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Kleiner Waldteich

Tatsumaki Hei

Chuunin
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21 Jahre
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185 cm
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Shiro
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Ein kleiner Teich mitten in dem Wald, ziemlich versteckt zwischen den hohen Bäumen, die ihn umgeben. Er ist vermutlich durch eine kleine Quelle entstanden, denn das neu hineinströmende Wasser macht den kleinen Teich erst zu einem funktionierenden Ökosystem. Viele kleine Tiere tummeln sich hier - Insekten, Frösche, Vögel und Wasserläufer, Libellen und noch mehr Frösche; Fische gibt es keine, und wenn, dann zeigen sie sich kaum, wenn jemand die Ruhe stört. Rund um den Teich gibt es etliche kleine Plätze, die wie dafür gemacht scheinen, einen Nachmittag im Sonnenschein dort zu verbringen.


Puh, nass! Das war was Hei sich dachte, als er nach oben in den Himmel sah und leicht seufzte. Er liebte Regen. Eigentlich fand er an jeglicher Witterung gefallen, und auch an diesem leichten, schon ein wenig warmen Frühlingsregen hatte er wirklich nichts auszusetzen... allerdings war er im Moment außerhalb der Stadt - nun, außerhalb des Dorfes auf jedenfall. Hier, an dem kleinen Waldteich, den er bei einem seiner Erkundungstouren entdeckt hatte, hatte sich der Suna-nin entspannen wollen und war dann, einfach so aus dem Nichts, von einem Schauer überrascht worden. Mittlerweile hatte das Pladdern des Regens auf dem Wasser des Teiches allerdings einen regelmäßigen, entspannten Ton angenommen, der zweierlei Dinge bewies: Erstens, dieser 'Schauer' würde noch eine ganze Zeit anhalten und nicht einfach so weiterziehen. Zweitens: Hei fand die Atmosphäre, die jetzt entstanden war, wirklich schön. Der Regen fiel nicht so hart, es war ein leichter Regenfall mit kleinen Tropfen, die einen zwar innerhalb weniger Augenblicke durchnässen konnten, allerdings würden es Menschen wie Hei - eine Anspielung auf seine langen, schwarzen Haare - kaum bemerken. Die Lebewesen um den Teich herum schienen sich nicht einmal im Ansatz um den Regen zu kümmern, im Gegenteil - das kühle Nass schien die gesamte Umwelt zu beleben, färbte das Grün der Bäume und des Grases noch kräftiger ein, die Insekten schienen noch fleißiger zu brummen als sowieso schon und einige Frösche quakten sogar noch ein kleines Stück lauter als vorher. Hei, wie eine lebende Statue, saß mit geschlossenen Augen - nur zuhörend, was um ihn herum geschah, sich seinen Teil dazu denkend und die Luft genießend - am Ufer des Teiches, unter drei oder vier Tannen, deren Nadeln von den Vorjahren hier einen ziemlich weichen, teppichartigen Boden angelegt hatten. Dann öffnete er seine Augen, betrachtete die leicht gewellte Oberfläche des Teiches, vom Regen aufgewühlt, aber nicht so, dass es selbst die kleinen Wasserläufer stören würde, die immer noch über die Oberfläche flitzten und dabei im Grunde den Gesetzen der Natur trotzten - irgendwie. Wäre Hei nicht ein Shinobi, wäre es nie möglich, über so eine Fläche zu laufen wie es eben jene Tiere taten. Chakra war schon etwas faszinierendes... aber umso faszinierender stellten sich die Libellen und Insekten dar, die trotz ihrer Unfähigkeit, mit Chakra umzugehen, Dinge schafften, die Menschen nur mit viel, viel Training erreichen konnten.

Ein leichtes, sanftes Lächeln auf den Lippen des Suna-nins bewies, dass er sich wohl fühlte. Trotz der Tatsache, dass immer mal wieder ein kleines Tropfen durch die dichte Nadeldecke der Tannen brach und ihm auf den Kopf oder auf den - wie immer - nur durch ein dünnes Oberteil geschützten Oberkörper tropfte, rührte er sich nicht von der Stelle und ließ die Szenerie auf sich wirken. Diese Augenblicke der Ruhe waren kostbar und so ein wunderbarer Kontrast zu der Hektik der Stadt. Mach dies, kauf jenes; Geh dort lang und dort darf man nicht hintreten! - All diese Dinge gab es hier nicht. Es sah nicht einmal so aus, als würden hier jemals viele Menschen hinkommen. Die Meisten wussten es eben nicht zu schätzen - und genau da lag das Glück von Hei, der so ohne die lauten Mitmenschen sein konnte, wie es seine Nachbarn unter ihm war. Obwohl er gegen ein wenig Gesellschaft nichts hätte sagen können - aber wer traute sich bei so einem Wetter schon nach draußen? In den Regen; den bösen Regen? Ja, Hei hatte sich bei seinem einen Job gegen den Regen geschützt, mit einem Schirm, den er von Yamada-san bekommen hatte, aber das war etwas anderes gewesen; Eine andere Art Regen. Natur war zu vielfältig um sie mit einem einzelnen Wort zu beschreiben, oder?

Ja, mit dieser Einsicht hatte er vermutlich für diesen Tag erst einmal seinen geistig-moralischen Anspruch gesättigt, vermutete er still und schmunzelte leicht. Das hier war, besonders bei Regen, ein wirklich interessanter, aber sehr entspannter Ort. Nicht interessant im Sinne von Entdeckern, die hin und her liefen und immer neue Sachen suchten; Interessant im Sinne von Beobachtern, die sich hier, wo Hei sich niedergelassen hatte, einen Tag lang aufhalten konnten und einfach... zusehen mochten, vermutete der Suna-nin. Kurz spielte er mit einer kleinen, rötlichen und folglich auch nicht besonders heißen Flamme, um seine Hände ein wenig aufzuwärmen; Dann ließ er das unnatürliche Feuer erlöschen und genoss weiterhin das, was er hier hatte, wartend auf nichts, gespannt auf das Kommende.
 
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Die großen, strahlend blauen Augen der jungen Aburame waren für einen Moment geschlossen, als sie mitten im großen Wald von Shirogakure abrupt stehen blieb und tief durchatmete. Für das Mädchen gab es kaum etwas Schöneres, als diese kurze Zeitspanne, in der es begann zu Regnen. Als dies geschah, stand sie in Mitten der grünen Landschaft, auf einer kleinen Lichtung und verharrte in ihrer Position. Schon bald hatte der erste Tropfen ihre Nase getroffen, worauf hin sie diese für eine Sekunde lang automatisch rümpfte und ruckartig stehen blieb. Sie schloss die Augen, atmete tief durch und ließ für einige Sekunden einfach mal die Seele baumeln. Es war so ein wundervoller, scheinbar ewiger Moment, in dem sie dem Regen lauschte, ihn spürte und sogar roch. Regen hatte einen wahrhaft angenehmen Geruch. Man fühlte sich frisch und die ganze Natur schien erst bei Nässe all ihre feinen Reize zu verstreuen. Im Gegensatz zu vielen anderen Aburame war Ririchiyo nicht wasserscheu. Es gab einige von ihnen, die sich beispielsweise beim Schwimmen verweigerten oder im Regen das Weite suchten. Sie war allerdings nicht so, sondern kostete grade in einem Schauer jede Sekunde aus. Dies war ein angenehm warmer Frühlingsregen, genau das Richtige, um die Aburame in die richtige Stimmung zu bringen…
Kurz darauf beschloss das Mädchen aber weiterzugehen. Nicht ewig könnte sie hier im Regen stehen, denn sie wollte sich keine Erkältung einfangen. Stattdessen war die Kunoichi einmal mehr auf der Suche nach einem schönen Ort, an dem sie einen entspannten Nachmittag verbringen konnte. Nur klitschnass wollte sie dabei nicht sein, weswegen sie ganz gemütlich einen schwarzen Schirm seiner Versieglung heraus zauberte. Er war ganz schwarz, mit einer weißen Spitze und einem ebenso weißen Rand und in der Mitte prangte das Symbol des Aburame Clans. Eigentlich war dieser Clan nicht wirklich bekannt dafür sich so in der Öffentlichkeit zu präsentieren, wie beispielsweise die Hyuuga, doch an hübschen Kleinigkeiten konnte man das typische Käferzeichen immer wieder erkennen. Auf einen Regen war die Kunoichi ehrlich gesagt nicht vorbereitet gewesen, was an ihrer Kleidung deutlich zu erkennen war. Bei der kurzen Hose konnte sie eigentlich damit rechnen, dass sie Schlamm an die Beine bekam, also beschloss sie sich ihrer Schuhe zu entledigen, damit diese nicht auch noch schmutzig wurden. Schon wieder war sie also barfuß im Wäldchen unterwegs. Stur folgte das Mädchen ihrer Nase, wohin auch immer sie diese führte. Unter dem dunklen Schirm verschwand das zierliche Mädchen völlig, kaum war die rosafarbene Mähne noch zu erkennen. Barfuß auf dem nassen Waldboden zu laufen, kitzelte an den Fußsohlen, weswegen sie hin und wieder kichern musste. Während sie glücklich, wie das kleine Sonnenscheinchen immer war, durch den Wald spazierte, betrachtete sie begeistert die schöne Frühlingsatmosphäre… Ein wunderschöner, frischer Duft in der Luft, das angenehme Rascheln der Bäume im Regen, viele von ihnen trugen schon ihr grünes Kleid, andere wirkten noch mager mit den Knospen und nicht zu vergessen die hübschen Frühblüher, die sich ihren Weg aus dem grünen Gras gebahnt hatten. Das Prasseln des Schauers war durch den Regenschirm des Mädchens nur noch lauter geworden, was sie aber keinesfalls als störend empfand. So sehr das Mädchen auch so manche Musik mochte, waren ihr natürliche Geräusche viel lieber. Das leise Zwitschern der Vögel zwischen dem Regenprasseln beflügelte einen da nur noch mehr. Sonnenscheinchen Ririchiyo lächelte trotz des wolkenverhangenen Himmels nach wie vor. Man könnte auch sagen, dass sie umso mehr strahlte, denn die Mundwinkel des Mädchens waren fast bis zu den Ohren hochgezogen.

Plötzlich aber hörte Ririchiyo ein Geräusch, welches gar nicht so sehr in die ruhige Waldkulisse passte. Ein lautes Summen, natürlich das eines Insekts, und sie erkannte es auch. Eine Libelle? Dass diese sich beim Regen herauswagten, war gar nicht so unnatürlich, aber wenn sie hier war, dann war doch hier sicher ein Flüsschen, ein Bächlein oder ein Teich in der Nähe. Und von diesem wusste sie noch nichts! Aufmerksam beobachtete das Käfermädchen die grazile Libelle und folgte ihr leise auf ihrem Weg. Tatsächlich führte das Insekt das Mädchen an einen Ort, an dem sie noch nicht gewesen war. Kurz war ihr das Erstaunen ins Gesicht geschrieben, denn es war unglaublich schön hier. Ein kleiner Teich in Mitten des Wäldchens. Wer hätte gedacht, dass sie so lang darum herum geirrt war und ihn nie bemerkt hatte? Die Libelle zog in ihrem Weg weiter. Ririchiyo war ihr wohl zu Dank verpflichtet! Lächelnd lief das zierliche Mädchen zum Wasser und beobachtete die kleinen Wasserläufer. Insekten waren nun mal immer das, was ihr zuerst ins Auge fielen. Neugierig ging sie am Teich in die Hocke und beobachtete die Insekten nahe des Wassers, als sie von einem Frosch angequakt wurde. Sofort musste sie kichern. Die Natur war schon etwas Schönes… Ob sie wohl auch bald auf dem Wasser laufen könnte? Wenn ja würde sie wohl Angst haben einen Wasserläufer zu zertreten.
Und wieder wurde die Aburame auf eine Geräuschquelle aufmerksam, welche nicht in die Kulisse passte. Ein merkwürdiges, unnatürliches Geräusch, das sie nicht einmal zuordnen könnte. Langsam drehte sie sich danach um, blickte an den Tannen vorbei zu dem Ort, an dem sie es gehört hatte. Das Mädchen zog langsam den Regenschirm herunter und blickte verdutzt an dessen weißen Rand vorbei, als sie ein bekanntes Gesicht erkannte, welches grade eine Flamme auflöste. So ein leises Geräusch war ihr aufgefallen? Laut war es hier ja nicht unbedingt. Auf wen sonst sollte man eigentlich hier bei einem solchen Wetter treffen. Nur auf jemanden, der genauso verrückt war wie sie, was die Natur anging. So blickte sie den jungen Mann zwar noch immer verwundert an, aber der Sonnenschein kehrte zurück in ihr Gesicht. »Tatsumaki-kun?« Nur leise kam ihre Stimme gegen den Regen an, als sie den Jungen lächelnd ansprach. Ob er wohl ihre Gesellschaft willkommen hieß?
 

Tatsumaki Hei

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Kleines Atmobild :-)


Gerade hatte der junge Mann wieder seine Augen schließen wollten, hatte sich wieder den Geräuschen seiner Umwelt hingeben wollen, als er schon vorher etwas hörte, was nicht ganz in das Gesamtbild passte. Es war minimal, kaum zu beachten - aber es gehörte nicht von sich aus an diesen Ort. Nachdem er aufgesehen hatte, bemerkte er allerdings, dass dieses Etwas in keinster Weise die Umgebung störte, sondern mit ihr harmonierte, wie er es überhaupt nicht von Menschen gewohnt war. "Ririchiyo.", antwortete er, und ein breites, freundliches Lächeln erschien auf dem Gesicht des Tatsumaki. Das er gerade das Aburame-Mädchen hier traf, war wirklich ein unwahrscheinlicher Zufall - nun, allerdings weniger ein Zufall, als wenn er irgendjemand anderen getroffen hätte. Von allen Menschen, die er bisher kennen gelernt hatte, war das Mädchen mit den rosanen Haaren die einzige, die sich bei solch einem Wetter noch so tief in den Wald begeben würde - und auch die einzige, die dann noch auf gerade diesen Ort treffen würde, der doch so... anders war, als viele Orte. Irgendwie erinnerte es den Ninja aus dem Dorf unter dem Sand daran, wie sie sich das erste Mal getroffen hatten, und er klopfte neben sich auf den Boden. "Sieh' mich nicht so verwundert an, sondern setz' dich, wenn du schon hier bist.", meinte er leise, so, dass sie ihn gerade hören würde, und zwinkerte leicht. "Keine Sorge, hier unter den Bäumen ist es trocken und wirklich weich. Ein wirklich schönes Plätzchen." Seine blauen Augen bewiesen, dass er nicht im Ansatz etwas gegen die Gesellschaft der jungen Kunoichi einzuwenden hatte - im Gegenteil. Ihre letzte Begegnung war viel zu abrupt unterbrochen worden, und Hei bereute es, sie bisher noch nicht wiedergesehen zu haben. Gut, dass es immer noch Zufälle auf dieser Welt gab - man konnte sich beinahe darauf verlassen. Irgendwie ein wenig wie diese Jobsträhne mit Mari... nun, egal. Anscheinend hatte auch Ririchiyo nichts dagegen, sich zu ihm zu setzen, und schon bald saßen sie, noch schweigend, nebeneinander, und genossen beide die Luft, die Umgebung, die Atmosphäre. Das zirpen der Insekten schien noch ein klein wenig lauter zu werden; Das lag wohl daran, dass die Aburame eine gewisse Affinität zu diesen Tieren aufweisen konnte. Sie fühlten sich in ihrer Nähe wohl wohler, als wenn hier nur ein menschliches Wesen saß, welches im Grunde ja nur das Interesse und der Genuss mit der Natur verband, aber nichts tiefgreifenderes, wie eben ein Chakrabündnis.

Schließlich allerdings brach er doch das Schweigen, allerdings nur leise, um so nebenbei noch das Geräusch des Regens hören zu können. "Ich würde es übrigens immer noch vorziehen, wenn du mich Hei nennst, Chiyo.", schlug er schmunzelnd vor, wand sein Gesicht dem ihren zu. Seltsam, dass sie schon nach einem Treffen auf so eine vertraute Art miteinander redeten. Aber es war ja auch die Art des Treffens gewesen; Die Umstände. Letztendlich machte eben doch nicht nur der Ton die Musik, sondern auch die Akustik. "Das habe ich dir, glaube ich, auch bei unserem ersten Treffen gesagt, nicht wahr?" Lächelnd hob er seinen kleinen Finger. "Außerdem habe ich noch ein Versprechen einzulösen. Die kleine Nanashi hat uns ja gestört... allerdings muss ich nachträglich sagen, sie hat das Geheimnis auch erfahren." Nachdenklich sah er in den See, dessen Oberfläche im Moment immer noch aufgewühlt war, nur leicht zwar, aber genug, um viele kleine Teile der Umgebung gebrochen erkennen zu können. Interessant daran war wohl, dass es einem Muster folgte: Es war kein wahlloser Bruch mit dem Wasser. Die einzelnen Tropfen zogen perfekte Kreise, die sich mit anderen vereinten und kleine Wellen auslösten; Diese wiederum hoben andere auf oder verstärkten sie. Es war immer wieder faszinierend zu sehen, wie die Natur sich nach bestimmten Gesetzen einteilen ließ; Und noch faszinierender, zu sehen, wie einige Menschen eben jene Gesetze beinahe umgehen konnte. Aber eben doch nie ganz... "Sie ist mir hinterhergelaufen, als ich trainiert habe. Heimlich.", kicherte er fröhlich und legte den Kopf leicht schief. "Und was machst du hier? Ich dachte, ich wäre der einzige Verrückte, der sich bei so einem Wetter heraustraut. Obwohl der kleine Teich hier... gerade bei diesem Wetter etwas besonderes hat."
 
