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Job: Wie werde ich ihn los...?

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Hah. Es war kühl, wirklich kühl - jedenfalls für Heis Verhältnisse. War er zwar gegen Hitze so gut wie Immun, war Kälte doch eher etwas, wogegen er sich wenig abgehärtet wähnte. Der junge Mann bließ seinen Atem in seine Handfläche, mit Feuerchakra angereichert, so dass er ein wenig etwas von einer Lokomotive hatte einen Moment - sein Atem zog hinter ihm her wie eine Wolke. Ein kleines Mädchen, welches ihn ein wenig erstaunt betrachtete hatte, hüpfte hoch und versuchte die 'Wolke' zu fangen. Blöd nur, dass es nur Wasserdampf war, nicht? Enttäuscht zog das höchstens sieben Jahre alte Mädchen von dannen, und Hei spielte noch einmal Dampfmaschine, ließ heißen Atem aus seinem Mund entfliehen und seine Handflächen wärmen. Brr. Wie sollte das erst werden, wenn der Schnee wieder fiel? Schlimmste Zeit im Jahr, jedenfalls für den Tatsumaki, der zwar die Schönheit des Schnees verehrte, allerdings die Nässe und Kälte dann doch nicht unbedingt am eigenen Leib spüren musste. Nein, da konnte er sich deutlich Schöneres vorstellen. Was lag also an, dass sich der doch durchaus ab und zu gemütliche Suna-nin bei diesem zwar sehr klaren, aber doch frühen und eben auch kalten Morgen aus dem Haus begab? Ein Job. Was auch sonst? Er war ja im Grunde am Arbeiten ohne Ende; Mit kleiner Unterbrechung vor der letzten Mission, weil er einige Zeit krank gewesen war. Lästig, aber nicht unbedingt zu verhindern, offensichtlich konnte einen so eine Grippe doch länger ans Bett fesseln, als er selbst geahnt hatte. Ein Job... und zwar ein sicherlich nicht von den VDJ angezettelter. Das war doch schon einmal ein Fortschritt; Er hätte fast nicht erwartet, dass es etwas bringen würde, die Vorfälle zu melden, aber ab und zu konnten wohl auch die langsam mahlenden Zahnräder der Verwaltung Dinge bewegen. Auch, wenn's manchmal unmöglich schien, es war offensichtlich geschehen: Seltsame Sache. Viel war nicht geschrieben worden in der Jobbeschreibung, wie so oft - kurz, knapp und vor allen Dingen: So informativ wie das Schild des kleinen Ladens, vor dem er jetzt stand. "Essen" stand auf dem Schild, und so allgemein waren auch die Informationen gehalten worden. Ein Mädchen, welches an einen Kerl verheiratet worden war, so eine Art Zwangsheirat, vermutete er. Da Shiro eher versuchte, solche Dinge auszumerzen, war dieser Auftrag gleich mit 3 - drei! - Shinobi besetzt worden - aber vielleicht zurecht, denn diese Tradition war in der Bevölkerung noch viel zu tief verankert. Was für ein Schwachsinn. Aber wie hieß es noch so schön: "Hast du mal ein Problem, dann ruf die Ninjas, die machen generell alles, solange man ein wenig Geld hat" - Klar! Aber... es war doch schon seltsam, dass... wie hieß das Mädchen noch einmal? Richtig: Mikazama Ren. Dass Mikazama Ren das Geld hatte, drei Shinobi zu bezahlen, obwohl sie doch aus 'Kostengründen' - so gemein das klang - an den Kerl da verkauft, ähm, verheiratet werden sollte. Hei musste vermutlich nicht einmal mehr Stellung nehmen; In seinen Gedanken war sein Standpunkt diese Dinge betreffend ziemlich fest betoniert. Lag nicht nur daran, dass seine Eltern ihn so erzogen hatten, sondern auch, dass er sicher nicht an irgendjemanden verheiratet werden wollte. Nun, wenn überhaupt, dann jemanden, der ihn aussuchte. Oder eben anders herum, nicht? So sollte es jedem gehen: Die Freiheit zu wählen, immerhin hatte man ja ein eigenes Leben. Viele Eltern wussten das hier ja immer noch nicht wirklich... Siehe Ririchiyo. Das Mädchen war ja auch schon verlobt... Absurditäten, wo man auch hinsah. Oder die Hyuuga...

Hyuuga! Das Stichwort. Hyuuga Mari, Sprössling eben jener alten Shinobi-Familie aus Konoha, würde auf diesem Job mit von der Partie sein. Nichts besonderes mehr. Sie natürlich schon, ihre Anwesenheit bei Jobs mit ihm allerdings weniger, da konnte niemand mehr etwas gegen sagen - auch niemand, der vielleicht sagen würde, dass sich Hei gefälligst geehrt fühlen solle, dass er mit der tollen, wunderbaren Mari einen weiteren Job erledigen 'durfte'. Jaha. Ob die junge Kunoichi ähnliche Ansichten wie er hatte, was dieses Thema anging? Hei wusste es nicht, er konnte sich durchaus vorstellen, dass sie eine eher konservative Einstellung dazu hatte, immerhin waren die Hyuuga altmodisch wie ihr Stil und die Familie an sich. Aber das gehörte wohl irgendwo dazu; Die einen nannten es 'Tradition', die anderen veraltet - aber vielleicht hatte sie ja auch ähnliche Ansichten wie er. Und wie sah es mit Sato aus? Sato Yuuta, auch ein bekannter Name, immerhin etwas... der etwas kränklich aussehende Shinobi, mit dem Hei schon einen Job hatte bestreiten müssen. Dürfen. Wie auch immer. Ob er sich verändert hatte? Bei dem Tatsumaki konnte man ja behaupten, dass er mittlerweile sehr viel kräftiger wirkte als noch vorher; Einfach so, dass die Rippen nicht mehr so deutlich sichtbar waren, dass man sie zählen konnte. Hei holte tief Luft, hauchte noch einmal in seine Handflächen, eine große, weiße Wolke hinter sich herziehend, und kam schließlich an dem Platz an, an dem sich die Drei treffen würden - um anschließend einmal mit der Auftraggeberin in Kontakt zu trefen. Ob er der letzte war? Noch eine Wolke. Man, war das kalt... er wollte wieder nach Hause und nicht länger Dampflok spielen. Die Sonne schien zwar, wärmte aber nicht mehr wirklich. Dafür war allerdings erst einmal ein Bräutigam zu überzeugen.. das sollte Mari doch hinbekommen, nicht? Mit ihrer Ausstrahlung... und so.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Ein neuer Tag, ein neues Problem, das es zu bewältigen gab – aus Maris Sicht. Was diese Problematik darstellte? Recht schnell erklärt: Eine hektische Mutter, die von oben nach unten, von rechts nach links und das komplette Haus noch einmal in umgekehrter Reihenfolge ablief, dabei hier putzte, da rückte und auch noch den letzten Teller auf dem langen Tisch im nur selten benutzten, aber dennoch vorhandenen, Speisesaal des großen Anwesens zurechtrückte. Da der Vater Maris mal wieder auf einer länger andauernden Mission unterwegs war und Aiko bereits gestern Nacht zu einer Freundin gebracht worden war – damit Yue auch in Ruhe ihre Vorbereitungen treffen konnte – lag es nun an der Kunoichi, ihrer aufgedrehten Mutter dabei zuzusehen, wie sie zum fünften Mal die Gläser richtig rückte. Ein stummer Seufzer entfloh der Kehle der 15-Jährigen, die ihren Pferdeschwanz fester zog und sich schlussendlich auf die längliche Couch im Wohnraum niederließ, die weißen Äuglein gen Wanduhr richtete. Hm.. noch stand die Braunhaarige unter keinem sonderlichen Zeitdruck, wenn sie sich noch fünf Minuten gönnte und sich danach auf den Weg begab, um den anstehenden Job mit Bravour zu absolvieren, wäre sie nicht nur pünktlich, sondern vermutlich wieder so überpünktlich, dass sie auf die restlichen Teammitglieder für diesen Auftrag warten konnte. Okay, aber bevor wir mit diesem Punkt fortfahren, eine kurze Erklärung, warum die Mutter der Kunoichi – eben genannte Yue – bereits in der frühen Morgenstunde in einer solchen Hektik war, um das gesamte Anwesen auf Vordermann zu bringen. Offizielle Antwort: Frauentreffen der Nachbarschaft. Inoffizielle, aber um einiges ehrlichere Antwort: Zeit für Klatsch, Tratsch und andere Geschichten, von stolzem Prahlen über den eigenen Nachwuchs, über den Austausch der neuesten Modetipps bis hin zur Lästerei, dass Frau ABC oder Herr XYZ ja ein oder zwei Kilo zugenommen haben mussten. Mari war sich nicht sicher, ob ihr Vater – Shirou – wusste, dass eine solche Versammlung in dem von ihm mit solcher Mühe behüteten Anwesen stattfinden sollte, doch wenn dem so sein sollte, konnte sie verstehen, dass er lieber auf Mission war, als sich der Flut an Frauenklatsch darzubieten. Yue hatte zwischenzeitlich auch vorgeschlagen, dass Mari doch endlich einmal teilnehmen könnte, sie in dem Alter sei, die Damen aus der Nachbarschaft besser kennenzulernen. Nee, echt, darauf konnte die junge Hyuuga gut und gerne verzichten. Daher hatte sie als schnelle Entschuldigung den nur zu gut angekommenen Job genommen, der ein paar Tage zuvor in Form eines Briefes an sie weitergeleitet worden war. Die Tochter einer ärmlichen Familie sollte zwangsverheiratet werden, an irgendeinen Kerl aus vermögendem Haus, um somit nicht nur die Zukunft des eigenen Nachwuchses, sondern die ihrer ganzen Sippschaft zu sichern. Hörte sich nicht ganz so schön an, was? Mari versuchte sich gedanklich nicht weiter als nötig auf die Sache einzulassen, denn als engagierte Kunoichi Shirogakures lag es nicht in ihrem Aufgabenfeld, irgendwelche persönlichen Urteile zu diesen Dingen zu fällen, sondern einfach zu erledigen, wofür sie bezahlt worden war. Oder eher werden würde – natürlich sollte alles effizient, schnell und nach Möglichkeit reibungslos geschehen. Es stand demnach an der Tagesordnung, den Verlobten dazu zu bringen, dass er freiwillig von dieser Heirat zurücktrat, sodass Ren – so der Name der Auftraggeberin – wieder frei auf dem Markt war, um vielleicht sogar irgendwann den Mann ihrer Träume zu treffen und zusammen mit diesem vor den Altar zu treten. Was eine schöne Vorstellung das doch sein konnte.

Geschickt war die Hyuuga ihrer Mutter aus dem Weg gegangen, bevor sie das Anwesen endlich verlassen hatte und somit jeglicher Gefahr, doch noch irgendwie in dieses Treffen der Klatschtanten involviert zu werden, entkam. Entsprechend der frischen Temperaturen trug das Mädchen keine kurzen Hosen oder dünne Tops, wie es den gesamten Sommer über der Fall gewesen war. Wäre bei diesem Wetter auch lebensmüde, selbst wenn Mari sich gewünscht hätte, durch solche Handlungen den Sommer in irgendeiner Weise dazu zu zwingen, noch ein wenig länger dazubleiben. Ähnlich wieder Tatsumaki war auch sie kein Fan vom Winter, daran änderte auch nichts die Tatsache, dass das Weißauge in einer tiefen Winternacht das Licht der Welt erblickt hatte. Das Outfit jedenfalls belief sich an dem heutigen Morgen – nebst dem um die Hüfte gebundenen Konohaabzeichen an türkisfarbenem Band – aus einem dicken Kapuzenpullover, der durch die eingenähten Taschen erlaubte, die Hände in dessen Inneren zu verstecken. Ansonsten eine durchgängig schwarze Hose, was eine nette Abwechslung zu der sonst stets getragenen Leggins bildete. Sonst noch nennenswerte Dinge? Nein, eigentlich nicht. Wie sah es denn mit den Kollegen bei dieser ach so schwierigen und mit Gefahren gespickten Aufgabe aus? Es waren zwei männliche Vertreter, die der Kunoichi nicht einmal unbekannt waren. Da fragte sich die Autorin dieses Textes doch, ob es nicht klüger gewesen wäre, mehr weibliche als männliche Personen in einen Auftrag zu schicken, in dem es darum ging, eine Verlobung aufzulösen~ Aber egal, die Dorfleitung wusste schon, was sie tat. Der erste zu nennende Name lautete – man wunderte sich nicht mehr – Tatsumaki Hei. Schwarze Haare, die an Länge die der durchschnittlichen Frau um Längen schlug, etwas größer, strahlend blaue Augen und aus einem Herkunftsland, mit dem Mari hauptsächlich nur schlechte Erfahrungen gemacht hatte. An sich jedoch ein guter Partner, mit dem man eigentlich jeden Job mehr oder weniger schnell zu einem guten Ende führen konnte – da machte es auch keinen Unterschied, ob er nun einen bekannten Nachnamen trug oder laut der Vermutung der Hyuuga einfach nur auf seine erlernten Katon-Jutsu und seinen Verstand zurückgreifen konnte. Der zweite männliche Partner hörte auf den Namen Sato Yuuta. Sato? Richtig, auch mit ihm hatte die 15-Jährige bereits einen Job erledigt, in dem es darum ging, ein paar Gauner hinter Schloss und Riegel zu bringen. Wenn sie ihre Erinnerung nicht täuschte, trug er die Lotusblüte Shiros auf seinem Abzeichen, demnach ein Junge, der nicht aus irgendeinem fremden Dorf hierhergekommen, sondern direkt im Zentrum der hier lebenden Ninjawelt aufgewachsen war. Seine Methoden waren gewöhnungsbedürftig, überraschend und Mari war sich nicht sicher, ob sie diesen Wagemut bewundern oder verabscheuen sollte. Da hätte beim letzten Job wirklich etwas schiefgehen können. Nun, hier und heute würden wohl keine Bolzen zum Einsatz kommen, daher keine Gelegenheit für Yuuta, sich in erneute Lebensgefahr zu bringen.

Auf dem Platz angekommen kehrte das Mädchen aus ihrer tiefen Gedankenwelt zurück, spähte von einer Seite zur Anderen, nicht mit der Erwartung, eine der beiden gesuchten Gesichter erblicken zu können. Sie war ein wenig zu früh und bisher war es zumindest fast immer so gewesen, dass die Shinobi, mit denen sie zu einem Auftrag aufbrechen wollten, entweder genau pünktlich oder eben mit einer höflichen Verspätung auftauchten. Die Hände waren durch die Kälte bedingt nicht auf dem Rücken verschränkt, sondern sicher in den Taschen des Pullovers verstaut. Aber.. was war denn das? Die weißen Äuglein blieben an einer groß gewachsenen Gestalt hängen, die dort wie bestellt und nicht abgeholt mitten auf dem Platz stand und immer wieder einer Dampflok gleich Wolken beim Ausatmen in den Himmel steigen lies. Wenn das nicht der Suna-Nin war, seine Befürchtung, der Letzte zu sein, bewahrheitete sich nicht. Viel eher war er die erste Person, die sich hier eingefunden hatte, neben ein paar Zivilisten, die hier und da versuchten, so schnell ihre Beine sie eben tragen konnten, aus dem kühlen Wetter herauszukommen. Doch allgemein gesagt war es früh und dadurch bedingt noch vergleichsweise wenig los auf den Straßen Shiros. „Ohayo, Tatsumaki-kun.“ Mari hatte sich ihm von hinten genähert, war schließlich an seiner Seite aufgetaucht und schenkte ihm neben einem Seitenblick ein leichtes Lächeln, das doch in dieser Art so oft das Gesicht der Kunoichi nicht nur freundlicher, sondern auch entspannter aussehen lies. „Hast du dir schon ausgedacht, wie wir diese Verlobung am geschicktesten auflösen? Für den Fall, dass der Bräutigam nicht so schnell nachgibt, was ich fast befürchte.“ Sie legte den Kopf ein wenig schief, drehte sich dann jedoch noch einmal auf dem Absatz um und sah einmal über den gesamten Platz. „Sato-san ist noch nicht hier“, stellte sie kurz fest, zuckte dann mit den Schultern, „Da wir zu früh sind, kein Wunder.“ Hoffentlich tauchte der junge Mann bald auf – nicht, dass das Team noch zu spät kam. Wem es noch nicht aufgefallen sein sollte, es drehte sich für die Hyuuga sofort alles um die erfolgreiche Absolvierung des Auftrages, irgendwie typisch.
 
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Sato Yuuta

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Sanft lächelnd sah der Genin der schwarz-weiß gestreiften Katze zu, wie sie elegant von einem Dach aufs nächste Dach sprang, jeder Muskel in ihrem Körper perfekt arbeitend. Es schien fast, als ob das Tier auf ebener Erde ging. Und sich nicht mindestens 3 Meter über dem Boden auf der Dachschräge. Nein, mit erhobenem Kopf und Schwanz stolzierte sie neben ihm her, ihm, der den vergleichsweise einfacheren, da geraden Dachfirst nahm, den er entlang balancierte, sein Chakra sicherheitshalber auf seine Füße konzentrierend, was ihm einen noch besseren Halt gab. Ob Katzen auch so etwas tun konnten? Wie sah es mit Chakra bei Tieren aus? Eine gute Frage. Damit hatte er sich irgendwie noch nie beschäftigt. Er hielt inne, worauf auch die Katze kurz anhielt und fragend zu ihm hochsah, eine ungefragte, aber selbstverständlich berechtigte Streicheleinheit erwartend, jedoch nicht, das ihr zweibeiniger Begleiter einen Papierblock und einen Stift herausholte und auf dem etwas notierte, bevor er beides wiederwegsteckte und weiterging. Ohne sie zu streicheln. Was ein lautes Miauen zur folgte hatte und einen intensiven Blick aus den smaragdgrünen Augen. Doch Sato war noch immer mit der Frage beschäftigt und nahm es dieses Mal nicht war. Erst als beide ein weiteres Dach überquerten und sie exakt gleichzeitig landeten, ohne das auch nur der geringste Ton erklang, wurde das bisherige Verhalten eingehalten, was die Katze mit einem Schnurren begrüßte, während er sie hinter dem linken Ohr kraulte.

Sato schmunzelte, während er Richtung Treffpunkt des heutigen Auftrags weiterging. Der Tag fing gut an. Zuerst war er fast zu spät losgeeilt, weil nicht seine schöne, warme Weste finden konnte, worauf er sich entschieden hatte eine alte Abkürzung aus seiner Schulzeit zu nehmen. Die Dächer Shirogakures. Dieser Weg hatte drei Vorteile gegenüber dem niederen Weg. Da man sich rein theoretisch in Fluglinie bewegen konnte, gab es keine Gefahr, dass man sich verlief oder in einer Sackgasse endete. Zweitens nutzten trotz der Tatsache, dass dies ein Ninjadorf war, kaum jemand diese Route, was natürlich bedeutete, das man freie Bahn hatte. Und drittens war es ein guter Test der eigenen Koordination und Chakrakonzentration. Sato verstand wirklich nicht, warum nicht mehr Shinobi hier oben lang liefen. Schon allein aus drittem, wenn auch nicht direkt unlogischen Grund. Die Aussicht. Gewiss, auch die Straßen hatten Flair und Ausdruck, aber was war diese auf den Boden konzentrierte, staubschluckende Existenz gegen den freien Himmel, die ungebremste Aussicht, ja, das Panorama, den Shirogakure und der Himmel darüber bieten konnte? Wer konnte es sich erlauben nach oben zu sehen, wenn er nicht gerade eine Gasse nahm? Nein, hier oben war man frei, frei wie ein Vogel. Euphorisch sprang Sato.
Und fiel.
Im letzten Moment fing er sich. Und tätschelte beruhigend den Kopf der Katze, die ihn schräg ansah. Er musste lachen, als er bedachte, wie töricht das wohl ausgesehen haben musste. Da dachte er ans Fliegen und wäre fast abgestürzt. Er blickte zu der Katze, die wieder neben ihm herlief. Sie folgte ihm schon den ganzen Morgen über. Er hatte sie auf dem Dach getroffen. Und gestreichelt. Und seitdem hatte sie ihn nicht mehr verlassen. Eine Hauskatze war sie nicht, zumindest besaß sie kein Band oder sonst ein Hinweis auf einen möglichen Besitzer. Aber sie hatte auch kaum Narben oder sonst welche Spuren vom harten Leben einer Straßenkatze. Sie war wirklich ein schönes Tier. Das recht saubere Fell war schwarz und weiß wie bei einem Zebra gesteift, die Ohren und die Nase schwarz, der Schwanz an der Spitze schwarz. Ab und zu ließ sie ihr weißes Gebiss aufblitzen. Aber das schönste an ihr waren diese smaragdgrünen Augen. Nun, wann konnte man behaupten, so eine hübsche Begleitung zu haben, dachte der Genin lächelnd. Und keine drei Dächer weiter war auch schon der Treffpunkt. Er legte etwas an Tempo zu.


