auch Oboro gegangen war, allerdings durch keine Hintertür verschwinden wollte. Sie ging gemächlich zu der Vorderseite des Hauses, lies die Hände in den Hosentaschen verschwinden und wartete, bis ihr jemand – vermutlich das Oberhaupt der Familie – öffnen würde.

„Also.. was ist heute Abend da draußen passiert?“ Es hatte wirklich nicht lange gedauert, da war Mari an der Tür von dem alten Mann empfangen und in den Wohnraum geführt worden, der noch genauso langweilig aussah wie am Tage zuvor. Vielleicht empfand die Ge'nin den Raum aufgrund der eigenen Müdigkeit sogar noch eine Spur uninteressanter, denn mit ihrem erwünschten und weichen Bett im eigenen Zimmer konnte an diesem Morgen nicht mehr viel mithalten. Unruhig wanderten die weißen Augen an dem Alten vorbei, suchten den Raum ab nach den restlichen Familienmitgliedern – vor allem nach Oboro – doch diese schienen sich noch nicht zeigen zu wollen. Entweder, sie schliefen noch (sehr unwahrscheinlich), vielleicht machten sie sich auch noch fertig (ebenfalls unwahrscheinlich) oder aber der Alte hatte angeordnet, dass sie in ihren Zimmern bleiben sollten (wetten?). „Nun.“ In diesem Moment fiel Mari auf, dass sie zwar den Namen seiner Enkelin kannte, aber nicht jenen des eigentlichen Auftraggebers... wäre zu peinlich, nun nachzufragen, oder? „Die von ihnen gehörten Geräusche stammen von keinen wilden Tieren, man kann sagen, dass sie mit ihrem Verdacht nicht vollends falsch lagen, dass das Nachbarhaus seinen Teil dazu beigetragen hat.“ Oh.. verdammter Hei. Wie sollte die Hyuuga das denn nun sagen, ohne total auffällig zu wirken? Das hier war einfach nicht ihr Spezialgebiet und würde es niemals werden. Der Herr wollte nicht weiter auf die Folter gespannt werden, wedelte ungeduldig mit den Händen und verzog die Mundwinkel, schnaufte sogar hörbar.. hoffentlich war er gesund. „Ich wusste es doch! Sag' schon, was macht er?!“ Die Ge'nin lächelte, hob beschwichtigend die Hände und entschied sich dazu, den Auftraggeber nicht länger warten zu lassen. Einfach reden, würde sich schon alles zusammenfügen, so hoffte sie zumindest. Hoffnung stirbt zuletzt und so. „Ich gebe zu, ich war selbst überrascht. Aus dem Nachbargarten kamen Geräusche und kaum eine Minute später stand plötzlich der Enkel ihres Nachbarn an der Mauer. Dann.. rief er den Namen ihrer Enkelin und auch sie tauchte auf, man kann also sagen, dass sie sich dort trafen. Die Mauer wurde ebenfalls von Gennosuke – so anscheinend der Name des Jungen – bearbeitet, um ein Loch darin zu vergrößern. Er sprach davon, dass er Oboro-san mitnehmen wolle... Wohin genau kann ich nicht sagen, ob zum Nachbarn oder nicht.. Erinnert mich jedenfalls stark an die Geschichte, die sie mir erzählt haben.“ Eine Meisterin des Schauspiels, Mimik und Gestik unter Kontrolle, das musste man der Braunhaarigen lassen. Trotzdem.. sie fühlte sich überhaupt nicht wohl in ihrer Rolle, und auch wenn sie probiert hatte, nun weniger über ihre Worte nachzudenken und einfach nur zu versuchen, diese Geschichte passend zu formulieren, so war sie nicht sicher, ob ihr dies auch geglückt war. Es war keine Lüge enthalten, aber eben auch nicht unbedingt alle Wahrheiten. Ob das besser war? „WIE BITTE?!“ Gleich mit diesem Ausruf beschlich die Hyuuga das Gefühl, sie habe bei ihrer Darbietung der Geschehnisse übertrieben.. oder aber der Plan von Hei war einfach dämlich. Was auch immer, sollte es schief gehen, hätte Mari zumindest einen kleinen Gewinn davon und die Aufgabe war trotzdem erfüllt. War doch gut.. oder? So viele Fragen, vielleicht zeugte das ja von der Unsicherheit der Hyuuga. „Na warte! Das lasse ich nicht so leicht durchgehen!“ Der Alte brüllte, weshalb die Braunhaarige das Bedürfnis empfand, sich die Ohren zuzuhalten, als er sich allerdings umdrehte und eilig Richtung Haustür marschierte, sprang auch die Kunoichi von ihrem Sitzplatz auf und flitzte ihm – mehr oder weniger darauf gefasst – hinterher. Dabei bemerkte sie nicht einmal, dass Oboro zusammen mit ihren Eltern geschockt an der Treppe standen und ihr sprachlos hinterher blickten, als sie hinter dem Oberhaupt das Haus verließ. „Prima.“ Mari war hinterhergelaufen, stand nun ein paar Meter hinter dem Alten, der völlig wutentbrannt zum Nachbargebiet marschiert war, lautstark gegen die Tür klopfte und damit scheinbar beinahe dafür sorgte, dass jene aus den Angeln sprang. „Du willst mir nun also als Rache meine Enkelin nehmen, HEH?!“ Wieder dieses donnern und der bösartige Unterton, der vermutlich noch bis zum Eingangstor Jôseis gehört werden konnte und jegliches Tier in der Umgebung verschreckt hatte. Kampf der Titanen oder was kam jetzt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Es war wirklich unglaublich faszinierend, Maris Gesichtsausdruck beim verändern zuzusehen. Erst war da dieser ausdruckslose Gesichtsausdruck gewesen; sie schien ein wenig abwesend. Ha, die kleine Hyuuga war wohl ein wenig müde, mh? Hei war nicht blind - er konnte solche Zeichen deuten. Darauf schwören könnte er zwar nicht - es konnte auch einfach sein, dass sie ihn ignorierte und in die Ferne gestarrt hatte - aber das bezweifelte er irgendwie. Mari war vielleicht eine verwöhnte Prinzessin, aber so hoch war ihr Ross dann doch nicht. Warum nannte er sie dann eigentlich so - wollte er sie noch ein wenig weiter dort oben sitzen lassen? Vielleicht. Ein leichtes Grinsen huschte über Heis Gesicht, als sie lächelte - ja, da war sie wieder, die Mari, die jeder kannte. Oder war in diesem Lächeln doch noch etwas ein wenig anders als normal? - Vielleicht. Durch die leichte Müdigkeit, die sich durchaus in ihren Zügen widerspiegelte, schien das Gesicht der Hyuuga tatsächlich noch ein wenig weicher, als normalerweise. Wunderbar, das waren schon