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Noch immer etwas verwundert darüber, dass sie grade hier und bei diesem Wetter erneut auf den Tatsumaki traf, stand sie da und lächelte ihm entgegen. Dass sie den Schirm gesenkt hatte und einige Regentropfen auf das rosafarbene Haar fielen, bemerkte sie in diesem Moment nicht einmal, weil sie sich freute das Gesicht des Jungen wieder zu sehen. Auch ihn schien ihre Anwesenheit zu erfreuen, denn das Strahlen in ihrem Gesicht, spiegelte sich sozusagen in seinem wieder. Sofort war sie wieder auf die strahlend blauen Augen des Jungen aufmerksam geworden, da dies, neben dem langen, dunklen Haaren, so ziemlich das markanteste Merkmal von ihm war. Es war wahrhaft ein amüsanter Zufall, dass die beiden sich hier und jetzt wiederbegegneten. Nicht nur dass der Ort und die Situation unter besonderen Umständen standen, es war auch die Tatsache, dass sie sich ja versprochen hatten einander wiederzutreffen, damit er sein Versprechen einlösen konnte. Ein kleines Déjà-vu löste dies schon bei ihr aus, als sie da so stand. Schon beim letzten Mal waren sie sich absolut zufällig und spontan begegnet und nun standen sie erneut an einem Ort, wo sich wohl nur diese beiden treffen konnten. Und obwohl es so ein merkwürdig irreal wirkender Zufall war, empfand Ririchiyo es gar nicht als schlecht oder unnatürlich.
Erst auf seine Reaktion hin wurde dem Mädchen bewusst, dass sie grade völlig starr auf ihn herabsehend mitten im Regen stand. Verlegen schmunzelte sie, packte den Schirm in ihrer Hand fester und flitzte, nun wo sie die nassen Tropfen auf ihrer Haut doch bemerkt hatte, schnell unter den sicheren Schutz des Baumes. Wenn sie seine Augen so sah, musste sie immer wieder feststellen, dass dieses klare und helle Blau etwas wirklich Ehrliches ausstrahlte, was ihn vertrauenswürdig machte. So folgte sie seinen Worten, ohne überhaupt darüber nachzudenken, und setzte sich neben ihn, wo sie sich an den Baum lehnte. Neben sich stellte sie ihren Regenschirm auf, damit er etwas trocknen konnte. Er hatte Recht, mal wieder. Das Plätzchen war wirklich sehr schön, der Ausblick und hier zu sitzen war angenehm. Ririchiyo wischte sich die Regentropfen aus dem Gesicht und zog die Beine an sich heran, wo sie ihre Arme drum legte. Dadurch dass der Regen so warm gewesen war, fror sie auch nicht. Es war angenehm, sogar das leichte Lüftchen, welches ihr um die Nase wehte. Der Moment des Schweigens, der für kurze Zeit zwischen den beiden Ninja herrschte, war keines Falls peinlich oder unangenehm für Ririchiyo. In ihrer Familie waren die meisten Menschen nicht sonderlich gesprächig, mal ihre Mutter außen vor gelassen, aber das war es nicht, was diese Ruhe so angenehm machte. Sie war sich sicher, dass er diese Umgebung ebenso genoss wie sie, weswegen Ruhe für einen Moment lang richtig entspannend sein konnte. Auch Chiyo bemerkte die Insektengeräusche und lächelte umso mehr, denn dieses Wohlgefühl der Insekten in ihrer Nähe beruhte immer auf Gegenseitigkeit. Das Zirpen der Tiere und das Surren der Flügel einer Libelle, all das war für sie schön…
Und doch wagte sich Hei bald schon ihre gemeinsame Schweigsamkeit zu brechen. Wäre ja auch schade, wenn sie sich schon wiedertrafen und nur anschweigen würden. Was er sagte, trieb eine leichte Röte auf die Wangen des Mädchens. Das passierte ihr nämlich immer wieder… Von ihrem Vater war sie zu äußerster Höflichkeit und Umsicht erzogen wurden, weswegen auch solche kleinen Fehler sie etwas in Verlegenheit brachten. Natürlich kam sie sich mit dem Jungen ebenso vertraut vor, wie er auch, doch kannten sie sich nicht so lang, weswegen das noch etwas besonders wirkte, ihn mit seinem Vornamen anzusprechen. Allerdings wollte sie sein Angebot nicht ausschlagen und wusste dies zu schätzen! Verlegen kratzte sie sich an der Wange und kicherte leicht. »Hehe, stimmt ja. Das hatte ich grad völlig vergessen Tat-, eh ich meine, Hei-kun.« Nun verhaspelte sie sich auch noch, schlimm genug, dass ihre leise Stimme im Regen eher wie ein störendes Nebengeräusch wirkte und nicht etwa andersherum. Vielleicht war sie ein bisschen aufgeregt, auch wenn sie nicht wüsste warum. Als er das letzte Treffen erwähnte und seinen Finger hob, musste sie aber schon wieder lachen. Sie tat dasselbe und grinste ihn an. Aufmerksam nickte sie, fast schon in der Erwartung, dass er es bald erzählen würde. Auch wenn Ririchiyo das niemals offen zugeben würde, war sie doch sehr neugierig. Allerdings wurde Neugier auch oft als Unhöflichkeit gewertet und sie wollte wirklich niemandem zu nahe treten. Sie erinnerte sich auch noch an Nanashi, welche zwar noch kleiner und jünger als Riri wirkte, aber dennoch eine Art an sich hatte, die man mögen musste. So aufgeweckt und natürlich, das mochte Chiyo irgendwie. Als Hei kurz ruhiger wurde, folgte sie seinem Blick auf den See. Wieder musste sie umso mehr schmunzeln, als sie sah wie die Wasserläufer geschickt den Regentropfen auswichen und eine hübsche, bunte Libelle langsam über die aufgewühlte Oberfläche segelte.
Plötzlich war ihre Aufmerksamkeit wieder von dem jungen Mann gefangen wurden, als sie ihn etwas irritiert ansah. So hatte Nanashi also von seinem Geheimnis erfahren? Ob er deshalb wütend auf sie war? Allerdings wirkte er dafür zu fröhlich… Entweder er konnte gut damit umgehen, oder es überspielen. Aber sie fragte sich, wie sie reagieren würde, wenn jemand sie beobachtete… Wenn jemand ihr größtes Geheimnis erfuhr. Ein wirklich unangenehmer Gedanke, denn das wollte sie nicht. Sofort bekam sie eine leichte Gänsehaut, bemühte sich aber weiterzulächeln. »Das ist sicher eine komische Situation oder? Also, zu wissen, dass man beobachtet wurde… Ich würde mich wahrscheinlich noch immer ständig umsehen.«, versuchte sie mit freundlicher Stimmlage ein wenig mitzufühlen, um die Stimmung weiter zu lockern. Aber der Gedanke war wirklich ein bisschen gruselig für Ririchiyo. Nun fragte er wie sie hier her kam… Und sie war sich jetzt schon sicher, dass er lachen würde, wenn er es erfuhr. Dennoch war das für sie nicht so schlimm, denn sie war gern ehrlich. »Du wirst sicher lachen.«, begann sie und lächelte verlegen. »Ich war spazieren. Zwar habe ich bemerkt, dass die Luft feuchter und der Wind etwas kühler wurde, aber dachte, dass ich noch Zeit hätte bis zum Schauer. Als er dann kam, fand ich es aber so angenehm, dass ich dachte, dass ich noch ein wenig im Regen weiter laufe. Dann bin ich einer Libelle begegnet! Da sie da war, war ich sicher, dass irgendwo ein Fluss oder etwas in der Nähe ist, da bin ich ihr gefolgt und hier gelandet. Die Insekten führen mich wirklich immer wieder an schöne Orte…« Sie kicherte leise und strich sich ein paar längere Haarsträhnen aus dem Gesicht. Es war tatsächlich so. Immer wenn sie irgendeinem Insekt folgte, landete sie an Orten wie diesen. Wie bei ihrer ersten Begegnung der hübsche, kleine Schmetterling…
 

Tatsumaki Hei

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Nachdenklich ließ er den Blick aus seinen hellen, blauen Augen auf dem Mädchen ruhen, betrachtete sie ein wenig genauer. Abgesehen davon, dass sie generell vermutlich einmal eine wunderschöne Frau werden würde, war es in diesem Moment viel interessanter, die kleinsten Details zu sehen, die vermutlich nicht einmal Ririchiyo merkte - wie zum Beispiel ein paar kleine Tropfen, die sich auf ihrem Haare gesammelt haben, aber anscheinend nicht in die fluffige Mähne des Mädchens eindringen wollten. Dazu ihre schmutzigen, nackten Füße, mit denen sie anscheinend durch den Wald gelaufen war - vielleicht, um zu verhindern, dass ihre Schuhe dreckig wurden? Vielleicht auch, weil es sich angenehm anfühlte; Als sie sich das erste Mal getroffen hatten, hatte sie, soweit er es noch einnerte, auch keine Schuhe angehabt, oder? Spielte ihm seine Erinnerung einen Streich? Weiterführend war vielleicht auch die leichte Röte auf dem Gesicht von Ririchiyo anzumerken; Was einen wirklich schönen Kontrast zu ihren Augen darstellte. Alles in Allem ließ ihn ihr kleiner Versprecher noch einmal schmunzeln, aber er machte ihr keinen Vorwurf daraus. Wieso auch? Es war in diesem Land eine Sitte, seine Mitmenschen respektvoll anzusprechen. Allerdings war Hei der Meinung, dass man Respekt nicht durch die Art und Weise ausdrückte, wie man sein Gegenüber beim Namen nannte; Sondern durch eben Taten oder auch generelle Freundlichkeit. Ob Ririchiyo nun 'Hei' sagte, 'Tatsumaki-kun' oder 'Sandmann', war in diesem Falle wirklich nicht so wichtig. Ihre leise Stimme durchdrang das Geräusch des Regens gerade einmal so, weshalb Hei ein wenig mehr Aufmerksamkeit darauf verwenden musste, ihr zuzuhören, damit er überhaupt verstand, was sie sagte. Lächelnd hob er die Hand und schnipste einen Regentropfen von ihrem rosanen Haar herunter, lachte leise. "Ich bin ihr nicht böse dafür, wenn du das meinst. Wie könnte ich? Nein, Neugierde ist eine Eigenschaft, die man so lange beibehalten sollte, wie möglich, weil sie es einem ermöglicht, eben auch soetwas wie hier und jetzt zu erleben - wenn ich nicht neugierig gewesen wäre, hätten wir uns nicht getroffen. Wenn Nanashi nicht neugierig gewesen wäre, hätte ich auch ihr nicht eine kleine Zurschaustellung ihrer Fähigkeiten abdrücken können. Eine Hand wäscht ja bekanntlich die Andere; Sie konnte nicht Nein sagen, nachdem ich sie entdeckt hatte." Wieder ein leises Lachen, welches irgendwie mit dem Geräusch des Regens zu verschmelzen schien, weil es kaum zu hören war. "Es ist ja auch irgendwie meine Schuld gewesen. Jedenfalls hat sie mich ausgezeichnet verfolgt - ich habe es erst sehr spät wirklich gemerkt, alleine dafür hatte sie es sich verdient." Der Suna-nin seufzte leise, sah in Richtung Himmel, der dieses durchgehende Grau hatte, was so nur zu sehen war, wenn es regnete - die perfekte Einheit. Hei streckte die Hand aus, zog sie gleich wieder zurück und betrachtete die Regentropfen, die sich darauf gesammelt haben. "Wir sind Shinobi.", murmelte er leise und lächelte, fast ein wenig melancholisch. "Das ist eben, was wir sind, nicht wahr? Im Grunde sind wir dazu ausgebildet. Beschatten... und aufspüren." Nachdenklich wischte er seine Hand an seinem Oberteil ab, kicherte leise. Eine niedliche Geschichte, und es erinnerte ihn wieder einmal an ihr erstes Treffen. Das kleine Aburamemädchen, welches unbeschwert den Insekten folgte und an die sonderbarsten, aber auch schönsten Orte gelangte, die dieses Reich zu bieten hatte? Das gefiel dem jungen Mann, und er streckte nachdenklich seinen Finger aus. "Ich habe einmal etwas entdeckt... die Wesen hier, im Feuerreich, sind nicht nur hübsch, sondern auch zutraulich." Er kicherte leise. "Wie du. Pass auf."

Während er dasaß, ohne sich zu rühren, streckte er seinen Finger aus, blieb absolut still, und kurze Zeit später kam sirrend eine Libelle angeflogen, schien einen Moment... innezuhalten, wenn so ein Tier das konnte, und setzte sich dann auf den Finger von Hei. Die großen Facettenaugen starrten ihn an, ließen seine blauen Augen in tausenden, kleinen Linsen wiederspiegeln, und das Tier mit dem feuerroten Körper kroch ein Stück weiter in Richtung der Spitze des Fingers, dann begannen sich die hauchdünnen Flügel, die wie Juwele anmuteten, wieder sirrend zu bewegen, und sie flog davon. Hei sah äußerst zufrieden aus und lachte. "Ich kann deine Faszination verstehen, wirklich. Ich wünschte manchmal, ich hätte eine Begabung wie deine, die mich mit der Umwelt soweit verbindet, dass sich mich an solche Orte führen kann - von ganz alleine." Nachdenklich beobachtete er seinen Finger, dann huschte ein Lächeln über die Gesichtszüge des Suna-nins. "Ich vermute, du möchtest nun auch wissen, was meine Fähigkeit ist. Es ist nichts so anmutiges wie ein Insekt, aber nun, das kann nicht jeder sein. Und das Wetter erschwert es mir auch ein wenig..." Sich kein Stück bewegend, öffnete der Tatsumaki die Handfläche, und in seinen Haltern, die normalerweise für Kunai benutzt wurden, setzte sich der Sand in Bewegung, floss zäh durch die Luft und sammelte sich auf seiner Hand, wo es sich zu einem kleinen Ball formte, einen faustgroßen, goldbraunen Sandball, ähnlich wie Heis Haut. Dieser levitierte träge, schien nichts machen zu wollen, außer über der Hand des jungen Mannes zu schweben. "Ich habe viel von der Wüste erzählt.", meinte Hei und lachte leise - schon wieder. "Und das hat auch einen Grund. Ein Teil der Wüste ist in mir; Oder man könnte auch sagen: Ich selbst bin ein Teil der Wüste." Er griff nach dem Ball, so dass der Sand in seiner Hand verschwand, öffnete sie dann wieder - was jetzt auf seiner Handfläche stand, war sicherlich kein Ball mehr - es ähnelte einem Shuriken, sah genauso fest aus wie ein echter, nur weniger... dunkel, eben golden, und mit einer rauen Oberfläche. "Das ist die einfachste Kunst, die ich damit anwenden kann. Kleine Spielereien sind natürlich möglich..." Er drückte das Gebilde noch einmal zusammen, und als er die Faust erneut öffnete, befand sich darauf etwas, was wie ein Sandfrosch aussah - ein Frosch, nur aus Sand geformt, mit leicht aufgeblasenen Backentaschen. Als ein Tropfen des Regelns hinaufklatschte, verzog sich dessen Gesicht etwas, sah etwas angeditscht aus, aber ansonsten veränderte sich nicht viel. Schließlich lenkte Hei den Chakrastrom wieder so, dass der Sand sich seinen Weg zurück in die Tasche suchte. "Es fühlt sich irgendwie so an, als würde ich daraus ein viel zu großes Geheimnis machen, aber ich möchte noch nicht, dass jeder weiß, was ich möglicherweise irgendwann mal können könnte." Einen Moment schwieg er, dann setzte er noch einmal an. "Weil ich sonst sofort mit dem Kazekage der fünften Generation verglichen werden würde, und diesem Vergleich halte ich nicht einmal im Ansatz stand. In meinem Alter ist er schon der Schatten des Windes gewesen." Interessierte das Ririchiyo überhaupt? Nicht, dass sie jetzt eingeschlafen war - wenn dem so wäre, nun, dann wusste Hei, dass er durchaus eine einschläfernde Wirkung haben konnte. "Und das ist auch schon alles. Ich hoffe, du bist nicht enttäuscht.", kicherte er, wand sich wieder dem Teich zu und beobachtete, wie ein Frosch das Wasser mit seinen langen Beinen angestrengt durchpaddelte.
 
