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Klassenraum 06 - "der Dungeon"

Mufu Katsumi

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Die in ihrer geistigen Kapazität beschränkten Architekten, die sich in jedem neuen Gebäude eine ganze Reihe von Räumen zum längerfristigen Verweil großer Personenzahlen einfallen ließen und diese dann nicht mit dem grundsätzlichen Komfort eines einzelnen Fensters ausstatteten ... sie gehörten einmal von einem Shinobi besucht.
Leise, einem Schatten gleich in ihr Büro eindringend, eine vor Tinte tropfende Feder in der Hand und dann das Ziel ihres Attentats vor Augen. Diese vermaledeiten Gebäudepläne und WUSH ... WUSH ein paar schwarze Klekse später sind die fensterlosen Klassenzimmer im Nirgendwo verschwunden. Oder funktioniert das etwa nicht so?

Den Namen besaß dieser kleine Raum zurecht, der auf seinen alten knarrenden Bänken gerade einmal Platz für ein gutes dutzend Schüler bot. Kein einziges Fenster, herunterbröckelnder Putz und in einem Eck immer der gleiche Kübel mit brackigem Putzwasser und einem alten Mopp. Das ist ein Klassenzimmer, keine Abstellkammer! Diese immer gleiche Belehrung hatte die Putzfrau des Kellers schon öfter über sich ergehen lassen müssen und mit einem breiten Lächeln und eifrigen Nicken gefließentlich ignoriert.
Für normalen Unterricht wurde dieser Raum ja eh seit langem schon nicht mehr genutzt, viel dunklere Machenschaften fanden in diesen vier Wänden üblicherweise statt ... gerade zu abstoßend, furchterregend.
 

Mufu Katsumi

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NACHSITZEN! Ein schreckliches Wort, dass jedem Schüler der Akademie den Schrecken in die Glieder fahren ließ. Denn Nachsitzen, das hieß mehrere Stunden sinnlose Aufgaben unter den wachsamen Augen von sensei-Mufu verbringen. Doch Katsumi beschränkte sich hierbei nicht nur auf die durch die Gänge laufenden, lauthals lachenden, Unterricht schwänzenden, Hausaufgaben vergessenden, oder sonst mit irgendeiner Kleinigkeit den stählernen Augen des alten Mannes auffallenden, Akademisten. Sondern pickte von Zeit zu Zeit auch in seiner Freizeit zufällige Shinobi von der Straße auf und verdonnerte sie zu einer Einheit im DUNGEON! So munkelt man hinter vorgehaltener Hand, dass sich schon das ein ums andere Mal gar ein hochdotierter Jonin, die meist vor Jahrzehnten unter sensei-Mufu die Akademie besuchten, in dem klammen Raum eingefunden hatte.

Ein steif gewaschener Kimono, rabenschwarz mit roten Applikationen und das Haar als strenges Gebilde von seinem faltigen Schädel abstehend. So stand er neben dem Lehrerpult, warf immer wieder einen kurzen Blick auf das wackelige Holzgebilde, auf dem er sich in den nächsten Stunden platzieren könnte. Dann fiel sein Blick wieder auf die Handvoll Schüler die den Raum bevölkerten, großteils Störenfriede, Rabauken. Doch so gut wie jeder von ihnen verbrachte hier seine erste Einheit im Dungeon, denn zurückkommen taten sie nur selten. Ein kurzes Räuspern Katsumis ging vollkommen in dem Gegacker der Anwesenden unter. Die Augen des alten Mannes verzogen sich leicht, seine Stirn legte sich missbilligend in Falten. Dann blähten sich die Wangen des Shinobis auf und entließen sanft etwas Luft in den Raum. Ein Rauschen schnitt durch die Kinderschar, Ohren klingelten, Haare wurden durcheinandergeworfen, entgeisterte Gesichter starrten dem Lehrkörper entgegen. Dieser ... emotionslos, ruhig, in Stein gemeißelt.
 

Isuzu Himeko

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Schon auf dem Weg zu ihrem Ziel war Hime-chan ganz anders geworden, denn allein schon die Schrift, die sie zu dem Betonklotz führen sollte, der nur gerüchteweise als »der Dungeon« bezeichnet wurde, und der nur unter vorgehaltener Hand unter den Schülern erwähnt wurde. So unscheinbar der Eingang in den Untergrund vom Akademiegelände auch aussah: Wenn man die ersten zwei Schritte hineingetan hatte, sah die Welt plötzlich nicht mehr so freundlich aus, wie zum Teufel konnte ausgerechnet sie hier landen?! Himeko war absolut kein Nachsitzkandidat, im Gegenteil! Ihre Aufgaben waren immer höchst ordentlich erledigt, sie war immer nett und freundlich und brachte die meisten Lehrer dazu, zu lächeln, wenn sie sich mit ihr unterhielten – nur an Mufu-Sensei prallte diese Aura beständig und ausdauernd ab, schon seltsam. Und ausgerechnet bei ihm hatten sie heute Morgen Unterricht gehabt, als er eine neue Technik vorführte und seine Schüler zur Ruhe ermahnte. Es sollte wohl eine ziemlich gefährliche Technik sein, wenn man sie nicht richtig ausführte und sogar er schien sich dabei ziemlich konzentrieren zu müssen. Hime hatte es wirklich ganz feste versucht, aber es ging einfach nicht. Zuerst hatten zwei der Klassenrabauken ihr ständig »Quiek doch mal, Mäuschen, na los doch!« zugeflüstert. Das war noch kein Problem … vielleicht ein wenig unangenehm, aber noch im Rahmen des Erträglichen – aber leider wurden diese beiden Jungs, die wohl schon öfters hier unten hatten aufschlagen müssen, auch irgendwann ungeduldig. In einem völlig unerwarteten Augenblick piekten sie ihr einfach mit einem eiskalten Stift in die Hüfte – die Folge war ein spitzes, überraschtes »Kyaah!«, das ihr zusammen mit den beiden Dauergästen einen wahrscheinlich nicht erholsamen, aber hoffentlich gelehrsamen Aufenthalt in diesem Loch eintrug.
Hime schämte sich ganz fürchterlich dafür, sie hatte noch nie nachsitzen müssen, aber gleich musste sie sich einen stickigen, dunklen, grauen Raum mit Papierfliegerpiloten und Flitschenkonstrukteuren teilen – ein superguter Tag, wirklich. Zu allem Überfluss hatte die Zeit zwischen Schulschluss und Nachsitzbeginn nicht gereicht, um irgendwie Zuhause Bescheid zu geben. Zuerst hatten zwei der Klassenrabauken ihr ständig »Quiek doch mal, Mäuschen, na los doch!« zugeflüstert. Das war noch kein Problem … vielleicht ein wenig unangenehm, aber noch im Rahmen des Erträglichen – aber leider wurden diese beiden Jungs, die wohl schon öfters hier unten hatten aufschlagen müssen, auch irgendwann ungeduldig. In einem völlig unerwarteten Augenblick piekten sie ihr einfach mit einem eiskalten Stift in die Hüfte – die Folge war ein spitzes, überraschtes »Kyaah!«, das ihr zusammen mit den beiden Dauergästen einen wahrscheinlich nicht erholsamen, aber hoffentlich gelehrsamen Aufenthalt in diesem Loch eintrug.
Hime schämte sich ganz fürchterlich dafür, sie hatte noch nie nachsitzen müssen, aber gleich musste sie sich einen stickigen, dunklen, grauen Raum mit Papierfliegerpiloten und Flitschenkonstrukteuren teilen – ein superguter Tag, wirklich. Zu allem Überfluss hatte die Zeit zwischen Schulschluss und Nachsitzbeginn nicht gereicht, um irgendwie Zuhause Bescheid zu geben. Durch seine bombensichere, unterirdische Lage wurde man nicht von einem Fenster begrüßt, durch das das Sonnenlicht scheinen konnte, um den Raum in seiner ganzen Trostlosigkeit zu erhellen. Doch über allem thronte der stets ernsthafte Horror der Akademie: Mufu-Sensei, der wie immer nicht die kleinste Regung zeigte, bis die Zeit zur Folter gekommen war. Sie wurde nicht beachtet, weder die Schüler noch ihr Sensei sahen sie an, als ob sie sie nicht einmal registrierten – wenigstens etwas Gutes fand sich an ihrer Situation noch, ein Wermutstropfen sozusagen. Ein kurzer Blick auf die vergilbte, eigentlich eher schon braune, alte Wanduhr, die direkt gegenüber dem Lehrerpult prangte, und die Schüler zum Ansehen dazu zwang, sich äußerst auffällig umdrehen zu müssen, wenn sie einen Blick darauf werfen wollten, zeigte der jungen Schülerin, dass sie noch ganze zwei Minuten Zeit hatte. Eine kurze, aber respektvolle Verbeugung zu ihrem Lehrer, dann wurde schnell auf den nächstbesten Platz gehuscht, der möglichst weit von allen anderen weg war – nicht auszudenken, wenn ausgerechnet hier noch jemand auf die Schnapsidee kam, ihr noch so einen Streich zu spielen. Der alte Holzstuhl knarzte besorgniserregend, als sie sich darauf niederließ, hielt aber dem gewaltigen Gewicht Himekos mühelos stand, die ihre Zeit nutzte, ihre Utensilien auszupacken und ordentlich aufzureihen. Sie wurde keinen Augenblick zu spät fertig – es ging los … so saß Himeko zum ersten Mal in ihrer Akademiezeit nach und hatte dabei das Bild einer hungrigen, herummaulenden Oneesan im Kopf.
 