zwei Gesichtsausdrücke in so kurzer Zeit. Oder sogar drei, wenn man die kaum sichtbaren Müdigkeiteserscheinungen denn berücksichtigte, aber wie gesagt - darauf gewettet hätte Hei nicht. Allgemein war heute schon zuviel gewettet worden. Gestern. "Hey, das war nicht nur eine Notlüge, sondern eigentlich auch gar keine schlechte Idee...", brummte er ein wenig verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Nachher hatte sich natürlich herausgestellt, dass Mari Recht behalten hatte: Es wäre besser gewesen, der Hausfrau zu sagen, was wirklich gewesen war. Einfach die Fakten in das Gesicht klatschen, die Belohnung einstreichen, und gehen. Er hätte die VDJ nie am Hals gehabt und alles wäre gut gewesen! Aber auch - man mochte es kaum glauben - der junge Suna-nin war ja nicht perfekt. Sicherlich hatte die Art Maris Vorteile, aber auch ihre Nachteile. Dass er seine Aufgaben lieber so erledigte, dass alles auch danach irgendwie noch seinen Gang ging, war seine Sache; er konnte von Mari nicht verlangen, das mitzutragen. Dann allerdings passierte etwas, was er in dieser Form nicht erwartet hatte. Achwas! Mari war also ein kleines Spielkind. Man konnte ihr beinahe ansehen, dass sie genau darauf gewartet hatte. Die Augen blitzten, und das Lächeln veränderte sich um Nuancen - es war eben nicht nur der Mund, der das Lächeln machte. Die Augen, die Wangen, die Stirn, all das war bei einem Lächeln wichtig und genau dort konnte er auch lesen, dass die Hyuuga mitmachen würde. Einfach, weil die Möglichkeit da war, die vorige Wette außer Kraft zu setzen; Was gab es schon zu verlieren? Jedenfalls schien sie so zu denken. Allerdings war das Lob vermutlich doch ein wenig... mehr ein Piekser in die Ehre des Mädchens, als er eigentlich erwartet hatte. Ursprünglich hätte er gedacht, dass das Lob einfach nur ein kleiner Pluspunkt werden würde... aber so schien Hei ja wirklich auf seine Kosten zu kommen. Heute... und an dem Tag, wenn das Essen kam.
Nun, vorausgesetzt, er gewann. Aber den Gedanken, alles das wieder zu verlieren, verdrängte er. Es wäre doch zu schade gewesen.

Ein leises Kichern entfloh ihm. Das lief doch besser als geplant. Und das Mari sich - bei entsprechendem Einsatz - gerne Mal zu einer Wette hinreißen ließ, war noch interessanter: Allerdings vermutete er, dass sie, in dem Falle, dass er gewann, nicht mehr so leichtfertig wäre. Aber... er hätte hier auch genauso gut Unrecht haben können. Und dann hätte er ihr ein Essen geschuldet. Schmunzelnd sah er Mari hinterher, als sie sich vom Baum fallen ließ und in Richtung des Hauses ihres Auftraggebers ging. Hei tat es ihr gleich; er sprang von dem Gewächs, streunte zu dem Haus, wurde kurze Zeit später eingelassen und von dem alten Mann in das Wohnzimmer gebeten. Die anderen Familienmitglieder waren nicht zu sehen - vielleicht hatte er ihnen ja befohlen, nicht herunterzukommmen. "Also... was ist heute Abend da draußen passiert?", fragte er misstrauisch. Keinem der Beiden war klar, dass der Hausherr genau die gleichen Wörter verwendete, wie sein Pendant in der anderen Familie. Hei grinste leicht, räusperte sich und überlegte schnell, wie genau es es sagen wollte. "Ja, eine interessante Geschichte.", befand Hei. "Um ehrlich zu sein, hatte ich damit gerechnet, dass einfach wilde Tiere an der Mauer schaben oder sich jemand einen Spaß erlaubt hat... aber ich habe mich geirrt." Eine glatte Lüge, genau umgekehrt war es gewesen. Egal. "Ich fürchte, es gibt nicht besonders gute Nachrichten. Ihr geehrter Nachbar scheint wirklich seine Finger im Spiel zu haben; Passiv." Voll auf die Zwölf! Bei diesen Männern musste man eben sagen, was Sache war. Auch, wenn es nicht stimmte. Gerade wollte der Patriarch wohl losbrüllen, da fiel Hei ihm in die Parade. "Lasst mich ausreden. Anscheinend hat die Tochter der anderen Familie... euren Enkel verführt. Sie hat ihn dazu gebracht, an der Mauer herumzuwerkeln... ich vermute, sie möchte-" Gerade hatte er ein schönes Feuerwerk an Verschwörungstheorien loslassen wollen, da hämmerte schon der Nachbar wutentbrannt an die Tür. Ha! Ausgezeichnet. Mari hatte es geschafft? Super, dann hatte er die Wette also auch gewonnen. Ein süffisantes Grinsen war vorprogrammiert... aber jetzt galt es erst einmal, zuzusehen, wie sich die Sache hier entwickelte. Der Hausherr sprang auf, sein Bart vor Wut zitternd, und aus seinen Nüstern kam förmlich Dampf, als er wie eine Lokomotive auf die Tür zustampfte, sie aufschlug. Hei schielte zur Treppe, wo Teile der Familie standen. Nicht alle, aber genug. Reichlich. Kichernd hüpfte er hinter seinem Auftraggeber hinterher, der direkt vor dem Anderen stand. Nun, irgendwann wäre es sicherlich mal beeindruckend gewesen, aber bei den beiden war das einzige wirklich noch beeindruckende, dass ihr Geist eine gewissene Furchteinflößigkeit - gab es das Wort überhaupt? - versprühte. Sonst... die Beiden waren körperlich natürlich nicht mehr voll auf der Höhe. "Du wolltest wohl gerade sagen, dass der jüngste Auswurf deiner Familie mit meinen Enkel nehmen will? Hah!? Ich wusste schon immer, dass ihr hinterhältig und verräterisch seid. Erst klaut dein Großvater meinem die Verlobte, und jetzt willst du meine Familie weiter außeinanderreißen? Halunke! Los, bewaffnet euch!", bellte er den Familienmitgliedern zu, die wie angewurzelt in der Tür standen - auf der anderen Seite spielte sich ähnliches ab. Auf den Gesichtern spiegelte sich Unwillen; niemand rührte sich, und auf beiden Gesichtern der Patriarchen bildeten sich vor Wut Venen, beziehungsweise zeichneten sich ab. Verdammt, waren die sich ähnlich. Wenn man die Familien zurückverfolgte... Hei würde wetten, dass Oboro und Gennosuke im Grunde über zehn Ecken verwandt waren. Nun, das war nicht sein Problem...