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Fast könnte man behaupten, dass die hübsche Aburame eigentlich nur Glück mit der Gutmütigkeit des Tatsumaki hatte. Ririchiyo war ein sehr freundlicher, aufopferungsvoller, aber auch naiver Mensch und traute wahrscheinlich mehr Leuten über den Weg, als sie sollte. Dem Tatsumaki hatte sie direkt bei ihrem ersten Treffen sofort vertraut und sich auf ein Angebot eingelassen, wegen dem sie zu Hause sicher viel Ärger bekommen hätte. Dennoch hatte Hei etwas an sich, was ihn unglaublich vertrauenswürdig und freundlich machte. In seiner Nähe musste man sich irgendwie wohl fühlen, einfach weil er immer, bei allem was er tat, so absolut natürlich wirkte. Vielleicht war ihre Naivität nicht grade immer positiv, aber sie unterschied sich von Dummheit. Die Aburame war erst zwölf Jahre alt und wirkte zwar erstaunlich reif, war aber ebenso unbefleckt und hatte in ihrem Leben keine negativen Erlebnisse gehabt. Absolut behütet und gepflegt war das Mädchen großgezogen worden und schon der Gedanke daran ihre Heimat mit der von Hei gleichzusetzen, war schier unmöglich. Ebenso wie ihre Vergangenheiten zu vergleichen, aber trotzdem die beiden sicher von ihren Erlebnissen her von Grund auf verschieden waren, harmonierten sie dennoch erstaunlich gut. Chiyo für ihren Teil würde sicher früher oder später noch lernen, dass man nicht jedem Menschen trauen kann, aber so lange diese glückliche Illusion erhalten werden konnte, war es doch schön… Oder nicht?
Mit einem stetigen Lächeln auf den Lippen lauschte die Aburame den Worten des jungen Mannes, welche besser gegen den prasselnden Regen ankamen, als die ihren. Männliche Stimmen waren eben viel tiefer und basslastiger, weswegen man sie auch bei Krach besser verstehen konnte, fand sie zumindest. Ririchiyo kicherte leicht, als er ihr den Tropfen wegschnipste und fuhr sich daraufhin mit der Hand durch das leicht nasse Haar. Und wieder einmal zeigte sich, dass der Tatsumaki ein unglaublich gutmütiger Mensch war. Trotzdem er von Nanashi heimlich verfolgt und beobachtet worden war, wobei auch noch eines seiner Geheimnisse gelüftet wurde, war er ihr nicht böse. Er konnte offensichtlich allem etwas Gutes entnehmen. Selbst Neugier, meist eine lästige Eigenschaft, wenn sie einen nicht selbst betrifft, empfand der Junge als völlig natürlich und preiste sie sogar an. Dass er Ririchiyo mit seiner Art beeindruckte, bemerkte er sicher nicht einmal. Die Sache versuchte er so hinzustellen, dass er auch etwas davon gehabt hatte. Offensichtlich hatten sie ihre Geheimnisse, oder naja eigentlich nur Künste, ausgetauscht. Da war grundsätzlich nichts dabei, wären sich nicht Clankünste, die man eigentlich nicht so offen herumträgt. Dennoch sagte er, dass es okay war, so lang er etwas dafür bekam. Wenn sie es merken würde, wäre nun wohl klar, dass er vielleicht auch bisschen was von der Naivität besaß, die Ririchiyo ebenso hatte. Dass er aber auch noch sich mit Schuld daran gab, dass sie ihn verfolgte, brachte sogar Chiyo etwas zum Lachen. »Du bist ziemlich nett, Hei-kun.«, erkannte das Mädchen etwas in Gedanken vertieft. Vielleicht war ihr gar nicht so bewusst, was sie da grade gesagt hatte. Wieder hatte er Recht. Shinobi waren zum Beschatten und Verfolgen da, obwohl es Ririchiyo ein bisschen widerstrebte, dies mit jemandem machen zu müssen. Allerdings waren grade in ihrem Clan unzählige Shinobi richtig ausgebildete Spione. Dies lag daran, dass die Aburame die richtigen Mittel dazu hatten. Ein Käfer reichte aus, den sie Hei folgen lassen müsste, um ihn egal wo wiederzufinden. Allerdings nur so lang bis der Käfer verhungerte und das ließ das Mädchen so gut wie nie zu. Sobald die Kikaichu sich von dem Chakra eines anderen Menschen ernährten, wurden diese das nämlich bemerken und da ein Spion gern unentdeckt blieb, verhungerten sie dann irgendwann. Ein bisschen in Gedanken versunken, bemerkte sie erst gar nicht, wie der Tatsumaki weitersprach…
Erst als ihr klar wurde, dass er ihr grade ein Kompliment gemacht hatte, kicherte sie verlegen. Wenn das für die Wesen aus dem Feuerreich und ebenso für sie galt, wie waren dann die Menschen in Sunagakure wohl? Durch den Wind? Bei dem Gedanken musste sie noch mehr schmunzeln. Neugierig beobachtete sie was der junge Mann dort tat, wie er die Libelle anlockte und auf seinem Finger landen ließ. Seine Augen spiegelten sich in denen des Tiers wieder. »Vor Libellen fürchten sich viele Menschen, weil sie groß und gefährlich wirken. Dabei gehen sie einem eigentlich lieber aus dem Weg.«, sagte sie leise und grinste. Noch nie wurde sie von einem Insekt angegriffen, auch nicht, wenn sie manchmal doch sehr aufdringlich war. Musste wohl an ihrer Art liegen… Als sie davon flog, sah Ririchiyo ihr noch kurz nach. Libellen waren schön bunt und ihre Art zu fliegen war besonders interessant… Dieses leise Surren löste bei Chiyo nicht etwa Unwohl sein, wie etwa bei anderen, sondern eher eine angenehme Stimmung aus.
Doch nun folgte das, worüber sie schon lang nachgedacht hatte. Aufmerksam beobachtete sie ihn, man konnte die Spannung von ihrem Gesicht richtig ablesen, als er die Flasche öffnete. Und plötzlich setzte Hei die Schwerkraft außer Gefecht. War es das? Konnte er so etwas? Und das stellte er schwächer da als ihr Erbe? Doch als er es genauer erklärte, verstand auch sie richtig. Nun konnte man ihr ansehen, wie ein Licht aufging. Natürlich, er war ein Teil der Wüste, also konnte er den Sand in seiner Umgebung kontrollieren. Begeistert beobachtete sie, wie er das Kunai daraus machte und kurz darauf einen Frosch. Jetzt verstand sie auch, was mit den Wetterbedingungen gemeint war, die ihm das erschwerten. Sand war nicht unbedingt resistent gegen Wasser. Sie kicherte leise, als sich die Grimasse des Frosches verzog. Und schon war das Schauspiel vorbei. Hei hatte es ihr gezeigt und wieder weggetan und das würde ihren Mund niemals gegenüber jemand anderem verlassen. Als er erklärte, warum er ein solches Geheimnis daraus machte, nickte sie verständnisvoll. »Diese Begründung kann ich nachvollziehen. Manchmal ist es unangenehm verglichen zu werden… Nicht nur mein Clan ist so bekannt, dass jeder hier den Namen kennt. Meine Mutter ist eine der stärksten und bekanntesten Kunoichi, die momentan im Clan arbeiten. Wenn man hört, dass ich ihre Tochter bin, dann erwartet man viel von mir. Wahrscheinlich bin ich deshalb so früh Genin geworden. Für meine Familie ist mein Versagen völlig ausgeschlossen.« Trotzdem das eigentlich klang, als würde das Mädchen unter einem riesigen Druck stehen, lächelte sie dennoch. Vielleicht war es die schöne Umgebung oder einfach der Gedanke daran, dass sie noch eine Chance hatte zu erreichen, was man erwartete, aber sie konnte nicht traurig sein wegen solchen Dingen. Zurück zu dem worum es ging! »Enttäuscht bin ich definitiv nicht, aber ich kann nicht sagen, dass ich damit gerechnet hätte. Vieles wäre mir in den Sinn gekommen, obwohl ich Sunagakure nicht kenne, aber du verstehst sicher was ich meine. Man hat so seine Vorstellungen… Aber überrascht hast du mich ja! Immerhin ist das eine beeindruckende Fähigkeit und mit der richtigen Chakrakontrolle sicher nicht grade angenehm für deine Gegner.« Sie lächelte und wieder wurde klar, dass Ririchiyo nicht auf den Kopf gefallen war. Jetzt erst fiel ihr ein, dass sie Hei zwar erzählt hatte, was ihr Clan konnte, aber im Gegensatz zu ihm gar nichts erklärt hatte. Frech grinsend legte sie ihre Hände vor ihr Gesicht. »Ich kann zwar noch keine besonderen Techniken, aber ich kann dir das zeigen, womit mit meine große Schwester als Kind erklärte, was man alles Witziges mit den Kikaichu machen konnte…« Und kurz wurde Ririchiyo völlig still, ihre Hände verdeckten das Gesicht und der Hals war unter der dichten Haarmähne verdeckt. Als sie die Hände wegzog, sah Hei etwas, was ihn sicher nicht ganz locker ließ. Ob er ich nun erschreckte oder lachte, sei mal völlig dahingestellt, denn plötzlich war das schöne Gesicht mit der hellen Haut über und über besetzt von den kleinen, schwarzen Käfern. Aber was sie dort taten, schienen sie zu wissen, denn sowohl der grinsende Mund, als auf die Augen und die Nase waren frei, lediglich die Haut war vollkommen von Käfer besetzt. Ihre Hände, welche sie noch immer nach oben hielt, wurden schlagartig auch von einer Armee von Käfern bewandert und Ririchiyo? Die schien sich davon gar nicht zu stören lassen, sondern kicherte sogar. Das war die etwas größere Variante von der Zutraulichkeit von der Hei gesprochen hatte, oder? »Sie stehen völlig unter meiner Kontrolle, aber es kitzelt ganz schön…« Na wenn das ihre einzige Sorge war, nicht wahr?
 

Tatsumaki Hei

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Hei hatte bei ihrer Anmerkung, dass er wirklich nett sei, kurz den Mund geöffnet, um etwas zu antworten; Allerdings war das Mädchen an seiner Seite in diesem Moment so in Gedanken vertieft, dass er seinen Mund wieder schloss, einfach zufrieden über das Kompliment, was es wohl war. Vielleicht war es auch nicht nur so gemeint; Eventuell hatte das Mädchen ja auch einfach seine Eigenschaft aufgedeckt, dass er manchmal zu nett war. Hei war sicherlich kein Mensch, der nicht 'Nein' sagen konnte, aber als Ninja musste man in der Lage sein, seine Gefühle abzutöten um... dem Befehl folge zu leisten. Und ob er es wollte oder nicht, das konnte Hei nicht immer tun, jedenfalls nicht in seiner Vorstellung - und wenn man es schon nicht in seinem Kopf konnte, wie sollte man dann in der Realität ein Messer nehmen und es einem in den Bauch rammen? Das war ja, was auf ihn zukam, letztendlich... aber Hei hatte nicht vor, ein gewissenloses Wesen zu werden. Man konnte im Moment sagen, dass der Suna-nin mit sich selbst komplett im Reinen war - er war mit sich zufrieden, mit seiner Position und mit dem, was er tat und was er nicht tat; Eben mit allem, worauf er Einfluss hatte. Eigentlich bestärkte ihn dieser Moment mit Ririchiyo sogar noch darin, sich nie einfach einem Befehl oder einer Mission hinzugeben. Gut möglich, dass ihm das Mädchen da widersprechen würde, aber er sprach den Gedanken nicht aus, sondern lachte nur ein leises Lachen, als sie ihn auf den kleinen Libellentrick ansprach. "Die meisten Menschen sind aber nicht in der Wüste aufgewachsen... und damit auch mit Tieren, die noch tödlicher aussehen, als sie hässlich sind. Libellen sehen dagegen aus wie kleine, durch die Luft zischende Diamanten... ich frage mich manchmal, wie sie leben, oder was sie essen. Sie scheinen so sorglos. Wenn man in der Wüste einen Skorpion findet, wird er fliehen. Wenn er sich bedroht fühlt, wird er selbst drohen; Und schließlich, wenn man nicht locker lässt, wehrt er sich mit seinem Nerven zersetzenden Gift... all das, um das eigene Leben zu schützen. Diese Libellen verteidigen sich nicht. Spüren sie, wenn jemand ihnen nichts böses will?" Lächelnd sah er Chiyo an. Die Reaktion auf seine Fähigkeiten hatte er anders eingeschätzt und... es freute ihn, dass sie einigermaßen fasziniert ausgesehen hatte, aber nicht zuviel, gerade so, dass es angenehm war. "Versagen...", murmelte er nachdenklich, stützte sein Kinn auf seine Hand und lächelte leicht. "Versagen mag ich nicht.", fuhr er leise fort, schmunzelte. "Es ist ein schreckliches Gefühl, zu wissen, dass andere einen brauchen würden, und man kann nichts tun..." Schmerzliche Erinnerungen der ersten Mission, die er eigentlich verdrängen hatte wollen, aber sie waren eben da. Es war alles nur gut gegangen, weil Kayros eingegriffen hatte, aber alleine hätte der Suna-nin nichts machen können. "Allerdings ist der Druck, von dem du sprichst, eine ganz andere Ebene.", vermutete er, sah sie fragend an und lachte leise. "Es hört sich so an, als wäre es ein kontinuierlicher, wenig punktueller Druck, der die ganze Zeit auf den Schultern lastet, ohne, dass man etwas dagegen machen kann. Aber - ganz ohne Erwartung - irgendwie bin ich mir sicher, dass du alle ihre Erwartungen erfüllst." Schmunzelnd blickte der junge Mann auf die Wasseroberfläche, welche sich langsam zu beruhigen schien. Der Regenschauer war weiter abgeschwächt, und jetzt waren es noch feinere Tropfen, die sich über das Land ergossen, ganz kleine, feine Tropfen, die man kaum mehr spürte. Nass war es natürlich trotzdem. "In deinem Alter hat mein Vater versucht, mir Taijutsu beizubringen und die Grundlagen von Chakra vermitteln.", erzählte er dann eine kleine Anekdote aus seiner Jugend und grinste leicht bei dem Gedanken. Vor allen Dingen hörte es sich an, als wäre er schon so viel älter - dabei waren es ja nur drei Jahre, die sie trennten. Jetzt waren das noch viel; Aber spätestens in ein paar Jahren würden diese drei Jahre wie nichts erscheinen. "Er ist gescheitert. Nun, eigentlich bin ich gescheitert. Ich habe absolut keine Begabung für diese Richtung der Shinobikunst, und bisher ist noch jeder Lehrer an mir verzweifelt. Deshalb hat er mich auch hierher geschickt." Während er sprach, rieb er die Hände schnell aneinander, was dazu führte, dass hier und da kleine Flämmchen an der Seite herausschlugen, die allerdings sofort wieder verschwanden. Genüsslich hauchte er in seine Hände, die ein wenig kühl geworden waren, während er dem Mädchen zuhörte - und dann schließlich auch zusah, wie sie sich 'verschleierte'.

"Also können alle Aburames mit den kleinen Käferchen umgehen? Bist du sicher, dass du mir das zeigen kannst? Ich meine, sagtest du nicht, dass...", fing er an, dann verstummte er abrupt, als das Mädchen die Hände hob und ihr hübsches Gesicht wieder offenbarte - nun, jedenfalls war das, was Hei erwartet hatte. Aber Ririchiyo erwischte ihren Gesprächspartner wirklich kalt, und einen kleinen Moment entglitt ihm sein Gesichtsausdruck - zwar sah er nicht angewidert aus, wohl aber verdammt überrascht. Kurz bewegte sich Hei überhaupt nicht, dann lachte er laut auf, und dieses Mal zerriss seine Stimme das Geräusch des Regens und durchbrach es nicht nur. Hei lachte, einfach, weil er so etwas nicht erwartet hatte, und Ririchiyo sich jetzt ernsthaft damit schmücken konnte, den sonst so unbewegten Suna-nin - jedenfalls in dieser Richtung - aus der Fassung gebracht zu haben. Schließlich beruhigte sich Hei wieder, kicherte leise, räuspterte sich. "Die Überraschung ist dir wirklich gelungen, Chiyo-chan, das muss ich dir lassen.", meinte er dann so leise wie vorher, konnte ein weiteres leichtes Kichern nicht unterdrücken. "Das ist faszinierend.", murmelte er dann, und eine gewisse Begeisterung schien in seinen Augen zu glitzern; So etwas hatte Hei wahrlich noch nicht gesehen. Ihr gesamtes Gesicht war von krabbelnden, kleinen, schwarzen Käfern bedeckt, die einem Willen zu folgen schienen - Ririchiyos Willen. Nachdenklich streckte Hei einen Finger auf, stupste dem Mädchen auf die Nase und lachte leise, als einer der Käfer auf seinen Finger krabbelte, aber sofort merkte, dass er nicht bei seiner Herrin war, und wieder zu ihr zurückstrebte. Schmunzelnd ließ er seinen Finger wieder näher an das Gesicht des Mädchens heran, was den Käfer dazu veranlasste, zurück auf die Aburame zu klettern. Immer noch fasziniert schüttelte der junge Mann seinen Kopf, lächelte breit und zog seine Hand zurück, stützte sein Kinn wieder auf die Hand. "Dass dich das nicht stört... ich habe überhaupt nichts gegen Insekten, aber in dieser Masse... ich glaube, jetzt verstehe ich langsam, warum die Aburame berühmt-berüchtigt sind, wenn natürlich auch nicht überall. Aber es ist auch kein schöner Gedanke, von einer Armee kleiner Insekten überrannt und ausgesaugt zu werden. Kannst du deinen kleinen Freunden denn sagen, dass ich auch ein Freund bin?" Er kicherte. "Nicht, dass sie sich - oder ihre Herrin - bedroht fühlen. Und übrigens..." Er erinnerte sich, dass sie auch noch auf seine Technik eingegangen war, allerdings war er von ihrer kleinen Vorführung so überrascht gewesen, dass er das beinahe vergessen hätte. "Ja, so kann man das sagen. Sand hat eine Durchschlagskraft, die in der Form nicht viele Techniken haben... nun, allerdings wird es noch dauern, bis ich mich soweit entwickelt habe. Den Geschichten nach hat Gaara Wüsten erschaffen und seine Gegner alleine durch Sand begraben können. Aber ich bin auf dem besten Wege, könnte man sagen... aber alles geht seinen Gang so, wie es soll." Schmunzelnd sah er zum Himmel, bei dem langsam wieder Konturen zu erkennen waren. Sie saßen schon eine ganze Weile hier, er hatte es nicht einmal bemerkt. Fast wie beim ersten Mal; Die Zeit zog an ihnen vorbei wie im Fluge. "Es gibt keine Abkürzungen auf dem Weg, den wir gewählt haben.", murmelte er ab und zwinkerte leicht. "Und ich habe auch überhaupt nicht vor, irgendwelche zu nehmen. Nanashi sagte, sie glaube, dass ich irgendwann mit meinen Kräften die Wüste Sunas in Bewegung setzen würde; Ich mag daran festhalten, denn der Gedanke gefällt mir. Wenn man das bei mir so sagen kann... was ist dann dein Ziel?"
 