Ryuugu Jun

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Es war schon irgendwie seltsam dass Jun ohne Begründung zu einer Sitzung in Mufu-senseis Dungeon eingeladen wurde, nicht weil er nichts angestellt hätte dass eine Standpauke oder ein paar Stunden nachsitzen wert gewesen wäre. Vielmehr war er sich ziemlich sicher seine Spuren bei seinen letzten Verstößen gegen die Schulordnung ordentlich verwischt zu haben. Außerdem waren die paar Knallfrösche die er den dämlichen Roadies aus der Parallelklasse auf der Toilette untergejubelt hatte doch wirklich nicht so schlimm. Immerhin hatte er es geschafft sich heimlich von draußen anzuschleichen, das Fenster zu öffnen und die Knaller gezielt in die Pissoirs zu werfen vor denen die Idioten standen ohne dass diese auch nur das Geringste bemerkten. Obendrein hatte ihn bisher niemand beschuldigt und die Tatsache dass die beiden völlig durchnässt von der Toilette zurückkehrten gönnte ihnen jeder den Jun kannte.
Unterm strich konnte es also nur drei Erklärungen geben warum er heute hier auftauchen sollte. Erstens: Sensei Mufu pickte sich wirklich ab und zu ohne Grund ein paar arme Schweine heraus die hier runter kamen. Zweitens: Jemand hatte ihn doch gesehen und ihn dann heimlich angeschwärzt. Oder Drittens: Es ging um irgendeine andere Kleinigkeit die schon länger zurück lag. Was es nun war konnte Jun wirklich nicht sagen, aber er würde es über sich ergehen lassen und das nächste Mal wenn er sich zu so einer Aktion hinreißen lies besser aufpassen. Er selbst fand zwar immer noch gerecht was er gemacht hatte, aber die Leitung der Akademie sah das offensichtlich etwas anders.
Da er seinen Aufenthalt so kurz wie möglich halten wollte wartete er die letzten paar Minuten vor der Tür des Dungeons und ging wirklich erst im letzten Augenblick hinein. Dieser Teil der Akademie konnte einem wirklich jegliche gute Stimmung verhageln. Es gab weder Fenster, noch Dekorationen, Pflanzen oder sonst etwas halbwegs Ansehnliches. Aber diese unfreundliche, düstere und Kerkerähnliche Atmosphäre passte, zumindest wenn man den Ryuugu fragte, sehr gut zu Mufu und seinem Unterricht und vermutlich besonders zu seinen Nachsitzterminen.
Als Jun nun also endlich in das Gefängnis eintrat schaute er sich zuerst um, sein Blick blieb an Mufu-sensei hängen und er deutete eine kurze Verbeugung an. Die Uhr an der hinteren Wand des Zimmers verriet dass er etwas weniger als eine halbe Minute vor Unterrichtsbeginn angekommen war und somit eine knappe halbe Minute länger hier sein musste als er eigentlich wollte.
Das sonst so allgegenwärtige Grinsen des Jungen war kaum mehr als eine minimal Abweichung der Mundwinkel nach oben, es war leicht zu erkennen dass er nicht hier sein wollte, aber wer wollte das schon? Da er seinem Schicksal nicht entrinnen konnte machte er sich also auf den Weg zu einem Sitzplatz, seine Tasche stellte er neben das leere Pult und setzte sich dann hin, auspacken wollte er erst wenn Mufu verkündet hatte was er wollte, immerhin war er dafür bekannt sich stets eine neue Folter auszudenken die er dann Unterricht nannte.
Vor ihm saß ein ihm unbekanntes Mädchen mit unvorstellbar langen dunkelbraunen Haaren. Sie wirkte nicht sehr alt, wobei das eigentlich schwer zu sagen war wenn man nur hinter ihr saß und nur unwesentlich mehr als ihre Haare sehen konnte. Aber gerade das machte sie so unkonventionell dass Jun sich sicher war sie nicht zu kenne, wäre es nämlich anders könnte er sich garantiert an sie erinnern. War sie neu an der Akademie oder war sie eher jemand der den ganzen tag in der Bibliothek hockte und lernte? Wenn sich die Chance bot würde er auf jeden Fall mal prüfen wer sie war, sie wirkte nicht wie jemand der zum Nachsitzen gehörte, ihr Haltung war zu gerade und auf ihrem Tisch lagen bereits alle Dinge die sie brauchen könnte. Wenn er Raten müsste hätte der Ryuugu sie eher als Musterschülerin eingeordnet, aber man konnte sich täuschen. Auf jeden Fall wollte er wissen wer das war, das war seine Zielstellung für den restlichen Tag.
 

Mufu Katsumi

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Hirashima Tomeoka, ein nerviger Rabauke, Einer der Wenigen die sich hier im Dungeon richtiggehend wohlzufühlen scheinen und zu allem Überfluss ... Himekos Klassenkamerad und zu einem nicht unwesentlichen Teil für ihre Anwesenheit hier verantwortlich. Der Junge mit dem zerzausten rostbraunen Haaren und dem von Sommersprossen gesprenkelten Gesicht starrte die Kunoichi unverhohlen an, ein breites selbstgefälliges Grinsen auf den Lippen. Kurz fiel sein Blick in Katsumis Richtung und seine Haare wurden noch wirrer als zuvor, der Windstoß tat ganze Arbeit. Ohne aber die geschockte Ruhe der anderen Akademisten zu teilen, wandte sich Tomeoka wieder lässig um, legte seine Hände auf seine Stuhllehne und hielt triumphierend einen Gegenstand vor Himeko in die Luft. Na, Isuzu-chan, quiek doch mal, komm schon. Wild kichernd schwenkte er triumpierend den Bleistift, mit der eiskalten eisernen Radiergummihalterung, vor Himekos Augen hin und her.
Dann wurde er plötzlich ruhig, fixierte jemanden der hinter Himeko saß und stieß herausfordernd sein Kinn nach vorne. Hey du, Freak, was guckst du denn so blöde? Gleichzeitig stieß er einen anderen Jungen neben sich an, dieser unterschied sich von Tomeoka so stark wie die Nacht vom Tag. Umaezo Takahara, für einen Akademisten sowohl in die Höhe als auch in die Breite ein gutes Stück zu groß geraten. Wie ein Stück Teig aus dem man einen ganz normalen Schüler der Akademie geformt hatte und der dann im Ofen einfach zu stark aufgegangen war. Sogleich wandte sich auch das blasse teigige Gesicht Takaharas um und aus müden Schweinsäuglein musterte er den Störenfried. Was denn Tomeoka? Lass mich doch in Ruhe meine Mochis essen ... komm schon. Erst jetzt konnte man auch von den hinteren Reihen die Papiertüte in Takaharas Schoß sehen, aus der er so heimlich wie es einem Shinobi nur möglich war, gerade eine weitere kleine weiße süße Leckerei in seinem Rachen verschwinden ließ.
Doch Tomeoka dachte anscheinend gar nicht daran, seinen pausbäckigen Banknachbarn in Ruhe zu lassen, wild in Richtung des eigenartigen Jungen mit den unterschiedlich gefärbten Augen gestikulierend, rüttelte er weiter an Takaharas Seite. Der, der Freak da hat mich angemacht. Erst jetzt wurde er sich anscheinend wieder gewahr, wo er sich eigentlich befand und von einer Sekunde auf die andere ging er zu einem Flüstern über und blickte verstohlen in Richtung Mufu-sensei. Dieser hatte sich aber gerade der Tafel zugewandt und war dabei die erste Aufgabe der Einheit an selbige zu schreiben. Ich schwörs, er hat gemeint ich würde spinnen, dass ich mich freiwillig neben so einen Fettwanst setze!
 

Isuzu Himeko

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Nachdem sie ihre Materialien ordentlich arrangiert hatte und darauf wartete, dass ihre unverdiente Folter begann, schlurfte ein Mitschüler an ihr vorbei, den sie nur anhand des Geräusches seiner Schuhe auf dem Boden bemerkte; der Blick Hime-chans war an ihre Knie geheftet, die in diesem grauen Klotz vermutlich mit das Interessanteste waren, das man hier beobachten konnte – sie schluckte schwer als sie hörte, dass er sich einen Platz direkt hinter ihr ausgesucht hatte. ‘Vielleicht hätte ich mich doch ganz nach hinten setzen sollen’, aber da saßen immer die schlimmsten von allen, die am meisten Unsinn im Kopf hatten, das war so was wie ein ungeschriebenes Schulgesetz … mindesten ebenso ungeschrieben, wie die Tatsache, dass die Lehrer die letzte Reihe immer am meisten im Auge behielten und mehr Aufmerksamkeit von Mufu-Sensei war etwas, das keiner auf der Akademie so wirklich wollte, denn es bedeutete selten Gutes. Nämlich nie. Aber um ihn dazu zu bringen, zu übertriebenen Mitteln zu greifen, brauchte es nicht zwangsläufig die besondere Aufmerksamkeit, wie sich in Form einer frischen Brise zeigte, die dem Mädchen beinahe sämtliche Zettel vom Tisch wehte, sowie die Frisuren des größten Teils ihrer Mitschüler neu ordnete. Himeko hatte zumindest in der Hinsicht etwas mehr Glück, als einige anderen, als dass ihre Haarpracht zu schwer war, als dass sie sich davon groß beeindrucken ließe – anders sah es da mit ihren anderen Sachen aus, die sie zumindest Teilweise so gerade eben noch hatte festhalten können. Ihr Schreibblock und ihr rosafarbenes Bentodöschen mit Herzchen Muster waren gerettet. Um ihre beiden Bleistifte zu retten, hatte ihr aber sowohl die Zeit, als auch ein dritter Arm gefehlt, so musste das junge Mädchen hilflos zusehen, wie sich ihre Schreibutensilien verselbständigten und vom Wind getrieben ihren Weg eine Reihe nach hinten antraten.
Selbstverständlich war Himeko schockiert über die Art der Begrüßung, die ihr Sensei ihr hier unten zukommen ließ. Ihre weit aufgerissenen Äugelein starrten voller Überraschung nach vorn, bestimmt war es ihre Schuld, dass er zu solchen drastischen Mitteln gegriffen hatte, um sich der Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler zu sichern, oder? ‘Also … Eigentlich hab ich ja gar nichts gemacht und Mufu-Sensei ist ja dafür bekannt, dass er ein wenig heftig reagiert.‘ Das – und die Tatsache, dass dieser Raum voller Leute war, die mit Sicherheit eher in der Lage waren, ihren hochgeschätzten Sensei zu erzürnen, hielten sie davon ab, sich zu erheben um sich wortreich und selbstverständlich peinlich berührt zu Entschuldigen. Leider hatte ihr nach vorn gerichteter Blick noch einen Nachteil, mit dem sie hier unten am allerwenigsten gerechnet hatte: Hime-chan musste hilflos mit ansehen, wie sich das Radiergummi besetzte Ende eines Stiftes in ihr Gesichtsfeld schob; sie brauchte nicht einmal hinzusehen, um zu wissen, wem die Hand gehörte, die an dem Schreibutensil hing … Tomeoka-kun! Er war derjenige, der ihr hier unten einen Platz gesichert hatte, sodass sie eigentlich allen Grund hätte, wirklich böse auf ihn zu sein, aber was sollte sie tun? Ihn vor versammelte Mannschaft ganz kräftig ausschimpfen? Er würde sie eh nur wieder auslachen, wie er es auch dann tat, wenn sie ihm keinen Grund dazu gab: Sie würde es also sein lassen und sich stattdessen darum sorgen, wie sie ihre eigenen Stifte denn jetzt zurückbekam ohne Gefahr zu laufen, einen Anderen in die Seite gestochen zu bekommen. Wenigstens ließ ihre Geißel nach einem kurzen Schreckmoment von ihr ab und versuchte stattdessen, seinen Busenfreund Umaezo-kun dazu zu bringen, den einen anzuvisieren, der sich hinter Himeko gesetzt hatte. Sie hörte ihn noch leise Antworten, »Den mach ich so was von fertig, wenn wir hier rauskommen! «, bevor in der Reihe vor ihr endlich Stille einkehrte. Das war ihre Chance! Jetzt könnte sie versuchen, ihre Bleistifte zurückzubekommen. So drehte sich Hime-chan halb um, damit er sein Gegenüber ansehen konnte und legte bittend ihre Handflächen zusammen: »V-verzeihung? « Himeko bemühte sich, leise, aber deutlich zu sprechen, damit er sie noch verstand. Ihr Blick war allerdings nicht auf ihn gerichtet, sondern auf die Kante seines Tisches, während sie redete: »Äh, ich … ich habe meine Stifte verloren. K-könntest du mir bitte helfen, sie zurückzukriegen? Sie – äh, sie müssten bei dir irgendwo herumliegen. « Hoffentlich war er nicht so ein Tunichtgut, wie die Beiden vor ihr. Was würde er eigentlich machen, wenn er sich einfach entschied, dass Himeko nicht höflich genug war?
 