Der Auftrag heute war interessant. Ein junges Mädchen sollte verheiratet werden, doch wollte sie dies nicht. Darum hatte sie nun das Dorf gebeten, das sie ihren zukünftigen Gatten vom Gegenteil überzeugen sollten, ohne dass der wahre Auftraggeber dabei belastet wurde. Nicht mehr, nicht weniger. Prinzipiell konnte er nicht verstehen, warum Familien noch immer zu solchen Verhaltensmustern zurückgriffen. Dabei wurde oftmals mehr Leid verursacht und für Zukunft gesät, als man verhindern wollte. Auf der anderen Seite glaubte er jedoch die Motive zu verstehen. Auch wenn er natürlich nur darüber gelesen hatte. Erhalt der Familie, des Prestiges, der Macht, oftmals auch des Blutes. Der Einzelne wurde dem Erhalt der Gemeinschaft geopfert. Ein geradezu beliebtes Thema des Dramas. Und da Yuuta zuletzt vor allem Dramen gelesen hatte, musste er sich eingestehen, dass er gespannt war, ob er muster wieder erkannte. Wenn er soweit gehen wollte, dann waren sie gerade wohl in Akt 1. Aber er würde natürlich ganz professionell sein. Er war Shinobi. Er fällte keine Urteile, sondern handelte bloß und erledigte das, was er zu tun hatte.
Er landete auf dem letzten Dach. Auf dem Platz vor ihm standen bereits die Hyuuga und Tatsumaki. Beide ebenso wie er den Temperaturverhältnissen angepasst gekleidet. Er machte dabei wie gesagt keine Ausnahme. Eine schwarze Hose, eine graue, langärmlige Weste, die gefüttert war, darunter ein blaues Hemd mit langen Ärmel und einem Kragen, der bis zu seinem Kinn ging. Das Band mit dem Zeichen seines Dorfes trug er wie immer um die Stirn. Sicherheitshalber hatte ihm seine Mutter einen Schal und eine Wollmütze eingesteckt, zumindest beides in einem tiefen grün. Dennoch, irgendwie fragte er sich, ob sie vergessen hatte, das sein 15 Geburtstag -sein 15 Geburtstag!!- gar nicht solange mehr entfernt war. Jedoch zurück zum Platz, zu seinen Kameraden, zum Auftrag. Unabhängig vom Wetter war er sich aufgrund beider Anwesenheit nicht ganz sicher, ob er noch pünktlich da war oder gar eine Minute zu spät. Und er wusste nicht, wie die Erklärung Eine Katze musste gestreichelt werden und überhaupt, der Ausblick. so gut ankommen würde.
Kurz bückte er sich zur seiner felligen Begleiterin hinab. „Jetzt müssen wir ganz professionell sein.“, worauf ein Miauen erklang, bevor Yuuta vom Dach herab sprang, elegant landete und dann auf beide zu ging. Bei beiden angekommen, verbeugte sich der Genin höflich, aber auch nicht steif. „Ich wünsche einen guten Morgen. Ich hoffe ich bin nicht zu spät dran.“ Damit erhob er sich. Wenn sie fragen würden, nun, dann würde er sich erklären. Wenn nicht, umso besser und danach würde zum kurzen Smalltalk übergehen. Wenn er sich nicht falsch erinnerte, war zumindest der Tatsumaki zum Reden aufgelegt. Die Hyuuga erinnerte ihn zu sehr an Michiyo, er würde es erst gar nicht versuchen. „Und? Wie ist es euch zuletzt ergangen?“ Während ein Miauen erklang und die Katze sich an seinem Bein rieb. Sato musste ungewollt grinsen und bückte sich um die Katze zu kraulen. „Verzeiht, aber dieser kleine Tiger läuft mir hier schon den ganzen Morgen nach. Anscheinend bestreiten wir den Tag heute zu viert.“ Fast wie zur Bestätigung lief die Katze nun zur Hyuuga, scheinbar um heraus zu finden, ob sie hier auch gestreichelt werden würde.
 

Tatsumaki Hei

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Lange hatte Hei zwar nicht gewartet, aber das herumstehen an sich war schon eine Strafe - aber natürlich, wie er bereits gemerkt hatte, das hier war ja gerade nur der Anfang des kalten Wetters. Dazu kam, dass er, so unglaublich das auch klang, tatsächlich der Erste zu sein schien. Wann war das schon einmal passiert? Erstaunlich oft in letzter Zeit... vielleicht war die Tatsache, dass er sich die Stadt ja jetzt auch fliegend und damit von oben ansehen konnte, ja doch in dem Sinne positiv, dass er sich die Wege um einiges besser merken konnte? Oder es wurde für ihn in dem Moment einfach nur eine Landschaft, und wenn er sich das ganze als eine flache Landschaft mit gewissen Zonen, durch die man nicht gehen konnte - Häuser - vorstellte, dann war es für ihn plötzlich so einfach wie nichts anderes, sich hier zurecht zu finden. Wieso er das nicht schon immer gemacht hatte? Nun, wer kam schon auf so eine bescheuerte Idee - von sich aus? Bei ihm hatte es ja erst den Anstoß durch seine Technik gebraucht, die bisher ja auch noch niemand bewundern hatte dürfen, obwohl er sich sicher war, dass der eine oder andere Passant ihn schon gesehen hatte. Vollkommen egal, nicht? Wenn irgendein Schatten am Nachthimmel entlang huschte interessierte das ja doch niemanden. Abgesehen davon - seine Gedanken waren schon wieder ein wenig zu weit abgeschweift - stand er mitte auf dem Platz und bließ immer wieder auf seine Hände, um sie zu wärmen, was große Dampfwolken zur Folge hatte. Plötzlich hörte er die Stimme eines Mädchens - oder einer jungen Frau, irgendwie war die betroffende Person gerade so dazwischen, dass er sich nicht entscheiden konnte, wie er sie nun bezeichnen sollte - die ihm äußerst bekannt vorkam. "Schönen, kalten guten Morgen, Hime.", erwiderte er, unterdrückte seine kurze Überraschung und drehte den Kopf zu der braunhaarigen Hyuuga, erwiderte das Lächeln mit einem sehr viel 'echteren'. "Hoffe, es geht dir gut." Mit einem Schmunzeln nahm er ihre Frage zur Kenntnis, wartete noch einen Moment ab - konnte ja immer sein, dass das Mädchen trotz ihrer eher schweigsamen Art noch etwas dazu sagen wollte - und tatsächlich. Der Verweis auf ihren Teamkameraden, der hier irgendwann auftauchen sollte... natürlich. "Das hast du sehr gut erkannt.", erwiderte Hei mit einem leichten Grinsen. "Ich weiß nicht, ich bin losgegangen, wie ich gedacht habe, dass es passen würde. Allerdings war ich schneller hier als gedacht, vor allen Dingen, weil die Leute hier alle ein wenig zurückhaltender werden, wenn es kalt wird. Ich kann es ihnen nicht verdenken." Er schnaubte durch die Nasenlöcher um seine leichte Abneigung gegen die Kälte auszudrücken, vergaß dabei, dass er immer noch leichtes Feuerchakra in den Lungen konzentrierte und stieß so Dampf aus, was durchaus lustig aussah - wie in einem Comicbuch. Dann grinste er allerdings wieder und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Natürlich habe ich mir schon Gedanken gemacht~", meinte er und sah sehr mit sich zufrieden aus. "Es ist eigentlich ein wenig schade, dass ich und Sato dabei sind, zwei Mädchen mehr wäre sicher effektiver gewesen." Nachdenklich kratzte er sich am Kinn. Theoretisch konnte man dagegen ja was machen... Verwandlungskunst sei dank. Darüber sollte er vielleicht nachdenken, wäre das doch sicherlich lustig. Allerdings wäre es auch für Mari als Frau ein ziemlicher Schlag, oder? Naja. "Ich schlage vor du setzt all deinen... weiblichen Charme ein und überzeugst ihn... das sollte für dich doch überhaupt kein Problem sein, oder?" Der Tatsumaki zwinkerte leicht, fuhr dann fort: "Oh und abgesehen davon: Ich denke nicht, dass das reiche Muttersöhnchen von dem Gedanken, eine arme Kirchenmaus zu heiraten, besonders überzeugt ist. Außer, sie ist in der Lage, einen Mann durch ihr Aussehen einfach... naja, du weißt was ich damit sagen will." Dann würde es allerdings für Mari auch nicht einfach werden. Natürlich sah sie sicherlich gut aus und so; Das wollte er ja überhaupt nicht verneinen. Seine 'tieferen' Einblicke waren ja auch mitnichten schlimm gewesen - nicht daran denken, verdammt!! - aber die Augen wirkten auf 'normale' Menschen eben doch immer ein wenig abschreckend. Tatsache.

In dem Moment, in dem er seinen Vorschlag beendet hatte, tauchte auch Sato auf - endlich. Mit einem recht eleganten Sprung, zugegebenermaßen. Hei deutete eine Verbeugung mit einer leichten Neigung seines Kopfes an, lächelte den irgendwie immer noch nicht wirklich gut aussehenden Kerl an. "Guten Morgen auch dir, Sato-kun. Nein, keine Sorge, ich war zu früh da und Mari... auch. Jedenfalls sagt sie das." Er schielte zu dem Mädchen, schmunzelte dann leicht. Was für ein Gegensatz. Während die Hyuuga an seiner Seite sofort auf den Job zu sprechen gekommen war, versuchte Yuuta es erst einmal mit ein wenig Smalltalk - nicht, dass Hei etwas dagegen hätte. Mari vielleicht schon. "Gut. Das hier ist mittlerweile mein... zehnter Job.", meinte Hei nach einer kurzen Überlegung, legte den Kopf leicht schief. Dass er im Grunde gerade erst eine Grippe hinter sich hatte, ließ er einfach aus - sonst würde der Kerl noch versuchen, ihn zu desinfizieren oder so. Besonders erfreut hatte er damals ja auch nicht auf Shika reagiert... und man musste sich die Sache ja nicht schwerer machen, als sie war, nicht? Nachdenklich beobachtete Hei die Katze, die zu Mari tapste und herzerweichend miaute. "Solange nichts dagegen spricht.", erwiderte er und runzelte die Stirn. Da kam es darauf an, was Mari sagte, ihm war es egal. "Ist das eine wilde Katze? Hast du nicht Angst, dich mit irgendeiner Krankheit zu infizieren?", fragte Hei und grinste leicht. Es war zu verlockend gewesen.


Entschuldigung, dass der Post nicht so lang ist~
 

Hyuuga Mari

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War da jemandem kalt? Oh, aber musste man deshalb gleich Dampflok spielen, gab doch auch die altmodische Variante, sich einfach ein bisschen dicker als im Sommer anzuziehen. Aber was dachte Mari auch darüber nach, durch ihre Unfähigkeit, sich in andere Personen wirklich hineinzuversetzen, bedachte sie natürlich auch nicht die Tatsache, dass Hei – mit dem Ursprung Sunas – einfach von Geburt an völlig andere Temperaturverhältnisse gewohnt war und so beispielsweise 10 °C seinem Empfinden nach mindestens dem Gefrierpunkt, wenn nicht noch ein Stückchen kühler, entsprach. Na, die Dampfwolken aus der Nase sahen immerhin recht amüsant aus und hätte sich die Hyuuga gerade nicht wieder unter solch einer Kontrolle, hätte sie dem Schwarzhaarigen dafür sogar ein leichtes Lachen geschenkt. Tja, man konnte ja nicht immer Glück haben, was? Gerade als der Kollege seinen Vorschlag unterbreitete, dass Mari mithilfe ihres weiblichen Charmes ans Ziel kommen könnte (als hätte sie nicht selbst bereits daran gedacht, sich damit abfinden zu müssen), ließen ein paar sich nähernde Schritte das Mädchen aufhorchen, die sich zumindest in diesem Augenblick eine Erwiderung verkniff. Zusammen mit der ganzen Körperseite wanderten auch die weißen Äuglein zu dem zuletzt angekommenen Kollegen für diesen Auftrag. Aus guter Erziehung erwiderte auch sie die Verbeugung des Neuankömmlings, jedoch sah man ihr an, dass es eine einfache Geste war, die sie jeder anderen Person in genau der gleichen Art und Weise geschenkt hätte. Nichts großartig zu Erwähnendes. „Ohayo, Sato-san.“ Aber was war denn das bitte? Während der Sato mit einer lockeren Frage versuchte, ein Gespräch innerhalb des Grüppchens aufzubauen, heftete die braunhaarige Hyuuga ihren Blick auf die Katze an der Seite des jungen Mannes, fast so, als handele es sich bei diesem Tier um niederes Geziefer. Abgesehen davon, dass man Mari wirklich nicht als den Tierfreund schlechthin bezeichnen konnte, kam hier noch der Faktor hinzu, dass sie einen Job zu erledigen hatten. Das war kein Treffen in der Freizeit, sollte diese, nach den Worten Yuutas zu urteilen, Straßenkatze irgendwelche Probleme machen, würde das auf ewig in der Akte verzeichnet werden. In jener, die – zumindest in Maris Fall – bisher völlig rein von irgendwelchen negativen Kommentaren war. Das sollte auch bitte so bleiben. „Ebenso zehn Jobs und keine interessanten Zwischenfälle“, brachte sie demnach nur beiläufig an, während sie sich noch immer vollkommen auf diesen Miniaturverschnitt von Raubkatze konzentrierte, der sich nach einem Miauen auch noch auf den Weg zu der 15-Jährigen begab. Oh Heiliger, ganz großer Fehler, die Wahrscheinlichkeit, hier einen leichten Stoß zur Seite zu bekommen – kein Tritt, Tierquäler waren wir ja nicht – war um einiges größer als jene, durch ein sanftes Kraulen hinter den Ohren zum Schnurren gebracht zu werden. Glück im Unglück, dass die Hyuuga versuchte, zumindest noch vor dem Sato einen gewissen Schein zu wahren, weshalb sich die Abneigung gegenüber der Katze nur in der kalten Schulter, einem kurzen abwertenden Blick und einem gezielten Schritt zur Seite äußerte, als das Tierchen die Beine des Mädchens ansteuerte. Das war doch mal ein Korb vom Feinsten. Der Anflug ihres typischen Lächelns zeigte sich auf den Lippen Maris, die zuerst zu Hei, danach zu Yuuta sah. „Wir sind nicht zum Spaß hier und wie Tatsumaki-kun bereits erwähnte, weiß man nie, was solch ein Tier mit sich herumschleppt. Oder ob es wirklich so problemlos ist, wie der erste Anschein es vermuten lässt. Ebenso wissen wir nicht, wie der Auftraggeber reagiert, wenn die von ihm für einen ernsten Auftrag engagierten Shinobi mit einem Fellknäuel aufzutauchen gedenken.“ Ruhig, freundlich und so ganz und gar ohne Antipathien mitschwingen zu lassen, ergänzte sie schließlich: „Ich bin demnach dagegen. Falls das Tierchen wirklich so an dir hängt, wird es dir mit Freude auch noch nach dem Auftrag wieder auflauern und mit dir gehen – dann ist das auch vollkommen deine Angelegenheit.“

Dann war das Thema doch auch abgeschlossen, nicht? Das Mädchen konnte sich nicht vorstellen, dass Yuuta es auf eine ernsthafte Diskussion ankommen lassen würde, nur um ein dahergelaufenes Vieh mit auf diesen Job nehmen zu dürfen. Aus dem Kindergartenalter mitsamt 'ich will aber' waren wir schließlich langsam aber sicher draußen. Wo waren wir stehen geblieben? Ach, da war ja noch die Sache mit dem weiblichen Charme und der armen Kirchenmaus, die im Raum stand und noch nicht beantwortet worden war. Da Mari keine Ahnung hatte, wie viel der zuletzt angekommene Partner von ihrer kurzen Konversation mit Hei mitbekommen hatte, formulierte sie es so, dass der Sato sich notfalls einen Reim daraus machen konnte, wovon sie sprach. Sie wandte sich demnach wieder zu dem Suna-Nin und lies die Hände in die Hosentaschen wandern. „Irgendetwas muss die Auftraggeberin an sich haben, dass der Verlobung von beiden Seiten her zugestimmt wurde. Natürlich, aus Sicht der armen Familie ist es klar, aber warum hätte jene des Mannes – oder auch der Mann selbst – dem zustimmen sollen, wenn wirklich gar kein Interesse besteht? Aus Geldgründen kann es, wie du es bereits erwähnt hast, nicht geschehen sein.“ Man könnte nun sicherlich noch stundenlang darüber sinnieren, was für Arten von Menschen hinter der Auftraggeberin und deren Bräutigam in spe steckten, doch das brachte nicht viel. Viel besser war es, sich ein eigenes Bild zu machen, dann waren Fragen auch schneller vom Tisch gefegt. „Mikazama-san wollte sich mit uns im Park treffen, damit ihre Familie nichts von der ganzen Angelegenheit mitbekommt. Sie sollte wohl bald dort auftauchen.“ Da besagter Ort nur einen Katzensprung – haha – von dem hiesigen Platz entfernt lag, deutete die Hyuuga mit einer kurzen Bewegung des Kinns in besagte Richtung und ging auch direkt danach los. Wieder mal an der Spitze der Gruppe und nicht wartend, dass die beiden männlichen Kollegen irgendwelche Widerworte geben konnten. Mal ganz davon abgesehen, dass es gar keinen Grund für solche gab.
 

