Aktuelles

Raum 17 - Matt beendet das Spiel

S

Shiori

Guest



In dem blank polierten Marmorboden war es kein Kunststück, dass eigene Spiegelbild in scharfen Konturen wiederzuerkennen, während der Raum selbst sich als ziemlich weitläufig herausstellte. Dominiert wurde die Szenerie durch das bekannte Schachbrettmuster auf dem Boden in der Mitte, auf dem auch glänzende, mannshohe Schachfiguren darauf aufgestellt waren. Die Beleuchtung und Malereien an Wänden und Decke ließen einen Beobachter schnell der irrigen Annahme erliegen, man befinde sich an der Oberfläche unter freiem Himmel – freilich nur eine Illusion, hervorgerufen durch geschicktes Handwerk.
Neben der luxuriösen Aufmachen waren an den Rändern und Flächen, die nicht von dem Schachbrett eingenommen worden, verschiedene Möbel und Statuen zu entdecken, die sich ganz hervorragend in das Ambiente einfügten – Bücherregale, Tische, Stühle. An einer Wand waren einige glänzende Ketten und Eisenringe vorbereitet, wobei der Zweck "Fesselung" leicht zu erraten war.
Einige samtene Vorhänge verdeckten mannshohe Spiegel, und sogar ein Schreibtisch war zu entdecken, an dem auch eine junge Dame mit gefalteten Händen saß und geduldig abwartete, bis die ersten „Gäste“ ihr Spielbrett betraten.
 
H

Hyuuga Saki

Guest
CF: Raum 19 - Maskenball

Während Saki ihren zweiten Teller leerte, stellte sich ein seltsames Gefühl in ihrer Magengegend ein, welches definitiv nicht von der Supper herrührte. Natürlich hatte sie sich zu Anfang Gedanken darüber gemacht, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Es steckte mehr dahinter als es den Anschein hatte, ob nun Gift, Kampf oder Genjutsu, Saki hatte sich einfach darauf eingelassen, doch sie konnte und konnte diese Sorgen einfach nicht abschütteln. Noch schlimmer, sie schienen immer mehr zu werden, sie bekam Angst und zweifelte daran, dass es richtig war Kimihiro und Daisuke zu trauen. Ihr wurde übel, auch wenn sie wusste, dass all dies nur Einbildung war. Und dann war doch noch Kei, der einfach nicht mitzog, sie allein würde das nie schaffen. Was sollte sie tun? Vermutlich ging allen Teilnehmern momentan dasselbe durch den Kopf und doch war Saki einfach nicht gewillt in irgendeiner Weise so zu reagieren. Das Chuuninexamen, hier war es egal ob man Freund oder Feind war, was zählte war man selbst, der eigene Hintern. Die jüngste biss sich auf die Unterlippe, wie Itoe, nur hatte sie bei weitem nicht diese Professionalität, weder ihre Stärke, Geschwindigkeit, noch ihre Erfahrungen. Schon beim Aufwachen in dem Startraum war sie sich sicher, es nicht weit genug bringen zu können, sie wusste, dass sie noch nicht bereit war, schon als die Aufgaben erklärt wurden und doch war ihr größtes Ziel nicht das Erreichen des Chuunintitels, sondern sich sicher zu sein alles dafür getan zu haben, was in ihrer Macht stand. Dann hatte sie bestanden, wenn auch nur für sich, aber sie hätte keinen Grund sich Vorwürfe zu machen. Sie wollte diesen Titel wie jeder andere hier, aber ihre Chancen und das wusste sie, waren verschwindend gering. Ein kurzer Blick zu Kei und sie stellte den Teller zu Boden. Als sie sich wieder aufrichtete war ihre Miene von vollkommener Neutralität geprägt, nicht mehr Yuis, sondern Sakis Persönlichkeit drang nun wieder durch und doch war sie nicht in der Lage irgendetwas zu tun. Ob Kei dies nun mitbekam oder einfach nur Händchen halten wollte, sei dahingestellt, es war jedenfalls gut, dass er es tat. So schnell ihre Beine sie trugen, liefen sie zur Tür und tatsächlich kam man unerwartet gut voran, ja hatte den Ausgang schon fast erreicht, als irgendetwas Kei von hinten traf und ihn ihr entriss. Es sah übel aus wie er da durch die Luft geschleudert wurde und gegen die nächste Wand knallte. Was sollte sie jetzt tun? Sie hatte die Wahl, ihren eigenen Hintern retten, oder schauen wie es dem Kajiya ging und ihn mitschleppen, so wie er es mir ihr gemacht hatte. Eines war klar, allein käme sie nicht weit genug, doch viel wichtiger war: „Du hast mir geholfen, also helfe ich dir“. Die Hyuuga löste das Henge auf, schnappte ihn und half ihm so gut es ging voranzukommen. Aber sicher nicht weil er so wunderbar gebettelt hatte…

