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Maskenball

Katarite

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Mehrere Schritte ging die junge Dame auf den Balkon hinaus und betrachtete die Sterne im Nachthimmel. Sie waren nicht mehr oft zu sehen in der Stadt. Von ihrem Dach aus betrachtete sie ihn gelegentlich. Dann fühlte sie immer die innere Ruhe, dass all ihre Taten in anbetracht dessen, was es in ihrer Welt gab, nichts bedeuteten. Ein Lächeln huschte über ihre leicht roten Lippen. Welchen Namen hatte sie denn nochmal für sich gewählt? Ihre Freundinnen hatten ihr einige vorgeschlagen. Wenn sie sich genau überlegte, waren alles Blumennamen, derjenige, den sie gewählt hatte war amüsant zweideutig. Yuri, die Lilie. Oder, wie die Liebe zwischen zwei Frauen.

Der Wind wehte ihr eine ihrer blonden Strähnen auf die Maske, die ihr Gesicht zierte. Es hatte Stunden gedauert, sich vorzubereiten. All die Schminke, die Maske, das Kleid und die Frisur. Das weiße Kleid, mit dem weiten, knielangen Rock musste noch etwas angepasst werden, dann passte es wie angegossen. Sie hatte keine große Oberweite zu bieten, weshalb sie kaum Ausschnitt zuließ, dafür aber den Hals bis zu den Schultern frei ließ und ihn so betonte. Langen weiße Seidenhandschuhe, welche ebenso blütenrein wie das Kleid waren, bedeckten die Arme bis über die Ellenbogen, da das Kleid keine Ärmel sondern nur dünne Träger hatte. Anfangs hatten ihr die hochhackigen Schuhe noch Probleme bereitet, doch inzwischen hatte sie den Dreh raus. Auch die Fuchsmaske, die die obere Hälfte ihres Gesichtes bedeckte war zunächst ungewohnt, aber mittlerweile nicht wegzudenken. Besonders, da sie zusammen mit den verlängerten Wimpern die braunen, edelsteingleichen Augen betonen sollte. Das Gesicht war nur leicht geschminkt und die Haare so hochgesteckt, dass mehrere schulterlange, leicht gelockte, Strähnen hinab hingen. Ein betörendes Parfüm aus Blüten und Früchten rundete die Erscheinung ab.

Ein weiteres Mal ging sie den Auftrag im Kopf durch. Ziel war es, zu verhindern, dass die geheimen Sigel des Kurokage und des Hikarikage versteigert würden und die Dratzieher zu identifizieren. Vorgaben, wie dies geschehen sollte gab es nicht. Außer, dass es um jeden Preis geheim geschehen sollte. Für Yuri, sie musste bei dem Namen immernoch etwas lächeln, war dies kein Problem, sogar bevorzugt. Selten hatte man als Shinobi eine solche Mission und es war eine wilkommene Abwechslung von den üblichen Kampf fixierten Aufträgen. Die Lizenz zum Töten würde sie aber vorzugsweise nicht nutzen müssen, sie hatte auch alle ihre Waffen daheim gelassen. In einen Kampf verwickelt zu werden bedeutete sofortiges Scheitern und Leichen von heimlich ausgeschalteten Wachen oder dergleichen könnten gefunden werden, was auch verraten würde, dass jemand in der Villa etwas suchte. Für Rückendeckung hatte sie ebenfalls gesorgt. Ein Blick über das Steinerne Geländer, den Hang hinab und sie war versichert, sich mit Profis eingelassen zu haben. Es war keine Seele zu sehen. Doch etwas anderes hatte sie nicht erwartet. Ihr Rückzug war gesichert, ob sie nun am ende des Abends durch die Tür hinaustrat oder über das Geländer sprang und buchstäblich untertauchte.

Sich wieder zum Saal wendend musste Yuri lächeln, was würde noch an diesem Abend passieren. Anwesend waren nur die besser betagten Persönlichkeiten. Händler, ehemalige Politiker, Anführer krimineller Organisationen und andere Personen, die irgendwie an Reichtum gelangt sind. Dieser Abend würde hoffentlich nicht allzu unvergesslich werden, denn sie sollte vorzugsweise in niemandes Erinnerung bleiben.

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Beschreibung:

(Da im zweiten Absatz im Post beschrieben hier nochmal in kurzform)
Kleidung: Ein Knielanges, ärmelloses, weißes Ballkleid, dessen Rock leicht absteht. Weiße Handschuhe, die bis über die Ellenbogen reichen. Und eine Fuchsmaske, die die obere Hälfte des Gesichts abdeckt.
Frisur: Die Haare sind hochgesteckt mit mehreren leicht lockigen Strähnen, die bis an die Schultern reichen.
 

Hinketsu Nori

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Ich lief schon eine Weile planlos - aber keinesfalls panisch - durch die Gegend, stets verfolgt vom lauten Klacken meiner weißen Absatzschuhe. Zuerst fragte ich in eine Gruppe Personen im Foyer: "Habt ihr meinen Yin gesehen?" Ich bekam leider keine befriedigende Antwort also schlug ich mich etwas weiter durch die maskierte Menge und tippte wahllos Herren auf die Schulter. "Seid ihr mein Yin?" Aussichtslos - geh weiter. Mein weißes Ballkleid flatterte als ich etwas übereilt ans Buffet hetzte. Dort stand ein Mann komplett in Schwarz gekleidet, wie mein Yin. Die Freude überkam mich als ich mich neben ihn stellte und eine Cocktailkrabbe in den Mund steckte. Nicht nur, weil das Krustentier köstlich schmeckte sondern auch, weil es mir die Möglichkeit bot sein Gesicht zu mustern nach dem ersehnten weißen Punkt. Meine schneeweiß geschminkten Wimpern schlugen auf und die dazugehörigen weißen Kontaktlinsen fokussierten ihn. Der Herr war runtergebeugt und spielte sich mit einer lockeren Handbewegung Unmengen an Essen auf einen zu kleinen Teller. "Entschuldigen sie mein Herr..." Er bewegte den Kopf langsam und fummelte sich mit der freien Hand seine Maske von der Seite seines Kopfes zurück ins Gesicht. "Ja, bitte?", murmelte er leicht geschockt vom Überfall am Buffet. "Schon gut. Ich wollte nicht stören.", erwiderte ich höflich und verschwand mit einem Knicks wieder in der Menge. Er war es nicht. Mein Kleid war relativ kurz im Vergleich zu vielen anderen hier. Es endete auf Kniehöhe und bildete mit den ebenso weißen Kniestrümpfen, die aus den weißen Absatzschuhen dem Dress entgegen kamen, einen Sichtschutz auf das nackte Bein. Weiß war generell die dominierende Farbe an meinem filigranen Körper. Die Farbe wandte sich das Dress entlang, das vollkommen ohne Ausschnitt in einem Pelzkragen mündete und sich scheinbar noch über die weiß geschminkte Haut fortsetzte bis in die letzte Faser meiner komplett weiß gefärbten Haare, die zu einem Dutt gebunden waren. Meine Arme waren durchgehend bedeckt von schneefarbenen Handschuhen, die wie Stulpen den Bereich bis zum Kleid abdeckten. Das Bisschen, was von meiner Haut zu erkennen war, war leichenblass geschminkt, mit der Ausnahme meiner Lippen. Sie waren mit einem perfekt symmetrischem, schwarzen Punkt verziert, der sich beim Sprechen jedes Mal zweiteilte. Meine Maske bedeckte lediglich den Bereich um die Augen. Welche Färbung diese hatte ist wohl klar. Bald würde die Musik losgehen und die Menschen zum Tanzen auf dem spiegelnden Marmorboden verleiten und nur ich, nur Yang, hätte noch nicht meinen Yin gefunden.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Kapitel 1 – Prolog



Liebe Genin und Chuunin, Shironin und Soranin, lehnt euch zurück, macht es euch ordentlich gemütlich und genießt meine ganz spezielle Show, die ich einzig und allein euch widme. Ey, nicht so gemütlich, sonst schläft noch jemand ein! … Seid gespannt und geduldig und wagt es euch ja nicht, diesen Post nur anzulesen oder gar zu ignorieren, denn sonst gibt’s erst richtig Ärger! Und eine Bitte vorweg: Ich weiß, wenn man in der Eile ist und einen Post liest, klickt man schon mal gern als allererstes auf einen Link... Lasst euch diese Spannung nicht so einfach nehmen! Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss! Sollte jemand das vorher getan haben, oder sogar grade weil ich darauf hinweise, schämt euch! Und nun, meine Damen und Herren, folgt mein allererster Beitrag zu unserem aktuellem Plot: Dem Maskenball, inklusive meinem kleinen Stargast...