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Ob Hei zu nett war, sei erst einmal dahingestellt, aber ob Ririchiyo darüber urteilen sollte, war erstrecht fraglich. Die junge Kunoichi war definitiv nicht grade diejenige, die davon sprechen konnte, dass jemand zu nett war, denn sie selbst war naiv und viel zu gutmütig. Immer bemühte sich das Mädchen mit den rosafarbenen Haaren das Gute im Menschen zu erkennen und alles als guten Willen zu deuten, doch damit würde sie in ihrem Leben oft noch auf die Finger gehauen bekommen, denn so war die Welt nicht. Doch die kleine Aburame aus Konoha müsste noch lernen, dass es so nicht war. Bisher hatte sie nur gute Erfahrungen gemacht und immer irgendwie tatsächlich einen guten Kern erkennen können, aber als Kunoichi war sicher irgendwann einmal Schluss mit lustig. Wie Hei schon sagte: Ein Ninja musste in der Lage sein seine Gefühle abzutöten und jedem Befehl, ohne ihn zu hinterfragen, Folge zu leisten. Ob Ririchiyo wohl jemals blind einem Auftrag folgen könnte? Da war sie sich selbst nie so sicher, denn dahingehend war die Kunoichi sehr naiv. Sie hoffte an allem, was kein Happy End zur Folge hatte, irgendwie vorbeizukommen und eine alternative Lösung zu finden. Für sie war der Weg der Shinobi nach wie vor die Suche nach dem Glück und die Aufgabe, den Menschen irgend möglich zu helfen. Dass es nicht immer so enden würde, hatte sie zwar mal gehört, doch das glaubte sie noch lange nicht. Wahrscheinlich war sie mit ihren zwölf Lebensjahren noch nicht in der Lage zu realisieren, dass die Welt nicht aus rosa Zuckerwatte bestand…
Schmunzelnd lauschte das Mädchen den Worten des Tatsumaki. Erneut verwunderte der junge Mann sie, wie schon des Öfteren. Seine Art hatte etwas Bewundernswertes und es würde wohl keinen zweiten Ninja dieser Fraktion geben, der die Welt mit den strahlend blauen Augen des Jungen sah. Dies musste sie irgendwie fasziniert erkennen. »Deine Art die Welt zu betrachten, ist beeindruckend Hei-kun. Ich bin ehrlich gesagt noch nicht vielen Shinobi aus anderen Gegenden begegnet, aber allein die Tatsachen, wie du die Dinge siehst, machen dich zu etwas wirklich Speziellem. Wenn so mancher Mensch auch nur für einen Moment die Welt mit euren Augen sieht, bin ich sicher, dass man viele Dinge für sich selbst ganz neu ordnen muss…« Und ein weiteres Kompliment, welches die Aburame diesmal selbstständig und sicherer aussprach, denn Hei beeindruckte sie wirklich mit seinen Ansichten. Wo viele Menschen schon von Ekel sprachen, schien er etwas ganz anderes zu sehen und das machte ihn speziell. Und viele Leute sollten die Welt einfach mal mit anderen Augen sehen, fand sie zumindest. Immer wenn das Wort Versagen fiel, dachte Ririchiyo sofort an ihre Mutter und ihre harten Ansprüche. Sie konnte da nicht drum herum, auch wenn sie das wirklich nicht immer im Kopf haben wollte. Dieses machtlose Gefühl, wenn man anderen Menschen nicht helfen konnte oder bei einer Mission einfach ins Klo griff, das konnte sie sich richtig gut vorstellen, hatte es aber am eigenen Leib zum Glück noch nie erleben müssen. Allerdings hoffte sie nicht, dass ihr solche Momente völlig erspart blieben, denn sie wusste, dass man ohne Konfrontation nicht wirklich viel stärker wurde. Der Junge schien den Druck des Mädchens immerhin nachvollziehen, wenn auch vielleicht nicht nachempfinden zu können. Allein diese Geste machte die Aburame irgendwie glücklich, als er dann aber sagte, dass er glaubte sie könne das schaffen, wurde sie ein wenig verlegen. Sie zweifelte oft an sich, im Stillen, wenn es keiner hörte. Wenn sie dann ohne jegliche Förderungen einen Selbstbewusstseinsschub bekam, dann war sie irgendwie glücklich. Immer wenn der Tatsumaki von früheren Zeiten erzählte, bemerkte Ririchiyo erst wieder, dass er doch ein ganzes Stück älter war als sie. Von Geburt an, circa bis sie zwanzig Jahre alt waren, machten diese drei Jahre Altersunterschied einen wirklich großen Unterschied, was Erfahrung und Können anging. Wenn er also deutlich machte, dass sie jünger war als er, auch wenn es nur drei Jahre waren, dann war der Kunoichi durchaus bewusst, dass er das durfte. Warum er ihr erklärte, dass er an Taijutsu gescheitert war, wusste sie nicht, aber irgendwie war es beruhigend, dass es noch andere gab, die von einigen Dingen keinen Schimmer hatten… So es bei ihr mit dem Genjutsu war, dem sie nun nach dem harten Training wieder den Rücken zukehrte!

Ihre kleine Überraschung für Hei war übrigens offensichtlich gelungen, denn einen Moment lang brachte sie den jungen Mann mit ihrem mit Käfern übersäten Gesicht zum abrupten Schweigen. Doch es wurde noch besser, denn obwohl sie gehofft hatte Hei ein kleines Schreien zu entlocken oder Ähnliches, begann er einfach herzlich zu lachen, was auch ein gelungener Akt war. Ohne irgendwie angewidert zu sein oder Ähnliches, wirkte er eher neugierig und überrascht darüber. Dieser Junge war wirklich faszinierend, es schien egal zu sein was sie machte, er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Lächelnd beobachtete sie, wie er auch noch Kontakt suchte, ihr auf die Nase stupste und für einen Moment einen der Käfer entführte. Die Kikaichu waren allerdings nicht dumm und kehrten sofort zurück zur Mutter, wenn sie keinen anderen Befehl gab. »Warum es mich wohl nicht stört…«, murmelte sie leise, nachdem er dies verwundert festgestellt hatte. Langsam krabbelten die Käfer ihren Hals hinunter und verschwanden unter ihrer Kleidung. »Ich glaube das liegt einzig und allein daran, dass ich es nicht anders kenne. Wir werden mit ihnen quasi geboren, zumindest haben wir sie so lang, wie wir zurückdenken können.« Als er anmerkte, ob sie denn Kontrolle über sie hatte, musste sie lachen. »Sie machen nur, was ich sage. Ich konnte deinen halben Körper mit meiner Armee zukleistern, sozusagen, und sie würden dir nichts tun, so lang ich nicht den Befehl dazu gebe. Kikaichu sind sehr raffinierte Insekten, aber ich lehne es ab, dass sie sich das Chakra anderer stehlen, das wäre, als würde ich dir dein Essen wegfressen.«, erklärte sie amüsiert und lauschte weiter seinen Worten. Was er erklärte, löste eine Gänsehaut bei ihr aus. Warum? Nun, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er mit Sand etwa so Schreckliches tat… »Mit Sand begraben… Das klingt ziemlich grausam, aber vielleicht nur für uns, die in einer anderen Welt leben. Ich würde dich nicht verurteilen, wenn du dieses Können nutzt, aber ich glaube gutheißen, könnte ich es nicht.« Auch von den Händen flüchteten nun viele kleine Kikaichu wieder dorthin, wo sie hingehörten. Bis auf einem einzigen, der sich scheinbar seinen eigenen Weg suchte und auf der Nase des Tatsumaki landete. Er blieb dort sitzen, ohne dass sie etwas dazu sagte. »Die Wüste in Bewegung setzen? Bedeutet das, dass du etwas verändern möchtest? Ich habe keine Weltveränderungsgedanken. Ich weiß für mich, dass es viele Ungerechtigkeiten gibt, aber wir können nicht alles Schlechte aus der Welt schaffen. Unsere Erfahrungen machen uns zu den Menschen die wir sind und wenn man andere Bedingungen schafft, werden andere Generationen andere Erfahrungen machen. Die Frage ist, ob so etwas tatsächlich eine Weltverbesserung und sie nicht gar noch schlechter machen würde.« Der Käfer krabbelte unbeirrt auf der Nase des Tatsumaki um, während das Mädchen grinste. »Was mein Ziel ist? Hm… Wie gesagt, will ich nicht verändern, aber dennoch mit meinen Möglichkeiten für Einzelne ein Happy End erzielen. Also mit den Missionen, in denen ich arbeite sozusagen kleine Wunder für einige Menschen vollbringen, einfach nur um andere glücklich zu machen. Natürlich will ich auch meine Familie stolz machen, aber es gibt nichts, was ich für ich allein erreichen möchte, denn ich bin ein geselliger Mensch und mache mein Handeln fast immer von anderen abhängig, denn wenn es Menschen in meiner Umgebung nicht gut geht, dann kann ich nicht glücklich sein.« Sie kicherte leise, weil ihre Worte wohlmöglich mal wieder etwas überzogen wirkten, aber so war sie nun mal. Sprach immer aus dem Bauch heraus… »Wenn ich diesen Käfer bei dir ließe, würde ich dich immer wiederfinden. Allerdings nur für eine begrenzte Zeit, denn ohne Chakra verhungert er. Ich müsste dich nicht so aufwändig verfolgen wie Nanashi-san.«, erklärte sie wieder amüsiert, winkte aber ab. »Keine Panik, ich halte viel von der Privatsphäre anderer.« Darin unterschieden sich die Mädchen wohl. Natürlich war Ririchiyo genauso neugierig wie die Chikamatsu, aber sie wählte einen anderen Weg. Sicher waren beide gute Mädchen, aber dennoch von Grund auf verschieden…
 

Tatsumaki Hei

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Hei schmunzelte, hörte dem Mädchen schweigend zu, konnte sich aber einige Gedanken dazu machen - sie gab ihm ja immerhin Stoff genug. War er wirklich etwas 'Besonderes', wie sie sagte? Hei befürchtete, dass es nicht so war, auch, wenn er sich ein wenig geschmeichelt fühlte. Wer würde das nicht, wenn man ihn so preiste? Aber dem Tatsumaki war klar, dass er nur einer von Millionen war, wieso sollte er etwas besonderes sein, gerade er, aus den Tiefen der Wüste kommend und hier eigentlich total fehl am Platze? Nein, aber Hei war in dieser Hinsicht wohl vermutlich... nun, doch speziell. Normal wäre gewesen, dass er sich gut fühlte und das Kompliment akzeptierte, aber irgendwas störte ihn an dieser bedingungslosen Akzeptanz. Nachdenklich kratzte er sich am Kinn, erwiederte allerdings noch nichts, sondern entschied sich, die Aussage des Mädchens für voll zu nehmen. Ririchiyo schien zwar ein kleiner Sonnenschein zu sein, aber wenn sie schon etwas beweisen hatte können, dann, dass sie kein Dummkopf war. Im Gegenteil, die Aburame machte sich mehr Gedanken als so viele in ihrem Alter, weshalb das Gespräch mit ihr auch eine Erfrischung war, irgendwie. Eigentlich hatten die beiden nicht einmal besonders viel zu reden, aber... irgendwie entstanden doch immer Gespräche, lange sogar. Viel länger als die Gespräche des Tatsumakis sonst mit anderen Personen war. Vielleicht lag das an Ririchiyo; Vielleicht auch an der Atmosphäre und der Umgebung. Wenn man wusste, dass jemand ein Interesse mit einem teilte, dann konnte man gleich viel offener reden, oder? Schmunzelnd ließ er sich auf den Rücken fallen, sah zum grauen Himmel, aus dem immer noch der Regen pladderte. Langsam schien die Umgebung das Wasser aufzusaugen und tatsächlich zu erblühen - alles hier streckte sich dem Himmel entgegen, um das lebensspendende Nass zu erlangen, möglichst viel davon abzubekommen. Obwohl die eigentliche Schlacht wohl erst unter der Erde losging... ein leises Lachen entfuhr ihm. "Grausam? Diese Welt ist grausam. Im Grunde ist es grausam genug, dass wir schon in so jungen Jahren in eine solche Welt geschickt werden. Tod, Verletzungen, Kampf. Darauf werden wir schon vorbereitet." Er kicherte, zwinkerte das Mädchen frech an. "Aber es ist besser, unter Insekten begraben zu werden? - Als Feind einer Aburame steht einem so etwas doch sicherlich bevor, oder? Im Grunde muss man auf das zurückgreifen, was einem am Leben erhalten kann." Nachdenklich schlug er die Beine übereinander, überlegte, was er noch dazu sagen konnte. "Mal abgesehen davon, dass ich das sowieso noch nicht kann... Aus großer Kraft erwächst große Verantwortung, oder? Vielleicht habe ich irgendwann keine andere Möglichkeit." Kurz schwieg er, starrte nach oben. Nein, er wollte es auch nicht einsetzen... gegen anderes Leben, gegen Menschen. Aber wie schon gesagt - vielleicht war es nötig. Irgendwann einmal. Er zuckte leicht, als ihm ein Wassertropfen genau zwischen die Augen traf. Er murmelte einen leisen Fluch und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht, war dieser Tropfen doch ziemlich dick gewesen. Er blinzelte einige Male, um das Wasser aus seinen Augen zu bekommen und widmete sich dann wieder Ririchiyo.