Sato Yuuta

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Beiden schien es gut zu gehen. Gut, gut war relativ zu sehen. Hei schien mit der Kälte des Herbstes zu kämpfen. Für jemanden, der nicht aus Josei, sondern aus wärmeren Gegenden wie Sunagakure stammte, sicherlich nicht gerade das angenehmste Wetter. Aber der Suna-Nin ging das Problem der mangelnden Wärme anscheinend mit Kanton an. Gewiss, auch ein Lösungsansatz, aber nicht unbedingt praktikabel, wenn man auf einem Einsatz war. Wärme Kleidung war da doch viel simpler. Ob er dem Tatsumaki mal den Laden seines Vaters empfehlen sollte? Lieber später. Nach dem Auftrag. So nickte er auf die Auflistung ihrer bisherigen Aufträge bloß. Wie sagte sein Onkel immer? Lieber ein ruhiger Job, als Zwischenfälle. Die werden normalerweise erst im Nachhinein interessant.
Und dann fiel der Mittelpunkt des kurzen Gespräches auf die Katze, worauf Hei zuerst reagierte. Da war es wieder. Genau wie beim ersten Auftrag war sich Sato nicht sicher, wie der Tatsumaki es gemeint hatte. War es ein ernst gemeinter Hinweis, dass die Katze möglicherweise einen ansteckenden Krankheitserreger in sich trug, gefolgt von einem Lächeln, dass das ganze auflockern sollte, da er wusste, wie wichtig Sato die Gesundheit war? Oder war es ein Scherz auf Satos Kosten, eine Bemerkung, die ihn provozieren sollte, da er ja auf das Thema Krankheit scheinbar ansprang, gefolgt von einem amüsierten, vielleicht leicht arroganten Lächeln?
Sato hatte durchaus bemerkt, wie die anderen bei dem Job mit den Banditen auf der Brücke auf seine Haltung gegenüber der Erkältung der Nara reagiert hatten. Und sich sicherlich ihre Gedanken gemacht hatten. Er wusste selber, das er so etwas sehr ernst nahm, vielleicht zu ernst. Aber er war sicherlich kein Hypochonder oder etwas in der Richtung. Yuuta hatte einfach keine guten Erfahrungen mit so etwas gemacht und war halt etwas vorsichtiger.
Gedankengänge, die ihm jedoch keine Hilfe boten, den Satz des Suna-Nin zu klären. Reagierte er gerade über und interpretierte mehr hinein, als da wahr, weil bei ihrem ersten gemeinsamem Auftrag sich kein gutes Bild von Hei gebildet hatte, oder erlebte er bloß, was er bereits in seiner Akademiezeit erlebt hatte? Aber eine Entscheidung brauchte er. Dann eben Neutrum. „Möglich, aber unwahrscheinlich, Tatsumaki-kun. Diese Katze ist relativ sauber, auch sind da keine äußerlichen Verletzungen oder Dreck oder Ausschlag zu sehen. Sie sieht wirklich gesund aus. Außerdem hat der örtliche Tierschutzverein in letzter Zeit viele freilaufende Katzen impfen können. Das Risiko ist also gering und solange sie mich nicht kratzt oder beißt, sollte ich kein Problem haben.“ Er blickte auf die Katze, die gerade der Mittelpunkt dieser Unterhaltung war und sich säuberte, da Mari sie anscheinend nicht streichelte. Besser gesagt, regelrecht mied. „Und nicht zuletzt sind meine Schutzimpfungen aktuell. Ich weiß natürlich nicht, wie das bei dir ist.“ Aufmerksam blickte er zu Hei, interessiert an dessen Reaktion, die ihm vielleicht Aufschluss gab wie dieser zu ihm stand. Warum war das Miteinander unter Menschen nur so kompliziert? Bei einer Katze oder einem Hund wusste man wenigstens, wo man dran war.
Aber eine deutliche Absage bezüglich der Anwesenheit der Katze, die Sato einfach so aus einer momentanen sehr optimistischen Sichtweise der Welt gestellt hatte, kam von der Hyuuga. Ihr Blick sprach Bände. Nicht jeder mochte Katzen, gewiss, aber es war fast, als ob dieser Blick allen Tieren galt. Ob eine Katzenallergie der Grund wahr? Die Worte, die jedoch danach fielen, widerlegten dies. Nein, es war eine recht kühle Logik, die ihm hier entgegenschlug. Kühl, ein Euphemismus. Der Ton war regelrecht kalt. Auch wenn sie es zum Schluss durch einige weitere Worte in einem etwas freundlicheren Ton auf zu besseren wusste.
Und so zuckte Sato mit den Schultern, streichelte der Katze noch einmal mit der linken Hand über den Kopf, bevor er sich vollends aufrichtete und, nachdem er die Hand eher unbewusst an der Hose abgewischt hatte, fuhr sich mit der linken Hand über den Nacken.„Du hast natürlich recht. Wir sind ja kein Tierheim.“ Sein Ton war freundlich, auch wenn er spürte wie ihm ein wenig wärmer geworden war wegen dem durchaus berechtigten Rüffel. Das er auf so etwas immer so leicht reagierte, war mehr als ärgerlich. Nun, zumindest würde ihm dann halt nicht kalt werden. Aber er hatte noch immer ein Rest seiner guten Laune von seinem Weg sich erhalten und denn wollte er jetzt wegen sowas verlieren. Nein, sich darüber ärgern machte keinen Sinn.

Auch wenn er sich ein wenig ausgeschlossen fühlte, als sich die Hyuuga danach direkt an den Tatsumaki wandte und Sato scheinbar links liegen ließ. Aber vermutlich führte sie bloß das kurze Gespräch fort, das sie geführt hatten, als er dazu gestoßen war. Aber vielleicht sah er das auch nur zu eng. Vielleicht war er einfach zu egoistisch, zu feinfühlig, gerade zu weinerlich. Daran musste es liegen. Nicht wahr? Sato ließ sich deswegen nichts anmerken, die Hände hinter dem Rücken verschränkt hörte er zu. Und wollte gerade etwas dazu bei steuern, als die Hyuuga bereits aufbrach. Ja, Mari hatte wirklich kein Problem damit den Ton anzugeben. Sein erstes Bild, in dem er sie noch mit Michiyo Kumiko verglichen hatte, musste er revidieren. Michiyo war zu höflich für so etwas. Gewiss, sie hätte gesagt, dass sie nun besser aufbrechen sollten, das es an der Zeit für das Treffen mit den Auftraggebern war, aber sie wäre nicht einfach losmarschiert. Zumindest nicht, wenn sie nicht die Gruppe anführte. In dieser Lage hatte er Michiyo natürlich noch nicht kennen gelernt.
So folgte er der Hyuuga und schloss zu ihr auf. Der Vorteil von langen Beinen. Mit dem Aufschließen hatte man es selten schwer. Und brachte sein Wissen, welches er eben noch der kurzen Betrachtung des Auftrages noch beisteuern wollte, im Gehen vor. „Ich glaube, was die Auftraggeberin an sich hat, ist vor allem ihr Name. Gewiss, ich kann mich irren, ich habe bisher Mikazama-sama noch nicht gesehen, aber ihre Familie ist eine der ältesten Joseis und der Name ist durchaus etwas wert. So als ob ein einfacher Ninja in einen der namhaften Clans einheiraten würde. Deswegen haben wir es vielleicht nicht mit reinen Gefühlen zu tun, sondern kühler Logik.“ Womit du dich, Mari, ja sicherlich gut auskennst, nicht wahr? Die Gedanken blieben jedoch unausgesprochen. Sie hatten ein Auftrag zu erledigen und als Team zu agieren.
 

Tatsumaki Hei

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Hm. Hei verschränkte die Arme nachdenklich vor der Brust, als er Sato immer noch mit einem leichten Lächeln musterte, allerdings erst einmal nichts weiteres sagte. Zugegebenermaßen war sein Satz ein kleines bisschen gemein gewesen und vielleicht auch nicht ganz gerecht... aber wirklich böse meinte Hei so etwas eigentlich nie. Wenn er böse wurde, zog der Suna-nin andere Seiten auf und dann kamen durchaus schon einmal Kommentare unter der Gürtellinie. Allerdings war das eigentlich noch nie wirklich geschehen - Hei war ein ziemlich friedlicher Typ, wenn man nicht gerade Mari vor seinen Augen anmachte und dabei noch klang als hätte man als Kind einen Hoden verloren... oh, Moment, so war das ja auch gewesen. Nun, egal; Der Tatsumaki verschränkte wieder typischerweise seine Arme hinter dem Kopf, runzelte leicht die Stirn, als er den wirklich ziemlich deutlichen Korb von Mari Yuuta gegenüber mitbekam. Gut, die Katze hätte ihn jetzt nicht unbedingt gestört... aber wenn die Hyuuga meinte, dass es so gemacht werden musste, wurde es gemacht - und da konnte sie ihm auch niemals erzählen, dass sie nicht nach ihrer Familie kam. Haupthaus, befehlsgewohnt, und so. Prinzessin eben, die in ihrem Leben immer alles gehabt hatte und es ziemlich verstand, anderen Befehle zu erteilen. Wenn es denn sein musste. Der junge Mann schielte zu Sato hinüber und sah, dass ihm der Rüffel... nun, es hob jedenfalls seine Laune nicht wirklich. Wie genau es dem Kollegen damit ging konnte er nicht sehen, aber durchaus, dass er vielleicht eine andere Antwort erwartet hatte. Tja, da war er wirklich bei Mari auf die falsche Teamleiterin gestoßen - komisch nur, dass das hier eigentlich ein Job ohne wirklichen Leiter war. Sofort hatte sie wieder das Kommando übernommen. Frauen... oder eben Hyuuga Mari. Hm. Sollte er versuchen, den werdenden Mann aufzumuntern? Ach, der würde damit sicher klarkommen... Hei war ja sowieso nicht die Motivation in Person, wie sollte er das dann anderen vermitteln? Allerdings hatte er trotz allem Recht. Die Katze war ziemlich sauber für ein Straßenvieh. Hei stieß einen leisen Brummlaut aus, der überhaupt keinen inhaltlichen Bezug hatte und zuckte mit den Schultern, als Mari in eine Richtung nickte und nach einer kurzen Erklärung ihren Hintern schneller in Bewegung setzte als er überhaupt erst einmal die ganzen Zahnräder in seinem Kopf auf die plötzliche Bewegung einstellen konnte. Verdammte Kälte. Und verdammte Mari mit ihrem Drang, selbst solche Aufträge so schnell zu erledigen, dass man überhaupt keine Zeit hatte, ein wenig Drumherum mitzunehmen. Nun, aber das war ja eigentlich einer der Gründe warum er immer begrüßt hatte, dass sie die Leitungsfunktion einnahm, irgendwie. So konnte er sich im Hintergrund halten und... an entscheidenden Stellen Input setzen, der dann vielleicht eine kleine Kursänderung bewirkte. Aber der Suna-nin war - theoretisch - nicht unbedingt ein Leiter-Typ. Ausprobiert hatte er das allerdings noch nicht, zugegebenermaßen. Vielleicht war die Dorfleitung ja irgendwann bald der Meinung, mal auszuprobieren, wie es damit bestellt war. Immerhin waren Chuunin ja gesuchte Menschen...

So folgte er jetzt also Mari, wie ein Schatten, wie so oft. Sato war sogar schneller zu ihr aufgeschlossen, und Hei trottete mit seinen weiten Schritten hinterher, immer ein achtsames Ohr habend. Sato hatte ein Argument genannt, was ihm auch hätte einfallen können; Und es war ärgerlich, dass er so etwas übersehen konnte. Yuuta hatte mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Recht. Auch, wenn Hei nicht immer nachvollziehen konnte, wie einem allein schon ein Name zu einem gewissen sozialen Grad in der Gesellschaft verhalf... der braune Haarschopf der Hyuuga vor ihm, beziehungsweise die anvisierte Person, war das lebende Beweisstück. Da hätte er wirklich drauf kommen können. "Das klingt plausibel.", ließ Hei von hinten erklingen. Während Sato im Grunde neben Mari herging, ging Hei ja wie immer hinter der Gruppe, um möglichst alles im Blick zu haben. Angewohnheit. "Und wenn das so ist, wie du gesagt hast, dann stimmt vermutlich auch das mit dem eiskalten Kalkül." Hörte sich noch ein wenig dramatischer an, oder? Und auch Hei war der Meinung, dass Mari das vermutlich verstehen konnte. Adel unter sich, sozusagen. "Allerdings ist mir dann klar wieso Miss möchte, dass wir ihre Verlobung auflösen. Hoffen wir mal, dass der Kerl total versnobt und eigentlich nicht damit einverstanden ist, eine arme Maus zu heiraten." Damit war erst einmal Heis Standpunkt irgendwie festgelegt, nämlich: Er hatte keine Ahnung wie, warum und was überhaupt. Nur ein wenig schöner ausgedrückt. Während sie jetzt in Richtung des Parks 'flanierten' - Mari schlug wie immer ein eher schärferes Tempo ein, was zum Glück durch die unterschiedliche Beinlänge kompensiert wurde - versuchte sich Hei darin, seinen ganzen Körper ein wenig aufzuheizen. Mit Katon eben. Klappte wirklich gut, stellte er fest, und es war tatsächlich einfacher als nur auf eine Stelle konzentriert. Während ihm nun trotz seiner Kleidung wirklich nicht mehr kalt war, sah er sich um; War hier eine irgendjemand, die aussah als würde sie aus einer alten, aber verarmten Familie stammen? Hm... nein, jedenfalls soweit Hei sah, war hier nichts ungewöhnliches zu sehen. Trotz der kühlen Luft - oder gerade deshalb - schmuste ein junges Pärchen küssend auf einer Bank, zwei ältere Leute spazierten hin und her, ein paar Kinder spielten. Nichts ungewöhnliches... und kein Mädchen, keine junge Frau, die so aussah als würde sie auf Shinobi warten. Oder doch? Hinter ein paar Büschen winkte ihm eine junge Frau zu, deren feuerrote Haare wohl das auffälligste Merkmal waren. Da sie, je weiter Mari wegstapfte, immer frenetischer winkte, zupfte Hei der Kunoichi einmal am Oberteil und deutete zu der jungen Frau mit den Flammenhaaren. "Ich glaube, sie ist die Auftraggeberin. Nur so eine Vermutung." Der Suna-nin ging zu ihr hin, legte den Kopf schief und begrüßte die junge Frau höflich. "Guten Tag. Sind Sie zufällig..." "Mikazama Inori, ja!", flüsterte sie und zog sich tiefer in die Büsche zurück. "Kommt hier herein, hier sieht uns keiner!" Geheimhaltungsstufe Top-Secret? So wichtig war das nun auch nicht, aber Hei meckerte nicht, war es doch die Auftraggeberin, die die Umstände bestimmte. Da würde sogar Mari zustimmen. Das glatte, bis auf die Schulter fallende und leuchtend rote Haar von Inori-san war ja schon erwähnt worden; Ihr schlanker, hoher Wuchs und die eigentlich sehr gerade Grundhaltung sprachen die Sprache, die der Tatsumaki vermutet hatte - alter Adel. Die Klamotten allerdings auch... verarmter, alter Adel. "Gut, dass ihr da seid! Die Kerle verfolgen mich, da bin ich mir sicher. Das ist ja für die viel wichtiger als für mich... ihr müsst mir wirklich helfen!", zischte sie, und die großen, grünen Augen funkelten recht wild. "Ich kann diesen Lackaffen nicht heiraten."
 

Hyuuga Mari

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Da war aus dem kurzzeitig auf vier .. Lebewesen .. aufgestockten Team wieder eine Gruppe aus drei Personen geworden. Sehr schön, es gab kein großes Hin und Her, was denn nun mit der Katze geschehen sollte, so, wie Mari es erwartet hatte. Das Tierchen würde sich jetzt wahrscheinlich irgendeinen Mülleimer schnappen, um nach Leckereien zu suchen und nach der folgenden Wühlaktion eine solche Unordnung hinterlassen, dass die Bewohner die Straßenkatze verfluchen würden. Ja, die Hyuuga wusste schon, warum sie gegen heimatlose Tiere noch mehr hatte, als ohnehin schon gegen Köter wie Scrubbles, die zumindest noch ein Herrchen hatten, das auf sie aufpasste. Zumindest dachte sie es, das zu wissen. Jedenfalls hatte das Mädchen wie fast immer als Erste den Weg zum Park eingeschlagen und die beiden männlichen Kollegen – die von längeren Beinen profitieren konnten – schlossen schon sehr bald zu ihr auf. Gut, eigentlich machte dies nur Yuuta. Hei zog es mal wieder vor, ein Stückchen hinter den beiden zu gehen und Kommentare aus zweiter Reihe zum Besten zu geben. War man auch schon gewohnt, nicht? „Hm..“ Der Name sollte also der Grund für diese ganze Verlobung sein. Stimmt, wenn die braunhaarige Kunoichi ein wenig genauer darüber nachdachte, da war was mit Mikazama gewesen. Natürlich war dieser Name bei Weitem nicht zu vergleichen mit dem Clan der Hyuuga, der nicht nur alt, sondern auch mächtig war. Und der einen Großteil zur militärischen Stärke des Dorfes beisteuerte. Doch sah man nur aus dem Blickwinkel eines Zivilisten, so hatte man Mikazama im Normalfall schon einmal gehört. Traurig, wenn eine solch bekannte Familie, die Jahrhunderte überdauern konnte, plötzlich mit der Armut zu kämpfen hatte. War bei den Hyuuga zum Glück nicht der Fall und würde es auch nicht werden. Als Shinobi verdiente man schließlich immer gut und eine Zeit, in der solche nicht mehr gebraucht wurden, das war in dem Vorstellungsvermögen Maris einfach nicht möglich. „Gut, der Name.“ Die 15-Jährige lächelte leicht, während sie das Gesicht dem Sato zuwendete. „Dass es mit kühler Logik zu tun hatte, konnte man sich bereits daher denken, dass die eine Familie nur an dem Geld interessiert war. Aber es stimmt. Hm.. Mikazama-san gehört wohl nicht zu den Personen, die sich für ihre Familie aufopfern würden.“ Sie hörte ebenfalls dem Einwand des Suna-Nin zu, doch da dieser hinter ihnen ging, wurde er dabei nicht angesehen – Mari würde ja jetzt nicht beginnen rückwärts die Straße entlang zu marschieren, nur weil der Schwarzhaarige nicht vollends aufschließen wollte. Worüber die Hyuuga allerdings nachdachte, war die Frage, wie sie an der Stelle der Auftraggeberin gehandelt hätte. Auf eine andere Situation bezogen, natürlich. Doch, sie würde so ziemlich alles für ihren Clan machen, wenn sie wüsste, dass es sonst keinen Ausweg gab. Da wären die eigenen Interessen erst einmal in den Hintergrund verschoben worden. War das die falsche oder richtige Einstellung? Oder eher.. die falsche oder richtige Erziehung.

Im Park angekommen ging das Grüppchen den Hauptpfad entlang, die weißen Äuglein der vordersten Person wanderten dabei selbstverständlich von einem zum anderen Ende der Anlage. Viel war nicht los, mit dem Sommer sowieso nicht zu vergleichen. Da kuschelte man sich lieber vor einen Kamin, als draußen vor zitternden Händen kaum eine Tasse mit einem warmen Getränk halten zu können. Ganz so krass waren die Temperaturen zwar noch nicht, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis auch dies einbrechen würde. Ein turtelndes Pärchen, ein paar Kinder – zum Glück weit genug entfernt, als die Kunoichi irgendwie in ihre Kindereien hineinziehen zu können – und ein paar alte Knacker.. äh, betagtere Herren. Für den Bruchteil einer Sekunde zog Mari es in Erwägung, dass die Auftraggeberin der weibliche Part des verliebten Paares auf der Bank sein könnte. Da hätten sie dann zumindest einen Grund, warum die offizielle Verlobung aufgelöst werden sollte. Geheime Affäre, auch mal eine Sache, mit der die Braunhaarige noch nicht zu tun hatte. Sie wollte dem Gedankengang gerade noch ein wenig nachgehen, da zupfte irgendetwas an ihrem Oberteil. Eher irgendjemand, der sich bei einem Schwenken des Kopfes als Hei herausstellte. Seiner Bemerkung folgend blickte die Kunoichi zu den Gebüschen hinüber, erkannte zuerst den roten Haarschopf, danach erst die Dame, welche diesen auf ihrem Kopf trug. Das war also die Auftraggeberin, das war die Mikazama. Erster Eindruck vielleicht nicht der Beste, aber die Shinobi wussten ja ohnehin, dass diese Aktion im Geheimen stattfinden sollte. Also hinnehmen und ab ins Gebüsch! Aufgeschreckt war sie allemal, denn kaum hatte der Tatsumaki das Wort an sie gerichtet – nachdem sie zu ihr gegangen waren – da zog sich der zierliche Frauenkörper noch weiter in die grünen Blätter zurück und wollte natürlich, dass die Shinobi es ihr gleichtaten. Eine große Wahl gab es da wohl nicht. Aufmerksam folgte Mari den Ausführungen Inoris – wie sich nach der Vorstellung herausgestellt hatte – und hob kurz eine Augenbraue an, senkte selbige jedoch schnell wieder und legte ihr übliches Lächeln auf. Mundwinkel etwas anheben, aber nicht so weit, dass es aufdringlich wirken würde. Einfach nur distanziert freundlich, dann wurden die Hände beschwichtigend angehoben. „Mikazama-san, guten Tag. Hyuuga Mari.“ Vorstellung gehörte dazu, ob Shinobi nun als Werkzeuge angesehen wurden oder nicht. Yuuta und Hei bekamen ihre Namen wohl noch selbst hin, oder? „Wir sind hier, um unseren Auftrag zu erfüllen. Doch damit dies geschehen kann, wäre es gut, wenn sie uns einen Punkt nach dem anderen erklären könnten und nicht alles auf einmal.“ Mari legte den Kopf ein wenig schief und strich sich eine Strähne, die nicht im Zopf fixiert war, hinter das Ohr. Die weißen Augen sahen unverwandt in die Grünen der Dame, die Freundlichkeit in Ton und Mimik beibehaltend. „Wer sind 'die Kerle'? Und eine Erklärung, um wen genau es sich überhaupt bei ihrem Verlobten handelt, wäre hilfreich. Allgemein waren unsere Informationen nicht sonderlich genau.“
 

Sato Yuuta

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Beide nahmen seine Aussagen bezüglich der Katze ohne weitere Kommentare hin, auch zeigte bloß Hei eine Form von Reaktion, scheinbar war ihm durchaus bewusst, dass Yuuta seine Worte nicht nur positiv aufgenommen hatte. War das ein Zeichen dafür, dass der Tatsumaki es nicht so gemeint hatte, wie er selber es verstanden hatte? Möglich. Aber er konnte es auch nicht wirklich sagen. Wie sagte sein Vater immer in solchen Momenten? „Eine Münze für deine Gedanken.“ Passte hier doch ganz gut hin. Das die Hyuuga sich nicht einmal zu einer Reaktion auf seine Bereitschaft, die Katze zurück zu lassen, herabließ, passte wiederum sehr gut zu seiner bisherigen Betrachtung von ihr. Vermutlich Hauptlinie. Er hatte einmal über den Clan gelesen, dass die Nebenlinie im Allgemeinen nicht so hoch erhobenen Hauptes daher schritt, als ob sie schweben könnte. Immerhin mussten diese ja auf die Löcher im Boden achten. Gut, er bezweifelte das die Hyuuga irgendein Loch übersehen würde, vermutlich würde sie es wahrnehmen und grazil überschreiten, aber so, dass es wirkte, als ob es nicht da wäre. Auf jeden Fall war sie der Ansicht, dass man ihr folgte.
Sato runzelte kurz die Stirn, während er seinen tierischen Begleiter noch einmal streichelte. Woher kam so eine abfällige Betrachtung? Nur weil sie eine Hyuuga war? Er wusste nicht einmal definitiv ob sie Hauptlinie oder Nebenlinie war. War das sein Vater? Der nichts von irgendeinem arroganten Verhalten hielt, bloß weil man einen Namen trug, der irgendwie wichtiger war als ein anderer Name? Irgendwie erfühlte ihn diese Möglichkeit mit Grauen. Am Ende wurde er noch wie sein Vater.

