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Klassenzimmer 123

Masaru

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Im oberen Geschoss der Akademie, wo seltener Schüler herumliefen, weniger Lärm war und im Allgemeinen die Lernatmosphäre von weniger Dilettanten gestört wurde, dort befanden sich die Klassenräume, die Masaru bevorzugt für seinen Unterricht belegen ließ. Der rothaarige Lehrer war noch relativ neu an der Akademie, und dennoch ließen sich einige Dinge nicht von der Hand weisen. Zuallererst konnte man schon von weitem erkennen, dass fröhlich wirklich nicht das erste Adjektiv sein konnte, dass man diesem streng dreinblickendem Mann als Aussehensbeschreibung geben konnte. Egal, wann man ihn antraf, wo man ihn antraf, wer ihn antraf: Nicht einmal für die anderen Lehrer hatte er ein Lächeln übrig, wobei es allen Anwesendem vielleicht auch lieber war. Er erschuf so für sich selbst, völlig ohne ein Wort oder eine Tat zu bemühen, eine Aura der Professionalität und der Autorität. Von Zeit zu Zeit sorgte eben diese Eigenschaft dafür, dass es auf den Pausenhöfen und auf den Rennbahnen gesitteter zuging als wenn andere aus dem Kollegium Aufsicht führten.
Die älteren Mitschüler ließen immer wieder das Gerücht die Runde machen, dass man an Masarus Hemdfarbe erkennnen konnte, wie schlecht gelaunt er heute war. Rot war für die angehende Shinobi ein Zeichen für Gefahr, und häufig trug er diese Farbe, passend zu seiner Mähne. Allerdings galt es als besonders schlimm, ihn an einen Tag haben zu müssen, wenn er grün trug. Unbestätigten Gerüchten zufolge sollen schon manch angehender Ninja aus dem Klassenraum gerannt sein, obgleich die Stunde nicht beendet worden sei. Inwieweit die Gerüchte auf wahren Begebenheiten beruhten, und was reine Hirngespinste waren, musste jeder für sich selbst ausmachen. Auf jeden Fall gehörte eine Menge Mut dazu, sich dem Lehrer freiwillig zu stellen.

Als die Tür aufging, waren alle Schüler, selbst die geschwätzigsten, mit einem Schlag verstummt. Masaru war dieses Verhalten gewöhnt, um genau zu sein schätzte er dieses Verhalten. Wäre es für ihn normal gewesen, hätte er die Klasse angelächelt, stattdessen aber ging er wortlos zu seinem Pult, legte seine Tasche ab und baute sich relativ locker vor der Klasse auf. Sein rotes T-Shirt leuchtete bedrohlich unter der offenen Jacke hervor. Mit seinem typisch-strengen Blick taxierte der Rotschopf die, seine, Klasse. Herzlich willkommen, angehende Genin, begann der Lehrer und denjenigen, die ihn bisher noch nicht gehabt hatten, dürften von seiner tiefen Stimme, die unglaublich viel Ruhe ausstrahlte, überrascht sein. Heute werden wir uns um die Themen Verkleidung, Tarnung und Täuschung befassen. Ein lautes Stöhnen ging durch die Klasse, die der Mann aber mit einem raschen Blick in die Runde schnell im Halse der jungen Menschen stecken ließ. Es stand nun einmal auf dem Lehrplan und war eine der wohl am meisten unterschätzten Themengebiete für die Geninprüfung. Zum Einstieg erzählt ihr doch einfach einmal, was ihr über das Thema denn so alles behalten habt, schließlich war es seit dem ersten Jahr für euch nicht mehr Thema. Wer sich als erstes meldet, kann die beste Antwort geben. Das war seine Art der Motivation: Nicht verbal Druck ausüben, sondern auf eine ehrgeizige Art die jungen Leute zur Initiative ermutigen. Masaru schaute in die Gesichter der hoffentlich lernbegeisterten Schüler, hoffte auf gute Antworten und suchte bereits nach der ersten erhobenen Hand. Zögerlich gingen einige in die Luft. Er schaute weiterhin mit einem halbwegs strengem Blick in die Runde, nahm aber niemanden dran. Die gescheiten unter den Geninanwärtern würden wohl langsam auf die Idee kommen, dass Masaru nie jemanden dran nahm. Melden meinte er nicht im Sinne von aufzeigen, sondern im Sinne von sich zu Wort melden. Mut war eines der Schwerpunkte, auf die er immer wieder Wert legte.
 

Hotaki Yoshitoki

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Käsekuchen. Die Antwort war Käsekuchen, egal um was es ging. Es war einfach ein solcher Tag an welchem so eine Antwort, egal auf welche Frage, nicht falsch sein konnte. Natürlich würde niemand das so sehen, jedenfalls niemand von zumindest halbwegs klarem Verstand, weswegen es wichtig ist diese Antwort entsprechend zu tarnen um den Fragensteller zu täuschen. Von all den vielen Studenten im Klassenraum 123 war Hotaki Yoshitoki der einzige welcher diese Wahrheit verstand, aber ob dies nun ein Zeichen für sein Genie war oder seinen Wahnsinn oder auch einfach nur für einen schrecklichen Sinn für Humor, das kann niemand so genau sagen, nicht einmal er selber.

Nun saß er auf seinem Platz in der vorletzten Reihe links, von vorne gesehen, und spielte mit drei Papierkügelchen herum welche er jonglierte. Seine Mitschüler, längst an so etwas von ihm gewöhnt, ignorierten ihn und beschäftigten sich damit leise zu reden und Notizen und Unterlagen auszutauschen und zu vergleichen. Immerhin hatten sie nun Masaru-Sensei und wenn dieser nur halb so böse war wie sein Ruf... Die Tür wurde aufgeschoben und eine ernst drein blickende Gestalt mit feurigen Haaren, und einem ebenso feurigem Hemd, betrat den Klassenraum. Es war als hätte eine Aura der Angst und des Terrors sich über den Raum gelegt, denn instinktiv spürten die Schüler, dass sie lieber schweigen sollten und die Sache ernst nehmen sollten. Dann begann er zu sprechen und jene Schüler welche ihn noch nicht kannten waren überrascht wie ernst und zugleich freundlich er wirkte.
Yoshitoki unterdessen hob eine Augenbraue, während er immer noch damit beschäftigt war zu jonglieren, ganz so als hätte er überhaupt nichts mitbekommen. Mittendrin wechselte er sogar von drei Papierbällen zu drei Papierbällen, einem Shuriken, einem Stift und einer Glühbirne. Seine Zunge war leicht zu sehen und er wirkte angestrengt konzentriert, offensichtlich alles andere um sich herum ignorierend. Das stimmte allerdings nicht, denn er hatte durchaus mitbekommen, dass Masaru-Sensei eine kurze Zusammenfassung über die bisherigen Lektionen zum Thema Verkleidung, Tarnung und Täuschung wollte. Mehrere Schüler meldeten sich, aber niemand wurde dran genommen, also...
Mit einem mal sprang Yoshi auf seinen Tisch, fing seinen Wurfstern und die Glühbirne auf während er alles andere fallen ließ, und rief dann laut: „Die Antwort ist Käsekuchen! Mit Sahne!“ Breit grinsend, die Hände in die Hüfte gestemmt, stand er da als würde er ein Lob erwarten für die Entdeckung einer unglaublichen Erkenntnis. Dann, urplötzlich, verzog sich sein Gesicht als würde ihm etwas einfallen, und fügte dann hinzu: „Aber nur wenn man diesen Käsekuchen dadurch erlangt, dass man eine andere Person hinters Licht, vorzugsweise durch Energiesparlampen erzeugt, führt, indem man ihnen das präsentiert was sie zu sehen hoffen und erwarten um seine eigene Anwesenheit, Absichten oder Pläne zu verschleiern. Man könnte aber auch einfach alles in die Luft jagen, das sollte das Problem auch ganz gut lösen. Lemon Curry.“
Während er vor sich hin plapperte, in einem Ton als würde er über das Wetter reden, war er fast ununterbrochen damit beschäftigt auf seinem Tisch wilde Posen ein zu nehmen und mit den Händen herum zu fuchteln. Natürlich erwartete er nicht wirklich ein Lob für diese Antwort, er rechnete sogar fest damit barsch zurecht gewiesen zu werden, aber genau das war auch der Sinn der Sache. Es war eine Täuschung, ein Trick, ein Test um heraus zu finden wie Masaru-Sensei reagieren würde, während er selber einen Heidenspaß damit hatte seine Mitschüler blöd gucken zu lassen.
 