"Die Wüste in Bewegung setzen war eigentlich eher wortwörtlich gemeint, jedenfalls vermute ich das bei Nanashi. Ich meinte es jedenfalls so; Einfach, weil ich nicht einmal weiß, was gut und schlecht ist... alles eine Frage des Standpunkts, würde ich sagen.", antwortete er kichernd. Ja, zuviel interpretieren war nicht immer gut, allerdings konnte er es dem Mädchen mit den rosa Haaren auch nicht übel nehmen, denn ganz verkehrt liegen tat sie nicht. Allerdings eben auch nicht ganz richtig. "Ich denke nicht, dass ich die Welt verändern kann.", fuhr er fort. "Das können nur diejenigen, die wirklich große Kraft besitzen, und ich befürchte, dass ich in diesen 'Machtolymp' niemals aufsteigen werde. Wenn es allerdings doch dazu kommen sollte, überlege ich mir das mit dem 'Welt verändern' noch einmal. Man kann nämlich nicht sagen, dass wir in einer perfekten Welt leben, obwohl..." Er lächelte gutmütig. "...ich es in solchen Momenten beinahe zu glauben bereit bin. Es ist nicht alles schlecht; Nicht alles gut. Aber Stillstand ist der größte Feind, den Menschen haben könnte. Stillstand führt zu Krieg und Leid. Weil Menschen es nicht besser können... gerade dann, wenn sie es gut haben, taucht etwas oder jemand auf, der diesen Frieden stört, ist es nicht so?" Er seufzte leise. "Allerdings würde das auch heißen, dass es überhaupt keine Möglichkeit gibt, je einen Zustand zu erreichen, den die Allgemeinheit als 'Gut' wahrnimmt, und das finde ich irgendwie schade." Schmunzelnd richtete er sich wieder auf, zögerte einen Moment und lächelte dann breit, strich dem Mädchen über den Kopf, zwinkerte. "Verzeih', irgendwie war mir gerade danach. Du meinst, ich bin nett? Ich denke, du bist noch um eine ganze Ecke netter als ich, oder?" Er zuckte ein wenig, als mit einem Mal ein Käferchen auf seiner Nase landete. Schmunzelnd schielte Hei - ziemlich stark sogar - und versuchte seinen Augeninternen Fokus auf das Tierchen abzurichten. Es war schwer, aber irgendwie gelang es ihm, selbst die Beine des Tiers in seinem Blickfeld gelangen zu lassen. Schmunzelnd hörte er zu, was Ririchiyo ihm erklärte - ah, also eine Art perfekte Möglichkeit, seine Feine - oder eben auch Freunde - zu verfolgen, ohne bemerkt zu werden? Raffiniert. Ja, wenn Nanashi so einen Käfer zur Verfügung gehabt hätte, wäre es auf der kleinen Lichtung vor einiger Zeit vermutlich wirklich anders gelaufen. Aber was geschehen war, war nicht mehr zu ändern, außerdem gefiel ihm das, was am Ende herausgekommen war, sowieso besser. Plötzlich huschte ein breites Grinsen über das Gesicht des Tatsumaki, als er noch einmal zusammenfasste - für sich - was diese Chakrakäfer ausmachte. Sie gehörten zu Riri, aber wenn sie ihnen befohl, eine gewisse Aufgabe zu machen, dann führten sie diese ohne Rücksicht auf Verluste aus... und sie ernährten sich von Chakra. Ja, das war alles soweit richtig. Hei beugte sich ein wenig vor, sah dem Mädchen tief in die hellen, blauen Augen, die seinen doch recht ähnlich waren. Trotzdem kam es ihm so vor, als wären ihre noch viel... wärmer, als seine es waren. Die Intensität seines Blickes war sicherlich bisher noch nie so groß gewesen - es schien, als wolle er in sie hineinsehen, nicht nur die Oberfläche ankratzen. Kurz sagte er nichts, sah einfach nur in ihre Augen, lachte dann. "Wirklich, du machst das wirklich sehr geschickt.", meinte er und tippte ihr sanft auf die Stirn. "Im Grunde bist du ihr wirklich nicht unähnlich. Gut, Chiyo, ich mache dir einen Vorschlag.", fuhr er grinsend fort. "Dieser Käfer bleibt bei mir, wenn er nichts dagegen hat, und kann sich auch von meinem Chakra ernähren. Dann weißt du immer, wenn du es denn wissen willst, wo ich bin - richtig?" Zufrieden nickte er. "Dann könntest du mich finden und musst es nicht dem Zufall überlassen. Nun... wenn du das möchtest. Für mich wäre das in Ordnung.", beendete er sein Angebot und zwinkerte. "Was sagst du dazu, Hana?"
 
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Wenn sie über diese Welt nachdachte, war Ririchiyo immer sehr unschlüssig, ob ihre Gedanken dahingehend überhaupt richtig waren. Sie war erst zwölf Jahre alt und konnte überhaupt nicht richtig einschätzen, was gut und böse bedeutete. Dennoch wagte sie immer wieder für sich selbst zu entscheiden, ob etwas richtig oder falsch ist. Eigentlich konnte man dies ja sogar töricht nennen, denn sie war viel zu jung und kannte diese Welt sogar fast nur aus Geschichten. Was hatte sie überhaupt schon gesehen, was ihr den Anlass dazu gab, die Welt in der die Shinobi lebten, als grausam zu bezeichnen? Außer ihrer Heimat und dieser Stadt hier hatte Ririchiyo noch nichts in dieser Welt gesehen und selbst das was sie sah, war alles nichts, was man hätte grausam nennen können. Auch ihre Aufgaben bisher, seit sie eine Kunoichi wurde, waren immer sehr friedfertig. Und dennoch wusste das Mädchen, dass diese schöne und ruhige Zeit ein Ende haben würde. Eines Tages würde Ririchiyo jeglichen Frieden und all ihre Unschuld verlieren. Blut würde an ihren eigenen Händen kleben, denn sie war eine Kunoichi. Und als sie Hei von Tod, Verletzungen und Kampf sprechen hörte, musste sie zustimmend und verständnisvoll nicken. Er hatte ja so Recht… »Wenn man es streng betrachtet, dann arbeiten wir alle aufs Morden hin. Keiner von uns ist in seiner Ausbildung soweit zu töten und zu bis zum Ende zu kämpfen und dennoch bekommen wir es immer wieder gesagt. Es wird uns so oft eingetrichtert, dass wir für unser Dorf stehen und fallen, dass es einen irgendwann nicht mehr berührt.« Während der Tatsumaki trotz des unangenehmen Themas immer weiter lächeln konnte, was entweder erstaunlich oder bewundernswert war, seufzte die Kunoichi nur leise. »Ich weiß schon lang, dass wir dazu da sind und wenn das jemand zu mir sagt, dann reagiere ich nicht mehr. Wenn ich aber tatsächlich jemandem Leid antun müsste, weiß ich nicht, ob ich es könnte.« Als er weiter sprach, wurde ihr die Deutlichkeit ihrer Aussage noch bewusster. Sie wusste ganz genau wozu die Käfer der Aburame da waren und was sie konnten, wie sie im Kampf genutzt werden und was in Kriegen zuvor vorgefallen war. Sie wollte eine Kunoichi werden, eine Aburame, auf die man stolz sein könnte. Doch wollte sie dafür das tun, was Hei gerade sagte? »Große Verantwortung… Es ist schwer. Wir arbeiten alle darauf hin die Besten und Stärksten zu sein, aber Verantwortung… Daran denkt man irgendwie nur selten. Ich möchte nicht in der Lage sein jemanden unter Insekten begraben zu müssen.« Wenn sie so darüber nachdachte, fand sie selbst den Gedanken daran fast unüberwindbar, dass sie einem anderen Menschen das Chakra stahl. Für Menschen war dies sozusagen Lebensenergie und wenn man ihnen dies wegnahm, wie sollten sie dann weitermachen? Der Gedanke machte Ririchiyo Sorgen, nein sogar mehr als das. Wie lang könnte sie diesen Weg überhaupt beschreiten? Während sie darüber nachdachte, blickte sie gerade aus und winkelte die Beine an, welche sie immer enger an ihren Körper zog und den Kopf seufzend auf die Knie stützte. Um sie herum hörte man nur das beruhigende Geräusch des Regens, welcher durch die Blätter und auf den Teich plätscherte. Ihr Käfer erkundete nach wie vor den Tatsumaki und Ririchiyo wäre fast in ihren Gedanken immer weiter abgedriftet, wäre da nicht dieser Junge, welcher es mit nur einem kleinen Geräusch immer wieder schaffte ihre Aufmerksamkeit zu fangen.

Sie lauschte ihm wieder schweigsam, seine Stimme konnte man im Vergleich zu ihrer leicht durch den Regen hindurch hören. So meinte er das also mit der Wüste in Bewegung setzen. Wahrscheinlich dachte Ririchiyo einfach viel zu viel nach. Sie hörte ihm beim Reden zu und bemerkte, dass auch der Junge scheinbar in seinen Gedanken oft viel weiter ging, als es der Grundgedanke verlangte. Das war eine Eigenschaft, welche auf manche Menschen vielleicht etwas nervig wirkte, doch für die Aburame war es angenehm, denn das erbrachte viele neue Sichtweisen. Noch bevor sie aber auf seine Worte regieren konnte, legte sich plötzlich eine Hand auf ihren Kopf und sie blickte den Jungen verdutzt an. Ririchiyo erschrak nicht, war aber verwundert. Diese Nähe war ungewohnt, vor allem ja in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich gar nicht so lang kannten. Sie schmunzelte und wurde etwas verlegen, wahrscheinlich einfach weil es ein ungewohnter Moment war. Als er sich entschuldigte, lächelte sie verlegen und schüttelte mit dem Kopf. »Ich weiß, dass ich wahrscheinlich total naiv und viel zu gutmütig bin… und genauso gut weiß ich, dass ich mir das abgewöhnen sollte, so lang ich noch so jung bin, denn je älter ich werde, desto härter wird es mich treffen, wenn irgendwann nicht mehr das Gute im Menschen überwiegt. Darüber habe ich schon oft mit meinem Vater gesprochen… Aber auf der anderen Seite will ich nicht aus meiner Haut raus. Ich bin doch eigentlich viel zu jung, um mir diese Unschuld verderben zu lassen. Im Groben weiß ich wie diese Welt aussieht, aber ich will es nicht wissen. Vielleicht bin ich nicht reif genug, um es nicht wahrhaben zu wollen oder einfach zu dumm, aber ich bleibe so lang so wie ich bin, bis es nicht mehr weitergeht.« Noch immer lag dieses verlegene Lächeln auf ihren Lippen. Ririchiyo dachte sehr viel über sich nach… Und das was er sagte, regte sie nur noch mehr dazu an, sich nicht davor verschließen zu können. »Übrigens sind Menschen von Natur aus nie damit zufrieden, was sie sind oder? Es wird nie ein richtiges Gut geben, genauso wie es keine perfekte Zufriedenheit gibt. Wenn man nichts zu meckern hat, ist man gleichgültig geworden. Wenn ich eines Tages tatsächlich denen gehöre, die etwas bewegen können, weiß ich nicht, ob ich etwas für die Allgemeinheit tue, denn in der Allgemeinheit gibt es immer den ein oder anderen, der die Welt mit anderen Augen sieht als ich. Aber ich hoffe für dich, dass du es irgendwann soweit bringst und die Wüste dann in die richtige Richtung bewegst.« Sie blickte ihn wieder direkt an und beobachtete amüsiert die Reaktion des Jungen auf den Käfer in seinem Gesicht. Dass er so freudig auf ein Insekt reagierte, machte sie irgendwie glücklich. Nicht oft hatte sie gesehen, dass jemand so positiv auf die kleinen Käfer reagierte, viele ekelten sich davon ja sogar. Seine Worte waren aber keine leeren gewesen, denn er schien tatsächlich gut damit auszukommen. Plötzlich beugte der Junge sich aber weit nach vorn und blickte ihr tief in die Augen. Schon wieder war sie peinlich berührt, weil das ziemlich ungewohnt war. Diesmal wurde sie sogar etwas rot auf den Wangen, absolut ohne dies zu bemerken. Als er dann aber mit seinem Vorschlag kam, war sie wieder gefasst und musste kichern. »Es ist eine Sie und sie hört nur auf mich, wird also nicht nein sagen. Pass gut auf sie auf, jeder Käfer ist für mich wie ein Bruder oder eine Schwester, vielleicht sogar eher noch ein richtiger Teil von mir. Ich merke es, wenn ihr etwas zustößt. Und gib ihr keine peinlichen Spitznamen!«, erklärte sie amüsiert und nickte ihm zu. »Auch wenn der Zufall uns scheinbar gern zusammenführt, finde ich die Idee gut. Sie wird ebenso reagieren, wenn ich in der Nähe bin. Du verstehst du Sprache der Insekten zwar nicht so wie ich, aber ich denke, du wirst es erkennen.« Wie würde sie ihm nicht verraten. Immerhin gab sie die Befehle. Das Chakra, welches ein einziger Käfer brauchte, würde Hei gar nicht bemerken, wenn es fehlte. Allerdings würde der Käfer mit Nervosität reagieren, wenn Ririchiyo in der Nähe war. Wie gesagt, sie entschied darüber Hei wissen zu lassen, wenn sie da war. Normalerweise würde sie dem Weibchen keinen solchen Fehler in der Spionage erlauben, aber hierbei handelte es sich ja nicht um Spionage, sondern eher Kontakt. Doch kurz nachdem der Vorschlag angenommen wurde, änderte sich alles…

Schlagartig riss der junge Mann ihr den Boden unter den Füßen weg. Wieso wusste der Sunanin davon? Es war nicht so offensichtlich, oder? Ririchiyos Gesicht hielt die Fassung, auch wenn ihr Magen gerade jetzt rebellierte. Es war nicht das erste Mal, dass jemand nach diesem Namen fragte. Geradezu jeden Tag wurde die Kunoichi nach einer Verwandtschaft mit der Schauspielerin gefragt. Allerdings traf es sie bei diesem Jungen erstaunlicherweise mehr. Warum? Sie hatte gehofft, dass der Sunanin die Shiroschauspielerin nicht kannte. Aber nicht nur das… Normalerweise würde sie nun lügen, sich rausreden oder ablenken. Sie wollte das geheim halten, denn sonst würde sie niemand mehr als Ririchiyo sehen, sondern nur als Hana. Die Frage war… Kannte Hei sie nicht mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie nicht wie Hana war? Sie musste sich nicht vor seiner Reaktion fürchten, aber vor etwas anderem… Wenn er es jemandem sagte, dann würde sie das nie mehr loswerden. Eigentlich durfte sie sich keinen Fehler erlauben, aber sie konnte ihm auch nicht ins Gesicht lügen. Und er sah ihr auch noch so tief in die Augen. Nun war sie überfordert… Wollte sich abwenden oder verkriechen… Doch egal was sie nun tat, sie würde sich verraten. Nachdem sie sich einigermaßen gefasst hatte, schluckte das Mädchen. Zuvor hatte sie ihn ein paar Sekunden wortlos angestarrt. »Mein Name lautet Ririchiyo, nenn mich bitte auch so.« Sie hatte nicht gelogen, aber auch nichts verraten… Die Frage war, ob er es so stehen lassen würde.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Regen. Regen war etwas schönes; Er wusch das Land rein, nährte Pflanzen und Tiere, war dafür verantwortlich, dass Flora und Fauna eben das waren, was sie hier waren - Regen war mit dem Meer und dem Grundwasser wohl das essentielle Element, welches Leben ermöglichte. Ergo war es eigentlich seltsam, das Menschen es nicht mochten, sich unterstellten und den Regen sogar ab und zu verfluchten, wenn er ihnen doch Nahrung gab, wenn es die Umwelt am Leben erhielt und ein ganzes System in Gang brachte. Bestes Beispiel: Die Wüste. Regen dort war ein Segen, etwas seltenes, nicht oft gesehenes, und wenn es regnete, reagierte die Natur mit unendlicher Dankbarkeit und blühte in einer Schönheit auf, die auch hier im Feuerreich, welches die meiste Zeit des Jahres Grün war, unerreicht war. Die Farben, die die sonst so karge Wüste hervorbringen konnte, waren kräftiger; Das Grün saftiger - aber die Lebenszeit umso kürzer. Irgendwie ähnelte dieser Vorgang diesem Moment. Es war ein schöner Moment, von Regen begünstigt, ein seltener Moment. Aber er würde vermutlich schnell wieder vorbei sein. Schade, aber irgendwann würde es eben noch einmal regnen. Hei schmunzelte leicht, beobachtete das Mädchen, war gespannt auf die Reaktion, die sie zeigen würde. Es war... anders, als er erwartet hatte, und irgendwie fühlte er sich ein wenig schuldig. Dieser Schuss ins Blaue - nun, halbwegs, aber sicher war er sich nun nicht gewesen - hatte voll ins Schwarze getroffen, und offensichtlich fühlte sich das Mädchen damit nicht wohl. Schlechtes Gewissen? Nein, das kannte Hei nicht. Er war mit sich selbst im Reinen - er sagte nichts, was er bereute. Normalerweise nicht. Aber das hier war irgendwie etwas anderes, weil die feingliedrige Ririchiyo für einen Moment so verletztlich aussah, dass es schien, als müsste Hei sie nur berühren, um sie zerspringen zu lassen. Genau da lag allerdings das Problem. Das wollte er nicht; Das hatte er nicht gewollt, hatte nicht vermutet, dass die Reaktion so ausfallen würde. Gut, die Möglichkeit hatte er natürlich in Betracht gezogen, aber... nun, es war eher nicht die Erste auf seiner Prioritätenliste gewesen. Deshalb schwieg er einen Moment, dachte über die Dinge nach, die die Aburame gesagt hatte; Was sie evaluiert hatte, was sie preisgegeben hatte, wie sie ihre Meinung formuliert hatte und ihm wieder Recht gegeben hatte. War es erstaunlich, dass sie sich so gut verstanden? Nein, eigentlich nicht - es gab auf der Welt zu viele verschiedenen Meinungen, als dass sich zwei Individuen so decken konnten wie er und Ririchiyo - aber sie sahen ja auch nicht alles gleich. Nur vieles; Trotz allem lebten sie in zwei verschiedenen Welten. Vermutlich hatte er sogar das sorgenfreiere Leben gelebt. Ärmer, weniger geachtet, aber weniger Druck und weniger beschäftigt mit sich selbst als eher damit, was war, nicht, was werden würde. Die Regentropfen ließen langsam an Intensität nach, während die beiden jungen Menschen nebeneinander saßen und schwiegen - und trotz des doch etwas drückenden letzten Themas war es nicht unangenehm. Schließlich räusperte sich der junge Mann, drehte den Kopf wieder zu Ririchiyo, und ein breites Lächeln stand auf seinem Gesicht. Sie war ja nicht die Einzige, die lächeln konnte; Hei hatte nicht nur gelernt, stets ein leichtes Lächeln auf den Lippen zu tragen - er hatte auch sein echtes Lächeln nicht vergessen, und das lächelte er jetzt, räusperte sich dann leise.