Aber die Laune des Genin besserte sich, als man ihm zuhörte bezüglich seines Wissens und es sogar wahrnahm, ja, die Hyuuga beehrte ihn sogar damit, dass sie ihn anblickte. Ja, sie bedachte ihn sogar mit einem Lächeln. War es zynisch, wenn er sich gedanklich bei ihr bedankte? Nun, zumindest war sie in ihrer Art absolut tolerant. Da der Tatsumaki nicht auf einer Höhe sich befand, bekam er auch keine Blick, eine optische „Bestätigung“ , das seine Worte vernommen wurden. Und sowohl Tatsumaki und Hyuuga nahmen sein Wissen auf und erweiterten es mit ihrem eigenem. Er fühlte sich fast schon als ein festes Bestandteil des Teams. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, hörte er ihnen zu und nickte.
Und damit betraten sie den Park. Die drei Shinobi sahen sich aufmerksam um, doch auf den ersten Blick sah er selber nichts auffälliges, ein paar Kinder, zwei ältere Herren, die anscheinend auf die kleinen Wirbelwinde aufpassten, sowie in verliebtes Paar auf einer Bank im eher abgelegen Teil des Parkes. Dazu der Teich, auf dessen Oberfläche sich ein paar Seerosen befanden und eine Trauerweide an seinem Ufer, die kühle Luft. Es war ein wunderschönes Bild des sich anbahnenden Winters. Beginn und Anfang waren hier in Form der Kinder und der Alten, Neubeginn in Form des Paares, die Trauerweide spiegelte sich im glatten Wasser, während die Kälte sozusagen die Sinne, allen voran vermutlich die von Hei, reizte. Sato atmete tief ein. Es wirkte so friedlich, so ruhig, so harmonisch. Kalter Wind, eine Trauerweide, der letzte Kuss. Er zwinkerte kurz. Daraus ließ sich doch was machen. Er musste es sich merken.

Es war fast schon schade, das Hei ihre Auftraggeberin erspähte. Aber auch besser, den die Hyuuga wäre vermutlich noch aus dem Park wieder heraus getreten. Yuuta wusste, dass er einen Tunnelblick bei Zeiten hatte. Er selber hatte die Auftraggeberin auch jetzt erst erspäht. Aber es war irgendwie ganz nett nicht allein damit zu sein. Auch wenn ihre Auftraggeberin mit ihrem roten Haar wirklich schwer zu übersehen war. Ihr Aussehen, ihre Körperhaltung sprachen Bände über ihre Herkunft. Eine ähnliche gerade, erhobene Körperhaltung wie die Hyuuga, ein Blick, der klar sagte, dass man zu helfen und nicht auf ein „Bitte“ zu hoffen hatte. Und die Kleidung passte dazu, was er über die Familie Mikazama wusste. Wie hatte sein Vater einmal gesagt. „Ha, ich könnte jeden besser einkleiden, ich würde es billiger für sie machen, aber dafür sind die Mikazama ja viel zu stolz. Bloß weil sie eine der ersten Familien hier waren.“ Nicht das die Kleidung im schlechten Zustand war. Zumindest nicht für das ungeübte Auge. Aber Yuuta sah durchaus die heimlichen Flickereien, das Anzeichen fürs wiederholte Waschen, die Qualität des Stoffes. Es brachte schon Vorteile im Laden eines Stoffhändlers aufgewachsen zu sein.
Er folgte Hei und begab sich ebenfalls in die Deckung des Gebüschs. Anscheinend war es der Auftraggeberin wirklich ernst nicht gesehen zu werden, auch wenn ihr Haar da nicht hilfreich war. Sie hätte auch ein Schild tragen können. Aber das konnten sie auch gleich klären, was die Haare anging, wenn sie sich noch länger verstecken wollte. Zuerst einmal, nachdem die Hyuuga dies getan hatte, verbeugte sich Sato. „Sato Yuuta.“ Danach hielt er sich wieder etwas zurück, achtete vor allem auf den Park. Denn wenn er ihre Auftraggeberin richtig einschätzte, dann würde sie vermutlich sich primär an die Hyuuga wenden. Der Tatsumaki und er waren beide im Grunde Niemand, dagegen die Hyuuga das genaue Gegenteil von Niemand war. Außerdem hatte ihre Auftraggeberin so eben erklärt, dass sie verfolgt wurde. Oder, wenn er genau blieb, ihre Wortwahl nach, das Gefühl hatte. Sato musste sich eingestehen, das ihm diese ganze Geheimnistuerei durchaus gefiel. Etwas in der Mimik seiner Teamkameraden sagte ihm, das es bei ihnen nicht so war, aber er fand dies durchaus spannend. Geradezu aufregend. Wie in einer Geschichte. Eine Frau, die verlobt werden sollte, aber nicht wollte. Ein Auftrag, sie davon zu befreien. Und nun vielleicht sogar Verfolger. Ob ihr angehender Verlobte wohl einen schwarzen, sorgfältig gepflegten Spitzbart hatte, den er beständig zwirbelte? Ihre Auftraggeberin schien zumindest gut rein zu passen. Sie war durchaus schön und besaß an sich eine angenehme Stimme, auch wenn man ihr die Aufregung heraus hörte, hinter der sich vermutlich Angst verbirgte. „Jaja. Verzeihung, aber hier geht es um meine baldige Gefangenschaft.“ Und ein wenig zickig. „Also, da waren so zwei Männer, der eine…“ „Groß, breitschultrig, muskulös, ein kantiges Gesicht, schwarzes, kurzes Haar, der andere etwas kleiner, eher drahtig, aber auch kein Blumenpflücker, ein ähnliches Gesicht, kahler Kopf?“ „Äh, ja. Ich weiß nicht, ob sie Blumen pflücken, aber sie… Sind sie da?“ Sato hob die linke Hand nach hinten, Handfläche offen, in der Hoffnung, das Inori nicht abrupt aufstehen oder sich sonst wie bewegen würde. „Sie sind gerade auf der anderen Seite durch den Parkeingang eingetreten. Und tragen Stöcke bei sich. Stabile Stöcke.“ Die beiden Männer trugen die Kleidung von Dienern, dunkelblauer, abgetragener Stoff. Und sie sahen sich suchend um. Sato wandte sich Inori zu, die auf der Lippe kaute. „Kennt ihr sie?“ Die junge Frau nickte. „Hai, Diener unserer Familie, Tomo und Jukitsu. Sicherlich wollen sie sicher gehen, das der Nachtigall nicht weg fliegt.“ Sie legte die Hände auf den Kopf und blickte zu Boden. Der Shiro-nin hatte Mitleid mit ihr. Und blickte zu seinen Teamkameraden. „Ein Henge no Jutsu wäre sicherlich die einfachste Lösung, damit Mikazama-sama uns mehr Informationen geben kann. Ich könnte den Park verlassen und die beiden dann in den Straßen abhängen.“ Ein simpler Plan. Geradlinig. Er fragte sich nur, warum er gerade so bereitwillig die Initative ergriff. Nicht, das er wirklich eine Gefahr von den beiden Dienern erwartete. Gewiss, die Stöcke waren stabil. Und beide sahen so aus, als ob sie sie nutzen könnten. Aber vermutlich nur gegen ungewollte Bittsteller und dergleichen.
 

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Und trotz allem war es immer noch kalt. Hei rieb die Hände leicht aneinander, wollte jetzt nicht mehr Lokomotive spielen; Immerhin waren sie in Gegenwart der Auftragsgeberin. Trotzdem war das Verlangen, seinen Körper mit ein paar Ninja-Künsten einfach ein wenig aufzuheizen, schon verlockend... egal. Erst einmal war jetzt wichtig, was diese rothaarige Adelige so von sich geben würde. Hm, und Mari bekam es sogar hin, sich vorzustellen, ohne dass die junge Frau ihnen gegenüber sie unterbrach... vermutlich musste der Tatsumaki an seiner Überzeugungskraft arbeiten oder so, denn alles in dieser Richtung hatte in letzter Zeit generell ein wenig nachgelassen. Motivation und so... damit ging dann auch alles flöten, was so immer damit einhergegangen war, nämlich im weitesten Sinne die Strahlkraft. "Tatsumaki Hei.", schob er schnell ein und ließ Mari dann weiterreden. Das Mädchen hatte wie so ziemlich oft Recht - er jedenfalls hatte auch kaum Informationen bekommen. Um Grunde war es wie fast immer - genaue Informationen von der Dorfverwaltung war rare Ware, und Leute, die sich über die bürokratischen Zahnräder, die angeblich rostig und schwergängig waren, beschwerten, wussten dabei nicht, dass es einfach immer noch nicht genug war - jedenfalls bei einigen Dingen. Es wäre viel einfacher, wenn Shinobi genug Material bekämen, um ihre Missionen auch abschließen zu können, auch ohne unbedingt mit dem AUftraggeber zusammentreffen zu müssen, oder nicht? In diesem Falle wäre es wieder einmal besser gewesen... aber Hei hatte nicht vor, das System Shiros in Frage zu stellen oder zu verbessern. Dafür war er weder wichtig, stark oder engagiert genug. Der Suna-nin fragte sich sowieso, inwiefern er in diesen starren Hierachiestrukturen jemals an eine Position gelangen konnte, die ihm überhaupt auch nur eine ähnliche Position wie der der Hyuuga verschaffte - wohl nie. Alleine der Name seiner Kameradin machte schon mehr aus als er je erreichen konnte... wahrscheinlich. Wer wusste das schon. Theoretisch hatte er Potential, das wusste er sogar selbst, aber für mehr wollte er wirklich beim besten Willen nicht garantieren. Sein Kopf war sowieso recht voll in letzter Zeit; Und obwohl er es nicht zugeben wollte, war es vermutlich weniger das Problem des Geldes - irgendwas anderes schien seine Gedanken einzunehmen. Kurz schielte der junge Mann zu Mari hinüber, aber sie war offensichtlich fertig gewesen mit ihrer... nun, Ansage. Es war allgemein lustig zu beobachten wie Sato und er dastanden und Maulaffen feil hielten, wärend die einzige Frau in der Shinobi-Runde (wieder mal) die Arbeit machte, nicht wahr? Aber anstatt sich mit Hei zu sozialisieren, entschied sich jetzt offensichtlich auch Yuuta, ein wenig an dem Gespräch um den Auftrag teilzunehmen. Verdammt, jetzt war Hei förmlich gezwungen, sich auch zu beteiligen, dabei hatte er darauf nun wirklich im Moment keine Lust. Er wollte seine Hände in den Taschen vergraben - was er auch tat - und Mari und Sato sprechen lassen. Moment.. das würde er einfach tun! Das war eine gute Idee, nicht?

Mit der Aussage, dass zwei Männer hinter der Frau her waren, war er hingegen wieder weniger glücklich. Nein, es konnte ja nichts einfach mal ein wenig glatt laufen. Wie auch - es war doch simpel ein Naturgesetz, das immer irgendein Problem auftrat. Nun... allerdings konnte man auch mutmaßen, dass Aufträge rausgingen, weil es Probleme gab. Wo es keine gab, würde kein Auftrag zustande kommen - ziemlich logisch. Die Stimme der Frau verbarg nicht ihre Angst, aber sie spielte es hervorragend herab - adelig eben, irgendwie. Das lag in den Genen. Wie sich danach herausstellte, hatte Sato die beiden Verfolger sogar schon gesehen - und auch richtig identifiziert. Der Tatsumaki schmunzelte leicht - immerhin das war gut, so konnten sie sich auf die 'Überraschung' vorbereiten. Blumenpflücker? Hei wartete ab - weil Sato im Grunde dann eine Lösung vorschlug, die nicht unbedingt schlecht war. Aber.. nein, das wäre wirklich doof - Hei würde die Aufgabe übernehmen, einfach, weil er sich dann auch bewegen konnte. Ein wenig warm werden... laufen, und so. Außerdem konnte er so ein wenig zu dieser 'Mission' beitragen. "Gute Idee.", befand der Suna-nin und lächelte leicht. "Ich werde das aber machen. Muss ein wenig warm werden... mir ist ein wenig kalt.", meinte der junge Mann weiter und befand, dass das als Argument durchaus genügte. Kurz schielte er wieder zu Mari - die hoffentlich nichts gegen den Plan hatte, aber wieso sollte sie das haben? Es war sicherlich das effizienteste, weshalb er die Rothaarige jetzt einen Moment genauer musterte, sie förmlich scannte, dann ein Fingerzeichen formte und sich mit einer makellosen Hülle seines Gegenübers schmückte. Mittlerweile war Hei sowieso schon so weit dass ihm solcherlei Jutsus weder Konzentration abverlangten noch ihn in irgendeiner anderen Weise tangierten. Es kratzte ihn wortwörlich nicht einmal mehr. Ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht der hübschen Hei-Inori. "Ich bin dann mal eben weg. Wartet bitte hier auf mich." Mit diesen Worten huschte er auf den Weg, auf die Kerle zu, spazierend und sich offensichtlich keiner Gefahr bewusst. Dabei ahmte er sogar die Gangart der Frau ziemlich gut nach - auf wenn es ihm irgendwie wehtat. Blaublüter hatten eben anderen Knochen als Bauern, was?
 

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Die Auftraggeberin um einige Informationen erleichtert? Naja.. teilweise. Eigentlich hatte Mari wissen wollen, um wen es sich nun konkret bei dem Verlobten Inoris handelte – bitte, mit dem mussten sie sich am meisten beschäftigen – und nicht direkt auf zwei unwichtige Nebengestalten abrutschen. Diese Handlanger hatten nun wirklich keine gewichtige Rolle, da musste man doch nicht sofort zu Beginn erst einmal von ihnen erzählen, nicht? Na, zumindest eine gute Sache hatte das Ganze: Genau zu dem Zeitpunkt, als die Mikazama von ihren Verfolgern zu sprechen beginnen wollten, tauchten diese bereits am anderen Ende des Parks auf. Die Hyuuga war nicht selbst auf sie aufmerksam geworden, schließlich lag ihre Konzentration auf dem Gespräch mit der verarmten Adeligen, doch zum Glück hatten sie Yuuta im Team. Die weißen Äuglein spähten zuerst zu ihm, als er plötzlich das Wort erhob, danach folgte sie dessen Blick. Zwei Kerle, stimmte. Der eine größer, der andere kleiner, beide jedoch recht muskulös und wenn die 15-Jährige die beiden Männer nicht als Hyuuga und Kunoichi mustern würde, ja, sie würde einen Bogen um sie schlagen. Sich bewusst in den Hintergrund fallen lassend, hörte die Braunhaarige dem Vorschlag des Sato zu, nickte kaum merklich, da es einfach die beste und einfachste Idee war, um Ruhe zu bekommen und das Gespräch mit der Auftraggeberin fortführen zu können, ohne dass sie eventuell wie von der Tarantel gestochen aufspringen und weglaufen würde, sobald ihre Verfolger wieder in die Nähe kamen. Oh, was war denn das? Da hatte sie die Anwesenheit des Tatsumakis schon beinahe vergessen, so still, wie er gewesen war. Mari sagte nichts daraufhin, dass er die Aufgabe der Ablenkung übernehmen wollte, es sprach schließlich nichts dagegen. Er hatte ohnehin mit den heutigen Temperaturen zu kämpfen, da würde ihm die Bewegung sicherlich gut tun und verhindern, dass er plötzlich am Boden festfror. Der Suna-Nin verwandelte sich mithilfe eines einfachen Handzeichens in eine perfekte Kopie Inoris, die Mari nur hätte durchschauen können, wenn sie ihr Byakugan aktiviert hätte. Chakragewand und so. An sich also wirklich gut, viel perfekter konnte das Henge no Jutsu wirklich nicht mehr ausgeführt werden. Und obwohl es nur eine solche kleine Tätigkeit war, eine Technik, die man bereits zu Zeiten der Akademie gelehrt bekam, zeigte die Leichtigkeit, mit der Hei das Henge ausführte doch, dass sie keine Anfänger mehr waren. Und es eigentlich wirklich an der Zeit war, dass sie mehr richtigen Missionen zu erfüllen bekamen. Nicht ständig diese kleinen Sachen und als Highlight ein paar Banditen, die es zu vermöbeln galt. Die Hyuuga schüttelte innerlich ihren Kopf, klärte ihre Gedanken, um sich wieder vollends auf die Mikazama konzentrieren zu können, direkt, nachdem der männliche Kollege in seinem weiblichen Gewand aus den Gebüschen verschwunden war, um sich mit den Verfolgern zu befassen.