Kapitel 2 – Der Plot
Wer kennt es nicht? Das allseits beliebte Kinderspiel: „Wer ist es?“ Heute spielen wir genau dieses auf einer ganz anderen Ebene gemischt mit vielen falschen Gefühlen, mit grenzenlosem Wahn, kaltblütigem Mord, und nicht zu vergessen den wunderschönen Masken. Was vermag sich hinter diesen zu verbergen? Fast ist es schon etwas wahrhaft begehrenswertes hinter die Masken eines Anderen blicken zu können, doch wer von uns ist dazu in der Lage die Perfektion der Art der Maskierung eines Shinobi an sich zu durchschauen? Würden sie überhaupt dazu in der Lage sein sich so gut verstellen zu können, so ganz ohne Jutsu? Und... Ist es nicht auch eine Kunst der Shinobi zu Demaskieren und die Wahrheit hinter allem zu erkennen?

Oh, so viele Fragen brennen sich immer fester schmerzhaft in meinen Kopf ein und dennoch werde ich keine noch so kleine Einzelheit nach Außen tragen. Niemand soll sehen, wer sich hier tatsächlich verbirgt. Wenn ihr es nicht erraten könnt, so ist es doch euer Bedauern. Ich bin ein Meister der Maskierung und habe schon so viele, absolut verschiedene Rollen kennengelernt, wie ihr in all euren Lebtagen nicht einmal erahnen könnt! Ich bin es, der auf euch herab blickt und euch erkennen lässt, was für niedere Wichte ihr, im Vergleich zu mir, seid! Meinen Namen wollt ihr wissen? Ist das euer einziger Wunsch? Nun wollen wir nicht ganz so sparsam mit den schmackhaften Details sein: Man schimpft mich Kyōran, der Inbegriff des Wahnsinns, der Verwirrung, der Abartigkeit und der Unnormalität! Doch all das hat noch keinerlei Bedeutung für euch minderwertiges Volk. Alles, was ich euch wissen lasse, ist das all das hier, von Anfang an, ein Teil meines Plans ist!
Kyōran räusperte sich sachte, während er mit der Hand langsam über das leicht eingestaubte Treppengeländer fuhr. Hatte er mit seinen Begrüßungsfloskeln, welche er immer wieder in seinem Kopf herunter ratterte, vielleicht etwas zu dick aufgetragen? Mittlerweile war er sogar schon so weit gekommen, dass jedes einzelne, noch so unbedeutende Wort in seinem Kopf eine eigens für sich erwählte Betonung erhielt. Es war aber auch gut möglich, dass er etwas zu weit ging, denn Kyōran war schon immer ein Fan von übertriebener und edler Literatur, wobei er meist eher ein Fan der düsteren Seite war. Dieser Maskenball war wahrhaft wie für ihn dahergezaubert. So altmodisch und stilvoll, und doch so simpel und alltäglich. Hier wechselte jede kleinste Gefühlsregung und Stimmung innerhalb von kürzester Zeit. Wie das wohl zustande kam? Man verlor schlicht und ergreifend einfach nie aus den Augen, dass all dies hier ein gefährlicher Drahtseilakt war. Jede Sekunde und jeden noch so kurzen Atemzug, hatte man es im Hinterkopf. Hierbei handelte es sich zwar um ein Gelände auf sogenanntem neutralem Boden, aber wie neutral konnte ein Boden schon sein? Jeder einzelne der anwesenden Shinobi hatte den ein oder anderen Freund, aber auch Feind hier in diesem Gebäude. Völlig egal, ob er ihn nun erkannte oder nicht, man wusste dass sie da waren. Grade das war es wohl, was jeden Einzelnen unter ihnen dazu anhielt, sich selbst am allerbesten zu verschleiern. Natürlich wollte man seine Freunde auch gern hier finden, bei ihnen Schutz suchen und eine gemeinsame, starke Allianz bilden, doch war blieb einem da übrig? Sich offenherzig zeigen und aller Welt klar mache, wer man denn eigentlich ist? Kyōran bezweifelte sehr stark, ob das ein so weiser Schachzug war. Wenn einen der Feind ertappte, egal ob persönlicher oder auch ein tatsächlicher Feind der eigenen Fraktion, konnte er einem locker aus dem Handgelenk die Kehle durchschneiden, ohne das man auch nur auf den Gedanken käme. Denn keiner spielte freiwillig mit offenen Karten, oder etwa doch? Die Lizenz zum Töten ist etwas, das man nicht zu unterschätzen hatte. Wer es dennoch nicht zu schätzen wusste, dem lag wohl nicht viel am eigenen Leben... Freund oder Feind? Leben oder Tod? Liebe oder Hass? … Und da sprach man von einem neutralem Boden? Fast schon etwas lachhaft, findet ihr nicht? War der Erfnder dieses speziellem und einzigartigem Momentes ernsthaft dieser vermessenen Meinung, oder handelte es sich hierbei um eine ganz einfache Finte? Wollte man sie in Sicherheit wiegen, um ihre Professionalität zu testen?
Es vermehrten sich immer weiter so vielen Fragen, welche sich in fast schon in Form von ernsthafter Paranoia in Kyōrans Kopf einnisteten, doch verlor er dadurch nicht vielleicht die Realität und sich selbst aus den Augen? Ein überaus charmantes Lächeln erstrahlte in dem einfachen und sonst so regungslosem Gesicht des Shinobis im Frack. Der schmale Mund hob sich richtig vom restlichen Gesicht ab, wenn er diesen Blick beibehielt. Aber auch dieses bezaubernde Zeichen einer Ermangelung von Emotionen tröstete lang nicht über die schlichten, ausdruckslosen, braunen Augen hinweg. Tipp, Tapp... Schritt, für Schritt... Immer weiter langsam und gemächlich die Treppe herunter zu seinem Ziel, welches sich schon in den dunklen Seelenspiegeln als deutliches Ebenbild wiedergab. Es war an der Zeit etwas Charakter zu zeigen, aber nicht zu viel, sonst wäre das Spielchen zu schnell vorüber. Kyōran neigte den Kopf einen Tick weit nach links und zog, noch immer Zähne zeigend, gemütlich die klobigwirkende Brille von der schmalen, unauffälligen Nase. Mit einer überaus geschickten Handbewegung verstaute der Shinobi das schlichte Gestell in seiner Brusttasche. Üblicherweise sollte man sich doch an einem solchen Ort eine schöne Blume anstecken, aber Kyōran ist eher der normale Typ, welcher auf solchen Schnickschnack zu verzichten weiß, deswegen nutzt man eine solche Aufbewahrungsmöglichkeit doch angemessen und sinnvoll. Das reizende Grinsen schien gar nicht mehr aus seinem schmalen, maskulinem Gesicht zu wischen sein, während er sich kurz mit der freien Hand die Krawatte richtete. Und doch, da verschwand das Lächeln, für den Bruchteil einer Sekunde, in der er mit einem sanften Hauch, eine einzelne Strähne, welche sich von der zurück gegelten Haarpracht entfernt hatte, wenigstens zur Seite pustete. Aber nun, während er so langsam Schritt für Schritt elegant die Treppe herunter glitt, war es de nicht an der Zeit zu fragen, ob er wirklich so ein wahnsinniger und schurkenhafter Mann war, wie sein Anblick und sein innerer Monolog erahnen ließ? … Das würde wohl noch eine ganze Weile Kyōrans Geheimnis bleiben. Zu schade aber auch. Entweder er war ein absolut normaler und langweiliger Typ, oder er war allen Ernstes ein so ein spannendes Wesen, welches die Neugier des Lesers weckte? Eines war aber ganz sicher: Ganz egal wie Kyōran bei seinen Fans ankam, all das war ein Teil seines diabolischem und einzigartigem Plans...