Ryuugu Jun

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Was hatte Mufu-sensei eigentlich davon wenn das Erste was er tat war einen Windstoß durch das Klassenzimmer zu schicken? Wollte er seine Delinquenten erschrecken oder hatte er einfach Spaß daran sich selbst unter den Schülern unbeliebt zu machen? Für Jun war die Antwort ebenso unklar wie für vermutlich jeden Anderen in diesem Zimmer, allerdings lies er sich von dem Luftzug wenig aus der Ruhe bringen, immerhin war Mufu ja eben genau für solche seltsamen Aktionen bekannt. Und beinahe jeder Akademist hatte schon mal von ihm und seinen Methoden gehört, auch wenn es meist nur Gerüchte waren.
Was der kleine Kerl, der von seinem erheblich kräftiger gebauten Sitznachbarn Tomeoka genannt wurde, vor hatte wusste der Ryuugu dagegen noch nicht wirklich. Zuerst suchte er offensichtlich grundlos Streit und dann behauptete er auch noch steif und fest dass Jun angefangen hätte. Die Beiden waren glücklicherweise nicht leise genug um ihre Pläne lange geheim zu halten. Offensichtlich hatte dieser Tomeoka vor Ärger zu machen, aber nicht für alle Anwesenden oder nur für sich selbst. Nein, anscheinend gefiel ihm irgendetwas an dem Ryuugu nicht und er hatte daher beschlossen diesen zum Ziel seiner Anfeindungen zu machen.
Doch bevor besagtes Ziel Gegenmaßnahmen ergreifen konnte drehte sich das Mädchen vor ihm um und legte ihre Hände zusammen als ob sie gerade beten wollte. Anschließend äußerte sie so zurückhaltend wie er es nur selten erlebt hatte die Bitte danach ihr ihre Stifte wieder zu geben die Mufu-sensei gerade eben wohl vom Tisch gepustet hatte. Doch obwohl sie beide eigentlich in derselben misslichen Lage, freundlicher konnte man Mufu-senseis Unterricht nicht beschreiben, waren war das erste Wort das sie an Jun richtete 'Verzeihung'. Anscheinend hatte dieses Mädchen keinerlei Selbstbewusstsein oder aber sie war hochgradig manipulativ und spielte ihm nur etwas vor, allerdings war das doch irgendwie unwahrscheinlich.
Mit einem kurzen Nicken schob Jun sein Pult etwas nach vorn, beugte sich darunter und sammelte in aller Seelenruhe die Stifte ein die er sehen konnte. Als er fertig war richtete er sich wieder auf, streckte dem Mädchen die hand mit den Stiften entgegen und lächelte ein klein wenig. Auch wenn ihm eigentlich gar nicht nach lächeln war, er wollte freundlich sein, immerhin hatte sie ihn doch auch sehr höflich gebeten ihr kurz zu helfen. "Bitte, deine Stifte..." Kurz musste er überlegen, dieser kleine Störenfried von eben hatte sie doch zuvor beim Namen genannt. "Wie waren seine Worte? 'Na, Isuzu-chan, quiek doch mal,' oder so ähnlich. Isuzu also?" "...Isuzu-san?"
 

Mufu Katsumi

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Ein Lächeln spielte über Katsumis Lippen, unsichtbar für seine Schüler, war er doch noch immer der Tafel zugewandt. Langsam kratzte die Kreide über die schwarze Tafel ... Euer Ziel, an einem zehn Meter hohen Baum baumelnd, darunter zwei Wachen, wachsam die Baumlinie betrachtend, hinter der ihr euch versteckt. Wie erreicht ihr euer Ziel mit den Grundtechniken, die ihr in der Akademie gelernt habt?

Nach einem Moment drehte er sich um, musterte die versammelten Akademisten und fokusierte seinen Blick schließlich auf eine kleine Gruppe aus vier Personen. Ein kurzes Räuspern, dann wartete er noch einen Moment, gab der jungen Dame die Möglichkeit ihre wertvollen Stifte zurückzuerlangen.
Hirashima-kun, Umaezo-kun, Isuzu-chan und ... ein kurzer Blick, wusste Katsumi wohl, dass sich der Junge Nichts zu schulden kommen gelassen hatte ... Ryuugu-kun. Wollt ihr vier nicht hervor an die Tafel kommen und die kleine Aufgabe lösen?
Diese Angewohnheit von Gelehrten ihre Anweisungen immer als Fragen zu formulieren. Geduldig platzierte sich der Lehrer neben der schwarzen Tafel, faltete seine Arme vor seiner Brust und wartete darauf, dass die vier an die Tafel hervorkamen.

Von einem Grummeln begleitet erhob sich der Störenfried und sein übergewichtiger Begleiter, für den seine Mitschüler gar Bänke aus dem Weg rücken mussten um ihn zur Tafel zu lassen. Hirashima-kun drängte sich sogleich nach vorne und platzierte sich breitbeinig vor der versammelten Klasse. Ganz klare Sache, zwei Shurikens ... Pfui, Pfui ... begleitet wurden die Geräusche von einer nach vorne schnellenden Bewegung seiner Arme ... dann noch eine Nebelgranate werfen und im Schutz des Rauches zum Baum stürmen, tada! Eine heroische Siegerpose, das Victoryzeichen in Richtung seiner Klassenkameraden streckend, während er mit abschätzigem Blick die letzten beiden Shinobi musterte, die an die Tafel traten.
Mufu-sensei blieb vollkommen ausdruckslos, sein Blick nach vorne gerichtet, nur wenn man ihn ganz genau aus unmittelbarer Nähe betrachtete, konnte man das leicht amüsierte Zucken seiner Mundwinkel erspähen.
 

Isuzu Himeko

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Hier zeigte sich wieder, wie viel man mit einem netten lächeln erreichen konnte. Ihr Gegenüber sah zwar nicht gleich furchteinflößend, aber für die unsichere kleine Himeko doch noch bedrohlich genug aus, um der Situation mit mehr als nur der Gebührenden Zurückhaltung zu begegnen. Sie hatte mit allen möglichen Reaktionen gerechnet. Vom ignoriert werden bis hin zu grausamsten Nifteleien – bei dem Publikum hier unten vielleicht gar kein so abwegiger Gedanke – deshalb fiel dem Mädchen auch erst mal ein gewaltiger Stein vom Herzen, als der Fremde Typ ihr tatsächlich ihre Sachen zurück gab. »V-vielen Dank« hauchte sie ihm leise und mit schwachem Stimmchen zu und bedachte seine fragende Anrede, mit einem aufmunternden Lächeln. Wie sie das beides gleichzeitig auf die Reihe bekam, wusste sie selber nicht so genau, sie tat es einfach... irgendwie. Trotzdem blieb der Nachhall der Frage, woher er denn ihren Namen kannte, noch einige Sekunden lang in ihrem Gedächtnis haften, während sie sich umdrehte, um dem Sensei ihre mehr als verdiente Aufmerksamkeit zu schenken.
Was er da tat, gefiel ihr nicht im Mindesten, aber das hier war auch keine freiwillige Sache, der sie sich hier gegenüber sah. Es schien, als hätte Mufu-Sensei eine Aufgabe an die Tafel geschrieben, als sie ihre Stifte organisiert hatte. Sein Blick wanderte durch die Reihen: ‘Eine Gruppenaufgabe? Ein Aufsatz? Jetzt?‘ Sie hatte mit allem gerechnet, als sie hier herunter gekrochen war: rösten über der offenen Flamme des tiefsten Kreises der Niederhölle, eine Woche an den Füßen kitzeln am Stück, oder gar NOCH schlimmere, unaussprechlich dunkle Dinge, aber die Realität war beinahe eine Enttäuschung. Bis sie feststellte, dass der Blick ihres Lehrers in der Ecke einrastete, in der sie selber Platz genommen hatte. Vielleicht hatte sie zu früh geurteilt? Konnte aus diesen Worten an der Tafel wirklich noch was Schlimmes werden? So sicher, wie der Lehrer Mufu hieß, so sicher war das „Ja“, das sie darauf erwidern musste in seinen Grundfesten; Es kam unweigerlich so, wie es kommen musste: ‘Oh... bitte nicht!‘ Natürlich wurde sie aufgerufen, zusammen mit den beiden Störenfrieden und noch einem, den sie nicht kannte. Hirashima und Umaezo stürmten gleich vor, die beiden waren echt dicke – Einer mehr als der Andere, aber in Ordnung. Jedenfalls schaffte es zumindest Hirashima-kun, seine Lösung zu präsentieren, bevor sie und der mysteriöse Vierte es überhaupt zur Tafel geschafft hatten.

