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Mission: Jäger des verlorenen Schatzes [Part 1]

Hyuuga Mari

Chuunin
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=> Ankunft im Windreich


Es war wirklich etwas komplett anderes, nicht einmal ansatzweise zu vergleichen mit Jôsei oder Konoha – selbst wenn sich Mari an die Zeit an dem zuletzt genannten Ort kaum noch erinnern konnte. Sie legte den Kopf in den Nacken und vergaß für einen Augenblick den Durst, die Sonne, die Hitze. Nun stand sie hier, zusammen mit ihren beiden Teammitgliedern und war einfach erstaunt über die Größe der Klippen, die das Dorf versteckt unter dem Sand einzuschließen schienen. Dieses Gefühl wurde auch nicht weniger, als sie nun durch die große Spalte inmitten der Steingebilde hindurchging, sehen konnte, wie sich jene zu ihrer rechten und linken Seite gen Himmel erhoben und eine scheinbar undurchdringbare Mauer darstellten. Was blieb Mari ebenfalls nicht verborgen? Natürlich, die vielen Shinobi, welche von oben skeptisch auf die Gruppe herabblickten, vermutlich die Wachen Sunas, welche sichergehen wollten, dass keine Gefahr für die Heimat bestand. Dieser Gedanke wurde bestätigt, denn als die Hyuuga am anderen Ende der Spalte angekommen war, gerade voller Erstaunen das Aussehen von Sunagakure in sich aufnehmen wollte, bemerkte sie bereits, wie sich zwei Männer annäherten, die einige Jahre älter als sie selbst waren und bräunliche Westen trugen, welche sie mit dem Mindestrang eines Chunin auszeichneten. Ihre Stirnbänder machten deutlich, dass Suna ihre Heimat war, vermutlich hatten sie für die nächsten Wochen als Auftrag erhalten, hier Wache zu halten, bevor sie von anderen Suna-Nin aus Jôsei von diesem Amt abgelöst werden würden. Mari für ihren Teil drehte sich ihnen entgegen und verbeugte sich, als die Fremden schließlich vor ihr als Teamleiterin zum Stehen gekommen waren. „Die Verwaltung hat uns für eine Mission hergeschickt.“ meinte die Braunhaarige danach, als sie sich wieder erhoben hatte, einen Zettel aus der Tasche zog und ihn den beiden Wachen entgegenhielt. Diese nahmen zuerst schweigend das Papier in die eigenen Hände, ließen zusammen den Blick darüber wandern, bevor sie lächelten und endlich damit begannen, die Jugendlichen zu mustern. Dass Mari eine Hyuuga war, somit aus Konoha stammte, war mehr als offensichtlich, daher wanderte ihre Aufmerksamkeit weiter, zuerst zu der Nara – das Stirnband offenbarte auch sie als Kunoichi aus Konoha – und schlussendlich zu dem Tatsumaki. Ganz eindeutig, die beiden Männer grinsten, als sie ihn als einen Landsmann identifizierten und der Blondschopf von ihnen nickte zufrieden, als er Mari den Zettel zurückgab. „Das Dorf ist momentan in den Vorbereitungen für die Regenzeit, daher wundert euch nicht, falls ihr ein wenig Hektik begegnet. Die Festlichkeiten diesbezüglich verändern diese Lage nicht unbedingt, es sollte euch aber nicht in eurem Auftrag behindern.“ Aus den distanzierten Wachen waren von jetzt auf gleich zwei herzliche Männer geworden, wahrscheinlich, weil sie nun wussten, warum die Ge'nin im Dorf waren und vielleicht sogar Bescheid bekommen hatten, dass ein Team aufgrund einer Anfrage von Hiroshi Shinsou geschickt worden war. Als sich Mari nun umdrehte, zusammen mit der Nara und dem Tatsumaki das Dorf erkunden und vor allem ihren Auftraggeber finden wollte, meldete sich der Zweite von den Männern zu Wort. „Ihr werdet sicherlich direkt bei Shinsou-san ankommen wollen – er wohnt etwas versteckt, doch wenn ihr der Hauptstraße durch das Dorf folgt, sollte euch jeder sagen können, wohin ihr genau gehen müsst. Und Vorsicht, er kann.. ziemlich impulsiv sein.“ Beim letzten Teil des Satzes hatte die Wache lachen müssen, klopfte danach allerdings seinem Partner auf die Schulter und beide verschwanden wieder auf ihren Posten.
Mari hätte sich nun noch lange Gedanken darüber machen können, was die Männer bezüglich des alten Mannes gesagt hatten, doch stattdessen wollte sie sich darauf konzentrieren, so schnell wie möglich bei dem gesuchten Haus anzukommen. Es stimmte tatsächlich, trotz der hohen Temperaturen waren im Dorf einige Leute unterwegs und die Straßen waren geschmückt mit Girlanden, zu beiden Seiten der Straße waren Stände aufgestellt und alles deutete darauf hin, dass das stattfindende Fest zur Regenzeit bereits in den Startlöchern stand. Jedenfalls streunte die Hyuuga schon bald zusammen mit Hei und Shika eine der Hauptstraßen Sunas entlang, betrachtete interessiert die vielen aus Lehm erbauten Häuser. Große Unterschiede gab es eigentlich nicht in ihrem Aussehen – anscheinend lebten die Menschen hier gleicher als in Jôsei, wo eine eindeutige Unterscheidung zwischen Arm und Reich allein am eigenen Zuhause erkannt werden konnte.
 
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Tatsumaki Hei

Chuunin
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Suna. Hehe. Hei grinste breit, hielt die Arme hinter seinem Kopf verschränkt, wie schon beinahe die ganze Zeit, und grinste einfach nur in sich hinein. Es wäre wirklich witzig gewesen, wenn Mari sich geirrt hätte, und ihr jetzt jemand hätte widersprechen müssen; Aber das war zum Glück nicht der Fall. Natürlich, die braunhaarige Hyuuga hatte Recht, und dort waren die großen Klippen von Suna zu sehen. Mittlerweile war es auch für den Suna-nin zu heiß geworden; Auch für jemanden, der mit der Wüste und mit der Hitze ein Band hatte, wie er, war die angehende Mittagshitze so gut wie tödlich - auf die bare Haut sollte man das nicht unbedingt kommen lassen. Auf den Steinen in der Umgebung konnte man langsam Spiegeleier braten - und das wirklich, Hei hatte es ausprobiert - und der junge Mann entschied sich, jetzt doch wieder sein Oberteil anzuiehen. Besser für seine Haut. Für das Durchkommen bei den Wachen wäre es allerdings nicht nötig gewesen, denn die Beiden erkannten ihn - auch ohne sein Stirnband zu sehen - so ziemlich sofort. Woher sollte ein Kerl seines Aussehens auch sonst stammen? Außerdem war der junge Tatsumaki ja auch hier am Durchgang nicht unbekannt; Immerhin war er schon früher immer wieder raus- und wieder hinein gegangen. Mit einem ganz leisen Summen auf den Lippen schlenderte er hinter seiner Teamleiterin her, sah sich neugierig um. Es hatte sich wirklich nichts verändert, eigentlich. Die Häuser, die Straßen; Die Leute - sie waren alle die Gleichen geblieben.. jedenfalls im Grunde. Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht, als er sich daran erinnerte, was die Wache gesagt hatte. Ein wenig Hektik, wirklich, mehr würde man hier sicherlich nicht begegnen. Natürlich gab es immer wieder Leute, die aus dem Muster fielen, aber allgemein waren die Menschen aus Suna weniger hektisch, sondern widmeten sich einer Sache, die dann in aller Sorgfalt ausgeführt wurde, und natürlich in der damit verbundenden Perfektion. Ja: Hei war da sicherlich eine der Ausnahmen, was seinen Vater schon immer in den Wahnsinn getrieben hatte. 'Vorsicht, er kann impulsiv sein'? Nachdenklich kratzte sich Hei am Kinn. Echt? Das hatte er nie so wahrgenommen. Aber gut, als kleines Kind wurde man ja auch einfach noch anders behandelt. Seufzend sah er sich nach links um, nach rechts um; Die fleißigen Bienchen des Dorfes waren auch zu dieser Stunde noch unterwegs, schmückten die sonst so schmucklosen Häuser, und Hei wusste, dass in diesem Moment auch die ganzen Abflussmöglichkeiten Sunas überprüft wurden; Die unterirdischen Gänge und Kanäle, die das Dorf davor bewahrten, einfach überschwemmt zu werden, wenn das Wasser sich seinen Weg dorthin suchte. Immerhin war lange in der Vergangenheit, bei der Gründung des Dorfes, schon einmal etwas gründlich schief gegangen, weshalb viele Menschen ihr Leben hatten geben müssen. Ja, wer die Wüste unterschätzte war einfach nicht gut dran... sondern eher dazu verdammt, ziemlich grausam zugrunde zu gehen. Ob es nun Skorpiongift, Hitze, Wasserlosigkeit oder eben ein Überfluss an eben jenem Wasser war.

Immer weiter stromerten sie die Hauptstraße herunter, und Hei sah, dass hier noch ein paar mehr Leute arbeiteten; Am Anfang war anscheinend das meiste schon erledigt gewesen, hier allerdings waren die Vorbereitungen noch in vollem Gange. Hei konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken, als er den Eifer spürte, der hier im Moment vorherrschte. Bald mussten sie eigentlich ankommen - doch plötzlich wurde Hei von einem heimtückigen Angriff aus seinem Trott gebracht. Erst traf ihn eine erste blonde Kugel mitten in den Magen, brachte ihn aus dem Gleichgewicht, dann eine zweite - und das alles begleitet von dem Ausruf seines Namens, so, dass es vermutlich alle Menschen in Sichtweite hören konnten. Ächzend fand sich der Suna-nin auf dem Boden wieder, mit zwei blonden Mädchen auf ihm sitzend; Beide mit den gleichen Augen - nur größer - und der gleichen Haut wie die Seine. Entgeistert starrte er sie an, schüttelte den Kopf ein wenig und setzte sich dann auf, warf die Beiden herunter - nun, wenn sie nicht rechtzeitig wieder hochgekommen wären. "Ihr!", rief er aus und sah einen Moment lang ärgerlich aus, grinste dann aber breit und zerzauste den Zwillingen - denn das waren sie offensichtlich - die Haare. "Was macht ihr denn hier? Solltet ihr nicht auf Mutter aufpassen?" "Die kommt im Moment..." "...gut alleine zurecht! Wir helfen bei..." "...den Vorbereitungen für das Fest!" Die Stimmen der Mädchen klangen beinahe genau gleich, fast wie ihr Äußeres passten sie sich total aneinander an. Und das sie dann noch abwechselnd sprachen, verwirrte die meisten Leute sowieso, aber Hei war das ja gewohnt... auch, wenn er es lange nicht mehr erlebt hatte. Er kicherte leise, stand auf und klopfte sich den Staub aus den Klamotten. Was für ein hinterhältiger Angriff das gewesen war; Hier, wo er sich sicher fühlte, ein 'Attentat' zu starten, war äußerst geschickt. Auch, wenn er nicht glaubte, dass sie auf ihn gewartet hatten. "Was machst du hier, Bruder?" "Wer sind die beiden Mädchen?" Zwei Fragen von der gleichen Person... mochte man meinen. Allerdings hatten eben beide eine einzelne Frage gestellt. "Das hier sind Hyuuga Mari und Nara Shika; Sie sind Kunoichi aus Konoha, wie ihr sehen könnt. Wir sind auf einer Mission unterwegs." Begeistert betrachteten die kleinen, blauäugigen Zwillinge seine Teamkameradinnen, verneigten sich dann zeitgleich tief. "Tatsumaki Nana..." "...und Nina! Wir sind Heis Schwestern." "Wir hoffen, er geht euch nicht auf die Nerven!" "Und sie sind Zwillinge.", stellte Hei unnötigerweise noch fest, schmunzelte. Manieren hatten die Beiden immer noch nicht. Nun, egal. Eigentlich sollten sie vermutlich jetzt weiter... und die beiden Mädchen mussten ihrer Arbeit wieder nachgehen. Selten genug, dass sie etwas Sinnvolles taten.
 