Kapitel 3 – Epilog
Was fragst du dich grade? War's das? War das allen Ernstes der Beitrag von einem der Spieler, welche auf dem Maskenball agieren werden? Oder ist es vielleicht mehr ein: Was genau soll mir dieser Post sagen?
Warum ich wollte, dass du ihn so genau durchliest? Also... das waren nun locker über tausend Wörter, in denen es darum geht, wie ein schmalziger, merkwürdiger Typ, eine Treppe herunter geht und dabei ein wenig nachdenkt. Die Worte wären mir im Übrigen noch lang nicht ausgegangen, aber nach einer Weile war ich es selbst schon leid. Empfindest du dabei möglicherweise sogar etwas Wut darüber, dass du so eben wertvolle Zeit deines Lebens damit verschwendet hast, das zu lesen? Sicher ist auf jeden Fall, dass es sich hierbei wirklich um einen Shinobi auf dem Maskenball handelt, ihr wisst nun ansatzweise was er tut und wie er aussieht, ja er hat sogar einen Decknamen, aber der bringt euch sicher nicht sonderlich weit … Jedenfalls, theoretisch hätte ich das in drei Sätze packen können, aber ich dachte mir, dass ich es so weit ausschmücke, bis auch der letzte User keine Lust mehr hat zu lesen. Ich hoffe mein Ziel erreicht zu haben und wünsche allen Benutzern viel Spaß auf diesem Event und bin persönlich auch sehr gespannt darauf, welche Art von Abenteuer uns nun hier erwartet. Eine Sache noch: Das ist Kyōran. Ihr werdet wohl nie erfahren was sein sagenumwobener Plan zu bedeuten hat, aber es ist gut mal davon gehört zu haben
 

Katarite

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Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Dies war mein erster Maskenball seit neun Jahren. Damals hatte ich die Nachbarskinder und mich selbst in Papiertüten gehüllt und mit Ketchup angemalt. Es war eine sehr erfolgreiche Party gewesen. Ob dieser Maskenball auch so gut in Erinnerung bleiben wird?
Die Aufmachung stimmte schonmal. Nicht nur meine, aber dazu komme ich später. Das Beste kommt schließlich zum Schluss, nicht wahr?
Schon das erste Bild versuchte einem den Atem zu rauben, wenn Ihr mich fragt. Es wundert mich immer wieder aufs Neue wer solche Anwesen bezahlen kann. Der Boden war vermutlich mehr wert als alles was ich je besaß – und je besitzen werde. Gefräste Säulen, Skulpturen links und rechts, gewaltige Löwenköpfe die über der tanzenden Menge ihre Zähne zeigten.
Ein kleiner Vogel zwitscherte an mir vorbei, voller bunter Federn und einem strahlenden Lächeln. Er hakte sich beim nächsten Glöckner ein und drehte sich sachte im Takt (der Glöckner nicht so sachte). Ich ließ meinen Blick schweifen und musste feststellen, dass hier alles fremd war. Die Menschen untereinander kannten sich nicht und wenn der Abend erfolgreich war hatten sie am Ende zwar Sex – wussten aber trotzdem nicht wer der andere war oder wie er aussah. Das war die Faszination eines Maskenballs, besonders eines solchen. Man konnte sein wer man wollte, es waren kaum Grenzen gesetzt. Egal ob Schurke, Held oder Freigeist. Es gab genauso viele Ärzte wie Hexen und Schmetterlinge. Man wurde durch seine Maske definiert, sein Äußeres. Die Persönlichkeit eines Menschen rückte in den unbedeutenden Hintergrund und verharrte dort bis man sich aus seinem Kostüm schälte und dem tristen Alltag weiter folgte. Dieser Abend war fremd und portioniert. Distanzierte Gäste, einzeln abgepackte Häppchen von erlesenster Qualität, Trunk in jeder Farbe und jeden Geschmacks. Ich lächelte und keiner sah es. Es war angenehm, so hatte die große Gargoyle keine Ahnung was ich von ihr hielt und das würde auch so bleiben bis die Tanzpartner wechselten und ich mich an eine elegante Dame mit ausfallendem Federschmuck schmiegte.

Es war schon ein merkwürdiges Bild, dieser Maskenball. Nur die erlesensten Gäste und keiner von ihnen konnte sich zeigen. Eine gewisse Ironie, findet Ihr nicht? Jeder wollte sich in Schönheit und Mysterium überbieten und um ehrlich zu sein war ich nicht anders. Wie hatte ich mich gefreut als ich dieses schwarze Kleid gekauft und mich mit passender Maske ausgestattet hatte. Mein Ziel: Herausstechen. Und damit in der Menge verschmelzen. Schönes Kleid, passende Maske; das gesamte Gesicht verdeckend natürlich. Letztere war eigentlich weiß, doch in diesem Saal, diesem Licht wirkte sie bläulich. Nicht einmal meine rote Haarpracht kam so zur Geltung wie ich es wollte und dennoch war alles genau so wie es sein sollte. Plötzlich verstand ich den Charme dieser Veranstaltung: Man konnte sein wer man wollte; es war egal.
Ich lächelte, wechselte den Tanzpartner und erinnerte mich an den Grund meiner Anwesenheit. Dann lächelte ich noch ein bisschen mehr.
 

Iwamoto Yuto

Chuunin
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Bereits seit Urzeiten nutzt die Menschheit Rollenspiele um aus dem eigenen Charakter in einen anderen schlüpfen zu können. Von arm zu reich, von schwach zu stark und natürlich auch jeweils genau verkehrt herum. Das das nicht immer nur positive Effekte erzielte, war wohl jedoch klar, denn es war zu einfach, sich im erschaffenen Charakter zu verlieren und den eigenen schlussendlich aufzugeben, da er verdrängt wurde. Kein Wunder, denn wenn man die Möglichkeit hat in eine Rolle zu schlüpfen, in der man sich wohlfühlt, dann möchte man aus dieser auch nicht mehr heraus. Schlussendlich jedoch ist man ein Gefangener im eigenen Körper, der nur noch die Befehle des fiktiven Charakters befolgt. Doch was dann? Schließlich kann man nicht einfach die Maske, sprich die zweite Persönlichkeit ablegen und zu seiner vorherigen zurückkehren. Außer natürlich man trägt tatsächlich eine Maske, dann ist dies natürlich definitiv möglich, non?

Eine solche Maske, die es ihr ermöglichte in eine andere Rolle zu schlüpfen, trug an diesem festlichen Abend auch Kyande ("Eis am Stiel"). Sie war ein hübsches junges Fräulein und wohl auch etwa genauso verlockend, wie die Bedeutung ihres Vornamens. Doch hinter ihren frostig, verführerischen Äußerlichkeiten, verbarg sich ein harter Kern, den ihr Familienname Hyokai ("zugefrorenes Meer") wohl am besten beschreibt.
Ihre stetigen Begleiter für diesen venezianischen Maskenball, waren ein schlichter, schwarzer Hut, eine weiße Bluse, über der sie ein ultramarinblaues Kleid trug, welches von einem enggeschnürrten Korsett an Ort und Stelle gehalten wurde. Zudem natürlich noch die obligatorische Maske, die die Form und Färbung eines blauen Morphos hatte und somit fast nahtlos an ihre Haare anschloss, die etwa die selbe Farbe aufwiesen. Nur die zarten, rosa Lippen, der bleiche Hals und ihre Hände, die wie Porzellan wirkten, waren nicht von irgendetwas bedeckt. Zwar waren auch ihre Augen nicht von der Maske bedeckt, da man schließlich Gucklöcher hatte, doch dadurch, dass ihre Augen die Farbe eines dunklen Meeres hatten, konnte man nicht erkennen, wann sie einen mit ihre ruhigen Augen verfolgte und wann nicht.