Himekos Weg indes stellte sich als ziemlich steinig heraus, das Mädchen war sich der Aufmerksamkeit des gesamten Klassenzimmers auf eine sehr unangenehme Art und Weise überdeutlich bewusst, jeder Schritt nach vorn wurde schwerer, als der vorhergehende. Der Weg war am Ende nicht unmöglich zu bewältigen, aber trotzdem eine Erfahrung, auf die Himeko gerne verzichtet hätte. Als sie endlich anhalten konnte – Umaezo-kun ging gerade darin auf, wie er die Wachen „fertig machen würde“ indem er ihnen einfach links und rechts im Frontalangriff eine verpasste – zitterten ihre Hände deutlich sichtbar für jeden, der es sehen wollte. Das Muster des betonierten Bodens war plötzlich mit das Interessanteste in diesem Raum, als sie durch ein Räuspern gewahr wurde, dass ihre Erklärung jetzt gefragt wäre. ‘Die gucken mich jetzt alle an und lachen mich aus, wenn ich was falsches sage!‘ Wenn das Mädchen zu klaren Gedanken in der Lage war, dann kamen sie jetzt nicht von alleine, sondern würden zu ihrem Glück gezwungen werden müssen. Ihre warmen, kleinen, schweißnassen Händchen nestelten nervös aneinander herum, während Himeko sich Gedanken machte, wie sie sowohl ihre Aufgabe lösen konnte, als auch schnell wieder aus dem Nabel der Welt verschwinden könnte, ohne, dass ihre Würde allzu großen Schaden nahm.
»A-also. Äh. « Immerhin ein Anfang, der Rest dürfte runtergehen wie Öl. Mit einem Flüstern, das zu hören außerhalb eines Radius’ von über drei Metern beinahe unmöglich sein dürfte, antwortete sie weiter: »A- äh, ich... also ich würde versuchen... ich... also a-abzulenken, um – also damit würde ich versuchen, einen toten Winkel... und so und dann könnte ich die leichter ausschalten, um an... also das Ziel, das wäre ja dann unbewacht. « Das sollte- Moment! Da war ja noch was: die Grundjutsu: »K-kawarimi wäre dafür nicht schlecht. Glaube ich. « Hoffentlich hatte der Fußboden gut zugehört, denn er war gewiss das Einzige, das ihr ob der geringen Lautstärke ihres Vortrags lückenlos hätte folgen können. Hoffentlich reichte das, denn die blicke ihre Schulkameraden wurden mit der Zeit nicht gerade angenehmer.
 

Ryuugu Jun

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Musste Sensei Mufu ihm das denn wirklich antun? Was hatte er denn verbockt dass er jetzt an die Tafel musste und eine imaginäre Aufgabe lösen musste? Vor allem da er gar nicht glaubte dass es eine richtige Lösung gab, vor allem da ihr Folterknecht ja dafür bekannt war seine Opfer ein wenig zu quälen. Eine Aufgabe die ein Akademieschüler gar nicht richtig lösen konnte war also genau seine Kragenweite.
Aber natürlich hatte er keine echte Wahl, wenn er sich hier sträubte würde er nur länger bleiben und öfter wieder kommen müssen. Der dicke und der dünne Störenfried waren als erstes vorne angekommen und bevor Jun überhaupt aufstehen konnte präsentierte das Großmaul bereits seine Lösung. Natürlich war es damit nicht weit her, aber das was er da tat diente vermutlich eher der Prahlerei als allem Anderen.
Als Isuzu und Jun vorn angekommen waren flüsterte sie zuerst ihre Lösung dem Boden zu. Sie war ungefähr so selbstsicher wie eine Feldmaus und ihre Stimme war ähnlich laut wie das piepsen von selbigem kleinen Nagetier. Trotzdem machte sie es unnötig kompliziert, sie erzählte von toten Winkeln und ablenken, der Ryuugu dachte da deutlich simpler.
Als Isuzu fertig war schaute Jun zu dem dicksten ihrer kleinen Vierergruppe und wartete darauf dass der etwas sagte, allerdings versucht der lieber möglichst heimlich ein weiteres Mochi in den Mund zu stecken. Wobei die Frage aufkam wie er ernsthaft glauben konnte das vor der gesamten Klasse und dem Sensei heimlich zu schaffen und wieso er keine fünf Minuten aushielt ohne etwas Essbares zu sich zu nehmen.
Nun war es also an Jun sich der Aufgabe anzunehmen und eine halbwegs praktikable Lösung zu finden. Er überlegte kurz, steckte dann die Hände in die Hosentaschen und grinste leicht. "Ich würde die beiden Wächter zuerst eine Weile beobachten und versuchen mir ihr Aussehen gut einzuprägen, dann würde ich ein wenig Distanz zwischen mich und die Wachen bringen und mich mittels Henge ebenfalls in eine Wache verwandeln. Da sie vermutlich Rüstungen tragen würde ich mich so verwandeln dass der Helm mein Gesicht verdeckt. Tragen sie keine Helme würde ich vermutlich eher zum äußeren eines Wandermönches greifen, Hauptsache sie nehmen mich nicht sofort als Bedrohung wahr und ich komme nah heran." Er schaute kurz zu Sensei Mufu und versucht dessen Gesichtsausdruck zu deuten, aber dummerweise war da nicht viel zu deuten, also blieb nur weiter machen und hoffen. "Dann würde ich mich den Wachen nähern und entweder versuchen meinen Auftrag möglichst heimlich durchzuziehen, wenn ich das nicht kann ohne sie außer Gefecht zu setzen würde ich bevorzugen ihre Köpfe zusammen zu schlagen. Tragen sie keine Helme sind sie danach vermutlich bewusstlos, tragen sie welche klingelt es ihnen nach dem Zusammenprall sicher lange genug im Kopf dass ich jeden einzeln Bewusstlos schlagen kann. und spätestens dann hätte ich freie Bahn um zu tun was immer meine genau Aufgabe ist."
Seine eigene Lösung gefiel ihm natürlich am besten, einerseits weil es seine war, andererseits weil er nicht glaubte dass die anderen Lösungen funktionierten. Isuzus Lösung hatte ja noch ein gewisses Potenzial, sie war halt nur ein wenig komplex formuliert, aber die von Hirashima war einfach nur dämlich, nichts weiter.
 

Mufu Katsumi

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Wie eine aus Metall gegossene Statue stand der Lehrkörper neben den vier Schülern, die Arme vor der Brust verschränkt und der Blick abfällig von oben herab auf sie heruntertropfend. Bei der Ausführung Inuzu-chans beugte sich Mufu-sensei leicht nach vorne um die leise dahingemurmelten Worte wahrzunehmen, auch die restlichen Klassenkameraden erhoben sich leicht aus ihren Stühlen und bildeten in den hinteren Reihen gar Trichter um ihre Ohren. Schließlich war Jun an der Reihe, seine Worte waren selbstsicher und unterschieden sich deutlich von denen der Anderen, wie es von einem Genin der schon wirklich auf einer Mission gewesen war zu erwarten war. Einige der Schüler kramten hastig ihre Stifte aus der Tasche und begannen die Lösung Ryuugu-kuns mitzukritzeln, sie rechneten wohl damit, dass die Lösung als Hausübung zu machen war.
Als dieser schließlich fertig war, kam Umaezo-kun vor die Klasse gewatschelt, seine fettigen Lippen noch immer von der Verspeisung des letzten Mochis in Bewegung. Kurz räusperte er sich, blickte in die Runde. Ähm, ich würde die Wachen beobachten, also sie mir richtig gut einprägen und dann, ja dann würde ich mich ihn ihren toten Winkel bewegen und eine Rauchgranate werfen. Dann sind sie abgelenkt und ich könnte, also ich könnte mich mit einem Henge als Wandermönch verkleidet an sie heranschleichen, bis ich dann nahe genug wäre um sie schnell mit zwei Shurikens auszuschalten. Um an mein Ziel zu kommen, also dafür wäre Kawarimi wohl am Besten geeignet. Sein Gesicht glühte hellrot, auf seine Miene hatte sich ein gezwungenes Lächeln geschlichen und die ganze Klasse blickte ihn fassungslos an.

Bevor noch jemand etwas sagen konnte, vernahm man das langsame Aufeinanderschlagen von Mufu-senseis Händen ... Klapp ... Klapp ... Klapp. Wirklich großartig Umaezo-kun, ein sehr, sehr guter Plan. Der Sensei trat nun einige Schritte nach vorne und berührte die Stirn des wütend in Umaezo-kuns Richtung blickenden Hirashimas. Sogleich entspannten sich seine Züge, seine Augenlider begannen zu flattern und er schien den Klassenraum nicht mehr wahrzunehmen. Das Gleiche Schicksal stand den anderen drei Schülern bevor, während Katsumi noch ausführte, dass Umaezo-kun dank seiner herrvorragenden Lösung der Anführer der Gruppe sein würde, auch wenn zu diesem Zeitpunkt wohl noch niemand von den Vieren wusste, was das bedeuten sollte.

Das Erste was den Vieren in die Nase stach, war der Geruch des sie umgebenden Nadelwaldes, dann drang das Zirpen einiger Vögel an ihre Ohren und schließlich wurden sie sich auch ihrer Umgebung gewahr. Wenige Meter trennten den Wald, in dem sie sich befanden, von einer kleinen Lichtung. In der Mitte der Lichtung befand sich ein etwa zehn Meter großer Baum, an dessen Spitze ein knallgelber Schall im Wind baumelte. Am Fuß des Baumes befanden sich zu diesem Zeitpunkt für keinen der Vier mehr überraschend zwei Wachen. Nur wo man nach Katsumis Erklärung einfache Stattwachen erwartet hätte, die den Waldrand musterten, so standen ihnen hier zwei Shinobi gegenüber. Beide etwa 30 Jahre alt, Schutzwesten tragend an deren Rückseiten die Scheiden zweier Katana angebracht waren und sich unaufhörlich um den Baum herum bewegend.
Umaezo-kun starrte die anderen drei Shinobi erschrocken an, blickte noch einmal zu dem Baum hinüber um sich zu versichern, dass die beiden Shinobi noch immer dort standen. Was, was ... ich meine, wie sollen wir? Hirashima-kun hatte bereits zwei Shuriken von seinem Gürtel gezogen und musterte die Lichtung aus zusammengekniffenen Augen, während seine andere Hand gerade eine Nebelgranate bereitmachte.
 

