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Ryûsa

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[Das Lehrerzimmer der Akademie, 4:17 Uhr Morgens - noch über drei Stunden bis zum Sonnenaufgang]​

Es war früh. Es war richtig früh - so früh, dass die Sonne erst in ein paar Stunden aufgehen würde. Wenn man sie denn überhaupt beobachten würde können. Es war ziemlich düster die letzten Tage gewesen... und echt kalt. Und weil gerade viel zu tun war, hatte Ryûsa sich entschieden, die Zähigkeit seines neuesten Schülers ein wenig auf die Probe zu stellen - und ihn für halb fünf Uhr morgens einzubestellen. Der Weißhaarige schlürfte an seiner dritten Tasse Kaffee, als er auf die Uhr an der Wand des spärlich beleuchteten Lehrerzimmers blickte. 4:17 Uhr... tick, tack, tick, tack... der jung anmutende Mann, dessen hautenge Klamotten genauso zu ihm gehörte wie die Kaffeetasse in seiner Hand seufzte leicht. In dreizehn Minuten würde der Kerl - wie hieß er noch gleich? - dann wohl hoffentlich auftauchen. Der Lehrer hatte nicht vor, ihn sonderlich unter Druck zu setzen, wohl aber wollte er dem angehenden Genin, der kurz vor seiner Prüfung stand, ein paar Fragen stellen. Ihm war da eben was aufgefallen. Und da die Einzelstunde mit einem der jungen Menschen, die sich für eine mörderische Laufbahn entschieden hatte, halt einmal für jeden anstand, hatte der Weißhaarige ihn halt hierher zitiert. In die heiligen Hallen des Lehrer und der Schule, hier, wo alles entstand, was gut in dieser Schule war - aber eben auch alles, was schlecht war. Ryûsa selbst war recht neu in diesem Job und nicht mit allem zufrieden, was hier so tagtäglich getrieben wurde. Grundsätzlich war er aber zufrieden - nur die Bezahlung hätte besser sein können.

Tick, tack. 4:29. Ryûsa trank einen Schluck Kaffee, schnappte sich die Akte des Akademieschülers und sah sie sich kurz noch einmal durch. Ja... so, wie er es in Erinnerung gehabt hatte. Der junge Mann hatte noch unter Masaru gelernt, deshalb war sich der Hatake ziemlich sicher, dass er inhaltlich auf dem höchsten Niveau die Ausbildung abschließen würde. Also, theoretisch. Praktisch auch? Es würde sich zeigen, ob der Taddel - pardon, Ashikaga Tadashi - mit den Anforderungen auch körperlicher Art letzten Endes klarkommen würde. Dieser Job war hart. So hart übrigens, dass er in diesem Moment an die Tür hätte klopfen sollen... tat er aber nicht, der junge Kerl. Ryûsa runzelte die Stirn, sah auf den riesigen Aktenstapel auf seinem Tisch und seufzte leise. Es gab noch so viel zu tun... Reform der Unterrichtseinheiten, Stunden- und Aktenpläne, seine Pläne, Shihos Alter herauszufin... moment, das war eher privater Natur. Trotzdem wichtig. Gut, dann würde er eben jetzt erstmal kurz in Ruhe warten, bis sein Schüler kam. "Tja, Tadashi-kun, wenn du bis fünf Uhr nicht hier bist, fällst du eben durch", brummte der kräftige Mann mit seinen hellgelb strahlenden Augen und der eckigen Brille, die eine falkenartigen Züge noch ein wenig betonten. Und in der Kaffeemaschine wartete schon der nächste brühheiße und teerfarbene Kaffee auf seinen Schüler. Das war die erste Prüfung.
 
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"Piep, Piep, Piep"- der Wecker klingelte und Tadashi stellte ihn genervt ab. Es war 3:45 Uhr morgens und der junge Akademieschüler der selbst zum "Lerchen"- Typ gehörte, hatte keine Probleme damit, aus dem Bett zu kommen- lediglich das Geräusch des Weckers ging ihm sehr auf die Nerven- und zwar jeden Tag aufs neue. Er rieb sich die Augen, stand auf, zog sich um und schaute auf seinen persönlichen Terminkalender, den er immer auf seinem Schreibtisch liegen hatte. Dort war für den heutigen Tag zunächst eingetragen, dass er sich um halb 5 Uhr morgens mit Sensei Ryusa im Lehrerzimmer der Akademie treffen solle. Also bereitete er sein Pausenbrot und ein kleines erstes Frühstück, welches er rasch zu sich nahm. Anschließend kämmte er sich nochmal die Haare und zog sich seine "Draußenbekleidung" an: die schware Hose, die schwarze Winterjacke mit dem Luchspelzkragen und die Schuhe nicht zu vergessen. Daraufhin packte er seinen Schlüssel ein, schulterte seine schwarze Umhängetasche und verließ um 4:15 Uhr das Haus.

Auf dem Weg zur Akademie dachte Tadashi nach. Wie würde der neue Sensei sein? Was hatte er mit ihm vor? Wie sah er aus? All diese Fragen und noch mehr schwirrten in Tadashis Kopf. "Hofftenlich will er nicht meine Taijutsu-Künste sehen", dachte Tadashi mit einem mulmigen Gefühl, "dann hat er direkt einen schlechten Eindruck von mir, wie nervig..."
Er kam am Akademiegebäude an, welches um diese Uhrzeit doch recht unheimlich wirkte, und überquerte den Schulhof. Er betrat das Gebäude und stieg die Treppen zum 1. Stock hinauf, in dem sich das Lehrerzimmer befand. Es war 4:29 Uhr als Tadashi an die Tür klopfte, diese dann leicht öffnete und fragte: "Sensei Masaru? Ich bin jetzt da".
 

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Tja, also man konnte sagen was man wollte - aber Tadashi überraschte ihn direkt bei ihrem ersten Aufeinandertreffen gleich zweimal. Die erste Überraschung war aufdringlicher, als man meinen möge - Ryûsa hieß nun einmal nicht Masaru. Aber so ein junger Kerl konnte wohl, wenn er lange Zeit von einem Lehrer unterrichtet wurde und dann an einen anderen verwiesen wurde, manchmal diese Trennung nicht so schnell vollziehen. Vielleicht war es auch nur ein Versprecher gewesen. Dann die zweite Überraschung... er war pünktlich. Wow. Das beeindruckte Ryûsa tatsächlich ein wenig, wenngleich es natürlich Teil des Lebens eines Ninja war, früh aufzustehen, lange aufzubleiben und dann wieder früh aufzustehen... und das im Grunde solange, bis die Aufgabe erledigt war. Da gab es keine Ausschlafansprüche, die man anmelden konnte. "Guten Morgen, Tadashi-kun." Die ruhige Stimme des Weißhaarigen, die unter anderem verriet, dass er einerseits sehr selbstsicher, aber auch sehr entspannt war, ertönte als Antwort auf die Meldung des Schülers, jetzt anwesend zu sein. "Du bist pünktlich. Das ist gut. Masaru ist nicht hier, wie du weißt - ich werde heute mit dir sprechen und dann beurteilen, ob du bereit bist, die Genin-Prüfung anzunehmen. Setz' dich." Das war eher ein Befehl als eine Bitte, wenngleich nur mit sanftem Druck ausgesprochen. "Häng' deine Jacke an den Haken, wir werden uns erstmal nicht nach draußen begeben." Er war ja kein Selbstmörder. Viel zu widerlich, das Wetter.

"Hier. Trink." Auch das - eher ein Befehl als eine Bitte. Es war Teil dieser 'Prüfung'. Tadashi hatte laut Akte eine katastrophale Statistik was seine körperlichen Fähigkeiten anging. Selbst normale Zivilisten, so die Akte, würden ihn vermutlich leicht niederringen können. Keine guten Voraussetzungen für ein Ninja-Dasein. Was Tadashi trinken sollte? Nun, vor ihm stand eine Tasse Kaffee nach Ryûsa-Art. Auf eine Tasse zwei gut gehäufte Löffel, oder anders gesagt: Das Zeug war stark. Richtig stark - und schwarz wie die Nacht. Warum er ihm das gab? Nun, jemand, der nicht im Training stand und so etwas nicht gewohnt war, dürfte die Auswirkungen schnell spüren. Das brachte den Körper richtig auf Touren. Ob der Junge würde ruhig bleiben können? "So, Tadashi-kun... du wurdest größtenteils von Masaru-sensei ausgebildet, nicht wahr?" Die gelben Augen sahen über den Rand der Brille auf den schlanken Jugendlichen, der ihm gegenüber am Tisch des Lehrerzimmers saß. "Ach übrigens - mach' dir keine Sorgen. Hier wird erst um sieben Uhr Betrieb herrschen. Wir haben genug Zeit." Das feine Lächeln des Mannes mit der dunklen Haut ließ dabei offen, ob das gut... oder schlecht für Tadashi war. "Ich nehme an, dass du eine Menge theoretisches Wissen hast. Deine Akte und die Notizen von Masaru-sensei lassen darauf schließen. Würdest du das auch so einschätzen?" Er rückte seine schwarze Brille zurecht und musterte den Schüler vor sich eindringlich. "Allerdings steht da auch, dass du einige Schwächen hast. Wo siehst du deine Stärken? Und wo deine Schwächen?"
 