"Achtung, ich glaube, ich muss jetzt ein wenig länger reden.", meinte er und zwinkerte leicht. "Du hast mir viel zum Nachdenken gegeben, Chiyo. Erst einmal: Es ist ganz einfach, im Grunde jedenfalls. Ja, wir werden ausgebildet, um zu töten. Möglichst effizient, möglichst schnell; Möglichst so, dass möglichst wenig 'Schweinkram' entsteht, aber wenn ich ehrlich bin, gefällt mir der Gedanke genauso wenig wir dir. Wenn du niemanden unter Insekten begraben möchtest - tu es nicht. Ich werde niemanden von mir aus mit Sand begraben; Ich finde den Gedanken, einem Menschen so etwas anzutun, simpel absurd." Nachdenklich kratzte er sich am Kinn. "Die Frage ist eher, ob man im Falle der Selbstverteidigung nicht gezwungen werden kann, dem Feind alles entgegenzuwerfen, was man hat. Nicht jeder ist ein Mensch wie du: Pur, unverbraucht. Unschuldig. Glaub' mir, ich bewundere das - ich kann das nicht einmal mehr von mir behaupten. Leider. Außerdem bist du nicht einmal wirklich naiv - jedenfalls nicht auf den zweiten Blick." Hei kicherte. "Du machst dir sehr viel mehr Gedanken, als man vielleicht auf den ersten Blick denken würde, und genau das macht es so wertvoll, dass du dir ein wenig Naivität und Gutmütigkeit erhalten konntest. Es gibt genug junge Shinobi, die sich schon in deinem Alter damit anfreunden, töten zu müssen. Sei eher stolz darauf, wie du bist - nicht das Gegenteil. Aber das ist nur die Meinung eines Typen aus Suna, der von der großen weiten Welt nicht viel weiß.", meinte er, leckte sich ein wenig über die Lippen. Ein Schluck Wasser wäre jetzt wirklich gut. "Bleib wie du bist, solange es geht. Ich mag die Ririchiyo, die hier neben mir sitzt. Ich würde sie vermutlich vermissen, wenn sie einfach so verschwindet." Nachdenklich kramte er einen Moment in seiner Tasche, um einen Moment später den Schlauch mit Wasser darin herauszuholen. Das ganze Reden machte durstig - obwohl es regnete. Warum konnten Menschen nicht über die Haut genug Wasser aufnehmen? Das wäre doch äußerst praktisch. Genau so verhielt es sich mit dem Atmen... Insekten und Tiere allgemein waren da irgendwie besser ausgestattet. Allerdings gab es ja mittlerweile für alles irgendein Jutsu, wenn sich der junge Mann noch richtig an ein paar der Bücher aus der Akademie erinnerte. "Du hast Recht, Menschen sind nie zufrieden. Allerdings ist es eher so, dass ihnen vorgelebt wird, wie sie sein sollten, und dann richten sie sich danach. Was jemand ist, ist vermutlich nicht einmal mehr so wichtig. Du kannst damit zufrieden sein, ein Aburame zu sein, ich bin ein Tatsumaki, auch, wenn der Name gegen deinen klein wirkt. Ich denke, dass Leute sich zu sehr nach Dingen richten, die ihnen vorgegeben werden. Sei schlank! Sei stark und groß! Klug, belesen und achte darauf, das deine Haare gut aussehen! Männer müssen kurze Haare haben; Frauen lange. Jungen können nicht kochen und Mädchen spielen mit Puppen. Ist es nicht so?" Hei lachte leise. "Stereotypen, irgendwie. Nein, ich weiß nicht, um ehrlich zu sein, wie ich darauf antworten soll. Ich kann nur sagen, dass ich eigentlich mit mir selbst im Reinen bin - mit mir selbst bin ich eigentlich zufrieden. Natürlich, es gibt vieles, was ich besser hätte machen können und können werde; Allerdings gibt es nichts, was ich jetzt, in diesem Moment, tun kann. Ich vertraue darauf, dass ich in dem richtigen Moment die richtige Entscheidung treffen kann, und nur das zählt. Was für einen Wert hat es, sich darüber Gedanken zu machen, was in drei Jahren sein könnte; Oder wie ich jetzt aussehen könnte, wenn ich mein Leben dem Taijutsu gewidmet hätte?" Er spannte seinen Oberarm an und lachte. "Das würde sicherlich beeindruckender aussehen." Ein kurzes Schweigen entstand. "Ja, um ehrlich zu sein, insgeheim hoffe ich, dass ich einmal... die Wüste in eine Richtung bewegen kann, so, oder so. Es ist nicht einfacher in den Entscheidungen; Aber ein Leben, welches man selbst lebt und nicht andere für einen lenken, ist sehr viel lebenswerter." Wagemutige These? Eigentlich nicht. Im Grunde dachte sicherlich jeder so, oder? Hei war sich ziemlich sicher, obwohl es sicher Menschen gab, die sich damit zufrieden gaben, Befehlen zu gehorchen. Es war einfacher. So viel einfacher... verlockend. Aber langweilig. Hei holte Luft, ordnete kurz die verbliebenden Gedanken.

"Verzeih', aber... normalerweise spreche ich nicht soviel.", gab er zu und kratzte sich ein wenig verlegen am Kopf. "Du bist Schuld.", warf er ihr dann schmunzelnd vor, widmete sich dann erst einmal dem Käfer. Wichtig, befand er. "Eine Sie, aha. Peinliche Spitznamen? Käfer wäre aber ein wenig unpersönlich. Ich nenne sie Xiao. Ich glaube, das bedeutet 'Kleines Irgendwas', sozusagen." Namenswahl war noch nie seine Stärke geworden. "Aber ich nehme fast an, dass deine Käfer normalerweise keine Namen haben? Das wäre wohl keine Arbeit die leicht zu bewältigen wäre, was? Ich passe gut auf sie auf, allerdings kann ich das nur, wenn sie auch brav auf mir sitzen bleibt. Allerdings sollte sie sich verziehen, wenn ich bade. Ich glaube, Insekten mögen nicht unter Wasser getaucht werden... oder verhält sich das mit Chakratierchen anders?" Jetzt kam das wohl... schwierigste Thema, vermutlich. Hana. Hei wünschte sich nicht, dass er das Thema nicht angeschnitten hätte - es war gut so. Er hatte seine Bestätigung, im Grunde, und er würde dicht halten, wie aber konnte er ihr das glaubhaft klar machen? "Natürlich.", murmelte er und lächelte, sah aber nicht reumütig aus. "Allerdings wäre es wirklich zuviel verlangt, wenn du mir vorwirfst, so oberflächlich zu sein. Ich kenne dich kaum; Noch haben wir uns schon oft gesehen. Aber mir reicht so etwas; In der Wüste müssen wir ab und zu Leute nur an den Augen erkennen können. Und deine Augen könnte ich so einfach nicht vergessen. Vergiss die Haare, die Statur. Es liegt an den Augen.", meinte Hei und zwinkerte leicht, seine hellen blauen Seelenspiegel schienen leicht amüsiert zu blinken. "Mir haben schon einige Leute gesagt, dass auch meine Augen nicht alltäglich sind. So ähnlich verhält es sich mit meiner Wahrnehmung - jeder Mensch ist einzigartig." Er erhob sich, streckte sich leicht, genoss das Gefühl, seine Größe wieder einmal richtig spüren zu können. So eingefaltet war es eben doch nicht wirklich schön. Trotzdem ließ er sich wieder nieder, dieses Mal allerdings genau vor dem jungen Mädchen, sah in ihre Augen, wie er es vorher schon getan hatte. Was sah er da? War das... nicht nur Zurüchhaltung. Es ging ihr nicht einmal darum, das 'Geheimnis' an sich zu verraten? Nein, eher war es... Selbstzweifel? Angst? Nein... Hei verfluchte sich dafür, nicht in das Mädchen hineinsehen zu können, dann lachte er jedoch. Es war einfach. Schmunzelnd und ohne Vorwarnung zerwuschelte er ihr ein wenig die Mähne, beugte sich dann noch ein Stück vor. "Erstens: Dein Geheimnis ist bei mir sicher. Und... ich mag Ririchiyo sowieso lieber. Hana ist eine Figur. Mich interessieren keine Kunstfiguren." Es war nicht dabei geblieben, aber Hei hatte klarstellen wollen, dass er sie nicht deshalb anders beurteilen würde. Für ihn war sie Aburame Ririchiyo, eine fähige, angehende Kunoichi. Schmunzelnd hob er den kleinen Finger, wie sie es bei dem ersten Treffen getan hatte. "Ich spreche nicht über sie, versprochen. Wenn du mir nicht böse bist, dass ich es angesprochen habe. Einverstanden?"
 
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Um ehrlich zu sein hatte Hei ihr keine große Wahl gelassen. Ihre Entscheidung war, egal wie sie es dreht und wendet, vollkommen egal gewesen. Ririchiyo stand nun an einem Punkt, an dem es für sie eigentlich keinen Schritt mehr zurück gab. Entweder sie flüchtete jetzt oder sie versuchte mit Hei und dieser Situation zurechtzukommen. Eigentlich war sie nicht der Mensch, der davon rannte, aber gerade jetzt war ihr danach. Dennoch hatte fliehen keinen Sinn. Die einzige Möglichkeit, die sie gehabt hätte, wäre es abzustreiten und ihm einfach ins Gesicht zu lügen. Doch nun wo sie ihm einen Teil von ihr quasi übergeben hatte, etwas was sie nun verband, gab es kein Entkommen mehr. Auch wenn sie jetzt floh, egal ob sie die Beine in die Hand nahm oder Ausflüchte aus dieser Situation mittels Worten suchte… Sie würde hier nicht mehr herauskommen. Wenn sie ihn nicht anlog, dann würde klar sein, dass sie genau die Person war, die sie zu sein schien. Also war es sowohl emotional, als auch für ihre Zukunft völlig irrelevant, ob sie nun flüchtete oder eben nicht. So entschloss sie sich auszuharren und auf das Gute in Hei zu hoffen. Bisher hatte ihr Glaube an die Menschheit sie nie wirklich enttäuscht, jeder Mensch hatte eine Sonnenseite. Deshalb versuchte sie, trotz ihrer Angst und der Tatsache, dass sie sich wohl nie so unwohl in ihrer Haut gefühlt hatte wie jetzt, einfach abzuwarten und auf Hei zu hoffen.
Seine Reaktion war anders als erwartet. Ob er wohl sehr stark damit gerechnet hatte? Durch ihre Aussage hatte sie ziemlich klar gemacht, dass er im Recht war, aber war es denn so offensichtlich? Ririchiyo war so anders als dieses Mädchen, welches man immer im Fernsehen sah. Hana war ein richtiges Modepüppchen, eine Person, die kleine Mädchen anschwärmten. Dabei war sie nicht mal eine Persönlichkeit. Nur ihr Äußeres war einigermaßen echt, alles andere lief nur nach Drehbuch. Jegliche Überzeugung und Darstellung von Hana glich einer Lüge, denn nichts was aus Ririchiyos Mund kam, sobald sie Hana war, waren auch die Worte des Mädchens. Hana war eine selbstbewusste Schönheit, die im Leben alles erreicht hatte. Zwar ging sie schon in die richtige Richtung in Sachen Vorbildfunktion – etwas anderes würde Ririchiyo niemals darstellen, auch nicht unfreiwillig – doch war das nicht das Mädchen, was sie sein wollte. Sie mochte es nicht so sehr im Mittelpunkt zu stehen, sie sprach nicht gern so viel, vor allem nicht über Klamotten und Mode, wie die Figur es tat und vor allem war sie nicht so eine Rampensau. Wirklich nicht, es gab nichts Schlimmeres für sie. Und deswegen hasste sie diese Erwartungshaltung der anderen so sehr. Wenn man sie sah, dann dachte man, dass man Hana vor sich hätte und nahm Ririchiyo gar nicht mehr für voll. Egal wie sie war oder was sie sagte, sie konnte es nur falsch machen, denn am Ende würde es heißen: Du bist nicht Hana. Ririchiyo würde nie behaupten, dass sie ein schweres Leben hatte, vor allem nicht schwerer als andere. Gerade einem Wüstenjungen würde sie wohl kaum unterstellen, dass er es besser hatte als sie. Unzufrieden war das falsche Wort für ihre Situation. Eigentlich machte sie ja immer das Beste daraus. Und nun war sie auf den Weg gekommen, auf den sie wollte, auch wenn es hart gewesen war. Doch nur weil es anstrengend war, sollte es doch nicht so sein, dass man zurückblickte und sagte, dass alles schwer war, oder? Sie sah dem Jungen etwas reumütig in das lächelnde Gesicht. Nun kannte er Ririchiyo wirklich gut, vielleicht fast etwas zu gut für ihren Geschmack… Aber konnte man ihm vertrauen?

Der Tatsumaki meldete sich lächelnd zu Wort. Wie immer hatte er diese freundliche, natürliche Art, welche ihn charmant machte und wodurch es dem niedergeschlagenen Mädchen doch etwas besser ging. Sie hörte ihm aufmerksam zu. Auch wenn es um ganz andere Themen ging, als das letzte, was sie so berührt hatte, versuchte sie jedes Wort des jungen Mannes aufzunehmen und für voll zu nehmen, denn all das war wichtig. Wieder einmal machte der Tatsumaki deutlich, was für ein guter Kerl doch in ihm steckte. Ebenso wie sie, trotzdem sie beide einen Job hatten, der es ihnen abverlangte, schien der junge Mann auch im Traum nicht daran denken zu können jemals jemanden zu töten. Was sie Selbstverteidigung anging, brachte er sie wieder ins Grübeln. Ririchiyo war noch nie in ihrem Leben in einer ernsthaften Kampfsituation gewesen. Genau deshalb konnte sie nicht vorstellen was wäre, wenn es darauf ankäme. Der Gedanke war wirklich, wie er so schön gesagt hatte, völlig absurd. Wenn sie darüber nachdachte, was sie tun würde, wenn es hieß: töten oder getötet werden… Dann würde sie wohl lieber sterben. Das würde sie nicht aussprechen, niemandem gegenüber. Denn glauben würde ihr das ohnehin keiner. Außerdem wollte sie nicht unbedingt, dass jeder genau wusste, wie verletzlich sie doch ist. Sie war nun mal erst zwölf Jahre alt und auch wenn andere Shinobi oder Kunoichi in diesem Alter sicher anderes von sich behaupten konnten: Sie war noch nicht so weit. Es war vielleicht nicht immer die beste Wahl das kleine, naive, unschuldige Mädchen zu sein, aber sie hatte noch Zeit zu wachsen. Hei bestärkte sie nur in diesem Gedanken, vor allem aber driftete sie etwas ab, als der Junge sagte, dass er sie vermissen würde, wenn sie einfach verschwindet… Also war es doch die richtige Entscheidung gewesen nicht zu fliehen. Nach wie vor sehr schweigsam beobachtete Ririchiyo Hei und lauschte dem Regen, weil dieser sie zunehmend ruhiger machte. Während sie ihm weiterzuhörte, überlegte das Mädchen wie weit und übergreifend ihre Themen gingen. Sie sprachen immer mehr drum herum, doch es war ja nicht etwa ein Streitgespräch, sondern eher so, als würden sie sich in ihrer Meinung ergänzen und miteinander harmonieren. Als er ihr seinen muskulösen, naja eher nicht, jedenfalls seinen Oberarm zeigte, entlockte er dem Mädchen sogar wieder ein Schmunzeln. Der Junge sprach so viel, dass sie sich fragte, ob sie in den letzten Minuten eigentlich auch so viel geredet hatte. Erstaunlich was er ihr alles entlockt hatte… Er gab ihrem Käfer tatsächlich einen Namen, sogar einen, der nicht peinlich war, was sie freute. Und nun kamen sie bald zu dem Thema, welches ihr eigentlich sehr unangenehm war. Wieder blickte er ihr so tief in die Augen. Noch immer war sie ein bisschen ängstlich wegen dem was nun folgen könnte, doch schon sehr bald nahm er ihr die Angst, indem er ihre Haare völlig durcheinander brachte. Etwas perplex blickte sie ihn an, aber schon bald musste sie strahlen und blickte seufzend nach unten. Sie bemühte sich gefasst wieder aufzublicken und streckte ebenso wie er ihren Zeigefinger aus, um das Versprechen zu besiegeln. Nachdem dies getan war, ließ sie wieder los und sah ihn an…