"Jetzt verlasst ihr mich?", brüllte der Alte wutentbrannt. "Pack! Dann muss ich das eben selbst machen." Und dann versetzte er seinem Pendanten einen Hieb gegen das Kinn - der antwortete mit einem ebenso harten Schlag. Hei schmunzelte. Selbst diese Männer konnten besser 'Taijutsu' als er... traurig. Schlag um Schlag! "Verräter!" "Halunke!" "Abschaum!" "Männliche Prostituierte!" (aus Jugendschutzgründen zensiert) "Verdammter Halsabschneider!" Und so weiter. Hei konnte ein Grinsen nicht verbergen. Es war zwar kein schöner Anblick, aber er konnte sich einige Wörter merken, die er vorher noch nicht gehört hatte. "Du Abfallprodukt!" - Darauf wäre er nie gekommen. Aber die beiden schienen vertrauter miteinander umzugehen als gedacht... jedenfalls schlugen sie sich. Lange Zeit. Interessante Anekdote war, dass die beiden Familien zusammengerückt waren und sich... unterhielten. Offensichtlich saßen die beiden Verliebten sogar zusammen, sprachen, sahen zwar nicht begeistert von dem 'Kampf' aus, aber es war, als hätten die anderen Familienmitglieder nur darauf gewartet, einmal so eine Gelegenheit zu bekommen. "SHINOBI, WOFÜR BEZAHLE ICH DICH. HILF MIR.", schnauzte sein Mandant und bekam gleich eine Faust auf die Nase ab. "Tut mir Leid.", erwiderte Hei entspannt. "Dafür bekomme ich zu wenig. Außerdem bin ich schrecklich untalentiert, was den Faustkampf angeht."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Lachen. Davon war Mari weit entfernt, mal ganz davon abgesehen, dass sie nun die zweite Niederlage an einem einzigen Tag hatte erfahren müssen. Es gab vieles, was dem Mädchen in 24 Stunden die Laune verderben konnte, darunter fiel unter anderem ein verlorener Kampf – auf welcher Ebene auch immer dieser stattgefunden hatte. Wie sollte es also erst im Inneren der Kunoichi aussehen, wenn sie genau dies zweimal verarbeiten musste? Nicht sonderlich schön, richtig geraten. Sie wirkte vielleicht unbeeinflusst, ließ die Arme locker neben dem Körper baumeln, schenkte dem in einigen Metern Entfernung stehenden Tatsumaki nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig – aber dass dies alles nur Fassade war, die Unruhe und Unzufriedenheit verdeckte, sollte mehr als klar sein. Zumindest für jene Menschen, welche die Hyuuga ansatzweise kannten. Was zwischen den beiden Oberhäuptern passierte, geschah mehr als nur schnell, somit wäre der Braunhaarigen kaum eine Möglichkeit gegeben worden, noch einmal dazwischen zu springen, irgendeine Aktion zu starten, um zu verhindern, dass sich zwei alte Männer zusammenschlugen. Sie sah zur Seite, fixierte mit den weißen Augen die Familienmitglieder der beiden Häuser und atmete doch tatsächlich aus, als sich herausstellte, dass zumindest diese nicht völlig den Verstand verloren hatten. Was auch immer geschah, Mari würde sicherlich nicht einfach so die Kontrolle verlieren und auf einen anderen Menschen losgehen, ohne vorher Für und Wider abgewägt zu haben (… der war gut.), just in diesem Moment eilte der Blick zurück, denn hinter dem ersten Schlag des einen Alten, folgte ein Zweiter des Anderen und wäre das nicht schon genug, auch noch ein Dritter und Vierter. Trotz des fortgeschrittenen Alters schienen die Beiden noch viel Ausdauer aufbringen zu können, jedenfalls solange wie es in Aussicht stand, dem verhassten Feind eins auswischen zu können – in diesem Falle sogar wortwörtlich. Die Ge'nin musste nun doch unweigerlich den Blickkontakt mit dem Suna-Nin suchen, versuchte etwas auszudrücken wie Na, zufrieden? was nun wirklich nicht unbegründet war. Ein kurzes Résumé: Die beiden Shinobi waren engagiert worden, um die Herkunft von nächtlichen Geräuschen herauszufinden, diese Informationen an die jeweiligen Auftraggeber weiter zu geben und danach wieder zu verschwinden. Was hatten die Ideen des Schwarzhaarigen nun gebracht? Zwei alte Käuze waren dabei sich blutig zu schlagen, ob sie nun noch viel Kraft in den Knochen vorweisen konnten oder nicht. Es war ein Rätsel, warum Hei diesem Spektakel mit solcher Gleichgültigkeit zusehen konnte, sogar lächelte. Wahrscheinlich einfach ein Unverständnis basierend auf dem geschlechtlichen Unterschied.. Männer mussten eben immer erst schlagen, dann denken.