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Tadashi war die Situation so peinlich, dass er dezent ro anlief vor Scham. "Guten Morgen, tut mir Leid Sensei Ryusa... ich... ich habe mich versprochen", sagte Tadashi etwas kleinlaut. "Wie nervig, direkt mal nen Minuspunkt gesammelt", dachte er genervt. Er ging der Aufforderung des Senseis nach, seine Jacke an den Haken zu hängen, setzte sich und musterte seinen neuen Sensei aufmerksam. Die weißen Haare stachen ihm zuerst ins Gesicht, der totale Gegensatz seinem schwarzen Haarschopf. Dann die gelben Augen, die den angehenden Genin doch recht verunsicherten und ihn an die Reflektion von Katzenaugen im dunkeln erinnerten.
Die eckige Brille des weißhaarigen unterstrichen nochmal die Wirkung von dessen Augen auf Tadashi und der eher schmächtige Knabe wusste sofort, dass er es sich mit diesem neuen Sensei besser nicht verscherzen sollte.

Als der Sensei ihm die Tasse Kaffee vor die Nase stellte und ihm die Aufforderung gab, diesen zu trinken nahm Tadashi ohne zögern die Tasse und trank einen großen Schluck. Seit ca. 4 Monaten trank er selbst Kaffee, allerdings immer mit Milch und daher überraschte ihn die pure Stärke dieses Kaffees doch enorm. Doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper, da er entschlossen war zu beweisen, dass auch der schwache Tadashi ein gewisses Maß an Stärke besitzt. Nach drei weiteren Schlucken hatte er die Tasse geleert und blickte seinen Sensei mit ernster Miene an: "Danke Sensei Ryusa, er ist zwar äußerst stark, doch ein guter Wachmacher dazu". Erst jetzt merkte Tadashi die Wirkung des Kaffees, die wirklich enorm war. Er spürte es wie eine Welle durch seinen Körper strömen, reine Energie, die den sonst so ruhigen Tadashi sogar nervös werden ließ, sodass er anfing, mit seinem rechten Bein zu wippen.

Mit dem Satz "wir haben noch genügend Zeit" verunsicherte der weißhaarige den schwarzhaarigen doch sehr. Fragen wie: Was hat er vor? Was erwartet mich? und weitere schwirrten durch Tadashis Kopf.
Als Ryusa dann die Frage stellte, wie er sich selbst einschätze, sah er den Sensei nachdenklich an und sagte: "Dies ist korrekt, mein theoretisches Wissen ist recht umfangreich, speziell was den Bereich Genjutsu angeht, habe ich mich detailliert belesen. Meine Stärken liegen auch in praktischer Anwendung auf dem Genjutsu-Bereich und zusätzlich auf Chakrakontrolle, welche ich im Vergleich zu meinen Klassenkameraden auf überdurchschnittllichem Niveau beherrsche, Tadashi stoppte kurz, bevor er wieder ansetzte: "Leider bin ich, was meine sportlichen Fähigkeiten im Nahkampf und auch sonst jede Form von körperlichen Aktivitäten angeht, recht bescheiden gesegnet worden, da ich meine Noten gerade so auf durchschnittlichem Niveau halten kann. Der Ninjutsu-Bereich würde mir theoretisch auch in hohem Niveau entsprechen, doch da ich meine Zeit investierte, um mich mit Genjutsu auseinanderzusetzen, ist dieser Bereich auf die allgemeinen Akademie-Maßstäbe begrenzt."

Tadashi blickte seinen Sensei interessiert an und wartete verunsichert auf dessen Antwort.
 

Ryûsa

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Es war nicht so, als würde er Tadashi es übel nehmen, dass er den falschen Namen gesagt hatte - es amüsierte den Weißhaarigen nur ein wenig. Dass er sich entschuldigte, sprach einfach nur dafür, dass er grundsätzliche soziale Kompetenzen besaß. Auch sehr wichtig für einen Ninja. Es schien in letzter Zeit so, als seien die Akademieschüler der Meinung, dass man mit besonders kalter oder rücksichtsloser Ausstrahlung eher einem Ninja entsprach... na, egal. Wichtiger war der junge Schwarzhaarige vor ihm, der ihn ein weiteres Mal überraschte. Der Junge nahm die Tasse mit brühend heißem Kaffee, setzte an - und trank einen großen Schluck. Ryûsa war einiges gewohnt, aber das hier war von einem Zwölfjährigen doch eine ziemlich harte Nummer. Der Lehrer blinzelte erst erstaunt, dann amüsiert und musste dann doch lachen. "He, immer mit der Ruhe, Tadashi-kun. Keine Hektik." Ryûsas empfindliche Sinne, die ihn unter anderem ausmachten, nahmen sofort die subtilen Änderungen in dem Verhalten des Schwarzhaarigen auf, sein nervöses Wippen und seine etwas unruhiger wirkenden Bewegungen. Also doch nicht ganz so hart, wie er tat, was? Na, es war ihm nur zugute zu halten, dass er etwas, was ihm eigentlich kaum schmecken konnte, so herunterstürzen konnte. Wunder gab es immer wieder. Aber jetzt überließ der Weißhaarige erstmal dem Schüler die Bühne, der diese zwei besonders fiesen Fragen, die der Lehrer gestellt hatte, beantworten durfte. Es waren typische Fragen, die aber eine gewisse Menge Einsicht benötigten - und davon zeugten, wie sehr der angehende Genin verstand, auf was er sich da überhaupt einließ. Seine Antworten überraschten Ryûsa weniger, höchstens, dass Tadashi auf einen ziemlich diplomatischen Ton setzte, verwunderte ihn ein wenig. Davon hatte die Akte nichts erwähnt, aber man konnte ja auch nicht alles aufschreiben. Seine grundsätzlichen Annahmen aber wurden bestätigt. Immer noch leicht lächelnd lehnte er sich zurück, nahm sich die Zeit, noch einen Schluck aus seinem dampfenden Kaffeebecher zu nehmen und lächelte dann leicht.

"Fehlendes Selbstbewusstsein kann man dir nicht vorwerfen. Allerdings hast du anscheinend auch einen Überblick darüber, was dir fehlt. Das ist gut." Ryûsa beobachtete jede Bewegung des Schülers, versuchte einzuschätzen, ob er ihm einfach nur die Antworten gab die er hören wollte - oder ob der Schüler wirklich ernst zu ihm war. Wenn er Tadashi als Buch betrachtete, hatte er gerade die ersten Seiten aufgeschlagen, nachdem er den Einband studiert hatte. Was sich aber verbarg, würde er bei weiterem herumblättern erfahren. Der Weißhaarige nickte. "Du brauchst dich nicht so diplomatisch ausdrücken", fuhr der Lehrer fort und sah sein Gegenüber durch die Brillengläser eindringlich an. "Sehen wir den Tatsachen in die Augen... du bist ein guter Genjutsuka, jedenfalls zeigst du in diesem Bereich Potential, wenn man den Aufzeichnungen von Sensei Masaru glauben kann. Das glaube ich dir auch. Dein theoretisches Wissen ist wohl wirklich ziemlich umfangreich... für einen Akademieschüler. Denk aber daran, dass es da draußen viel mehr Wissen gibt, als du dir hier auf der Akademie anlesen kannst." Er lächelte fein. "Aber... deine Noten im körperlichen Bereich, vor allen Dingen in praktischer Anwendung, sind eher... unterdurchschnittlich. Ich persönlich hätte 'katastrophal' gesagt, aber du bist halt ein Schüler. Insofern ist das erstmal kein Ausschlusskriterium, mach' dir keine Sorgen." Der Lehrer der Akademie warf noch einen kurzen Blick auf die Akte vor ihm, schloss sie dann geräuschvoll und warf sie auf den Stapel von Akten, der auf seinem Tisch lag. "Denkst du, du wirst dich zusammenreißen und auch körperlich Fortschritte machen können? Es ist ungeheuer wichtig, dass ein Ninja über ein mindestens durchschnittlichen Körper verfügt - in meinen Augen. Ein Zivilist, egal wie trainiert und stark, sollte dich in keinem Bereich schlagen können. Denkst du, du könntest das in deiner Genin-Zeit erreichen?" Die gelben Augen des Lehrers wurden ein wenig schmaler. Das war integral für seinen Anspruch an die Schüler. Egal wie untalentiert man war. "Genjutsu kann sehr mächtig sein, aber du musst eben auch dazu kommen, es überhaupt zu wirken." Nachdenklich betrachtete er den Jungen kurz, stand dann auf und holte sich einen neuen Kaffee. "Möchtest du auch noch etwas? Oder lieber ein wenig Wasser? Du wirkst etwas nervös", merkte der Weißhaarige amüsiert an und brachte Tadashi dann das, was er wollte - oder eben auch nichts. Als sie sich wieder gegenübersaßen, strich sich der Lehrer seine Haare zurück und schmunzelte fein. "Wie kommst du dazu, Ninja werden zu wollen? Was ist dein Ziel? Und... was erwartest du dir davon, diese Laufbahn einzuschlagen?" Ryûsa schmunzelte ein wenig. "Du kannst dir ruhig Zeit mit der Antwort nehmen, aber für mich ist es wichtig zu wissen, was dich antreibt. Du kannst mir im Gegenzug auch eine Frage stellen, wenn du möchtest - wir sind hier ja nicht in einem Verhör." Kurz schwieg er, grinste dann etwas. "Oh, und hier noch eine praktische Frage: Was würdest du tun, um das Alter von jemandem rauszufinden?"
 