Was blieb übrig? Eine Hyuuga – reich und adelig – eine Mikazama – nicht reich, aber adelig – und ein Sato – … ja, ein Sato eben. „Tatsumaki-kun kümmert sich um die Angelegenheit, Sie müssen sich diesbezüglich also keine Gedanken mehr machen“ Die Kunoichi lächelte sanft, als sie dem Spektakel um den Schwarzhaarigen den Rücken zukehrte und sich darum kümmern wollte, weitere Informationen rund um den Auftrag in Erfahrung zu bringen. So wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, konnte doch kaum besser laufen. „Diener aus Ihrer Familie, ja? Also steht wirklich die komplette Familie hinter der Hochzeit, nur Sie nicht?“ Die weißen Augen suchten den direkten Blickkontakt mit der Dame, die etwas länger als die 15-Jährige brauchte, um auch wirklich darauf zu vertrauen, dass Hei sich um alles kümmerte. Dann aber, nach einigen weiteren Sekunden, schweifte ihr Blick an Yuuta vorbei – der diesen genialen Vorschlag erst gebracht hatte – und richtete sich dann wieder an die einzige weitere anwesende Adelige. Eigentlich betitelten sich wenige Hyuuga in der Öffentlichkeit als Adel, doch trotzdem wussten die Meisten von dem besonderen und reinen Blut Bescheid, das in den Adern der Angehörigen floss. Hier eben in Mari. „Ja, natürlich.“ Und obwohl die Auftraggeberin in solcher Not war, lies sie es nicht zu, ihre Nase in irgendeiner Weise zu senken. Eine gewisse Ähnlichkeit zu der Braunhaarigen in Notsituationen? „Das ist ja das Problem, weshalb ich euch engagiert habe. Ich soll herhalten, damit meine Familie eine gute Grundlage erhält, um wieder annähernd an das frühere Vermögen zu kommen. Und deshalb soll mein ganzes weiteres Leben verpfuscht werden, ich meine, dieser Kerl ist nicht auszuhalten!“ Und damit waren wir doch gleich bei der Thematik, die Mari schon zuvor hatte ansprechen wollen. „Der Kerl?“, hakte sie demnach nur kurz nach und erntete dafür sogleich ein starres Nicken. „Ja, der Kerl. Shigeo! Schon von ihm gehört? Nein, sicher nicht, ist auch besser so!“ Inori schien jetzt endlich richtig anfangen zu wollen, sie holte tief Luft und ihr sonst so ebenmäßiges Gesicht bekam ein paar unschöne Stressfalten. Zusammen mit einer leichten Röte, die sich wohl durch unterdrückte Wut einschlich. Nur für das geschulte Auge sichtbar, natürlich. „Ich habe ihn bisher drei Mal getroffen, und es war immer eine reine Katastrophe. Nicht nur, dass er rein äußerlich einem Walross gleicht und ständig bekocht werden will, er behandelt mich wie ein Gut, das froh darüber sein kann, mit ihm verheiratet zu werden! Und er rülpst und furzt und hat allgemein die schlimmsten Manieren, die man sich vorstellen kann. Ja, er ist in keinem adeligen Haus aufgewachsen, sondern bekam einfach nur durch guten Handel seit der Geburt das Geld in die Unterhose in Übergröße gesteckt, aber dennoch kann man doch nicht automatisch zu solch einem widerlichen Monstrum werden!“ Plötzlich sah die Auftraggeberin zu Yuuta, rümpfte die Nase und in ihrem Zorn platzte ihr doch gar die Ergänzung heraus: „Du bist ja wohl trotz deines Namens nicht auch so.“ Da war aber wirklich die äußerst hochnäsige Adelige herausgekommen. Die Hyuuga wechselte den Blick kurz zwischen dem anderen Teampartner und der Mikazama, bevor sie mit ihrem schmalen Lächeln erwiderte: „Nein, Sato-san ist nicht so. Und allgemein muss man nicht auf ein solches Benehmen schließen, nur weil der Nachname vielleicht nicht so bekannt ist.“ Kurze Stille folgte, die das sonst so eiskalte Mädchen dazu nutzte, dem jungen Mann aus ihrem Team ebenfalls ihr Lächeln zu schenken. Das war doch eigentlich wirklich nett gewesen, nicht? Erwartete man so gar nicht von der Prinzessin, aber ja, auch sie konnte anders. Denn in ihrer bisherigen Zeit als Ninja hatte sie sich eindeutig verändert. Was vielleicht nicht ständig, aber in Situationen, wo es darauf ankam, durchaus zu erkennen war.
 
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Sato Yuuta

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Verdammt. War Satos erster Gedanke, als plötzliche der Tatsumaki vorpreschte und sich als Lockvogel erklärte und, bevor Yuuta selbst Einspruch erheben konnte, bereits ein Henge no Jutsu ausführte. Verdammt nochmal. Auch wenn Sato sich eingestehen musste, dass das Jutsu des Genin gut war. Wirklich. Trotzdem verdammt. Jetzt muss ich hier sitzen bleiben. Gewiss, es konnte einfach mit der Aussicht auf Wärme durch Bewegung zu tun haben, die den Suna-Nin zu diesem Vorpreschen getrieben hatte. Aber jetzt saß der Shiro-Nin allein mit diesen beiden Mädchen aus besseren Kreisen zusammen und das Bewusstsein nur aufgrund eines Namens unterlegen zu sein. Warum lässt er mich hier sitzen? Wir hätten doch gemeinsam die Flucht antreten können. Verdammt. Dennoch drückte Yuuta hei die Daumen, wenn auch mit zusammengepressten Lippen, bevor er sich etwas bequemer hinsetzte und so sowohl einen Blick auf den Park, wie auch ihre Auftraggeberin hatte. Mit deren Hochnäsigkeit ich mich nun herumschlagen darf. Danke Tatsumaki, vielen Dank. Auf der anderen Seite, vielleicht reagierte er auch über. Bisher ging es doch und das er die Idee mit dem Lockvogel hatte, das konnte man ihm nicht absprechen. Und Name hin oder her, so etwas sagt ja nichts über die Person aus. Sonst würde Sato ja auch nicht hier, sondern hinter dem Ladentresen eines Stoffgeschäfts sitzen. Und niemand die Diener ablenken. Jawohl.

Eine optimistische Einstellung, die keine zwanzig Sekunden, nachdem Hei sich davon gemacht hatte, begraben wurde. Das die Hyuuga das Wort führte, okay, verständlich, von Frau zu Frau sozusagen, eine bessere Beziehung mit dem Auftraggeber aufbauen, wodurch man noch eher an nötige Informationen kam. Und gut, auf der sozialen Schicht waren sich Hyuuga und Mikazama eben näher. Daran war nichts zu ändern. Nicht in näherer Zeit, wenn man selbst die optimistischsten Schriften las.
Aber erstens hatte er die Idee gehabt, bitte schön, und der Tatsumaki führte die nur aus, weil er sich vorgedrängt hatte, bitte schön, und außer Mari war er auch noch anwesend. Der Blick der Mikazama hätte jedoch ebenso gut über einen Busch gehen können, als sie sich wieder Mari und somit auch Sato zuwendete. Er war kurz versucht die Diener zu rufen. So aber verschränkte er bloß die Arme, wie um die Kälte abzuhalten, und hörte zu. Dabei war ebenso ein Mitglied der Gruppe wie die Hyuuga und diese nicht die gewählte oder von der Leitung des Dorfes ausgesuchte Führerin des Teams. Plötzlich verstand Sato all diese Bücher, Schriften und Pamphlete über Gleichberechtigung und Demokratie viel besser. Das musste es wohl sein, das eisige Gesicht des Systems.
Und im Falle der beiden Damen würde es vermutlich nie so tief gehen, dass man dabei Pfützen vor den eigenen Füßen sah. Dafür gab es Diener. Oder eine Gesichtsregung ihnen entlockt werden. Vielleicht bei einem möglichen Gesichtsverlust. Aber Sato hatte schon einige Kartenspieler gesehen, sein Onkel nahm ihn da gerne mit, und keiner von denen kam an die Starrheit der Gesichter dieser beiden Damen heran. Das musste Sato auch eingestehen. Wodurch die Lippen sich etwas verkrampfte, die Hände bloß auf den Armen auf lagen. Er wirkte ganz entspannt und lauschte der Beschreibung des „Glücklichen“. Dieser musste übrigens überaus suizidgefährdet sein. Zumindest würde sich Sato nie von einer Frau bekochen lassen, die so auf ihn reagierte.
Diese Entspannung löste sich jedoch plötzlich schlagartig auf, als er ebenso schlagartig von Inori angesprochen wurde. Und an gerümpft. Seine Hände zogen sich wieder zusammen, seine Augen weiteten sich kurz überrascht, während sein Mund sich zusammenzog, bevor dieser sich zu einer sehr starren Linie bog, welche, aufgrund einer leichten Hebung an den Enden, fast als ein Lächeln zu bezeichnen war. Seien Augen wiederum zogen sich etwas zusammen. Wo waren die Diener wenn man sie brauchte? Und wurden sie noch bezahlt, wenn ihre Auftraggeberin in einem Sack vor ihrem zukünftigen Gemahl abgeladen wurde, mit dem sich Sato gerade gedankliche verbrüderte? Vielleicht von der mehr als glücklichen Mikazama-Familie?
Aber Yuuta hielt sich zurück, biss sich auf die Lippen und tauschte einen Blick mit der Hyuuga. Die ihn anlächelte. Und allgemein nicht auf ein solch … unadliges Benehmen schloss, nur weil der Nachname nicht so bekannt sei. Wie gütig. Ja, wenn in einigen Jahrzehnten in Shirogakure eine Feuerreich Revolution stattfinden solle mit Yuuta auf den Barrikaden, heute war der Tag, der dafür das Fundament gelegt hatte. Er erwiderte das Lächeln der Hyuuga mit demselben Lächeln auf seinen Lippen, das sich nicht in seinen braunen Augen wiederfand.

Aber noch beherrschte sich der Genin, der gut erzogen worden war. Von einer einfachen Shinobi und eine einfachen Stoffhändler. Ha! Und entspannte sich etwas. „Nein, es klingt so als ob euer zukünftiger Gemahl so wäre wie ich. Der Unterschied dürfte bereits auf körperlicher Ebene liegen.“ Das er zukünftiger Gemahl irgendwie besonders betont hatte, war natürlich rein zufällig. Ebenso in den folgenden Sätzen. „Aber erzählt uns doch mehr über euren zukünftigen Gemahl, Mikazama-Sama. Vor allem, wie steht euer zukünftiger Gemahl zu der Heirat? Begehrt euer zukünftiger Gemahl auch euch selber oder nur euren Titel?“ Falls er einen wunden Punkt mit der Formulierung zukünftiger Gemahl getroffen hatte, so gab ihm Inori ihm keine Genugtuung, ihr Gesicht zu verziehen. Es war höchstens eine Versteifung zu erkennen, aber er war ich nicht sicher. Sie rümpfte nur noch einmal die Nase, als er den letzten Satz abschloss. Dieses Mal war es jedoch nicht gegen ihn gerichtet. Aber auch wenn Sato gefragt hatte, sie wandte sich doch wieder primär an die Hyuuga. „Das will ich nicht hoffen. Bisher hat er sich bloß für meine Kochkünste interessiert. Für andere … Interessen ist er auch kaum beweglich genug. Er lässt sich ja mitunter in einer Sänfte befördern wie unsereins.“ Sato hielt kurz inne. Was galt es noch zu erfahren? Ah ja. „Wisst ihr denn ob die Initiative von ihm oder eher seiner Familie ausging?“ Ein spöttisches Lächeln zog sich über die Lippen der verarmten Adligen. „Von seiner Mutter, da bin ich mir sicher. Eine schreckliche, alte, vereinsamte Frau, die ihren dicken Sohn abgöttisch liebt und verhätschelt. Und so ordinär und laut. Grauenhaft. Sie verlangt sogar, das wir dann bei ihnen wohnen sollen.“ Sie schüttelte sich kurz. Ein Gedanke, der sie wirklich zu erschrecken schien. Nicht, das Sato jetzt noch Mitleid mit ihr gehabt hätte. Den Gedanken, sie einfach zu verschnüren und vor dem Bräutigam abzuliefern, geisterte immer noch in seinem Kopf herum, während er relativ ruhig zu hörte. Und eine weitere Frage stellte. „Und sein Vater?“ „Ashiru Kono? Ein Großhändler.“ Sie blickte dabei mit einer Mischung aus Abscheu und Arroganz, als ob dieser Begriff alles erklärte. Nun, zumindest wusste Sato jetzt genauer mit wem sie es zu tun hatten. Er hatte den Mann nie gesehen, aber ab und an erzählten sein Vater oder seine Tante von ihm. Eine sehr reicher Händler, dessen Geschäfte sich von Josei bis zum Wasserreich erstreckte und durch geradezu geniale Geschäftsideen und gute Investitionen den kleinen Familienbetrieb um das Vierfache vergrößert hatte. Was Sato jedoch nicht erklärte, warum das Abscheu erregen sollte. Oder sonst was erklärte. Vielleicht ging es Mari anders, aber er fragte nach. „Und wie steht er zu der Heirat zwischen euch und eurem zukünftigen Gemahl?“ Falls sie empört war, das er wirklich nachfragte, sie zeigte es nicht. „Was weiß ich. Ein Händler eben. Meist handelt er bloß die ... Konditionen der Heirat aus. Jawohl, Konditionen, so nennt er das. Und man hat mir gesagt, das er zwar Kleider aus Seide besitzt, sie jedoch nie trägt, damit sie nicht abtragen oder verschmutzten.“
Eigentlich eine sehr gute Vorgehensweise, aber das behielt Sato für sich.
Dann blickte er kurz zu Mari rüber, ob diese noch Fragen hatte.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Verdammt! Auch Hei dachte das und war sich nicht einmal bewusst, dass Sato in genau dem gleichen Moment das Gleiche dachte. Wieso aber war der Tatsumaki denn jetzt mit der Situation nicht mehr zufrieden? - Hatte er doch seinen Willen und damit die Bewegung, die er brauchte, bekommen. Das war allerdings dann auch schon wieder der Kern des Problems: Der junge Mann hatte sich dazu hinreißen lassen, sich wieder aktiv zu beteiligen, dabei hatte er doch passiv sein wollen! Mehr jedenfalls, als sonst. Und groß anstrengen hatte er sich so oder so nicht wollen... so etwas Blödes. Die weiteren Gedanken Satos betreffend der Tatsache, dass Hei ihn im Grunde mit zwei weiblichen Adligen, die die Nase verdammt hoch zu tragen wussten, allein ließ, konnte der Tatsumaki weder lesen noch hätte er sie nachvollziehen können - einfach, weil Hei sich mittlerweile an die Anwesenheit und das Geben Maris gewöhnt hatte. Und es wäre eine Lüge gewesen, dass es ihm unangenehm war, das Mädchen in seiner Nähe zu haben... das allerdings war ein Gedanke, den der Tatsumaki tunlichst unbewusst unterdrückte. Wer brauchte sowas schon auch - vor allen Dingen bei solchen Zuständen wie hier? Egal: Hei flanierte mittlerweile die Straßen entlang, und die beiden Kerle waren ihm weiterhin gefolgt. Bisher hatten sie noch keine Aktion unternommen und auch Inori-Hei war bisher noch nicht geflohen. Er musste sie noch weiter weglocken und irgendwo verlieren, wo es möglichst auch ein wenig logisch war; So, dass sie an dem Ort weitersuchen würden und nicht dorthin zurückkehren, wo die 'Echte' sich das letzte Mal aufgehalten hatte. Ergo: Kein offensichtliches Zeigen von Fähigkeiten, die Inori so nicht hatte. Erhobenen Hauptes stolzierte Hei also in der weiblichen Gestalt weiter durch die Straßen und sah sich um; Die Möglichkeiten waren nicht wirklich sonderlich vielfältig. Es waren nicht unbedingt wenige Leute unterwegs, aber die beiden 'Aufpasser' waren ihm relativ dicht auf den Fersen und hatten einen guten Blick auf ihn - jedenfalls hatte Hei das so im Gefühl. Und sein Gefühl trügte nicht, wenn er verfolgt wurde und er sich beobachtet fühlte - das hatte sich bisher immer bestätigt. Auch wenn der junge Mann sonst nicht wirklich ein Vorbild eines Shinobis war - in der Hinsicht konnte man sich auf ihn verlassen. Jetzt allerdings musste langsam wirklich eine Möglichkeit her, sich aus dem Staub zu machen, um auch noch an dem richtigen Auftrag teilhaben zu können. Nachdenklich schnalzte er mit der Zunge, eine Angewohnheit, als er eine Straße weiter einbog und - mittlerweile überhaupt nicht mehr wissend, wo er sich überhaupt befand - sich eine Menge Hütten und Ständen gegenüber sah. Was war denn das nun? Ah... fingen diese alljährlichen komischen Märkte jetzt wieder an zu wuchern? Um diese Jahreszeit wurde immer furchtbar viel Süßes verkauft und alles in Rot und Weiß geschmückt... und hier waren Vorbereitungen in vollem Gange. Nun.. wenn das keine Möglichkeit war, dann wusste der junge Mann auch nicht.

Der verwandelte Suna-nin beschleunigte seinen Schritte ein wenig, verschwand zwischen den Hütten, von denen einige sogar schon in Betrieb waren, und in der damit verbundenen Menschentraube. Aber... die Kerle waren ziemlich hartnäckig, dass musste man ihnen lassen. Sehr loyal und folgsam ihrem Herren gegenüber, wie treue Hunde, nicht? Offensichtlich bekamen sie genug, um ihr Ziel, die rothaarige Inori, überall hin zu folgen und dann möglichst auch wieder dorthin zurückzubringen, wo sie hingehörte; Aber Hei hatte zugegebenermaßen keine Lust, sich fangen zu lassen. Seufzend ging er weiter, schlug ein schärferes Tempo an - auch seine Verfolger beschleunigten ihre Geschwindigkeit. Nachdenklich sah sich der Ninja aus dem Windreich um; Langsam wurde es ihm zu bunt. Also: Neue Strategie. Hei suchte sich eine Seitenstraße aus, flitzte hinein und hatte ungefähr zehn Sekunden Zeit, bevor die Kerle auftauchen würde. Eine Seitentür machte seinen 'Plan' perfekt - der eben spontan entstanden war. Er stieß die Tür auf - glücklicherweise war da niemand und er störte im Moment auch niemanden. Ein Fingerzeichen später hatte sich der junge Mann in eine elegante Raubkatze verwandelt, schwarz wie die Nacht und mit gelben Augen, die so hell strahlten dass sie einem das Mark in den Knochen gefrieren lassen konnten; Die Zähne wurden von ihm künstlich ein wenig vergrößert und einige Schönheitskorrekturen an Krallen und Aussehen wurden noch vorgenommen - da stürmten die Kerle auch schon in die Gasse. Puh, knapp. Hei schüttelte träge sein Raubkatzenhaupt und gähnte leise. Dass er dabei eine Reihe furchteinflößender Zähne entblöste, war ihm natürlich nicht~ klar. Die Kerle schreckten zurück, hielten sich bedeckt. "Sie muss da rein sein! Wer wohnt da?!" "Ich glaube diese reisenden Händler steigen dort ab...", brummte der Eine auf die Frage des Anderen. "Würde das Vieh erklären, aber ich will dem nicht zu Nahe kommen." Hei, von diesem Kompliment einigermaßen befriedigt, richtete seinen Blick auf die beiden komischen Gestalten und fauchte leise, tapste langsam auf sie zu und grinste innerlich, als sie eingeschüchtert zurückwichen. Natürlich, die Angst vor wilden Tieren war auch bei solchen Kerlen noch da. Schlagstöcke halfen gegen Raubtiere nichts. Offensichtlich waren die Beiden nicht einmal dumm. Trotzdem wunderte es ihn einigermaßen, dass es beinahe schon natürlich schien, dass eine wirklich hier nicht heimische Großkatze herumlungerte. Wunderte die Leute hier denn überhaupt nichts mehr? - Offensichtlich war Hei wieder mal der Einzige, der sich hier ein wenig fehl am Platze vorkam. Kein Wunder, dass Missy ihnen nicht entkommen konnte. Ein bisschen hohl wirkte sie ja..., dachte sich Raubkatzen-Hei, ehe er mit einem großen Satz erst auf einen Karren hopste und von da aufs Dach. Kinderspiel, sowohl für ihn als auch für so eine Katze dieser Größe. Oder? "Hast du das gesehen? Bestimmt dressiert!" "Egal! Schnappen wir uns das Rothaar, wir sind eh schon zu spät dran."