Wie auch immer sie es geschafft hatten, man hatte sich gemeinsam zu Raum 17 geschleppt und war somit wieder an genau der Stelle, an welcher sie sich schon vorher befunden hatten, ehe sie Raum 13 betreten hatten. Schnell zog die Hyuuga ihren Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf, momentan war der Metallverbieger ja nicht in der Lage etwas anderes außer Laufen und Atmen zu tun. In dem Raum angekommen, schloss sie die Tür und setzte sich neben den Jungen. Dieser verweilte einen Moment bevor er seine Hand an die Tür legte und sie zu einem Klumpen Metall werden ließ. Erst einmal sicher sozusagen, doch Saki ging lieber auf Nummer sicher und klebte eine Briefbombe neben die Tür, an die Wand. „Ich habe es sooo satt. Ich bin bereits zum dritten Mal in diesem verfluchten Chuuninexamen davongelaufen und es reicht.“, knurrte sie und sah den Kajiya mit ihren weißen Augen an. Er würde eine Hyuuga sicherlich erkennen wenn er eine sah, nicht? „Vorschlag, wir haben beide mehr Nutzen davon, wenn wir zusammenarbeiten. Du kannst Türen öffnen, ich kann durch Wände spähen, wir sind das perfekte Team. Da drin in dem Raum mit der Hexe haben wir zumindest gezeigt, dass wir uns aufeinander verlassen können. Hier also mein Angebot: wir gehen zusammen, komme was da wolle, keiner verrät den anderen, keiner DENKT auch nur an Verrat und wir schaukeln das Chuuninexamen zusammen. Eine Art Vertrag also.“ Noch etwas benebelt von dem Angriff der Hexe, welche sich im Übrigen als Yuto entpuppte, blinzelte er sie an. „Ich sehe zwar, dass du eine Hyuuga bist, aber es fällt mir schwer jemandem zu vertrauen, der zuvor jemand ganz anderes war... also sag mir zumindest deinen Namen“ „Saki…Saki Hyuuga. Und ich schwöre dir, hintergehst du mich, reiße ich dir den Arsch auf.“, sie meinte es ernst, todernst. Der Kajiya nickte. „Nun, wenn du mir den Arsch aufreißt schneid ich dir n zweites Loch in deinen.“ So sollte es sein, unter anderen Bedingungen hätte Saki jetzt geschmunzelt, bestenfalls sogar gelächelt, doch jetzt und hier veränderte sich nichts. Fest entschlossen zeigte sie etwas, dass sie vorher noch nicht an sich entdeckt hatte, zumindest nicht in diesem Maß: Selbstständigkeit und ein gewisses Maß an Professionalität. Alle Aufregung war wie weggeblasen, hier stand eine Saki die wusste was sie wollte und wie sie es bekommen konnte. Sie wusste was zählte, wusste das sie sich letzten Endes nur auf sich selbst verlassen konnte und doch riskierte sie aufs neue eine Zusammenarbeit. Ob es nun Professionalität war oder nicht, es fühlte sich anders an. Die Hyuuga fühlte sich wie neu belebt, als ob diese Enttäuschung Kimihiros ihr die Augen geöffnet hatte und auf irgendeine komische Art und Weise vermittelte "Jetzt geht es erst richtig los". Sie war naiv geglaubt zu haben er würde sie schonen wenn es drauf ankäme, Irrtum. Saki war alleine, ganz alleine. Zeit selbstständig zu werden, Zeit so erwachsen zu werden wie sie immer tat.
 