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Tadashi blickte seinem neuen Lehrer mit den weißen Haare schweigend in die Augen und für einen kurzen Moment konnte ein sensibler Shinobi, den Schmerz ob der verlorenen Eltern Tadashis in dessen Augen erkennen, der ihm soeben wieder hochkam. Das war schon sehr lange nicht passiert, doch aus irgendeinem Grund schien dieser Verlust gerade wach in seine Erinnerungen zu treten und er musste sich stark beherrschen, um nicht plötzlich in Tränen auszubrechen.

Als der Sensei ihm erklärte, dass er sich nicht so diplomatisch auszudrücken brauche, wurde Tadashi jäh in die Gegenwart zurückgerissen. Ein eher kleinlautes "Danke Sensei" kam über seine Lippen. Als der Weißhaarige ihm nun sein Statement zu den Angaben von Tadashis Stärken und Schwächen abgab, hörte der junge schwarhaarige sehr aufmerksam zu. Als er dann die Frage gestellt bekam, ob er das in seiner Genin-Zeit kompensieren würde können, dachte Tadashi lange nach bevor er eine Antwort gab: "Ich denke ja Sensei und damit beantworte ich gleich Ihre nächste Frage: Ich habe mir das Ziel gesetzt ein großer Jounin und ein Meister des Genjutsu zu werden und für dieses Ziel bin ich bereit alles zu tun, was ich kann. Ich werde hart arbeiten, um meine körperlichen Schwächen auszugleichen und mir somit den Weg zu ebnen, ein guter Shinobi zu werden". Er nahm vorher das angebotene Glas Wasser gerne an, da der Kaffee ihm wohl doch nicht so gut bekam, wie er es sich vorgestellt hatte und wahrscheinlich war es auch die Wirkung des Kaffees, die seine Emotionen wieder hochkommen ließ. Erneut bekam Tadashi einen Emotionsschub und all die Erinnerungen an den Tag, an dem er von dem Tod seiner Eltern erfuhr, kamen ihm wieder glasklar ins Gedächtnis. Der Schmerz, den er dabei empfandt, konnte er zwar nach außen hin verschleiern, doch er spiegelte sich in seinen Augen wieder.

Um von sich selbst abzulenken überlegte sich Tadashi, welche Frage er seinem neuen Sensei denn nun stellen könne, da er keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Daher setzte er an: "Sind Sie Angehöriger des Hatake-Clans? Ihre weiße Haarfarbe deutet darauf hin...". Tadashi senkte dann seinen Kopf und blickte kaum merklich traurig nach unten.
 

Ryûsa

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Hm... nun, es schien, als habe er ein wenig ins Schwarze getroffen. Oder aber Tadashi war doch empfindsamer als gedacht. Oder - auch im Rahmen der Möglichkeiten - der Kaffee hatte ihn einfach aus den Latschen gehauen. Ryûsa war es ziemlich egal, letztlich ging es nur um die Antworten. Tadashi wusste es vielleicht nicht, aber er war hier gerade mitten in einem ausgewachsenem Bewerbungsgespräch. Klar, wenn man Ryûsa gegenübersaß, wirkte das wohl nicht so, aber der Weißhaarige machte sich seine Gedanken - zu jeder Bewegung, jedem Wort und jedem Blick. Und bisher schlug sich Tadashi nicht unbedingt schlecht. Da war auf jeden Fall etwas, was es noch zu erfahren gab, aber Ryûsa wollte nicht so billig sein und es in der Akte nachlesen. Der Ashikaga würde es ihm schon von selbst erzählen müssen. Der Lehrer schwieg und ließ den Schwarzhaarigen dabei nicht aus den Augen - dann lächelte er leicht über die Antwort des Jungen. Okay, also war er bereit, Zeit und Kraft zu investieren. Das war schon einmal ein wichtiger Punkt; in dieser Branche schlug man sich nicht durch, ohne zu trainieren und hart an den eigenen Fehlern und Schwächen zu arbeiten. Dann war da noch die Sache mit den 'Ziel': Auch das hatte der angehende Genin. Er wollte ein Jounin werden - schon an sich eine Herausforderung - und ein Meister des Genjutsu. Und ein guter Shinobi dann auch noch. Na, das war zwar nicht sonderlich spezifisch, aber grundsätzlich die richtige Einstellung. Fehlte nur noch der Antrieb. Zu dem hatte der Schwarzhaarige ihm noch keine Antwort gegeben.

Aber bevor es dazu kam... schien er sich noch ein wenig Bedenkzeit erkaufen zu wollen. Ryûsa hatte es angeboten, deshalb störte es ihn nicht - die Frage allerdings zeugte von mehr Beobachtungssinn, als man von Tadashi auf den ersten Blick vielleicht erwarten würde. Seine gelben Augen wurden ein wenig schmaler, und der athletisch gebaute Körper des Mannes beugte sich ein wenig nach vorne. "Gefährliches Wissen für einen Akademieschüler, vor allen Dingen, weil wir momentan nicht unbedingt an der Oberfläche der Shinobiwelt agieren." Ryûsa löste seine rechte Hand von seiner Kaffeetasse, stieß seinen Arm nach vorne und ließ seine geöffnete Handfläche vor dem Gesicht des Schülers stoppen. Gerade mal so. Um seine Finger und die restliche Hand spielten kleine Blitze, die piepsten, zwitscherten und zuckten. Kurz ließ er es wirken und wusste, dass die erste Begegnung mit dieser Technik in dieser Nähe oft mit - durch die Elektrizität verursachte - Gänsehaut verbunden war. Dann ließ er die Vögel verstummen und das Chakra verflüchtigte sich, als er die Hand wieder an die Tasse legte. Vielleicht riss das Tadashi ja ein wenig aus seiner Melancholie. "Ich bin Angehöriger des Clans, oder zumindest ein Nachfahre dessen. Einen Clan gibt es im Moment nicht wirklich. Es gibt einige Familienmitglieder, aber keine Strukturen." Ryûsa lächelte nachdenklich, strich sich durch seine weißen Haare, die ihn anscheinend trotz der Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte einer beinahe verschollenen Familie noch in seinem Erbe erkennbar machte. Aber es gab wichtigere Dinge, im Moment. "Du durftest deine Frage stellen", fuhr der Gelbäugige fort. "Damit bin ich wieder dran, zwei Fragen zu stellen. Immerhin bin ich hier der Lehrer." Amüsiert blinzelte er, stellte seine Ellenbogen auf dem Tisch ab und legte sein Kinn auf seine zusammengefalteten Hände. "Du hast die Frage nach deinem Antrieb noch nicht beantwortet. Motivation und Ziel von dir sind mir klar, aber noch nicht dein Antrieb. Es scheint mir, als gäbe es da etwas, was es zu erzählen gibt. Ach und - ich warte noch auf eine Antwort auf meine Praxisfrage."
 
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Tadashi erlangte seine kalte und logische Art zurück, mit der er seinen Schmerz über die Jahre eingesperrt hatte. Als der Sensei ihm plötzlich eine von Elektrizität blitzende Hand vor das Gesicht hielt, zuckte der angehende Genin nicht einmal mit der Wimper, sondern analysierte stattdessen das Jutsu des Weißhaarigen. "Blitzversteck: Shidori Tausendvögel", ich habe über diese Technik gelesen, doch konnte ich nicht in Erfahrung bringen, woher sie stammt bzw. von wem sie entwickelt wurde", sagte der junge Ashikaga sehr ruhig, "Sie haben Recht Ryusa-sensei, zu viel Wissen ist nicht gerade gut für die Gesundheit, deswegen behalte ich mein gesammeltes Wissen normalerweise gerne für mich und erzähle nicht lauthals von meinen Erkenntnissen". Als der Sensei seine Hand wieder von ihm wegnahm, blickte der Schwarzhaarige seinem Lehrer selbstbewusst in die Augen, die Demonstration von Shidori hatte Tadashi doch recht wach gerüttelt.