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Nara Shika

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Glühende Hitze. Erbamungslose Hitze. Mehr gab es in dieser farblosen Einöde einfach nicht. Wie konnte man hier also gerne sein? Was mochte Hei so an diesem Ort? Gut, es war seine Heimat und er konnte seine Familie widersehen. Das entschuldete jedoch nicht diese Lebensfeindlichkeit, die diese Wüste ausstrahlte. Vielleicht würde es ja etwas erträglicher werden, wenn sie endlich an ihrem Ziel ankommen würden. Mittlerweile hatte die Sonne nämlich weiter ihren Lauf verfolgt und stand nun fast an ihrem höchsten Punkt. Das machte das Ende der Reise natürlich nicht einfacher. Es war nun wirklich unerträglich geworden. Selbst die Kleidung auf der Haut brannte. Oder war es das Mädchen selbst, das zusammenschmolz? Es fühlte sich zumindest so ähnlich an. Lange konnte Shika diese Tortur auf jedenfall nicht mehr aushalten. Langsam aber sicher gingen ihr die Kräfte aus; das Wasser nicht zu vergessen. In der letzten halben Stunde hatte sie eine ganze Wasserfalsche gebraucht, um nicht röchelnd auf dem Boden zu landen. Seltsamerweise schien das Wetter die beiden anderen Genin im Team nicht so zu belasten wie sie. Bei Hei war das ja noch verständlich, er war immerhin hier geboren und hatte sich an die Gegebenheiten schon angepasst, aber auch Mari zeigte keine großen Erschöpfungsanzeichen. Ob das nun daran lag, dass sie keine hatte oder sie einfach zu stolz war diese zu zeigen, das konnte die Nara natürlich nicht wissen. Fest stand nur, dass sie am meisten unter den Bedingungen litt.
Glücklicherweise erhob sich bald ihr Zielort am Horizont: Das Dorf versteckt unter dem Sand. Besser gesagt wurden die großen Klippen, die diesen Ort umgaben sichtbar. Shika hatte über diese schon in einem Buch gelesen, allerdings war die gigantische Steinformation in echt deutlich beeindruckender. Der schmale Weg, der durch die meterhohen Felswände führte, war aber nicht weniger beeindruckend. Langsam konnte sie verstehen, was diesen Fleck so besonders machte. Zudem war das der erste Besuch für sie in einem Ninjadorf einer anderen Nation. Bisher kannte sie nur ihre Heimat und Jôsei, wodurch sich die Nara neue Erfahrungen erhoffte. Möglicherweise sollte sie diesbezüglich ihren alten Akademiefreund auch nochmal ansprechen. Er kannte ja schließlich Land und Leute. Nichtsdestotrotz richtete die Kunoichi ihre momentane Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge. Sie hatten immerhin eine Mission zu erfüllen, da blieb nicht viel Zeit für Träumereien. Nachdem sie also an den beiden Wachen vorbei endlich ins innere der Stadt gelassen wurden, Shika hatte sich natürlich artig vor diesen verbeugt, stand nun die Suche nach dem Haus ihres Auftraggebers an. Eine mehr als einfache Aufgabe, wenn man denn den Aussagen der beiden Männer vertrauen konnte. Zusammen mit Hei und Mari folgte das Mädchen also der Hauptstraße weiter ins Zentrum der Stadt. Währenddessen sah sie sich neugierig um. Es schien wirklich so, dass bald ein Fest beginnen würde. Überall wurden die Straßen geschmückt und manche Bewohner rannten hektisch von einer Ecke zur anderen, um noch rechtzeitig fertig zu werden. So gesehen also nichts besonderes. Plötzlich wurde jedoch Hei, der ein Stück vor ihr ging, niedergerissen. Zwei kleine Mädchen mit blonden Haaren hatten sich ihm entgegengeworfen und saßen nun auf dem Jungen. Trotz all der Schmerzen, die ihre gerötete Haut verursachte, rang diese Szene Shika doch ein leichtes Kichern ab. Es war einfach zu lustig gewesen. Sie wusste gar nicht, dass der Tatsumaki Geschwister hatte, vor allem nicht solche niedlichen. Er hatte sie nie erwähnt, wobei sie natürlich auch nie danach gefragt hatte. Es ihnen gleichtuend verbeugte sich Shika leicht vor den Zwillingen, ging dann einen Schritt auf sie zu und streichelte ihnen lächelnd über den Kopf. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen war wirklich erstaunlich; nicht nur im Aussehen, sondern auch in der Stimme. Sie konnte die beiden kaum unterscheiden. "Keine Sorge. Euer Bruder ist noch erträglich. Wenn er zu sehr nervt, sagen wir euch Bescheid. Ihr helft uns dann, ja?" Die Schwarzhaarige zwinkerte ihnen noch kurz zu ehe sie sich wieder aufrichtete. Leider mussten sie immer noch ihren Auftraggeber suchen. Gegen etwas Auszeit hätte die Kunoichi sicherlich nichts einzuwenden gehabt. "Oh, noch etwas. Ihr wisst nicht zufällig wo wir einen Mann namens Hiroshi Shinsou finden, oder?"
 

Hyuuga Mari

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Eins stand fest: Die Hyuuga passte nicht in das Bild Sunagakures. Es fehlte nur noch ein schmerzender und nicht schön aussehender Sonnenbrand auf der Haut, damit sie endgültig aus dem allgemeinen Bild der Bewohner dieses Dorfes herausfiel. Dachte sie an Jôsei, so hatte es zumindest gelegentlich noch andere Personen mit weißen Augen gegeben, ein Großteil ihres Clans war schließlich ins Zentrum des Shinobilebens gezogen und hatte sich somit – abgesehen von Konoha – auch in Shiro verteilt. Doch hier, umgeben von Sand, konnte man vergeblich nach anderen Personen suchen, die äußerlich Mari glichen. Das Byakugan war wie ein Stempel, wodurch jeder außenstehende Mensch sofort erkennen konnte: Die gehört nicht in die Wüste! Ein ungewohntes Gefühl, für den Bruchteil einer Sekunde das Verlangen zu verspüren, die weißen Augen gegen normale austauschen zu können – einfach um anderen Leuten keine Vorlage für Vorurteile zu geben. War als Teamleiterin schließlich nicht schön, wenn es denn so weit kommen sollte, als unpassend für diese Mission angesehen zu werden. Tat Mari dies Selbst, war dies eine Sache, sollten jedoch andere Leute denken, sie so betiteln zu müssen, eine ganz andere.
Aber wenden wir uns von diesen negativen Gedanken ab. Sie waren bisher nicht eingetroffen, es war fraglich, ob sie es überhaupt irgendwann täten und dies ließ die Schlussfolgerung zu: völlig unnötig vergeudete Hirnenergie. Die Braunhaarige nahm also erneut einen Schluck aus ihrer Wasserflasche – die wievielte sollte das jetzt sein? – und betrachtete die Menschen ihrer Umgebung. Je tiefer sie in das Dorf eindrangen, desto belebter wurde es, bemerkenswert, dass die Bewohner der Sonne zwar mit Respekt begegneten, sich allerdings nicht alleine von ihr dazu verdonnern ließen, ein Leben alleine in vier Wänden zu verbringen. Das Ziel stand fest, Hiroshi Shinsou, laut den Wachen sollte jeder Einwohner der Gruppe den genauen Weg zu dem alten Herrn nennen können. Sollte der Tatsumaki ihn dann nicht auch kennen? Die hätte die Ersparnis einer Fragerunde zur Folge. Von diesem Gedanken bewegt, hatte sich Mari ihrem männlichen Teamkollegen zuwenden wollen, aber als die weißen Äuglein dorthin sahen, wo Hei gerade eben noch gestanden hatte, war dort nichts. Gut, nichts war vielleicht falsch ausgedrückt, Luft war schon vorhanden, aber kein großgewachsener und schlaksiger Junge, der dort eigentlich hätte stehen sollen. Der Blick ging tiefer und schließlich erkannte die Ge'nin den Schwarzhaarigen auf dem Boden liegend, auf ihm sitzend zwei völlig gleich aussehende blonde Mädchen. Attacke der jungen Zwerge? Die Arme verschränkten sich vor der Brust, als Mari nun schweigend dem Gespräch zwischen den beiden Fremden und Hei zuhörte. Geschwister also, ja? Erneut wurden Nina und Nana – wie sich ihre Namen zu einem späteren Zeitpunkt herausstellten – gemustert und versucht, einem Alter zuzuordnen. Die konnten kaum älter als Aiko sein, wenn die Hyuuga nicht alles täuschte. War ja schon irgendwie knuffig anzusehen, wenn die Zwillinge völlig aufeinander abgestimmt mit ihrem Mitmenschen eine Konversation führten. Die Frage, ob Hei den beiden Kunoichi auf die Nerven gehen würde, unterstrich dieses Bild erneut. Die Nara dachte wohl ähnlich, steuerte nach kurzer Verbeugung auf die Mädchen zu und strich ihnen über den Kopf. Vertraute Umgangsweise, die Mari zwei für sie wildfremden Kindern gegenüber nie hätte zeigen können. Es gab nicht viel mehr zu sagen, daher beschränkte sich die Teamleiterin auf ihr übliches Schweigen, behielt nur mit Willenskraft das eigene Lächeln aufrecht und bekam interessiert mit, dass Shika die Situation gleich weiterhin nutzen wollte, um schneller zu ihrem Auftraggeber finden zu können. Clever, so könnte die große Fragerunde auch umgangen werden.
Nina und Nana hatten sich für den Moment von ihrem Bruder abgewandt und ihre Aufmerksamkeit auf Shika gerichtet, begannen synchron zu lächeln und sahen hinauf zu der nur wenige Zentimeter größeren Kunoichi aus Konoha. Sie war wirklich winzig, wenn man es aus diesem Blickwinkel betrachtete. „Hiroshi Shinsou?“ „Der müsste in seinem Haus sein, doch...“ „... weiß Aniki das nicht auch?“ Natürlich, der Wohnsitz des alten Mannes hatte sich seit Jahren nicht geändert und Hei als Bewohner Sunas und ehemaliger Schatzsucher in spe hätte doch mit Leichtigkeit den Weg weisen können. Das Lächeln auf den Lippen der Hyuuga wurde etwas schmaler, aber auch breiter. Musste der Suna-Nin vielleicht auch zuerst die Orientierung zurückgewinnen? Sogar in seiner geliebten Heimat? Unwahrscheinlicher Gedanke, aber dennoch belustigend. „Ihr kennt euren Bruder sicherlich noch besser als wir, daher könnt ihr unsere Dankbarkeit sicher verstehen, wenn ihr uns zu Shinsou-san führen würdet.“ Nina und Nana sahen hinüber zu der Hyuuga, die nun das erste Mal in ihrer Gegenwart das Wort erhoben hatte, blickten direkt danach zu ihrem Bruder, bevor sie – natürlich in genau der selben Sekunde – nickten. „Das können wir...“ „...gerne machen.“ Während der Antwort wandten sie sich an Shika, denn sie war es gewesen, die die ursprüngliche Frage formuliert hatte. Sie gingen vor, leichtfüßiger und eindeutig mehr an die Temperaturen gewohnt, als die Hyuuga es von sich behaupten konnte, und die Gruppe folgte den Schwestern. Zuerst verlief es weiter die Straße entlang, nahmen ein paar Abzweigungen – soviel zu 'versteckt' – und kamen schließlich vor einem recht ansehnlich aussehenden Haus zum Stehen. Gut, es war – typisch für Suna – an der Bauart kaum von den restlichen Wohnstätten zu unterscheiden, nur der Unterschied in der Größe lies vermuten, dass die Einwohner mehr Platz und somit Geld besaßen.. besaßen, aber auch brauchten. Man hatte nichts anderes erwarten können, schließlich musste Shinsou-san seine über etliche Jahre gesammelten Schätze auch irgendwo aufbewahren. „Da wären wir.“ „Gibt es sonst noch etwas?“ Nana und Nina hatten sich umgedreht, sahen mit großen Augen zu den einzelnen Ninja, blieben mit ihrem Blick dann allerdings an ihrem größeren Bruder hängen.
 

Tatsumaki Hei

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Nana und Nina schienen offensichtlich darüber erfreut, dass sie gelobt wurden – wurden sie das überhaupt? Nun, kein Wunder, letztendlich waren sie auch nur Kinder, und das Shika ihnen in Aussicht stellte, sie zur Hilfe zu holen, sollte Hei nerven, nun, dass machte sie natürlich stolz. Trotzdem… Hei fand, dass die Mädchen einfach wieder ihrer Arbeit nachgehen sollten. Immerhin waren sie nicht hier für einen Besuch, sondern um eine Mission zu erledigen – das hätte der junge Mann so gerne empfunden, aber er freute sich zu sehr, seine Schwestern wiederzusehen, als dass er sie einfach so hätte wegschicken können. Es war sowieso schon faszinierend, wie sehr die beiden gewachsen waren – nicht nur rein von der Größe her. Auch geistig schienen sie von Kleinkindern nun langsam zu jungen Mädchen gewachsen zu sein – eigentlich hatte Hei damit erst in… naja, vielleicht drei, vier oder gar fünf Jahren erst gerechnet. Kleine Schwestern waren eben für die großen Brüder immer etwas, was man beschützen musste, aber langsam erwachsen werden? – Alle, nur nicht die kleinen Geschwister. Das war ein in Stein gemeißeltes Gesetz. Immerhin konnten sie ihnen zeigen, wo der alte Kauz wohnte… Hei hätte selbst nämlich wirklich erst einmal überlegen müssen. Er war so lange nicht in dem Dorf gewesen, dass er sich zwar ohne Probleme orientieren konnte, aber auch er war nur ein Ninja, kein menschliches Navigationssystem, welches seine Benutzer ohne Probleme und mit Menschenmassenumgehfunktion an das gewünschte Ziel fühlte. Ein leises Seufzend entfloh Hei, als er als letzter des Pulks einfach nur hinter den vier Mädchen her stiefelte. Er hätte Nana und Nina am liebsten ein wenig ausgefragt – Wie ging es seiner Mutter; Was machte sein Vater und auch: Was machten die beiden Mädchen jetzt? Wollten sie sich doch auf die Akademie begeben? Vermutlich nicht, denn Begeisterung hatten sie dafür wirklich noch nie gezeigt. Insgesamt war Hei allerdings froh, dass er nicht allzu sehr ausgefragt wurde. Die Wir-löchern-unseren-Bruder-mit-Fragen-bis-er-um-Gnade-fleht-Maschine, die die Einheit der Zwillinge darstellte, hatte im Moment wohl nicht genug Kraftstoff getankt; Sonst würde er jetzt vermutlich mit Löchern im Bauch auf dem Boden hocken.