M

Mameha Junko

Guest
Zeit, erwachsen zu werden? Oh, davon bist du anscheinend noch weit entfernt, kleine Hyuuga, denn eines ist sicher: Ein Gespräch über bedingungsloses Vertrauen sollte man nicht unbedingt mit einem wildfremden Jungen führen. Das zumindest dachte sich Junko, während sie leise schmunzelnd aufsah und den beiden Chuuninanwärtern bei ihrem Gespräch zuhörte. Sie hielt es nicht für nötig, auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen, sondern ließ die beiden einfach zuende reden.
„Ich weiß nicht, ob Drohungen so die beste Vertrauensbasis sind.“ Mit diesen Worten, die eindeutig von mildem Amüsement durchtränkt waren, machte die Chuunin letztendlich auf sich aufmerksam, verblieb aber weiterhin mit überschlagenen Beinen, gefalteten Händen und leicht belustigtem Blick sitzen – die Haltung demonstrierte Überlegenheit, während sich die Kunoichi innerlich auf etwaige Unvernunft seitens der beiden Anwärter vorbereitete. Für Saki war der Anblick der weißhaarigen Kunoichi eventuell ein kleiner Schock, hatte sie dieser doch bei der ersten Begegnung nicht einmal für eine Shinobi gehalten. Die Tatsache, dass sich Junko dann auch noch in einer höheren Position befand als die Hyuuga selbst – nun, das war zumindest für eine kleine Überraschung gut. Kei hingegen würde sich an seine Teamleiterin aus seinen Spukhauserlebnissen erinnern, also nicht wirklich gern.
„Willkommen. Schön, dass ihr hergefunden habt. Wie ihr unschwer erkennen könnt, wird in diesem Raum Schach gespielt.“ Zeit, ein wenig zu schulmeistern, nicht wahr? So hörte sich die Kunoichi auch an, als sie letztendlich aufstand und die Arme hinter dem Rücken faltete, eine Haltung, die fast soldatisch anmutete.
„Wie ihr wisst, geht es beim Schach nicht nur darum, Figuren hin und herzuschieben. Es geht darum, den Gegner einzuschätzen und ihn zu erkennen, ihn zu kontern und seine Schwächen auszunutzen. Insofern sollte sich ein Spieler stets die Frage stellen, welchen Zug der Gegner wohl als nächstes machen wird – und genau hier seid ihr gefragt.“ Na, ob diese Erklärung ein wenig zu metaphorisch für die kleinen Genin war? Junko war gespannt, was diese daraus machten.
„Nebenbei möchte ich euch darüber informieren, dass ich willens und in der Lage bin, euch nach meiner Prüfung Stempel und Schlüssel zu gewähren. Deswegen seid ihr hier, nicht wahr? Ich möchte euch allerdings bitten, von etwaigen gewalttätigen Akten Abstand zu nehmen. Wirklich, das würde diesen Raum arg verunstalten. Wisst ihr, die Dekoration hier ist einmalig und nicht so schnell in ein paar Stunden zu ersetzen. Dieser Raum ist für den Moment unersetzlich – ihr seid es nicht. Ich hoffe, das ist so weit verstanden.
Wenn wir uns dann einig sind, zivilisiert zu bleiben, hätte ich da eine Frage: Was glaubt ihr, was ich hier prüfe, hm?“ Nur so interessehalber.
 