Ihre Persönlichkeit deckte sich übrigens mit ihrem Outfit, denn sie war genauso schlicht, elegant und ruhig. Natürlich entstand dadurch auch eine kleine frostige und mysteriöse Note, doch jede Frau musste schließlich ihre eigenen kleinen Tricks auf Lager haben, um Menschen auf sich aufmerksam machen zu können. Kyande jedoch hielt nicht viel von den Festlichkeiten und bahnte sich mit einer Eleganz, die einem kalten Bergfluss glich, ihren Weg durch die Menschen und Maskenmengen. Ihr Ziel war schnell gefunden - der Balkon. Auf diesem war es ruhig, doch im Hintergrund tanzten die Lichter und Masken. Sie störte sich jedoch nicht daran und genoss die erquickende Luft der lauen Nacht. Nur leider hatte sie vergessen ein Getränk mitsich aus dem Festsaal zu nehmem. Vielleicht würde sie ja aber Glück haben und ein netter Gentleman oder auch eine bezaubernde Lady wäre so höflich und würde ihr einen Drink oder sogar einen Tanz anbieten. Besonders über letzteres würde sie sich freuen, denn sonst würden die schwarzen Lackschühchen gar nicht genutzt werden.

Wer sich also auf dieses junge Fräulein einlassen wollte, würde sicherlich einen magischen Abend erleben, sofern es ihrem Gegenüber möglich war, ihr Interesse zu wecken. Wer ihr näher kommen sollte, würde vielleicht sogar eine Narbe am Hals erkennen können, die selbst durch einiges an Schminke nicht völlig verdeckt werden konnte.

Oh und wer ihr noch näher kommen sollte oder mit einem starken Windstoß nachhelfen würde, dem sei der Blick auf ein paar putzige Teddybären gegönnt.
 

Katarite

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Es war noch früher Abend, die Sonne war noch nicht ganz vom Horizont verschlugen wurden und doch waren schon die ersten Sterne zusehen. Eine Kutsche, in keiner Weise besonders oder pompös, fuhr gemächliches ihres Weges. Ihr Ziel das Haus in dem an diesem Tage ein Maskenball stattfinden sollte, zu dem auch der junge Mann im inneren der Kutsche eingeladen war. Es schien schon Ewigkeiten her, dass man ihn zu einer solchen Veranstaltung eingeladen hatte und nicht seine wohlhabenden Eltern. Ohnehin mochte er solche Veranstaltung nicht, meist waren solche Bälle steif und brachten wenig Spaß mit sich, auch wenn man sagen musste, dass man auf solchen Anlässen auch hin und wieder, der einen oder anderen hübschen Frau begegnen konnte. Allerdings dieser Ball heute, war etwas besonders, da es nicht nur um Tanzen und das Knüpfen von Kontakten ging, eine Auktion sollte den Abend abrunden und wahrscheinlich war das auch der Grund, warum seine Eltern ihn schickten und nicht selbst der Einladung folgten. Die Familie des Mannes gehörte zu einer der Wohlhabendsten des Reiches und sie waren echte Sammler. Es gab wohl nichts, was die Eltern des Mannes nicht hatten und sie scheuten auch keine Kosten und Mühen, wertvolle Objekte in ihre Finger zu bekommen, echte Sammler halt. Für den Geschmack ihres Sohnes allerdings etwas zu vernarrt in ihr Hobby, was er als eine Schwäche ansieht und auch offenkundig darüber redet. Aber gut, seine Eltern wollten, dass er sie bei der Auktion vertritt und das machte er auch, auch wenn ihm diese Anlässe zuwider waren.

Die Kutsche verlangsamte ihr Tempo und kam allmählich zum Stillstand. Der Fahrer war zu hören, wie er versuchte die Pferde zu beruhigen und wie er sich aufmachte, dem jungen Mann die Tür zu öffnen. Während die Tür der Kutsche langsam aufging, atmete der junge Herr noch einmal tief durch und legte seine Maske an, das letzte Stück seiner Garderobe für den heutigen Abend. Sich mit einer Hand an der Kutschentür festhaltend, verließ der junge Herr, so wie ihn der Kutscher nannte, die Kutsche. Sofort legte sich der Blick unter der Maske des Mannes auf das pompös wirkende Haus, „…diese Leute müssen wirklich stinkreich sein, wenn sie sich einen solchen Palast bauen lassen…“

Manchmal konnte man es einfach nicht für möglich halten, aber es gab doch immer wieder Menschen, die allem anderen eine Krone aufsetzen und die Gastgeber schienen solche Leute zu sein. Noch nie hatte der Mann ein solches Haus gesehen, man konnte es fast schon als kleines Schloss bezeichnen, wahrlich beeindruckend. Dennoch für seinen Geschmack etwas zu dick aufgetragen, da bevorzugte er doch lieber den luxuriösen Stil seiner Eltern, der zwar auch schon mal als pompös durch gehen konnte, aber im Vergleich hierzu schlicht wirkte. Nichts desto trotz, es schienen schon einige Gäste dazu sein und es war wohl auch an der Zeit, sich ebenfalls zu diesen zu gesellen. Langsam schritt der junge Mann, der sich heute wirklich einmal in Schale geworfen hatte, in seinem schwarzen Anzug, seinem roten Hemd und seiner weißen Krawatte, die marmorsteinerne Treppe hinauf. Sein Gesicht wurde hierbei von einer schlichten weißen Maske umhüllt, die einzig und allein dafür gedacht war, sein Gesicht zu mindestens zur Hälfte zu verdecken. Schließlich war das ja hier auch ein Maskenball und es war wohl so, dass niemand wissen sollte wer hier wem gegenüber stand. Kaum dass die oberste Treppenstufe erklommen war, wurde er auch schon von einem älteren Herren im Frack und Maske empfangen. „Seid herzlich willkommen! Wen darf ich dem Herrn und der Dame ankündigen?“ Für einen Moment, herrscht Still ehe sich der Frackträger über eine Antwort freuen durfte. „…Matsumoto Shichiro…“ Ein kurzes Nicken des Frackträgers, ein noch kürzerer Blick auf seine Liste und das setzen eines Häkchens und schon wurde der Matsumoto mit einer Handbewegung hineingebeten.

Kaum das Shichiro das Haus betreten hatte, kam auch schon der nächste Bedienstete des Hauses, dieses Mal allerdings war es eine junge Frau, kaum älter als der Matsumoto selbst. Nach einer kurzen Begrüßung, bat die Frau darum ihr doch bitte zu folgen und meinte nur, dass sie den Matsumoto in den Ballsaal führen würde. Der Weg zum Saal war kurz, doch er reichte aus um sich einen ersten Eindruck des Hauses zu verschaffen und es verschlug einem regelrecht die Sprache. Kronleuchter über und über, Gemälde an den Wänden, die sich noch nicht einmal die reichsten Reichen leisten konnten und Antiquitäten von denen Sammler nur zu träumen wagten. Die Gastgeber, so musste man wohl neidlos anerkennen, waren reich und wahrscheinlich sogar mehr als nur das, anders waren die Reichtümer in ihrem Haus wohl auch gar nicht zu bezahlen. Irgendwie kam gerade in diesem kurzen Moment zum Ballsaal, so etwas wie Neid in dem jungen Matsumoto auf und er konnte sich auch gut vorstellen, warum seine Eltern ausgerechnet ihn hier hergeschickt hatten. Nichts desto trotz, er hatte hier Arbeit zu verrichten und diese verlangte gerade heute, ein gewissen Fingerspitzengefühl. Hätte Shichiro gewusst, dass er es mit solch reichen Leuten zu tun bekommen würde, hätte er seine Eltern wohl nach einer höheren Entlohnung für seine Mühen gefragt. Und genau das hätte er auch wirklich tun sollen, da schon nach dem Betreten des Ballsaals klar wurde, mit welchem Kaliber an Gegnern er es an diesem Abend zu tun bekommen würde. Shichiro hätte gern wieder kehrt gemacht, als die ersten Augenpaare ihn anblinzelten und man nicht einmal genau sagen konnte, wer da nun eigentlich gerade wirklich zuerst mit starren begann.