Isuzu Himeko

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Himeko konnte nicht beschreiben, was für eine gewaltig Erleichterung es für sie war, dass der vierte, unbekannte im Bunde anfing, seine Lösung zu präsentieren. Ihr fiel geradezu ein Gebirge vom Herzen! Jetzt hatte die ganze Klasse einen Ort, den sie anstarren konnte, der nicht Himeko-chan war – wie schön. Noch während sie sich ein wenig beruhigte – so ganz würde das nicht passieren, solange sie da vorne stand, wo sie jeder sehen konnte – versuchte sie ihrem Mitschüler zu lauschen, und vielleicht was Wichtiges zu lernen. Zuerst beeindruckte er mit der Erwähnung von Henge, auf das sie selber nicht gekommen war, und das ihr möglicherweise eine bessere Chance verschaffen konnte, als das bescheuerte Kawarimi, das sie benutzen wollte. Postwendend schämte sich Hime-chan für ihren mehr als nur schlechten Vorschlag, was sich überdeutlich darin zeigte, dass das Mädchen versuchte, mit der Fußspitze ein Loch in den Betonboden zu bohren – was selbstverständlich nicht gelingen konnte. Hätte es funktionieren können, wäre sie sicherlich vor Scham mit Freuden in ebendieses Loch im Boden geklettert, um sich nicht länger den Blicken der anderen aussetzen zu müssen. Wenigstens ging es danach schnell mit Umaezo-kun weiter, der sich fix eine Allroundlösung aus den hoffentlich brauchbarsten Fetzen der Vorgehensweisen seiner Vorredner zusammenbastelte – auch eine Art, Probleme zu lösen, obwohl es nicht ganz Himeko-chans Art war, andere um ihre Lorbeeren zu betrügen. Davon noch das ganze unnötige Klimbim entfernt, dann könnte dieser Plan ganz in echt funktionieren!
Mufu-Sensei fand den Plan offensichtlich ganz ausgezeichnet, es musste wirklich ein ganz besonderer Plan sein, wenn er den griesgrämigen Sensei dazu brachte, offene Komplimente zu machen. Einmal mehr verfluchte die Brünette sich für ihre vervollkommnete Unfähigkeit, bevor sie urplötzlich etwas an ihrer Stirn bemerkte. Vor lauter Schrecken riss das Mädchen hastig seine Hände in die Höhe, um – was auch immer da gerade an ihrer Stirn war, zu entfernen. Aber da war nichts mehr; stattdessen sahen ihre Hände ganz anders aus, sie hatten eine ganz andere Farbe, lebendiger, als ob … ja, sie war nicht mehr in diesem Klassenzimmer, aber wie ging denn das? Waren sie nicht gerade eben noch in einem stickigen Betonklotz herumgestanden?! Was zum Henker ging hier vor sich?
Mit weit offen stehendem Mund drehte sich Himeko erst einige Male um die eigene Achse, um überhaupt erst mal erfassen zu können, wo sie denn jetzt war. Der Ort kam ihr auch nach der dritten Umdrehung noch nicht bekannt vor, aber die Situation sehr wohl: Gute dreißig Meter von ihr und den anderen Dreien patrouillierten zwei Leute um einen hohen Baum, in dessen Krone ein gelbes Teil vor sich hin flatterte … »Oneesan …« das unsichere, junge Ding wusste ganz genau, was jetzt von den vier Kindern erwartet wurde, und es gefiel ihr ganz und gar nicht. Miyu wäre bestimmt ganz souverän mit dieser Situation umgegangen und niemand Geringeren wünschte sich Himeko jetzt sehnlichst herbei. Sie selber würde bestimmt ganz grausam scheitern und von diesen fiesen Ninjas da hinten in alle möglichen unerkennbaren Einzelteile zerlegt. Dafür hatten die ja schließlich ihre richtigen, echten Waffen bei sich; die vier Akademisten hätten doch keine Chance! Bei der Aussicht, nur noch in handlichen Scheibchen nach Hause zu kommen, füllten sich ihre Augen mit salzigen Tränchen: So hatte sie sich das mit dem Nachsitzen nicht vorgestellt – von der Intensität her vielleicht, aber sie hatte es sich irrsinniger weise noch gewagt, anzunehmen, dass sie vielleicht sogar lebendig wieder nach Hause kommen würde. Im gleichen Augenblick, in ihre laufende Nase durch Schniefen wieder unter ihre eigene Kontrolle brachte, dämmerte ihr, dass Oneesan dieses Mal nicht kommen würde – sie saß nämlich bestimmt mit knurrendem Magen Zuhause und würde sie mit haufenweise Vorwürfen begrüßen, wenn sie es wider Erwarten doch irgendwie aus dieser Sache heraus schaffte. Mufu-Sensei hatte Umaezo-kun zum Anführer gemacht, also gab er hier die Befehle. Aber er schien selber keinen blassen Schimmer zu haben, was sie hier tun sollten, während Hirashima drauf und dran war, die gesamte Gruppe in Gefahr zu bringen. ‘W-wenn er nicht trifft, kommen die ja genau hier hin!‘ Ein logische Schlussfolgerung, jetzt musste sie das nur noch diesem Fiesling von einem Mitschüler beibringen, bevor er seinen Plan- zu spät! Mit dem für Shuriken typischen surren entfernten sich die beiden Wurfwaffen von ihnen und bahnten sich ihren Weg zielstrebig in Richtung des Baumes mit den beiden Wachen. Beinahe Postwendend wandte sich die Brünette zur Seite und stürmte davon. Wohin? Eigentlich irrelevant, aber sie hatte sich dafür entschieden einen Umrundungsversuch der Lichtung zu wagen, damit sie nicht alle auf einmal außer Gefecht gesetzt werden konnten. Aber Hauptsache erst mal weg; damit wäre eine der Wachen zumindest einen Augenblick mit dem Mitschüler, dessen Intelligenzquotient ungefähr auf einer Höhe mit seiner Körpertemperatur liegen mochte beschäftigt, wenn der Fall eintreffen sollte, der letztlich auch unweigerlich eintraf: Hirashima verfehlte um Längen, aber die Aufmerksamkeit der beiden fiesen Ninjas mit ihren richtigen, echten, scharfen Waffen war geweckt. Aber selbstverständlich waren ihre Wachen nicht so doof, beide voranzustürmen, nein: Nur eine der Beiden ging zum Angriff über, während die Andere ihrerseits die Stellung hielt und ein ganzes Arsenal an Fernkampfwaffen bereit machte, um einer eventuellen Ablenkung vorzubeugen. Die Lage war zwar nicht mehr ganz unmöglich für die Gruppe, aber sie war noch immer quasi unschaffbar, wenn ihnen nicht in den nächsten Sekundenbruchteilen ein genialer Masterplan einfiel.
 

Ryuugu Jun

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Mufu wollte sie definitiv verarschen, etwas anderes kam gar nicht in Frage, denn die Lösung die der Dickwanst da präsentierte war so schlecht und so offensichtlich aus den anderen Lösungen zusammengeklaut, dass kein auch nur ansatzweise klar denkender Mensch je auf die Idee gekommen wäre ihn dafür zu loben.
Was dann folgte war allerdings weniger Vorhersehbar. Der Sensei berührte nacheinander die Stirn aller Probanten und schickte sie dadurch von einer Sekunde auf die andere in genau die Situation die sie eben beschrieben hatten.
Offensichtlich war das ein Genjutsu, auch wenn Jun praktisch nichts davon verstand so wusste er doch, dass solche Tricks nur über Illusionen möglich waren. Zwar hätte der Sensei sie auch Bewusstlos schlagen und dann abtransportieren lassen können, aber wer brachte vier Akademieschüler schon in so ernste Gefahr?
Bevor sich einer der Anwesenden jedoch dazu nähere Gedanken machen konnte ging Hirashima bereits zum Angriff über. Dass die Aktion scheitern würde war für die anderen Nachwuchsninja leicht abzusehen, immerhin deutete die übergroße Klappe des Jungen mehr als deutlich darauf hin dass er wenig bis gar nichts drauf hatte. Es war also mehr als Zweifelhaft ob er es mit zwei Wächtern gleichzeitig aufnehmen konnte.
Fast Zeitgleich mit dem Wurf der Shuriken hechtete Jun los und versuchte möglichst leise und unauffällig seine Position zu wechseln. Er würde Hirashima als Ablenkungsmanöver nutzen und so versuchen möglichst viele der Anwesenden heil hier wieder raus zu bringen. Während die Wurfgeschosse ihre Ziele nicht mal in die Verlegenheit brachten ausweichen zu müssen erreichte der Ryuugu eine Position im Rücken der Wachen. Kurz darauf ging einer der Männer auch schon auf den Werfer los und lies den anderen allein. Dieser wiederum bereitete sofort ein ganzes Arsenal an Wurfwaffen vor 8und würde Hirashima sicher gleich zeigen wie man damit richtig umging.
Das war die Chance, Jun rannte so schnell er konnte los und näherte sich in direkter Linie dem Wächter der gerade seine Geschosse vor sich ausbreitete. Als er nur noch wenige Meter weg war sprang er ab, drehte die Hüfte schwungvoll ein und versuchte dem Mann einen kraftvollen Drehtritt gegen den Kopf zu versetzen.
Dass Himeko inzwischen bereits ebenfalls die Position gewechselt hatte wusste Jun nicht, aber es spielte für seinen Plan vorerst auch keine Rolle. Wenn sein Kick saß würde der Kerl in jedem Fall nicht mehr so schnell aufstehen, da war der Ryuugu sich ziemlich sicher.
 