Das war ja schneller gewesen, als er gedacht hatte. Ja, richtig, das Haus war es gewesen, so hatte er es in Erinnerung, nur nicht… ganz so breit. Hatte der Kerl etwa noch wieder Anbauten machen lassen? Genug Geld hatte er ja. Ein breites Lächeln huschte über sein Gesicht, als die Zwillinge sich erkundigten, ob sie noch etwas brauchten, und Hei schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein… das ist erst einmal genug. Vielen Dank, ihr Beiden. Ich weiß nicht, ob ich noch nach Hause komme, aber ihr könnt Mutter schöne Grüße ausrichten.“ Was sollte er sagen? Es fühlte sich irgendwie seltsam an, nach mehreren Jahren seiner Mutter einen ‚schönen Gruß‘ ausrichten zu lassen. Aber für mehr Gefühlregungen war hier weder Platz noch empfand Hei das Bedürfnis, ein Drama um die Sache zu machen. „Natürlich, das machen wir.“ „Allerdings müssen wir auch noch ein paar….“ „Aufgaben erledigen! Damit sind wir aber schon…“ „…fast fertig. Viel Erfolg!“ Dann traten sie auf ihren Bruder zu und schlangen ihm die dünnen Ärmchen um die Hüfte, und der so Umarmte schmunzelte, streichelte den Zwillingen über die Köpfe und kicherte leise. „Nun aber los. Macht euch ausnahmsweise mal nützlich.“ Die Beiden lösten sich von ihm, drehten sich synchron um, winkten in genau der gleichen Bewegungen und verschwanden wie zwei kleine Wirbelwinde hinter der nächsten Ecke, hinterließen bei dem Tempo sogar eine kleine Staubwolke. Hei lachte leise, schüttelte den Kopf, enthielt sich aber eines Kommentars, streckte sich leicht und sah wieder auf das Haus, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Da waren sie also: Hiroshi Shinsous Haus. Hier würden sie die Mission beginnen und dann hoffentlich auch mit Erfolg abschließen. Allerdings war jetzt nur noch die Frage… was genau hatten die Wachen mit impulsiv gemeint – und was genau mussten sie ihm suchen? C-Rang… allzu schwierig konnte das Ganze also eigentlich nicht sein. Aber er traute dem Kerl auch zu, eine nicht so anspruchsvolle Mission anzugeben, aber den Shinobi dann eine eigentlich schwerere Aufgabe zu geben - er wusste eben, wie man mit dem Geld umging. Jedenfalls war das mal so gewesen.
 

Nara Shika

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Seltsam. Normalerweise wäre Shika nie so offen an ihr fremde Personen herangegangen. Eigentlich hätte sie sich wie Mari mehr im Hintergrund aufgehalten. Warum war sie dann so vertraut mit den Zwillingen umgegangen und hatte diesen sogar über den Kopf gestreichelt? Lag es daran, dass es die Schwestern einer ihr länger bekannten Person - genauer gesagt Hei - waren? Oder lag es daran, dass sie noch ein ganzes Stück jünger und kleiner als sie selbst waren und so einen Knuddelbonus bei ihr genießen durften? Immerhin konnte sie nur schwer süßen Dingen widerstehen. Egal ob diese nun einfach süß aussahen oder ein ebenso süßes Eigenleben besaßen. Möglicherweise wollte die Nara ja auch selbst nur eine kleine Schwester haben, mit der sie sich austauschen konnte. Als Einzelkind war es manchmal wirklich etwas einsam gewesen. Dieses Problem hatte man mit etwaigen Geschwistern nicht. Andererseits hätte die Schwarzhaarige, zur Zeit, genau wie der Tatsumaki, kaum Möglichkeiten gehabt mit diesen zu spielen. So gesehen schränkte das Dasein als Shinobi sie also nicht so sehr wie den Suna-Nin ein. Ein trauriger Fakt. Leider konnte man das als Ninja jedoch nicht verhindern. Man musste immer gewisse Risiken und Opfer eingehen, wenn man sich weiterentwickeln wollte.
Mit besagten Gedanken und Theorien im Kopf, folgte das Mädchen also den beiden Tatsumaki-Schwestern durch die Straßen der Stadt. Es war nur logisch die beiden nach dem Weg zu fragen, wenn so gut wie jeder hier den Aufenthaltsort ihres Auftraggeber kennen sollte. Selbst Hei, der nun einige Zeit nicht mehr in seiner Heimat gewesen war, wusste über den alten Mann noch gut aus seinen Erinnerungen Bescheid. Schließlich hatte der Junge ihnen auf dem Weg durch die Wüste vieles über ihn erzählt. Er hatte sogar mal zu ihm aufgesehen und wollte genau wie er werden. Eine merkwürdige Vorstellung. Hei als ein Schatzsucher? Irgendwie passte das nicht. Besaß er dazu nicht zu wenig Ehrgeiz? Vielleicht hätte er aber auch eine andere Entwicklung durchgemacht, wenn er hier in Sunagakure geblieben wäre. Wer wusste das schon? Interessanter war zudem die Frage warum Hei nicht selbst die Gruppe zu ihrem Ziel führen konnte. Er hatte keine Andeutungen gemacht, dass es nicht nötig war Jemanden nach dem Weg zu fragen. Ob er wohl sogar hier, in seiner Heimatstadt, Probleme mit der Orientierung hatte? Möglich war es. In Jôsei stellte sich der junge Mann zumindest nicht ganz clever an. Shika hatte das einfach zu oft miterleben müssen, obwohl er neuerdings viel weniger Probleme damit hatte. Mhh.. Immer noch in Gedanken versunken, stand die Nara schon längst vor dem Haus von Hiroshi Shinsou. Unbewusst hatte sie ihre ganze Umgebung ausgeblendet, bis auf die wenigen Personen um sie herum. So hatte es das Mädchen es auch geschafft nirgendwo gegenzulaufen. Eine wahre Kunst. Erst als die beiden Zwillinge sich verabschiedeten, wachte sie aus ihrer Trance aus und winkte diesen hinterher. Hier standen sie nun also. Drei Genin vor dem recht großen Anwesen dieses bekannten Schatzsuchers. Endlich würden die wahren Details zu ihrer Mission offenbart werden. Ein leichtes Kribbeln breitete sich auf der Haut der Kunoichi aus.
 

Hyuuga Mari

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Nicht schlecht, nicht schlecht. Die Hyuuga hätte nicht gedacht, dass dieser 'Abschied' so reibungslos verlaufen würde, vielleicht von Seiten des Schwarzhaarigen, aber die kleinen Schwestern waren überraschenderweise ebenfalls äußerst.. diszipliniert? Konnte man es so nennen? Selbstverständlich wäre Mari nicht begeistert gewesen, hätte es hier zu einer längeren Verabschiedung kommen müssen, aber selbst sie hätte es – beim Gedanken an Aiko – ansatzweise verstehen können. Eigentlich konnte sie sich kaum vorstellen, dass die jüngere Hyuuga das alles hier so professionell über die Bühne hätte bringen können wie Nina und Nana es taten. Lag es an der unterschiedlichen Erziehung? Dem Wohnort? Es musste etwas in dieser Richtung sein, das Alter war sicherlich nicht schuld – nie im Leben konnten die blonden Zwillinge weit von Aiko entfernt sein.
Die Braunhaarige sah ihnen noch kurz hinterher, verdrängte die Versuchung, zufrieden zu nicken und drehte sich dann dem Anwesen Shinsou Hiroshis entgegen, ließ ein letztes Mal prüfend ihre weißen Augen darüber wandern, bevor sie die ziemlich offensichtlich einzige Haustür ansteuerte. Was wäre das nicht ein Segen, endlich aus dieser Sonne herauszukommen! Die rechte Hand hob sich, klopfte einige Male lautstark an und danach wartete Mari, ließ die Hände an ihrem Körper herabhängen und dachte darüber nach, ob es nötig wäre, noch einmal zu betonen, wie wichtig es war, den Shinsou nicht unnötig zu verärgern. Er war bekannt, hatte Einfluss, besaß vor allem Geld – ihn als Feind zu haben war demnach alles andere als ein Kinderspiel, sah man alleine davon ab, dass Auftraggeber den Shinobi sowieso schnell Probleme machen konnten. So eine Beschwerde zog sich oftmals noch jahrelang durch die eigene Akte – wie gut, dass Mari einer solchen die Cowboys betreffend entkommen war.
„Ja?“ Ein Segen! Da hatte die Teamleiterin schon befürchtet, dass diese Tür auch noch die nächsten zwei Stunden verschlossen sein würde (es war bisher vielleicht eine Minute vergangen), da öffnete sie sich und gab den Blick auf eine fremde Person frei. Erwartet hatte die Hyuuga einen alten Mann, faltiges Gesicht, vielleicht von dem Leben in der Wüste gezeichnet. Stattdessen stand dort eine junge Frau – sie sah nur wenige Jahre älter als Mari aus – pechschwarze Haare, lockig, offen, bis auf Höhe der Hüfte fallend. Wow, nicht schlecht. Die braunen Rehaugen sahen die Gruppe musternd an, erkannten dann die Abzeichen, zweimal Konoha, einmal Suna, und ein erfreutes Lächeln sorgte dafür, dass die Gesichtszüge unserer jungen Schönheit weicher wurden. Auch sie hatte untypisch helle Haut trotz der hohen Sonneneinstrahlung in der Wüste. „Ihr müsst die Shinobi sein, die Großvater eingestellt hat. Zum Glück seid ihr hier, er.. ist so ungeduldig.“ Die Tür wurde vollends geöffnet und mit einem Wink der Hand deutete die schwarzhaarige Dame an, dass die Ninja eintreten und ihr folgen sollten. Mari sah noch einmal über die Schulter zu ihren Kollegen, setzte dann einen Fuß hinter den anderen und folgte der Frau, bemerkte zuerst die wohltuende Kühle, die innerhalb des Hauses ihren Körper umströmte. Es war noch immer eine Temperatur im normalen Bereich, doch im Vergleich zu jener in der Wüste eine Wohltat für den völlig überhitzten Körper der Teamleiterin. „Shinsou Ran, lautet mein Name. Schön, eure Bekanntschaft zu machen.“ Während die Frau den Weg vorgab, ihre so klare Stimme ertönen lies, musste die Hyuuga darüber nachdenken, ob es überhaupt irgendeinen Makel an Ran gab. Sie wirkte nett, schön, höflich – wie viele Kerle ihr wohl hechelnd hinterherliefen? Das Haus war wirklich so groß, wie es von außen den Anschein gemacht hatte, somit gingen die Shinobi durch zwei Räume, deren Wände mit Vitrinen vollgestopft waren. Zuerst hatten die weißen Augen nur ein paar langweilig aussehende Steine erkennen können, Mari hatte eben keinen geschulten Blick, um in den paar Sekunden einen Wert darin zu sehen. Der zweite Raum allerdings zeugte bereits von mehr Vermögen, hier konnten in den Vitrinen bereits Schmuck erkannt werden, bemalte Vasen daneben und große Bilder an der Wand. Es war nur ein kurzer Ausblick, welcher den Shinobi hier gegeben wurde, doch es reichte schon, um eine grobe Einschätzung über das Vermögen und vor allem die Liebe zu Schätzen zu erkennen – welche Form auch immer diese hatten. Am Schluss kamen sie in einem Raum zum Stehen, der neben einem länglichen Sofa, einem davor stehenden Tisch und ein paar schmückenden Pflanzen nur eine Reihe voller Bücherregale aufwies. Ran drehte sich um, deutete auf das Sofa, warf dann allerdings einen erneuten Blick auf Hei. „Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach.. du bist doch Hei-kun, oder?“ Die braunen Augen fingen an zu strahlen, das Lächeln wurde breiter, während Ran mit der Linken eine Locke aus ihrem Sichtfeld entfernte. „Du warst doch damals manchmal bei Großvater.. bei dieser Gelegenheit hatten wir ein paar Worte gewechselt. Ich wusste gar nicht, dass du ein Shinobi geworden bist.. aber wie lange ist das nun auch her? Sechs Jahre?“ Es wäre möglich, dass Hei sie nicht auf Anhieb erkannt hatte, denn Ran hatte sich ziemlich verändert. Während sie früher ziemlich unauffällig gewesen war, die Haare in einem strengen Zopf, sich selbst hinter Büchern versteckt und auch sonst wenig gesprochen hatte, stand nun viele Jahre später eine freundliche, schöne und junge Frau vor ihnen. Vielleicht hatte die Enkelin von Shinsou-san deshalb das Verlangen gehabt, noch einmal explizit nachzufragen – sie hatte schließlich nur gute Erinnerungen an den neugierigen kleinen Jungen, der Hei gewesen war. Die Dame kicherte leise, wandte sich an die beiden Begleiterinnen des Tatsumaki, zwinkerte ihnen zu. „Passt auf, dass er nicht mit zu viel Elan an die Sache herangeht. Der Hei-kun, den ich in Erinnerung habe, war da immer recht abenteuerlustig.“ Erneut ein leises Lachen, danach steuerte Ran aber endgültig das Sofa an und bat die Shinobi, dort Platz zu nehmen. Die Ankunft von Ninja war bereits erwartet worden, daher standen auf dem Tisch drei Gläser bereit, in die nun von der Schwarzhaarigen Wasser geschüttet wurde. Jeder in Suna wusste, dass nach einer Reise durch die Wüste – egal wie viel Wasservorrat man selbst dabeigehabt hatte – nichts über eine Erfrischung ging. Daher musste Ran gar nicht nachfragen, stellte die Gläser dann ordentlich in eine Reihe vor die mittlerweile sitzenden Ninja. „Ich werde Großvater dann holen.“ Erbot die junge Frau sich danach, nahm eine gerade Haltung ein und verließ mit der schon die ganze Zeit vorführenden Perfektion im Gang den Raum, ermöglichte dem Team somit noch einmal einen Moment unter sich zu sein. Mari sah sich zum wiederholten Male um – war eigentlich unnötig, außer Bücherregale gab es hier nichts zu finden – trank dann einen Schluck ihres Wassers und wandte sich an die Nara, legte dabei ihr typisch sanftes Lächeln auf. „Tatsumaki-san soll also ein Wildfang sein. Dann wissen wir ja, worauf wir auf der Mission achten müssen.“ Den Jungen sah die Hyuuga dabei gar nicht erst an, sondern stellte nur ruhig wie immer ihr mittlerweile zur Hälfte geleertes Glas zurück auf den Tisch und wartete.
 