Hinketsu Nori

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Es war ein ruhiger Tag, normal wie jeder andere auch. Die Klasse um die schöne Nori war bereits gefüllt als der junge Lehrer namens Masaru in den Raum schritt. Er war jung und dem Gesichtsausdruck nach ständig grantig. Definitiv keine Person mit der man gerne eine Party veranstalten oder auf dem Pausenhof ein Gespräch anfangen würde. "Das T-Shirt ist heute wieder rot...", murmelte ein Klassenkamerad kaum hörbar und verzog sein Gesicht zu einer genervt aussehenden Fratze. Die gute Nori war ihm neutral gegenüber eingestellt und ließ sich nicht von solchen Kommentare beeinflussen. Was sie allerdings beeinflusste, war das hypnotische Jonglieren ihres Sitznachbarn. Immer wenn sie ihn höflich stoppen wollte, weil der Unterricht schon begonnen hatte, packte er eine andere Sache in den Kreislauf aus Gegenständen, der sich durch die Luft und von seiner linken zur rechten Hand bewegte. Dies irritierte das Mädchen genug, um weiter hypnotisiert zu starren. Erst die Worte Masaru's drangen durch zu ihrem Hirn und lösten die Starre. Er faselte vom nächsten Thema, was Tarnung, Verkleidung und Täuschung sein sollte. Damit wiederholte er Stoff aus den Anfangsjahren der Akademiezeit, weswegen auch gleich mehrere Finger nach oben gingen. "Einfach!", war das einzige, was die Hinketsu dazu im Sinn hatte und lehnte sich zurück. Während dieser Diskussion sollte ihre Aufmerksamkeit nicht von Nöten sein, denn ihre Kenntnisse waren ausreichend genug, um zu wissen, was dazu zu sagen wäre. Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, war nicht nötig. Die Schwierigkeit bestand darin, die nächsten Minuten einen Bleistift auf ihrer Oberlippe zu balancieren. Ihr Sitznachbar fing nun allerdings an soviel Mist oder... was erzählte er da eigentlich? Keine Ahnung! Jemand der es gut mit ihm meinen würde, würde wahrscheinlich sagen, dass er die richtige Idee hat und es einfach nicht in Worte fassen kann. Aber Nori dachte, er wäre unfähig. Dies war keineswegs abwertend gemeint, es war nur ehrlich. Aus einem Gefühl des Mitleids und gleichzeit der Dankbarkeit für das schöne Jonglieren, "ergänzte" das blasse Mädchen den Akrobaten neben ihr. "Ich denke was er sagen wollte war folgendes: Tarnung, Kleidung und Täuschung sind das A und O eines jeden Shinobi! Die Kleidung sollte je nach Mission und äußerlichen Einflüssen gewählt werden. Im Grunde aber immer gemütlich und für befreundete Einheiten erkennbar, sowie unauffällig falls man sich tarnen muss. Damit wären wir beim nächsten Punkt! Tarnen kann durch viele verschiedene Jutsu oder Verhaltenstechniken geschehen und bietet einem ein größtmaß an Informationen bevor es in den Kampf geht. Oberstes Ziel sollte aber nicht der Kampf sein sondern das vorankommen ohne die Tarnung zu verlieren. Täuschung ist ein großer Überbegriff unter den auch das Tarnen fällt. Denn täuschen kann einen nicht nur eine gute Tarnung sondern auch Rauchgranaten oder Ablenkungsmanöver aller Art." Viele Punkte blieben unausgeführt aber diese Antwort dürfte reichen, um den Sitznachbar aus dem Sumpf des Verderbens zu ziehen. "Hey psssst, Yoshi!", flüsterte Nori rüber. "Was stimmt mit dir nicht?!" Eine Frage, die keinesfalls unhöflich oder verletzend gemeint war - sie war schlichtweg berechtigt. In der Klasse war betretendes Schweigen eingekehrt, weil Masaru's Kritik nun folgen mochte. Ob sie rosig ausfiel sollte sich zeigen.
 
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An der Akademie hatte sich nichts geändert, auch wenn sich Susumu nicht erwartet hatte, dass sich von einem Tag auf den Anderen ein großer Wechsel auftun würde, so wäre es immerhin doch interessant gewesen, etwas Neues zu sehen. Am Schulhof lungerten immer noch einige Schüler und auf der Scheibe des Fensters durch das der Kinzoku hinaus in den verhangenen trüben Wolkenhimmel starrte, klebten noch einige Regentropfen, die noch nicht verdunstet waren. Ja, die Schule war immer noch gleich. Der Block der vor ihm lag, war der Gleiche, der Stift in seiner Hand auch. Das Katana das an seinem Tisch lehnte hatte sich auch nicht sonderlich verändert. Auch wenn er nicht damit umgehen konnte, oder zumindest nicht wirklich, hatte er es doch immer dabei, es war ein Teil seines Selbst und genauso vorsichtig behandelte er es auch. Das Geschwätz, das eigentlich in der Klasse so üblich war, verstummte sofort, als man das Geräusch der sich öffnenden Schiebetür hören konnte. Es war doch immer wieder das Gleiche, die Schüler schienen entweder einen Heidenrespekt vor ihren Lehrern zu haben oder jede Menge Schiss. Susumu respektierte seine Lehrer, aber vor ihnen Angst zu haben war eigentlich sinnlos. Furcht lähmte die Sinne, sie lähmt die Wahrnehmung und er war nur aus einem Grund hier. Er wollte lernen. Leider sahen das nicht alle innerhalb der Klasse so aber das war doch auch in jeder Schule gleich. Die Schule seines Clans war kein Stück besser gewesen als diese hier. Zumindest nicht, wenn man die Schulen an ihren Schülern messen würde. Der Lehrer den sie diese Stunde hatten war Masaru, ein interessanter Kerl, der seine Aufgabe sehr ernst zu nehmen schien. Der Stift in Susumus rechter Hand tanzte einmal kurz und kam wieder zur Ruhe. Der Schüler war gespannt was er diese Stunde lernen würde. Die Stimme des Rotschopfes schallte tief durch den Raum und passte eigentlich so gar nicht zu dem Lehrer. Aber es war nicht die Stimme, die den Kinzoku aufhorchen lies, es war was Masaru sagte. Diese Stunde würde mit Tarnung und Täuschung zu tun haben, darauf konnte der Metallweber eigentlich verzichten. Der Stift drehte sich wieder in seiner Hand, diesmal schneller und eindeutig unruhiger. Nein, es war tatsächlich kein angenehmes Stoffgebiet, das sie hier besprachen. Das Stöhnen, das nun aus den Reihen der Schüler kam, zeigte eindeutig ihren Unwillen, aber ihr Sensei hatte die Lage mehr als nur unter Kontrolle. Wenn man es sich bildlich vorstellen wollte, so war Masaru wohl die Boa, die sich um den Hals eines Wildschweines gewickelt hatte und es würgte, wenn es auch nur aufmüpfig wurde. Schweigend starrte Susumu auf den leeren Blockzettel vor sich. Irgendwie hatte er nicht vor diese Stunde mitzuschreiben, es lag keine Ehre in der Kunst der Täuschung. Tarnung war eine andere Sache, sie war wichtig, auch für jemanden wie ihn. Wenn er Verkleidung hörte, musste er zwangsweise an die vielen Feste denken die immer wieder in Getsurin stattfanden. Ein lächerliches Bild von Masaru in einem Hasenkostüm hatte sich jetzt irgendwie in Susumus Kopf festgesetzt.
Wie eine lauernde Raubkatze schien der Lehrer die Menge an Schülern zu mustern, von denen einige immer tiefer in die Sitze zu sinken begannen. Sie wussten wohl nicht, das Masaru-sensei nicht oft Leute dran nahm, oder es war einfach eine Standardstrategie. Der jonglierende Spaßvogel vor dem Kinzoku sprang auf und lies dabei einige der Gegenstände fallen, die er jongliert hatte. Die Papierkugeln kullerten vom Tisch und der Stift kam mit einem scheppernden Geräusch auf. Muss das sein? Ja, anscheinend musste es denn der Clown gab die wohl dämlichste Antwort des Jahrhunderts von sich. Vermutlich hielt er das für witzig, aber eigentlich war es doch nur respektlos. Masaru hatte eine ernsthafte Frage gestellt, es war nur gerecht, wenn er eine ernsthafte Antwort bekam. In dem ganzen Wirrwarr von Worten, die aus dem Mund seines Vordermannes strömten, konnte Susumu nur zwei Satzteile dem eigentlichen Thema zuordnen und irgendwie war das nicht verwunderlich, denn der Junge schien eindeutig einen Schlag zu viel in die Kopfgegend bekommen zu haben. Während also der Junge vor ihm Posen auf seinem Tisch einnahm, ergriff Nori das Wort. Susumu hatte das Mädchen schon öfter gesehen und sich irgendwie ihre Namen merken können. Normalerweise interessierten ihn seinen Klassenkameraden nicht wirklich, nicht weil er sie nicht mochte, sondern weil der Hobbyschmied sie für Narren hielt und Yoshi machte nicht unbedingt einen Versuch ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Als sie fertig war, hatte Susumu eigentlich keine Wahl als das Wort zu ergreifen. „Ich muss dir widersprechen Nori-san, Tarnung ist nicht Täuschung. Obwohl Tarnung sich damit beschäftigt das Auge des Gegners zu verwirren und versucht ihm das Erkennen eines Shinobi so schwer wie möglich zu machen, so liegt darin keine Schande. In der absichtlichen Täuschung des Feindes durch Tricks oder Lügen hingegen findet man keine Ehre, dieser Pfad wir nur von den Ehrlosen gewählt und sollte eigentlich nicht verfolgt werden. Natürlich ist die Tarnung durch passende Kleidung oder in manchen fällen auch Körperbemalung eine wichtige Grundlage, aber ich würde die Tarnung in der Menge als genauso wichtig ansehen. Es ist viel schwerer jemanden in einer Menschenmenge zu erkennen oder gar zu finden. Allerdings würde ich das Ziel der Tarnung unerkannt zu belieben stark von der Situation abhängig machen. In manchen Fällen ist keine Tarnung die beste Tarnung. Man agiert normalerweise nie alleine und durch Ablenkung kann eine wichtige Gelegenheit gewonnen werden.“ Susumu Stimme war wie immer, genauso wie alles heute, irgendwie war wirklich nichts neu. Außer dem Clown, der vor ihm saß. Der Stift drehte sich wieder aber wurde mitten in der Drehung gepackt und zum Zettel vor ihm geführt. In sauberen Schriftzeichen schrieb Susumu auf das weiße Papier, dass er dann zu dem Schelm nach vorne reichte. „Das Beispiel ist einer der erfolgreichsten Lehrer, obgleich es wortlos lehrt.“ Darunter war ein kleiner Absatz und dort ging es weiter. „Yoshi, was du lehrst, ist nicht der Situation angemessen, Respekt ist die Lehre die dir fehlt und sie solltest du suchen, nicht den Schalk.“ Eine einfach wie auch harmlose Botschaft, die dem Jungen wohl klar machen sollte, das er hier einfach nur Käse verzapfte.
 