Isuzu Himeko

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Irgendwann – so Pi mal Daumen nach einer Viertel Umdrehung hielt Himeko eher vor Stress und Angst, als vor körperlicher Erschöpfung mit bebendem Atem an, nachdem sie Hals über Kopf von Hirashima-kun geflüchtet war, der gewiss jeden Moment seinen letzten Atemzug tat. Unterwegs war jede Menge Grünzeug in Form von Büschen, Sträuchern und hohen Gräsern an ihr vorbeigeflogen, auf das die Brünette nicht so richtig geachtet hatte. Eigentlich hatte sie mit ihren vor Todesangst geweiteten Äuglein auf so ziemlich gar nichts geachtet, als darauf, ob sie vielleicht im nächsten Augenblick einen scharfen Schmerz im Rücken verspürte, oder nicht. Als erstes wurde ihr Bewusst, dass sie schwitzte und dass ihr kalt und warm zugleich war. Ihr Atem wollte sich auch nach einigen, versuchsweise kontrollierten Atemzügen nicht endgültig wieder ihrem Willen beugen, obwohl sie sich langsam wieder ihrer Umgebung bewusst wurde: Noch vor wenigen Momenten hatte sie in einem dunklen, stickigen, fensterlosen Bunker mit jahrhundertealter Inneneinrichtung gehockt, der ihr im Nachhinein, mit diesem Wald und seiner Lichtung verglichen, wie das vollendete Paradies vorkam. Während sie sich auf dem Moosbewachsenen Waldboden niederhockte, um ein schlechteres Ziel zu bieten, stieg in ihrer Brust die Frage empor, deren Antwort ihr in keinem Fall gefallen konnte: ‘Warum macht er das? Sensei!?‘ Sie hatte selbstverständlich auch von den Gerüchten gehört, nach denen Mufu unfassbar grausam sein konnte, aber dieser Kelch war bisher immer an der Musterschülerin vorbeigegangen – deshalb empfand sie diese Geschichten auch als ziemlich unglaubwürdig... bis jetzt.
Dass er dafür verantwortlich war, war jetzt urplötzlich sonnenklar, aber wie? Genjutsu? Niemals! Weil sich das Gras unter ihrem Knie voll echt anfühlte, genau wie die Luft, die sie atmete und das alles. Das musste ja am Ende heißen, dass es hier um wirklich alles ging: Ums nackte Überleben! Mit dieser Erkenntnis setzte Hime-chans Herz mehr als nur einen einzigen Schlag aus – es hörte vermutlich sogar auf zu existieren, bis es plötzlich wieder da war und unaufhaltsam in ihren linken, großen Zeh hinab rutschte. Pünktlich, als die Motivation ihren Tiefpunkt erreichte, hörte das Mädchen einen Schrei, vermutlich Hirashima-kun... oder ihre Fantasie, die gerade einen höchst makaberen Gefallen an derben Scherzen zu finden drohte. Scherz oder nicht, Himeko zuckte zusammen; sie würde genauso enden, wie er, wo war bloß ihre Nee-chan? Blöde Frage, die war sicher schon Zuhause, wie sie selber noch vor einer Minute bemerkt hatte.

Was sie tun mussten, um diese Situation endlich Vergangenheit werden zu lassen, war klar: sie müssten – jetzt bestimmt nur noch zu dritt oder zu zweit – an dieses Teil oben auf dem Baum kommen und irgendwie mit den Wachen fertig werden, von denen eine noch immer damit beschäftigt war, Hirashima unaussprechliche Dinge anzutun. Ihm würde sie nicht mehr helfen können, genauso wenig wie Umaezo und dem Anderen, der ja auch noch da war; Hoffentlich. Die andere Wache, die trotz Himekos Deckung in Sichtweite stand hatte ihre Zeit selbstverständlich nicht ungenutzt verstreichen lassen und war mit jeder Sekunde, die das Mädchen verstreichen ließ, ein bisschen besser auf das Kommende vorbereitet! Mit zittrigen Händen versuchte sie einige Fingerzeichen zu formen, was wegen ihrer noch immer lähmenden Angst nicht nur deutlich länger dauerte, als normal, sondern auch von vornherein scheiterte – sie bekam ihre Fingerzeichen einfach nicht richtig zusammen. Das – und die Tatsache, dass sie nicht drum herum kommen würde, der Wache notfalls Sachen anzutun und die noch immer erdrückende Angst des Mädchens, sorgte dafür, dass ihr Atem sich noch weiter beschleunigte, während sich dieser Emotionscocktail selbständig zu machen drohte. Es kostete sie wirklich fast ihre ganze Kraft, nicht einfach weiter zusammenzusinken und laut schreiend loszuheulen – das wäre, soweit einer ihrer wenigen klaren Gedanken in dieser Situation, äußerst unklug und sollte möglichst vermieden werden.
Ein glücklicher Umstand war immerhin, dass sie den Zeitpunkt des Angriffs bestimmen konnte, solange sie sich nicht durch irgendeine unsagbar blöde Sache verriet oder so. So konnte sich Hime-chan noch etwas Zeit nehmen, ihre Fingerzeichen vielleicht doch noch zusammen zu kriegen. Die ersten beiden Versuche scheiterten kläglich an ihren bebenden Händen, die ohne eigenes Zutun die Krakelei eines Dreijährigen abgeliefert hätten, wenn man ihr einen Stift in die Hand drückte und ein Blatt Papier drunter hielt, und für den Dritten nahm sie sich gaaaaaanz viel Zeit, bevor sie sich noch wirklich ihrer Verzweiflung hingab. Für der dritte Versuch würde ihr letzter sein: Himeko sammelte etwas Chakra in ihrer Lunge und führte ihre Händchen in höchstmöglicher Konzentration zusammen – immer schön eine Bewegung, nach der anderen. Nach den ersten beiden Zeichen sah dieser Versuch ziemlich vielversprechend aus; Himeko brauchte zwar ewig, um jeweils zwei ihrer Fingerzeichen zu verbinden, aber immerhin ging es irgendwie. Mit der Geduld dessen, der keine Wahl hat, brachte sie irgendwie auch die restlichen Zeichen zurande... endlich! Die junge Akademistin konnte fühlen, wie die Temperatur in ihren Lungen anstieg, warum musste sie auch ausgerechnet Katon als Element haben, der verbrannte Geruch war jedes Mal so was von widerlich! Sie versuchte, es zu ertragen, solange sie eben konnte, bis der Druck der heißen, mit Chakra versetzte Luft kaum mehr zu ertragen war, bevor sie das Konglomerat mit einem plötzlichen Ruck in die Freiheit aus ihrer Mundhöhle entließ. Was aus dem Mädchen herauskam war gewiss mehr, als eigentlich in ihre Lunge hineingepasst hätte, denn sobald es an der frischen Luft war, formte es sich zu einem Ball, der etwas größer als ihr eigener Schädel war, der der verbliebenen Wache entgegenstrebte. Hime hätte gerne noch Zeit gehabt, ihre nächste Entscheidung zu überdenken, aber die hatte sie nicht: Klar war, dass der fremde Ninja jetzt wissen würde, wo sie war, sie nicht zurück konnte, weil da ja noch die Andere mit Hirashima und Umaezo beschäftigt war. Logisch wäre gewesen, dass sie sich noch weiter von ihren Kameraden entfernte, um ihre Position zu wechseln, aber ihr Gegner wäre bestimmt auch nicht so doof, dass er das nicht erwartete. So tat Himeko etwas, was sie im nachhinein gewiss als völlig falsch betrachten würde: Sie versuchte, ihrem Feuerbällchen mit wackeligen Beinen hinterher zu sprinten. Nur deshalb bemerkte sie, dass der Andere, der offensichtlich auch noch da war, bereits zum Sprung angesetzt hatte, um die Wache seinerseits zu erledigen. Würde sie treffen? Wenn ja, wen?

Off: Sorry, habs einfach nicht mehr ausgehalten :3
 
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Mufu Katsumi

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genug!
off: Postreihenfolge muss nicht genau eingehalten werden, vor Allem wenn so ein Idiot wie ich den Fortschritt in einem Thread dermaßen verzögert Oo. In dem Sinne sorry nochmal von mir, komme derzeit normalerweise jedes Wochenende zum Posten, ich weiß nicht wieso ich Letztes auf diesen Thread vergessen habe - Gomen nasai!

Nicht mehr als ein kurzes Keuchen flüsterte zwischen den Bäumen auf die Lichtung hervor, als die glitzernde Klinge auf den jungen Akademisten, der sich als Shurikenschütze zu beweisen versucht hatte, niedersauste. Einen Lidschlag später war er verschwunden, hatte sich einfach in Luft aufgelöst und der ausgewachsene Shinobi drehte sich seinem zweiten Gegner zu. Der übergewichtige Jüngling taumelte ein paar Schritte nach hinten, bevor er schließlich an der Borke eines Baumes ankam und aus voller Lunge schrie ... Hilfe! Während der Shinobi beinahe schon boshaft langsam auf ihn zuschritt, den rasiermesserscharfen Stahl in seinem Handgelenk hin und her schwingend.

Der Fuß des Genin krachte herunter und er spürte den Aufschlag des Treffers als Rückstoß sein ganzes Bein bis zu seiner Hüfte hinaufdonnern. Der Einzige der kleinen Truppe, der wohl die nötige Erfahrung hatte um sich in so einem Schlagabtausch überhaupt seinem Gegner zu erwehren. Ein Moment des Triumphs würde den Genin wohl erfüllen, als er das Knacken hörte, das wohl mit einem brechenden Knochen einherging.
Doch als er schließlich selbst auf dem Boden aufkam und ihm dünne Holzsplitter des Baumstammes, den er gerade mit seinem Tritt zersplittert hatte um die Ohren segelten, realisierte er wohl, dass sein Plan nicht vollends aufgegangen war.
Einen Augenblick später nahm er auch schon die Gestalt des Shinobis wahr, der im letzten Moment dem Angriff ausgewichen war und nun wenige Meter von ihm entfernt vor dem Baumstamm stand, die Klinge seines Katanas bereits erhoben und gefährlich in der Sonne glitzernd. Doch bevor Einer der Beiden Kombattanten seinen nächsten Zug ausführen konnte, schnellte eine Welle aus knisternder Hitze am Ohr des Genin vorbei, stahl ihm für einen Moment die Luft, die er zum Atmen brauchte, bevor sie direkt den Shinobi traf, der noch versuchte sein Katana zum Blocken vor sich zu halten .... WUMSCH!

Ein Knallen, Luft wurde der Umgebung entzogen und für einen Moment drang das von einem schmerzhaften Keuchen unterzogene Knistern von Fleisch an die Ohren der beiden jungen Shinobi. Ihr Gegenüber stand noch immer vor dem nun stellenweise geschwärzten Baumstamm und hielt sich seinen nutzlos herabbaumelnden Arm, der einen Moment vorher noch ein Katana gehalten hatte.
Dieses lag nun einige Meter neben ihm und der Blick des Shinobi zuckte zwischen der Klinge und den ausgebreiteten Wurfgeschossen, in deren Mitte Jun aufgeschlagen war, hin und her. Denn wer dachte ein wirklicher Ninja würde auch nur einen Moment daran denken aufzugeben hatte sich getäuscht. Die unverletzte Hand zur Verteidigung bereit vor den Körper haltend, war der Shinobi dabei sich vom Aufschlag der feurigen Kugel zu erholen ... in diesem Moment erreichte auch Himeko den Baumstamm.
Die große Preisfrage war nun, was würden sie tun? Den schwer verletzten Gegner vor sich ausschalten, ihrem Kameraden zur Hilfe eilen, oder gab es noch eine weitere Möglichkeit?
 