Tatsumaki Hei

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Es gab Dinge, die änderten sich nie. Wie die Sonne, die jeden Morgen aufging und am Abend wieder unter; Wie der Kreislauf der Jahreszeiten, wie den Zyklus der Geburt und des Todes, wie die Tatsache, dass es Arm und Reich gab, und das Menschen nie mit dem zufrieden waren, was sie hatten und was sie waren. Und dass es immer wieder Kriege geben würde, weil Menschen eben nicht perfekt waren. Wenn man nichts gegen diese Umstände unternahm, nun, dann veränderte sich nichts; Dinge änderten sich nur, wenn man aktiv eingriff. Es gab also Dinge, die änderten sich über die Jahre: Gesichter, Menschen, Einstellungen, Verhaltensmuster. Und... hier war ein Musterbeispiel für einen solchen Prozess. Als die junge Frau die Tür geöffnet hatte - das konnte Hei nicht leugnen - hatte er sie einen Moment zu lange angestarrt. Gut, dass er hinter seinen beiden Teamkameradinnen gestanden hatte; So war das nicht aufgefallen und ein Kommentar seitens Mari oder Shika war nicht zustande gekommen. Ein Glück; Aber die junge Frau, deren Namen er nicht kannte - oder er erinnerte sich nicht daran - war ja auch eine wirkliche Schönheit. Hei konnte nicht einmal wirklich festlegen, ob es das lange, schwarze Haar war, welches seinem seltsamerweise ein wenig ähnelte, nur lockiger war; Ob es die makellose, helle Haut oder die weichen Gesichtszüge waren, die dieses Mädchen so schön machten, wie sie eben war. Aber wieso wurde der Suna-nin das Gefühl nicht los, dass er sie kannte? Nein, unmöglich. Wenn er diese Frau schon einmal gesehen hätte, würde er sich daran erinnern, da war er sich sicher. Während Hei grübelte, woher dieses Gefühl kam, sie zu kennen, führte sie die Gruppe schon in das Haus hinein, wo ein wirkliches Temperaturgefälle zustande kam - natürlich, die oberen Stockwerke stauten die Hitze, während die unteren schön kühl blieben, selbst bei der Hitze draußen. Ein Vorteil der Bauweise der Menschen in Suna. Aber wen interessierte schon die Bauweise der Menschen, wenn man hier etwas viel schöneres ansehen konnte... und im nächsten Moment stellte sich die Frau als Enkelin ihres Mandanten vor, Shinsou Ren. Das war beinahe wie ein Schlag ins Gesicht. Was? Sie? Niemals. Wie... was... warum... und noch einmal: Wie!? Hei war mehr als nur verwundert, allerdings konnte er jetzt, nachdem er wusste, wer sie war, noch die für Ran typischen Gesichtszüge ausmachen. Doch, sie log nicht, und wer würde sich schon so eine Lüge ausdenken? Und obwohl hier einige Schätze herumlagen, die es eigentlich wert gewesen wäre, sie anzusehen, sah Hei immer noch erstaunt aus und widmete den Stücken keine Aufmerksamkeit. Das war doch einfach nicht zu fassen. Es geschahen also doch noch Zeichen und Wunder.

Als sie ihn dann sogar breit anlächelte, legte der Suna-nin ein wenig den Kopf schief, um zu verbergen, dass er einen Moment überlegen musste, was er jetzt - wie - sagen sollte. Dann verbeugte er sich leicht und erwiderte das Lächeln genauso breit. "Es ist lange her, Ran-san, ich freue mich, dich wiederzusehen. Ja, bin ich. Ich erinnere mich... sechs Jahre müssten ungefähr stimmen, in diesem Zeitraum war ich das letzte Mal hier und bin dann nach Shiro, zur Akademie, gegangen." Der junge Mann schaffte es meisterlich, sich am Riemen zu reißen, sein Erstaunen nicht zu zeigen und mit ihr zu sprechen, als wäre es ihm von Anfang an klar gewesen, wer sie war. Nun, Hei konnte schauspielern, mindestens einer der kleinen Gruppe wusste das. Aber das war wirklich... das Sprichwort ging: 'Aus einem hässlichen Entlein wird kein Schwan werden', nun, sie war nie hässlich gewesen, aber im Grunde war genau das passiert. Aus dem Entlein war ein Schwan geworden. Die kleine Anekdote verkraftete er einfach; Es war ja auch nicht ganz unwahr. Schließlich wurden sie auf einem Sofa 'zurückgelassen' - Ran holte den Auftraggeber. So weit, so gut. Der junge Mann nahm sein Glas, trank einen großen Schluck und stellte das Glas wieder hin, schmunzelte dann. "Tatsumaki-san wird euch schon keine Probleme bereiten.", meinte er und sah nachdenklich in die Leere. "Und er ist gespannt, was nun kommt." Weiteren Kommentare hielt er zurück... weil es eben alles nicht ganz unwahr war.
 
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Nara Shika

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Voller Erwartungen folgte Shika ihrer Teamleiterin bis zur Tür. Jetzt würde sie also Shinsou-san kennenlernen. Den Mann, zu dem Hei jahrelang aufgeblickt hatte. Ja, vielleicht sah er immer noch zu ihm auf, zeigte es jedoch nicht. Der Junge schien sich für die Schatzsuche ja immer noch zu interessieren. Jedenfalls war das der Eindruck der Nara. Als sich dann aber die Tür öffnete, stand plötzlich Jemand ganz anderes hinter dieser. Was war nur los? Wer war das? Hatte der alte Mann etwa weibliche Angestellte? Genug Geld dafür hätte er ja anscheinend gehabt, wenn man die Ausmaße seines Hauses betrachtete. Shika sah fragend zur schwarzhaarigen, jungen Frau mit dem lockigen Haar auf und hätte am liebsten gleich die Antworten auf ihre Fragen gehabt, hielt sich allerdings wie gewohnt zurück. Zumindest wurden sie ins Haus gelassen, in dem es ungleich kühler war als draußen - sehr viel kühler. Eine Wohltat für die gestresste Haut von Shika, weswegen sie einen wohligen Seufzer nicht unterdrücken konnte. Es war wirklich erstaunlich, wie angenehm temperiert eine Wohnung in der Wüste doch sein konnte. Jetzt war zumindest das Rätsel gelöst, wie man hier leben konnte. Gleichermaßen überraschend offenbarte sich die junge Frau vor ihnen plötzlich als eine Verwandte ihres Auftraggebers. Nach dem Alter zu urteilen, konnte sie wohl schlecht seine Tochter sein, weswegen sie auf eine Nichte oder ähnliches tippte. So gesehen war das aber eigentlich egal. Man musste sich nicht über jede mögliche Kleinigkeit einen Kopf machen.

Die Gruppe kam durch die Räumlichkeiten des Hauses schlussendlich in einer Art Bibliothek zum halten. Im Gegensatz zu den Zimmern vorher, die etliche Vitrinen mit den gesammelten 'Schätzen' des alten Mannes beinhalteten, standen in diesem nämlich nur einige Bücherregale und schmückende Pflanzen. Möglicherweise hatte Shinsou-san hier immer seine Reisen vorbereitet. Es war zu verlockend hier einmal die Nase in eins der Bücher zu stecken. Was wohl alles darin stand? Aus der Entfernung konnte das Mädchen einige Titel wie 'Die Wüste und ich' oder 'Untergegangene Zivilisationen' auf den Einbändern erkennen. Stattdessen setzte sich Shika, wie es wohl von Ran erwartet wurde, auf das Sofa und starrte auf das Glas Wasser. Die laufende Unterhaltung zwischen dem Tatsumaki und seiner alten Bekannten, nahm sie währenddessen nur beiläufig zur Kenntnis. Sie konnte ja doch nichts zu dem Gespräch beitragen. Außerdem war es irgendwie logisch gewesen, dass der Junge gewisse Personen im Umkreis ihres Auftraggebers kannte, wenn er damals sich selbst mit diesem oft beschäftigt hatte. Aus Ermangelung aus Alternativen und durch die wachsende Gier in ihren Augen, ergriff Shika dann schließlich als erste das Glas und nahm direkt ein paar hastige Schlücke zu sich. Was war das für ein erfrischendes Gefühl. Einfach wunderschön. Den Rest des noch halbvollen Glases kippte sich die Schwarzhaarige dann in einem Anflug von Irrsinn über den Kopf. Etwas unorthodox, aber es tat, was es bewirken sollte. Die Nara erfrischen. "Mh.. ja, kann sein." Etwas abwesend kommentierte sie die Aussage ihrer Teamleiterin, schüttelte sich kurz und stellte dann das Glas ab.
 