„Wer ist bloß auf diese bescheuerte Idee eines Maskenballs gekommen? Mit dem würde ich mich gern mal für ein paar Minuten unterhalten…“ Genau das ging dem Matsumoto in dieser Sekunde, als die Augen der anderen Gäste auf ihn gerichtet hatten durch den Kopf. Es war wirklich belastend, das Gesicht hinter der Maske nicht sehen zu können, irgendwie gruselig und dann doch wieder nicht, ein merkwürdiges Gefühl. Nichts desto trotz, Shichiro steckte nun mitten drin und irgendwie musste er da nun auch durch. Vielleicht genau aus diesem Grund, wurde der nächste Kellner angehalten und ein Glas Champagner fand den Weg in die rechte Hand des Matsumotos, auf seinem Weg zu einem der leeren Tische direkt neben dem Büffet. Von hier hatte Shichiro einen guten Blick auf die anderen Gäste, die sich teilweise rege unterhielten oder sich am Buffet zu schaffen machten. Getanzt wurde bisher auch noch nicht, für Shichiro der nebenbei immer wieder einen Schluck Champagner zu sich nahm, war es im Moment ohnehin nicht so wichtig zu tanzen. Es sei denn, seine Augen würden eine junge Frau erhaschen, die es wert war sie um einen Tanz zu bitten. Bis dahin allerdings war es doch viel belustigender, sich den Gästen zu widmen, die versuchten etwas über ihre Gegenüber herauszufinden.
 
M

Mameha Junko

Guest
♪ Maskenball
hat Gesichter überall …

Geheimnisse, Geheimnisse, so viele Geheimnisse. Manchmal drehte sich ihr der Kopf, wenn sie darüber nachdachte und versuchte, sie alle bei sich zu behalten. Überall wurde der Schleier des Mysteriums gewoben, allgegenwärtig, zum Greifen nahe und doch so fern. Gerade hier, auf einem Maskenball, wurde nichts anderes getan, wurde verhüllt und erdichtet. Gesichter wurden versteckt, wahre Lügen unter der Maske erzählte, klare Verschleierungen zur Schau gestellt.
Wer war wer und was war es, was diese Szene zu dem Spektakel machte, welches es war?

Auch die Teilnehmer und Tänzer auf dieser Maskerade taten nichts anderes; sie versteckten ihre Sorgen mit einem Lächeln, manch einer pries Qualität wider besseren Wissens an und manchmal, ganz selten, fraßen sich die Geheimnisse so tief in das Herz, dass es nur noch eine leere Hülle blieb und doch von Schwermut geschüttelt wurde. Eine junge Frau versuchte, ihre Schwangerschaft zu verstecken und wusste nicht, wie sie es mit ihrem Leben vereinbaren konnte. Korrespondenz wurde hin- und hergeschmuggelt, ein Wort an der richtigen Stelle, ein Wort an der falschen Stelle, Ruf ruiniert. Und wenn der Ruf erstmal ruiniert war, begannen Gerüchte, wahr und falsch, die Geschichtenmaschinerie fing an zu spinnen und der ganze Prozess ging wieder von vorne los. Manchmal brauchte man gar nicht zuhören, sondern einfach nur beobachten, so wie es die Dame in Rot tat.

Diese junge Dame mit Porzellanhaut, wallendem, dunklem Haar und verzierter, goldener Maske wirkte so filigran und bezaubernd wie die Gemälde an der Wand. Sie passte wunderbar zum polierten, spiegelnden Marmorboden, zur luxuriösen Ausstattung, zu all der Pracht und all dem Glanz, der dieses Fest umgab. Ihr Kleid war ein Traum aus roter Seide, fein geschnürt und mit einer langen Schleppe versehen, die sie hinter sich herzog, Eleganz versprühend und erhaben wirkend. Sie gehörte hierher, an diesen Ort, schien in all dieser Pracht aufzublühen und sich dem Ambiente anzupassen, als wäre sie hier geboren. Die lange Schleppe, so elegant sie auch war, hinderte sie am allzu schwungvollen Tanzen, aber die Dame schien ohnehin darauf bedacht, zu beobachten und zu lernen.

Mit einem Fächer wurde Luft zugefächelt, während sie süffisant lächelte und die Anwesenden mit einem Hauch von Arroganz und Stolz musterte, der ihre aristokratische Erscheinung abrundete. Sie wusste, sie ahnte, sie beobachtete, sie war überlegen. Jede Faser ihres Seins sprühte diese Wahrheit aus.
 

Ryuugu Jun

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1,73m
Beschreibung:
Frack aus dunkelgrauem Satin gefertigt, bestehend aus einer Hose(ohne Umschläge oder Bundfalten) welche von unter der Jacke verborgenen Hosenträgern gehalten wird. Dazu eine taillenlange Jacke(vorn offen, mit spitzen Revers) mit Schwalbenschwänzen(bis zu den Kniekehlen) am Rücken. Unter der Jacke ein weißes Frackhemd aus Baumwolle und darüber, aber unter der Jacke, eine wiederum weiße Frackweste, ebenfalls mit Revers, und zwei Westentaschen(Die Weste hat kein Rückenteil und wird hinten nur von einem schmalen Riemen zusammengehalten). Als Accessoires werden sowohl eine schwarze Fliege, als weiße Lederhandschuhe getragen.
Die Haare sind gegeelt und zu einem Seitenscheitel gekämmt(aus Sicht des Trägers auf der rechten Seite des Kopfes).
Das Gesicht wird durch eine flache weiße Maske verborgen welche keinerlei Gesichtszüge ausweist, lediglich zwei Löcher für die Augen.
Post:
Es war ziemlich klar dass ein Maskenball der gehobenen Gesellschaft deutlich luxuriöser ausfallen würde als alles was man als Normalsterblicher kannte, aber das hier war nicht einfach nur vornehm sondern schon wahrhaft dekadent. Unweigerlich drängte sich die Frage auf ob die Menschen die ständig in diesem Überfluss lebten überhaupt bescheiden bleiben konnten, vermutlich würde jeder der längere Zeit so lebte mehr oder weniger Arrogant.
Offiziell war er als Sosaku Ryoku hier und vertrat, bei der Auktion die nach dem Ball stattfinden sollte, einen Großgrundbesitzer der es aus Gründen einer plötzlichen Erkrankung nicht schaffen würde persönlich zu erscheinen. Er hatte Tagelang alles auswendig gelernt was für seine Tarnung erforderlich war, um sich an den Decknamen zu gewöhnen hatte er sogar allen bekannten und verwandten gesagt dass sie ihn nur noch als Ryoku ansprechen sollten. In gewisser Weise war er also wirklich zu Sosaku Ryoku geworden. Das Einzige was er nicht so recht wusste war wie er die Mission erfüllen sollte, zwar kannte er die Ziele, aber wie er an sie heran kommen sollte war ihm schleierhaft. Man ließ ihm zwar die freie Wahl der Mittel, aber ohne genauere Hintergrundinformationen war man nun mal ziemlich aufgeschmissen.
Die Musik war dezent und kaum mehr als ein Hintergrundgeräusch, aber trotzdem schien sie den Takt der Bewegung aller Anwesenden zu bestimmen. Männer unterhielten sich darüber wie sie ihren Reichtum, in manchen Fällen auch den ihres Herrn, mehren konnten. Auch Politik war ein verbreitetes Gesprächsthema, anscheinend war es von unvorstellbarem Interesse welcher Erbe inkompetent, vertrauenswürdig oder Nützlich war. Dabei war das eigentliche Erbe, sei es nun Land oder Vermögen, wiederum ziemlich nebensächlich, es war einzig von Interesse wie man seinen eigenen Vorteil daraus ziehen konnte.
Ein Keller kam vorbei und bot jedem Gast wortlos ein paar Odeuvre an. Mit einem kurzen Kopfschütteln lehnte er jedoch ab und ließ den Mann weiter seine Arbeit machen. Zwar könnte er durchaus etwas zu Essen vertragen aber um den Magen zu füllen waren die Häppchen eindeutig zu klein, außerdem hätte er zum Essen die Maske abnehmen müssen und das würde er um jeden Preis vermeiden.
Er stand etwas Abseits der ganzen Szenerie und beobachtete die anderen Anwesenden. Bisher hatten ihn nur ein paar Männer gefragt wer er war und versuchten seinen Auftraggeber in Erfahrung zu bringen, allerdings ließ er sich so einfach nicht in die Karten schauen. Er behauptete immer wieder dass er darüber nicht sprechen dürfe und dass sein Vorgänger auf Grund mangelnder Diskretion nicht länger imstande wäre seiner Arbeit nachzugehen. Die meisten Männer lachten darüber als wäre es ein Scherz, bezeugten aber dass sie seine Verschwiegenheit, in anbetracht der Umstände verstanden und bei ihren eigenen Angestellten begrüßen würden.
Sobald der Ball offiziell eröffnet war, wäre es vermutlich ratsam sich unter die Anwesenden zu mischen und eine der Damen zum tanzen aufzufordern. Einerseits würde es sicher seltsam wirken wenn er sich immer so abseits hielt und andererseits konnte er mit etwas Glück eine Frau auftreiben die Informationen hatte die ihm weiter halfen. Wer wusste schon was der Abend noch so brachte, einige der Frauen sahen wirklich Atemberaubend aus und wenn man versuchte Spaß vorzutäuschen konnte es ja vielleicht wirklich passieren das man welchen hatte. Es war, soweit er wusste, ja nicht verboten während der Arbeit seine Freude zu haben.
 