„HAH! VERLÄSST DICH DA ET-?!“ der alte Mann wurde in seiner Aussage und dem heranschleichenden Gelächter unterbrochen, als ihn der nächste Schlag direkt am Kinn traf, somit den Mund schneller wieder verschloss, als dass weitere Worte daraus hätten entkommen können. Seine unruhigen Augen wandten sich auffordernd an die Hyuuga, unzufrieden darüber, dass sie ihm noch nicht zur Hilfe geeilt war. Mari hätte nun aufspringen und ihn verteidigen können, doch was tat sie in Wirklichkeit? Das distanzierte Lächeln wurde aufgesetzt und der Kopf etwas nach vorne geneigt. Vielleicht konnte sie nicht von sich behaupten, sie sei schlecht im Taijutsu – jeder Angehörige ihres Clans war ein Spezialist in diesem Gebiet – aber das brauchte sie auch gar nicht. „Der Auftrag lautete nicht, Hand an einen Zivilisten zu legen.“ sagte sie also schlichtweg ruhig und freundlich, trotzdem bestimmt. Es folgte keine weitere Diskussion, dazu hatte der alte Knacker auch keine Zeit, denn bereits der nächste Schlag traf ihn an der Wange, was ein unschönes Geräusch nach sich zog, dessen genauen Ursprung die 14-Jährige gar nicht wissen wollte. Wie lange das noch gehen würde? Irgendwann musste doch auch denen endlich die Puste ausgehen – oder aber einer umfallen, vielleicht aufgrund des hohen Alters ins Krankenhaus transportiert werden müssen. Der Plan von Hei war wirklich genial... nicht.

„J-jetzt beruhigt euch doch endlich...“ Es waren noch ein paar Minuten vergangen, wie viele genau vermochte Mari allerdings nicht zu sagen, denn ihr Zeitgefühl hatte sich verabschiedet, um Platz für die Müdigkeit zu machen. Nun pendelten beide alte Männer einige Schritte zurück, jeweils in entgegengesetzte Richtung, und drohten jeden Moment nach hinten zu fallen. Bevor dies allerdings geschah, war das Liebespaar aufgesprungen, zu dem jeweiligen Großvater geeilt und hatte ihn stützend an der Seite gegriffen. Die Gesichter waren nach den ganzen Fausthieben wirklich kein schöner Anblick mehr, die Nasen krumm, Schrammen und spätestens das Blut zeigte, dass die Herren so bald wie möglich ins Krankenhaus gebracht werden sollten. Der Atem ging stoßweise, laut und unkontrolliert, während sich die Alten in die Augen blickten, schwiegen und wieder war offensichtlich, wie ähnlich sie sich in Wirklichkeit waren. „Bitte.. wir haben genug von diesem Streit. D-die ganze Familie hat das.“ Oboro deutete mit der Hand auf die restlichen Mitglieder, die noch immer beisammenstanden, sich bis vor Kurzem unterhalten hatten und nun einfach nur bedrückt zu den Streithähnen blickten, in der Hoffnung, dass die Geschehnisse hier endlich Früchte tragen würden. Auch Gennosuke wollte die Chance nicht verstreichen lassen, seit Ewigkeiten hatte er sich nicht getraut, seinen Großvater auf dieses 'Problem' anzusprechen, nun war er ungewollt in die Position des Sprechenden hineingerutscht … und wenn Oboro es schafft etwas auszusagen, dann musste er einfach nachziehen. „Sie hat recht. Das geht schon viel zu lange, es muss ein Schlussstrich gezogen werden.“Gennosuke nickte seiner Partnerin zu, lächelte sie aufmunternd an und wollte etwas an seine Aussage hängen, doch der Mann in seinem Arm kam ihm zuvor, hob die Hand und stoppte ihn in seinem Vorhaben. Wieder diese Stille, welche die Hyuuga nur dazu nutzte, die Arme vor der Brust zu verschränken, weiterhin das Lächeln auf den Lippen zu behalten und sich ihren Teil zu denken. Tatsächlich – sie musste nichts machen. Alles pendelte sich ein, ohne dass die Shinobi einen weiteren Finger krümmen mussten. Der Plan von Hei schien aufzugehen.. das wurmte die Braunhaarige.
Schweigen.
Schweigen.
.. Lachen?