Masaru

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Masaru kannte das Spiel, was der junge Schüler mit ihm treiben wollte. "Es verwirrt manche Leute, wenn der Satz anders endet als man Kartoffel." Es war schon damals, zu seiner Akademiezeit, ein Witz mit Bart gewesen. Als Lehrer durfte man nie unprofessionell wirken, weshalb sich der Rotschopf nicht einmal zu einem unauffälligen, aber als abwertend bewertbaren Stirnrunzeln durchrang, stattdessen aber bemerkte, dass das Gespräch nun erst begann. Stattdessen lauschte der Lehrer gebannt den Worten der jungen Hinketsu, die sich dazu berufen fühlte, den Jungen aus dem Fettnäpfchen herauszuhelfen, anstatt wie einige seiner Mitschüler nur darüber zu lachen. Die Frage war, ob Yoshitoki sich absichtlich zum Clown machte, oder ob er es gar nicht wollte. Seine Jongliereinlage zu Beginn der Stunde, die überschwängliche Art, eine Antwort zu geben: Das war kein Pathos, das war eher Wahnsinn. Ja, auch Lehrer blieben nicht von persönlichen Wertungen gefeit, es war nur wichtig, die Noten subjektiv vertretbar geben zu können. Und Subjektivität war eine der Stärken des Mannes.
Nach der jungen Nori, von der er wusste, dass sie eine der besseren Schülerinnen war, die mit ihrem Beitrag einen nicht geringen Anteil an eigener Meinung hatte einfließen, erhob Kinzoku, aus der letzten Sitzreihe, seine Stimme und ging damit im wesentlichen auf seine Vorrednerin ein. Dass er anschließend Yoshitoki einen Zettel zusteckte, schien der Rotschopf nicht zu bemerken. Stattdessen wartete er, ob sich daraus jetzt eine Diskussion erhob, zwischen den drei angehenden Shinobis, ob sich weitere Schüler zu Wort meldeten oder ob er alsbald eine Phase des Schweigens und allgemeinen Murmelns mit einem Monolog seinerseits unterbinden musste. Masarus Unterricht lief genau so, wie er es geplant hatte: Statt einfach nur simple Rezitierung von Lehrsätzen mussten die Schüler ein gewisses Maß an Farbe bekennen. Wenn keine eigene Meinung kam, war es für den Mann ein Zeichen dafür, dass dieser Schüler oder diese Schülerin nicht genügend die Worte seiner Lehrer reflektiert hatte. Und wie maschinell so tun, als sein man Ninja, das waren Methoden von vor über 200 Jahren, die mittlerweile an keiner Akademie der großen Länder praktiziert wurden.

Masaru nickte leicht, nach jeder Antwort seiner Schützlinge. Sein strenger Blick fixierte immer wieder den ein oder anderen, der versuchte, sich oder seine Sitznachbarn abzulenken, wodurch sie spätestens nach einigen Augenblicken leicht erschreckt wieder versuchten, den Faden des Gespräches zu folgen. Unauffällig rollten die Papierkugeln, wie von Zauberhand bewegt, wie Wüstenrosen auf dem Fußboden aus der Reichweite der Schüler, in die hintere Ecke des länglichen Klassenzimmers. Längst waren sie wohl auch schon vergessen, viel relevanter war es doch, sich mit dem Unterricht auseinander zu setzen: Und seinen Mitschülern.
 

Hotaki Yoshitoki

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Schach und Matt. Beide Schüler, welche nun ihre Stimme erhoben, hatten es genau verpennt auf zu passen und sind direkt einfach weiter gerade aus gerannt anstatt in die völlig andere Richtung zu blicken. Hotaki grinste breit, wahnsinnig breit, während er mit seinen Augen nun Nori anblickte. So, sie wusste also was er sagen wollte, so so? War das nun Güte oder Arroganz welche aus ihr sprach, fragte er sich, ehrliche Freundlichkeit oder Mitleid? Sie hielt sich scheinbar für die edle Dame auf dem Pferd welche gütig dem blinden Bettler die Hand dar bot, doch übersah sie dabei, dass er weder ein Bettler noch blind war, lediglich anders.
Während er wortlos den Zettel von Susumu nahm und begann damit ein Origami-Kamel zu falten ohne ihn auch nur an zu sehen, legte er sein Gesicht in eine tiefe Denkerhaltung, inklusive gerunzelter Stirn, verengter Augen und ernst zusammen gekniffenen und geschürzten Lippen. Natürlich musste er nicht wirklich so drein blicken, es war absolut übertrieben und somit genauso schwachsinnig wie seine zuvorige Antwort.
Einige Leute hätten das was er sagen wollen folgendermaßen ausgedrückt: „Tarnung, Täuschung und Verkleiden sind Teile eines sehr breiten Themengebietes über welches man sich mehrere Tage unterhalten kann, aber eines welches überlebenswichtig ist für jeden Shinobi. Es ist anwendbar auf absolut jede Situation und reicht von einer einfach Konversation, in welche man eine Lüge einfließen lässt, über Kampfhandlungen, in welcher man Finten und Genjutsus einsetzt, bis hin zu langjährigen Undercover-Missionen, in denen es wichtig ist eine komplette neue Person zu erschaffen und eine breite Schicht von Menschen davon zu überzeugen dass man diese Person ist. Beide meine Vorredner haben Recht und sind ihr Aussagen nicht widersprüchlich sondern ergänzen sich.“
Ein Poet hätte es eher so gesagt: „Die Kunst des Tarnen, Täuschens und des Verkleidens sind eine riesige Wiese auf welcher die verschiedensten Blumen blühen. Sie reichen von einfachen kleinen Gänseblümchen bis hin zu riesigen Dornenbüschen, deren wunderbarer Duft die Luft erfüllt. Sie alle sind von unterschiedlicher Komplexität, doch sie alle sind die Pflanzen von denen wir Krieger des Schattens unser Leben erhellen lassen. Meine beiden Mitstreiter haben beide Recht und ihre Worte sind wie Mörtel und Ziegel welche zusammen wenig sind, doch gemeinsam eine Mauer bilden.“
Hotaki Yoshitoki sagte aber in einer Meisterleistung des grammatischen Minimalismus, Finger dabei erhoben wie in einer Lehrstunde und mit stolzgeschwellter Brust: „Mauer.“ Dann reichte er das Origami-Kamel zu Nori und seine zuvor ernste, feste Stimme wurde hell und verspielt. „Guck mal, ein Elefant.“
 

Hinketsu Nori

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Nori stellte eine Frage, die unbeantwortet blieb. Stattdessen reichte der grünhaarige Junge ihr nur den zu einem wunderschönen Kamel gefalteten Zettel des Kinzoku - ohne ihn zu vorher zu lesen. Es brauchte kein Genie, um festzustellen, dass Yoshi deutlich auf dem Respekt rumtrampelte auf den Susumu so scharf war. Die Hinketsu selbst war keine Freundin von diesem Ehrenverhalten, da sie der Meinung war, man solle mit allen gleich respektvoll umgehen bis es zum Kampf kommt. Im Kampf - der ja in der aufregenden Welt der Shinobi auch das Tarnen und Täuschen miteinbezog - war Ehre allerdings ein Ballast und genau diese zwei Sachen brachte Susumu gerade zusammen. Feinde würden keine Chance auslassen ihre Mission zu erfüllen und alles versuchen die Ehrsucht ihres Gegenüber auszuspielen. So dachte Lady Nori zumindest aber aus Respekt gegenüber Susumu hielt sie es ihm nie vor. Immerhin war der Kinzoku Clan auch eine Instanz in Sora und sein "Fehlverhalten" wäre dann noch Thema am Essenstisch bevor es auf eine richtige Mission geht. Die Aufklärung war also nicht der Job des blassen Mädchens, sondern seines Clans. Das geschenkte Papierkamel trampelte also ein wenig auf dem Respekt rum und Nori fragte sich nur, ob es als Geschenk für die Rettung zu sehen war oder ob es eine Art Beleidigung war, weil der Junge offensichtlich nicht gut auf seine Mitschüler zu sprechen schien. Vielleicht hatte er die Frage, die ihm von Nori gestellt wurde auch nur falsch verstanden und negativ aufgefasst? Wie dem auch sei, da der Lehrer keine Reaktion zeigte, gab es auch keinen Grund weiter zu reden. Eine Diskussion mit dem Papierkünstler und dem Kinzoku war eigentlich nicht in ihrem Interesse. Ihr Körper sackte also etwas auf dem Stuhl zusammen und der Stift fand wieder Platz auf ihrer Oberlippe. Nur noch eine kurze Unterbrechung ließ den Stift kurz wieder in ihre Hände fallen: "Keine Ahnung, was mir das Kamel sagen soll aber... danke!" Jetzt noch ein flüchtiges Grinsen, um die Aussage definitiv positiv rüberkommen zu lassen und zack war das Schreibutensil wieder auf der Lippe. Lediglich ein leicht interessierter Blick ging zum Zirkuskind - weniger wegen seiner erneut merkwürdigen Antwort sondern wegen der Reaktion des Metallwebers hinter ihnen. "Nimm das Masaru! Diskussion am Ar~!"
 
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Es war enttäuschend zu sehen, wie Susumus Zettel von Yoshi behandelt wurde. Eigentlich war der Kinzoku solche Respektlosigkeit nicht gewohnt. Normalerweise hatten die Leute genug Moos in der Birne, um zu verstehen, dass ihre Stadt vermutlich ohne den Chakrareaktor und die Techniker die ihn warteten bald im Meer landen würde. Aber wie konnte er denn von jemandem wie Yoshi erwarten, dass er den Begriff Respekt verstand. Seufzend legte er seine Hand auf den Griff des Katana, das immer noch an seinem Tisch lehnte, trotz der clownhaften Einlagen seines Mitschülers. Nach dem kurzen Seufzen legte er den Stift auf seinen Tisch. Eigentlich hätte er sich ja den Respekt seines Mitschülers auch einfach holen müssen, aber er konnte das nicht tun. Warum? Er musste auch seinen Lehrer und seine Mitschüler respektieren und hier ein Spektakel zu veranstalten würde seinem Sensei doch nur Probleme einbringen. Später. Der Metallweber war geduldig. Hier musste das Wort den Kampf austragen, nicht die Klinge. Er konnte Yoshi auch noch in ein paar Stunden zeigen was es bedeutete, Respekt zu haben. Eigentlich zeigte er es ihm sogar jetzt. Indem er einfach nichts tat, auch wenn der Hotaki gerade seinen Zettel zu einem Kamel gefaltet hatte. Als sich der Schüler vor ihm dann erhob und mit einer fast schon vor stolz explodierender Brust das Wort Mauer in den Raum warf, fragte sich der baldige Schwertkämpfer einfach nur noch, ob die Welt um ihn herum zu einem Irrenhaus geworden war. Irgendwie war er hier im falschen Film, er hatte viele schräge Vögel in der Akademie gesehen und kannte auch einige von ihnen flüchtig, aber Yoshi war einfach nur reif für die Klapsmühle. Es würde Susumu nicht wundern, wenn eines Tages ein Haufen Leute in weißen Hemden kommen und dem Akademieschüler so viel Medikamente in die Blutbahn jagen würden, dass er nur noch sabbernd von seinen Mauern träumen konnte und ihne dann einfach in eine Gummiizelle werfen würden. Warum machte sich der Kinzoku überhaupt die Mühe, Sinn in das eindeutig verdrehte Hirn seines Mitschülers Bringen zu wollen. Diese Versuche waren eindeutig hoffnungslos und um ehrlich zu sein, hatte er nicht die Nerven führ eine solche Aufgabe. Stattdessen hob er das Katana auf und klopfte seinem Vordermann mit der Saya auf die Schulter. "Lass es gut sein." Seufzte der Metallweber. "Hier ist schon Hopfen und Malz verloren, mach es nicht noch schlimmer." Anschließend kehrte das Schwert wieder zurück in die lehnende Position an Susumus Tisch. Er wollte ja nicht, dass sich der Narr auch noch mit seiner Klinge verletzte. Das würde gerade noch fehlen, dass er an einer Verletzung oder im schlimmsten Fall am Tod des Schelms verantwortlich war. Das würde er dem Hotaki nun auch wieder nicht gönnen. Er hatte noch genug Zeit zu erkennen, was für eine Narr er eigentlich war. Und als das Kamel dann auf Noris Tisch landete, hoffte er, dass sie die Nachricht nicht lesen würde. Sie war schlussendlich nicht für das Mädchen bestimmt. Aber er würde sie nicht davon abhalten zu lesen, was auf dem Zettel stand.
 