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Hiragana Kayros

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Eine Vogelmaske, silbrig und schlicht. Ein schwarzer Hut, abgetragen - aber stilvoll. Ein gleichfarbiges, festliches Gewand, komplettiert mit samtenen Handschuhen und dunklen Stiefeln. Ein blutroter Mantel, maßgeschneidert auf Knöchellänge mitsamt hohem, steifem Kragen. Toshirou betrachtete sein äußeres Erscheinungsbild im ovalen Schrankspiegel. Er sah gut aus, ohne ein absoluter Blickfang zu sein. Seine Körpergröße und seine Statur machten es ihm zudem leicht, nicht wirklich bemerkenswert zu sein. So, und nur so dürfte er einen unauffälligen Auftritt hinlegen können, um die geladene Gesellschaft zu infiltrieren und seine Aufgabe erfolgreich beenden zu können. Stilvoll sollte es aber dennoch sein. Seine größte Sorge sollte es zunächst sein, dass sein Äußeres und seine Stimme nicht verrieten, wer er war. Wie dem auch sei, es war spät, er sollte nun das Gasthaus verlassen und den Ballsaal aufsuchen. "Oh, halt", murmelte Toshirou. Er kehrte noch einmal zurück zum Schrank, öffnete die linke Tür und griff hinein. Ein extra teures Parfum hatte er sich gekauft, der Duft war sportlich-leicht, zumindest meinte das die Verkäuferin. Toshirou gefiel die Kopfnote von Zitrone und Vanillin, und deshalb war dies der Grund, weshalb er es schließlich genommen hatte. Mit zwei Spritzern verteilte er das Aerosol am Hemdkragen und auf seinen Handschuhen. Er überprüfte noch einmal, ob sein Schwert, geschützt durch eine Scheide, umwickelt mit dunklem und haltbarem Leder, sicher am Gürtel befestigt war. Dann trat er aus der Tür.

Die Sonne stand schon tief, bald würde sie hinter den wie gepudert aussehenden Bergen versinken. Toshirou trat durch die geöffneten Tore, hinein in eine scheinbar völlig andere Welt. Die leise Musik von Geigen und anderen Streichern wurde ihm entgegengetragen, obgleich er noch nicht den Tanzsaal betreten hatte. Links und rechts standen zahllose blank polierte Rüstungen, und das Licht der Kronleuchter ließen sie golden schimmern. Oder waren sie aus Goldplatten geschmiedet? Er wusste es nicht. Laut und dumpf hallten die Schritte unzähliger Stiefelpaare. Trotz der warmen Tage und der dicken Tracht, die er trug, fror der junge Mann. Lag es an der Aufregung? Es gab so viel, was er nicht wusste. Darko und Starlet hatte er noch nie in seinem Leben gesehen, und wer wusste schon, inwiefern sie in dieser Sache verwickelt waren. Zwei Wachen standen dem Mann gegenüber, betrachteten ihn kurz und öffneten dann die große Flügeltür. Dem Blondschopf, dessen Haarfarbe man allerdings nicht sehen konnte, bot sich ein einzigartiger Anblick: Unzählig viele Frauen und Männer, alle prunkvoll maskiert, tanzten, aßen oder unterhielten sich. Am Ende des Saales gab es eine aus Holz gefertigte Bühne, auf der ein ehernes Redepult bereits für die spätere Auktion bereitgestellt wurde. Noch war nichts dergleichen zu erkennen, und der Mann entschied sich, ganz nach alter Manier, die Frauen reiheweise zum Tanze aufzufordern. Seine erste Tanzpartnerin trug ein champangerfarbenes Kleid und eine goldene Maske mit violettem Federschmuck.
Die Tore öffneten sich noch einige Male, und immer wieder traten einzelne Ballgäste ein, die auch wie Toshirou den Blick auf die Menge genossen und bestaunten, und sich dann unter die Leute mischten. Sie trugen Anzüge, Trachten, enge und weite Kleider, auch Männer, die wie der junge Shinobi Mäntel trugen, konnte er hin und wieder sichten. Vor allem aber galt sein Augenmerk den Damen, mit denen er tanzte. Würde er jemanden erkennen können? Er war schließlich nicht der einzige, der ein Geheimnis hatte. Das Geheimnis, was er soeben offenbarte: Er beherrschte die klassischen Tänze. Würde man sein Alter wissen, wäre es sicherlich erstaunlich.
 