Als der Weißhaarige ihm erneut die Frage zu Tadashis Antrieb stellte, fühlte sich der angehende Genin doch recht in die Ecke gedrängt. Schließlich wusste er nicht, wie der doch recht streng wirkende Sensei darauf reagieren würde, wenn Tadashi ihm erzählte, dass er herausfinden wollte, wer seine Eltern ermordet hat und die Mörder dann in einem Rachefeldzug ausfindig machen- und leiden zu lassen. Er rang mit sich selbst, doch er fand keinen Lösungsweg. Eine Täuschung war bei einem Akademielehrer unmöglich und so entschloss sich Tadashi die Wahrheit zu sagen: "Nun Sensei... Ich verlor vor ein paar Jahren meine Eltern, die auf einer Mission von Unbekannnten getötet wurden. Ich habe mir seitdem eines vorgenommen, eine Mission auf S-Rang erteilt: Die Mörder meiner Eltern identifizieren, ausfindig machen und zu bestrafen und dafür will ich stark werden!", er stoppte kurz und widmete sich dann der nächsten Frage:"Nun, ich würde versuchen einen sozialen Kontakt zu der Person, deren Alter ich gedenke herauszufinden, aufzubauen, um dann über unverdächtige Kennlern-Fragen die Information zu bekommen, die ich benötige."

Der Schwarzäugige blickte seinen Lehrer mit ernster Miene an und erwartete eine Strafpredigt für seinen Antrieb, doch das konnte er nun nicht mehr verhindern.
 

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Naja, das hatte ja nicht ganz so die Wirkung gehabt, die sich Ryûsa erhofft hatte. Immerhin war das eine legendäre Technik! Ryûsa lächelte fein und ließ sich nicht anmerken, dass er gerne Tadashis Quellen gekannt hätte - er wusste viel, dafür, dass er ein Akademieschüler mit dem Fokus auf Genjutsu war. Aber festgestellt, dass der Junge über ein umfangreiches theoretisches Wissen verfügte, hatte er ja schon einmal. Bevor er antwortete, ließ er Tadashi aber erst einmal die Zeit, auf seine Fragen selbst noch einmal einzugehen. Man sah dem Akademieschüler an, dass er sich nicht so ganz wohl in seiner Haut fühlte - aber wenn er Ninja werden wollte, musste er auch wissen, wem er die Wahrheit sagen konnte... und musste. In diesem Moment war es Ryûsa, der über die Zukunft des Jungen entschied. Ein leises Seufzen entwich dem Hatake, als er die Worte von dem Ashikaga vernahm. Tja, irgendwie hatte sich das ja schon angekündigt und wenn Masaru ihn unterrichtet hatte, konnte es nicht ganz so übel sein, wie es klang, aber... ein Rache-Typ, ja? Kein Geld, kein Ruhm, keine Macht... nur Rache. Der Weißhaarige schwieg noch einen Moment - und schmunzelte, als Tadashi auf die praktische Frage auch noch eine Antwort fand. Keine sonderlich ausgefuchste, aber es war ein Versuch. Ryûsa hielt seinen eindringlichen Blick weiterhin auf Tadashi gerichtet, war aber noch einen Moment still.

"Ja, das Chidori... glaub' mir, nichts von dem, was du gelesen hast, ist wahr. Oder zumindest vollständig wahr. Vieles hat mit individuellen Fähigkeiten vergangener Persönlichkeiten zu tun, dass diese Fähigkeit so berühmt geworden ist." Ryûsa lehnte sich wieder zurück, sah kurz auf seinen riesigen Aktenstapel. Dann sah er wieder zu dem Jungen, legte den Kopf schief. "Deine Eltern waren auch Ninja, nehme ich also an?" Es war natürlich hart, in dem Alter keine Eltern zu haben, vor allen Dingen, wenn man wusste, dass sie getötet worden waren - als Kind entwickelte man dann natürlich Gedanken in diese Richtung. Nicht dass man das falsch verstand: Rache war durchaus ein Motiv. Es gab einige Ninja, die so handelten. "Wenn du dir das gut überlegt hast, werde ich dir nicht sagen, dass es falsch ist, so zu denken." Ryûsas ruhige Stimme ließ nicht erkennen, ob er überhaupt wertete oder nicht. "Aber weißt du, auf was für einer Mission deine Eltern unterwegs waren? Hatten sie vielleicht selbst den Auftrag, jemanden zu töten? Denkst du, dass dann nicht auch jemand Rache üben hätte wollen?" Das waren legitime Fragen, fand Ryûsa. Den Sicherheitsapparat eines Landes zu nutzen, um darin stärker zu werden, nur um im Anschluss seine Rache auszuleben war nicht unbedingt gut, zumindest nicht, wenn das alles war. "Keine Sorge, du musst darauf nicht antworten. Mach' dir Gedanken darüber. Rache ist ein ewiger Kreislauf. Er wird nie durchbrochen, außer, jemand versteht das und widmet sich einer anderen Aufgabe. Aber das ist nicht an mir zu urteilen. Wichtig ist mir als Lehrer nur: Wirst du trotzdem den Ninja dienen und deine persönlichen Gefühle im Falle eines Befehls hintenan stellen? Du musst in der Lage sein, im Zweifelsfall eher zu schützen als zu zerstören. Das ist der Grundgedanke alles Ninja-Seins." Das war zumindest Ryûsas Meinung. Kurz schwieg er und lachte dann leise, schüttelte den Kopf. "Aber - ich verstehe deinen Schmerz. Ich habe auch jemanden verloren, der mir wichtig war. Dieser Jemand wurde zu meiner Motivation, hier zu unterrichten." Wieder ein Moment des Schweigens. "Übrigens war die Antwort auf meine praktische Frage zwar naheliegend, aber wird so wohl nicht funktionieren. Du musst ein wenig raffinierter werden", befand der Weißhaarige - und grinste in sich hinein, weil er das natürlich schon versucht hatte. Shiho war nicht so einfach zu durchschauen. Unverdächtige Kennenlern-Fragen konterte sie furchtbar geschickt. "Eine Frage musst du mir aber noch beantworten, Tadashi-kun: Was wirst du tun, wenn du deine Eltern gerächt hast? Ist dein Antrieb stark genug, um dich möglicherweise auf Jahre zu verpflichten, auf dieses Ziel hin- und mit deinen Teamkameraden zusammenzuarbeiten?" Nicht, dass Ryûsa zweifelte. Aber es war eben nötig, dass Tadashi sich diese Fragen stellte - und sie ihm antwortete.
 
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Tadashi überlegte sehr lange nach den von seinem Sensei gesagten Worten... wirklich lange. Seine Gedanken kamen an einen Punkt, wo diese noch nie gewesen waren. Konnte es wirklich sein, dass seine Eltern selbst auf eine Tötungsmission geschickt wurden? Diese Frage hatte er sich selbst noch nie gestellt, immer außer Acht gelassen, WAS genau die Mission seiner Eltern war, auf der sie starben. Waren all die Jahre des Hasses gar vollkommen sinnbefreit gewesen? Was würde aus ihm werden, wenn er seine Rache bekommen hatte? Würde er für sein Ziel über Leichen gehen? All diese Fragen und noch mehr Zweifel regten sich, denn Tadashi war trotz des Schmerzes willens, sich diesen Fragen zu stellen.

Wollte er wirklich einer dieser Rache-Ninjas sein? Stärke aufbauen, nur um Rache zu üben? Hatte er kein anderes Ziel? Tadashi verfiel kurzzeitig in eine Art Trance und während diesem Moment formierte sein Leben eine 180° Kehrtwende. Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen: der Hass, die Trauer, die Wut und die Verzweiflung... alles hatte ihn blind gemacht, blind für logische Tatsachen und eine Analyse, wie seine Eltern genau umkamen, was für eine Mission sie hatten...
"Nein, ich will nicht länger dem Pfad der Rache folgen!", dachte sich der junge mit den tiefschwarzen Augen. "Ich werde stark werden, ein großer Meister des Genjutsu, ein Beschützer meiner Fraktion und der jüngeren Generation, ein Anbu-Mitglied!!".

Der Junge, der zuvor noch von Rachegefühlen und Hass im inneren geprägt war, hatte sein Leben mit dem heutigen Tag schlagartig geändert. Er blickte seinem Sensei fest in die Augen und sagte mit selbstbewusster Stimme: "Sie haben Recht Sensei! Dem Pfad der Rache zu folgen war sehr naiv..., er stoppte kurz, legte seine Hand auf die Brust und der sonst so gefühlskalte Tadashi zeigte zum ersten mal richtig Emotionen, "... ich danke Ihnen Sensei! Ich kann nun endlich klarer denken und habe einen neuen Antrieb: Ich will ein großer Beschützer meines Dorfes werden, ein Teamführer der Anbu! Und ich will dieses Ziel unter allen Umständen erreichen!" Man konnte ein Leuchten in Tadashis Augen erkennen, neue Lebensenergie, Motivation und geistiger Wille.
Klar, es kam so plötzlich, dass es unrealistisch wirken konnte, doch Tadashis Worte waren mit vollster Ernsthaftigkeit gesprochen und er war bereit für jahrelanges, hartes Training um sein Ziel zu erreichen.
"Ja Sensei, ich werde mit meinen Teamkameraden zusammenarbeiten und alles daransetzen mit ihnen den Schutz aller zu gewährleisten!"
 