So schnell konnte es gehen. Nun, 'schnell'. Im Grunde hatte sich Hei ein wenig zu viel Zeit gelassen, weshalb er sich jetzt im Umkehrschluss beeilen musste. Aber... wohin musste er eigentlich noch einmal? Verdammt! In einer Rauchwolke wurde der junge Mann wieder zu sich selbst, das lange, schwarze Haar legte sich und die eisblauen Augen huschten hin und her. Die Orientierungslosigkeit hatte sich noch nicht wirklich ganz gelegt. Vor allen Dingen nicht wenn er versuchte, eben nicht an einen bestimmten Ort zu gehen, sondern... irgendwo hin. "Hm.", murmelte er leise, holte eine Schriftrolle aus den Tiefen seiner Kleidung, öffnete sie - was keiner kleinen Menge Sand dazu veranlasste, sich plötzlich durch einen Befehl zu materialisieren. "Sabaku Fuyū", murmelte Hei nach dem Bilden einiger Handzeichen, hopste auf das sich bildende, Surfbord-ähnliche Gebilde und erhob sich damit schnell in die Luft - nicht aber, ohne sich mit einem Henge in einen Vogel zu verwandeln. Er wollte ja nicht, dass er entdeckt wurde... noch nicht. Glücklicherweise entdecke er auch den Park aus dem er ursprünglich gekommen war, beschleunigte und flog - um ein vielfaches schneller - zurück. Bevor er allerdings so weit war, dass er von Mari (und Sato, aber das war eigentlich nicht ganz so wichtig) entdeckt worden konnte, landete er, versiegelte seinen Sand in einer neuen Schriftrolle und spazierte wieder in den Park, als wäre nichts geschehen. Überhaupt nichts. Den ursprünglichen Plan, in Raubkatzengestalt aufzutauchen, wischte er bedauernd beiseite - ausnahmsweise konnte er sich mal einen weniger aufregenden Auftritt leisten. Man musste ja nicht immer einen Eindruck hinterlassen, der prägnanter als der Auftrag an sich war. "Erledigt.", meinte er, als er vor den Büschen stand und die verschworene Truppe sah, die sich darin verschanzt hatte. "Ihr dürft euch nun aus den Büschen begeben." Ein Gutes hatte das Ganze gehabt... Hei war ein wenig wärmer, und er stand um einiges entspannter da. Sogar mit seinem typischen, leichten Lächeln auf den Lippen, welches aber im Gegensatz zu den Lächeln seiner Mitstreiter sogar die Augen erreichte.
 

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Ehrlich, manche Menschen sollten sich überlegen, ob sie tatsächlich für den Weg des Shinobi geeignet waren. Was hatte Shirou seiner Tochter beigebracht? Einstecken können, sich nicht von Emotionen beeinflussen lassen und nicht jede Begebenheit auf die Goldwaage legen. Er meinte stets, dass Ninja, die diese 'Tugenden' nicht wahrten, jene waren, die entweder zuerst den Löffel abgaben oder für immer die Drecksarbeit erledigen durften – denen konnte man ja auch kaum ernsthaft wichtige Aufträge anvertrauen, die vielleicht sogar über die Zukunft des Dorfes entschieden. Hätte Mari gewusst, welche Gedanken in dem Kopf des Sato herumschwirrten, hätte sie ihm wohl etwas in dieser Art gesagt. Man konnte sich seine Auftraggeber eben nicht aussuchen und ob diese sich nun für etwas Besseres hielten oder nicht, das war eben so. Sie gaben das Geld, nur darauf kam es an. Und auch sie gaben die positiven Rückmeldungen bei der Dorfleitung, wodurch der einzelne Ninja die Chance bekam, weiter im Rang aufzusteigen. Hatte die Hyuuga sich ausgesucht, die Hauptansprechpartnerin für die Mikazama zu sein? Nein. Sie hatte zwar auch nichts dagegen, übernahm seit einer Weile schon gerne das Wort, doch man musste die Dinge trotzdem so nehmen, wie sie eben fielen. Ach, nur nebenbei angemerkt, klar, das hörte sich in der Theorie alles schön und gut an. Aber auch die Braunhaarige hatte schon einige Situationen gezeigt, in denen sie nicht nach dem Ideal gehandelt hatte, was ihr Vater ihr versucht hatte, beizubringen. Also ja, Mari dachte praktisch, doch an der Umsetzung – auch wenn sie es so nicht wahrhaben wollte – haperte es auch manchmal.. oft.. bei ihr.

Gut, dann erkannte man das Lächeln, welches Yuuta dem Mädchen zuwarf, eben nicht in dessen Augen. War bei ihr ja oft genug auch nicht der Fall, daher machte sie ihm daraus sicherlich keinen Vorwurf. Was seine Formulierung des 'zukünftigen Gemahls' anging, jedoch schon. Zwar nicht lautstark – die Auftraggeberin stand schließlich noch neben ihnen und es sollte nach keinem Mangel an Teamwork für sie aussehen – aber gedanklich. Sie waren dafür eingestellt worden, um diese Hochzeit zu verhindern. Was für eine Art Zuversicht wurde also vermittelt, indem man vor der Dame mehrfach betonte, dass sie ihn ja doch heiraten würde? Professionalität, wenn ich bitten darf. Mari verstaute ihre Hände in den Hosentaschen, lauschte nun schweigend der Konversation zwischen dem Jungen und der Auftraggeberin und versuchte sich die ihrer Meinung nach relevanten Informationen zu merken. Was gab es da? Fetter Bräutigam, check. Alte und furchteinflößende Mutter, ebenfalls check. Und ein Vater, der sich im Prinzip nur für das Geschäft interessierte. Na, wenn das nicht mal dem typischen Bild entsprach, alles auf einem Haufen vereint! Ob sich die Hyuuga so etwas für ihre Familie antun würde? Zum Glück waren sie nicht in der verzweifelten Lage, dass sie sich ernsthafte Gedanken darüber machen musste. Sie hatte vielleicht die üblichen Regeln des Clans – auch was die (bei Mari sehr unwahrscheinliche) Ehe anging – zu befolgen, aber das sagte nicht, dass sie einen verwöhnten Klos heiraten müsste. Also genug darüber gegrübelt, lieber wieder zum Wichtigen zurückkehren. Nachdem Yuuta geendet hatte, schenkte die Kunoichi ihrem Kollegen einen Seitenblick, ihre Züge nüchtern gehalten, lächelte dann sanft und nickte in Richtung der Mikazama. „Danke für die Informationen, sie helfen uns bereits weiter. Wo finden wir den Verlobten?“ Das Mädchen überlegte, noch etwas an ihre Frage anzuhängen, wurde jedoch unterbrochen, als die Stimme des Tatsumaki von außerhalb der Büsche an ihre Ohren drang. Das Lächeln verfestigte sich, als sie verstand, dass er seinen Auftrag erledigt hatte. War nun auch keine große Sache gewesen, aber da die Auftraggeberin kurzzeitig so ausgesehen hatte, als würde sie an den Kompetenzen des Suna-Nin zweifeln, stellte dies die ganze Gruppe natürlich schlagartig in einem viel besseren Licht dar.

Sie folgte der Aufforderung – wurde auch langsam Zeit – und kam nach einem kurzen Kampf durch die Büsche endlich zurück auf den üblichen Parkweg, so, wie es für normale Menschen üblich sein sollte. Mit einer schnellen Handbewegung entfernte das Mädchen ein Blatt, das sich in ihrem Zopf verhangen hatte, warf dieses ohne große Beachtung gen Boden und wartete neben dem Schwarzhaarigen stehend darauf, dass auch die Auftraggeberin und der Sato sich zu ihnen begeben würden. Als dies geschehen war, brachte die Hyuuga ihren abwesend gewesenen Kollegen schnell auf den neusten Stand der Dinge – also im Prinzip das, was sie von Ren bezüglich ihres Auftrages erfahren hatten – und richtete sich dann wieder an jene, um endlich eine Antwort auf die von ihr gestellte Frage zu bekommen. „Das Haus steht nicht allzu weit von hier, Byakko-Bezirk eben.“ Sie stoppte, holte dann jedoch plötzlich erneut Luft „Aber gerade sollte er seinen täglichen Spaziergang abhalten.. das heißt soviel, wie dass er sich in seiner Sänfte durch den Bezirk tragen lässt und so tut, als wolle er Luft schnappen, in Wirklichkeit aber nur seinen Reichtum und seine Überlegenheit präsentieren will.“ Mari nickte nur einmal auf diese Erklärung, ihn zu finden sollte trotz allem kein Problem sein – sie hatten ja die Unterstützung des Byakugans. „Das ist sogar ganz gut. So können wir ihn vielleicht abseits seiner über fürsorglichen Mutter erreichen. Einen Versuch ist es wert.“ Auch wenn die 15-Jährige das Gefühl hatte, dass sie – wenn diese Ehe gebrochen werden sollte – so oder so nicht an dem Muttertier vorbeikamen. Sie war schließlich der Dreh- und Angelpunkt dieser ganzen Aktion. Aber mit etwas Glück konnten sie den Sohn somit bereits im Vorfeld auf ihre Seite bekommen. Es keine Fragen mehr von der Hyuuga, letzte Möglichkeit für die beiden männlichen Kollegen, die ihren zu stellen, ansonsten verbeugte sich Mari vor der Auftraggeberin und erhob sich – die Hände auf dem Rücken verschränkt – mit dem ihr so typischen Lächeln auf den Lippen. „Wir machen uns dann auf den Weg, vertrauen Sie uns. Versuchen Sie nur nicht den Wachen über den Weg zu laufen, selbst wenn ich denke, dass sie nach der Ablenkung von Tatsumaki-kun sicherlich gut beschäftigt sein werden.“ Just in diesem Moment wandte sie sich um und ohne auch nur eine Sekunde der größeren Konzentration aufbringen zu müssen, fanden sich die nicht sonderlich schön anzusehenden Adern um die Seelenspiegel des Mädchens. Sie durchforstete die Umgebung nach einer auffälligen Sänfte und brauchte wirklich nicht lange, bevor sie durch ein stummes Nicken zu erkennen gab, dass sie Erfolg gehabt hatte. Konnte es jetzt weitergehen?
 

Sato Yuuta

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Sato war mit den Werten erzogen wurden, das ein jedes Lebewesen seinen Platz in dieser Welt hat. Dass das Leben ein schweres war und darum man anderen mit Respekt gegenüber treten solle. Und da man nun mal nicht allein auf der Welt war und ja auch freundlich behandelt werden wolle, solle man auch freundlich gegenüber anderen sein. Und das ein die Fähigkeit sein Chakra zu kanalisieren zwar etwas besonderes war und ein Shinobi dadurch schneller und stärker war als ein „normaler“ Mensch, der Shinobi dadurch aber nicht wirklich a priori edler oder gar reiner wurde. Nein, er konnte deswegen nur andere Arbeiten erledigen als der Tischler. Ob die Arbeit jedoch gut werden würde, das hing nur von der Person selber ab. Jeder Mensch war gleich und doch unterschiedlich.
Gut, zugegeben, seine Eltern hatten es nicht ganz so elegant formuliert. Eher so. „Wir können leider nicht in die Seele der anderen schauen. Wir sehen nur was die anderen sagen, tun und wie sie aussehen. Stell dir vor, du guckst durch das Loch einer Wand. Du kannst auch nicht alles im Raum erkennen. Und so geht es deinen Mitschülern. Sie kennen dich einfach noch nicht so gut wie wir.“ Die Antwort seiner Mutter, als er sie fragte, warum seine Mitschüler ihn ständig ärgerten. Da drückten es Philosophen und buddhistische Mönche doch um Längen eleganter aus. Auf der anderen Seite hatten die es aber auch nicht mit Elfjährigen zu tun, die mit der Frage, warum man nicht die Tür zum Raum einfach öffnete, statt durch ein Loch zu gucken, nachhakten. Was sein Vater ganz gut gelöst hatte eigentlich. „Na, du gehst doch auch nicht einfach in wildfremde Häuser herein, oder?“
Ja, Sato war sich bewusst, dass ein Shinobi vor allem ein Diener war. Und das man dem Auftraggeber gehorchte. Denn wenn nicht, dann war dieser Weg wirklich nicht der Richtige für einen. Auf der anderen Seite, war ein klein wenig Höflichkeit nicht angebracht? Hätte er die Gedanken der Hyuuga wiederum gelesen, hätte er sich durchaus beleidigt und schmollend mit verschränkten Armen umgedrehte. Sie hatte durchaus recht. Aber Mikazama-sama hätte trotzdem freundlicher sein können, wie er empfand. Ein Shinobi war nun mal kein Hund, sondern ein Mensch. Und Sato würde den Auftrag zu Ende bringen. Aber beleidigt war er immer noch.

Glücklicherweise kam da auch der Tatsumaki und sie konnten aus dem Busch heraus kommen und sich aufrichten. Während Sato sich einen kleinen Ast aus den Haaren zog, dornig wohlgemerkt, und dann die Knie kurz abklopfte, teilte die Hyuuga Hei die neusten Informationen mit. Nachdem man auch erfahren hatte, wo der zukünftige Gemahl wohl sein würde, nachdem eventuell auch der Tatsumaki noch eine Frage gestellt hatte – Sato selbst hatte keine mehr -, verbeugte sich auch schon die weißäugige Kunoichi, wobei Sato sich anschloss.
Und nach einem weiteren Satz Maris konnte Sato auch die besondere Fähigkeit der Hyuuga zum ersten Mal direkt erleben. Das Byakugan. Er hatte viel darüber gelesen. Berichte, Geschichten, Beschreibungen. Aber es sah wirklich eindrucksvoll aus. Gut, vielleicht mochten manche die Augen nicht hübsch finden, die Adern, die Falten, aber Yuuta hätte etwas dafür geben wenigstens einmal alles so zu sehen wie es Mari gerade tat. So wartete er jedoch ab, bis ein sanftes Nicken der Kunoichi ankündigte, das sie anscheinend ihr Ziel gefunden hatten. Wirklich verblüffend. Sato bedeutete ihr voran zu gehen. Immerhin hatte er ja nicht diesen Blick.
Und ja, Inori hatte in ihrer Beschreibung Shigeos wirklich kaum übertrieben. Sato blinzelte kurz als er den Mann auf der Sänfte aus einer Gasse, in der die drei Genin standen, zum ersten Mal sah. Er trug einen eleganten Kimono, in einem tiefen Violett, mit blauen Verzierungen, dazu passte auch der Fächer, den er beständig öffnete und schloss, ein sicherlich teures Teil, mit einem Kranich verziert und einigen Schriftzeichen, die er jedoch nicht erkennen konnte. Der Mann verkörperte Reichtum. Auch im Leibesumfang. In den Kimono hätte Yuuta sicherlich viermal rein gepasst. Auch wenn das natürlich schwer abzuschätzen war, saß Shigeo in einer Sänfte, die von zwei durchaus starken Männern getragen wurde. Stark mussten die beiden wohl auch sein. Sie wirkten jedoch etwas grobschlächtiger und trugen einfache Kleidung aus Leinen und Baumwolle.
Gerade begutachtete Shigeo eine Porzellanfigur, die ihm ein Händler gereicht hatte. Seine Miene wirkte versunken, konnte aber auch daran liegen, dass er relativ kleine Augen hatte, seine Wangen dafür jedoch recht ausgeprägt waren. Soweit Sato das erkennen konnte, schien der Händler schon länger auf ein Urteil zu warten. Yuuta wandte sich an seine Teamkameraden. „Unser Ziel. Ich würde vorschlagen wir finden erst einmal heraus, wie Shigeo selber zu der Hochzeit steht, oder?“
 

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Hei, unbeleckt und brav, wie er eben war, bekam von der gedanklichen Auseinandersetzung seiner beiden Mitstreiter überhaupt nichts mit. Wie auch; die beiden waren irgendwie mit sich selbst beschäftigt und schienen irgendwie nicht ganz auf einer Wellenlänge zu sein. Wieso nur? Nachdenklich betrachtete Hei erst Mari, dann Sato, und blickte dann wieder zurück zu der Hyuuga, die ihn, nachdem sie aus den Büschen gestiegen war, erst einmal auf den neuesten Stand brachte. Allerdings schien hier und da durchzublitzen, dass Sato und Mari - wie er ja schon bemerkt hatten - sich nicht ganz so einig waren wie es vielleicht der Fall hätte sein können. Hei hatte dazu keine Meinung - ihm war jetzt erst einmal nur wichtig, den Auftrag zu erledigen. Der Rest war ihm zwar mitnichten egal, aber eben doch eher zweitrangig - auch, wenn er es vorzog, sich möglichst mit allen Menschen gut zu stellen, um Problemen aus dem Weg zu gehen. Bisher hatte er ja auch noch nicht einmal wirklich einen 'Streit' im weitesten Sinne gehabt, mal abgesehen von Maris Verehrer in Konoha. Das war allerdings auch etwas komplett anderes gewesen. Nachdenklich nickte er, als Mari geendet hatte und schwieg, als noch weitere Informationen ausgetauscht werden sollten. Offensichtlich wollte der dicke Bräutigam heute ein wenig Luft schnappen - wenn man das denn so nennen konnte. Sich herumtragen lassen und dabei reich aussehen war etwas, was Hei niemals beherrschen würde - abgesehen davon, dass er höchstwahrscheinlich nie reich sein würde. Immerhin reichte es mittlerweile für regelmäßige Mahlzeiten... der junge Shinobi legte den Kopf leicht schief, verneigte sich, als die Auftraggeberin verschwand und strich sich die langen Haare wieder ordentlich nach hinten. Er hatte sie sogar ein klein wenig geschnitten... sie gingen jetzt nicht mehr bis zum Boden. Nur noch vielleicht bis zu den Kniekehlen, oder so. Oder etwas kürzer, er selbst konnte das ja nicht sehen... Das Byakugan, welches Mari kurz darauf demonstrierte, war immer noch ein wirklich interessanter Anblick. Vielleicht nicht unbedingt nötig, aber durchaus hilfreich und ziemlich zeitsparend, dass musste er zugeben. Und sie war offensichtlich noch geübter geworden. Allerdings hatte Hei immer noch den Vorteil, dass kaum jemand über seine Fähigkeiten Bescheid wusste. Und vermutlich auch in nächster Zeit nicht wissen würde... einfach, weil sich so keine Erwartungshaltung entwickeln konnte. Niemand würde von ihm verlangen, herausragend zu sein, wenn niemand wusste, dass er das Potential vielleicht hatte. Das war wirklich der einfachste Weg, oder nicht?