Ryuugu Jun

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Natürlich war ziemlich klar dass Juns Angriff rein gar nichts bezwecken würde. Wenn die ganze Situation wirklich ein Genjutsu von Mufu war dann könnten sie sich das Kämpfen eigentlich komplett sparen. Denn einerseits konnten sie nicht gewinnen wenn der Ersteller des Genjutsus das nicht wollte und andererseits konnten sie, egal wie realistisch sich alles anfühlte, nicht wirklich verletzt werden. Zumindest hatte er mal etwas Derartiges gelernt, aber an viel mehr erinnerte er sich auch nicht, vermutlich weil er sich ohnehin nicht groß für Genjutsu interessierte.
Was den Ryuugu aber wirklich beunruhigte war Isuzus Aktion. Auch wenn das Genjutsu keinen von ihnen wirklich verletzen konnte, ein Ninjutsu das sie abfeuerte konnte das sehr wohl und die Tatsache dass sie ihn verfehlt hatte war garantiert mehr Glück als Verstand. Später würde er ihr dafür garantiert noch die Leviten lesen, aber vorerst hatte sie den Feind getroffen und dabei keinen Verbündeten angekokelt.
Jun registrierte neben seinen eigenen Kampfhandlungen einen Schrei und als er nachschaute was die Quelle war fiel sein Blick auf ihren dicklichen Anführer, der gerade im Begriff war als Filet zu enden. Einen tiefen Seufzer später brüllte der Junge mit den verschiedenfarbigen Augen, welche er genervt verdreht hatte, zu Himiko. "Mach den Typen da fertig! Er ist angeschlagen aber noch nicht am Ende. Gib dir Mühe!" Er selbst rannte inzwischen zu den ausgebreiteten Wurfwaffen, griff völlig zufallsbasiert nach ein paar davon und begann ein wahres Trommelfeuer auf den noch unverletzten Gegner niedergehen zu lassen. Natürlich wusste er dass er ziemlich gute Chancen hatte seinen übergewichtigen Mitschüler zu treffen da dieser einfach eine enorme Oberfläche bot, aber ihm fiel auf die schnelle nichts anderes ein womit er den Gegner davon abhalten konnte sein Werk zu vollenden und außerdem waren ein paar leichte Verletzungen durch befreundete Wurfwaffen doch jederzeit dem tödlichen Hieb durch ein feindliches Schwert vorzuziehen, oder?
 

Isuzu Himeko

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Nie, NIEMALS hätte die Brünette angenommen, dass sie tatsächlich irgendwas treffen würde, nachdem sie dermaßene Schwierigkeiten gehabt hatte, die Technik überhaupt auf den Weg zu bringen; aber dass sie sogar einen Feind traf, erleichterte sie ungemein. Trotzdem brauchte sie eine Weile, um zu begreifen, dass ihr halbultimativer, fastphänomenaler, pseudoperfekter „Plan“ aufgegangen war. Der Grund war denkbar einfach: Hinter ihrem eigenen Feuerball her hechtend, konnte sie nicht sehen, was sich vor ihr abspielte und wäre folglich beinahe in Ryuugu-san hineingerauscht, wenn sie nicht überraschend schnell reagiert und die Bremse angezogen hätte. Noch immer von ihren Todesängsten geplagt, kam das Mädchen einen guten Meter vor ihrem Klassenkameraden zum Stehen. Nach der anfänglichen Erleichterung, ihr Jutsu gewinnbringend eingesetzt zu haben, kam ihr ganz plötzlich der Gedanke, was wohl passiert wäre, wenn sie nicht den fremden Feind, sondern ihren Mitschüler getroffen hätte, der ja eigentlich dasselbe Ziel verfolgte, wie sie selber: Das Dingelchen, das noch immer in diesem Baum hing. Welch Wahnsinn hatte sie geritten, dass sie Katon: Bōya Dangān einsetzte, obwohl ein Verbündeter in unmittelbarer Nähe war? Zwar hätte sie anführen können, dass sie nicht wusste, dass er dort herumgestanden hatte, aber änderte das irgendwas daran, dass sie ihm großen Schaden hätte zufügen können? Nein, natürlich nicht: Wenn sie dieses unglaubliche Glück mit der Richtung nicht gehabt hätte, wäre es nicht der Arm ihres Feindes, der jetzt nutzlos an diesem herab hing und grauenvoll nach verbranntem Fleisch stank – der Einschlag war ziemlich genau auf Kopfhöhe ihres Mitstreiters eingeschlagen, die Folgen wären also fürchterlich gewesen, wenn dieser die Flammenkugel abbekommen hätte: Himeko würde sich dafür ausgiebig entschuldigen! Am besten sofort!
»A-alles in Ordnung?« Mehr bekam sie noch nicht zurande, ihre Nervosität war noch zu frisch, und zu präsent, um irgendwas Sinnvolleres zum Besten zu geben. Aber ihr Gegenüber schien sich daran nicht zu stören, oder er hatte es in dieser Stresssituation und der ungemein leisen Sprachlautstärke der jungen Dame schlicht nicht mitbekommen … so was in der Richtung musste es sein; Himeko würde sich später etwas mehr anstrengen, damit er ihre Entschuldigung zumindest hörte, jetzt aber musste sie damit klarkommen, was er ihr auftrug: Sie sollte ihrem Gegner den „Rest“ geben. Das hieße, sie sollte Gewalt gegen ihn anwenden, ihm vielleicht ganz, ganz schlimme Sachen antun und dafür sorgen, dass es da, wo er herkam, eine Familie gab, die um ihn trauern musste – ein widerlicher Gedanke! ‘A-ab-ab-a-aber ich, also wie? Warum ich? Das kann ich nicht! Das Kann ich nicht!‘ Hime-chans Äugelein wurden riesig, als sie die Tragweite seiner Worte begriff, sie musste ihm sagen, dass sie das nicht machen konnte, dass das viel zu grausam war, und sie würde es tun! »H-hai…« Tja, so viel zum Thema Befehlsverweigerung. Während Ryuugu-san an ihr vorbeirauschte – warum auch immer – gewann die Angst und die Verzweiflung in ihr von neuem an Stärke, die sie einen Augenblick wie gelähmt da stehen ließ: Hatte sie gerade echt zugestimmt, jemandem Verletzungen zuzufügen, oder diesen jenigen, welchen sogar … ähm … „Verschwinden zu lassen“? Wieder einmal hatte sich Himeko mit ihrem Durchsetzungsvermögen eines Glases Wasser in einem Vulkan selbst in das süße, kleine Popöchen gebissen. Der Junge war bestimmt sowieso schon böse auf sie wegen der angeflemmten Innenohrbehaarung, aber wenn sie jetzt nicht tat, was er sagte, würde er sie bestimmt abgrundtief bis ans Ende aller Tage hassen und verabscheuen und das höchste göttliche Gericht auf sie niederrufen. Es sah ganz und gar nicht danach aus, als hätte die Brünette auch nur die kleinste Wahl, was ihre Aufgabe anging sie musste irgendwie mit diesem Typen fertigwerden. Sie würde bestimmt nicht so kopflos losstürmen, wie vorhin, als es Umaezos Retter beinahe erwischt hätte; dieses Mal wollte sie sich wirklich ernsthafte Gedanken machen … teils um ihre Sache dieses Mal besser zu machen, teils um sich selbst hoffentlich erfolgreich von ihrer eigenen Verzweiflung abzulenken. Also, wie war die Situation?

Etwa dreieinhalb Meter vor ihr stand ein selbstverständlich voll ausgebildeter Ninja, dem sie wie durch ein Wunder bereits einen Schlag hatte beibringen können, der ihn einen Großteil seiner Kampfkraft gekostet hatte: Sein Waffenarm war hin und vermutlich für diesen Kampf absolut nicht mehr zu gebrauchen. Trotzdem wusste Himeko mit alarmierender Klarheit, dass er sie trotzdem in handliche, kleine Mädchenfetzen reißen könnte, wenn sie nicht vorsichtig und Klug vorging. ‘Was würde ich machen, wenn ich in seiner Situation wäre?‘ Die Antwort darauf lautete: Sich auf dem Boden zusammenrollen, aufgeben und leise schluchzend Tränen vergießen; also keine sehr brauchbare Art, auf die aktuelle Situation zu reagieren, denn ihr Gegner schien dieser Reaktion nicht mal nahe zu sein – sein Blick zuckte zwischen dem Katana, das er wegen ihres Feuerballs verloren hatte und einem ganzen Haufen Fernkampfwaffen hin und her, er würde also gewiss nicht so schnell aufgeben, wie sie gehofft hatte. ‘Er hat seinen Waffenarm verloren, mit dem Schwert wird er also nicht mehr so gut umgehen können, wie vorher.‘ Leider hatte Himeko nicht die geringste Ahnung, wie gut er mit diesem Teil überhaupt umgehen konnte, damit konnte sie also keine Entscheidung treffen, also musste zwangsläufig auch das andere Arsenal bewertet werden, der Haufen Fernkampfwaffen sah da schon vielversprechender aus: ‘er würde sie nur mit einem einzigen Arm bedienen können. Das Heißt, er kann nur halb so schnell angreifen und hätte, wenn er ein Kunai im Nahkampf nutzen wollte, einen Reichweitennachteil gegen das Katana.‘ Die Reichweite war noch so ein Aspekt; Das Katana war im Nahkampf wegen seiner Länge stärker, aber wäre im Nachteil, wenn es um den Fernkampf geht.
Himeko entschied sich gerade dafür, sich des Katanas anzunehmen, als ihr einfiel, dass sie eigentlich fast direkt neben dem Baum stand, an dem der heiß begehrte Stofffetzen hing: Wenn ihr Gegner die Fernkampfwaffen unter seine Kontrolle brachte, könnte er sie auch einarmig ganz entspannt aus der Baumkrone pflücken, wenn sie sich fast gar nicht wehren konnte. Damit war das Ziel klar: Die Waffensammlung ihres Gegners; sie würde sich der Fernwaffen bemächtigen, so gut es eben ging, und ihn beharken um an den Baum zu kommen, damit er mit dem Katana im Notfall nicht so gut an sie herankäme – das Mädel zweifelte nicht daran, dass er enorm viel schneller sein dürfte, als sie selber. Jetzt nur noch hoffen, dass sich ihre Hände auch an den Plan hielten … wenn sie genau so viel Glück hatte, wie mit den Fingerzeichen vorhin, könnte sie ihren Gegner auch gleich um eine Schaufel bitten, damit sie schon mal ihr Grab ausheben konnte. Himeko schluckte schwer, als sie einige Male tief ein- und ausatmete und sich widerwillig, aber zielstrebig in Bewegung setzte.
 