Ryûsa

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Tadashi schwieg eine ganze Weile. Er schien sogar richtig weggetreten zu sein - es war so extrem, dass Ryûsa beinahe vor seinem Schüler herumgeschnippt hätte, nur um zu sehen, ob er noch im Diesseits verweilte. Glücklicherweise aber hielt er sich zurück; es wäre wohl ziemlich wenig lehrerhaftes Verhalten gewesen. Die Uhr tickte weiter vor sich hin und mittlerweile war es schon fast halb sechs... oh man, bald würde der richtige Alltag wieder losgehen. Dabei war das hier eigentlich recht erfrischend gewesen. Der Blick der gelben Augen huschte wieder zu dem jungen Schüler, der sich in diesem Moment anscheinend ein wenig besann. Tadashi erwiderte den Blick seines Senseis und schien eine Entscheidung getroffen zu haben... und seine Worte überraschten Ryûsa. Nein, ehrlich, er war wirklich verdutzt und konnte es nicht fassen, dass ihn dieser Schüler heute schon mehrmals überrascht hatte. Von der Sache mit dem Kaffee bis zu diesem Sinneswandel. Aber - das war gut. Das war mehr, als Ryûsa sich erhofft hatte, und insofern war das Ergebnis dieses Gesprächs schon beeindruckend. Der Hatake lächelte, war zufrieden von der Ernsthaftigkeit und der Motivation, die aus den Worten des Ashikaga zu erkennen waren. Ryûsa nickte.

"Diese Antwort gefällt mir", meinte der Weißhaarige. "Wenn du dich entscheidest, andere vor Leid zu bewahren, als Leid zuzufügen, bist du auf dem richtigen Weg, ein hervorragender Shinobi zu werden, Tadashi-kun. Du wirst auf deinem Weg immer wieder Menschen treffen, die lieber Leid zufügen, als die Dinge vor Leid zu bewahren, aber... meistens sind das die Menschen, die selbst noch nicht echtes Leid erfahren haben." Ryûsa stand auf und streckte sich leicht, warf dann einen Blick zu der Uhr. "Wie die Zeit rennt, nicht wahr? Bald werden die ersten Lehrer hier eintrudeln..." Kurz sah der Weißhaarige aus dem Fenster, schien etwas abgelenkt - und wand sich dann wieder an den Akademieschüler. "Ich bin soweit fertig mit meinen Fragen." Der Hatake lächelte leicht. "Also... du kannst gehen. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, so früh hier aufzutauchen." Der Mann sah wieder auf dem Fenster, schien nachdenklich. Kurz bevor der schwarzhaarige Junge den Raum verließ, erhob der Lehrer noch einmal die Stimme. "Ach, Tadashi-kun? Viel Erfolg bei deiner Genin-Prüfung." Ryûsa lachte leise und hob kurz die Hand. "Auch wenn ich nicht glaube, dass du Glück brauchst. Ich vermute, du wirst in den nächsten Tagen Post erhalten, also... halt dich bereit." Mit einer abschließenden Geste bedeutete Ryûsa dem Schüler, dass er den Raum verlassen durfte. So, nun wieder zurück zu dem Aktenstapel...
 
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Aufmerksam hörte der angehende Genin seinem Sensei zu und fing sogar an zu lächeln, was er seit dem Tod seiner Eltern nicht ein einziges mal getan hatte. Er musterte den Sensei ein letztes Mal, der ihm den Anstoß gegeben hatte, Klarheit und Ordnung in seine Gedankenwelt zu bringen. Er atmete tief ein und stand dann auf. Zu guter letzt wollte er seinem Sensei noch eine kleine Botschaft da lassen, ihn ein wenig verwirren. Daher formte er das einhändige Zeichen für Kampf und sagte: "Danke Sensei... danke für alles". Anschließend verließ er den Raum mit einem Gefühl im Herzen, dass er so lange nicht mehr gespürt hatte: Wärme und Frohsinn. Er verließ das Lehrerzimmer anschließend mit neuer Motivation und Lebensenergie. "Soll er sich doch den Kopf zerbrechen, warum ich jetzt dieses Zeichen gemacht habe", dachte der junge Ashikaga und lächelte dabei in sich hinein.

Er ging geradewegs über den Pausenhof und war im Begriff das Gelände zu verlassen, als er seine Oma am Eingang stehen sah. Er lächelte sie breit an und Chiyo war doch recht erstaunt, nein sogar sehr überrascht ihren Enkel lächeln zu sehen. Er rannte zum ersten Mal seit Jahren wieder freudestrahlend auf sie zu und umarmte sie fest. "Was ist denn mit dir los? Wie kommt es, dass du so fröhlich bist?", fragte die ehrwürdige Dame verdattert. Tadashi sah ihr fest in die Augen und sagte: "Ich habe mich entschieden Oma, ich werde nicht länger nach Rache sinnen, sondern ein starker Ninja werden und unser Dorf vor Leid beschützen!". Der Junge mit den schwarzen Haaren freute sich schon auf die Genin-Prüfung, denn dann würde er mit dem Training erst richtig loslegen.
 

Hyuuga Lihaku

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cf: Ninjadorf Straßen

Die Akademie war bereits in Sichtweite. Schritt für Schritt kam Lihaku ihr näher. Sein Herz pochte recht stark. Wieso bin ich denn so nervös? Mein Plan ist perfekt! Es sollte nichts schief gehen!, wunderte sich der junge Shinobi über seine leichte Unruhe. Diese sollte so schnell auch nicht verschwinden. Am Einang zur Akademie stand Yuichiro. Offensichtlich hatte er ihn hier erwartet. Aber wieso wartet er so offen vor dem Haupteingang? Er hätte doch viel besser irgendeine Falle stellen können... Oder sollte ich die Kehrseite der Kehrseite betrachten? Ist es nur ein Ablenkungsmnöver? Was es letztlich auch sein sollte, Lihaku beschloss ungeachtet der potentiellen Gefahren, in Shiho-senseis Gestalt das Lehrerzimmer aufzusuchen. Guten Morgen., begrüßte Lihaku freundlich den jungen Shinobi im Vorbeigehen, ohne ihm weiter große Aufmerksamkeit entgegen zu bringen - zumindest offensichtliche Aufmerksamkeit. Schon wenige Schritte innerhalb des Gebäudes musste Lihaku einmal kurz zurücksehen, um zu überprüfen, ob ihm Yuichiro gefolgt war. Doch war diese Angst offensichtlich unbegründet. Seine Tarnung war nicht aufgeflogen und auch die Idee mit der Brottüte schien ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben! Stolz auf seinen funktionierenden Plan, ging der junge Hyuuga zu den Treppen, die ihn zur Etage des Lehrerzimmers hinaufführen würden. Er öffnete die Tür zum Treppenhaus und stieg die ersten Stufen empor, als er ein Gespräch zwischen zwei Frauen belauschte. Wer das wohl ist?, überlegte Lihaku, als der die Stimme Shiho-sensei erkannte! Mist! Sie darf mich nicht sehen! Wo soll ich mich verstecken?, um etwas Zeit zu gewinnen, ging Lihaku wieder zurück in den Gang, aus dem er zuvor noch gekommen war. Doch wenn er wieder raus an Yuichiro vorbei ging, nur um Momente später noch einmal Shiho-sensei rausgehen zu sehen, würde sein genialer Plan auffliegen! Nein! Ich muss mich hier irgendwo verstecken. Ab wo? Lihaku blickte umher uns sah: DIE TOILETTEN! Er lief auf diese zu, viel Zeit würde er nicht haben, bis Shiho-sensei den Gang erreichen würde. Aber auf welche sollte er gehen: Damen oder Herren? Ich kann doch nicht einfach zu den Damen... Die Tür zum Treppenhaus knarkste verdächtig. Egal! Lihaku betrat die Damen-Toilette. Sie war zum Glück verlassen. Er suchte sich eine Kabine und sperrte sich dort ein. Keinen Moment zu spät, denn Shiho-sensei und die andere Frau betraten ebenfalls die Damen-Toilette. Ja, du hast ja recht. Die Schüler können schon manchmal sehr anstrengend sein. Aber es ist so süß, wenn sie sich so anstrengen und dann tatsächlich besser werden., sagte die Unbekannte, während sie irgendetwas am Waschbecken tat. Gelegentlich war der Wasserhahn zu hören. Solange sie lieb sind, ist es wirklich okay. Außerdem macht es ja auch Spaß. Vorallem, wenn mal wieder einer ein Henge vergeigt., merkte Shiho-sensei an und beide Frauen kicherten ein wenig. Sie werden sich wohl schminken oder so. Schon komisch, ein privates Gespräch von Shiho-sensei zu belauschen...