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Masaru

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Yoshitoki-kun, Masarus strenger Blick ruhte auf dem jungen Schüler. Die Schüler der ersten und zweiten Reihe, obwohl sie nicht angesprochen waren, drückten sich so weit es ging in ihre Stühle hinein, um nicht auf sich aufmerksam machen zu können. Nach der Stunde kommst du bitte zu mir. Die Worte klangen höflich, anbietend, aber die Stimme duldete keinen Widerspruch. Für sein Credo würde er, Masaru aus dem versteckten Dorf, keinerlei Kompromisse eingehen. Zu wichtig war es, die Leute auf die Welt vorzubereiten. Ausgesiebt wurden die Unfähigen sowieso bei der Geninprüfung. Hier musste er zunächst einmal alles ihm Mögliche tun, um seine Schützlinge auf die Welt vorzubereiten - ob sie nun Shinobi würden oder eben keine, dass stand auf einem anderen Blatt.
Nun ging er auf die Antworten der drei angehenden Shinobi ein. Nori-chan, der Lehrer wandte sich an die Schülerin, die als erste eine kuchenfreie Antwort gab, und nickte ihr zu. Ob es anerkennend oder aber nur verständnisvoll sein sollte, war schwer zu erraten. Verkleidung erfordert oft kleine Hinweise, um deutlich seinen Verbündeten Zeichen geben zu können. Als junge Genin werdet ihr zu Anfang noch Aufgaben erfüllen, wo dieser Aspekt noch nicht relevant ist. Erst später wird euch Missionen gegeben, in denen ihr euch tatsächlich heimlich verhalten sollt. Allerdings macht - wie du es richtig angedeutet hast - eine Verkleidung noch lange keine Tarnung. Jutsus jeder Art sind auf die ein oder andere Weise durchschaubar, ihr werdet es aber noch selbst erleben, wenn ihr auf Ninja mit speziellen Aufklärungskünsten stoßt. Außerdem reicht es meistens nicht, einfach nur unsichtbar zu sein. Verhalten ist genauso entscheidend. Ihr könnt beispielsweise auf einem Friedhof nicht heimlich zwischen den Gräbern umherwandern, ohne Aufsehen zu erregen - und Unmut bei den Hinterbliebenen. Die Stimme des Mannes wurde ein Spur tiefer. Hatte er etwa eine persönliche Erinnerung an so etwas?
Seine Augen fixierten nun den Jungen in der letzten Reihe, der soeben sein Schwert neben sich gestellt hatte. Suzumu-kun, sagte der Lehrer und atmete aus - vielleicht ein Ansatz eines Seufzers? Zunächst einmal habe ich dir schon öfter gesagt, dass Kinzoku Kurībā nicht in die Akademie mitgenommen werden soll - nicht zu praktischen Unterrichtseinheiten und schon gar nicht in den theoretischen Unterricht. Nun, aber so waren die Jungen und Mädchen aus den Familien, die einer Familie entsprangen, die mit Waffen zu tun hatten. Auch wenn der Kinzoku-Clan eher unter eine andere Gruppe fiel, waren doch diverse Züge mit denen der Waffengeschäftsleute gleich. Nichtsdestotrotz stimme ich deiner Aussage zu. Ehre bringt die Täuschung selbst nicht. Nur wenn du stirbst, weil du deine Ehre als wichtiger empfindest als dein Leben und deine Mission, dann bringst du nicht nur dir selbst Schande, sondern auch deiner Familie, und darüber hinaus auch noch deine Familie und deine Heimat in Gefahr. Der Rotschopf kannte sich mit den Regeln des Bushido nicht so aus, er wusste lediglich, dass Kinzoku Takumi trotz seines Berufes immer wieder deutlich macht, dass sein Weg nicht der der Ninja ist, sondern der der Samurai. Und genau diesen schien der Junge mit den violetten Haaren ebenfalls nachzueifern. Es war nicht verkehrt, wenn man sich seiner Pflicht bewusst war und man seine Prioritäten gesetzt hatte. Vielleicht würde der Junge die Geninprüfung nicht zuende machen: Dann würde er vermutlich eine Ausbildung zum Samurai als Leibwache für beispielsweise den Landesfürsten anschließen.
Zum Schluss ging er noch auf den jungen Hotaki ein. Rüstung, erwiderte der Lehrer schlicht. Das Wort passt wesentlich besser. Er war nicht erst seit ein paar Tagen Lehrer, und Yoshitoki war auch nicht sein erster Schüler. Irgendwann wiederholte sich alles in seinen Grundzügen. Wobei es immer wieder neu war, und der junge Mann fragte sich, warum manche so viel Kraft dazu verschwendeten, Dinge zu tun, die ihre Mitschüler nur belustigen oder verwirren sollen. Einige Schüler waren sichtlich überrascht und verwirrt über die Worte ihres Senseis. Aus dem Getuschel konnte man recht schnell das Wort "bescheuert" heraushören, aber der Lehrer ging darauf nicht ein. Zunächst hatte der junge Grünschopf vielleicht einen Moment dran zu knabbern. Das Gesicht des Lehrers andererseits blieb die ganze Zeit über ernst, weil er alles auch ernst nahm. Suzumu-kun, deine Teammitglieder wollen ein Feuer machen. Es ist eine kalte, trockene und wolkenlose Vollmondnacht, ihr habt euch den Temperaturen nicht angemessen gekleidet und durch ein mittelschweres Unglück ist eure halbe Ausrüstung, unter anderem die Schlafsäcke, abhanden gekommen. Ihr befindet euch in Feindesland, aber relevanter Nähe zu einem Dorf, wo zwar Feinde lauern können, aber wo es Wärme und Unterschlupf gibt. Nun begann der zweite Teil der Unterrichtsstunden von Sensei Masaru: Konkrete Beispiele zur Diskussion im Bezug auf das Thema. Die Frage lautete immer: Was würdest du machen? Nori-chan, du hast deine Gruppe verloren. Deine Aufgabe ist ein Drei-Parteien-Konflikt, in dem es darum geht, die Beziehungen anderer Länder untereinander genauer zu studieren und gegebenenfalls zu sabotieren. Dein Team und du wissen, dass ihr euch verkleiden werdet, aber ihr habt in deinen Augen sehr auffällige Zeichen ausgemacht. Statt darüber zu sprechen aber werdet ihr getrennt, du beginnst mit deiner Tarnung und triffst dich mit zwei anderen Personen, die sicher Shinobi sind, aber du weißt nicht, welcher Fraktion. Und zuletzt eine Aufgabe an Yoshitoki. Vermutlich wünschten sich bereits die ersten, dass er bitte nicht mehr drangenommen würde, aber vielleicht würde der Junge sie ja alle überraschen. Ursprünglich sollt ihr eine Gruppe Shinobi abfangen. Dazu legt ihr diverse gute Hinterhalte, als ihr plötzlich bemerkt, dass die Feinde eher da sind als erwartet. Viele Fallen sind allerdings schon ausgelegt, sodass ihr euch entschließt, euch erst einmal zu verteilen und außerhalb von Sicht- und Funkreichweite das Geschehen abzuwarten und trennt euch. Nach einiger Zeit kommt jemand auf dich zu. Du triffst auf einen Feind, der aber nicht offensiv agiert. Er beschreibt dir genau, wo und von welcher Art die Fallen im Gebiet hier sind, und er offenbart dir, dass einer deiner Kollegen, den er ziemlich exakt beschreibt, euch verraten hat. Zugegeben, das war die schwerste Aufgabe, aber man hatte es nicht immer leicht.

Übrigens sei erwähnt, dass die Schülerschaften wohl wissen, dass diese Frage immer benotet wurden. Und diese Note floss immer ins Zeugnis ein.
 