Katarite

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Kinderlein von nah und fern, hübsche Mädchen, junge Herrn, kamen in den Raum stolziert, hochbenast und stets boniert. Dies zumindest glaubte man, sah man sich die Gäste an, die da kamen zu dem Ball, auf dem laut Musik erschall.
Hinter all dem Trug und Schein gab’s jedoch ein Plötchen klein, da ganz fiese Typen dort, raubten so als wär’s ein Sport. Sonst wär dies uns zwar egal, gab’s doch Diebe überall, doch beklauten sie nen Kage, drum muss Blut her, keine Frage!
Hier kam nun die Krux am Fest, welche nervte wie die Pest - war es doch kein einfach Feier, sondern ne besondre Leier. Masken nämlich, hübsch wie bunt, manche zart, die andern Schund, trug ein jeder unsrer Gäste, so als wäre es das Beste. Und in dieser lust’gen Schar, steckten die mit Gier im Haar, und es lag an unsrem Helden, Unheil schnell und leis zu gelten.
Apropos, wer ist der Mann, mag der denken, der schaut an die Gestalt, groß und in schwarz, mit der Maske wie aus Quarz: Eleganter Vogelmund, breiter Hut, nicht ganz kreisrund, und ne Robe bis zum Boden, dass man ohne Neid muss loben, wie sich die Gestalt bewegt, und nicht plump zu Grunde geht.
Dieses Wesen ist es jetzt, das ganz frei mit andern schwätzt, hier ein Nicken, da ein Gruß, dass man sich nur wundern muss, welcher kühne Kerl in echt hinter jener Maske steckt. Nur das eine weiß man klar, dass er nicht ohn’ Aufgab’ war, und dass Ruh nicht zu ihm kam, bis nicht stolz und ohne Scham er errang die Rollen schmal, welche heut in diesem Saal feilgeboten wurden, denn dies war doch sein einzig Sinn: Zu Bestrafen alle Fiesen, die da glaubten zu vermiesen aller Glück ging ohne Strafe, ganz als wär’n sie Meister Hase. Lasst die gewarnt sein, klar und laut, dass dem, der munter Böses baut, „Ich weiß von nichts“ heut nicht viel hilft, egal wie oft er dies auch gilft. Wenn schwarze Hand mit viel Genuss Gerechtigkeit dort wo es muss, zu ihrem angestammten Platz durch das verhilft was mancher Spatz Zerstörung, kurz, das Böse nennt – ist dies doch klar das Element, der Leute, die man „Ninja“ heißt – dann, ja, das Licht des Guten gleißt, weit heller als die Lichter dort, die in dem Ballsaal flackern fort, ohn’ jemals auch nur ansatzweisen die wahren Schatten zu zerreißen.
Es bleibt die Frag’, wer ist der Hecht, der kühn, gewitzt des Dunkels Knecht verborgen hinter Vogelmask’ verfolgt bis er die Schergen fasst. Sein Nam’ geheim, sein Dorf dasselb’, welch Farb’ er trägt – schwarz, weiß, rot, gelb – in seinem Herz, das weiß kein Gast, nur er, der hier ganz ohne Hast flaniert durch Menschenmengen laut und ganz auf Ohrenstärke baut, Gespräch belauscht und Chance abwart, die wahre Kraft bis dann gespart. Das Blut zwar schnell durch Adern fließt, nach außen doch der Ruhige ist, da dies ganz wie zuvor gesagt die Pflicht, die jeden Krieger plagt, erfordert bis zum großen Knall der sprengt den schönen Maskenball.
So wartet still der Schattenmann am langen Tisch, wo’r essen kann, darauf dass endlich sich was tut, und Ruhe einkehrt in sein Blut. Bis dahin schnurpst und spachtelt er, was aufgetischt der feine Herr, der sich der Gäste Geber schimpft, das Wort dabei doch Lüge glimpft, denn immerhin war dies Fest ganz ein einzig großer Mummenschanz. Wer dies jedoch bereits schon wusste, dies war, wie selbst der Held say’n musste, kein klein Geheimnis, was die Sache nicht gerade leichter machte. Zumindest war das Essen gut, und machte dies allein nicht Mut, dass jenes schrägen Abends Ende hervorbrächte zum Guten Wende? Ein Bild der Hoffnung, schön zum schau’n, war dies zwar, doch ihm auch trau’n, das mocht der Held in schwarz nicht echt, doch nur die Zukunft wusst es recht.
So blieb ihm letztlich wenig Wahl, als in des Essens warmen Strahl der Hoffnung seinen Wunsch zu legen, dass es zum Schluss den Schatz würd’ geben, um bis dahin ganz ungeniert, so dass es manchen wohl brüskiert, ein Häppchen nach dem anderen rasch zu verschlingen bis es denn endlich des Festes Anfang war und der Gastgeber sich der Schar der Lämmer hinter Masken ganz in hohler Pracht und falschem Glanz auf Silber zeigte wie die Happen, die unser Schwarzer ohne Lappen immer schneller runterschlang, dass’s ihm schon fast zum Hals raushang.
Bevor sein Körper jedoch platzte, dass dessen Rest ein Diener kratzte von den hellen Marmorwänden, die vorzüglich konnten blenden wer nicht stets war auf der Acht vor der Gauner dunkler Macht, schritt der Schwarze durch die Gruppe mit der Strebsamkeit der Schnuppe, die weiß leuchtend in der Nacht den Himmel zur Rennstrecken macht. Gewieft schob er sich rasch vorbei an Frauen, Männern, einerlei, und setzte fort das seichte Sprechen, um seine kühle Ruh zu brechen und damit leicht und sehr begabt (dies sei ganz ohne Scham gesagt) die Aufmerksamkeit mancher Leut’ auf sich zu ziehen – welch’ eine Freud! Er unterhielt mit sein’ Geschichten, denn Vieles wusst er zu berichten, doch ging ihm währenddessen nicht auch nur die winzigste Geschicht zu seiner Wahrheit über Lippen, die lediglich an Wasser nippten.
So floss die Zeit gar schnell dahin, auch wenn er ausblieb, der Gewinn durch all die etlichen Geplänkel, die langsam gingen auf den Senkel. Vielleicht begann die Party bald, dass wieder echte Vorsicht galt, wenn Wölfe unter Schafen liefen ohne dabei bös zu miefen. In diesen Augenblicken dann, wenn Blut beheizt durch Adern rann, die Spannung sich fast greifbar legte in die Luft und stumm bewegte, wenn jeder nicht dem andern traute, und sich böse Stimmung braute wie ein Sturm der unsichtbar hundert Mal so grausam war wie die echten hellen Blitze, die ohne List und ohne Witze völlig offen Glück zerstörten, aber nicht wie die empörten, welche mit gesüßtem Wort im ganzen Lande hier und dort, des Guten reines Licht befleckten und sich in dunkler Nacht versteckten, bis dass ihrer Lügen Kraft es doch letztlich leider schafft die Harmonie gar braver Leute zu vernichten und mit Beute jeder Art, sei’s Brot, Geld, Blut, nur die Samen Hass und Wut dort lassend in die Schatten schwanden, bis dann wieder neue Banden sich dem Recht entgegenstellten und erneut die Guten fällten.
Diese bunte Nacht jedoch, die vor Frieden strotzte noch, unter deren Glanzfassade sich jedoch wie eine Made Schurke hinter Schurke reihte, bis zu aller Augen Weite, wartete und plante er, unser Held, der furchtlos sehr darauf hoffte, dass nun bald, lautes Grußwort hier erschallt und der dunkle Tanz begann, den er zweifellos gewann ...
 

Fukazawa Akio

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Mjam~ Da konnte einem wirklich das Wasser im Mund zusammen laufen, wenn man all diese verlockenden Speisen betrachtete, die sich auf einem langen, geschmackvoll dekorierten Tisch vor ihm auftaten. Selten hatte es solche Köstlichkeiten in einer Reihe gesehen, aber sie passten sich recht gut an die sonstige Umgebung an, für die es allerdings gerade einfach kein Auge haben konnte. Ein angenehmer Geruch nach den frischen Speisen schwängerte die Luft des großen Raumes, in dem sich allerlei verschleierte Gestalten tummelten. Dies hier nannte man also einen Maskenball – da es noch nie auf einem zu Gast war, hatte es keine Ahnung, wie es sich zu verhalten hatte, aber das Buffet sah schon einmal herrlich aus! Ob es unhöflich wäre, sich das Bäuchlein vollzuschlagen? Vorsichtig lugte das Wesen unter der breiten Krempe des großen, weißen Zylinders hervor, die mit einem blauen Band geschmückt war den Großteil des Gesichts verbarg. Aber selbst wenn man einen Blick darunter riskierte, so strahlten einen eisblaue Augen an, wobei das rechte davon von einem großen Monokel umrahmt wurde, von dem eine närrische Kordel nach unten baumelte und bei jeder Bewegung des Köpfchens dank des pyramidenförmigen, dunkelblauen Steines am Ende umher schwang. Strubbelige, dunkelbraune Haare umrahmten das Gesicht und quollen unter dem Hut hervor, reichten dem Jungninja allerdings nur bis knapp über die Ohren. Wirklich, allein die Vorstellung, dass das hier ein Mensch sein sollte, der zum Kämpfer ausgebildet war, wirkte gegen die Idee eines Clowns absurd.
Schließlich waren die Teller gesichtet und das braunhaarige, knabenhafte Wesen setzte sich in Bewegung. Es trug einen zum Hut passenden, weißen Anzug samt langen, weißen Hosen und Schuhen, die man aufgrund der Länge des vorangehenden Kleidungsstück nicht besonders gut betrachten konnte, auch wenn sie augenscheinlich ebenfalls weiß waren. Eine rote Krawatte schlängelte sich um seinen Hals, war ordentlich verknotet und entschwand dann unter die Weiten des Jacketts, wo sie über dem blauen Hemd einen interessanten Kontrast erwirkte. Noch einmal spähte es umher, um sich zu versichern, dass es da nicht gerade einen Fauxpas begang, aber schließlich langte die von einem ebenfalls weißen Handschuh umhüllte Hand zu und schloss sich mit leichtem Druck um den Rand eines der Teller, um ihn mit der zweiten ebenfalls zu umfassen und beinahe andächtig hochzuheben. Das ganze Ambiente erstaunte das Zylinderträgerlein zutiefst, weckte eine unbestimmte Ehrfurcht in seiner Brust, die allerdings von einem Wissen um den Zweck seiner Anwesenheit in der Waage gehalten wurde. Das hier war keine nette, wenn auch sehr vornehme, Feier, das waren auch keine harmlosen, wenn auch schrecklich aufgebrezelten, Gäste: Die meisten, wenn nicht alle der Gestalten um es herum waren Shinobi zweier verfeindeter Fraktionen, die dermaßen verhüllt und maskiert waren, dass man sie unmöglich auf den ersten Blick erkennen konnte. Mit anderen Worten: Im Moment war das blauäugige Shinobilein ganz auf sich allein gestellt. Es könnte nun versuchen, krampfhaft nach den eigenen Verbündeten zu suchen, würde dabei aber zugleich das Risiko eingehen, seinen Gegnern seine Identität preiszugeben und sich selbst in ziemliche Gefahr bringen, schließlich war dies hier neutraler Boden, der weder Shiro- noch Soragakure die Legitimation für einen Racheakt geben würde. Also war es wahrscheinlich das beste, einfach Ruhe zu bewahren und scheinbar naiv vom Essen zu naschen. Außerdem sollte es diese rare Möglichkeit doch auch nutzen, wann würde der Zylinderträger wohl das nächste Mal solche Gaumenfreuden auch nur betrachten dürfen?
Die Mundwinkel hoben sich, weiße Zahnreihen wurden gebleckt und das grinsende Shinobilein rauschte mit leicht wehendem, ebenfalls weißem, Cape am Tisch entlang auf die Nahrung zu. Essen, essen, essen! Danach konnte man sich immer noch um Verbündete kümmern und sich den ernsten Dingen des Lebens zuwenden. Oh, außerdem war das ein Ball, da konnte man doch auch sicherlich tanzen, nicht wahr? Das Grinsegesicht hatte geübt und beherrschte nun zumindest von einigen Standardtänzen sowohl die Herren- als auch Damenschritte. Dabei bräuchte es doch nur erstere… wenn es nicht so klein wäre. Zum Glück streckte der hohe Hut seine Gestalt ein wenig, aber selbst mit Kopfbedeckung war es nicht einmal einen Meter achtzig groß. Weit drunter lag die Oberkante des Huts aber auch nicht, musste man der Fairness halber hinzufügen – man wollte ja auch nicht untertreiben.
 