Sato wie Mari waren offensichtlich wenigstens in einer Sache geeint: Nämlich die Tatsache, dass dieser Job auch ein Ende haben sollte, weshalb - so vermutete Hei - die beiden jetzt beinahe gleichzeitig in die Richtung gingen, in die Mari genickt hatte. Na, vielleicht unterschied sie doch im Grunde nicht so viel, nur dass die eine blaues, der andere rotes Blut hatte. Im übertragenden Sinne. Letztendlich blutete jeder nur in Rot. Einen relativ kurzen Fußweg später - glücklicherweise nicht genau in die Richtung in die die Aufpasser gelockt worden waren, Hei musste denen nicht unbedingt nochmal über den Weg laufen - sahen sie schon den dicken, wabbeligen Shigeo in seiner Sänfte herumschaukeln. Elegante Klamotten und elegante Schwimmringe, hah. Die muskulösen Männer schienen trotz ihrer Statur einige Probleme zu haben, die etlichen Kilos wackelfrei zu halten... war das der Grund, warum normalerweise vier Leute so eine Sänfte betätigten? Vielleicht zu groß für die Gassen der Bauern hier, was? Hei schmunzelte, sagte immer noch nichts - blickte dann in Richtung Yuuta. "Du hast vermutlich Recht. Allerdings nehme ich an, dass er uns simpel ignorieren wird, wenn wir ihn einfach so hier auf offener Straße ansprechen. Wenn wir preisgeben, dass wir einen Auftrag haben, ist Inori in Gefahr. Also... jemand eine Idee oder einen Vorschlag, wie wir seine Aufmerksamkeit bekommen und ihn zu der Heirat befragen können ohne dass wir auffliegen? Ich denke, er sollte über uns nicht in Bilde sein, oder?" Nachdenklich legte der Tatsumaki den Kopf schief, sah Mari an, dann wieder Yuuta, dann wieder Mari. Shigeo währenddessen drückte dem Händler die Porzellanfigur wieder in die Hand, pöbelte etwas von 'dreckiger Arbeit' und 'unsauber' und dass er es 'nicht einmal geschenkt nehmen' würde, dann bedeutete er seinen Trägern, ihrer Arbeit weiter nachzugehen. Recht unelegant trotz allem Prunk fuhr die kleine Karawane fort, sich durch die Straße zu schlängeln - und die Leute machten brav Platz... ließen sich zu sehr beeindrucken, wahrscheinlich. Hei schielte nochmal zu seinen Kameraden. "Folgen wir ihm?"
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Den Job zu einem Ende bringen? Bitte, Yuuta und Mari waren sich eher einig, dass dieser Auftrag langsam mal begonnen werden sollte. Das mit dem Abschluss war noch einmal ein ganz anderes Kapitel, konnte angesprochen werden, wenn es zumindest annähernd so weit war. Die Kunoichi strich sich – eher unbewusst – eine lockere Strähne hinter das Ohr. Typisch weibliche Geste, die jedoch im Kontrast zu den nicht wirklich feminin ästhetischen Adern um die Augen stand. Da die Hyuuga mit diesem Aussehen mehr oder weniger aufgewachsen war, dachte sie darüber gar nicht weiter nach, nahm auch stets nur beiläufig wahr, dass Kollegen, die nicht ihrem Clan angehörten, viel erstaunter darüber waren. Aber weiter im Text, sowohl Hei wie auch der Sato gaben ihre Zustimmung, als sich die Braunhaarige auf den Weg machen wollte. Na, da lies Mari doch nicht lange auf sich warten, bedingt durch ihre Augen die Spitze des Grüppchens bildend setzte sie einen Fuß vor den anderen, hatte einen sicheren Gang und – wortwörtlich – ein Ziel vor Augen. Es dauerte auch gar nicht lange, bis sie durch erneut kurze Chakramanipulation die unschönen Äderchen in ihrem Gesicht verschwinden lies, zusammen mit den beiden jungen Männern um eine letzte Ecke bog und dann, von einer Seitengasse aus, den direkten Blick auf den Verlobten der Auftraggeberin genießen konnte.

Und was war er? Fett. Richtig fett.. nett ausgedrückt. Zwar schön gekleidet, keine Frage, hatte sicher einiges an Geld gekostet dieser violette Kimono, doch das änderte auch nichts an den Ausmaßen Shigeos, betonte diese eher noch. Wenn man schon dachte, seinen Reichtum präsentieren zu müssen, konnte man sich dann nicht zumindest noch einen zusätzlichen Stylisten besorgen, der dafür sorgte, dass solche an den falschen Stellen betonenden Sachen nicht angezogen wurden? Mari schüttelte innerlich den Kopf, enttäuscht darüber, dass dieser reiche Sack alle Klischees vermögender Leute repräsentierte. Das betraf sie immerhin auch, ihre Familie gehörte – mehr oder weniger – einem gewissen Adel an. Und an Geld mangelte es ihnen auch nicht.. aber deshalb quoll die Hyuuga weder an Kilos über noch lies sie sich alles in den Hintern schieben. Sie arbeitete hart und half, durch erfolgreiche Missionen und Jobs, sowohl Ansehen wie auch Vermögen des Familienverbundes zu erhalten. Konnten das nicht einfach alle reichen Leute so machen? Nee, leider nicht, wäre ja auch zu einfach. „Tzz.“ Ein abwertender Blick, wie es nur eine Hyuuga Mari konnte, traf den Fettsack in der Sänfte, als diese gefährlich zu schaukeln begann, da die armen Schweine, die sie tragen mussten, eindeutig weitere Unterstützung benötigt hätten. Wie er dem Händler zusammen mit verbalen Schlägen seine Porzellanfigur wieder in die Hände drückte, verfolgte die 15-Jährige bereits nicht mehr weiter, sondern wandte sich an Hei und Yuuta, die zu sprechen begonnen hatten. „Stimmt, wenn wir in Verbindung mit Inori kommen, wäre das etwas kontraproduktiv“, schaltete sich schlussendlich auch die Hyuuga ein, wechselte mit den weißen Äuglein einmal zwischen dem indirekt fortschreitenden Shigeo und ihrem Team. „Ich denke, ich habe eine Idee. Aber ich ziehen mein Stirnband ab... besorgt euch mit Henge weiße Augen und wartet auf mein Handzeichen.“ Sie lächelte sanft, hoffte, dass die Kollegen ihr einfach vertrauen würden. Wenn drei eindeutig als Ninja ausgezeichnete Jugendliche zusammen auftauchten, roch das doch viel zu sehr nach einem zu erledigendem Auftrag für Außenstehende. Mit der gleichen Handbewegung, mit der Mari ihr Stirnband von ihrer Hüfte löste, zog sie auch das Band aus ihren Haaren, welches diese zu einem strengen Zopf geformt hatte. War praktischer, keine Frage, aber die offenen Haare über die Schultern sahen doch einen Tick eleganter aus. Danach formte sie selbst ein flinkes Fingerzeichen und verhüllte sich selbst kurzzeitig in einer Rauchwolke. Als sich dieser verzogen hatte, stand vor den Kollegen eine etwa vier bis fünf Jahre gealterte Hyuuga, die Haare noch ein Stückchen länger, die Augen freundlich strahlend, der Körper endgültig zur Dame entwickelt. Aber.. was genau wollte die 15-Jährige denn damit bezwecken?

„Konnichiwa, Shigeo-dono.“ Mari positionierte sich dreist mitten auf den Weg, was die Sänftenträger zum abrupten Stopp brachte – und wieder wackelte dieses Gefährt gefährlich. Tief verbeugte sie sich, um einiges tiefer, als es die Braunhaarige normalerweise tat, wodurch die offene Haarpracht ungebändigt über ihr Gesicht fiel. Das mit Babyspeck übersäte Gesicht des Händlers verzog sich erst überrascht, dann angewidert aufgrund dieser plötzlichen und unangekündigten Unterbrechung seines 'Spaziergangs'. Doch all dies wurde revidiert, als sich die Hyuuga für ihre Möglichkeiten extrem langsam wieder in eine gerade Haltung brachte, die braunen Haare wieder auf ihre ursprüngliche Position fielen und sie Shigeo mit ihren weißen Augen geradezu anblitzte. Reiner Zufall, dass der Pony des Mädchens in diesem Moment auch noch so fiel, um – falls es überhaupt auffiel – zu offenbaren, dass dort kein unterdrückendes Siegel zu finden war. Wenn das nicht mal nach einem Gör aus einer verdammt reichen und angesehen Familie schrie! „Sie sind doch Shigeo-dono, nicht? Ich hoffe, ich irre mich nicht, wissen Sie, mein Vater schickt mich.“ Das sanfte Lächeln auf den Lippen, die weiche Stimme, es machte gar den Anschein, die Kunoichi könnte keiner Fliege etwas zuleide tun. Und hinzukommend konnte man wirklich nicht behaupten, dass sie schlecht aussah – wenn der Mann da nicht aufmerksam zuhörte, dann war ihm zusammen mit der Bewegung auch seine Männlichkeit abhandengekommen. „Es geht um.. Verhandlungen. Zwischen den Hyuuga und Ihrem Haus“, ergänzte sie und wartete dann darauf, dass sich der junge Herr auf der Sänfte von seiner Starre gelöst hatte. Er war es wahrscheinlich gewohnt, mit kleineren Händlern umzuspringen, aber solch große Fische wie die Hyuuga übernahm mit Sicherheit noch sein Vater. „J-ja.“ Er räusperte sich, war plötzlich wieder ganz er selbst und sah hoch erhobenen Hauptes auf die 15-Jährige hinab, die dies unkommentiert geschehen lies. Manchmal musste man sich für die Zwecke eben unterordnen, was? „Ihr seid richtig.. Hyuuga-san.“ Ob er bewusst eine neutrale Endung suchte, in der Hoffnung, somit überlegener zu wirken? Er war wirklich kein guter Geschäftsmann, stellte Mari gedanklich fest. Bei echten Verhandlungen hätte sie spätestens jetzt tief beleidigt abgebrochen. „Das müssen durchaus wichtige Verhandlungen sein, wenn ich mitten auf der Straße dafür abgefangen werde.“ Erneut eine kurze Verbeugung, entschuldigend wirkend, vonseiten der Kunoichi. Es passte wirklich nicht zu ihr, sich so unterzuordnen, doch das hatte sicherlich mehr Effekt als die Aufbrausende zu spielen. Danach hob sie die Hand, um ihren Kollegen zu verdeutlichen, ebenfalls hinzuzutreten. „Meine Begleiter sind zu meinem Schutze mitgeschickt worden, außerdem sollen sie die Verhandlungen unterstützen. Allerdings...“ Die weißen Äuglein streiften die Träger der Sänfte, die bereits völlig verschwitzt waren. „Mein Vater bat darum, dass wir zuerst alleine mit Shigeo-dono über die Verhandlungen sprechen sollen. Bitte versteht dies, er möchte zu Beginn nur Euch sein Vertrauen schenken.“ Wieder dieses Lächeln, welches nicht neutral distanziert wie sonst war, sondern eher.. fraulich ansprechend? Konnte Mari sogar flirten, wenn sie wollte? Oder eher, wenn die Situation es verlangte. Die zuerst ansammelnden Zweifel waren zusammen mit diesem Lächeln aus dem Gesicht des jungen Händlers geworfen worden. Vertrauen eines großen Mannes der Hyuuga und eine schöne Tochter? Wer hätte da auch Nein gesagt! Er richtete einen kurzen Befehl an seine beiden Sänftenträger, die diese langsam auf dem Boden absetzten und danach jeweils nach rechts und links geschickt wurden, um die Straße abzusperren. Sollte ja niemand dieses wichtige Gespräch stören. Ohne Zögern legte Shigeo der Hyuuga Tochter eines seiner teuren Kissen auf den Boden – natürlich extra nah an seiner Sänfte – während die Begleiter sich anscheinend ohne einen solchen Luxus zu den Seiten des Mädchens setzen sollten. Hatte nicht genug gewirkt, dass sie ebenfalls Geschäftspartner darstellen sollten? Gut, dann stellte sich die Kunoichi eben noch einen Rang tiefer, indem sie sich als die transportierte Ware brandmarkte. „Es geht um eine eheliche Verbindung zwischen den Hyuuga und Ihrer Familie.“
 
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Sato Yuuta

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Ja, man könnte wirklich sagen, dass in der Betrachtung ihrer Aufgabe sich die Hyuuga und der Sato absolut einig waren. Wenn diese Aufgabe ein Berg war, dann hatten sie gerade den Aufstieg begonnen. Und wussten nicht einmal, wo sie die erste Rast einlegen sollten. Aber sie hatten eine gar nicht so schlechte Karte erhalten und machten sich nun dazu auf, den ersten Pfad zu erkunden. Genauer, Mari führte und Hei und er folgten. Nun, jeder hatte eben seine Aufgaben und Rollen.
Dort angekommen stimmte Hei seinem Plan zu und erweiterte ihn um die Gefahrenpunkte, wenn sie einfach so auf den Sohn von Ashiru-san zugehen würde. Sato, der noch immer um die Ecke lugt, nickte. „Das er nicht einfach aufgeben wird ist mir klar. Und das wir ihn nicht einfach ansprechen können, auch. Vor allem glaube ich nicht, das ihn zu überzeugen auch nur im Ansatz reichen würde. Aber irgendwie müsste man ihm Informationen entlocken. Vielleicht bringt uns das bereits auf eine Lösung.“ Und wenn er Shigeo so betrachtete, wie dieser Mann sich verhielt, dann verstand Yuuta ihre Auftraggeberin vollkommen. Er bezweifelte das der Händlersohn jemals wirklich Sport getrieben hatte. Oder auch nur ansatzweise selbst etwas erledigen musste, für das er nicht jemand hatte, der es für ihn tut. Wenn Shigeo sich nicht gegenüber dem Händler und seiner gesamten Umwelt so unfreundlich verhalten würde, man könnte fast Mitleid mit ihm haben. Nein, er musste dem Urteil, der Hyuuga im Grunde zustimmen.
Leider erklärte sie ihnen nicht wirklich, was denn dieser ach so tolle Plan war, sondern lächelte nur sanft, wenigstens das, und begann dann auch schon mit ihrem Henge. Mit einem Seufzen fügte sich der Sato und vollführte ebenfalls die Fingerzeichen für ein Henge no Jutsu. Nachdem sich der obligatorische weiße Rauch verzogen hatte, bewegte Yuuta leicht die Schultern, bevor er sein Stirnband richtete. Statt einem braunen Haarton hatte er nun volles, schwarzes Haar, seine Pupillen weiß wie gefallener, unbefleckter Schnee und unter seinem Stirnband prangte ein grünes Mal, für das die Nebenfamilie der Hyuuga bekannt war. Dazu noch ein etwas muskulöserer Körperbau und er passte perfekt in das Bild des stillen Begleiters. Und wollte nun eine Erklärung der Hyuuga bekommen, wie ihr Plan nun aussah.
Doch dazu kam er nicht. Zum einen, da Mari einfach weiter ging, nachdem sie ihre Henge vollführt hatte. Zum anderen, weil sie ihr Henge vollführt hatte. Ihr Haar fiel ihr offen über die Schultern herab wie ein Wasserfall. Sie sah zwar älter aus, aber erstens nur einige Jahre und das Alter hatte ihr nicht geschadet. Nein, ganz im Gegenteil. Man könnte sagen, dass ihr Körper nur noch etwas ausgeprägter war. Sehr freundlich und wertneutral formuliert. Warum musste er bloß jetzt an eine prächtige Rose mit schwarzen Blütenblättern denken, auf denen das Tau im Sonnenlicht glänzte?
So wollte der junge Sato etwas sagte, zwinkerte stattdessen kurz, stellte sicher, dass sein Mund nicht offen war und blickte stattdessen zu Hei. In der Hoffnung, das nicht nur er sich gerade blamierte.
Glücklicherweise kam er auch gar nicht mehr dazu etwas zu sagen. Er fragte sich, ob er nicht einfach weiter schweigen sollte, bis sie das Henge no Jutsu ablegen konnten. Zumindest, bevor er sich vor dieser spontanen Verwandlung der Hyuuga erholt hatte. Und folgte ihr somit, auf dem Gesicht ein Pokerface, die Augen bewusst auf ihren Nacken gerichtet. Den er unter diesem glänzend, schwarzem Haar auch gar nicht erkennen konnte. Nur nicht nach unten sehen, wo die Haare endeten. Ging die Hyuuga plötzlich beschwingter oder bildete er sich das gerade ein? Augen hoch. Sato schluckte.

Und richtete dann den Blick bei der Verbeugung betont gerade aus auf den Boden und, als er sich wieder aufrichtete, direkt auf den Nacken. Sie hätte sie zumindest vorwarnen können. Genau. Konzentrier dich darauf. Lenk dich ab. Anstatt einfach sich zur verwandeln und hervor zu brechen. Aber schauspielern konnte sie. Wie sie da gerade Shigeo schmeichelte und dessen misslungenen Versuch von Erhabenheit und Arroganz mit einem zuckersüßen Lächeln hinnahm und sogar noch freundlicher wurde, fragte sich der Genin wie sehr es wohl gerade in der Hyuuga brodeln musste. Sie war wirklich gut. Sie klang so natürlich. Er musste mal fragen, ob sie ihm Schauspielunterricht geben würde. Er dagegen hielt sich zurück, ein Pokerface auf dem Gesicht, die Arme verschränkt und scheinbar auf die beiden Träger Shigeos achtend. Konzentrieren, Sato. Konzentrieren. Und zuhören. Was bei Buddhas Lächeln plante sie? Was wollte sie erreichen?
Aber zumindest Shigeo biss in den Köder hinein. Wenn es denn ein köder gewesen war. Auch wenn Shigeos Verhalten Sato mittlerweile nicht mehr überraschte. Etwas sagte ihm, das Ashiru-san nicht sonderlich stolz auf seinen Sproß sein konnte. Shigeo räusperte sich kurz. „Eine Ehevereinarbung? Ich meine, natürlich, eine Ehevereinbarung. Mit wem? Ist mein Vater schon in Kenntnis gesetzt wurden?“ Er war wirklich kein guter Händler und nachdem, was er über Ashiru-san gehört hatte, nahm er an, das dieser dies seinen Sohn auch spüren ließ. Dies erklärte zumindest, was der aufgeschwemmte Händlersohn als Nächstes sagte. „Ich meine, nicht das es wichtig wäre. Es … interessiert mich nur.“ Und dann dieses Lächeln. So übertrieben freundlich, dass es wieder hinterlistig wirkte. Wie eine Speckmade, die ein Haifischgebiss hatte. So schleimig, so gierig. Selbst er konnte wahrscheinlich besser handeln. Verständlich, das Inori so schlecht auf Händler zu sprechen war.
Aus dem Augenwinkel blickte er zu Mari und Hei. Er selbst, immerhin stellte er ein Mitglied der Nebenfamilie Bunke, blieb stehen. Das hatte den Vorteil, dass er im Hintergrund bleiben konnte. Auf der anderen Seite, er war immer noch ein Hyuuga. Aber auch ein Bunke. Sollte er was sagen? Nun, selbst wenn nicht, Shigeo würde solch ein Fehler wohl nicht auffallen. Er schüttelte nur kurz den Kopf. „Nein, Shigeo-dono. Wir sollten uns zuerst an euch wenden.“ Shigeo blickte ihn kurz verdutzt an, so als ob er ihn jetzt erst wirklich bemerken würde. Aber er fing sich schnell. „Oh. Ich meine, natürlich. Gut so.“ Er fächerte sich betont elegant mit seinem teuren Fächer etwas Luft zu, das aufgrund der Breite seines Armes jedoch irgendwie wieder lächerlich wirkte. Man konnte seinen Augen regelrecht ansehen, wie angestrengt Shigeo gerade nachdachte. „Aber sagt, wer soll nun mit wem verheiratet werden? Mein Vater und meine Mutter sind glücklich verheiratet und ich soll heute heiraten.“ Sato blickte betont gespannt zu Hei. Da er selbst sich noch nicht sicher war, was Mari hiermit bezwecken wollte und was sie zu tun gedachte. Verdammt, sowas sprach man vorher ab. Man stürzte sich doch nicht einfach in ein Haifischbecken.
 