Wo war der Übergang gewesen? Zuerst hatte man die Ohren spitzen müssen, um das leise Kichern der beiden alten Männer zu hören, dann wurde es lauter, kräftiger und schließlich übertönten sie im Duett jedes Geräusch der Natur, es hallte in der Umgebung wider und war noch lauter als das Gebrüll zuvor. Diese wenigen Fausthiebe hatten dazu beigetragen, dass sich der Ärger, Zorn, das Misstrauen der vergangenen Jahrzehnte in Luft aufgelöst hatte, anders konnte Mari es sich nicht erklären, dass zwei sich hassende Personen plötzlich zusammen zu glücklichem Gelächter anstießen. Das Lächeln der Hyuuga wurde stärker. Hei hatte die Wette gewonnen – auf voller Linie.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Irgendwie war ja bereits sein ganzes normales Leben aus den Fugen geraten, als er in die Akademie gekommen war; Seine Weltanschauung wurde in eine Waschmaschine geworfen und dann in den Trockner geschmissen; Ohne Schongang. Alles war so radikal anders hier, als in der Wüste, die Menschen, die Einstellung, die Städte - Hei hätte nicht gedacht, dass hier noch irgendwas in seinem Sinne normal sein würde. Allerdings war vermutlich auch nichts normal, was aus den staubigen Abgründen der Wüste lebend wieder auftauchte; Allerdings hatte er doch irgendwie mit einer Art Ausgang wie diesem hier gerechnet. Zwar nicht genauso; Nicht so schnell und reibungslos, aber ja, irgendwo hatte der junge Suna-nin darauf gewettet, dass die beiden Kerle im Grunde gar nicht so verschieden waren, sich vielleicht sogar besser kannten, als man glauben wollte. Und... es war kaum zu glauben, aber sein Plan war aufgegangen. Hei lächelte ein leichtes Lächeln, es war kaum zu sehen, drückte aber innigste Befriedigung über den Verlauf der Ereignisse aus. Es war wirklich kein schöner Anblick gewesen, aber letztendlich waren Männer eben Männer; Das machte vermutlich keinen Unterschied. Die Natur hatte eben den Geschlechtern verschiedene Rollen zugeteilt, und die Rolle des Männchens war es, seine Stärke zu demonstrieren und zu versuchen, zu dominieren. Simple Biologie und in diesem Falle zwar nur bedingt anwendbar, aber durchaus benutzbar, um die Vorgänge zu erklären. Die beiden Alten sahen schrecklich aus - die Gesichter würden am nächsten Morgen sicherlich grün und blau werden, doch dass war eben wieder nicht des Tatsumakis Problem. Der junge Mann stand, immer noch die Hände hinter dem Kopf verschränkt, immer noch dieses feine Lächeln auf den Zügen, und betrachtete die Ereignisse. Eben jenen Gesichtsausdruck hatte er auch Mari geschenkt - haha - als sie ihn angesehen hatte. Natürlich war sie skeptisch gewesen. Sogar er war skeptisch gewesen; Aber das bedeutete nicht unbedingt, dass der Plan zum scheitern verurteilt war. Manchmal musste man eben nur auf das richtige Pferd setzen, und die Ereignisse würden ihren eigenen Gang gehen. Wirklich, ideal, das Ganze.

Jetzt warf er doch noch einen Blick zu dem Mädchen, welches ganz in seiner Nähe stand. Die braunhaarige Hyuuga lächelte. War das nun ein gutes Zeichen oder ein schlechtes? Hei wagte nicht, es zu deuten. Natürlich, er hatte sie ihm Grunde dazu gebracht. Es war nicht ihre Aufgabe gewesen; Und wer wusste schon, ob die Probleme wirklich gelöst waren? Aber... nun, er würde später vermutlich ein wenig Missmut abbekommen - oder? Vielleicht hatte er sich das 'Lob', was ja noch anstand, verdient. Die andere Möglichkeit war natürlich, dass die Prinzessin säuerlich reagierte. Mh, eine weitere Wette könnte das Problem lösen, aber Hei vermutete, dass er seine Glück für diesen Tag wirklich aufgebraucht hatte. Der Tatsumaki wollte es nicht drauf ankommen lassen; Heute war wirklich genug mithilfe von Wetten gelöst worden. Schmunzelnd blickte Hei wieder zu den beiden Familien, legte den Kopf schief. Offensichtlich waren die Patriarchen, die im Moment eher wie alte Straßenräuber aussahen, total ausgepumpt, lehnten gegen die Wand des Hauses und sprachen einfach miteinander. Zu einfach, dachte sich Hei, seufzte leise. Genausogut hätte es einfach umschlagen können... genauso gut hätten sich die Familien hier komplett an die Gurgel gehen können. Er hatte verdammtes Glück gehabt. "Shinobi-kun, Kunoichi-san." Oboro stand plötzlich, ihren Gennosuke an der Hand haltend, vor ihnen, und verneigte sich. "Vielen Dank. Ich weiß nicht, wie ihr es gemacht habt, aber Großvater und Gennosuke-kuns Großvater haben sich einigermaßen vertragen, glaube ich. Sie haben uns gesagt, warum ihr Beiden ursprünglich hier wart..." Sie errötete ein wenig, sah auf den Boden, löste ihre Hand aus der ihres Partners und drückte die Spitzen ihrer Zeigefinger zusammen, offensichtlich ein wneig peinlich berührt. "Ihr habt uns... beobachtet, oder? Ich... wir..." Sie verstummte, und wollte offensichtlich nicht weitersprechen. Schließlich wurde es offensichtlich auch dem Romeo der Geschichte ein wenig zuviel Gestammel, er legte einen Arm um die Hüfte des Mädchens, zog sie näher und lächelte ein glückliches Lächeln. "Was sie damit fragen will... habt ihr alles gesehen?" Hei schien einen Moment zu überlegen, schielte zu der Hyuuga an seiner seite, neigte dann leicht den Kopf. "Ich bin froh, dass es alles so gelaufen ist. Nein, gesehen nicht. Es war zu dunkel; Allerdings möchte ich nicht lügen, gehört... ja." Sein Lächeln wurde zu einem leichten Grinsen. Nun, er log ja nicht immer. Nur, wenn es sein musste. Oboro und Gennosuke verabschiedeten sich mit den Worten, dass der Auftrag nicht nur mit Bravour erledigt worden war, sondern auch die Belohnung ohne Probleme dort ankommen würde, wo sie hingehörte, inklusive einer Empfehlung. Noch dazu waren beide leicht errötet - immer noch. Gut, bei dem Gedanken, dass ihn jemand bei so etwas beobachten würde... lief es ihm irgendwie auch kalt den Rücken hinunter. Hei seufzte leise - immerhin sahen die beiden Verliebten davon ab, Mari und ihn auch noch zum Essen einzuladen. Irgendwie war es ja jetzt auch gut; Hei und Mari waren schon wirklich lange auf. Keine Stunde Schlaf hatten sie diese Nacht bekommen, und hatten sich einer Szene widmen müssen, die beinahe kinoreif gewesen war.