Hotaki Yoshitoki

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Ah, scheinbar hatte ihr Sensei etwas in der Birne, das war gut. Es war absolut im Bereich des Möglichen für einen Akademieschüler seinen Lehrern ebenfalls Tests unter zu jubeln ohne dass diese es merkten, aber sollte Masaru es nicht erkannt haben, was Yoshi irgendwie nicht glaubte, dann hatte er dennoch bestanden. Diesen Test jedenfalls. Yoshi hatte noch ein paar mehr auf Lager.
Zu Nori noch ein breites Grinsen schickend und einen Kuss zu Susumu, und sei es nur um diesen auf die Palme zu treiben und ihn aus zu testen, wandte er sich zu Masaru-Sensei. „Oh, ist das ein Date?“, fragte er mit einer zuckersüßen, einwandfrei weiblichen Stimme, anders ausgedrückt er forderte seinen Lehrer ein weiteres mal heraus und stellte gleichzeitig unter Beweis, dass er sich zumindest im Bereich des Verkleidens zumindest ein wenig auskannte und nicht völlig unfähig war. Der Trick dabei ist die Regulation des Chakras in den Stimmbändern, aber das würde nun zu weit führen. „Ich werde da sein, Sensei.“ Er dachte kurz drüber nach ob er noch fragen sollte, ob er das kleine Schwarze anziehen solle, doch das verkniff er sich doch lieber. Man muss ja nicht mit Kanabos auf Kätzchen losgehen.
Dann lauschte er, durchaus interessiert, den Erläuterungen des Lehrers, auch wenn es von außerhalb so aussah, als würde er sich lediglich damit beschäftigen in bunten Wachsmalstiften ein knall pinkes Herz auf ein Blatt Papier malen. Was er ja auch tatsächlich tat, einfach nur um es anderen Leuten schwer zu machen ihn zu verstehen wenn sie sahen was er tat, eine Art Täuschung und Verkleidung in einem, aber so etwas ist Wortklauberei. Aber er hörte eben auch wirklich zu und wenn man genau darauf achtete, und er ging davon aus, dass Masaru-Sensei es eher beiläufig sehen würde, würde man bemerken können, dass er während der Sensei sprach nicht ein einziges mal die Farbe wechselte sondern etwas sehr einfaches tat und erst danach wieder zu etwas komplexeren Schritten des Malens wechselte. Klingt absolut lächerlich, aber schon kleinste Fehler könnten die Tarnung vernichten und wie einige Leute immer sagen: Vorsicht ist die Stiefmutter des Elefantengeheges. Oder so ähnlich.
„Hmmmmm... ich rede mit ihm und lade ihn zu Kaffee und Kuchen ein“, antwortete Yoshi plötzlich grinsend und kicherte, ehe er anfing zu brabbeln wie ein Geisteskranker, seine Stimme wechselnd zwischen hell und schrill und tief, dabei die ganze Zeit eine Art Nosferatu imitierend. „Täuschen, immer täuschen, sechs Gesichter und drei Herzen, Maus spielen und ein Tiger sein und ganz viel reden, reden, reden, reden und mehr reden, becircen und täuschen, vielleicht so oder so oder so oder so, Augen im Hinterkopf, vielleicht vergiften, vielleicht leichte Genjutsu um Shinobi arrogant zu machen, die Schlange zum Kaninchen machen und dann packen und reden. Kaninchenbraten mit Rosmarin... Aber ich bin Vegetarier. Ich ess kein Kaninchen. Nur Rosmarin halt. Mögen sie Kaninchen? Ich finde sie sind so schön flauschig... Hmmmm... flaaaaauuuuuuschhhhhhhh...“
Ja, er war durchaus mehr als nur etwas irre, aber das war zu 50% auch wirklich Absicht. Die restlichen 50%... nun, Schwund ist immer. Wieder hatte der junge, Grünhaarige Junge durch die Blume des Wahnsinns geredet, mehr gebrabbelt als denn normal gesprochen. Doch was er eigentlich sagte, versteckt und verpackt eben, war sogar recht sinnvoll: Den Kontrahenten in ein Gespräch verwickeln und versuchen aus zu tricksen, die genaue Art je nach der Situation abhängig, ihn möglichst lebendig fangen. Und die Sache mit dem Kaninchen... nun, Kaninchen sind wirklich flauschig.
 

Hinketsu Nori

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Die Situation war zwar immernoch angespannt, weil Yoshi dem Hinketsu Mädchen ein Grinsen zuwarf - was mit einem Lächeln erwidert wurde - und Susumu einen Kuss. Wahrscheinlich würde der Kinzoku hier keineswegs ausrasten, einfach, weil es nicht seine Art war einen Aufstand anzuzetteln aber das Potential für eine Schulhofrauferei war gegeben. Zu Susumu's Erleichterung war Nori allerdings nicht daran interessiert, das Papierkamel zu zerstören, nur um eine Nachricht zu lesen, die eh nicht für sie bestimmt war. Ihre Gedanken waren so oder so blockiert durch die merkwürdige Situation, die der Lehrer Masaru für sie erstellte. Er sagte, dass es ein Konflikt zwischen drei Partein gibt - erwähnte jedoch nicht, ob der Shinobitrupp um Nori zu einer davon gehörte. Dann sagte er etwas von einem auffälligen Erkennungszeichen. Auffällig nur für die eingeweihten Personen oder für jeden Menschen, der zufällig vorbei kam? Seine Ausdrucksweise ließ viel Spielraum für Spekulationen aber Nori nahm an, dass die Shinobi in ihrem Team schlau genug waren ein sinnvolles Erkennungszeichen zu nutzen. Da die beiden Personen, die sie traf deutlich als Shinobi erkannt werden könnten, konnte man davon ausgehen, dass sie einer Fraktion angehörten, da sie sich sonst bekämpfen würden. Nori brauchte also nur ihre Rolle spielen, die Tarnung aufrecht zu erhalten und dann das Erkennungszeichen geschickt zur Schau stellen bzw. einbringen, sofern es sich um ein wörtliches Zeichen handelte. Was könnte daraufhin passieren?
1. Es ist kein Teammitglied dabei. Dann würde man einfach weiter seine Rolle spielen und weiterhin ausschau halten, da wahrscheinlich mehr Feinde in der Nähe waren, weil Zweiergruppen eher unüblich sind.
2. Es ist ein Teammitglied dabei. Weiter die Rolle spielen und versuchen in eine Position zu kommen, wo es möglich wäre das weitere Vorgehen zu besprechen. Ggf. würde der Fremde aber einfach ausgeschaltet werden. Ein Kampf zwei gegen einen war deutlich zu ihrem Vorteil.
3. Es sind deine Teammitglieder. Weiter die Rolle spielen bis zum Erkennungszeichen, dann sollte alles klar sein.
"Nun ist die Situation also ausreichend analysiert für eine gute Note.", dachte sich Nori, die gerade noch Yoshi lauschte. Seine Erklärungen waren immer noch wirr aber deutlich erkenntnisreicher als die letzten Antworten. Er kann doch, wenn er nur will.
Danach war die Hinketsu an der Reihe, die ihre zuvor erdachte Analyse präsentierte. Sie erklärte, wie sie die Situation sah und wie sie die Interpretationslücken füllte. Das das Wiederfinden des eigenen Teams wichtiger war als das Sammeln von Informationen oder Sabotieren von irgendwas, sollte dabei klar sein. Ansonsten wäre es sicherlich gleich eine ein-Mann-Mission gewesen.
 
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Mehr als ein Seufzen kam wirklich nicht mehr aus Sususmu heraus, der Tag heute war einfach zu anstrengend, als dass er sich jetzt auch noch mit einem eindeutig irren auseinandersetzten, wollte. Irgendwie freute er sich schon darauf, dass die Stunde aus war, dass er nach Hause gehen konnte und sich dort ohne viel Aufhebens in die Schmiede stellen konnte. Der harte Stahl würde seine Wut spüren und sich ihr Beugen, wie er sich immer unter seinem Hammer beugte. Aber diesmal würde Susumu etwas anderes machen, er würde heute eine Klinge schmieden. Schwerter wurden immer schön und gefährlich, wenn man Wut in die Klinge hämmerte. Der Träger würde sie spüren, wenn er die Klinge berühren würde. Manch einen schreckte es ja ab, wenn ein Schwert eine Persönlichkeit hatte, aber das war es eigentlich, was ins Susumu Augen ein Katana ausmachte. Er hatte schon welche mit traurigen Seelen geschmiedet, stolze, überhebliche, freundliche und viele mehr. Jedes war in sich selbst eine Eigenheit, ein Unikat nie hatten zwei gleiche Klingen die Schmiede des Kinzoku verlassen und niemals würde das vorkommen. Der Kuss der von Yoshi in Richtung Susumu gesegelt kam nahm ein jähes Ende, als er von einer simplen Bewegung aus der Luft gewischt wurde. Nein er hatte keinen Bock sich mit dem Wahnsinnigen auseinanderzusetzen, noch nicht. Er würde ihm schon noch beibringen, dass er sich den Falschen ausgesucht hatte. Schlussendlich hatte es der Kinzoku nur gut gemeint aber das musste er ja niemandem sagen. Das Masaru nicht wollte, dass Susumu sein Katana nicht in die Schule mitnahm war für den Schüler nichts Neues und es war eigentlich die einzige Regel sie Susumu in der Schule brach. Ihm war diese Klinge anvertraut worden und er würde sie wohl nie aus den Augen lassen.
Aber das musste der Lehrer eigentlich schon wissen. Masaru-sensei hatte recht, dass der Weg den Susumu ging manchmal schwere Entscheidungen verlangte, aber schlussendlich war sich der Akademieschüler sich sicher, dass er die richtige Wahl treffen würde. Und er bekam auch schon die erste Aufgabe gestellt.
Sie waren in Feindesland und sein Team war also tatsächlich dumm genug gewesen oder hatten so viel Pech gehabt, ihre Schlafsäcke zu verlieren. Sie waren in der Nähe eines Dorfes, in dem potenzielle Feinde lauerten und vermutlich würden sie die Nacht nicht in der Kälte überstehen.
Schweigend begann er auf das Blatt vor sich zu schrieben. Zuerst die wortwörtliche Fragestellung dann ein kleiner Abstand und dann kam seine Antwort. "Ein Feuer zu machen, wie von meinen fiktiven Kameraden vorgeschlagen wäre in diesem Fall keine gute Lösung. Der Rauch und das Licht würde in der Nacht auf jeden Fall unsere Feinde auf uns aufmerksam machen und unsere Position verraten. Stattdessen währe es sinnvoller Zuflucht in dem Dorf zu suchen, selbst wenn Feinde darin sind. In diesem Fall gilt es zunächst die Dorfbewohner kurz zu beobachten um ihre Kleidung und ihr Verhalten ein wenig kennen zulernen und dann würde ich meiner Gruppe raten sich nach dem was sie gesehen haben zu verkleiden und zu handeln. Selbst wenn der Feind hier zu Hause ist, wird er sicher nicht jeden Dorfbewohner kennen, der es bewohnt und diese Schwäche würde es uns zumindest erlauben zu überleben, auch wenn es nicht gerade das Ehrenhafteste ist, was man tun kann. In dem Dorf sind die Überlebenschancen am größten. Schlussendlich erwartet der Feind nicht, dass man direkt in seine Arme läuft und wenn man ein wenig Hintergrundwissen durch seine Beobachtungen hat, kann das auch nicht schaden." Der Stift ruhte wieder, nachdem der Kinzoku seine Antwort schnell auf das Blatt vor ihr geschrieben hatte. Erstaunlicherweise waren alle Schriftzeichen trotz seiner hohen Schreibgeschwindigkeit sehr leserlich. Vermutlich lag das einfach an den Kalligrafieübungen, die sein Onkel immer wieder mit ihm machte. Nachdem er den Zettel und den Stift vor sich auf den Tisch gelegt hatte, widmete sich der Schüler wieder dem Fenster und den herunterrinnenden Regentropfen.
 