Tatsumaki Hei

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Irgendwie ging das alles gerade plötzlich ein wenig schneller, als es sich vorher dargestellt hatte: Jedenfalls schneller als in Heis schlimmsten Befürchtungen. Trotzdem entwickelte sich die Sache in eine Richtung, die er so erst einmal nicht erwartet hatte - nämlich mit dem 'Befehl' Maris an Sato und ihn, sich weiße Augen zuzulegen. Ja, es klang wie ein Befehl, und für Hei war es irgendwie befremdlich, sich als Hyuuga auszugeben... war das nicht irgendwie komisch? Aber Mari wusste schon, was sie wollte, richtig? Mari wusste eigentlich immer, was sie wollte... außer, wenn sie es mal nicht wusste. Das allerdings war auch wieder logisch. Hei, von dem Plan, den er offensichtlich nicht mitbekommen hatte, wenig begeistert, runzelte erst einmal leicht die Stirn, als sich der Rauch um Mari verzog. Ein Henge, aha. Und ein gutes noch dazu, das musste man ihr ja lassen. Trotzdem war es sicherlich wenig zweckdienlich, dabei dann auch gleich noch die Teamkameraden abzulenken, weil Frau eben so aussah, wie sie aussah. Der Tatsumaki rümpfte unbemerkt und nur ein ganz bisschen die Nase. Irgendwie war es seltsam: Trotz der Tatsache, dass er die Hyuuga - theoretisch, praktisch war das ja durch einen Fußtritt ganz schnell wieder unterbunden worden - nackt gesehen hatte, konnte er doch immer noch nicht aufhören, sie einfach ab und zu anzusehen. Ziemlich nervig, weil man sich nicht so darauf konzentrieren konnte wie man es vielleicht lieber gewollt hatte. Interessant war allerdings, dass Mari offensichtlich davon ausging, in ein paar Jahren einen deutlich ausgeprägteren Körper zu haben... nun, das Training, was sie sich täglich anzutun schien, würde ihr da vermutlich einen Strich durch die Rechnung machen. Ein leises Seufzen war von Hei zu hören. Sato hatte sich auch schon verwandelt... fehlte also nur noch der Wüstensohn. Ein schnelles Fingerzeichen - solche Übungen waren für Hei, wie schon erwähnt, mittlerweile nur noch wie der Vorgang, einen Schritt zu tun - und aus der Rauchwolke tat sich ein junger Mann hervor, der aus dem allerhöchsten Adel bei den Hyuuga stammen hätte können. Hei war an sich schon groß, aber die Verwandlung wirkte noch ein wenig größer. Sein langes, schwarzes Haar musste er nicht einmal verändern - es ähnelte den Hyuuga-Mitgliedern sowieso schon ungemein. Ein wenig geglättet hatte er es in der Verwandlung trotzdem... der Ganzheit halber. Abgerundet wurde das ganze von einem schlichten Kimono und die Stirn, die ganz offensichtlich nicht von einem Zeichen geziert wurde. Binnen Sekunden war Hei zu einem arroganten Vorzeigehyuuga geworden... fühlte sich garnicht so schlecht an. Schade nur, dass es nur ein Chakragewand war... Hei fing einen Blick von Sato auf, der irgendwie beinahe Verzweiflung vermittelte. Offensichtlich war er von Mari einigermaßen fasziniert, und Hei hatte nicht vor, ihn davon abzubringen. Dafür gab es ja keinen Grund... allerdings ließ der Tatsumaki sich nichts von der Tatsache anmerken, dass es ihm ja ganz ähnlich ging. Der Suna-nin fing schon an, sich in seine Rolle hineinzufinden, und wie Mari ja schon einmal an eigenem Körper hatte erfahren müssen, konnte er sich wirklich gut in eine Rolle hineinfinden, wenn er denn wollte. Nachdenklich verschränkte Hyuuga Hei - sozusagen - seine Arme und folgte Mari, welche sich jetzt mitten vor Shigeo platzierte - und so den ganzen Tross zum stehen brachte. Alleine das war ja schon ein Akt, weil das Fett des Kerls ja in Bewegung blieb, bevor es zum stehen kam... Physik in ihrer unansehnlichsten Form.

Hm... nun war Hei aber mal gespannt. Aha, ihr Vater schickte sie also - zu Verhandlungen zwischen den Hyuuga und dem Haus Shigeos? Der Wüstensohn konnte sich immer noch keinen Reim darauf machen, was Mari damit bezwecken wollte... immerhin wollten/sollten sie doch die Heirat verhindern und nicht irgendwelche Verhandlungen beginnen, richtig? Ihm gefiel nicht, wie Shigeo Mari ansah, aber Hei war sich genauso bewusst, dass er seinem Gegenüber deshalb nicht gleich eine verpassen konnte, abgesehen davon, dass Mari das sowieso viel besser hätte tun können. Lächeln und Abwarten, das war die Devise, jedenfalls, solange die 'Anführerin' in diesem Falle sprach. Beinahe hätte er laut geseufzt, aber ein Haupthaus-Hyuuga leistete sich sowas wohl nicht in der Öffentlichkeit, oder? Innerlich knirschte Hei trotzdem mit den Zähnen. So hatte ihn Mari noch nie angelächelt. Natürlich, sie hatte ihm nicht nur öfters, sondern auch offener Lächeln geschenkt, aber das hier so noch nicht... das war doch irgendwie nicht fair, oder? Der junge Mann bemerkte erst kurz später, was er da gedacht hatte, und wischte den Gedanken weg wie eine nervige Eintagsfliege, die es zu verscheuchen galt. Wieso sollte er überhaupt so angelächelt worden werden wollen? Blödsinn. Weiter im Text: Eine eheliche Verbindung war also der Plan gewesen. Hm, das hätte sie Sato und ihm aber ruhig vorher einmal sagen können, oder? Der Blick von Sato und seine Aktion hingegen bewiesen, dass dieser mit dieser Lösung eher wenig anfangen konnte und relativ froh war, das Zeichen der Nebenfamilie zu tragen - eine natürliche Zurückhaltung, die der junge Mann wohl gut darstellen konnte. Hei selbst wusste nicht ganz genau, was Mari vorhatte, allerdings konnte er es sich denken - das war jedenfalls der einzige Grund, den er finden konnte, warum sie sich mithilfe des Henge in eine so ansprechende Frau verwandelt hatte. "Das ist natürlich der Grund, warum wir zuerst zu Euch gekommen sind." Die Stimme des Wüstensohns klang anders als sonst. Noch bedachter, etwas langsamer, und mit diesem leicht überheblichen Tonfall, den alle Hyuuga perfekt darboten. Und da Hei nun ein Hyuuga war, konnte er es auch, sozusagen. "Wir hörten von Eurer Vereinbarung mit den Mikazama und mussten handeln. Es geziemt sich nicht für eine Familie wie Euch, mit einer verarmten Familie wie ihnen abzugeben. Wir bieten euch an, Euch den Namen Hyuuga zu geben... natürlich nur unter kongruenten Bedingungen. Hyuuga Zeruda hier..." Hei löste seine Arme nicht einmal aus ihrer Verschrenkung, als er auf Mari deutete. "... wird Euch angetraut, wenn Ihr einwilligt. Dazu wäre natürlich eine Annulation der heutigen Ehe nötig." Die Kühle, die von dem Gesicht Hyuuga-Heis ausging, war spürbar und stand im absoluten Gegensatz zu dem dicklichen Gesicht Shigeos, hinter dem man es förmlich rattern hörte. Hyuuga? Der Name alleine war wahrscheinlich schon viel für den Fetten, allerdings war die Aussicht, eine solche Frau wie 'Zeruda' heiraten zu dürfen auch nicht übel... allerdings war Inori ja auch nicht unhübsch. Folgsamer schien allerdings Mari in diesem Moment. Der wüstensohn allerdings sah die Chance, da Shigeo nicht genau zu wissen schien, was er tun sollte. "Eine Antwort muss gefällt werden, Shigeo... dono." Er fiel Hei nicht leicht, diesen Namen so auszusprechen, aber wenn es sein musste, musste es eben getan werden. "Natürlich, ich... hm... ich weiß nicht ob ich das kann. Was sind Eure Bedingungen?" Unsicher wedelte er mit der Hand, war sich anscheinend garnicht mehr bewusst, dass er hier mitten auf der Straße war. Seine Ohren gehörten vielleicht gerade Hei, seine Augen aber lagen nur auf Mari. Hei biss die Zähne leicht zusammen. Guck' zu mir, Fettwanst! "Eure Familie ist eine herausragende Handelsmacht in unserer Stadt. Wir verlangen nichts weiter als engere Handelsbeziehungen und einige kleine Vorteile im Geschäft... ich denke, es wird für beide Familien sehr vorteilhaft sein, sich zu verbinden. Denkt ihr nicht auch so, Shigeo-dono?" Hei lächelte jetzt das erste Mal, ganz leicht und fein, was Shigeo offensichtlich irritierte - und in die Ecke drängte. Wenn Hei etwas konnte, dann so tun, als hätte er Ahnung. Auch, wenn er die nicht hatte. "Ja, ja, natürlich, da bin ich mir sehr sicher!", schnaufte der Dicke. "Nur... mein Vater... ich muss ihn fragen." "Shigeo-dono! Verzeiht' mir, natürlich müsst Ihr das. Ich vergaß, dass ihr noch nicht in die Lage versetzt wurdet, Entscheidungen zu treffen. Ich hoffe, dieser Affront wird mir verziehen sein." "Macht Euch nicht lächerlich! N-natürlich darf ich Entscheidungen treffen wie ich will!", ereiferte sich Shigeo daraufhin und plusterte seine dicken Backen auf. "In Ordnung! Ich werde der rothaarigen Hexe die Heirat absagen!" Innerlich grinste der Tatsumaki leicht. Der Kerl war einfach nur dumm... oder? Es war zu einfach gewesen, so. "Aber ich brauche einen Beweis!", setzte Shigeo nach. "Mir würde ein Kuss von meiner Verlobten genügen..." Dieses dreckige Grinsen! In Hei kochte Wut hoch, aber er hielt sich zurück. Mari war am Zug... irgendwie. Er schielte zu dem Mädchen, hoffte, dass sich in seinen Augen nicht die Wut wiederspiegelte, die er gerade fühlte - merkte aber nicht, dass es wenigstens für die junge Frau, die ihn ja schon recht gut kannte, nicht schwer sein würde, es zu erkennen.
 

Hyuuga Mari

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Über Pläne sprechen, bevor diese durchgeführt wurden? Klar, war normal so üblich, keine Frage. Aber hier hatten wir es mit Hyuuga Mari zu tun, die in vielerlei Hinsicht noch etwas zu lernen hatte, wenn es um gemeinsame Planung und Kommunikation ging. Niemand ist perfekt, nicht? Jedenfalls schien sie überzeugt von ihrem fast schon Kopfsprung in die Situation und hey, es klappte ja auch! Der Fettwanst zweifelte höchstens in den ersten Sekunden, danach war er dem Anblick der jungen Frau, die sich da vor ihm aufgebaut hatte, völlig erlegen. Schickte sogar seine beiden Sänftenträger davon, um in Ruhe ein Gespräch mit ihr führen zu können. Naja, mit ihr und den beiden Teamkollegen, die sich mithilfe von einem Henge in Vorzeige-Hyuuga verwandelt hatten. Der Sato hatte es vorgezogen, sich in die Nebenfamilie einzuordnen und eine eher passive Rolle einzunehmen. Hei hingegen hatte gut aufgetragen und sich in einen Souke verwandelt, wie er im Buche hätte stehen können. Edle Kleidung, edler Gesichtsausdruck.. vielleicht eher hochnäsiger Gesichtsausdruck, aber das lag ja sowieso alles ziemlich nah beieinander. Mit einem unauffälligen Seitenblick nahm sie Notiz von den verschiedenen Aussehen der männlichen Kollegen, jedoch nur äußerst kurz, um nicht auffällig zu wirken. Wäre ja komisch, wenn die Hyuuga, die von diesen beiden Männern hierher gebracht worden war, das erste Mal deren Aussehen zu sehen bekam. Nur als Nebennotiz sei angemerkt, dass sich Mari in keinster Weise darüber Gedanken gemacht hatte, dass sie auch auf den Sato und den Suna-Nin eine Wirkung haben könnte. Wenn man es so ausdrücken wollte. Klar, sie hatte es irgendwie beabsichtigt, im Bezug auf Shigeo. Doch da es nur Mittel zum Zweck war, hatte das Mädchen nicht daran gedacht, dass dies auch noch Effekt auf andere Personen haben könnte. Solange sich die beiden jungen Männer nicht vom Auftrag ablenken ließen, sollte aber auch das kein Problem darstellen.

Die verwandelte 15-Jährige hatte sich mittlerweile auf dem Sitzkissen vor der Sänfte Shigeos niedergelassen und bemerkte, wie ihre beiden Kamerade ebenfalls hinzutraten. Sie strich sich eine der schwarzen Strähnen hinter das Ohr, was in dieser Art nur möglich war, da unter der Illusion noch die echten Haare Maris zu finden waren. Die nur als Chakragewand hervorgerufenen längeren Haarspitzen passten sich der Bewegung dabei einfach an. Innerlich verzog die Kunoichi die Mundwinkel zu einer angewiderten Fratze, als sie diesen erbärmlichen Versuch des Händlers sah, sich Luft zuzuwedeln.. diese riesige Ansammlung von Fett, was seinen Arm darstellen sollte, kam dabei vielleicht in Bewegung, viel mehr aber auch nicht. Doch auch wenn in ihrer Gedankenwelt diese Abneigung herrschte, äußerlich lies sich Mari dies auch weiterhin nicht anmerken. Das sanfte, nun eher zurückhaltende Lächeln auf den Lippen, während sie ihre Kollegen sprechen lies. Wie eine gehorsame Tochter, die hierher geführt wurde und nicht mehr wollte, als den Wünschen ihres Vaters zu entsprechen. Lustig, dass dies in Realität sogar irgendwie zutraf.. nur auf einer völlig anderen Art und Weise. Schweigend verfolgte sie das Gespräch, was vielleicht von Yuuta begonnen, jedoch eindeutig von Hei fortgeführt und irgendwie auch zum Ende gebracht worden war. Es war gut, dass sich zumindest ein Partner schnell in die Situation hatte einfinden können, denn die zu transportierende Ware, die im Prinzip für nicht mehr hinhalten sollte, als die Vorteile des Clans zu verbessern, übernahm im Normalfall nicht den Hauptteil der Verhandlungen. Sie war da, um gut und ansprechend auszusehen und dem 'zukünftigen' Ehegatten zu gefallen. War ja auch alles der Fall, nicht? 'Zeruda', wie der Tatsumaki sie getauft hatte, lies sich bei Erwähnung des Namens nicht anmerken, dass sie ihn das erste Mal hörte. Klang ein wenig komisch, musste sie gedanklich kommentieren. Aber auch irgendwie ausgefallener als Mari, was wieder gut war. Durch ein paar gezielte Sätze drängte der Suna-Nin Shigeo in eine Ecke, aus der er sich nur mit vorgespieltem Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit befreien konnte. Genau das war es doch, was sie brauchten. Mit einem Seitenblick betrachteten die weißen Äuglein den Wüstenjungen, der vollkommen in seiner Rolle aufzugehen schien, noch während der Händler am Sprechen war. Doch als der Fettwanst das Stichwort 'Kuss' fällte, flog der Blick 'Zerudas' langsam und kontrolliert wieder zu ihm. Mit irgendwie so etwas hätte man auch von Anfang an rechnen können, oder? Als sie einen erneuten unauffälligen Blick zu den Teamkameraden warf, nur sehr flüchtig, es sah äußerlich eher wie eine non-verbale Kommunikation innerhalb von Millisekunden zwischen Angehörigen des Hyuuga-Clans aus, fiel ihr eine offensichtliche Veränderung im Blick Heis auf. Vielleicht war es für andere Menschen schwer, die weißen Augen der Hyuuga zu deuten – ob real vorhanden oder nur durch ein Chakragewand hergestellt – doch Mari war im Umkreis solcher Seelenspiegel aufgewachsen. Daher konnte sie diese auch als solche lesen, ohne große Probleme dabei zu haben. War das etwa.. der Funken von Wut? Warum das? Mari – schon immer schlecht darin gewesen, sich in andere Personen hineinzuversetzen – interpretierte die Wut gegen sich selbst, vielleicht, da sie diesen Plan durchgeführt hatte, ohne sich vorher mit den Kollegen abzusprechen? Aber da musste man doch nicht gleich wütend werden, lief doch alles nach Plan. Bisher. Und so. „Shigeo-dono, es freut mich sehr, dass wir nicht zu spät kommen und ich die Frau eines ehrenhaften Mannes wie Ihnen werden darf.“ Wer's glaubt wird selig! Aber die junge Hyuuga musste ja auch weiterhin schmeicheln und so wirken, als würde sie nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch folgsam wie ein Hündchen sein. Wenn der wüsste, dass Mari in Wirklichkeit wahrscheinlich eher den Kerl an ihrer Seite unterbuttern würde als umgekehrt. Vorausgesetzt, dass sie auch nur das geringste Interesse daran hätte, irgendwann so etwas wie eine eheliche Verbindung oder auch nur eine Vorstufe einer solchen einzugehen. Sie neigte den Kopf ein wenig nach vorne. „Ich verstehe den Wunsch nach einem Beweis und ich würde diesem nur zu gerne nachkommen.“ Sie hob den Blick wieder, lächelte Shigeo wieder sanft an, eine Mischung aus entschuldigend, aber auch ansprechend. „Wie Sie wissen, sind die Hyuuga seit jeher ein traditionsreiches Haus und so wurde ich auch erzogen. Es ist mir verboten, einen Mann zu küssen, mit dem ich nicht offiziell verlobt bin.“ 'Zeruda' strahlte in diesem Moment den angeborenen Adel aus, den Reichtum, aber auch die Überzeugung, dafür hinter den Regeln zu stehen, die ihr aufgetragen wurden. „Dies ist nicht möglich, solange keine offizielle Aufhebung ihrer ersten Verlobung vorliegt. Sobald dies geschehen ist..“ Die weíßen Augen sahen denen des dicken Händlers entgegen, als sie langsam die feingliedrigen Finger auf seine fette Hand niederließ. „.. können Sie mit dem Hause Hyuuga verbunden werden und mich als Frau erhalten. Die von keinen Regeln davon abgehalten wird... den Aufgaben einer Ehefrau nachzukommen.“ Okay, am letzten Satz hätte sich sogar Mari beinahe verschluckt, denn alleine die Vorstellung war absurd. Ein Bodyslam von Shigeo und nicht einmal der durchtrainierte Körper der Kunoichi würde danach noch zu irgendetwas zu gebrauchen sein. Der Händlersohn blickte wie gefesselt auf 'Zeruda' und schien vor allem im ersten Moment wie erschlagen von dem direkten Blickkontakt, der Berührung der Hände und dieser Nähe, wobei wirklich nicht mehr viel Abstand war zwischen den beiden Gesichtern. Es gab nur eine Möglichkeit, mit dieser Situation umzugehen: Shigeo war einmal in die Ecke gedrängt worden, dort durfte man ihn nicht mehr herauslassen. Denn so, wie es momentan lief, ließen die Ninja ihm einfach keine Zeit, um wirklich klare Gedanken zu fassen. Dem fetten Händler fehlten einfach die Ruhe und die Erfahrung, um einen klaren Kopf behalten zu können. Vor allem, wenn eine hübsche junge Dame wie die verwandelte Mari vor ihm saß. So oft kam er mit solch ansehnlichen Dingern sicherlich nicht in Kontakt, zumindest nicht so, dass es auf – scheinbar – freiwilliger Basis von Seiten der Frau aus geschah. „Shigeo-dono..“, ergänzte die junge Frau in einem etwas leiserem Tonfall, dass es im Prinzip nur für den Händler, mit gespitzten Ohren auch noch für die beiden Teamkollegen hörbar war. Wie erstarrt war der der Fettwanst, riss sich dann zu prompt aus dem Bild einer Statue und nickte wie benebelt. „Ein traditionsreiches Haus, ja, das weiß ich. Natürlich weiß ich das!“ Er schrie nach seinen beiden Sänftenträgern, die auch sofort herbeieilten. Dabei hatte sich Mari – Pardon, Zeruda – aus ihrer sitzenden Position auf dem Kissen erhoben und sich mittig der beiden Kollegen aufgestellt. „Zu den Mikazama, sofort!“, sprach er den Befehl aus und offensichtlich waren die Träger der Sänfte nicht nur verwirrt, sondern auch wenig begeistert, den Klos bis zum Anwesen der Mikazama tragen zu müssen. Doch nach einer erneut hastigen Bewegung Shigeos ergaben sie sich in ihr Schicksal – irgendwie mussten ja auch sie sich ihr Brot verdienen – und hoben die Sänfte mit Kraftaufwand an. „Wartet bei meinem Anwesen, meine zukünftige Verlobte.“, sprach er den ersten von – wenn es so klappen würde – vielen Befehlen an die Hyuuga Dame aus und wurde dann langsam aber stetig die Straße entlang getragen, in Richtung der Mikazama. Als er außer Hörweite war, drehte sich Mari zu den beiden jungen Männern. „Vielleicht sollten wir ihm unauffällig folgen, um auch sichergehen zu können, dass die Verlobung wirklich aufgehoben worden ist. Und dann verschwindet Zeruda besser schneller, als dass sie doch noch im Bett neben diesem Klos endet.“ Da sprach die Hyuuga doch mal wahre Tatsachen aus, wie sie fand. Einfach auf den Punkt gebracht.
 
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