Hyuuga Mari

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Mari streifte sich in einer kurzen Bewegung die Kapuze vom Kopf und gab somit den Blick auf ihre braune Haarpracht frei, so wie sie es in Jôsei auch immer tat. Hier – außerhalb der Sonne – konnte man es sich schließlich noch einmal erlauben. Falls noch nicht erwähnt: Die Hyuuga hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend. Die Aussage der Wache, jene von Ran, als sie die Tür geöffnet hatte.. da die Temperaturen nun wieder in einen humanen Bereich gesunken waren, konnte sich die Teamleiterin das erste Mal wirklich Gedanken darum machen und das zog als Ergebnis sicherlich kein Wohlbefinden mit sich. Die Ge'nin war schon immer anfällig für Vorurteile gewesen – vielleicht waren sie auch die Übeltäter und das Gefühl des Mädchens völlig unbegründet. Ihre weißen Augen musterten die Nara, welche sich überraschenderweise die Hälfte des Wasserglases über den Kopf geschüttet hatte, nun mit nassen Haaren und teilweise Klamotten auf einer vermutlich verdammt teuren Sitzgelegenheit saß. War ja nur Wasser.. hoffentlich dachte Shinsou-san genauso davon.
Man konnte zusammenfassend sagen, dass Hei mit seinen abschließenden Worten den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Er war gespannt, Mari war gespannt, Shika ihrem Verhalten nach zu urteilen auch. Wie es kommen musste, schwiegen die Mitglieder der Gruppe, blickten hauptsächlich vor sich ins Leere und warteten darauf, dass der eigentliche Auftraggeber sich zu ihnen begeben würde, anstatt sie unnötig hier verweilen zu lassen. Hoffentlich gehörte er nicht zu der Sorte, die seine Besucher extra lange warten ließ, um zu zeigen, wer die Hosen an hatte. Sobald die Leute Geld besaßen, kamen sie gerne auf altertümliche Ideen, um ihre Machtspielchen ausführen zu können. Die Teamleiterin wollte sich diesem Gedanken hingeben, rechnete damit, noch einige Minute – trotz angeblicher Ungeduld Shinsou-sans – ihr Hinterteil nicht von diesem Sofa bewegen zu können, doch wer hätte es gedacht, aus dem Nebenraum schallte plötzlich ein „Na endlich!“ und löste die Zweifel Maris in Luft auf. Die Stimme hatte laut, bestimmt und etwas kratzend geklungen, als wäre sie nach langer Zeit der Strapazen nicht gänzlich ungeschoren davongekommen. Wie aus Reflex setzte sich die Ge'nin kerzengerade hin, legte die Hände in den Schoß und hielt den Kopf gerade – eine Gewohnheit aus guter Erziehung, denn einen falschen Eindruck wollte sie bei dem Shinsou sicherlich nicht hinterlassen. Die Tür – durch welche Ran vor wenigen Minuten verschwunden war – wurde mit einem kräftigen Ruck geöffnet, die Hyuuga stand von ihrem Platz auf und verbeugte sich höflich vor dem alten Mann, hatte es sich aber nicht verkneifen können, ihren prüfenden Blick auf ihn geworfen zu haben. Shinsou-san sollte alt sein, nicht mehr fähig, selbst auf Schatzsuche zu gehen.. davon konnte Mari in diesem Moment aber nicht so viel wie erwartet erkennen. Der alte Herr entfernte sich sicheren Schrittes von der geöffneten Tür, kam weiter in den Raum, behielt dabei eine komplett gerade Haltung. Der Krückstock in seinen Händen schien eher Dekoration zu sein, als eine tatsächliche Funktion zu erfüllen. Die Haare auf seinem Haupt waren zwar grau, doch noch in einer größeren Zahl vorhanden, als manch ein männlicher Vertreter mit dreißig von sich behaupten konnte. Das Gesicht wies einige Falten auf, zeigte keine Andeutungen von vielem Lachen und die Haut war allgemein einige Nuancen dunkler im Vergleich zu seiner hübschen Enkelin. Wie alt Shinsou-san auch war, er ließ sich davon nicht unterkriegen, das zeigte dieser erste Auftritt mehr als deutlich.
„Nehmt schon eine gerade Haltung ein!“ Die Hyuuga kam der Aufforderung nach, hatte nicht darauf geachtet, ob ihre Teammitglieder ebenfalls genug Höflichkeit gezeigt hatten, sich zu verbeugen, als der alte Mann den Raum betreten hatte. Shinsou-san zeigte mit einem Nicken, dass sich die Ge'nin wieder setzen sollten, blieb selbst allerdings am anderen Ende des Tisches stehen, gab einen überlegenden Ton von sich und machte keinen Hehl daraus, wie der Blick seiner braunen Augen mehrere Sekunden auf jedem einzelnen Mitglied ruhte, fast als besäße er die Fähigkeit, alleine dadurch mehr über die Ninja zu erfahren. Just in diesem Moment schellte der Krückstock nach vorne – schneller als die Augen der Jugendlichen es erkennen konnten – und blieb vielleicht zwei Zentimeter unterhalb des Nase Shikas zum Stehen. „Mädchen, sicher, dass du für die Mission richtig bist?“ Vielleicht lag es daran, dass Shinsou-san gut erkennen konnte, dass sie erstens aus Konoha kam, zweitens ziemlich mitgenommen aussah und drittens den Inhalt des Glases Wasser über ihren Kopf geschüttet hatte. Ein unübliches Verhalten, wenn man auf einen wichtigen Auftraggeber wartete. Wieder ein tiefer Ton der Überlegung – Mari war mit vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit davongekommen – da schoss der Krückstock plötzlich zur Seite, hielt nun vielleicht einen Zentimeter unter der Nase des Tatsumaki an. Zuerst wurde geschwiegen, der Stock in seiner Position behalten, dann zuckten die Mundwinkel des Shinsou, doch nur so kurz, dass man kaum sagen konnte, ob nach oben oder unten. „Suna. Zumindest wurde die Leitung einer passenden Person übertragen.“ Falls Shinsou-san sich noch an Hei erinnern konnte, so lies er es sich zumindest nicht anmerken. Seine Beurteilung beruhte auf das Abzeichen des Jungen, wie erneut verdeutlicht wurde, als der alte Mann die Spitze seines Krückstocks von der fremden Nase entfernte und kurz damit gegen das Suna-Abzeichen tippte, ihn danach wieder orthogonal zum Boden neben sich aufstampfen lies. Mari hatte schweigend angesehen, wie sie gekonnt ignoriert wurde, räusperte sich nun aber bestimmt und legte ihr schönstes Lächeln auf. „Wenn ich vorstellen darf, Nara Shika, Tatsumaki Hei und Hyuuga Mari.“ Sie zeigte abwechselnd auf die benannten Personen, fügte dann völlig ohne Unterton ein „Ich leite diese Mission.“ an. Shinsou-san drehte sich der Braunhaarigen zu, behielt die Mundwinkel nach unten gerichtet, sah von oben auf die Kunoichi hinab. „Du? Warum sollte eine Hyuuga aus Konoha diese Mission leiten, wenn auch ein Landsmann im Team ist?“ Wollte er wissen, stellte damit genau jene Frage, die sich die Braunhaarige bereits gestellt hatte, bevor sie zu dieser Mission aufgebrochen war. Es war keine Meisterleistung zu sehen, dass auch Mari mit den Temperaturen zu kämpfen hatte, das Stirnband offenbarte ihre Herkunft Konoha, die weißen Augen hätten sie sowieso verraten und sah man von diesen Punkten ab – der Tatsumaki sah von den anwesenden Ninja auch am ältesten aus. Eigentlich war das Urteil also verständlich, dennoch wurmte es die Kunoichi, wie er das Wort 'Hyuuga' und 'Konoha' betont hatte, als sei es etwas Schlechtes. Nicht das, was sich der alte Mann bei diesem Auftrag gedacht hatte. Spätestens nach der Aktion mit den Cowboys hatte die Ge'nin gelernt, dass sie sich in solchen Dingen besser unter Kontrolle haben musste, ihre Teammitglieder hatten sie ja erst gestern aus einem großen Schlamassel gezogen. Daher hielt das Lächeln weiterhin stand, Mari faltete erneut die Hände im Schoß und der Kopf wurde unschuldig wirkend zur Seite geneigt, während die weißen Augen den Auftraggeber fixierten. „Ich bin davon überzeugt, dass mein Byakugan mehr als nur hilfreich für eine Schatzsuche sein wird. Seien sie also gewiss, dass es einen Grund hat, warum ich als Leiterin eingesetzt worden bin.“.. kam das gerade wirklich von der Hyuuga? Sie hatte die ganze Zeit keine Ahnung gehabt, warum die Verwaltung meinte, sie als Anführerin eines Teams nach Suna zu schicken und jetzt, wo es darauf ankam, tat sie plötzlich so selbstbewusst und erinnerte sich an ihren Vorteil des Bluterbes bei einer Schatzsuche? Hätte ruhig früher geschehen können. Wieder ein abfälliger Ton, nein, Hiroshi war ganz und gar nicht begeistert davon, doch er musste sich damit zufriedengeben, was er bekam. Er wartete kurz, bevor er an die Gruppe gewandt fortfuhrt. „Ich habe mit älteren Shinobi gerechnet. Es geht hier um einen großen Wert, der nicht nur gefunden, sondern auch unbeschadet geborgen und transportiert werden muss. Irgendwelche Erfahrungen in diesem Bereich?“ Wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn Shinsou-san einfach so die Fakten der Mission auf den Tisch geknallt hätte, oder? Somit hieß es erst einmal Frage Antwort stehen.
 

Tatsumaki Hei

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Es gab eine Sache heute, die Hei nicht besonders gut gefiel: Nämlich das Wissen, dass er schon einige Male ziemlich verdutzt ausgesehen haben musste, wenn auch nur für einen kurzen Moment - und bemerkt hatte es vermutlich auch niemand. Da war einmal die Begegnung mit seinen Schwestern gewesen - erfreulich, natürlich, allerdings nichtsdestrotrotz verwunderlich - dann Ran, die die Verwandlung von Mädchen in Frau in einer Perfektion bewältigt hatte, das Hei auch dort erstaunt gewesen war; Und jetzt kippte sich Shika auch noch das Wasser über den Kopf. "..." Hei wusste simpel nicht, was er dazu sagen sollte, also ließ er es. Ja, es war warm, natürlich. Es war selbst hier im Haus noch wärmer als im Feuerreich draußen in der Sonne. Ja, es war trocken; und dass es Shika in der Hitze nicht besonders gut zu gehen schien, war ja irgendwie auch schon mehr als deutlich gewesen. Jetzt war allerdings die Frage: Hatte sie vielleicht ein wenig zuviel Sonne abbekommen - einen Hitzeschlag? Wieso sollte man sich sonst so verhalten. Hei seufzte leise für sich selbst, so leise, dass es vermutlich niemand sonst gehört hatte, und kratzte sich am Kopf. Die Hoffnung, dass Shika das alles ohne Probleme überstehen würde, hatte sich in der Mittagshitze in Luft aufgelöst, anscheinend. Hoffentlich schmerzte ihr Kopf später nicht zu sehr. Und was noch seltsam war... das sie nicht auf Maris kleinen Seitenhieb einging. Normalerweise ließ das Mädchen doch keine Möglichkeit aus, ihm eins auszuwischen; Jetzt aber schon? Bei der Vorlage? Wunder über Wunder. Aber... jetzt war erstmal wichtiger, dass sie Shinsou-san davon überzeugten, dass sie auch diejenigen waren, die er 'bestellt' hatte, beziehungsweise: Erst einmal die Aufgabe erhalten. Dann sehen, wie sie zu lösen war. Vorher mussten sie sich aber sicher noch etwas anderes aushalten, jedenfalls vermutete Hei das. Endlich bequemte sich ihr Auftraggeber in den Raum, mit einem recht festen Tritt eigentlich - er sah nicht wirklich so aus, als hätte er wirklich die Hilfe nötig. Aber gut, vielleicht wollte er sich nur einfach für wenig Geld ein neues 'Schätzchen' beschaffen lassen und sich in der Wartezeit anderweitig vergnügen.

Was folgte, hätte vermutlich eine Standpauke sein können, wenn sie nicht so kurz gewesen wäre. Interessant war allerdings, dass der Blick des Alten immer noch scharf zu sein schien - er machte sofort Shika aus, fragte, ob sie hier richtig wäre. Gut, es war keine Kunst, zu sehen, dass sie nicht voll auf dem Damm war, aber trotzdem war es doch gut zu sehen, dass der Kerl sich anscheinend nicht nur zum Spaß Shinobi angeheuert hatte. Wer so reagierte, der erwartete einen gewissen Gegenwert zum Bezahlten. Auch noch anzumerken war, dass Mari wirklich stehen (und sitzen) konnte, als hätte man ihr einen Stock in den Hintern geschoben. Nun, die Hyuuga legten anscheinend viel wert darauf, wie sie wirken. Hei wusste nicht einmal, wie man so gerade hätte stehen können, weshalb er eben wie immer gestanden hatte und mit einem leichten Neigen des Kopfes für sich in Anspruch nahm, sich nicht übermäßig verbeugen zu müssen. Schließlich waren sie in seinem Auftrag hier, sie waren sozusagen bezahlte Arbeitskräfte... keine Sklaven. Einen Moment lang hatte Hei ein wenig die Befürchtung, Mari könnte bei dem abfälligem Tonfall, den der Mann so an sich hatte, wieder die Kontrolle verlieren, allerdings passierte das Gegenteil - wenn er auch bemerkte, dass sie nicht wirklich erfreut war. "Ja, Suna... Hyuuga-san ist nicht nur wegen ihres Byakugans Teamleiter, Shinsou-san. Es geht nicht darum, wer sich am Besten auskennt, sondern wer am erfahrensten ist und am besten leiten kann... und sie ist in diesem Falle weitaus fähiger als ich. Allerdings stehe ich ihr in Fragen, was die Umgebung angeht, natürlich voll zur Verfügunge. Seht uns für diese Mission als einen funktionierenden Organismus an, nicht drei verschiedene Shinobi. Erfahrungen sind - nun, bei mir - vorhanden. Selbst wenn Ihr Euch nicht an mich erinnert... ich erinnere mich an Euch. Ihr habt mir sogar einige Dinge beigebracht, was 'diesen Bereich' angeht." Nun, Ran hatte sich erinnert. Und da er früher sicherlich nicht besonders Eindruck auf sie gemacht hatte - das vermutete er - konnte sich jawohl ihr Großvater sich auch erinnern.
 

Nara Shika

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Gut, möglicherweise war ihre Reaktion wirklich übertrieben gewesen. Jedenfalls erntete Shika dafür ein paar merkwürdige Blicke von ihren beiden Teammitgliedern. Wer konnte es ihnen auch verdenken? Welcher normale Mensch würde sich auch schon einfach so Wasser über den Kopf schütten, besonders wenn er zu Gast war? Wohl keiner. Trotzdem gab es einen triftigen Grund für ihre überaus seltsame Entscheidung. Selbst hier im kühlen Schatten des Hauses brannte ihre Haut nämlich immer noch so sehr von der Sonne, dass sie einfach eine weitere Erfrischung brauchte. Woher konnte die Schwarzhaarige auch ahnen, dass ihr Körper so empfindlich auf eine Reise durch die Wüste reagieren würde? Schließlich war sie noch nie hier gewesen. Nunja, dran ändern konnte sie es jetzt eh nichts mehr. Sie musste nun mit der Situation einfach klarkommen. Hoffentlich würde ihr Gastgeber nicht wirklich so impulsiv sein, wie die Wache erzählt hatte. Sie mochte kaum darüber nachdenken, was für ein Theater er dann wohl wegen den paar Wassertropfen auf seinem Sofa veranstalten würde. Besser er bemerkte es erst gar nicht.

Nach ein paar weiteren Momenten des Anschweigens, anscheinend war keiner der drei Genin dazu fähig eine Konversation aufzubauen, war es dann soweit. Endlich würden sie den alten Schatzjäger zu Gesicht bekommen, der in der ganzen Stadt bekannt war. Als die Tür aufschwang, bekamen sie jedoch eine völlig andere Person zu Gesicht. Ja, er war alt gewesen. Sein Haupt schmückte längst nur noch graues Haar und dennoch. Er war nicht der alte Mann gewesen, den man erwartet hätte, den Shika erwartet hätte. Shinsou war nämlich noch weit davon entfernt gebrechlich zu wirken. Der Mann vor ihnen schien auf jedenfall noch reichlich Kraft in seinen Gliedmaßen zu besitzen, so wie er mit seinem Stock aufstampfte. Anscheinend hatte er die Schatzsuche den Shinobi also nicht wegen mangelnder Körperkraft übertragen, sondern weil er es sich ohne weiteres durch sein vorhandenes Vermögen leisten konnte. Wieso auch nicht? Dafür waren sie ja schließlich da. Nachdem sich die Nara also artig vor Shinsou-san verbeugt hatte, setzte sie sich sofort wieder hin. Was folgte war aber keine Erklärung zu ihrer Mission. Da ihr Auftraggeber nämlich alles andere als fröhlich über die Anwesenheit solch unerfahrenen Genin zu sein schien, musterte er die Gruppe kritisch und ließ seine harschen Worte über jeden einzelnen hereinbrechen, besser gesagt über sie und Mari. Hei wurde durch seine gleiche Herkunft mehr als verschont, ja sogar gelobt. Irgendwie vorhersehbar. Genauso, dass ausgerechnet an ihr selbst am meisten gezweifelt wurde. So gesehen war sie wirklich das schwächste Glied der Kette. So extrem war es dann aber doch nicht. Zumindest war sie niemanden ein Klotz am Bein. Das konnte sie mit Fug und Recht von sich behaupten. "I-Ich.. ähm.. j-ja.. denke schon." Die Aussage des alten Herren hatte Shika jedoch mehr verunsichert als erwartet. So sehr, dass sie keinen klaren Satz mehr aus ihrem Mund herausbringen konnte. Zudem ballte sie die Hände auf ihrem Schoß zu Fäusten zusammen und wanderte unruhig mit dem Blick im Zimmer umher, wollte unbedingt den Augenkontakt mit ihrem Klienten verhindern. Man sah es ihr deutlich an, dass sie sich unwohl in seiner Gegenwart fühlte. Am liebsten wäre sie aufgestanden und aus dem Haus geflohen. Nichtsdestotrotz harrte sie der Dinge, die noch kommen würden. Noch hatte nämlich ihr Verstand die Kontrolle über ihren ängstlichen Körper.
 