Schließlich - einige Zeit später, nach weiteren Danksagungen, doch einigen halbherzigen Angeboten, das Frühstück mit einzunehmen und einige Fragen über ihre Person - fanden sich Hei und Mari auf dem Weg wieder, der sie zum Dorf zurückführte. Die Sonne war gerade erst wirklich aufgegangen; auf dem Weg in die Stadt würde sie ihnen in den Rücken scheinen, die ganze Zeit über. Immerhin etwas. Ohne irgendeine Scham zu empfinden, gähnte der Suna-nin, hielt sich allerdings immerhin die Hand vor den Mund. "Ü~brigens.", fing er an, noch ein wenig gähnend, streckte sich dann leicht. "Ich denke, wir können wenigstens den Teil mit dem Lob vergessen.", fuhr er fort und lockerte seine Arme und Beine ein wenig. Er war es nicht gewohnt, so lange aufzusein. Natürlich, er konnte, aber wollen... nein, sein Körper wollte Schlaf. Jetzt, gleich. Sofort. Gestern! "Immerhin war das nur Glück.", murmelte er und strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht, schmunzelte. "Pures Glück. Aber danke; Wegen dir ist das erst möglich gewesen." Er deutete eine Verbeugung an, gähnte noch einmal leise. "Bist du nicht müde, Hime?"
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Was die Merkwürdigkeit anging, so spielte dieser Job auf jeden Fall bei den ersten Plätzen mit. Hier war so viel Drunter und Drüber gegangen, dass die Hyuuga doch glatt dabei gewesen wäre, den Überblick zu verlieren. Geräusche in der Nacht, ein Liebespaar an einer Mauer, zwei alte Knacker, die sich blutig schlugen... über diese Geschehnisse hätte ein Buch geschrieben werden können. Liebe? Check. Drama? Check. Gewalt? Check. Humor? Also zwei sich schlagende Großväter konnten schon das ein oder andere Schmunzeln hervorrufen. Das könnte ein Bestseller werden, fehlte Mari nur noch das Talent fürs Schreiben, daher wurde dieser grandiose Gedanke einer Schriftstellerin auf der Stelle wieder verworfen. Wäre ja auch zu leicht verdienter Reichtum gewesen, was? Die Braunhaarige sah noch immer mit dem sanften Lächeln auf den Lippen hinüber zu den Auftraggebern, musterte ihre Wunden aus der Ferne und war in diesem Moment recht froh, kein Iryônin zu sein. Jene hätten sofort erkannt, was diese alten Knochen nun ganz genau für Wunden davongetragen hatten und hätten sich beim Anblick des gerade eben geführten Kampfes vermutlich die Haare ausgerissen. Doch mit ihrem medizinischen Unwissen, sah Mari nur ein wenig Blut und das entstellte Gesicht, konnte aber keine genauere Diagnose aufstellen, wandte sich also getrost ab und schenkte – nun neben dem Tatsumaki stehend – dem Liebespaar Gennosuke und Oboro ihre Aufmerksamkeit, die beieinanderstehend das Gespräch mit den Ninja suchten. Die weißen Augen richteten sich auf das stammelnde Mädchen, wanderten dann allerdings weiter zu dem jungen Mann, der seine Partnerin näher an sich zog und seinerseits das Wort erhob, um die Frage verständlich auszudrücken. Alles gesehen? Das Lächeln der Kunoichi war noch immer unverändert, auch als Hei dachte, ihr einen Blick zuwerfen zu müssen, änderte sich daran nichts. Sie lies den Tatsumaki sprechen und verzichtete einfach darauf, ihrerseits eine Antwort zu geben. Zu dunkel.. nicht für das Byakugan. Mari hatte mehr gesehen, als es hätte sein müssen, man konnte sagen, sie hatte das Liebespaar in einem ihrer wichtigsten Momente beobachtet, der erste Kuss sollte schließlich immer eine bestimmte Magie umgeben. Schämte sich die Hyuuga deshalb? Sie lies sich zumindest nichts dergleichen anmerken. Trotzdem, dass Gennosuke und Oboro sich ausgerechnet in der Nacht das erste Mal küssen mussten, an welcher sie von den Shinobi bespitzelt worden waren, war Pech gewesen. Für beide Seiten.

Das Resultat der Geschichte: Ein erfolgreicher Auftrag, erneut eine Empfehlung und ein erarbeiteter Verdienst. Man konnte sich also nicht beschweren, in dieser Hinsicht, dachte sich auch Mari, als sie an der Seite ihres Kollegen den Rückweg nach Jôsei antrat, glücklich darüber, diesen verstrittenen – Pardon, ehemals verstrittenen – Familien den Rücken kehren zu können. Die Ge'nin lächelte noch immer vor sich hin, hatte die Hände in den Taschen ihres Kapuzenpullovers verschwinden lassen und schwieg. Schwer zu sagen, ob Mari überhaupt noch einmal vorhatte, etwas zu sagen, gar etwas Bestimmtes ausdrücken zu wollen. Sie wirkte wie eine Puppe. Die Sonne erhob sich allmählich, die Vögel zwitscherten, alles deutete auf einen angenehmen Frühlingstag hin – abgesehen von dem gemischten Gefühl von Hunger und Müdigkeit, welches sich im Inneren der Hyuuga ausbreitete. Aber wir hätten es ja nicht mit Mari zu tun, wenn sie das so offensichtlich nach außen tragen würde. Als der Suna-Nin an ihrer Seite gut erkennbar gähnte, sich eine Hand vor den Mund hielt und dahinter den Mund wahrscheinlich einem Löwen gleich aufriss, wandte sie sich ihm zu, zumindest der Kopf bewegte sich in seine Richtung. Die Brust hob sich an, als Mari unweigerlich tief Luft holen musste. „Da hast du allerdings recht.“ kommentierte sie dann, endlich wieder ihre Stimme erhebend und mit dem freundlichen Unterton, der sich sehr üblicherweise bei ihr zeigte. „Ich wäre auf deine Erklärung gespannt gewesen, wenn die Dorfleitung hätte wissen wollen, warum wir zugesehen haben, dass sich zwei alte Männer blutig schlagen. Natürlich war es nicht unsere Aufgabe, den jeweils anderen Auftraggeber anzugreifen... doch wir hätten dazwischen gehen müssen. Zumindest, wenn es sich so vor unseren Augen abspielt.“ Wirklich, was der Tatsumaki sich in diesem Falle bei der oberen Schicht für eine Ausrede hätte einfallen lassen, darauf wäre Mari gespannt gewesen. Nachteil daran nur, egal was er erzählt hätte: Die Kunoichi hätte mit ihm im Boot gesessen. Sie hatte seiner Idee trotz aller Skepsis – nicht einmal wegen der Wette – vertraut, wäre dieses Vertrauen umsonst gewesen, wäre sie mit ihm untergegangen. In diesem Falle war es gut, dass dem Schwarzhaarigen die Glücksfee während des Auftrages wohlgesonnen gewesen war. Zumindest blieb es dem Weißauge erspart, Hei dafür auch noch zu loben – das wäre wirklich schwer gewesen.