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Es klingelte. Irritiert schaute der Lehrer an die große Zimmeruhr, während die Schüler eifrig packten. Er hatte die Antworten von Nori und Suzumu weitesgehend kommentiert und hatte auch andere Wortmeldungen zugelassen - dummerweise war er dadurch aber nicht mehr zu dem jungen Hotaki gekommen. Yoshitoki-kun, die Stimme des Erwachsenen durchschnitt den Lärm der anderen, ohne dass er sonderlich laut wurde. Es wurde sogar einen Augenblick still, einige Mitschüler hoben neugierig die Köpfe, doch der Blick von Sensei Masaru reichte aus, um sie rasch gehen zu lassen. Außer Yoshitoki. Ja, sein Lehrer vermochte es sogar, ihn zum Bleiben zu Bewegen. Aber es stand ja noch etwas aus. Ich will bis zum Wochenende einen Aufsatz über das heutige Thema sehen. Ich dulde es nicht, wenn man in meinem Unterricht herumalbert. Als Genin wirst du damit keine vier Wochen überleben. Es ist ja schön, dass du Jonglieren kannst, aber nicht im Klassenraum. Und geh bitte auf deine Mitschüler ein, wenn du mit dieser Einstellung deine Missionen bestreitest und bei deinen Kameraden aneckst, wirst du bald ernsthafte Probleme kriegen, Leute zu finden, die mit dir auf Mission gehen wollen. Er reichte seinem Schüler einen Hefter mit einigen Seiten. Darauf sollte er seine Hausaufgabe schreiben. Nun war nur noch eine Sache zu klären, dann wäre es Yoshitoki möglich, heim zu gehen.
Du bist nicht auf das Problem eingegangen, in meiner Frage. Deine Ideen und Ansätze sind schon nicht so schlecht, aber erstens rein aus der Bücherei geklaut und zweitens keineswegs problemorientiert. Damit ließ es der junge Lehrer bleiben. Er ging wortlos zurück zu seinem Pult, setzte sich und beschrieb den Hefter mit den Ergebnissen und Noten der heutigen Stunde.
 

Masaru

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Unterricht mit Hayato, Kaoru und Saki

Heute trug er also Blau. Als Masaru den Klassenraum betrat, um in die müden Gesichter seiner zahlreichen Schüler zu blicken, fragte er sich, wer von ihnen wohl der unmotivierteste wäre: Es war die erste Schulstunde, es war ein schnöder Ninjutsu-Theorie-Unterricht und es war im Prinzip so wie immer auch: Der Lehrer wollte sicher, dass sie erzählten, was sie von den Ninjutsu wussten. Was nicht bei jedem ausreichend war. Aber ausgerechnet Sensei Masaru, der Rotschopf mit dem stechenden Blick, war der Prüfer. Es gab einige Gerüchte über diesen Mann, und die wenigsten war erheiternd. Er war auf jeden Fall, so konnte man jeden Schüler fragen, nicht der Lieblingslehrer von irgendwem hier. Aber das war auch nie sein Ziel gewesen. Wenn man lieber in der Akademie als bei ihm bleiben wollte, würden die angehenden Shinobi schon ihr erstes Maß an Schwäche zeigen - zu keiner Zeit ein gutes Zeichen. Der Sensei ging die Namensliste durch und schaute, zu welchem er als erstes ein Gesicht fand. Ob es ein positives Zeichen war, einem Lehrer im Gedächtnis zu bleiben? In diesem Falle nicht, denn als Masaru den Namen las, dachte er sich, dass er diesen, und nur diesen nun hören wollte. Hayato-kun, nenne mir doch einmal bitte die Grundlagen der elementaren Ninjutsu, sagte er mit seinem üblich strengen Blick, der den Schüler womöglich durchbohren wollte.

Gut war, dass diese Aura, die den Rotschopf umgab, die Klassen effektiv zum Lernen brachte, aber man sollte sich - wird man eines Tages Chuunin - diese Art der Gehorsamkeits-Verschaffung nicht aneignen. Neben Hayato saß Sumiya Saki, und neben ihr wiederum Yuzuki Kaoru, alle drei mit recht guten Aussichten auf den Geninrang. Heute würde er sich also auf diese drei konzentrieren. Und wehe, es wird getuschelt! Jetzt galt es aber, zu zeigen, wer gelernt hatte. Und vor allem, wie genau und wie gut. Es war unglaublich wichtig, die Grundlagen zu verinnerlichen, aber das mochte vielen einfach noch nicht klar sein – es fehlte schließlich die Erfahrung, das einschätzen zu können. Aber dafür waren ja die Lehrer da. Wobei sich einige Schüler fragten: Warum denn auch Masaru? Kana, Mufu Katsumi und vor allem Ayaka waren beliebter. Ob sie weniger kompetent waren, kann man nicht sagen. Sie hatten alle vier unterschiedliche Stile. Man musste einfach das Beste daraus machen.
 

Kawa Hayato

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Nun war es also soweit, die Genin-Prüfung stand kurz bevor. Hayato erinnerte sich zurück an den Moment bevor er zum ersten Mal die Akademie besuchen sollte.
Noch Tage zuvor hatten ihn seine Cousine und sein Cousin erklärt, dass der schlimmste Lehrer von allen Masaru sein soll und wie es der Zufall so wollte, wurde eben genau dieser Masaru sein Lehrer. Sie erzählten ihm Geschichten, wohl eher Gerüchte, darüber, wie schlimm dieser Unterricht sein soll. Von kreischenden Kindern war die Rede, welche höchst sportliche Leistungen zeigten, indem sie von Klassenzimmer 123, ohne anzuhalten und zu verschnaufen, bis zu ihrem Familiengelände nach Hause rannten. Ebenfalls war die Rede von irgendwelchen Hemdfarben, wodurch man die Laune des Senseis erahnen könne. Hayato war das egal, ihm war nur wichtig viel zu lernen. Außerdem war er der Meinung, niemand könne schlimmer sein als sein Großvater. Was sollte ihn also da noch erschüttern können? Er wurde eines besseren belehrt und musste feststellen, dass es noch eine Person in dieser Shinobi-Welt gab, welche genauso akribisch trainieren und lernen lies wie Souta. Jedoch machte ihm die Zeit in der Akademie Spaß und versuchte eifrig zu verinnerlichen, was er von seinem Sensei beigebracht bekam. Hayato war damals nicht nervös, als ihn Souta auf den Weg zur Akademie schickte. Souta legte seine Hand auf den Kopf des jungen Kawas, seine Mundwinkel zogen sich nach unten, von einem kurzen, aber bestimmenden Nicken mit dem Kopf gefolgt. Für gewöhnlich war das ein Zeichen von Stolz, dass man angehenden Genins, welche zum ersten Mal zur Akademie gehen, vermitteln will. Souta erwartete wohl ein anerkennendes Nicken zurück.
„Kann ich jetzt gehen?!“ fragte Hayato. Aber was sollte der alte Mann schon erwarten können, wo er doch wusste, dass Hayato schon immer etwas anders war. Es war keine Form von Respektlosigkeit und das wusste Souta, denn im selben Moment verbeugte sich Hayato vor ihm, um sich so von seinem Großvater zu verabschieden.

Zurück in der Gegenwart musste er sich wie jeden Morgen durch die Menschenmassen in einigen Fluren kämpfen, bis ins Obergeschoss der Akademie. Je näher er dem Raum 123 kam, desto weniger Leute sah er und desto leiser wurde es. Pünktlich wie immer nahm er dann seinen Platz ein. Erhaschte einen kurzen Blick zu seiner Mitschülerin
Saki. Eine Person, welche er in dieser Form in der Zeit vor der Akademie noch nie gesehen hatte. Er hatte nichts gegen sie, es war nur schwierig für ihn zu verstehen wie man so respektlos gegenüber jeglichen Vorgesetzten sein konnte. Das widerstrebte gegen all seine Erziehung. Für ihn war es aber sehr interessant zu wissen, dass er es hier mit einer angehenden Heiler-Kunochi zu tun hatte. Irgendwie faszinierte ihn das, aber er würde es selbstverständlich nicht öffentlich zeigen, nicht nach außen hin.
Zeitnahe kam nun auch Masaru-Sensei in den Raum. Er hatte ein blaues Hemd an. Blau? Wofür stammte das nochmal? War es denn Wert sich darüber Gedanken zu machen? Vermutlich nicht, da es ihn kein Stück weiterbringen würde. Was Hayato an ihm gefiel, war der nichts aussagende Gesichtsausdruck, im Prinzip wie zu Hause. Was ihm aber gar nicht gefiel, gleich als erstes eine Frage beantworten zu müssen. Hayato stand auf und verbeugte sich, wie er es beigebracht bekommen hatte von seinem Großvater. Stets immer mit Respekt vor seinen Ranghöheren zu treten. Hayato überlegte kurz, dabei versuchte er sich an all das zu erinnern was ihm über die Jahre beigebracht wurde. Man hätte wohl das ganze etwas ausführlicher beantworten können und darauf eingehen können, dass es neben Ninjutsus auch Tai- und Genjutsus gibt, aber danach wurde nicht gefragt und Hayato wäre nicht Hayato, wenn er sich nicht so kurz wie möglich halten würde. Also lautete seine Antwort „Es benötigt Chakra und Fingerzeichen, Masaru-Sensei. Elementare Arten des Chakras sind Raiton, Katon, Futon, Doton und Suiton“ und setzte sich wieder hin. Hätte er wohl noch darauf eingehen sollen, welche Natur des Chakras der einen unterliegt und der anderen überlegen ist? Aber das waren doch schon eine Menge Wörter für Hayatos Verhältnisse, also sollte es doch genügen oder war es eher die Hoffnung nicht mehr an der Reihe zu sein?!
 