Hyuuga Mari

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Es gab einige Dinge, die man in der Gegenwart des Shinsous falsch machen konnte. Einer der größten Fehler war es, ihm Angriffsfläche zu bieten. Er war stolz, selbstbewusst, streng, schnell zu verärgern. Natürlich, Shika konnte nichts dafür, doch einem solchen Menschen auch noch das Gefühl der vollkommenen Überlegenheit zu geben – da konnte Böses herauskommen. Der alte Herr sah zur stotternden jungen Dame, festigte den Griff um seinen Krückstock und hob die Nase ein wenig höher. Ein funktionierender Organismus hatte der Suna Bengel gesagt? „Bei nächster Gelegenheit werde ich genauere Angaben über die von mir gewünschten Shinobi tätigen.“ Hiroshi empfand es als unnötig, irgendwelche Sympathien zu heucheln. Die Nara sah ganz und gar nicht danach aus, als sei sie für die Wüste gemacht, als hielte sie die rauen Bedingungen in diesen Gefilden länger als nötig aus. Die Teamleiterin – unglaublich – war ebenfalls verdammt erschöpft, bevor die Mission überhaupt begonnen hatte, lächelte vor sich hin und war allem Anschein nach keine Person der direkten Worte. Der Shinsou mochte es nicht, wenn Leute sich verbogen, das hatte schon einige den Hals gekostet. Dann kam auch noch der Punkt mit seiner Frage: Hatte die Nara ihn überhört? Der einzige anwesende Shinobi, der auch eine Antwort geben konnte, war der Schwarzhaarige. Tatsumaki Hei.
Während dieser Gedankengänge des Alten hatte Mari zur Seite geblickt, musterte zuerst Shika, danach den männlichen Teamkollegen. Während die alte Freundin aus Akademietagen sich verunsichern lies, bewahrte Hei seine Haltung und als wäre das nicht schon genug, so ... unterstützte er die Hyuuga auch noch. Diese lächelte – wie immer – war durchaus überrascht, doch irgendwo, ganz tief drinnen, auch dankbar. „Wir werden den Auftrag zu ihrer Zufriedenheit erfüllen.“ Erfahrungen in der Schatzsuche? Hatte die Braunhaarige nicht. Wollte sie auch eigentlich gar nicht besitzen. Aber anstatt dies dem Auftraggeber so offen auf die Nase zu binden, entschied sie sich einfach dazu, ihre Überzeugung auszusprechen. Denn Mari hatte nicht vor, dass die erste von ihr geleitete Mission in einem Fiasko enden würde. Dass sie damit genauso wenig auf die Frage antwortete, wie die schwarzhaarige Kunoichi neben ihr und dies nicht zur Zufriedenheit des Auftraggebers beisteuerte – das interessierte die Ge'nin nicht. Entweder die direkte Antwort umgehen oder ehrlich sein und dem Alten somit noch mehr Möglichkeit geben, die Shinobi anzuschwärzen. Tja, man musste nur wissen, wie.

„Tatsumaki.“ Der Shinsou sprach es neutral aus, überlegend. Man hätte nun annehmen können, dass Hiroshi genauer auf seine Erinnerungen einging. Vielleicht etwas zu dem letzten Treffen sagte, zum letzten Tag, als er den Jungen – vor mehreren Jahren – gesehen hatte. Doch er beließ es schlicht bei dem Namen, gab somit für diese eine Aussage zu erkennen, dass er ihn nicht vergessen hatte. Wäre aber zu einfach gewesen, wenn der Grauhaarige deshalb seine Missgunst zur Seite und ein freudiges Wiedersehen eingeleitet hätte. Mal ganz davon abgesehen, dass dies niemals – weder früher noch heute – in das Verhaltensmuster des hochmütigen Mannes gepasst hätte. Er nahm die Antwort auf, zog die Seelenspiegel zusammen. „Funktionieren. Das sollte er, allerdings.“ Erneut wurde die Tür geöffnet, durch welche bereits Hiroshi zu der Gruppe getreten war, nun allerdings erschien Ran dort, in ihren Händen ein zusammengerolltes Stück Papier. Als sie neben ihrem Großvater zum Stehen kam – so ging es der Hyuuga zumindest – konnte sie sich kaum vorstellen, dass diese beiden verwandt sein sollten. Sowohl äußerlich wie auch innerlich schienen sie durch und durch verschieden. Wahrscheinlich kam Ran genau nach der anderen Familienhälfte. „Sehr gut.“ Der Shinsou deutete zumindest ein Nicken an, als er die Karte entgegen nahm, Ran lächelte zufrieden – vermutlich hatte er sie gebeten, diese zu holen, als er erfuhr, dass die Ninja eingetroffen waren – schenkte jenen nochmals ihre Aufmerksamkeit, bevor sie wieder verschwand. Was die Angelegenheiten der Schatzsuche anging, die überließ sie ihrem Großvater. Es war sein Hobby und das Mädchen hatte nie sonderlich viel damit anfangen können. Außer, dass sie gerne über die gefundenen Objekte in Büchern schmökerte.

Hiroshi sah seiner Enkelin nicht nach, sondern drehte sich sogleich wieder unseren Ninja entgegen, legte das Papier auf den Tisch vor ihnen ab, rollte es vorsichtig anmutend aus. Es war sofort zu erkennen, dass es sich um eine Karte des Windreiches handelte, Mari wusste aus ihrer Erinnerung sogar den genauen Weg zu sehen, den sie mit ihrem Team gekommen war. Sie hatte das ganze Zeug schließlich letzte Nacht auswendig gelernt. Zuerst legte Hiroshi – den Krückstock mittlerweile nur noch an den Tisch gelehnt, nicht mehr selbst haltend – seinen rechten Zeigefinger in die Mitte mehrere dort verzeichneter blauer Punkte. „Die Oasenstadt. Ich gehe davon aus, dass ihr so weit über das Windreich Bescheid wisst.“ Das ging vor allem an die beiden Kunoichi aus Konoha, dass Hei jene kennen musste – als zweitgrößte Stadt neben Suna – war ja wohl klar. Der Zeigefinger wanderte ein gutes Stück nach Nordosten, kam dann mitten in dem riesigen Sandkasten auf einem grauen Pünktchen zum Stehen. Steinansammlung? Dachte sich die unwissende Teamleiterin aus Konoha zumindest. „Ich werde nicht betonen müssen, dass ich Verschwiegenheit über die nun kommenden Informationen wünsche.“, kommentierte der Shinsou schroff, wie man hatte erwarten können, hob den Blick nicht einmal an, sondern fixierte sich weiterhin auf die Karte. Die Ninja mussten sich darum kümmern, dass sie mitkämen – war ja auch nicht so schwer. Er tippte mehrfach auf den grauen Punkt. „Das ist der Ort, an den ihr reisen sollt. Die Regenzeit steht vor der Tür, daher werde ich davon ausgehen, dass ich nach keinen anderen Shinobi für diesen Auftrag verlangen muss. Ich möchte kein Risiko eingehen. Um eine Zusammenfassung mit den für euch relevanten Informationen zu geben: An diesem Ort muss sich die Ruine einer verlassenen Wüstensiedlung befinden. Einige Bewohner haben sie vor vielen Jahren verlassen, als die Vorräte – vor allem Wasser – begannen knapp zu werden, nur die Alten sind zurückgeblieben. Unter anderem eine gewisse Lady Shukase.“ Nun hob Hiroshi doch den Blick, versuchte anscheinend zu erkennen, ob irgendeinem der Ninja der Name etwas sagen würde. Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Er richtete sich wieder zu einer geraden Haltung auf. „In ihrem Besitz hat sich eine äußerst wertvolle Kette befunden. Hauptstück war eine Kartusche, auf der ein Smaragd befestigt war. Das Schmuckstück muss sich noch dort befinden, denn Lady Shukase ist an diesem Ort zusammen mit den restlichen Alten verstorben. Keine Pyramiden oder Höhlen, in die ihr eindringen sollt, also.“ Er lies die Informationen sacken, sah die einzelnen Teammitglieder abwechselnd an, bevor er sich dafür entschied, nun vor allem die zuvor stotternde Shika anzusehen, als er ergänzte. „Es sind alleine von der Oasenstadt aus einige Stunden Fußmarsch, zusammen mit der Hitze der Wüste sicherlich nicht zu unterschätzen. Dennoch, ich habe diese Karte von einem Kollegen erhalten. Und sie hat mich ein ganzes Stück Geld gekostet. Ich will diesen Schatz daher unter allen Umständen haben.“ Er dachte nach, schwieg. „Soweit alles verständlich?“
 

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Eigentlich war es ja ziemlich offensichtlich, wie man den alten Shinsou behandeln musste. So einem Menschen durfte man nicht auf die Füße treten; Allerdings war das immer noch besser, als sich komplett in sich zurückzuziehen und nichts mehr zu sagen. Oder entsprechend schwach zu wirken. Wenn man ein wenig Kontra gab, würde das Gegenüber akzeptieren, dass man doch nicht so schwach war, wie ursprünglich erwartet; aber das war einfach nicht Shikas Art. Das war vermutlich der Grund, warum sie bei dem Auftraggeber gleich in Ungnade gefallen war, der das Motto zu haben schien: Wer schwach ist, sollte sich vor den Herd stellen. Jedenfalls hörte es sich so an... gut war, dass er sich noch an ihn zu erinnern schien. Keine überschwänglichen Freudenbekenntnisse, allerdings war es Hei so erstens lieber, und zweitens schien Shinsou damit ein wenig zufriedener zu sein, immerhin war der Tatsumaki im Grunde der einzige, der überhaupt auf seine Fragen eingegangen war. Soweit, sogut also - Ran erschien wieder auf de Bildfläche, mit einem recht großen, zuammengerollten Papier. Hei war immer noch erstaunt über ihre 'Verwandlung', aber beklagen wollte er sich beileibe nicht. So etwas gab es ja nicht oft zu sehen; Und der Suna-nin wäre nicht er selbst gewesen, wenn er beschämt weggesehen hätte. Trotzdem zwang er sich, als ihr Mandant sich ihnen wieder zuwand, seine Aufmerksamkeit wieder auf eben jenen zu richten - wer wusste schon, wie er auf so etwas reagierte? Immerhin verlange er absolute Aufmerksamkeit, und - jedenfalls von Hei - hatte er sie. Informationen waren bei der Schatzsuche das A und O, wer keine hatte, verlor, so einfach war das. Oasenstadt... Hei konnte sich nur schwach erinnern, einmal dort gewesen zu sein. Natürlich wusste er, wo sie war, und ungefähr auch noch, wie sie aussah, viel mehr allerdings nicht mehr - es musste etliche Jahre her sein. Sechs? Sieben? Mehr vielleicht sogar? Klein-Hei hatte zwar auch schon auf seine Umgebung geachtet, allerdings nicht so sehr wie der heute; Weshalb die Erinnerung entsprechend schwammig war. Allerdings wusste er noch, wie schön das Dorf gewesen war - wenn es dort immer noch so aussah, wie vor einigen Jahren, würden Mari und Shika sicherlich beeindruckt sein. Der Name Shukase sagte ihm jedenfalls nicht viel, und es hätte Hei auch gewundert. Wenn es so bekannt war, wäre es ja kein Geheimnis gewesen, richtig?

