[FONT=Verdana, sans-serif]Als Itoes Gewicht die Plattform erreichte, senkte sich diese beinahe sofort in den Boden des Ganges herab, bildete eine Linie mit diesem und setzte all die Mechanismen in Gang, die Itoe Angst und Grauen lehren sollten. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Licht ging aus, mit ihm verschwanden all die Wände, Umrisse und auch Kibo. Alles hüllte sich in die bedrückende Dunkelheit, die Itoe in Kibos Reich schon so oft begegnet war. War das der Grund, warum sie ihre Augen deaktivieren sollte? Wollte Kibo nun, im Schutze der Dunkelheit, sein Kunai in Itoes Rücken rammen, ihr Examen beenden und sich kichernd an ihrem Blut laben? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die einzige Möglichkeit, das zu verhindern wäre es gewesen, einen Kampf gegen den Jungen zu beginnen – keine gute Entscheidung. Egal ob Itoe diesen gewinnen oder verlieren würde, danach wäre sie so erledigt, dass sie selbst für die schwächeren Teilnehmer eine leichte Beute wäre.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Tore rasteten klackend irgendwo ein, während sich das Rauschen einer bis dato unbekannten (…) Flüssigkeit verstärkte und bald die gesamte Geräuschkulisse der unheimlichen Schwärze bildete. Rauschen, Blubbern, warmes Nass und ein pochender Herzschlag. Es gab so viele Eindrücke, die auf Itoe einwirkten, dass sich diese fast nicht mehr zu sammeln wusste. Einen klaren Kopf behalten, das war die wichtigste Sache, während sie sich Fragen, Fragen und noch mehr Fragen stellte und nebenbei den kryptischen Worten Kibos lauschte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]War sie sich all dieser Sachen denn sicher? Sie wusste, dass Kibo mit ihr den Boden aufwischen konnte, wenn er wollte. Dafür hatte er genug vorgesorgt und sie befand sich mitten in seiner Spielwiese, direkt in seiner Hand. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, das bin ich. Um den Menschen zu vertrauen, benötigt man Mut und dieser kann ohne Ehrgeiz nicht existieren, Kibo.“ *Ich kann keinen Kampf mit dir beginnen, nicht jetzt, also muss ich dir vertrauen, verstehst du das nicht?*[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe roch all das Blut, spürte seine Wärme auf ihrer Haut und merkte, wie es ihre Kleider durchdrang. Ihr wurde schlecht und am liebsten hätte sie sich geschüttelt und ihr Chakra aus allen Poren gepresst, nur um dieses ekelhafte Zeug von ihr herunter zu kriegen. Doch... irgendwann war es vorbei.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Licht ging wieder an, Kibo erschien lächelnd an ihrer Seite und das Blut war verschwunden. *Genjutsu, eh? Deshalb also sollte ich meine Äuglein so lassen. Mistkerl.* Itoe nickte dem Blutjungen zu. Natürlich war sie bereit, wofür sonst war sie hier? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun wusste sie, mit was sie es zu tun hatte und dieser Aufbau erinnerte sie an eine bessere Version einer Geisterbahn. Er wollte ihr Angst einjagen und sie an ihre Grenzen treiben, wollte die Furcht auf ihrem Gesicht lesen und sich daran ergötzen. Doch diesen Gefallen würde Itoe ihm nicht tun, sie würde diesen Raum, diesen dunklen, schäbigen Gang hinter sich lassen, genau wie Kibo und ihren Weg weiter gehen, bis zum Ende. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Von neuem Ehrgeiz gepackt ging Itoe weiter und keine zehn Sekunden später stand sie bereits auf der nächsten Trittfläche und wartete darauf, was das Examen nun für sie zu bieten hatte. Ein Klicken ertönte, das Spiel begann von neuem.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Erst geschah gar nichts und Itoe runzelte die Stirn. Handelte es sich womöglich doch nicht nur um Genjutsu? Drohte ihr auch körperliche Gefahr? Itoe war sich da plötzlich nicht mehr so sicher, als der ganze Gang zu beben begann. Es war, als würde eine unmenschliche, irdische Kraft die Erde unter und über sich, die Wände und Steine um sich herum mit eiserner Hand packen und daran rütteln und schütteln. Die Gemäuer zitterten, das Geräusch von herabrieselndem Staub und Gestein ertönte und in einiger Entfernung ertönte das Rattern und Quietschen von Maschinen, wie sie Itoe schon im letzten Raum gehört hatte. Dieser Lärm wurde lauter, das Beben stärker und Itoes Beine zitterten. Ein schrilles Geräusch hallte durch den Gang, Bremsscheiben glühten in der Dunkelheit vage auf. Itoes Knie wackelten, ihre Ohren schmerzten und ihr Herz raste. Was, wenn das kein Genjutsu war? Würde sie den Aufprall überleben? Würde sie ihn abfangen können?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Diese Gedanken waren kaum gestellt, als diese monströse Maschine die Hyuuga bereits erreicht hatte – und verschwand. Mit ihr all die anderen Dinge, das Beben und das Rattern der Maschinen. Itoe atmete leise und konzentriert aus und stellte sich schon darauf ein, dass das Licht wieder angehen würde und sie ihren Weg fortsetzen konnte. Nichts da, denn wie sich herausstellte, war dieser Test noch nicht vorbei.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Während sich ihr Herzschlag wieder normalisierte, entstand vor ihr in der Dunkelheit ein Licht. Es war eine kleine Kugel und dieses Licht war nicht mit dem von Fackeln oder Lampen zu vergleichen. Es war rein, weiß und perfekt. Dann begann dieses Licht zu sprechen. Mit klarer, hoher und unmenschlicher Stimme, die dennoch starke Gefühle in Itoe auslöste, doch sie wusste nicht warum. Die Stimme erinnerte sie an ihre Familie, an ihre Freunde, an ihre Feinde. Sie war alles und nichts, war in ihrem Kopf und hallte von allen Seiten des Gemäuers wider.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hyuuga-hime. Sind wir schon so weit gesunken?“ Das Mädchen runzelte die Stirn und blickte auf. Gesunken? Was war das hier für ein Test? „Freunde hinterhältig angreifen wie das dreckige Gesindel der Gossen, das zu nichts anderem mehr in der Lage ist. Bei Hiroshi-san hat es genauso angefangen, Hyuuga-hime.“ Itoe schluckte. *Nani?* Dann schüttelte sie deutlich den Kopf. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich habe keine Zeit für diesen Mist.“ „...sie verlässt sich auf dich, sieht zu dir auf, ganz im Sinne des veralteten Kastengefüges deines ach so geliebten Clans...“ [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe schob ihr Schwer zurück in seine Scheide, begann ein Fingerzeichen zu formen und schloss die Augen. Sie sammelte Chakra in ihren Händen, an anderen Stellen des Körpers und konzentrierte sich auf ihren Chakrafluss. Sie würde den Status Quo wieder herstellen, würde dieses Licht zum Erlöschen bringen und sich dessen verseuchenden Worten entziehen.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]...schwach, hinterhältig und verräterisch...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Kai!“, ertönte es laut, deutlich und selbstbewusst aus Itoes Mund. Sie öffnete die Augen und alles um sie herum zersprang in kleinste Teilchen. Der Gang war wieder zu sehen, das Licht erleuchtete Itoes Umgebung und sie machte einen Schritt nach vorne. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich nehme an, so geht es weiter, was, Kibo-donooo?“[/FONT]