K

Kajiya Kei

Guest
Vertraute er der jungen Kunoichi aufgrund ihrer Abmachung? Im Prinzip hatte er noch nicht einmal zugestimmt, aber das sollte er besser nicht großartig breit treten. Aber nach seinen beiden bisherigen Erfahrungen war es für ihn deutlich, dass er hier wohl niemandem vertrauen konnte und jeder nur darauf bedacht war, seine eigene Haut zu retten, bzw. seinen Arsch gestempelt ins Ziel zu bringen. Eine irgendwie traurige Tatsache, aber daran ließ sich nichts ändern. Schließlich hatte er jetzt auch eine Weggefährtin gefunden, die scheinbar in etwa so viel auf Vertrauen gab wie er. Das war gut, wenn auch keine Komplettabsicherung. Zu verstehen schienen sie sich allerdings, da sie ihre... 'Vertragsauflagen' untereinander verstanden. Wäre Kei nicht einige Momente zuvor frontal gegen eine Wand geflogen hätte er sich richtig gefreut. Oh und natürlich war da noch ein weiterer Störfaktor, der sich im nächsten Augenblick vorstellte. „Ich weiß nicht, ob Drohungen so die beste Vertrauensbasis sind.“
Der Kopf des Jungen wirbelte herum und seine Sinne wurden durch die amüsierte und ihm wohl bekannte Stimme fast blitzartig geschärft. Die Bilder an das Spukhaus blitzten in Keis Gedächtnis auf, als er in das Gesicht von Mameha Junko blickte – der Teamleiterin der Mission damals. Als wäre Asuka nicht schon genug gewesen, nun muss auch noch sie hier auftauchen. Aber war es verwunderlich? Sie stand über ihm, natürlich konnte sie hier einer der Prüfer sein. Ganz offensichtlich schien sie sich wohl in ihrer Position zu fühlen, denn sie verharrte auf ihrem Platz und blickte die Genin einfach nur an. Noch eine Weile herrschte diese Stille, in der sich die Parteien einfach nur anstarrten, bis die Chuunin wieder das Wort ergriff. Wie sie so sprach, konnte man meinen als würde sie hier wohnen und das noch für eine lange Zeit. Gleichzeitig lag in ihrer Stimme etwas belustigtes und irgendwie auch bedrohliches. Für einen Moment wusste Kei nicht was er tun sollte, denn schon bei der Hexe hatte er sich sehr tief ins eigene Fleisch geschnitten. Auf der anderen Seite hatte er die Tür hinter sich soeben komplett dicht gemacht, ergo auch jede Möglichkeit zu flüchten zerstört. Diplomatie war angesagt, oder zumindest etwas in der Richtung. Das bedeutete vor dem Handeln war denken notwendig.
Der Kajiya atmete einmal tief durch und fasste die Informationen zusammen. Schlüssel und Stempel, Schach, keine Gewalt. Schön, das bedeutet, wenn wir nach ihren Regeln spielen und uns dabei klug anstellen machen wir einen großen Schritt in Richtung Chuunin. Außerdem wird sie nicht riskieren selbst Gewalt einzusetzen, da ihr geliebter Raum sonst kaputt gehen könnte. Es sei denn, es ist alles eine große Lüge. Okay.
Mühsam richtete der Junge sich auf, streckte und dehnte sich kurz, um festzustellen, dass er es überleben würde und er sich sogar noch bewegen konnte. Der Schmerz war zwar immer noch da, aber mit der Zeit dürfte auch dieser weniger werden. Nun galt es jedoch erstmal auf die Frage der Weißhaarigen zu antworten. Ohne weiter über seine Schlüsse nachzudenken, hob er die Stimme. “Hallo erstmal. Ich denke wir sind alle glücklich darüber, dass Gewalt hier überflüssig ist, das ist mal eine angenehme Abwechslung. Um auf deine Frage zu antworten... da ich kaum glaube, dass wir hier wirklich Schach spielen, denke ich, dass es einfach um die wichtigste Eigenschaft eines Shinobis geht: die Fähigkeit zu denken und alles was damit zu tun hat. Also wird hier wohl unsere geistige Stärke abgefragt.“ Sicher konnte er sich natürlich nie sein, immerhin war das Essen wohl auch nicht vergiftet gewesen, da Saki wohl sonst schon längst nen Klappmann gemacht hätte. Dennoch schien es ihm am logischsten zu sein und da er sich nicht zu sehr spezifizieren wollte, beließ er es dabei weite Begriffe zu benutzen. Ob Saki ihre eigene Meinung hatte? Er war definitiv gespannt.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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CF: Raum 19 (Kimihiro, Daisuke)