Mufu Katsumi

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genug!
Die silbern glitzernde Klinge in der Luft erhoben, darunter die hilflos kauernde Gestalt eines dicklichen Akademieschülers ... er bringt mich um, er bringt mich um verdammt ... von einem wabbelnden Kinn begleitet. Man sagt ein erfahrener Schwertkämpfer könnte an der Mimik, Gestik und dem Gebahren seines Gegners den Bruchteil einer Sekunde bevor dieser zuschlug bereits den Schlag erahnen. Leider haben wir es hier nicht mit einem erfahrenen Schwertkämpfer zu tun und so kam ein überraschtes Quieken aus der Kehle des Jungen als die Klinge in seine Richtung stieß ... einen Moment später gefolgt von einem schmerzhaften Aufschrei als der Shinobi bereits von mehreren glitzernden Wurfprojektilen getroffen zur Seite sprang und sich nach einer eleganten Rolle wieder aufrichtete. Ein ekliges saugendes Geräusch erklang als sich ihr Gegner ein Kunai aus der Schulter zog und es interessiert vor sich hielt, das glitzernde rot auf der Schneide beobachtend. Nanana ... die Kinder wissen zu beißen. Einen Moment später schnellte das gleiche Kunai in die Richtung des heraneilenden Jun, nur diesmal von den Fingern eines erfahrenen Shinobi entlassen.

Im Schatten eines massiven Baumes, nicht unweit des Waldrandes.
Gerade wollte er dem davoneilenden Jun nachsetzen, begab sich bereits einige Meter in Richtung seiner Klinge und ignorierte die junge Kunoichi beinahe vollkommen, obwohl in diese doch gerade eben beinahe bei lebendigem Leibe geröstet hatte. Dieser Fehler stellte sich als folgenschwer heraus, als Himeko nach vorne sprang und schnell alle Wurfwaffen ergriff, die sie zwischen die Finger bekommen konnte und auf den verletzten Shinobi entließ.
Ein Sprung zur Seite, eine Rolle über den Boden, mit dem Katana locker in einer Hand wieder hochkommend und einen glitzernden Halbmond später landeten zwei weitere Shuriken am Boden. Doch hatte dies den Shinobi erstens weiter von dem Baum entfernt, neben dem Himeko nun stand und ihn augenscheinlich weiter erschöpft. Schwer atmend wippte die Klinge in seiner Hand nach oben und unten während er seine Gegnerin aufmerksam betrachtete. Du wirst niemals dein Ziel erreichen bevor ich dich aus der Krone picke ... gib auf!
 

Ryuugu Jun

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Jun hatte damit gerechnet dass der Kerl ihn angreifen würde, allerdings hatte er mehr auf einen Schwerthieb gehofft als auf einen blöden Spruch und ein lieblos geworfenes Shuriken. Trotzdem würde das Ausweichmanöver das er sich für den Hieb zu Recht gelegt hatte auch bei dem kleinen Wurfgeschoss funktionieren.
Bevor der kleine schwarze Wurfstern überhaupt die Chance hatte ihn zu erreichen schien der Ryuugu nach vorn zu fallen, als er den Boden erreichte fing er sich jedoch mit den Händen ab, machte eine Rolle vorwärts näherte sich seinem Gegner so weiter an. Es war für einen Schwertkämpfer äußerst schwer Ziele zu treffen die sich nahe am Boden bewegte da er ja eigentlich darauf gedrillt wurde dass die Klinge eben keine Hindernisse berühren sollte. Außerdem nahm es dem Hieb ganz erheblich an Schwung und Geschwindigkeit wenn die Spitze der Klinge durch den Erdboden gezogen werden musste.
Das alles wusste Jun natürlich nicht so genau, er wusste nur dass es schwer war niedrige Ziele zu treffen und hoffte daher dass ihm ein Angriff in Bodennähe bessere Überlebenschancen einräumte. Und wenn es nicht funktionierte machte das auch nicht viel, immerhin war das hier ja nur Mufus Genjutsu, zumindest war der Ryuugu davon restlos überzeugt.
Als seine Rolle beendet war und seine Füße wieder den Boden berührten stieß er sich mit Aller kraft nach vorne ab und machte einen flachen Hechtsprung auf seinen Feind zu, ein kraftvoller Faustschlag zielte dabei genau auf die mit Abstand empfindlichste Körperstelle jedes Mannes. Und auch wenn Jun normalerweise nicht in diese Gegend zielte, hier ging Effektivität ausnahmsweise über Ästhetik.
Was Himiko gerade tat konnte der Ryuugu allerdings in aller Hektik nicht beobachten. Aber die Tatsache dass er bis jetzt nicht von zwei Gegnern angegriffen worden war bewies dass sie sich deutlich besser Schlug als er erwartet hatte.
 

Isuzu Himeko

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Wenn sie nicht noch immer bis zur Halskrause nervös wäre, hätte Hime-chan beinahe in einem kurzen Freudentaumel versinken können: Naja, zumindest einer direkten Konfrontation hatte sie bis jetzt entgehen können – kein besonders tolles Ergebnis für einen angehenden Ninja, wirklich nicht. Aber immerhin besser, als sofort in Einzelteilen in einem handlichen Päckchen per Staatspost zurückgeschickt zu werden. Auf jeden Fall versuchte sich ihr Gegner seines Katana zu bemächtigen, ob es eine Kluge Wahl war oder nicht, ließ sich erst mit Gewissheit sagen, wenn er es erreichte und zeigte, wie gut er es noch einzusetzen wusste. So konnte sich das Mädchen mit etwas Glück einen kleinen Reichweitenvorteil verschaffen, wenn sie jetzt schnell handelte. Mit einem Satz, der eigentlich gar nicht mal so groß war, aber in ihrem Zustand so ziemlich alles darstellte, was sie sicher fertig brachte, überbrückte sie die Entfernung zwischen sich und der respektablen Sammlung an Fernkampfwaffen, die ihr Kontrahent zurückgelassen hatte, griff halbblind und von neuer Nervosität geplagt nach den erstbesten Vertretern, die ihr in die Hände gelangten und warf sie grob in die Richtung des Verteidigers – nicht zu feste, denn sie hatte so ihre Probleme damit, ihn noch weiter verletzen zu müssen. Dass sie schuld daran war, dass er seinen Arm nicht mehr benutzen konnte, würde das Mädchen gewiss auch noch eine ganze Weile beschäftigen – und sie würde sich sicherlich wortreich dafür entschuldigen, wenn sich herausstellte, dass das nur eine Übung, das hier alles in Wirklichkeit nur gespielt und die Wachen in echt vielleicht gar nicht wirklich böse, grausam und gewalttätig waren.
Jetzt aber musste sie mehr oder minder tatenlos Mitansehen, dass er mit ihren Wurfgeschossen spielerisch fertig wurde ... oder? Naja, er konnte noch mit dem Schwert umgehen, aber lange würde er nicht mehr durchhalten, sie wäre also gut damit beraten, ihn beschäftigt zu halten. Himekos Gedanken rasten in ihrem Kopf herum; was könnte sie jetzt tun, was wäre eine kluge Vorgehensweise und wie stellte sie das an, ohne dem Fremden nicht noch mehr Schaden zuzufügen? Langsam aber sicher nahm ein Plan in ihrem kleinen Mädchenkopf gestalt an, der auf seine Umsetzung wartete. Der Brustkorb ihres Gegners hob und senkte sich indes vor Anstrengung von dem vorhergehenden Taijutsu – eine solche Technik ging nicht einfach Spurlos an einem vorbei ... erst recht nicht, wenn man verletzt war! Die Brünette versuchte, ihren eigenen Atem, sowie ihre Hände zu beruhigen – jedoch bedeutete jede Sekunde, die sie hier verschwendete, dass ihr Gegenüber sich ein bisschen besser von seiner Technik erholen konnte. ‘O-okay. Das Stoffding auf dem Baum ist mein Ziel. Ich stehe zwischen dem Baum und einem Feind. Dieser Feind hat ganz viel Erfahrung und jetzt auch wieder eine Scharfe, gefährliche Waffe in der Hand ... I-ich will aber nicht sterben!‘ Es wurde mit jedem Augenblick emotional schwerer für das unsichere, kleine Mädchen, ihrem Gegenüber entschlossen entgegenzutreten ... Naja, entschlossen war sie eigentlich zu keinem Zeitpunkt, aber jetzt kippte die Ganze Sache so langsam endgültig zu Gunsten ihres künstlichen Gegners, dessen Kommentar sein Übriges tat, ihre letzte verbliebene Moral geradezu in der Luft zu zerfetzen.
Während ihre Augen vor Schrecken immer größer und größer wurden, gaben die Knie der Brünetten unter ihr nach ‘Es ist alles verloren! Wir werden alle sterben!‘ Dass ihr Röckchen im Zusammensinken umklappte und einen recht bedenklichen Ausblick freigab, interessierte sie herzlich wenig, als ihre salzigen Tränchen begannen, ungehindert über ihre Wangen zu rollen. Es gab einfach keine Hoffnung mehr, lebend aus dieser Sache herauszukommen. Der Eine da schien genau zu wissen, was zu machen war, aber er alleine konnte ja bestimmt eh nichts mehr ändern, nachdem es die anderen beiden schon längst erwischt hatte. Auch ihr Schluchzen konnte Himeko bald nicht mehr zurückhalten, so schützte sie ihre bebenden Händchen vors Gesicht und wünschte sich was. »N-neesan. Bi-bitte sei mir nicht böse.« Herzzerreißend, dass der letzte Gedanke der Akademistin ihrer Schwester galt, aber das interessierte den Fremden offensichtlich überhaupt nicht, als er mit dem Gesichtsausdruck eines kampferprobten Profis – also gar keinem – mit gezogener Waffe an das Mädel herantrat und sein Katana hob. Himeko hatte noch nie in ihrem kurzen Leben derart viel angst.
 
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