Wie lange kann man sich nur mit Farbe bepinseln?, fragte sich Lihaku und schlug gedanklich den Kopf gegen die Kabinentür. Geschlagene 15 Minuten saß der junge Hyuuga in der Kabine der Damentoilette, bis sich die Damen mit ihrer Schminke zufrieden gaben und gingen. Lihaku wartete zehn weitere Minuten, um sicher zu gehen, dass er auch wirklich nicht mit oder von Shiho-sensei gesehen würde. Dann öffnete er leise, auch wenn er allein im Raum war, die Kabinentür, wusch sich die Hände und verließ die Toilette. Im Gang war nichts von Shiho-sensei zu sehen. Hoffentlich ist sie nicht im Lehrerzimmer... Lihaku schaute auf die Uhr. Zu dieser Zeit hatte er früher bei Shiho-sensei Unterricht im Raum 008 gehabt. Ob sie weiterhin zu dieser Zeit dort unterrichten würde? Naja, ich werde es gleich mitkriegen. Bedächtig ging der junge Hyuuga mit seiner mittlerweile leicht zerknitterten Brottüte zum Treppenhaus, stieg 2 Etage hoch und betrat den Gang zum Lehrerzimmer. Dort sah er erneut seinen Widersacher. Hatte er keine Lust mehr, draußen zu warten? Naja, beim letzten Mal hat es ja auch geklappt. Und wenn nicht, dann kann es nur daran liegen, dass Shiho-sensei im Lehrerzimmer ist. Dann hätte ich sowieso ein Problem... Erneut ging Lihaku in Gestalt Shiho-senseis an dem jungen Shinobi-Anwärter vorbei. Diesmal grüßte sie ihn nicht. Wozu auch ein zweites Mal? Und ein längeres Gespräch hatte er sowieso nicht geplant. Viel zu riskant! Und es verlief erneut alles glatt! Lihaku drehte den Knauf zum Lehrerzimmer und betrat eben jenes. Mit Herzrasen blickte der junge Hyuuga umher. Doch Shiho-sensei war nirgends zu sehen! Insgesamt war das Lehrerzimmer eher leer, nur drei Lehrer saßen an unterschiedlichen Tischen. Und alle waren in irgendwelche Unterlagen vertieft und beachteten Lihaku überhaupt nicht. Ein Lächeln machte sich auf dem Gesicht des jungen Hyuuga breit. Wie geplant!
 
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Takegatama Yuichiro

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Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde Yui immer unruhiger. Klar, es war logisch, dass er warten musste, bis der Andere hier ankam, aber trotzdem wollte er das eigentlich schnell erledigt haben. Außerdem war er im Moment derjenige, der im Nachteil war, da Lihaku die Tasse besaß und er nicht. Also war die erste Priorität erstmal, den Gegenstand zu ergattern, bevor man sich darum kümmern konnte, es mit brühend heißem Kaffee zu füllen. Aber es gab noch ein Problem. Würde sein Gegner sich die Tasse so einfach wegnehmen lassen? Wahrscheinlich nicht ohne eine Auseinandersetzung. Immerhin ging es in diesem Wettstreit um etwas, das beide haben wollten. Und zwar den sofortigen Zugang zur Prüfung. So eine Chance sollte man sich besser nicht entgehen lassen und genau deswegen war es umso wichtiger, die Tasse zu bekommen. Aber wenn der Typ nicht hier aufkreuzt, dann wird das auch in zehn Jahren nichts.

Die einzigen, die nach einer gewissen Zeit vorbeikamen waren Shiho Sensei, in Begleitung einer weiteren Lehrkraft die sich darüber unterhielten, dass sie gleich Unterricht halten müssten. So wie es sich für einen Akademieschüler gehört, grüßte der Takegatama die beiden natürlich, konzentrierte sich jedoch kurz darauf wieder auf seine eigentliche Aufgabe. Das Gute war, der einzige Eingang zum Lehrerzimmer befand sich direkt vor ihm. Lihaku müsste also gezwungenermaßen an ihm vorbei. Weit und breit war aber keiner mehr zu sehen, jedenfalls nicht in den nächsten paar Minuten. So langsam fing der Schwarzhaarige an, etwas hin und her zu laufen. „Wo bleibt der nur? Das hier ist ein Wettstreit und keine Kaffeefahrt.“ Ja, bei sowas war der Junge echt ein wenig ungeduldig, aber was soll man machen? Anders konnte er nicht an den Gegenstand kommen, es sie denn, sein Kontrahent würde ihm einfach so, durch bloßen Zufall, irgendwo auf dem Weg zurück zu Ryusa Sensei begegnen. Na so sehr forderte Yui sein Glück nun auch nicht heraus. Nach ein paar weiteren Minuten kam ihm jedoch nochmal jemand entgegen. Es war…Shiho Sensei? Aber…war sie nicht gerade erst vor kurzer Zeit hier entlanggelaufen? Und hatte sie nicht davon geredet, zum Unterricht zu müssen? Irgendwas stimmte hier doch nicht! Aber die Dame verschwand leider zu schnell im Klassenzimmer, als das der Takegatama sie darauf hätte ansprechen können. Aber… „Lihaku!“ irgendwann machte es doch klick in seinem Gehirn. „Dieser miese, kleine…“, waren die einzigen Gedanken, die ihm durch den Kopf schossen. „Zugegeben, nicht schlecht gemacht…“ Natürlich war es unlogisch, dass sie in so kurzem Abstand, zweimal aus derselben Richtung an ihm vorbei lief, und nicht dorthin, wo sie eigentlich hinwollte. Yui war ja mit dem Henge no Jutsu vertraut und konnte es durchaus als eine Möglichkeit sehen. Also stellte er sich so vor das Lehrerzimmer, dass „Shiho“ ihm direkt in die Arme laufen müsste, sobald „sie“ herauskommt. „Der wird mir nicht so einfach davonkommen. Ich gehe nicht kampflos unter!“
 

Hyuuga Lihaku

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Es fühlte sich doch merkwürdig an, so frei im Lehrerzimmer umher gehen zu können. Eigentlich durfte die Schüler das Zimmer nur betreten, wenn sie dazu aufgefordert worden waren. Nun ja, eine Art der Aufforderung gab es auch in diesem Fall von Ryûsa-sensei, doch dachte Lihaku eher an eine andere Art der Aufforderung... Außerdem schien es letztlich doch zu einfach. So dumm kann Yuichiro doch nicht sein... Sicher, ich bin ein Mitglied des Elite-Clans, doch auch Yuichiro wird seine Stärken haben..., versuchte der junge Hyuuga seinen Gegner nicht zu unterschätzen. Gehen wir nochmal alles durch. Er ist genauso schnell wie ich. Chakrafähigkeiten? Unbekannt. Aber tendenziell auch eher beshränkt. Sonst hätte er zuvor sicher mehr unternommen, als mir einfach nur hinterher zu rennen! Seine Muskeln scheinen am ausgeprägtesten zu sein. Also darf es nicht zu einem Kampf kommen. Außerdem werde ich den Nachteil der mit heißem Kaffee gefüllten Tasse haben..., analysierte er die aktuelle Situation. Ruhig setzte sich der Hyuuga auf einen freien Platz, fernab der anderen Lehrer, und schaute sich in der Umgebung um. Irgendwelche Hilfsmittel müsste er noch finden. Und dann würde ihm sicherlich noch ein neuer Plan einfallen. Einfach mit der Tasse Kaffee zum Sensei zurück zu spazieren war schlichtweg zu riskant. Mh, vielleicht..., murmelte er leise. Zielstrebig stand der junge Genin-Anwärter auf und kochte heißes Wasser auf. Eine weitere Tasse, ähnlich der Ryûsa-senseis, aus dem Schrank neben den Kocher gestellt ebenso wie eine kleine Thermoskanne, die offen herumstand. Letztere wusch Lihaku ebenso wie die benutzte Tasse des Sensei. Die Kaffeemaschine wurde vorbereitet und der zubereitete Kaffee in die Thermoskanne gefüllt. In die neue Tasse ein Beutel mit schwarzem Tee vorbereitet und letztlich Thermoskanne sowie des Senseis Tasse in einem Beutel für Kunai verstaut.

Zufrieden lächelnd verließ Lihaku in Shiho-senseis Gestalt das Lehrerzimmer mit einer Tasse, gefüllt mit einem heißen, dampfenden Getränk, in Händen haltent das Lehrerzimmer. Vor diesem wartete noch immer Yuichiro. Plan A. Lihaku ging ohne weitere große Beachtung an dem jungen Akademieschüler vorbei. Doch dieser wollte diesmal widerspenstiger sein. Glaubst du, ich bi so blöd und falle zweimal auf denselben Trick herein? Shiho-sensei ist vorhin zum Unterricht gegangen! Du bist ein Schwindler. Zeig dich und gib mir die Tasse!, enttarnte der Widersacher Lihaku und machte somit Plan A zunichte. Du bist doch besser als zunächst erwartet., sagte Lihaku etwas von oben herab und löste die Illusion auf. Du bist stärker als ich. Aber ich bin cleverer! Lass uns diesen Kampf draußen austragen. Wenn wir hier im engen Raum die Tasse zerbrechen, haben wir letztlich beide verloren. Davon hat doch keiner was, oder? Etwas misstrauisch schaute Yuichiro ihn an. Er überlegte kurz, um dann mit dem Kopf Richtung Treppenhaus zu nicken. Seine Argumente scheinen gewirkt zu haben. Plan B.