Auf in den nächsten Raum. Während der junge Tetsuya mit vor Stolz geschwollener Brust durch die Tür schritt, achtete er nicht mehr darauf ob Kimihiro hinter ihm war. Er war sicher da, aber dieser Junge war immer so lautlos unterwegs… Daisuke war nun verdammt selbstsicher nach diesem Spiel, aber wie sagt man so schön? Hochmut kommt vor dem Fall. Den Raum den die beiden jungen betraten war… nun, mehr als angenehm. Erschreckend, schon dies machte den Tetsuya stutzig. Ja, dies war ein Raum der dem reichen Jungen aus gutem Haus zusagte. Alles so prunkvoll, schön und vor allem steril. Keine Krabbelkäfer und kein Staub... Seine Augen glitzerten einen Moment als er das alles so ansah. Auf diesem blank polierten Boden hätte man sicher jede einzelne Pore in seinem eigenen Spiegelbild erkennen können. Es war toll, einfach nur wunderschön. Erst im zweiten Moment fiel ihm auf dass es sich um ein Schachbrett handelte, oder ehr nein, Daisuke überlegte wo er dies schon mal gesehen hatte, woraufhin er auf die Idee kam dass dies ein Spielbrett war, aber er wusste einfach nicht mehr welches. Dame, Mensch-Ärgere-dich-nicht, Schach? Was auch immer, es war ein verdammtes Spielbrett! Hoffentlich eins mit einfachen Regeln. Daisuke war schlecht in Gesellschaftsspielen und es endete meist damit, dass er das Spielbrett aus Wut zerstörte, weil er am verlieren war…
Als nächstes fielen dem Tetsuya die Menschen in dem Raum auf. Wobei ihm als allererstes der junge Mann mit dem blonden Schopf ins Auge fiel. Er schien verletzt zu sein. Hatte der gute Yuto ihm nicht so einfach verziehen, dass er das tolle Spiel versaut hatte? Ja, Daisuke war immer noch sauer, dass man ihm seinen Triumph nicht gönnte und einfach flüchtete. Eine sehr feige Taktik, die der Tetsuya absolut nicht schätzte, eine gerechte Strafe dafür also. Dennoch war Daisuke noch nicht feindlich gesinnt dem jungen Mann gegenüber. So lang sich nichts gegen ihn richtete, hatte er keinen Grund den blonden Jungen anzugreifen, es sei denn es gab keinen anderen Weg um weiter zu kommen. Doch was war das da für ein Mädchen? War er nicht geflüchtet mit Yui? Wer war dieses dunkelhaarige Mädchen?! Wo kam es her und was war mit der niedlichen Blondine mit der mächtigen beruhigenden Oberweite passiert?! Was war das für eine Scharrade? Seine Hände ballten sich zu Fäusten, denn er ahnte Böses, doch vorerst blieb er ruhig… Denn er hatte eine Person in diesem Raum noch nicht genauer angeschaut… Dies geschah genau in diesem Moment und er schluckte. „Oh Gott, der Teufel höchst persönlich…“, flüsterte er leise, mehr zu sich selbst als zu irgendjemanden. Womit hatte er das verdient? Eben lief noch alles so gut und nun drohte ihm Folter, zumindest sagten ihm dies die netten Fesselwerkzeuge an der Wand... Richtig, da saß er also am Schreibtisch, der Teufel mit dem weißen Haar. Warum Daisuke das Mädchen als so bedrohlich ansah? Sie hatte ihn einmal mit ihrem Fächer malträtiert und immer wenn er nur den Namen hörte, stellte sich ein Phantomschmerz bei dem jungen Mann ein. Für ihn war Junko nur noch eine Gefahr, welche sich als unberechenbar herausgestellt hatte. Noch ein Grund mehr sich erst einmal im Hintergrund zu halten, nicht dass man dann ein Messer im Rücken hatte, wenn man zu vorschnell voran schritt. Die Überheblichkeit und Selbstsicherheit von eben war wieder weggewischt und der weißhaarige Zwerg vertraute nun einfach schlechtes Gefühl. Der Instinkt hatte ihn eigentlich nur selten im Stich gelassen.
 