»Eigentlich bin ich kein Mensch der viel redet.«, begann sie und seufzte danach wieder leise. Dies mochte wahrscheinlich im Moment ziemlich unglaubwürdig wirken, aber naja. »Ich weiß genau, dass ein Mensch nicht zufrieden ist, weil ich von mir selbst sagen kann, dass ich mit mir nicht zufrieden bin. Grob gesagt: Ich mag mich nicht. Es ist schön einen Menschen zu sehen, der von sich selbst sagen kann, dass er mit sich im Reinen ist und dass zufrieden ist, aber ich kann das nicht wirklich nachvollziehen.« Eine kurze Pause folgte, knappe Stille. Ob man dem Sonnenscheinchen solch ernste Worte überhaupt abkaufen konnte? »Bevor ich dazu mehr sage, aber noch etwas anderes… Der Name ist schön für einen Käfer. Viele Menschen würden es wohl als sinnlos empfinden ihnen Namen zu geben. Wenn es nur wenige wären, würde ich es auch tun. Tatsächlich habe ich ihnen als Kind jedem einen Namen gegeben, doch es wurden immer mehr und alle sahen gleich aus… Irgendwann gab ich es auf. Sie gehen von allein in solchen Situationen. Bei mir funktioniert das leichter als bei dir, denn sie leben ja in mir. Du wirst nicht viel von ihrer Anwesenheit merken, außer wenn sie dir mal um die Nase fliegt. Und ja, sie sind sehr empfindlich gegenüber den Elementen.« Sie räusperte sich und versuchte ernst zu bleiben, da das folgende Thema für sie keines zum Lächeln war. »Du fragst dich sicher, warum ich so komisch reagiert habe. Eigentlich ist bei der Frage nichts dabei und es ist auch nicht deine Schuld, dass ich so reagiere. Die Sache ist, dass ich nie Hana sein wollte und keine Wahl dazu hatte, schon seit vielen Jahren. Ich werde seit langer Zeit nur von wenigen Menschen als Ririchiyo betrachtet und sogar meine eigene Mutter sieht mich eher als Hana. Jeder fragt mich nach Hana und die meisten nahmen mich nie für voll. Ich musste lang darum kämpfen Kunoichi zu werden, eben weil ich dann nicht mehr Hana sein kann. Seitdem ich Genin bin, sehen die Menschen mich mit anderen Augen. Ich darf mir keinen Fehler erlauben, keine schwache Kunoichi sein und Hana keinen schlechten Ruf bringen, sonst darf ich nicht länger Genin sein. Deswegen gebe ich es normalerweise nicht zu. Allerdings kann ich nicht lügen. Ich lüge ungern, vor allem dich anzulügen, wiederstrebt mir. Deshalb mag ich mich nicht, weil ich immer wieder gegen meine Prinzipien handle und mich selbst verrate.« Und plötzlich schloss das Mädchen die Augen und ließ sich nach vorn fallen, wo sich ihr Kopf an die Schulter des Jungen lehnte. »Verzeih mir bitte, falls ich anmaßend bin. Ich weiß, dass das sicher unpassend ist, aber ich kann nicht ausdrücken, wie dankbar ich für dein Verständnis bin…«, fügte sie ganz leise murmelt hinzu und seufzte erneut. Dass ihr Spaziergang so schwierig werden würde, hätte sie nicht gedacht.
 

Tatsumaki Hei

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Hei hatte einige Möglichkeiten durchgedacht. Es wäre immerhin doch möglich gewesen, dass Sonnenschein Chiyo ihm doch ein wenig böse war - vielleicht wäre sie dann weggelaufen, oder hätte ihm direkt gesagt, dass er sich doch bitte zurückhalten sollte. Oder - eine andere Möglichkeit - sie hätte es ablachen können, hätte so tun können, als wenn es sie nicht wirklich interessierte. Im schlimmsten Falle hätte Hei wohl eine unglückliche Ririchiyo trösten müssen, aber das war nicht besonders wahrscheinlich. Was blieb? Etwas, womit er nicht gerechnet hatte, schon wieder! Das Mädchen machte Dinge, die nicht zu dem passten, was er sich dabei dachte. Aber vielleicht machte das ja gerade die Würze des Augenblicks aus, irgendwie - Hei konnte alles vergessen, was er vermutete und dachte. Die Aburame machte einfach, was sie wollte, und hielt sich nicht an das typische Drehbuch! - Etwas, was er durchaus begrüßte. Zu einfach waren Leute, die durchschaubar waren. Und irgendwie... war ihm eh klar gewesen, dass das Mädchen mit der seltsamen Haarfarbe nicht wie andere war. Allerdings waren alle Menschen irgendwo unterschiedlich. Verwundert sah Hei auf den rosafarbenen Haarschopf und damit auf Ririchiyo herunter, die sich an ihn gelehnt hatte, und ihre Dankbarkeit über etwas für ihn eigentlich selbstverständliches zum Ausdruck brachte, in einer Art und Weise, die ihn unmerklich tatsächlich ein wenig rot werden ließ. Wie hatte er damit auch rechnen können? Das war einfach nicht so, wie es 'normalerweise' war. Aber wieder... diese Situation war einfach nicht normal. Sie beide waren offensichtlich nicht ganz sie selbst; Hei sprach viel mehr als sonst, und sie wohl auch, wenn man ihren Worten Glauben schenken konnte - und Hei vertraute mittlerweile darauf, dass sie ihn nicht anlog. Natürlich nicht, wie sonst hätte er sich erklären können, dass sie sich ihm so öffnete? Verkehrte Welt; Er hatte vermutlich noch nie so viel mit einem Menschen außerhalb seiner Familie so schnell so viele Informationen und Meinungen ausgetauscht. Mal ganz abgesehen davon, dass es sicherlich das erste Mal war, dass ihm eine weibliche Person so nahe war - abgesehen von seiner Mutter und seinen Schwestern. Einen Moment lang wusste er nicht, was er tun sollte. Das, was Ririchiyo vermutlich vorhin schon vorgehabt hatte mit den Käfern - ihn aus dem Konzept zu bringen - hatte sie nun vermutlich unabsichtlich geschafft. Der junge Mann unterdrückte ein Kopfschütteln, seufzte innerlich und diskutiere einen Moment in sich selbst aus, was er jetzt machen konnte. Nichts? - Unmöglich. Das wäre vermutlich das schlimmste gewesen. Also weitermachen wie bisher. Der junge Mann legte vorsichtig einen Arm um das Mädchen, strich ihr über den Kopf und lachte leise. "Anmaßend? Nein, ich bin froh, dass du mir schon so vertraust. Es fühlt sich ein wenig seltsam an, oder? Mir geht es so. Nicht unangenehm; Aber ungewohnt. Irgendwie." Redete er Blödsinn? Hei wusste es nicht, aber irgendwie... war er gut drauf. Zwar schien auch Ririchiyo, die sich gegen ihn lehnte, ein wenig erschöpft zu sein - oder wie auch immer, allerdings hing es sicherlich mit dem Thema zusammen. Allerdings konnte es auch immer sein, dass es gut war, einmal über so eine Thematik zu reden... mit jemandem, der einen im Grunde noch nicht einmal gut kannte. Allerdings wusste er - und wohl auch Chiyo - dass er sie jetzt schon besser kannte als die Meisten. Vermutlich sogar besser als fast alle...

"Du bist nicht besonders fair gegenüber dir selbst.", murmelte der junge Shinobi schmunzelnd, während er - zugegebenermaßen - die Nähe der Aburame durchaus genoss. "Ich hatte keine Ahnung, das tut mir Leid. Irgendwie trifft mich keine Schuld, das ist mir klar, und es beruhigt mich. Aber trotzdem bitte ich um Entschuldigung.", fuhr er fort, beobachtete den See, während er überlegte, was er noch sagen sollte. Vermutlich würde sie keine Entschuldigung von ihm hören wollen - wieso auch? Sie hatte klargemacht, dass es nicht seine Schuld war, ihm bis zu einem gewissen Grad Dinge erzählt, die wirklich... intim waren. Privat. Und das ehrte ihn irgendwie; Aber die Umstände waren nicht so ehrenhaft. "Ich bin aber froh, dass du deine Prinzipen manchmal ein wenig missachtest. Ansonsten hätte ich dich nicht so kennengelernt. Ich werde nichts dazu sagen, was du erzählt hast: Nicht viel, außer, dass ich Ririchiyo kennengelernt habe, nicht Hana. Davor brauchst du keine Angst zu haben; Aber es ist schade, dass sich Menschen von einem strahlendem Äußeren so täuschen lassen, nicht wahr?" Einen Moment schwieg er, und wieder eroberten die Geräusche der Natur ihr Terretorium zurück. Quaken, Sirren, Rascheln; Tropfen, rauschen, piepsen, zwitschern. Hatte er das richtig verstanden? Das Mädchen hatte ja schon vorher von Druck gesprochen; Davon, wie schwierig es war für sie, ein Shinobi zu sein, weil die Familie zwar geschlossen hinter ihr stand, allerdings auch Erwartungen hatte. Hohe Erwartungen. Gehörte Hana etwa auch dazu? Das wäre... kaum zu fassen für Hei. Was für eine Anmaßung von ihm, zu behaupten, er könnte den Druck, den sie hatte, nachvollziehen oder gar verstehen. Eine glatte Lüge, wie er nachträglich feststellen musste, und nachdenklich zogen sich seine dunklen Augenbrauen ein wenig enger zusammen. Es war nicht seine Sache; Nicht seine Angelegenheit. Alleine Ririchiyo konnte vermutlich etwas an der Situation tun, in der sie war, diese Drucksituation - aber dafür musste sie älter werden. Stärker und Stärker, bis sie niemand mehr einfach ignorieren konnte. Es würde sicher nicht lange dauern, dann würde Ririchiyo Hana überflügeln - davon ging Hei aus - aber vielleicht doch zu lange? Da war wieder dieses Gefühl der Hilfslosigkeit. Mal abgesehen davon, dass das Mädchen seine Hilfe nicht wollen würde, vermutete er, dass er nicht einmal die Kraft hätte, etwas zu tun. Ein leises Seufzen entwich ihm und er schüttelte leise lachend den Kopf, ein wenig fassungslos - jedenfalls schien es so. "Ich habe das komplett unterschätzt. Ich entschuldige mich nicht noch einmal, ich denke, davon hast du bereits genug.", sinnierte er und schmunzelte. "Trotzdem glaube ich, dass du mit dir selbst zufrieden sein kannst. Unter dem Druck würde ich vermutlich blocken; Komplett. Sei, jedenfalls für dich selbst, im Stillen, wenn es möglich ist, stolz auf das, was du bist, und was du kannst. Als Ririchiyo - auch, wenn ich dich und das vermutlich anders sehe als Leute, mit denen du normalerweise zu tun hast." Kurz schwieg er. Nein, ab und zu musste man eben einfach einmal mit einem Thema abschließen, richtig? "Wenn ich dir irgendwie bei einer Sache behilflich sein kann, dann weißt du ja, wo du mich findest. Xiao wird dich leiten, richtig?" Hei lachte leise. "Mir fällt nichts mehr ein, was ich sagen könnte.", gab er dann zu. "Also bin ich jetzt erst einmal ein wenig ruhig.", endete er und schwieg, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Und schließlich, als Ruhe an dem Platz einkehrte, an dem sie saßen, hörte auch das Geräusch des Regens langsam auf, die Welt für sich zu beanspruchen - der Himmel schloss seine Pforten und langsam lichteten sich die Wolken. In einigen Minuten könnte sogar die Sonne herauskommen - jedenfalls, wenn der junge Suna-nin die Wolken und deren Zugrichtung richtig deutete. Das Glucksen und Plätschern, welches das Geräusch des Regens ersetzte, deutete darauf hin, dass sich das überschüssige Wasser auf der Erde sich seinen Weg zu dem kleinen Teich suchte, und jetzt konnte man wirklich die frische, gereinigte Luft genießen. Schließlich, nach einer Zeit, die sich wie eine Stunde anfühlte, es aber sicherlich nicht gewesen war, erhob Hei doch noch einmal die Stimme. "Und nun, Chiyo?" Eine simple Frage. Viele Möglichkeiten, darauf zu antworten.
 
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Ob sie sich das wirklich gut überlegt hatte? War es nicht doch ein wenig sehr anmaßend einem Jungen, den man erst zwei Mal im Leben gesehen hatte, so nahe zu kommen? Was sie darüber denken sollte, wusste das Mädchen nicht. In Gedanken hatte sie kurz darüber gerätselt, war aber zu keinem Ergebnis gekommen. Wenn man es genau nahm, dann sprach viel dagegen jemandem eigentlich so Fremden so nahe zu kommen. Allerdings empfand sie den Tatsumaki nun nicht mehr als so fremd. Sie hatte ihn zwei Mal getroffen und während dieser Treffen nicht nur sehr viel über den Jungen erfahren, sondern auch viel über sich preisgegeben. Also kannten die beiden sich doch sehr gut, oder nicht? Ririchiyo hatte in ihrem Leben nur selten Menschen gehabt, die sie als Freunde bezeichnen würde und selbst diesen war sie zwar öfter begegnet, aber kannte sie lang nicht so gut. Was war der Tatsumaki nun also? Auf jeden Fall war Hei für sie ein Mensch, dem sie vertrauen konnte. Er sah sie als Menschen und schien sie so zu mögen, wie sie ist. Auch wusste er von der Sache an ihr, die sie selbst am allerwenigsten mochte und war dennoch scheinbar nicht wütend auf sie. Was sagte dies aus? Wahrscheinlich dass sie ihm tatsächlich zu Recht vertraute. Die Frage war aber immer noch, ob sie mit ihrer Kopflosigkeit nicht etwas zu weit ging. Immerhin war sie nach Gefühl gegangen, hatte abgewogen ob richtig oder falsch und hatte dann doch einfach das getan, was ihr gerade in den Sinn gekommen war. Und nun lehnte sie an einen eigentlich noch halb fremden jungen Mann und bereute es nicht einmal. Eher fragte sie sich noch immer, ob ihre Entscheidung richtig war. Für sich selbst war sie zufrieden damit, doch zu so einer Entscheidung zählten immer zwei Personen, nicht wahr?
Und so musste sie so lang abwarten, bis der Junge nun deutlich machte, was er davon hielt, was sie sich da gerade wagte. Komisch dass sie nur daran dachte, dass es vielleicht unpassend war und nicht daran, dass er es vielleicht peinlich fand oder ihn verlegen machte. Ein bisschen trottelig und naiv war sie schon, aber naja. Hei wirkte nun auch nicht wie der Typ, der leicht in Verlegenheit zu bringen war. Da hatte sie wohl doch ein gutes Stück Arbeit geleistet, nicht? Und das diesmal völlig unbewusst. Seine Reaktion machte ihr immer noch nicht richtig deutlich, was sie sich da eigentlich gewagt hatte. Sie seufzte leise, als er sich traute einen Arm um sie zu legen und ihr über den Kopf zu streicheln. Das Zweite war ja nun auch nicht mehr so ungewohnt, immerhin hatte Hei sich da zuvor auch nicht wirklich zurückgehalten. Man könnte fast sagen, dass sie sich daran gewöhnt hatte. Die Worte die folgten, entlockten ihr ein leises Kichern. Was dachte er eigentlich von ihr? Er sprach davon, dass sie ihm schon so vertraute? Eher sollte er sagen, dass sie dies überhaupt tat, denn so etwas war nicht unbedingt üblich, wenn man sich zum zweiten Mal traf. Seltsam? Jetzt wo sie darüber nachdachte, war es schon ziemlich ungewohnt. Aber Ririchiyo war eigentlich ein sehr anhänglicher Mensch, quasi eine kleine Knutschkugel, schon von Haus aus. Vielleicht machte es ihr deshalb nicht so sehr zu schaffen – oder noch nicht. So richtig realisierte sie dies wahrscheinlich auch noch nicht, weil sie so weit in Gedanken war. »Schon irgendwie. Aber wie du sagtest, nicht unangenehm.«, murmelte sie leise, eher vor sich hin, als zu ihm, da sie ihn ja nicht ansah. Naja, nicht sein Gesicht zumindest. »Ich hoffe, dass sich mein Vertrauen dir gegenüber bezahlt macht. Du sagtest selbst, dass du es gut findest, dass ich an meiner Naivität und Unschuld hänge. Verdirb mir das also bitte nicht.« Das klang nun sehr sachlich, aber das mochte daran liegen, dass das Mädchen gerade im Moment ziemlich sensibel war. Als er sich entschuldigte, kicherte sie erneut. Und er sagte, dass sie zu nett war? Da waren sie sich doch wohl mehr als sehr ähnlich. Vielleicht hatte es aber auch was mit Sympathie zu tun, wer weiß. Was er damit meinte, dass sie nicht fair gegenüber sich selbst war, konnte sie nicht wirklich nachvollziehen, was wohl daran lag, dass sie sich über sich selbst gar nicht so viele Gedanken machte. Da entlockte Hei ihr etwas sehr unübliches, aber das bemerkte sie gar nicht so sehr. Während er sprach, schwieg sie und lauschte ihm aufmerksam. Auch als Ruhe einkehrte und nur noch die Geräusche um sie herum zu hören waren, blieb sie sehr schweigsam und entspannte sich zunehmend. Dabei vergaß sie momentan völlig in was für einer Position sie sich überhaupt befand. Der Regen wurde zunehmend schwächer und das Plätschern um sie herum immer leiser, somit wurden die Tiergeräusche immer lauter und das Quaken der Frosche brachte Ririchiyo nur noch mehr zum Schmunzeln. So langsam hatte sie sich beruhigt und dem Sonnenscheinchen ging es wieder besser. Und was tat Hei? Der entschuldigte sich erneut bei der Aburame und versuchte sie aufzumuntern. Er war wirklich ein guter Kerl. Als er das Thema zu einem Ende brachte, nickte sie leicht, was er ja sicher merken sollte. Dann wurde es wieder ruhiger und der Regen kam langsam zu seinem letzten Ende…
Und genau in diesem Moment ging der kleinen Aburame ein Licht auf. Ihre innere Stimme bevormundete sie gerade sozusagen: … Ist dir eigentlich klar, dass du dich da gerade an die Schulter eines Jungen lehnst? Auch wenn er nicht völlig fremd ist, findest du das nicht ein bisschen… Naja du weißt schon? … Genau dann, als er fragte was nun kam, schnippte Ririchiyo quasi nach oben, riss den Kopf hoch und blickte den Jungen mit den großen, ungläubigen blauen Augen an. »I-Ich… äh… Ha-Hab…« Stottern? Was zur Hölle war denn jetzt? Ihr Gesicht wurde schlagartig ganz heiß. Sie legte perplex die Hände auf die heißen Wangen, als ihr bewusst wurde, dass ihr Kopf sicher knallrot angelaufen war. Ihr entwich ein Seufzen, welches dann systematisch – und natürlich total offensichtlich – von einem verlegenen Kichern verdrängt wurde. Oh! Sie sollte den verfluchten Satz noch beenden, aber: »…« Es folgte ein Räuspern. »Völlig vergessen was ich sagen wollte. Hehe…« Oh Gott… Konnte es eigentlich noch peinlicher werden? Ririchiyo wollte gerade gern im Boden versinken. Wo kam dieser Unsinn nun her? Etwas ratlos wie sie nun reagieren sollte, kratzte sie sich am Hinterkopf. »E-Entschuldige. Wo… Waren wir gerade?« Nun hatte er eine Frage, auf die er beliebig antworten konnte, da Ririchiyo völlig neben sich zu stehen schien. Warum? Das wusste sie auch nicht so genau. Allerdings hatte er nun wirklich unzählige Möglichkeiten darauf zu reagieren… Chiyo ahnte, dass es sicher etwas mit Gelächter zu tun haben würde… Ihr Kopf glich immer noch einer Tomate…
 