Letztendlich war es doch nicht wirklich so viel Information gewesen, wie er gedacht hatte. Genug zwar, aber nicht so viel, wie er erwartet hatte; Einfach, weil ein Mann wie Shinsou eigentlich sicherlich ein wenig genauer in die Details sah. Es gab noch viele offene Fragen, die eigentlich Hei hatte, aber nicht fragen konnte und wollte, weil der alte Schatzsucher es ihnen gesagt hätte, wenn er es wusste. Ihm war der Schatz wichtig - also würde er ihnen keine Informationen vorenthalten, richtig? Vor allen Dingen war aber interessant, warum niemand sonst sich bisher an dieser Kette interessiert hatte... aber gut. Ein wenig Nervenkitzel war ja auch nicht unbedingt etwas Schlechtes. Also... nickte Hei einfach, obwohl Mari sicher das gleiche getan hätte. Oder sogar hatte, aber es hatte sich ja schon gezeigt, dass es Shinsou nicht reichte, wenn ein einzelner die Gruppe repräsentierte. "Ich habe alles verstanden.", bestätigte der junge Mann, überlegte. Irgendetwas war ihm doch gerade noch durch den Kopf gegangen... etwas, was er noch fragen hatte wollen. Nachdenklich kratzte Hei sich am Kopf, legte den Kopf schief. Wenn dieser 'Kollege' vertrauenswürdig war, würde es ja keine Probleme geben, jedenfalls ging er davon aus. Jemand, der den Wert des Schatzes kannte, würde ihn sich höchstens erst besorgen und dann eine falsche Information verkaufen. Und dann konnte es höchstens sein, dass sie eben einfach überhaupt nichts fanden. "Keine Höhlen, keine Pyramiden.", wiederholte er und schmunzelte leicht. Wie er wohl auf Pyramiden kam? So etwas gab es hier doch sowieso kaum. "Haben wir denn Informationen über den Zustand des Dorfes? Ist alles durch die Wüstenstürme schon dem Erdboden gleichgemacht, sind die Häuser noch gut erhalten oder werden wir Schaufeln mitnehmen müssen?" Hei grinste leicht. "Wie gut, dass wir eine Hyuuga dabei haben...", ergänzte er. Innerlich seufzte er leise. Es war also größtenteils einfach nur ein langer Marsch? Der Rest würde so einfach sein? Allerdings war ja auch alles für Mari anscheinend ein wenig einfacher als für andere Leute. Wurde das mit der Zeit nicht langweilig? Vermutlich nicht. Wo sich andere anstrengen mussten, war es dem Mädchen simpel durch ihr Erbe soweit vereinfacht, dass die Anstrengung anderer schon beinahe lächerlich schien. Er warf einen kurzen Blick zu seiner Teamleiterin, sah dann wieder zu Shinsou. Wenn es das gewesen war, konnten sie gehen... oder? Allerdings wartete man bei Menschen wie ihrem Mandanten lieber, dass sie einen entließen. Sonst reagierten sie gereizt, jedenfalls vermutete der Suna-nin das...
 

Nara Shika

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Dummes, dummes Mädchen. Wieso musste sie ausgerechnet so auf die Aussage des alten Griesgrams reagieren? Anscheinend hatte er nichtmal eine Antwort erwartet. Es sollte wohl mehr eine Feststellung ihrer Person sein. Im Versuch diese zu revidieren, hatte sie es jedoch nur schlimmer gemacht. Jetzt musste sie wie eine vollständige Versagerin in den Augen ihres Klienten aussehen. Kein guter Ausgangspunkt für eine reibungslose Mission. Hoffentlich würde die schlechte Meinung des alten Mannes keinen negativen Einfluss auf die Entlohnung ihres Auftrags nehmen. Leider konnte sie ja ihre Tat auch nicht mehr rückgängig machen. Es war geschehen und nun musste sie einfach mit den Konsequenzen leben. Glücklicherweise schien er nicht gewillt zu sein, weiter auf ihr herumzuhacken, sondern warf seinen Unmut lieber der ganzen Gruppe ins Gesicht. Um die Situation aber dennoch nicht zu verschlimmern, verbot sie sich selbst ab jetzt den Mund aufzumachen. Egal was Shinsou-san die Schwarzhaarige nun auch fragen würde, er würde keine Antwort bekommen, höchstens ein kurzes Nicken oder Kopfschütteln. So war außerdem sichergestellt, dass sie nicht noch ihre beiden Teamkameraden blamierte.
Nach einigen Momenten des stillen Ausharrens, fing dann nach diesen ganzen Quereleien sogar endlich die eigentliche Missionsbesprechung an. Ran, die für ihren Großvaters allem Anschein nach etwas besorgen sollte, betrat nun mit dem gesuchten Objekt wieder den Raum und übergab dieses Hiroshi. So schnell sie gekommen war, so schnell verschwand die junge Frau danach allerdings wieder. Übrig blieb das zusammengerollte Stück Papier in den Händen ihres Auftraggebers, welches dann auch sogleich auf dem Tisch ausgebreitet wurde. Shika kannte sich mit dem Windreich wirklich nicht gut aus, schließlich hatte sie keine Notwendigkeit darin gesehen unendliches Kartenmaterial auswendig zu lernen, wenn man einen Tasumaki als Wüstenfüherer und eine Mari als Teamleiterin zur Verfügung hatte, aber das Stück Papier vor ihnen schien ein Abbild dieser Region darzustellen. Es waren alle möglichen ihr unbekannten Orte darauf verzeichnet, sogar ein Stück der Reichsgrenze. Mit viel Fantasie hätte sie wahrscheinlich ihre Reiseroute hierhin zurückverfolgen können. Statt ihre Energie jedoch darauf zu verschwenden, lenkte sie ihren Blick auf den Finger von Shinsou-san. Er deutete auf eine Oasenstadt, die Oasenstadt? Gab es nur eine im ganzen Reich? Eine seltsame Vorstellung. Bei seiner nachfolgenden Frage, nickte die Kunoichi kurz. Sie kannte den Ort zwar nicht wirklich, wollte aber nichts hinauszögern. Der Finger des Mannes wanderte auf der Karte nun weiter und blieb auf einer leeren Stelle stehen. So schien es zumindest vorerst für das Mädchen. Bei genauerem Hinschauen war schließlich doch eine graue Markierung zu erkennen. Ein altes Dorf? Shika sah vom Tisch auf und hörte der ausführlichen Beschreibung ihres Mandanten zu. Es gab also gar keine Pyramiden oder Ruinen, die mit Fallen gespickt waren? Sie mussten also einfach nur zu einem verfallenen Dorf reisen, dort das Objekt der Begierde an sich bringen und wieder umkehren? Das war wirklich alles? Die Nara streifte sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Irgendwie hatte sie sich etwas anderes, spannenderes unter einer Schatzsuche vorgestellt. Nichtsdestotrotz hatte sie die simple Realität eingeholt. Damit musste sie sich abfinden. Die Tatsache, dass die Mission sogar viel früher als erwartet beendet werden könnte, war nun auch keine schlechte Nachricht. Je weniger sie sich in dieser Einöde von der Sonne grillen lassen musste, desto eher würde sich ihre Laune wieder steigern. Auf den abschließenden Kommentar des alten Mannes bewegte das Mädchen nochmal ihren Kopf auf und ab. Bloß nichts mehr falsch machen. Sie waren schon so gut wie weg von diesem mürrischen Opa.
 

Hyuuga Mari

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Unglaublich, einen kleinen Pluspunkt gab es vonseiten Hiroshis. Warum? Die Kinder schienen nicht so zurückgeblieben zu sein, wie der alte Mann bereits befürchtet hatte. Nicht dieses nervige 'Ich-wiederhole-nun-zum-zehnten-Mal'-Spiel, weil es die Leute einfach nicht schafften, in Ruhe zuzuhören, zu verarbeiten und natürlich zu verstehen. Der Shinsou dachte unweigerlich zurück, an das letzte Mal, dass er Leute dafür engagiert hatte, einen Schatz für ihn zu besorgen. Wohlgemerkt, zu diesem Zeitpunkt noch keine ausgebildeten Ninja, sondern Bewohner des Dorfes versteckt unter dem Sand. Schrecklich! Es hatte irgendwann keine andere Möglichkeit mehr gegeben, als sie mithilfe des Stockes schneller aus dem Haus zu verbannen, als sie gucken konnten. Die wären zu nichts gut gewesen, vor allem nicht dazu, einen wertvollen Gegenstand heil zu Hiroshi zu bringen! Daher hatte er nun auf Ninja gesetzt – zwar war das vor ihm sitzende Ergebnis noch immer nicht das, was er sich vorgestellt hatte, aber einen Schritt weiter als die letzten Arbeitskräfte waren sie. Die Nera, Nura, Nara.. - wie war der Name noch einmal gewesen? - sagte gar nichts mehr, völlig eingeschüchtert das Ding. Es bestätigte den alten Auftraggeber nur erneut in seiner bisherigen Meinung über die Kunoichi, weshalb er seine Aufmerksamkeit lieber auf die Shinobi lenkte, die zu etwas zu gebrauchen schienen. Oder auf den, denn der Hyuuga stand der Alte noch immer skeptisch gegenüber. „Gut erhalten? Eine verlassene Siedlung in der Wüste braucht nicht lange, um mit eindeutigen Spuren der Zeit kämpfen zu müssen. Sehr gut möglich, dass Stürme dafür gesorgt haben, dass die Ruinen unter einer Sandschicht liegen.“ Hiroshi zuckte mit den Schultern, zeigte weiterhin nicht die Spur von Zufriedenheit. Sie wurden dafür bezahlt, daher konnte man ja wohl davon ausgehen, dass dies für die Shinobi kein weiteres Problem darstellen würde. Die Teamleiterin hatte ebenfalls genickt, sowohl auf die Frage hin, ob die Oasenstadt bekannt sei – wenn auch nur aus einem Buch – und schlussendlich, ob alles verstanden worden war. Sie hatte keine Ahnung davon, wie eine Schatzsuche normal aussah, hatte sich damit bisher nicht beschäftigt, doch nach der Aussage, die Siedlung könnte unter dem Sand versteckt sein, stellte sich wieder heraus, wie praktisch das Byakugan war. Wieder einmal würde dieses Kekkei Genkai vieles vereinfachen – kein Wunder, dass der Clan so stolz darauf war. Mari fühlte sich bestätigt. „Verstanden.“ Zum Glück hatte der Alte von keiner Zeitvorgabe gesprochen, in welcher der Auftrag erfüllt sein sollte. Zeitdruck, das konnten sie in der Wüste sicherlich nicht gebrauchen, es war so schon anstrengend genug. Da die Besprechung – soweit die Braunhaarige es zumindest erkannte – beendet war und sie keine weitere Zeit vergeuden wollte, griff sie bereits nach der Karte des Auftraggebers, rollte sie zusammen und nahm sie in ihre Obhut. Warum hatte sie das Gefühl, dass Hiroshi sie ansonsten Hei in die Hände gedrückt hätte? Man konnte es vielleicht auf die Unwissenheit des Mädchens in diesem Gebiet schieben, dass ihr keine weiteren relevanten Fragen einfielen. Konnte man nur hoffen, dass diese Zurückhaltung nachher nicht zu bösen Überraschungen führen würde. „Gut.“ Der alte Mann deutete in die Richtung, aus der die Gruppe gekommen war. „Ihr wisst, woher ihr gekommen seid. Ich betone erneut: Versagt bloß nicht.“ Wieder dieser abfällige Blick, doch anstatt sich diesem weiterhin zu widmen, stand Mari von ihrem Platz auf, nickte erneut und wandte sich bewusst von dem Auftraggeber ab, ging mit gezielten Schritten Richtung Ausgang des Gebäudes. Wieder eine Situation von zu wenig Kommunikation? Denn sie sagte kein weiteres Wort zu ihren Teammitgliedern, sondern ging – wie so oft – davon aus, dass sie auch ohne Sprache verstanden, dass sie nun gehen würden. War ja auch naheliegend, mal ganz nebenbei erwähnt.

Draußen angekommen, nun wieder die Kapuze ihres Oberteils über dem Kopf habend, blieb Mari stehen, wandte ihre Aufmerksamkeit den restlichen Teammitgliedern zu. Die Leiterin hoffte, dass Shika jetzt nicht für die restliche Mission eingeschüchtert sein würde. Gab es dafür vielleicht noch einen anderen Grund als jenen, dass dies sicherlich keine positiven Auswirkungen auf den Verlauf des Auftrages haben würde? „Hört sich doch recht einfach an.“ Vor allem, da die Gruppe mithilfe des Byakugans nicht unnötig im Sand buddeln musste. Wurde es langweilig, alles bereits mit Geburt so einfach vor die Füße gelegt bekommen zu haben? Bisher nicht. „Tatsumaki-san.“ Mari hielt ihm die zusammengerollte Karte entgegen, lächelte dabei nicht, wirkte stattdessen recht trocken. Trocken... wie passend in der Wüste. „Für Fragen voll zur Verfügung.“, zitierte sie danach das, was er zu dem Auftraggeber gesagt hatte, dachte kurz nach, da es noch immer keine Leichtigkeit war, auf dieses Angebot zurückzukommen. Doch wieder siegte die Vernunft, dass der junge Mann eher Wissen über diesen riesigen Sandkasten besaß als die Kunoichi, die in ihrem Leben niemals einen Fuß dort hineingesetzt hatte. „Was denkst du? Es hat wohl wenig Sinn, sich nun bei voller Mittagshitze auf den Weg zur Oasenstadt zu machen. Warst du früher schon einmal dorthin gereist? Wenn ja, müssten wir uns bei der benötigten Zeit nicht auf komplette Einschätzungen verlassen.“ Diese Sonne war wirklich schlimm. Nach den letzten Worten nahm die Hyuuga bereits wieder wahr, wie sich ihr Hirn anfühlte, als würde es langsam schmelzen. Wie sollte man sich hier notfalls anständig verteidigen? War schon schwer genug das Denkvermögen aufrecht zu erhalten.
 