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Misumi Kimihiro

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*Und ein letzter Strich. Fertig.*
Zufrieden mit seinem Werk betrachtete Kimihiro die Zeichnung. Sie bildete Kei ab, wie er sich unter der Umklammerung eines beeindruckenden Schlangendrachen wandt. Nun würde ein einziges Fingerzeichen seitens des Künstlers genügen, um den Metallverbieger kampfunfähig zu machen, vorausgesetzt er war kein besserer Genjutsuka als Kimihiro selbst, und das war ob den Ninjutsufähigkeiten des Jungen eher zu bezweifeln.
Warum Kimihiro noch vor Betreten des neuen Raumes erneut Pinsel und Block gezückt und die Kunst der Tierfessel vorbereitet hatte? Ganz einfach: Die Zeit der Allianzen und Bündnisse mit Mitbewerbern, die eine unberechenbare Gefahr darstellten, ging ihrem Ende zu. Ja, Daisuke war ebenfalls stark, doch mittlerweile glaubte Kimihiro zu wissen, dass der junge Shinobi die Vorteile in der Zusammenarbeit mit dem Künstler zu sehr zu schätzen wusste, als dass er sich gegen ihn wenden würde. Was Kei anging: Zwar schien der Junge ebenso nützlich zu sein und stammte aus dem verbündeten Shirogakure, doch mit genügend Schlüsseln im Gepäck wogen seine Fähigkeiten nicht die Gefahr auf, die mit einem neuerlichen Bündnis einherging. Ganz offenbar schienen die örtlichen Prüfer nämlich keine Fans allzu großer Gruppen zu sein. Was also blieb dem Duo aus Schwertkämpfer und Künstler anderes übrig, als sich bis zum Ziel allein durchzukämpfen, wenn genau dieses Vorgehen am erfolgversprechendsten zu sein schien?
Seltsam gestärkt durch die Gewissheit, endlich einen durch und durch unumstößlichen Plan gefasst zu haben, schritt Kimihiro durch die von dem Rotschopf geöffnete Tür. Darüber, dass Daisuke den Jungen offenbar gekannt hatte, machte sich Kimihiro keine weiteren Gedanken. Dafür bestand seiner Meinung nach schlichtweg kein Grund. Sicherlich würde sich aus einer solchen Bekanntschaft nämlich kein Vorteil ergeben, für keinen von ihnen. Somit ganz und gar auf den nächsten Raum konzentriert überblickte Kimihiro Zimmer Nummer 17 mithilfe seiner drei Vögel, die dem Duo vorausflatterten, ebenso rasch wie sein Partner. Offenbar hatte sich auch hier ein geschickter Künstler die Ehre gegeben: Über eine ausgeklügelte Beleuchtung und detaillierte Wandmalereien wähnte man sich sofort unter freiem Himmel. Von ähnlich fachmännischer Hand waren der spiegelblank polierte Marmorboden und die schimmernden Schachfiguren, die den Raum beherrschten, sowie die edlen Möbel am Rande des Raums.
Gleichsam interessant wie das Zimmer selbst waren die Personen, die sich darin aufhielten. Als ersten erspähte Kimihiro ebenso wie Daisuke den jungen Kajiya, der sichtlich angeschlagen war – eine Tatsache, die sofort als Vorteil verbucht wurde. Weniger glücklich war die Tatsache, dass sich Saki inzwischen ihres Henges entledigt hatte, wobei es hauptsächlich für sie unglücklich war. Warum? Nun, als Yui hätte sie es vielleicht geschafft, Daisuke davon zu überzeugen, dass Kei sie gegen ihren Willen mit sich geschleppt hatte. So sah sich der aufbrausende Schwertkämpfer lediglich einer Fremden gegenüber, zu der er keine Verbindung hatte.
Der Anblick der letzten Gestalt wiederum erfüllte Kimihiro mit mehr als gemischten Gefühlen. Nach dem Aufeinandertreffen von Daisuke und dem Rotschopf wunderte sich Kimihiro zwar etwas weniger über ihre Anwesenheit, dennoch war sein Erstaunen im ersten Moment überwältigend. Anders als während ihrer ersten, gemeinsamen Mission jedoch trat Kimihiro seiner Überraschung dieses Mal ungewöhnlich wacker entgegen, indem er an Daisuke vorbei einige Schritte vorwärts und auf das bunte Trio zu machte. Die stolze Gestalt von Junko, die in ihm das Bedürfnis wach rief zu beweisen, dass er im Zuge der Prüfung bereits etwas gelernt hatte, behielt er dabei fest im Blick. Mit einem kurzen Winken dem Mädchen gegenüber begrüßte er sie lächelnd.
„Mameha-san, was für eine unverhoffte Überraschung! Ich nehme an, du wirst uns ebenso eines Testes unterziehen wie der Prüfer, der uns hierher beordert hat. Nun, dann wollen wir einmal keine Zeit verlieren. Um was geht es, und wie lauten die Regeln?“
Zu voller Größe aufgerichtet, mit so viel Selbstvertrauen wie möglich, wartete er daraufhin etwas abseits der beiden anderen Genin, die bereits eine Niederlage zu verbuchen hatten. Der Abstand war gerade groß genug, um mit den Tintentieren der ersten Blockseite auf einen Angriff von Saki reagieren zu können, aber gleichzeitig klein genug, um Kei notfalls in die vorbereitete Illusion zu sperren. Da sollte nochmal jemand sagen, dass Kimihiro nicht jeden Kontrahenten besonders vorsichtig behandelte!
 