Völlig frei von Gegenwehr gingen die beiden Akademisten das Treppenhaus hinunter. Lihaku hatte einen sehr langsamen Schritt vorgelegt, diesen doch weiter unten dann beschleunigt. Der Bunshin stand noch immer am Eingang des Gebäudes und schien nicht mit einem Angriff zu rechnen, immerhin stand der echte Yuichiro hinter dem Tassenträger. Ein gezielter Schlag aus dem Lauf heraus landete einen Treffer beim Bunshin, welcher sich sofort in Rauch auflöste. Ich hatte eigentlich woanders hin gezielt, aber es hat ja gewirkt. Jetzt Teil 2! Lihaku rannte im Bogen von der Akademie weg. Doch schien sein Verfolger ihn diesmal besser im Blick behalten zu haben und nun seine größere Ausdauer auszuspielen. Er kam dem jungen Hyuuga immer näher, bis er ihn schließlich eingeholt hatte...
 

Takegatama Yuichiro

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Als ob er wirklich Lihaku so einfach davonkommen lassen würde. Also wirklich, dachte sein Gegner wirklich, er wäre so dumm? Klar, er hatte es geschafft, an Yui vorbeizukommen, ohne dass dieser es bemerkte. Ein zweites Mal würde es nicht klappen, so viel war sicher, denn gleich, als „Shiho“ wieder herauskam und an dem jungen Akademieschüler vorbeilaufen wollte, stoppte dieser ihn und ließ die Tarnung auffliegen. Eigentlich hätte Yui ihn jetzt gerne für diesen Kommentar, der von oben herab kam, geschlagen aber es war immer noch die Gefahr, dass die Kaffeetasse dabei zu Bruch ging und das wäre für beide das Ende gewesen. Also kam diese Option nicht in Frage. Lihaku ging jedoch nicht gleich ins wegrennen über, sondern schlug vor, dass sie es draußen austrugen. Was hatte er bloß vor? Klar, hier in diesen engen Gängen wäre sicher schwer gewesen, Yui einfach so zu entkommen, aber trotzdem war es sicher nicht die beste Idee, oder? „Na gut, wie du willst“, willigte der Takegatama schließlich ein. Ne andere Möglichkeit wäre zu riskant gewesen. Er hätte ihm natürlich versuchen können, die Tasse zu entreißen aber dabei wäre die Chance zu hoch gewesen, dass sie kaputtgeht oder alles verschüttet wird.

Yui folgte seinem Konkurrenten also, bis sie an der Tür ankamen, wo immer noch der Bunshin stand, der nach einem kurzen Treffer Lihakus jedoch verschwand und sich in Rauch auflöste. Dieser legte, sobald sie aus der Akademie rauswaren, einen Sprint ein und rannte weg. „Dich kriege ich schon noch, keine Sorge!“ Und sofort rannte der Schwarzhaarige ihm hinterher. Es dauerte ein paar Sekunden, aber irgendwann kam er ihm immer näher, bis der Hyuuga in seiner Griffreichweite war. Sofort hielt er ihn mit aller Kraft fest, sodass er stehenblieb. „Hier geblieben! So einfach kommst du nicht weg“, gab er ihm zu verstehen. „Wenn du die Tasse nicht zerbrechen lassen möchtest, gib sie lieber her. Andernfalls können wir auch wirklich darum kämpfen. Hab ich auch kein Problem mit!“
 

Hyuuga Lihaku

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Okay, okay! Lass mich nur kurz die Tasse zur Sicherheits auf den Boden stellen. Dann können wir von Angesicht zu Angesicht um den Preis kämpfen!, schlug der ehrgeizige Hyuuga vor. Sein Gegenüber nickte nur kurz, wenn ihm das Misstrauen auch sehr deutlich ins Gesicht gemalt war. Dies auch zurecht; immerhin hatte Lihaku ihn in den letzten Stunden gleich mehrmals hereingelegt. Vorsichtig legte er die Tasse auf den Boden neben sich. Es folgte ein rascher Sprung zur Seite, dabei seinen Gegner stets im Blick. Einige Schritte weiter weg vom Objekt der Begierde bewegt, den Gegner dadurch ebenso in eine sichere Zone gelogt, und schon folgten die so bekannten Fingerzeichen. Suiton: Teppoudama Die Backen Lihakus schwollen an, im Mund sammelte sich eine gewisse Menge an Wasser, welches im folgenden Augenblick in Form einer Kugel auf den Gegner geschossen oder vielleicht eher gespuckt wurde. Schließlich sollte das Wassergeschoss die Größe eines mittelgroßen Balles haben. Stattdessen brachte Lihaku nicht mehr als einen guten Golfball zu stande. Ich habe wohl schon zu viel Chakra verbraucht..., analysierte Lihaku die Situation und erkannte seine deutliche Grenze. Viel mehr würde er in diesem Kampf nicht an Tricks hervorbringen können. Kurz dachte er darüber nach, dass er doch besser das Bakuhatsu verwendet hätte, doch hatte er schon etliche Täuschungen zur Flucht angewendet. Nun muss ich mal in die Offensive gehen... Sonst kauft er es mir am Ende nicht ab... Der Golfball traf den Takegatama, wenn es letztlich auch nur ein Streifschuss war, dessen Wirkung von vernachlässigbarer Stärke war. Doch schien der Akademieschüler in seinem Stolz gekränkt. Er wurde offensiver, nutzte seine körperliche Überlegenheit. Die ersten Schlagstaffette hatte der junge Hyuuga noch gut abgewehrt, doch waren einige Paraden eher Glück als Können. Schlussendlich wurde Lihaku gänzlich überumpelte. Er steckte mehrere Schläge und Tritte ein. Der Letzte ließ ihn einige Meter weit zurückfallen und über den Boden schlittern. Schon gut! Du hast ja gewonnen. Ich gebe mich geschlagen. Nimm die Tasse und gehe zu Ryûsa-sensei., ergab sich Lihaku und unterstützte die Kapitulation mit gehobenen gekreuzten Händen. Immer noch misstrauisch beäugte der scheinbar siegreiche Gegner den Besiegten und ging zum Siegesobjekt. Dabei behielt er bis zuletzt Lihaku starr im Blick. Da diese keinerlei Anstände machte, nochmal zur Gegenwehr zu greifen, entspannte sich Yuichiro und ging mit dem Preis in Richtung Sportplatz.

Nach wenigen Augenblicken war Lihaku allein und kontrollierte seine Tasche. Die Tasse war zum Glück nicht zerstört und die Thermoskanne hatte dicht gehalten. Da habe ich nochmla Glück gehabt! Das hätte auch schnell schief gehen können..., begutachtete Lihaku doch selbstkritisch das Ergebnis seines trickreichen Plans. Er stand aus dem Schmutz auf, klopfte sich die letzten Erdreste von der Kleidung und rannte in Richtung Sportplatz. Er hatte nun nicht nur das wahre Zielobjekt und seinen Gegner mit einer Attrape losgeschickt, er konnte obendrein auch deutlich schneller zum Bestimmungsort laufen. Immerhin musste er nicht die Balance der Flüssigkeit in der Tasse halten. Gleich habe ich es geschafft...!

Das grasige Plateau
 

Ryûsa

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Akademieeinheit mit @Mashido Shin
Lehrer: @Ryûsa

Es war schon wieder so früh, dass noch niemand hier war. Ryûsa fand, dass diese Zeit des Tages magisch war, nicht nur, weil er überhaupt mal dazu kam, bestimmte Aktenvermerke anzufertigen und einige liegengebliebene Aufgaben zu erledigen, sondern auch, weil er in Ruhe seiner Kaffeesucht fröhnen konnte. Oh, und natürlich auch, weil es die Zeit des Tages war, an der er überhaupt mal einen Schüler empfangen konnte, um in in einem Einzelgespräch - beziehungsweise einer Einzelstunde, um genau zu sein - herauszufinden, ob er für die Genin-Prüfung bereit war. Ahikaga Tadashi hatte er hier im Lehrerzimmer schon eine neue Sicht der Welt näherbringen können, eine Leistung, die er auch heute noch fast für unwirklich hielt. Hyuuga Lihaku, der irgendwie quirlig wirkende Anfänger aus einer ähnlich alten Familie wie die des Lehrers, hatte sich hier seinem Kaffee gewidmet, nachdem Ryûsa sich diese völlig wahnwitzige, aber für ihn halt auch wahnsinnig unterhaltsame Stunde ausgedacht hatte. Und heute? Nun, heute war Mashido Shin dran. Ein ziemlich alter Anwärter auf das 'Amt' eines Genin. Alleine die Tatsache, dass der junge Mann nicht mehr als zehn Jahre von ihm selbst entfernt war, hatte ihn ein wenig stutzig werden lassen. Das war nicht nur un-, sondern eher außergewöhnlich. Allerdings waren die Lebensumstände des (jungen?) Mannes ja auch nicht wie die eines 'normalen' Ninja aus einer Clanfamilie gewesen. Er hatte ihn also erst einmal eingeladen, um sich ein Bild davon zu machen, mit wem er es hier zu tun hatte. Kurz vor fünf, Freitag früh - für jeden normalen Schüler wäre das ein absoluter Tiefpunkt gewesen, diesen Termin wahrnehmen zu müssen. Irgendwie hatte Ryûsa aber das Gefühl, dass dieser Kerl vielleicht sogar pünktlicher kommen würde als bisher jeder andere.