Das Lächeln war noch immer ins Gesicht gemeißelt, der Körper recht steif, als sie verwundert seine Andeutung einer Verbeugung erkannte. Stimmt, ohne sie wären die Knacker nicht auf sich losgegangen, da war was Wahres dran. „Hm?..“ Auf die Frage hin, ob sie müde wäre, legte sie den Kopf schief, musterte den Jungen. Er gähnte ohne Vorbehalt, ob nun eine Dame neben ihm stand oder nicht. Er war auf jeden Fall müde, daraus machte der Tatsumaki gar keinen Hehl. Plötzlich löste sich das starre Gesicht Maris, das Lächeln verschwand und sie atmete tief aus, senkte kurz die Lider. „Was denkst du? Ich habe nicht mehr als du geschlafen.“ Dieses Schweigen, das Gesicht wie einer Puppe geklaut, es hatte eigentlich nur dazu beitragen sollen, um nicht jedem Menschen der Umgebung gleich zu zeigen, wie erschöpft die Hyuuga in Wirklichkeit war. Diese Offenheit in solchen Angelegenheiten, wie Hei sie zeigte, besaß Mari einfach nicht. Die Lider hoben sich, gaben die weißen Seelenspiegel wieder frei, fixierten sich kurz in jenen blauen des Schwarzhaarigen. Danach wandte sie den Blick von ihm ab, deutete mit dem Kinn nach vorne. „Das Tor.“ Tatsächlich, bereits wenige Minuten, nachdem sie losgegangen waren, kamen sie schon wieder in Jôsei an, verließen die 'Wildnis' und betraten den Platz vor dem Südtor – der Ausgangspunkt des Auftrages. Es war noch so früh, dass nur wenige Menschen unterwegs waren, nur mit einem Nicken wandte sich die Hyuuga an die Wachen, welche bereits Stellung bezogen hatten, versuchte auch hier wieder zu lächeln. Es sollte ein stillschweigender Morgengruß sein. Jetzt fehlte nur noch eine kleine Sache.. so unangenehm es auch war. Die Braunhaarige drehte sich – sie standen nun circa mittig auf dem Platz – zu Hei, das Lächeln verflog. „Du hast die Wette gewonnen. Ich spreche von der Ersten.“ Mari wirkte verdammt ernst, während sie diese Worte widerwillig aussprach, wandte jedoch für keinen Wimpernschlag den Blick von dem Suna-Nin ab. „Das Essen. Du weißt nicht einmal, wo ich wohne, richtig?“ Damals hatte die Hyuuga zusammen mit Aiko den Schwarzhaarigen zu seiner Wohnung gebracht, doch umgekehrt war dies noch nicht der Fall gewesen. Normalerweise war so etwas auch nicht nötig, aber eine Niederlage war eben eine Niederlage. Das musste die Braunhaarige eingestehen – leider.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Die nächsten Gähner, die noch hätten folgen können, unterdrückte der Suna-nin einfach, streckte sich nur hier und da einmal und trottete sonst, ruhig und nicht wirklich erpicht darauf, jetzt noch ein großes Gespräch anzufangen - nun, Mari schien eh nicht in der Stimmung zu sein, vermutlich war sie einfach nur müde und ein wenig genervt, dass sie verloren hatte - neben der Hyuuga her. Es war schon langweilig, es zuzugeben, jedenfalls mit der Zeit. Wenn er zählen hätte müssen, wie oft er sich schon eingestehen hatte müssen, dass die Braunhaarige Recht gehabt hatte, würde er vermutlich auf eine Zahl kommen, die die Kapazität seines Geldbeutels übertraf, und das war irgendwie so traurig, dass sich der Suna-nin lieber dem widmete, was sie gesagt hatte - und nicht darüber nachgrübelte, wie oft sie ihn jetzt moralisch oder simpel taktisch schon ausgebootet hatte. Seltsamerweise... immer erst nachher. Nunja. "Guter Einwand.", gab der Junge mit der goldenen Haut zu, seufzte leise, spielte mit dem Ende seines Zopfes, weil er gerade nichts anderes zu tun hatte; sah der Stadt entgegen - nun, eigentlich kamen ja er und die Kunoichi der Stadt entgegen - und überlegte einen Moment. Was sollte er ihr antworten? Das er keinen Plan gehabt hatte? Das er sich eigentlich sicher gewesen war, was den Ausgang anging? Schwierig. "... Ich denke, ich hätte schon eine Ausrede gefunden.", brummte der Tatsumaki leise. Er musste dringen seine Strategien ein wenig abändern; Eigentlich hätte er es wirklich so machen können, wie Mari es vorgeschlagen hätte. Aber dann wären diese beiden Familien weiterhin in diesem Zwist gefangen gehalten worden, ohne, dass sich jemand darum kümmerte. Das erinnerte ihn irgendwie an das, was Ririchiyo gesagt hatte - sie wollte nicht die Welt verändern, sondern nur im Rahmen der Möglichkeiten kleine Dinge machen, die möglichst weitläufig gutes bewirkten. Gut, das konnte man so doch einmal festhalten, zumindest für diesen Job. "Wenn das alles nichts geholfen hätte - also wenn ich gemerkt hätte, dass sich dort nichts tut - hätte ich vermutlich eingegriffen. Aber du hast doch auch gesehen, wie ähnlich sich die Beiden waren... und dass sie, obwohl sie mit uns gesprochen haben während ihres Kampfes, nie 'unfair' waren. Abgesehen von den Beleidigungen." Der junge Mann kicherte leicht, was zu einem leisen Gähnen wurde, sehr viel moderater noch als die davor.