H

Hyuuga Saki

Guest
Wahrlich, in Sakis Augen flammte der Ehrgeiz für jedermann sichtbar, ungewöhnlich offensichtlich. Sie strotzte nur so vor Selbstsicherheit und dem Willen zum Sieg, wusste aber dennoch diese eher ungewohnte Kraft im Zaum zu halten. „Ich weiß nicht, ob Drohungen so die beste Vertrauensbasis sind.“ Die jüngste Hyuuga richtete sich auf betrachtete die weißhaarige eher skeptisch. Man hatte sich bereits auf der S-Rang Mission kennen gelernt, nur irgendwie hatte sie nicht erwartet, dieses Mädchen in einer Position über ihr, als Prüfer wieder zu finden. Natürlich halfen Drohungen nicht um Vertrauen zu stärken, aber sie verliehen ein gewisses Maß an Sicherheit, für den der sie aussprach und ließen bestenfalls anhand der Reaktion des Bedrohten feststellen, wie ernst es ihm wirklich war. Im Falle Keis war es Humor und kam spontan genug um davon ausgehen zu können, dem Kajiya wenigstens etwas vertrauen zu können. Vielleicht nicht unbedingt die angemessenste Probe, aber Saki hatte es nun mal lieber…direkt.
Als nächstes hielt Junko einen kleinen Vortrag, gekoppelt mit einer nicht zu unterschätzenden Frage.
Was wurde geprüft? Betrachtete man den Raum sah man dieses riesige Schachfeld. Klar, Schach spielen was sonst, nur diese Ketten die da an der Wand baumelten, verrieten ihr, dass es nicht so war wie sie hoffte. Einer spielte Schach, der andere hing da und würde sich für jeden Zug aufs neue foltern lassen?! Welch abstruse Idee. Im Übrigen hatte Saki nicht einmal vorgehabt die junge Prüferin zu attackieren, warum auch? Stempel und Schlüssel schön und gut, dennoch wollte man am Ende auch lebend hier rauskommen. Saki bevorzugte daher den gewaltfreien Weg. Bevor sie jedoch zu einer Antwort ansetzen konnte, ging diese verdammte Tür auf und Kimihiro, sowie Daisuke watschelten schnurstracks in den Raum. Moment, die Briefbombe! Tja…also äh…die hatte der Bunshin-Yuto eiskalt konfisziert, man wollte ja nicht, dass hier etwas kaputt ging, nicht? Und wieder biss die junge Hyuuga sich auf die Unterlippe, geschah verdammt oft in letzter Zeit. Und nun? Wieder weglaufen? Wie bereits angedeutet hatte sie davon die Nase voll, nein das kam unter keinen Umständen in die Tüte. Kampf schied auch von vorn herein aus, blieb also nur friedliche Koexistenz, fürs erste. Tja und wie es schien kannte jeder Junko besser als sie es tat. Vielleicht auch besser so, wenn die Hyuuga ohne große Vorurteile an die Sache heranging. „Ich nehme an, du wirst uns ebenso eines Testes unterziehen wie der Prüfer, der uns hierher beordert hat.“ „Sag bloß der hat euch die Tür freiwillig aufgemacht…hur-ra und für wen oder was habe ich jetzt meinen Schlüssel verschwendet? Hätten wir mal brav unsre Suppe gelöffelt...“ Erwartungsvoll wanderte ihr Blick wieder zu der Mameha. Lasset die Spiele beginnen!...oder so.
 
M

Mameha Junko

Guest
A/N: Sorry, Jungs und Mädels, dass es vergleichsweise lange gedauert hat. Rl und so^^