Tatsumaki Hei

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Ein leises Seufzen entfuhr dem jungen Mann, und er kratzte sich nachdenklich am Kinn. Das hatte er so schon befürchtet: Keinerlei Informationen über den Zustand des Dorfes, und hei kannte seine Wüste gut genug um zu wissen, dass mehr als ein paar Ruinen nicht mehr stehen würden, voll mit Sand, immer kurz davor, einzustürzen. Die Temperaturunterschiede in der Wüste waren zu hoch, als das normales Baumaterial hier lange 'überlebte' - Ausbesserungsarbeiten an den Behausungen hier war ein essentieller Bestandteil der täglichen Arbeit der Menschen. Wenn es ein Gefälle zwischen fünfzig Grad im Plus und sehr kalten Temperaturen gab, war die Belastung simpel der natürliche Feind jedes festen Materials. Kurz sah der junge Mann zu Mari, die sich wie immer wortkarg gab, aber irgendwie... ein wenig angespornt schien. War es einfach nur, weil ihr Auftraggeber offensichtlich zeigte, dass er wenig von dem Dreigespann hielt? Vermutlich. Das Mädchen wollte wahrscheinlich einfach beweisen, dass sie es besser konnten und das Engagement nicht umsonst war. Natürlich war es das nicht, aber ein Mann wie Shinsou war einfach gewohnt, alles selbst in die Hand zu nehmen. Und er war gewohnt, dass... nun, fähiger aussehende Leute ihm halfen, vermutete Hei. Kurz schielte er wieder zu Shika, die immer noch nasse Haare hatte, was sich in der Wärme draußen aber schnell geben würde. Mari hatte wenig gesagt, und Hei war in dem Kopf des Mannes trotz seines Aussehens vermutlich noch der kleine Junge. Nicht die besten Vorraussetzungen - alle drei - um Eindruck zu machen, aber die Hyuuga und ihr Team waren ja nicht hier, um sich dem Urteil des Mannes zu stellen, sondern um einen Auftrag auszuführen. Nicht mehr als das, allerdings auch nicht weniger, weshalb Hei noch einmal nickte und wie immer ein kleines Lächeln vor sich hertrug. "Wir werden nicht versagen.", versicherte er noch einmal, folgte dann der Prinzessin aus dem Raum, den sie ziemlich schnell wieder verlassen hatte. Der abfällige Blick ihres Mandanten hatte natürlich nicht wirklich dazu beigetragen, dass sich die Gruppe besser fühlte, allerdings... war es Hei sowieso relativ egal, was Shinsou im Moment noch von ihnen hielt. Immerhin war das ein grundlegendes Prinzip, nach dem auch Hei lebte: Erst wird bewiesen, dass jemand wert ist, dann kann man ihm immer noch mit Freundlichkeit begegnen. - Nun, jedenfalls wollte Hei das. Allerdings hatte er sich auch angewöhnt, dieses Motto nur in seinem Inneren auszuleben. Äußerlich hatte er ja im Grunde noch nie die Beherrschung verloren und hatte auch nicht vor, das irgendwann tun zu müssen. Mari war am Grenzposten ja das abschreckend möglichste Beispiel gewesen.

Schließlich wieder draußen angekommen, lachte Hei bei Maris Feststellung, dass es 'einfach' klang. Wenn es so einfach war, wie es klang, war es wirklich nicht schwer, aber es wäre kein Shinobi beauftragt worden, wenn es so 'einfach' war, oder? Jeder normale Schatzsucher hier im Dorf wusste mehr als das Dreigespann, was ihn vermuten ließ, dass da vielleicht doch noch mehr war. "Nun, das können wir jedenfalls hoffen. Obwohl ich annehme, dass es nicht so einfach wird, wie es klingt. Immerhin werden wir in einer Gegend unterwegs sein, in dem es kein Leben mehr gibt, abgesehen von tödlichen Tieren. Dazu kommen mögliche plötzliche Regengüsse... Sandstürme auch - man kann es in so einer unbesiedelten Gegend nicht sagen. Hier in Suna schützen die Klippen. Dort, inmitten von Ruinen, soll ein Schatz versteckt sein... nun, ich bin jedenfalls froh, dich als Leiterin zu haben, Hime.", meinte er und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. "Es könnte tatsächlich sehr einfach werden, wenn das Byakugan uns helfen kann." Nachdenklich verschränkte er die Arme, runzelte leicht die Stirn, als das Mädchen ihn nach der Oasenstadt fragte. "Natürlich. Voll zur Verfügung. Wir sollten es uns so einfach wie möglich machen..." Kurz schien er zu überlegen, zupfte sein Oberteil ein wenig zurecht. Machte es Sinn? "Ja, ich war schon einmal dort. Es ist ein wirklich schöner Ort... nun, das kommt ganz darauf an, ob ihr es durchhalten würdet oder nicht." Hei legte schmunzelnd den Kopf ein wenig schief. "Wenn wir jetzt noch dorthin gehen, sparen wir im Grunde einen Tag... weil wir sicherlich nicht losgehen können, wenn wir erst morgen dorthin gehen. Ich würde sehr ungern die Mittagshitze dafür 'ausnutzen', die wirkliche Schatzsuche zu starten. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind dort außerdem... nun, sie sind wirklich gut. Größeres Touristenaufkommen, deshalb wird dort sehr viel mehr investiert als hier in Suna." Und die Bäder waren einfach toll. Aber das wäre für Mari kein Argument. "Mir ist beides Recht, da unser Mandant ja... keine Zeitvorgabe gesetzt hat. Wenn wir jetzt losgehen, sind wir gegen Abend dort.", schloss er ab und wartete auf das Urteil der Leiterin; schielte dann allerdings noch einmal zu Shika. Ob das Mädchen... ihren Mund mal wieder öffnen würde? Oder wollte sie stumm bleiben? "Übrigens gibt es dort richtig gutes Badewasser. Die meisten Hotels beziehen ihr Wasser aus der Quelle, weshalb die Bäder bemerkenswert gut sind." Hei schmunzelte leicht. "Das wäre doch sicher auch in deinem Interesse, oder, Shika?" Immerhin war sie... nun, jedenfalls nicht mehr sauber. Zu allem anderen kam dazu, dass sich der Staub in der Luft jetzt in ihren Haaren absetzt, wegen dem Wasser.
 
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Mittlerweile war es Shika eigentlich recht egal, was der alte Mann von ihr dachte. Sie würde so oder so diese Mission mit ihren beiden Teamkameraden zum Ende bringen. Davon war sie felsenfest überzeugt. Außerdem musste er, auch wenn er ziemlich unzufrieden mit mit seinen bestellten Shinobi war, ihnen doch Hilfestellung leisten. Anders kam er ja nicht an seinen so besonderen Schatz heran. Was auch immer er an dieser Halskette fand. Mag ja sein, dass sie ziemlich wertvoll war, aber sie war nichtsdestotrotz nur ein stinknormales Schmuckstück. Und allein dafür machte dieser bekannte Schatzsucher so viel Aufwand. Dabei hätte selbst jeder stinknormale Zivilist zu diesem Ort reisen und es dort bergen können. Es gab ja offensichtlich nicht einmal irgendwelche Gefahren abseits der unwirschen Bedingungen der Wüste. Oder hatte er ihnen vielleicht irgendwas verschwiegen? Shika traute sich zum ersten mal, nach einer kleinen Ewigkeit, wieder ins Gesicht von Shinsou-san zu schauen, welcher gerade nochmal die Wichtigkeit dieser Angelegenheit unterstrich. Sein stoischer Blick hatte sich währenddessen nicht geändert. Allgemein konnte man auch nicht viel aus der Körpersprache des Mannes lesen. Nichts außer, dass er auf seine drei angeheuerten Genin hinabsah, ausgenommen vielleicht Hei. Der Junge hatte ja sozusagen einen Heimbonus.
Nachdem dann schließlich die letzten Worte zwischen beiden Parteien ausgetauscht worden sind, kam schließlich der Moment, den Shika sehnlichst herbeigewünscht hatte. Sie konnte endlich das Haus verlassen und somit dem Wirkungsbereich dieses Griesgram entfliehen. Ohne Umschweife folgte sie Mari in Richtung des Ausgangs und seufzte einmal laut auf, als sie die warme Mittagsluft um sich herum spürte. Hier draußen drückte zwar immer noch eine unglaubliche Hitze auf die Körper, aber die Schwarzhaarige fühlte sich plötzlich ungleich wohler. Was so ein Ortswechsel doch alles anrichten konnte. "Ich glaube.." Shika ordnete kurz ihre noch nassen Haare und sah dabei abwechselnd zu Mari und Hei. ".. dann ist es wohl besser, wenn wir nun zur Oasenstadt aufbrechen. So sparen wir doch viel Zeit." Es war natürlich ein offenes Geheimnis, dass sie sich am liebsten erst hier in Sunagakure ein paar Stunden ausgeruht hätte, dennoch sah sie sich noch immer imstande diesen Höllenmarsch zu bestehen, noch einmal. Danach würde sie sich aber keinen Zentimeter mehr rühren, selbst wenn es um ihr Leben gehen würde. Zudem hatte ihr alter Akademiefreund einen weiteren Pluspunkt der Oasenstadt offenbart, die Bäder. Shika hatte keinerlei Ahnung wie die Möglichkeiten dafür hier im Dorf versteckt im Sand standen, aber wenn ihr neuer Zwischenstopp ein bekannter Urlaubsort dafür war, erübrigte sich die Frage, wo mehr Entspannung zu finden war. Unabhängig davon brauchte sie ja eh eine gründliche Wäsche. Sie hatte sich schon fast seit zwei Tagen nicht mehr gesäubert. Es war jedoch etwas merkwürdig, dass sie die einzige in der Gruppe war, die sich daran störte. Schließlich waren ihre beiden Teamkameraden auch nicht gerade mehr frisch. "Kann sein." Shika räusperte sich leicht und sah mit errötetem Gesicht vom Tatsumaki weg. "Letztendlich ist es aber die Entscheidung unserer Anführerin, was wir nun machen."
 

Hyuuga Mari

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Und schon entstand eine vage Vorstellung, wie sich diese Oasenstadt präsentieren würde. Schweigend hatte Mari den Worten ihres Teamkollegen gelauscht, musste daran denken, was Hiroshi gesagt hatte. Er war davon ausgegangen, dass Hei die Mission leiten würde, da er einfach – es war eine Tatsache – viel mehr Wissen über diesen unwirtlichen Ort besaß, als man es von der Hyuuga hätte behaupten können. Was war das? Ganz tief drinnen, abgeschirmt von der Außenwelt, keimte in dem Mädchen plötzlich die Erkenntnis, dass der Tatsumaki – sah man von seiner gelegentlichen Bequemlichkeit ab – ein guter Anführer hätte sein können. Natürlich vorausgesetzt, die Leitung Shiros hätte es ihm zugeteilt. Vollkommen unbegründet waren die Vermutung und das Urteil des Auftraggebers also nicht gewesen, selbst wenn spätestens in dem Moment, als Hei die Teamleiterin Shinsou-san gegenüber beschützt hatte, klar geworden war, dass es einen Grund gab, warum auch das Weißauge eine führende Rolle während der Schatzsuche erhalten hatte. Wer weiß. Eine Mischung aus Mari und Hei wäre vielleicht die optimale Person für diese Mission gewesen... allerdings konnte man auch nicht alles haben. Aber hey! Shika sei hier nicht außen vorgelassen. Die Hyuuga schenkte der Schwarzhaarigen ihre Aufmerksamkeit, dachte nach. Sie war nicht die geborene Leiterin, das stand fest. Allerdings fehlte ihr, natürlich wie auch Mari selbst, noch einiges an Erfahrung. Unmöglich also zu sagen, wie es in den kommenden Jahren aussehen würde. Vielleicht änderte sich ja alles in völlig unerwartete Bahnen? Und bald schon stand Shika als Leiterin bei einer Mission und die Hyuuga musste sich mit der Rolle des Teilnehmers zufriedengeben? Die hohen Leute Shirogakures spielte da gerne merkwürdige Spielchen.

„In Ordnung.“ Ein Schulterzucken, vielleicht der Versuch, sich die Anstrengung durch diese unglaubliche Hitze nicht anmerken zu lassen. Wäre auch sehr unpassend, wenn Mari, ausgerechnet Mari (!), sich so einfach ansehen lassen würde, dass sie bereits wieder begann, aus jeder Pore ihres Körpers zu schwitzen. Gut, dass die Klamotten das nicht so direkt zeigten... „Wir werden es schon aushalten – und sparen Zeit.“ Sie fischte mit der rechten Hand in ihrer Tasche herum, nur um wieder eine Wasserflasche in jener halten zu können. Wie war das gewesen? Genügend Trinken? Natürlich, das machte unsere Hyuuga ohne weitere Aufforderung. Shika hatte nichts dagegen, sofort zur Oasenstadt aufzubrechen, die Teamleiterin ebenfalls nicht und nach dem Suna-Nin hatte man gar nicht fragen müssen. Komisch, er wirkte wirklich so, als würde ihm die Sonne nichts ausmachen. Dabei dachte Mari daran, sich erinnern zu können, dass selbst Bewohner Sunas nach Märschen durch die Wüste völlig ausgelaugt waren und einem angeblich stets ans Herz legten, jede Möglichkeit der Rast auszunutzen – da sie es selbst ebenfalls anders nicht schafften. War er vielleicht doch ein Schauspieler in dieser Hinsicht?
Unwichtig!
Mit einem innerlichen Kopfschütteln wandte die Braunhaarige sich von ihren Kollegen ab, nun den direkten Weg zurück zum Eingangs- oder in dieser Situation eher Ausgangstor Sunagakures ansteuernd. Sie mussten eigentlich nur dem Pfad folgen, den sie zuvor von Nina und Nana gezeigt bekommen hatten. Wie gut, dass der Orientierungssinn Maris nicht der schlechteste war, denn ob Wüste oder nicht, Suna war den Straßen entsprechend eine etwas anders als gewöhnlich aussehende Stadt. Also durchaus ein Gebiet, in dem sich ein Mädchen wie die Hyuuga eine war, niemals verlaufen würde. Zumindest war es noch nie vorgekommen.


[und weiter geht's!]
 
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