Und es passierte nicht mehr viel. Jedenfalls nicht, bis sie in Shiro ankamen; In der Zwischenzeit wunderte sich Hei, wie wächsern das Gesicht von Mari doch im Moment aussah. War das Ausdruck ihrer Müdigkeit? Unbewegt, absolut unbewegt. Ein seltsamer Gedanke, dass sich jemand so von seiner Aussenwelt abschloss. Warum? Hei konnte es nicht nachvollziehen - aber das war vermutlich ein Teil seines Erbes. Auch er verschloss Teile seines Selbst vor anderen, vor allem und jedem: Aber so, dass es eben niemand merkte. Mari lächelte, aber konnte nicht verhindern, dass sie im Moment einfach... nicht so wirkte, wie sie es sonst tat. Die Byakugan-Augen sahen aus wie immer. Das Lächeln auch; die Körperhaltung. Alles war im Grunde wie sonst auch, aber der Suna-nin wusste, dass eine lange Nacht hinter ihnen lag, und deshalb sah er Anzeichen dafür, dass sie müde war. Nun, dazu kam natürlich, dass sie es im Grunde zugab... und in just diesem Moment löste sich das Lächeln auf, und für einen klitzekleinen Moment konnte Hei erkennen, dass Mari wirklich müde war. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, aber er bohrte nicht weiter in der Wunde. Mal abgesehen davon, dass er selbst nicht mehr ganz auf der Höhe war, musste er zugeben, dass es eine gelungene Abwechslung war, einmal sehen zu können, wie sich das Gesicht von Mari ohne das typische Lächeln verhielt. Trotzdem gab es noch viele Gesichtsausdrücke, die Hei gerne von Mari gesehen hätte - ein echtes Lächeln ganz vorne auf der Prioritätenliste. Ob das so einfach werden würde? Vermutlich nicht. Schließlich kamen sie auf dem Platz hinter dem Tor an, und als sich das Mädchen zu ihm umdrehte, strich sich Hei müde durch die Haare. Why so serious? Er grinste leicht, einfach, weil es für ihn einfacher war, dieses Grinsen vor sich herzutragen, als einen neutralen Gesichtsausdruck. "Stimmt.", erwiderte. 'Das hätte ich beinahe vergessen' lag ihm auf der Zunge und 'Ich habe gewonnen' auch, allerdings ließ er es. Es hatte keinen Sinn, jetzt noch auf Konfrontationskurs zu gehen, vor allen Dingen, weil er simpel die Kraft dafür nicht mehr hatte. "Und stimmt, ein zweites Mal." Er lächelte leicht, nickte. "Ich fürchte jetzt, wo wir in der Stadt sind, würde ich mich selbst mit einer Beschreibung wieder einfach so verlaufen." Einen Moment war Hei versucht... einfach die Wette ad acta zu legen, Mari von dieser 'Pflicht' zu entlassen, nach Hause zu gehen und zu schlafen: Aber dann wurde ihm klar, dass Mari das erstens nie gemacht hatte, zweitens die Gelegenheit zu gut war und drittens... das schon wirklich schwach gewesen wäre. "Dann führt mich zu Eurem Domizil, werte Hyuuga...", fing Hei an, wurde aber mit einem Mal unterbrochen, als sich ein Gesicht in sein Blickfeld schob, das er gehofft hatte, nicht mehr zu sehen. Sein Gesichtsausdruck entgleiste, seine hellen Augen schienen einen Moment Verzweiflung auszustrahlen. "Nein...", flüsterte er leise, dann - "Tatsumaki-kuuun!" "Verdammt."

"Tatsumaki-kun, hallo, ich habe mich schon gefragt, warum ich dich hier nie sehe, aber nein, du bist ja schon wieder mit der jungen Hyuuga unterwegs. Guten Morgen, Hyuuga-san. Unabhängig davon, hast du meinen Regenschirm noch, den bräuchte ich nämlich zurück, weißt du, der ist mir wichtig, und wenn du ihn mir zurückbringen könntest wäre das ganz toll, Tatsumaki-kun, und übrigens, hast du schon wieder eine Aufgabe erledigt, wahrscheinlich schon, oder? Ich habe dich ja damals empfohlen, euch beide, und ich habe letztens noch einmal gefragt, ob ihr euch gut anstellt, und man sagte mir ja, das tut ihr [...] und ja, deshalb, Tatsumaki-kun, musst du, wenn du Nudeln kochst, immer Salz hinzufügen!" Bitte, bitte, einen Tisch zum den Kopf darauf zertrümmern! Hei brauchte jetzt einen. Yamada-san hatte es geschafft, ihm wieder einmal die Ohren abzukauen, ohne, dass er auch nur ein Wort gesagt hatte. Das Weib war irre! Jetzt allerdings verzog sie sich wieder; Angeblich, um ihre Hunde zu füttern. Hei wand sich Mari zu, bließ die Wangen ein wenig auf, als wäre er empört. "Verzeih'. Ich weiß nicht, was diese Frau hat."
 
Oben