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Sumiya Saki

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Mit einem provokanten Gähnen, das eigentlich recht gut ausdrückte, wie sich das Mädchen gerade fühlte - sehr, sehr, SEHR gelangweilt - lies sich Saki auf einen freien Platz in dem Klassenraum mit der Nummer 123 nieder. Der gesamte Unterricht war doch nicht mehr als eine Wiederholungsprozedur, so kurz vor den Geninprüfungen, also wieso musste sie dann unbedingt daran teilnehmen? Weil sie den Stoff nicht beherrschte? Wohl kaum, die Theorie lag ihr einfach und schon nach einmaligem erzählen hatte sie sich das meiste gemerkt, nur Detailfragen würden noch Probleme machen, aber wozu konnte man daheim lernen? Aber es half alles nichts, sie musste ihre Zeit eben hier im Klassenzimmer vergeuden. Viel lieber hätte sie im Laden ausgeholfen oder einen Patienten besucht. Überhaupt wäre sie jetzt viel lieber in den Slums, aber um ehrlich zu sein, so hatte sie sich schon immer gefühlt, wenn sie zur Akademie gegangen ist. Sie passte einfach nicht in diese falsche Glitzerwelt von Soragakure, die sauberen Straßen, die lachenden Menschen, die Geschäfte, die überhöhte Preise für Lebensnotwendigkeiten forderten. Dagegen war sie einfach nur schäbig und dreckig, aber das kümmerte Saki wenig, so war sie eben und das würde ihr niemand nehmen. Daher störte sich Saki auch nicht daran, dass sie heute schon wieder Blicke wegen ihrer Kleidung geerntet hatte. Ein einfaches grünes T-Shirt, gespickt mit verschiedenen Flicken, die Löcher und Risse verdecken sollten und ein brauner Rock aus Baumwolle, der ein wenig ausgefranst war, wirkten eben für die meisten so, als müssten die Sachen schon längst im Container liegen. Gerade als sich das Mädchen hingesetzt hatte merkte sie, dass sich ein weitere Loch in ihrem Oberteil gebildet hatte, kaum größer als ein Finger, aber das würde noch größer werden, wenn man nicht schnell etwas dagegen unternahm. Deswegen griff sie nach ihrer Tasche und entnahm ihr einen grünen Faden, dass er wenigstens annähernd an die Farbe ihres Shirts heranreichte war eher Zufall, und wickelte ihn um ein Senbon, welches sie als Nähnadel missbrauchen wollte.

Während die zukünftige Kunoichi ihr T-Shirt notdürftig flickte, merkte sie nicht, dass Masaru-sensei den Raum betrat und die Klasse, wenn man die drei Gestalten denn so nennen konnte, musterte. Erst als er die Stimme erhob und dem Jungen neben der Sumiya eine Frage stellte, auch noch eine recht einfache, hob das Mädchen den Kopf. Das war doch schon einmal eine großartige Art den Unterricht zu beginnen, nicht zuhören und sich anders beschäftigen. Zum Glück hatte der Lehrer nicht sie angesprochen, sie hatte gerade keinerlei Lust diese Frage zu beantworten und in jeder Unterrichtsstunde gab es mehr als genügend nervige Fragen, die man beantworten musste. Außerdem war es immer lustiger sich die Antworten der anderen anzuhören, besonders, wenn sie von den Fragen überrascht wurden. Gerade bei dieser einfachen Frage konnte man eine ganzen Vortrag erwarten, etwas langatmiges, ausschweifendes, das keinerlei Fragen offenlässt. Dagegen war das, was dann kam eher mickrig bis amüsant. Neben einer Verbeugung, für Saki zu viel des Guten, kam eine Antwort, die diesen Namen kaum verdiente. Ein paar Worte waren sicherlich nicht ausreichend. Mit zusammengepressten Lippen versuchte die Sumiya ein Lachen zu unterdrücken. 'Die Antwort ist ja viel zu kurz. Mit dem Thema kann man ganze Vorträge füllen udn der sagt was? Drei Sätze?' Saki würde jedoch nichts verbessern und auch nicht verlängern, jedenfalls nicht, wenn sie nicht aufgerufen wurde, der Vortrag von Masaru, der folgen konnte, erschien ihr durchaus attraktiver. Außerdem konnte niemand Besserwisser leiden, Saki auch nicht.
 
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Kazegawa Toru

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Ein schlichter Raum, bei dessen Architektur Zweckdienlichkeit eine besonders große Rolle gespielt haben musste (wie die Voraussetzung möglichst viele Menschen gleichzeitig darin unterzubringen). Schmucklose Wände, zwischen denen sich die Bankreihen eng beieinander tummelten. Und der einzige Ort, der wirklich genug Platz bot um mehr als nur den Oberkörper um die eigene Achse zu bewegen, war ausgerechnet der schmale Streifen Auslegeware zwischen der ersten Reihe und der Wand mit der riesigen, dunkelgrünen Tafel. Die anwesenden sprachen -wenn sie es überhaupt wagten- nur im Flüsterton über diesen Ort, den Ort an dem Er seine wachsamen Augen über das Klassenzimmer wandern ließ.
Man erzählte sich viele Geschichten darüber was mit Jenen passierte, die seinen unbarmherzigen Blick auf sich zogen. Denn Er sah alles. Sein Blick durchbohrte Wolken, Schatten, Erde und... Buchrücken! Masaru, der Feind der freien Nebenbeschäftigungen im Unterricht!

Hinter einem jener besagten Buchrücken Deckung suchend, beobachtete ein mäßig interessiertes Augenpaar die Ankunft des dunk... des Lehrers. Kaoru hatte noch nicht sehr oft bei ihm Unterricht gehabt, wohl aber die Gerüchte gehört. Dieses und jenes eben, typisches Schulhofgeplapper. Aber wenn man den Pauker so in Natura sah, doch vielleicht ein ganz klein wenig glaubhaft? Das würde sich ja noch zeigen. Vielleicht würde die Stunde auch garnicht so übel werden und schneller vorbei sein als gedacht? Ja sicher. Und auf dem Heimweg würde er dann einer Herde von rosa Elefanten über den Weg laufen, die Tango tanzten und ihm drei Wünsche gewährten...
Verdammter Mist! Neineineinein- Einer der üblichen Gedanken im Bezug auf die plötzliche Aufmerksamkeit des Lehrkörpers. Gemeint ist dieser ganz bestimmte schweifende Blick, mit dem er sich den Kandidaten für die nächste Frage herauspickt - und der hoffenlich nicht an einem selbst haften bleibt. Dummerweise sah es im Augenblick ganz danach aus. Umso befreiter konnte der Yuzuki ausatmen als der Name seines Banknachbarn aufgerufen wurde. Ninjutsutheorie? Theorie?! Ganz langsam sank seine Stirn wieder hinter das Buch und traf irgendwann im Vorbeigehen auf die Tischplatte, mit der sie sich während Hayatos gesamten Vortrag auseinandersetzte. Eine recht kurzes Zusammentreffen das damit endete, dass der Junge seinen Kopf hob, erstaunt über die viel zu schnell wiederkehrende Stille.
Kurze Antwort. Sowas gefiel keinem Lehrer. Meistens zog das dann wiederum nach sich, dass er sich den Rest von einem anderen Lernenden heranzog - die Schonzeit war also vorbei, es konnte wieder jeden treffen! Also besser schnell mal das eigene Gedächtnis bemühen und so viele Details wie möglich aus der mentalen Versenkung in die Erinnerung zurückrufen. Wie war das noch gleich. Ach ja, da stand was in dem Buch... Elementares über die Elemente oder so. Ninjutsu hmm... Worauf kommt's dabei an? Naja, eigentlich geht das ja immer fast wie von selbst, wenn man einmal den Dreh raus hat. Das ist doch zum verrückt werden! Ich weiß, dass ich es kann aber kann mich nicht daran erinnern wieso... Theorie und Praxis. Das alte Lied...
Kaoru beugte sich zu seiner Nachbarin Saki hinüber, um ein bisschen Meinungsforschung zu betreiben: "Hey, psst! Viel hat er ja nicht gesagt, was? Am Ende kommt der Lehrer noch auf irgendwelche Ideen und will es von uns hören!" Trotz Flüsterton, der sich bemühte den untersten Bereichen des Hörbaren entgegenzutreten und vorgehaltener Hand stand zu befürchten, dass seine Eilmeldung von Masaru nicht ganz unbemerkt blieb.
 
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Masaru

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Als der Schüler mit seiner Antwort begann, drehte sich der Sensei zur Tafel. Mit einem ersten Spiegelstrich brachte er den Begriff "elementare Ninjutsu" an die Tafel. Es waren halt nicht mehr die allgemeinen Grundlagen, auch wenn dieser Kurs Ninjutsu 3 hieß. Es war halt die Perle der Grundausbildung, und vielleicht der wichtigste Bereich für die meisten seiner Schützlinge. Hayato schwieg eher, als Masaru gedacht hatte. Der junge Mann drehte sich wieder zur Klasse. War das alles, was er sagen konnte? Er hoffte doch nicht. Aber Hayato wirkte, als ob ihm nicht selbst auffiel, was er noch ergänzen könnte. Also machte sein Sensei einen Haken aufs Klemmbrett und blickte dann auf. Da fiel seine Aufmerksamkeit auf die Nachbarin des Kawa. Sie versuchte es zwar zu unterdrücken, aber die Gemütsregung bemerkte der aufmerksame Rotschopf trotzdem. War es Spott oder war sie gerade abgelenkt? Wie dem auch sei, sie würde er sich als nächstes vornehmen. Aber zunächst zu Hayato. Wie werden die einzelnen Ninjutsu denn innerhalb der Gruppe der Elemente gruppiert? Und worauf kommt es dabei an? Masaru wollte auf die Kategorien nach Schwierigkeitsgrad der Meisterung und ihrer Einsatzmöglichkeiten eingehen - ob Hayato das verstand? Noch bevor er seine Antwort gab, richtete der Sensei noch eine Aufgabe an Saki. Die nächst komplexere Form der Ninjutsu ist die Kekkei Genkai. Bitte erkläre es anhand eine elementaren und eines elementfreiem Beispiel. Diese Frage war vielleicht ein wenig schwieriger, aber durchaus auch eine Frage, die in der Geninprüfung gefragt werden konnte. Es galt, die Unterschiede zwischen Mischerbe und Geheimkunst auf Erbe herauszustellen, ob die Geninanwärter sich dieser Tatsache bewusst waren?

Blau bedeutete übrigens, dass der Lehrer heute es perfektionistischer war als sonst. Sein strenger Blick blieb auf Kaoru ruhen. Was sollte er ihn fragen? Er hatte da schon zwei Ideen. Aber erst einmal waren die anderen beiden dran. Aber was der junge Akademist wohl hinter seinem Buch dachte? Ob er sich sicher fühlte? Niemand war vor Sensei Masaru sicher, wenn er seine Schützlinge ausfragen wollte! Die Maxime eines Lehrers war, seinen Schülern möglichst viel beizubringen - für die Prüfungen wie für das Leben. Und gerade in einem Beruf wie die der Shinobi war es wichtig, eine gute Ausbildung fürs Leben erfahren zu haben!
 