Hinketsu Kibo

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Ayumi versuchte verzweifelt gegen die Langeweile anzukämpfen die in den letzten Minuten von ihr Besitz ergriffen hatte. Ihr Gegenüber ... ein Händler, der festen Überzeugung zur Elite der Ostküste zu gehören und nicht nur ein Geschenk Gottes an die Wirtschaft sondern auch an die Frauenwelt zu sein. Abermals ein kurzes gezwungenes Lächeln, ihr Fächer spülte kühlende Luft über die blasse Haut an ihrem Hals, nur mühsam zwang sie das Gähnen in selbigem zurück in die Tiefen ihrer Kehle.

Dann ... ein Gong, jener Gong der den Eintritt eines weiteren Gastes bekanntgab, ein Ton den der Saal nun schon seit längerer Zeit nicht mehr vernommen hatte und Ayumi aus ihrer melancholischen Langeweile riss. Ihr Blick wanderte hinauf zur Spitze der Eingangstreppe, musterte das massive Portal, dass sich gerade flüsterleise öffnete. Da stand der Neuankömmling dann auch schon, umgeben von den Dienern des Anwesens, die ihm sogleich den Mantel aus schwarzem Flies von den schmalen Schultern nahmen. Darunter eine unscheinbare Figur, von Hals bis Fuß gehüllt in simples schwarzes Leder dass sich eng an den Körper des Fremden schmiegte. Als Ayumis Augen schließlich den Kopf des Fremden erreichten drängte sich eine Unbekannte vor sie und nahm ihr kurz den Blick auf die Gestalt, die gerade begonnen hatte die Treppen hinabzusteigen. Verdammt! Als das Hindernis wieder aus ihrem Blickfeld verschwand war der Eingangsbereich leer und nur das geschäftige Treiben der Diener blieb noch als Hinweis von einem neuen Gast zurück. So fiel Ayumis Blick zurück auf ihren Gesprächspartner und als dieser begann von seinen wundervollen Gewürzsäcken zu erzählen, unterdrückte sie den Ausdruck des Ekels der sich auf ihre Lippen zu schleichen begann und presste stattdessen einige höfliche Verabschiedungsfloskeln hervor, bevor sie sich durch die Menge in Richtung Ausgang kämpfte. Ich muss ihn noch einmal sehen ...

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Das Bedienen der Bar, eine ehrenvolle Tätigkeit, eine Tätigkeit der Kazu durchaus mit Freude nachging und so schlich sich ganz automatisch ein Lächeln auf seine Lippen als sich ihm ein weiterer Gast näherte. Guten Abend, was darf ... eine kurze Pause, das Lächeln gefror ihm auf seinen Lippen ... äh, für sie ... tun? Vor ihm stand ein großgewachsener Mann, seine Statur schmal aber drahtig, der Körper bis zum Ansatz seines Kopfes mit simplen schwarzen Leder bedeckt, nur an seiner linken Brust prangte eine Rose aus Silber, statt Blättern einen eingefassten roten Kristall zierend. Doch was Kazu wirklich in Schrecken versetzt hatte, war der Kopf des Fremden, natürlich war der Großteil der Gäste maskiert, schließlich handelte es sich ja, ja richtig, um einen Maskenball. Doch als Kazu den Fremden musterte, die linke Seite seines Gesichtes betrachtend, eine glatte Ebene aus silbern schimmerndem Porzellan, die Züge emotionslos, wandte ihm dieser den Rest seines Gesichtes zu. Die rechte Seite war überzogen von einem vielfärbigen Rautenmuster, die Züge des Gesichtes schienen in Freude verzerrt, vor Gelächter beinahe zu bersten drohend. Der aufgerissene Mund legte spitze Zähne in verschiedensten Metallen gefertigt frei, dahinter nur dunkle undurchsichtige Schatten. Das wirklich verstörende war aber das Auge des Fremden, wo dieses auf der linken Seite auch von Porzellan verdeckt war und ihm wohl die Sicht nahm, da stierte einem inmitten der Farben und Formen der rechten Seite ein roter Kristall entgegen. Nur mühsam war dahinter die Form einer Pupille ausmachbar, stetig hin und her zuckend und nun Kazu eindringlich musternd. Entschuldigen sie mein Herr, ENTSCHULDIGEN SIE! Das Zersplittern von Glas riss Kazu aus seiner Starre, verständnislos betrachtete er die Splitter, die er gerade noch so gründlich zwischen seinen Fingern poliert hatte und schließlich hob er seinen Blick um abermals den Fremden zu mustern, sich diesmal nur auf seine linke Seite konzentrierend ... J ... j ... Ja ... äh, Ja Herr was darf ich für sie tun? Sein Gegenüber musterte ihn, der Körper angespannt, Milch, ein Glas. Im ersten Moment wusste Kazu nicht wie er auf die Forderung reagieren sollte, sein Körper schien ihm einfach nicht zu gehorchen, hätte es dem Fremden nach Sake, oder Wein verlangt, natürlich ... aber ... hmm.

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Taemoto Kazume, erster Page des Hauses, heimlicher Herr des Anwesen und auch wenn man es den milchigen Augen unter grau meliertem Haar nicht ansah, so konnte er sich doch an jeden einzelnen Gast erinnern der heute die Mauern seines Meisters betreten hatte. Darunter auch vielerlei eigenartige Gestalten, so war es ihm auch ein einfaches die äußere Ruhe zu wahren als die schwarzgekleidete Gestalt mit der doppelseitigen Maske aus Porzellanpuppe und Harlequinsfratze vor ihn trat, in seiner Hand ein schmales Glas mit einer weißen Flüssigkeit in der sich unmotiviert ein Strohhalm hin und her drehte. Was kann ich für sie tun, Herr? Für einen Moment glaubte Taemoto, dass sich das Lächeln der Fratze noch weiter intensivierte ... ich hoffe es ... ich hoffe es.
 
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