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Tatsumaki Hei

Chuunin
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Verdutzt. Verdutzen. Ein komisches Wort, wenn man es mehrere Male hintereinander sagte, aber Heis Verstand konnte selbst kein besseres Wort für den Zustand finden, in dem er sich im Moment befand. Noch eben hatte sich das Mädchen an ihn gelehnt - sein Kopf weigerte sich vermutlich aus Selbstschutz, andere Ausdrucksweisen für die Situation zu finden - und dann plötzlich verfiel sie in seltsamen Aktionismus. Vielleicht war ihr ja jetzt gerade erst aufgefallen, was sie dort gemacht hatte? Jedenfalls erwiderte der junge Mann ihren Blick, zog eine Augenbraue hoch und beobachtete dann - ein wenig skeptisch - wie sie rot wurde. Rot nicht im Sinne von 'Eine leichte Röte legte sich auf ihren Wangen nieder', sondern rot im Sinne von 'Der Kopf von Ririchiyo wurde einige Nuancen dunkler und nahm eine beinahe ungesund wirkende Färbung an'. Trotz der seltsamen Situation bewegte sich das Mädchen allerdings nicht von ihm weg, was ihm ein Schmunzeln entlockte, und schließlich fing sie an, verwirrt zu stottern, wurde nur noch röter und entschuldigte sich schließlich. Einen Moment lang nur, einen ganz kleinen Moment dauerte es, bis er das alles verarbeitet hatte, dann prustete er zuerst leise ein wenig, grinste breit und brach dann in lautes Lachen aus. Nein, Ririchiyo hatte ihn wieder überrascht mit dem, was sie tat. Erwartet hatte er irgendeine überlegte Antwort, die durchblicken ließ, dass das Mädchen, welches ihm im Moment so nahe war, eben nicht nur ein kleines Mädchen war, naiv und ein Sonnenschein; Aber irgendwie hatte sie genau das Gegenteil eben doch getan. Hei konnte garnicht aufhören, kicherte noch leise vor sich hin, schüttelte den Kopf leicht und zerstrubbelte ihr noch einmal das Haar, welches langsam seine ursprüngliche Form komplett verlor, aber das kümmerte ihn nicht. Chiyo würde schon wissen, wie sie das schnell wieder in Ordnung brachte. Schließlich beruhigte sich der Suna-nin ein wenig räusperte sich leise, sah aber immer noch amüsiert aus. Beinahe hätte er wieder gelacht, als er sich gerade gefangen hatte, hustete dann leicht, um es zu unterdrücken. "Keine Sorge, ich glaube, dein Vertrauen mir gegenüber ist nicht verschwendet; Jedenfalls hoffe ich, dass ich deine hohen Erwartungen erfüllen kann, Ririchiyo-sama!" Noch einmal schüttelte er ungläubig den Kopf, salutierte dann spaßeshalber. Wo, bei dem staubigen Sand der Wüste, war nur dieser Anfall des Mädchens hergekommen? Noch einmal kicherte er. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wenn du allerdings darauf bestehst: Du bist entschuldigt. Und es gibt wirklich keinen Grund, sich so aufzuregen.", meinte er, zwinkerte und streckte sich leicht und strich sich die langen, schwarzen Haare aus dem Gesicht, die bei seinem Lachanfall überall hingefallen waren, nur nicht in ihre normale Richtung.

"Wo waren wir stehen geblieben, eine gute Frage..." Irgendwie hatte er das auch gerade nicht mehr wirklich im Kopf. Sie hatten soviel Gedanken ausgetauscht, dass es unmöglich war, genau zuzuordnen, was wirklich das Letzte gewesen war; also musste sich Hei erst einmal wieder sammeln. Allerdings war es natürlich jetzt auch für Ririchiyo einfacher - sie hatte die Situation einfach umgekehrt. Jetzt war er in der Position, eine Antwort geben zu müssen. Hatte sie das unterbewusst gemacht? "Ich glaube, wir waren da stehen geblieben, wo ich dich gefragt habe: 'Was nun', woraufhin du dich ein wenig seltsam verhalten hast.", fasste er grinsend zusammen und zwinkerte. Das war ja nicht so ganz unwahr, oder? Immerhin war die kleine Tomate vor ihm kein Gemüse, sondern eine Aburame! "Tut mir Leid, tut mir leid. Das ist nicht böse gemeint, aber ich hätte wirklich nicht mit dieser Reaktion gerechnet." Oh ja, Hei hatte Spaß gehabt, aber er hatte nicht über Ririchiyo gelacht; Sondern eher, weil die Situation so absurd war, ein wenig peinlich, aber auch... interessant. Nicht verachtenswert. In diesem Moment brach ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke und erleuchtete den Teich und auch den Platz, an dem sie saßen - und sofort spürten die beiden dort sitzenden Menschen, dass es wärmer würde. Die kühle Luft und der Sonnenschein zusammen verstanden sich ausgezeichnet; Es war ein schönes Gefühl, endlich wieder die Kraft des Feuerballs auf der Haut zu spüren. Regen war schön; Aber Sonne war nicht minder schön, jedenfalls für den Tatsumaki. Schmunzelnd sah er die Aburame mit den rosanen Haaren an, schnalzte mit der Zunge. "Es hat aufgehört zu regnen.", stellte er unnötigerweise fest, stand auf, hob das Mädchen einfach mit hoch und stellte sie dann akkurat wieder auf die eigenen Füße, grinste. "Ich habe deine Gesellschaft sehr genossen, Chiyo.", gab er zu und nickte zufrieden. Die Sonne schien ihm ins Gesicht, wärmte ihn immer weiter, während sich der regnerische Nachmittag in einen malerischen Frühlingsabend verabschiedete, als die Wolkendecke endgültig aufbrach und die Sonne ihre Strahlen durch den gesamten Wald schickten; Nicht von oben, natürlich, denn es war nicht mehr Mittags - eher seitlich, sodass die feuchte Umgebung, die nassen Steine, Baumstämme und Blätter einen goldenen Schimmer erhielten, genau wie der See, auf dessen Grund man jetzt, aufgrund des Sonnenstands- und scheins, sehen konnte. Dort tummelten sich anscheinend wirklich einige kleine Fische - wie die wohl hierher gekommen waren? Anscheinend war der Teich doch nicht ganz so vergessen, wie er am Anfang geschienen hatte. Aber mit der Sonne kam auch die Offenheit des Waldes zurück - im Regen rückte man zusammen, alles wurde enger, die Sicht begrenzt, irgendwie. Im Sonnenschein wirkte alles weiter, offener. "Das ist ein schöner Platz, aber ich denke, ich werde langsam zurück in die Stadt... mh, wenn ich das richtig erinnere, fängt morgen eine Mission an, an der ich teilnehmen sollte, immerhin bin ich dafür eingeteilt worden." Hei kicherte leise, und sein Lächeln war plötzlich noch ein Stück glücklicher. "Es geht nach Suna.", murmelte er und nickte dann in Richtung Stadt. "Kommst du mit?" Letztendlich wollte er das Mädchen natürlich nicht einfach so stehen lassen. Immerhin war das hier keine normale Begegnung gewesen. Wie auch ihre Erste nicht. "Übrigens, Chiyo... gilt dein Angebot mit den Büchern noch?"
 
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Dass sie Hei mit ihrer ganz natürlichen, wenn auch definitiv etwas merkwürdigen, Art so sehr verblüffte, könnte sie sicher gar nicht nachvollziehen, wenn sie es wüsste. Nun, im Moment kam sie sich ja auch eher ein bisschen dumm oder trottelig als tatsächlich in irgendeiner Art und Weise faszinierend vor. Ohje. Ririchiyo entging natürlich nicht, wie skeptisch er sie ansah. Ob er sie nun für völlig bescheuert hielt? Dabei wollte sie doch gar keinen schlechten Eindruck auf den Jungen machen. Verflucht, wieso war sie nun so durcheinander? Er schmunzelte und dies bewies, dass sie mit ihrer Vermutung nicht ganz falsch lag. Die Frage war: Warum amüsierte er sich? Da gab es nämlich viele Gründe. Entweder er lachte sie aus, weil sie so unüberlegt gehandelt hatte, oder er lachte sie aus, weil sie sich nicht darüber im Klaren war, was sie da getan hatte, oder aber auch, weil ihr Knopf knallrot angelaufen war… Vielleicht auch weil sie nun stotterte? Oh da gab es so viele verdammte Möglichkeiten und Ririchiyo war sich nicht sicher, worüber sie am ehesten lachen würde, aber sie war sich sicher, dass sie es würde. Und da kam es. Ganz plötzlich, genau so, wie sie es erwartet hatte. Erst ein leises, irgendwie passendes Prusten knapp darauf gefolgt von lautem Gelächter. Sein Lachen machte ihn wirklich sympathisch… Seine Art zu lachen und worüber er lachte, einfach diese unbeschwerte Art und seine Offenheit was das anging. Wenn man nun mal außer Acht ließ, dass er gerade über sie lachte… Dass sie ihn mit ihrer Art scheinbar überraschte, war der Aburame gar nicht so bewusst. Sie war eben manchmal tatsächlich ein bisschen verwirrt, tollpatschig oder auch unschuldig naiv, aber das machte sie wohl aus. Tatsächlich war die Aburame oft sehr reif und scheinbar erwachsen für ihr Alter, doch der Schein kann eben trügen. Nach wie vor war sie ein zwölfjähriges Mädchen, aber man musste ja nicht so schnell wie möglich erwachsen werden. Zum alt sein würde der Kunoichi noch genug Zeit bleiben. Verlegen kicherte sie, als der Junge ihr amüsiert durch die Haare wuschelte. Sie wusste nicht warum, aber das wiederum störte sie so gar nicht. Wenn man danach ging, hatte Hei fast etwas an sich, was ihn einem großen Bruder ähnlich machte. Obwohl Ririchiyos einzige ältere Schwester nie so nett zu ihr war wie der Tatsumaki es gerade war. Etwas entspannter schüttelte sie leicht den Kopf und legte ihre Haarsträhnen schnell wieder zurecht. »Ririchiyo-sama?«, wiederholte sie ein wenig verblüfft. »Du sagst mir, dass ich dich unbedingt mit Vornamen ansprechen soll und behandelst mich nun wie eine Prinzessin?« Sie kichert während sie fragte, woraus man schließen konnte, dass dies keine ernstgemeinte Frage war. Einen Moment lang musste sie über das Wort was sie eben sagte nachdenken. Ein bisschen absurd, aber Hei hatte ein bisschen was von einem mysteriösen Prinzen aus der Wüste, zumindest was seinen Charme angeht. Das war eigentlich eine gute Frage… Wo war das hergekommen? Diese Frage würde sie selbst nicht beantworten können. Wahrscheinlich so eine vorpubertäre, hormonell bedingte Panikattacke. Wer weiß wie sie wohl reagieren würde, wenn sie tatsächlich schon ernsthaft über solche Dinge nachdenken würde? Wahrscheinlich war es doch gut, dass sie noch ein solcher Kindskopf war…
Und wo waren sie nun? Seltsam verhalten. Verlegen kicherte das Mädchen und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, um das Aufkommen einer leichten Röte im Gesicht zu verbergen. Diesmal würde sie nicht zur Tomate werden, aber das machte sie nicht unbedingt weniger verlegen. »Schon gut.«, murmelte sie leise. »Ich muss gestehen damit auch nicht gerechnet zu haben…«, fügte sie noch hinzu um ihre Scham zu überspielen und räusperte sich leise. Kurz nachdem sei dies sagte, wurde das Mädchen kurzzeitig geblendet. Nanu, was war das? Sie blickte sich danach um und entdeckte die strahlende Sonne, welche ihr ein breites Lächeln ins Gesicht zauberte. Der Teich leuchtete und glitzerte förmlich. Auch die Regentropfen an den Grashalmen spiegelten die Strahlen und gaben der Umgebung ein ganz neues Bild. Auch der Aburame wurde sofort ein wenig wärmer, nicht nur körperlich, denn die Sonne brachte auch viele angenehme Glückshormone mit sich, die einem sofort ein Lächeln auf die Lippen zauberten. Als der Regen nun vorübergegangen war, stand der Tatsumaki auf und erkannte zufrieden, dass sie eine angenehme Zeit zusammen verbracht haben. Ja, so war es wohl gewesen. Auch wenn Ririchiyo einige Momente davon lieber vermieden hätte, würde sie es doch nicht bereuen, sie erlebt zu haben. Kleine Fehler waren ebenso ein winziger Teil eines wunderschönen großen Ganzen. Lächelnd nickte sie zustimmend zu und stellte sich auch auf. Bald war es Zeit wieder nach Hause zu gehen, für heute hatte sie ja auch wirklich schon viel erlebt… Der angenehme Geruch vom bezaubernden Grün nach einem Schauer stieg dem Mädchen in die Nase und ließ sie nur noch mehr strahlen. Die Natur hatte so viele Schätze, denen man sich oft so gar nicht bewusst war… Manchmal würde Ririchiyo den einen oder anderen Menschen gern mal mit der Nase darauf stoßen! Freudig lauschte sie den Worten von Hei und reagierte, fast etwas unhöflich, sofort auf seine Worte. »Oh? Du gehst nach Suna? Wie toll! Lass Xiao ein bisschen was von deiner Heimat sehen, damit ich auch ein paar Eindrück gewinne, wenn ihr wieder zurück seid!«, quasselte sie neugierig und hibbelig los. Fast wieder so, als hätte man sie ausgewechselt. Als er sie gerade fragte, ob sie ihn begleitete, nickte sie eifrig und lächelte ihm entgegen. In der Sonne leuchteten ihre blauen Augen nur umso mehr, aber das musste man Hei sicher nicht zeigen, der kannte das ja von Haus aus selbst. »Oh ja! Natürlich gilt das noch. Du solltest unbedingt mal vorbeikommen. Ich wette ich finde schon ein passendes Buch für dich.« Sie strahlte ihn förmlich an vor Begeisterung. Da kam ihr eine Idee! Die ganze Zeit hatte sie den Charme des Tatsumaki bewundert… Deshalb dachte sie kurz darüber nach eine seiner Gesten nachzuahmen… Leider mit mäßigem Erfolg, denn Ririchiyo hatte gerade gelernt, dass sie nicht zwinkern konnte. Hoffentlich hatte er das nicht gesehen! Egal, einfach schnell ablenken! »Ehm… Ich hoffe deine Mission ist nicht gefährlich. Pass gut auf dich auf ja?«, sagte noch zu ihm, als sie ihren Schirm schnappte und diesen zurück in seine Schriftrolle sperrte. Ein verlegenes Lächeln folgte in seine Richtung… Nun also wieder zurück nach Hause. Hoffentlich war der Weg nicht mehr ganz so matschig, sonst würde sie bei ihrem Glück noch ausrutschen…
 
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