Kawa Hayato

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Schon beim Hinsetzen fielen ihm die Gesichtszüge von Saki auf... Beginnt sie etwa zu weinen? Warum sollte sie denn weinen? Hayato kratze sich am Kopf Halt! Nein! Sie lacht mich aus?!? oder doch nicht? Arrgh... es machte ihn mürbe die Mimik nicht verstanden zu haben. So sehr er sich auch immer wieder anstrengte die Leute zu verstehen, es gelang ihm nur selten. War meine Antwort etwa falsch? und als Hayato noch am überlegen war konnte er das Getuschel seines Banknachbarn mitbekommen, wie darauf wohl Masaru-sensei reagieren würde? Nun ja, es sollte nicht sein Problem werden, viel wichtiger war die Frage, welche er im Folgenden gestellt bekam.

Wie werden die einzelnen Ninjutsu denn innerhalb der Gruppe der Elemente gruppiert? Und worauf kommt es dabei an?“

Also musste seine Antwort wohl noch nicht zufriedenstellend gewesen sein, somit blieb ihm nichts anderes übrig doch etwas weiter auszuholen, was ihm gar nicht passte. Es lag einfach nicht in seiner Natur große Reden zu schwingen. Das wäre ungefähr so als würde man einem Shinobi, welcher nichts mit der Herstellung von Waffen zu tun hat, dazu zwingen für einige Zeit den Schmied zu spielen. Aber er wollte sich bemühen, um den Anforderungen seines Senseis gerecht zu werden. Hm... innerhalb der Gruppe der Elemente gruppiert? Kann es etwas mit den Rängen zu tun haben? Mit offensiven und defensiven Ninjutsus? Mit Nah- und Fernkampf? Was besseres fällt mir ehrlich gesagt nicht dazu ein... so versuchte sich Hayato und antwortete Masaru. Dazu erhob er sich wieder von seinem Sitz, verbeugte sich abermals und begann zu sprechen
„Innerhalb der elementaren Ninjutsus kann man die Jutsus in 3 Gruppen unterteilen: Offensiv, defensiv und unterstützend. Diese können sowohl für den Nahkampf als auch für den Fernkampf eingesetzt werden. Ebenfalls können Ninjutsus unterschiedliche Schwierigkeitsgrade haben“ Hayato stockte kurz, womit konnte er diese Behauptung nur untermauern? Da fielen ihm die Jutsus ein, welche sehr verbreitet waren in seiner Familie. „Beispielsweise in der [FONT=Verdana, sans-serif]Jiki sōsa[/FONT] – Jutsu Reihe gibt es das [FONT=Verdana, sans-serif]Jiki sōsa Shōmen no Jutsu,[/FONT] welches ausschließlich zur Verteidigung genutzt wird, das [FONT=Verdana, sans-serif]Jiki sōsa Kanryō no Jutsu, welches zur Verteidigung und zum Angriff genutzt werden kann, also unterstützend und zu guter Letzt gibt es z. B. noch ein Raiton Jutsu das Raiton: Hari Hitonui, welches auschließlich zum Angriff verwendet wird. Diese verschiedenen Jutsus sind natürlich unterschiedlich schwer zu erlernen und benötigen deshalb auch unterschiedlich viel Erfahrung. Das Raiton: Hari Hitonui ist von den drei genannten Jutsus am einfachsten zu erlernen, benötigt auch weniger Chakra als die anderen beiden. Von der Rangliste aufsteigend, würde dann als nächstes das Jiki sōsa Shōmen no Jutsu und Jiki sōsa Kanryō no Jutsu kommen. Hm... manche Jutsus sind sogar so stark, dass sie verboten werden, dann spricht man von Kinjutsus.“Hayato musste kurz ausschnaufen, als ob er einen Maraton gerannt wäre und aus diesem Grund ein Sauerstoffzelt benötigen würde. Hoffentlich reicht das um Masaru-sensei zu besänftigen... Womöglich hätten andere an dieser Stelle wieder einen weitaus längeren Vortrag gehalten, aber wie sollte man es Hayato verübeln? Er war so, das war seine Natur und in seiner eigenen Familie verlor man auch nicht viele Worte. Es ist so als würden hier zwei Welten aufeinander treffen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Hayato nahm wieder platz und war schon sehr gespannt auf die Antwort von Saki, welche ein für Hayato sehr interessantes Thema beantworten musste. Seltsam war nur, dass Masaru das Geflüster von Kaoru wohl überhört hatte. Sehr ungewöhnlich für seinen Sensei, aber hatter er ihn da unterschätzt?
[/FONT]
 

Sumiya Saki

Chuunin
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Wie Saki schon geahnt hatte reichte Masaru die Antwort, die ihr Sitznachbar gegeben hatte, keinesfalls aus. Sofort stellte er eine Folgefrage an den Jungen. Leider sollte auch Saki nicht verschont werden. Wobei sie fast vermutete, dass eigentlich Kaoru schuld daran war, dass sie aufgerufen wurde. Nein, eigentlich war sie sich sicher, denn höchstwahrscheinlich hatte der Lehrer das Geflüster des Jungen mitbekommen und daraufhin gedeutet, dass Saki nicht zuhören würde. Doch zum Glück hatte das Mädchen noch so etwas, wie eine Galgenfrist, denn Hayato dürfte zuerst seine Antwort etwas genauer ausführen. Da sich das Mädchen aber schon fast sicher war, dass Hayato es wieder versemmeln würde, ja sie traute dem jungen nicht wirklich zu, dass er den Stoff beherrschte, hörte sie nur mit einem halben Ohr zu, sie brauchte die Antwort auch nicht hören, ihre eigene Fragestellung baute nicht einmal darauf auf, daher brauchte sie, falls sie etwas nicht wusste, keine der Infos, die der Kawa von sich gab. Erst als der Junge den Namen des einzigen Raitonjutsus benutzte, welches sie beherrschte, horchte sie auf. Doch irgendwie schien der Junge gar nicht zu begreifen, wie diese Technik benutzt werden konnte. Sicher es gab offensive Möglichkeiten und viele sahen auch nicht mehr, aber der paralysierende Effekt, sowie die ablenkende Komponente zu Beginn bei nur wenigen Treffern, würden die Technik auch durchaus als unterstützend Klassifizieren, besonders gegen stärkere Gegner verlor die Technik einiges an offensiver Wirkung. Stärkere Gegner konnten viel zu viel einstecken, um von so einem Jutsu wirklich betroffen zu werden. 'Vielleicht sollte ich ihn mal damit ein wenig schocken.' Der Gedanke hatte etwas verführerisches an sich. Aber jetzt, mitten im Unterricht, hätte sie eh keine Chance dazu Hayato etwas zu ärgern. Außerdem war sie nun dran, denn der Kawa beendete seinen Vortrag und überließ ihr somit das Feld.
Nun war also Saki mit ihrem Vortrag dran, ähnlich wie Hayato würde sie ihn kurz halten, aber sie war zuversichtlich, dass sie nicht die Hälfte vergessen würde, die Theorie lag ihr schon immer, es graute ihr eher vor dem praktischen Teil der Geninprüfung. Dass sie Kekkei Genkai besprechen sollte war ihr ganz recht, sehr viel Theorie und da der Lehrer nicht davon ausgehen konnte, dass im Unterricht immer jemand saß, der eines besaß, gab es auch keine Vorführungen. Ein perfektes Thema für die Sumiya. Ohne sich hinzustellen, sie war nicht wie Hayato, der überförmlich zu sein schien, begann sie mit ihrem Vortrag. „Das Thema der Kekkei Genkai kann eigentlich in drei Gebiete aufgeteilt werden. Zum Einen gibt es Bluterbe, die elementar arbeiten, die meisten sind Mischbluterbe, wie das Hyouton oder das Yôton, es gibt aber auch das Shouton, welches als eigenes Element gesehen wird. Diese Mischbluterbe entstehen dadurch, dass der Anwender durch das Kekkei Genkai in der Lage ist zwei bestimmte Elemente miteinander zu verbinden, um daraus ein neues Element zu formen. Im Fall von Hyouton können die Anwender Suiton und Fuuton verbinden, was Eis erschaffen kann.“ Nachdem sie die Mischerbe abgearbeitet hatte, machte Saki eine kurze Kunstpause, um wieder zu Atem zu kommen und setzte dann erneut an. „Ein weiteres Feld der Kekkei Genkai sind ererbte besondere Fähigkeiten, zum Beispiel Doujutsus, die entweder Vorteile verschaffen und sogar durch Techniken erweitert werden, die für Menschen, die das Doujutsu nicht besitzen unmöglich zu erlernen sind. Die bekanntesten Vertreter wären wohl die Hyuuga. Aber es gibt nicht nur Doujutsus, die vererbt werden, sondern auch andere Körperliche Veränderungen oder Fähigkeiten. Die Kinzoku und die Kajiya sind zwei gute Beispiele. Die Kinzoku sind in der Lage Metall in ihren Körpern zu erzeugen, was niemand sonst erlernen kann und die Kajiya können Metalle mit der bloßen Hand verformen und müssen dabei nicht auf rohe Gewalt zurückgreifen, was auch nur von Mitgliedern ihres Clans beherrscht werden kann.“ Okay, so kurz, wie eigentlich geplant, war der Vortrag schon nicht mehr und Saki war noch nicht einmal am Ende angelangt, hoffentlich verhedderte sie sich beim letzten Thema nicht noch. „Als letztes, auch wenn es keine Kekkei Genkai sind, müssten noch Hiden genannt werden. Das sind geheime Techniken die zwar generell von jedem erlernt werden können, aber meist von Clans oder speziellen Organisationen gut behütet werden, da sie entweder besondere Fähigkeiten beinhalten oder sehr stark sind. Bekannt sind besonders die Hiden aus Konoha, denn fast jeder der dort bekannten Clans nutzt eines. Sowohl die Nara, die Yamanaka, als auch die Inuzuka sind Nutzer bestimmter Hiden. Soviel erst einmal zu diesem Thema.“ Zwar hatte Saki elementare Kekkei Genkai mit elementlosen, also den vererbten Fähigkeiten, anhand von nur zwei Beispielen verdeutlichen sollen, aber in Tests waren weitere Antworten auch gerne gesehen, da sollten doch ein paar zusätzliche Punkte drin sein. Sie hatte ja nicht einmal damit angegeben, dass sie selbst ebenfalls Nutzerin eines Hidens war, okay, sie lernte es gerade erst zu benutzen, aber sie war auserwählt worden. Nachdem sie geendet hatte, lehnte sich das Mädchen entspannt in ihrem Sitz zurück und wartete auf eine Reaktion des Lehrers.
 
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