Na, mal sehen. Erst einmal hatte er noch ein paar Minuten Zeit, bis der Schüler hoffentlich um halb sechs auftauchen würde. Die Tasse brühheißen Kaffee in der Hand ließ sich der Weißhaarige auf seinem Lieblingsplatz nieder, sah kurz einen Moment zu dem Tisch, an dem Sensei Shiho sonst saß. Er hatte das Gefühl, dass er irgendwie ein wenig mehr zu ihr vorgedrungen war, aber... bisher hatte er immer noch nicht herausfinden können, wie alt sie denn wirklich war. Das galt es noch herauszuf- moment, der Schüler. Der Gelbäugige bemühte sich, seine Konzentration wieder zu bündeln, nahm einen Schluck des schawrzen Getränks und schlug die Akte auf, die vor ihm lag. Mashido Shin. Tatsächlich, laut Akte sollte er jetzt gerade neunzehn Jahre alt sein. Beinahe schon ein alter Knacker für den Genin-Status, denn die 'Unterninja' waren in der Regel jünger. Ryûsa fand es gut, denn grundsätzlich hielt er es immer noch nicht für ganz richtig, so junge Menschen auf Jobs und Missionen zu schicken. Was? Er selbst war schon in jüngsten Jahren dabei gewesen? Klar, aber das war eben was vollkommen anderes! Nachdenklich blätterte er in der Akte, die zuvor ein Kollege geführt hatte, der mittlerweile nicht mehr an der Akademie unterrichtete. Hm, Suna-nin... Tempel... ein Mönch? Der Weißhaarige runzelte ein wenig die Stirn. Ob der sich mit dem Weg des Ninja überhaupt identifizieren konnte? Einen Moment später klopfte es. Um diese Uhrzeit klopften natürlich nur Schüler, also... "Komm herein", brummte der Akademielehrer und trank noch einen großen Schluck aus seiner Tasse. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm... ja, was eigentlich?
 

Mashido Shin

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Es war so weit. Heute würde sich entscheiden, ob Shin zu der Prüfung zugelassen würde, oder nicht. Manch ein anderer Akademist wäre wohl genauso nervös, als ginge es direkt in die Prüfung. Der Mashido hatte mit derlei Kleinigkeiten schon lange keine wirklichen Probleme mehr. Nicht umsonst hatte er mehr als die Hälfte seines Lebens dem körperlichen und geistigen Training verschrieben. Da konnte doch so eine Prüfung keine wirkliche Hürde darstellen. Wenn dann noch Gottes Segen hinzukam war die Problematik nahezu nichtig. Somit schlief der Taijutsuka diese Nacht ganz hervorragend und erwachte, wie üblich, bereits um drei Uhr morgens. Für gewöhnlich genehmigte sich der junge Mann ein bescheidenes Frühstück, bestehend aus einer kleinen Schüssel Müsli, bevor er duschte und sich in seine Alltagskleidung warf. An diesem Tag konnte der Glatzkopf nicht einschätzen, ob es sportliche Aktivitäten gab, oder nicht. Daher entschied der Doton-Anwender, sich in sein Missionsoutfit zu kleiden. An jedem anderen Tag wäre der Wüstenbewohner nun zum Trainingsfeld gegangen, um dort vor Unterrichtsbeginn noch einmal zu trainieren. Nun war aber bereits 3:45 Uhr und alleine der Weg zum Trainingsfeld würde dem Neunzehnjährigen eine Stunde kosten, wenn dieser sich nicht beeilte.

So ging Shin lieber in gemäßigtem Tempo durch die menschenleeren Straßen zum Akademiegebäude, wo wahrscheinlich bereits in Kürze die weißhaarige Lehrkraft auf ihn warten würde. Der Mashido wusste, um wen es sich handelte, konnte aber das war auch schon alles. Immerhin waren die beiden sich bisher im Grunde nur auf dem Flur begegnet und hatten ansonsten nie miteinander zu tun. War aber auch eigentlich nicht von Belang, um was für eine Persönlichkeit es sich bei Ryûsa-sensei im Speziellen handelte, war der Taijutsuka doch bisher noch mit jedem Lehrer gut ausgekommen. Da war es doch sehr unwahrscheinlich, dass der Hatake eine Ausnahme bildete. Zielsicher durchquerte der Wüstenbewohner das Schulgebäude, bis er genau vor der Tür des Lehrerzimmers stand. Glücklicherweise hatte Gott einem seiner zahlreichen Kinder den Auftrag erteilt, eine Uhr an die Wand gegenüber der Tür aufzuhängen. Ansonsten wüsste der Doton-Nutzer wohl nicht, dass er rund eine Viertelstunde zu früh war. Da es unhöflich war, zu früh den Ort des Geschehens zu betreten, setzte sich der Mönch rechts neben der Tür im Schneidersitz auf den Boden und versetzte sich in eine nicht allzu tiefe Trance, um die Fünfzehn Minuten zu überbrücken. Pünktlich um genau 5:30 Uhr klopfte der Neunzehnjährige dreimal sacht an die hölzerne Tür und öffnete diese, nachdem eine Stimme von innen "Komm herein" sagte. „Guten Morgen, Ryûsa-sensei. Mir wurde gesagt, ich solle mich heute hier einfinden.“ Leicht neigte der Glatzkopf sein Haupt und faltete seine Hände in einer gebetsähnlichen Geste zusammen, nachdem er die Tür hinter sich schloss.
 
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Ryûsa

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Na, er war tatsächlich pünktlich. Das war natürlich schon einmal ein großes Plus für den angehenden Ninja und Ryûsa war beinahe versucht, ihn einfach so zur Prüfung durchzuwinken. Das wäre so viel einfacher! So viel weniger anstrengend! Aber eben auch ziemlich verantwortungslos. Das konnte der Lehrer dann doch nicht machen und so warf er einen Blick auf den Schüler, der grundsätzlich schon einmal älter aussah, als er erwartet hatte. Glatze? Oh, man, der Kerl war wahrscheinlich wirklich so etwas wie ein Mönch. Das war natürlich gar nicht so einfach, aber grundsätzlich natürlich auch kein Ablehnungsgrund. Außerdem sah er recht kräftig aus, keine üblen Voraussetzungen also, um ein Ninja zu sein. Trotzdem interessant... Ryûsa musterte den Schüler einen Moment länger, als er es vielleicht bei anderen Schülern getan hatte, dann nickte er sich gegenüber. Der kleine Tisch an dem Fenster des Lehrerzimmers hatte an diesem Morgen einen Stuhl ihm gegenüber zu bieten, auf den sich der junge Mann dann wohl setzen sollte. "Guten Morgen, Mashido-kun. Schön, dass du pünktlich bist, dass ist schon einmal ein Punkt in meinem Buche." Er nickte auf den Stuhl ihm gegenüber. "Setz' dich. Um diese Uhrzeit dürfen wir die Sporthalle noch nicht einmal benutzen, deshalb werden wir uns noch einen Moment lang unterhalten." Er stürzte den Kaffee herunter, nur um dann aufzustehen - und zur Kaffeemaschine zu schlurfen. Der nächste, brühheiße Kaffee wurde eingegossen, fertig zum Trinken und Genießen. "Möchtest du auch etwas trinken? Ohne dieses Zeug komme ich einfach nicht mehr durch den Tag...", brummte der Weißhaarige, als er zurückkam und Shin dann, falls er etwas wollte, auch noch ein Getränk zukommen ließ.

"So..." Nachdenklich warf er einen Blick auf die Akte, auf der der Name des Haarlosen notiert war. "Du befindest dich in einer relativ besonderen Position, wie du dir wohl denken kannst. Du bist relativ alt für die Akademie, aber das ist für mich sogar eigentlich ein positiver Punkt. Es gibt viel zu viele Schüler, die zu jung sind - darum haben wir ja auch entschieden, ältere Schüler anzunehmen, aber... du hast einen besonderen Hintergrund, nicht wahr?" Der Lehrer schob seine Brille ein wenig zurecht. Durch die Gläser schauten die hellen, gelben Augen direkt in die seines Gegenübers, als er das Gespräch anfing. "Erzähl' mir mal ein wenig über deinen Werdegang. Du hast ja schon einige Jahre in diesem... Tempel verbracht, nicht wahr? Auch das gibt es nicht häufig." Er schmunzelte ein wenig. "Na, zumindest scheinen sie dir dort Respekt und Höflichkeit beigebracht zu haben... aber was noch so? Und in welchem Zusammenhang oder Gegensatz steht das zu deinem Weg als Ninja?" Das klang natürlich schon nach einer schwierigeren Frage, aber Ryûsa musste natürlich auch irgendwie herausfinden, ob Shin bereit war, die Arbeit eines Ninjas zu machen - oder ob das hier nur etwas war, was ihm auferlegt worden war. Von diesem Tempel hatte der Weißhaarige tatsächlich bisher kaum gehört, nur am Rande mal. "Lass dir ruhig Zeit mit der Antwort", schob er noch hinterher und nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse.
 
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