Junko fand es irgendwie ironisch, ausgerechnet in dieser Phase des Examens an zwei Chuuninanwärter aus Shirogakure, noch dazu welche, die sie bereits kannte, zu geraten. Kei war in der letzten Mission vor allem dadurch aufgefallen, dass er frisch von der Akademie und vollkommen grün hinter den Ohren in einem Spukhaus herumirren musste, während er auch gleich die erste Möglichkeit genutzt hatte, sich mit einer Sora-Kunoichi zu prügeln. Das war der Grund, warum Yuto ihn letztendlich verletzt aus dem Haus hatte tragen müssen, nicht wahr?
Saki hingegen hatte sich als still und zuverlässig in der letzten Mission erwiesen. Auf der anderen Seite allerdings hatte sie sich von Junkos herzallerliebsten Cousin anbaggern und kurz danach von einem komischen schleimigen Möchtegerncasanova (kaum zwölf Jahre, aber schon spitz wie Nachbars Lumpi) begrabschen lassen. Das wiederum hatte dafür gesorgt, dass Junko ein ganz einzigartiges Bild von der kleinen Hyuuga hatte.
„Interessante Thesen.“, kommentierte sie die Aussagen der werten Prüflinge, kam nicht mehr dazu, darauf zu antworten, da bereits neue Prüflinge von Yuto hereingeführt wurden. Die Welt war wirklich klein, denn es handelte sich um Misumi Kimihiro, mit dem Junko immerhin schon gearbeitet hatte, und Tetsuya Daisuke, ein Sora-Nin, der vielleicht vor langer Zeit mal als flüchtiger und nicht ganz unfreundlicher Kontakt gegolten hatte. Wie die Dinge jetzt standen, wusste Junko angesichts der Geschehnisse bei der S-Rang-Mission nicht, aber grundsätzlich hielt sie Daisuke einfach mal für nachtragender als Yuto, weswegen sie annahm, dass er ihr den letzten Fächerschwung recht übel genommen hatte. Tatsächlich wirkte „Tetsuya-sama“ auch wirklich geschockt, und angesichts seiner Abneigung gegen Täuschung war nicht davon auszugehen, dass diese Gefühlsregung gespielt war. Kimihiro grüßte höflich und Daisuke murmelte irgendetwas von … ja was denn? Teufel? Auch egal. Junko ihrerseits lächelte angesichts der beiden Neuankömmlinge zufrieden. „Ach, sieh an. Mehr Lämmer für die Schlachtbank. Das verspricht interessant zu werden.“ Dieser Kommentar wirkte etwas beiläufig, als spreche sie eher mit sich selbst, und erst jetzt schien sie Kimihiro und Daisuke wirklich direkt anzusprechen. „Willkommen, meine Herren. Ich erzähle euch dasselbe wie euren beiden Mitprüflingen.“ Selbst ein Beobachter, der die Empathie eines Backsteins aufwies, mochte in dem Verhalten der Kunoichi süffisante Belustigung entdecken, während sie sich nunmehr in Bewegung, nur um für einen kurzen Moment hinter einer großen Schachfigur zu verschwinden – einem Springer, übrigens – und sodann dahinter verspielt hervorzulugen.
„Dies ist der Schachraum. Schön, nicht wahr? Leider ist er weder auf Gewalt ausgelegt, noch habe ich gesteigerte Lust, dieser nachzugehen oder euch diese anwenden zu lassen. Dieses Spiel hier hat ganz eigentümliche und von mir festgelegte Regeln, und wenn ihr sie brav befolgt, winken Schlüssel und Stempel.“ An dieser Stelle lehnte sie sich nonchalant gegen diese Schachfigur, die wundersamerweise nicht nachgab. Kein Wunder, bei der Chuunin handelte es sich um ein wahres Fliegengewicht.
„Es ist ganz einfach, wirklich. Ihr seid vier Personen, aber nur zwei von euch werden die Möglichkeit haben, diesen Raum wieder zu verlassen und den Weg des Examens weiter zu beschreiten. Die anderen beiden werden an daran …“ Mit dem Zeigefinger deutete sie auf die Wand mit den zuvor beschriebenen Ketten. „… gekettet und werden dort verbleiben, solange es mir beliebt. Auch werde ich persönlich dafür Sorge tragen, dass diese Ketten nicht durch übermäßige Gewalt gesprengt werden. Das ist der Stand der Dinge: Zwei von euch kommen weiter, zwei von euch bleiben hier. Wer von euch geht und wer bleibt, ist ganz euch überlassen. Diskutiert das unter euch aus.“ Kein Wunder, dass Junko sich bei dieser sadistischen Auswahl diebisch amüsierte. Es war ja nicht so, dass dies die einzigen Möglichkeiten in diesem Raum waren, aber für mehr Auswahl musste man die Chuunin direkt fragen. Das musste man nur erstmal wissen. Lasset die Spiele beginnen!
 
K

Kajiya Kei

Guest
Überrascht, beinahe schon geschockt, wandte sich der junge Kajiya zu ihren Verfolgern um und fühlte sich für den Moment irgendwie wie am Boden zerstört. Scheinbar konnte er sich hier nicht mal auf sein Kinzoku Shihai verlassen, was frustrierend war. Aber warum zur Hölle provozierten die Prüfer zuerst eine Trennung der Gruppe, wenn sie eben diese nach der Trennung wieder zusammen führten? Das ergab alles absolut keinen Sinn! Aber vielleicht waren all diese Prüfer auch einfach nur ekelhafte Sadisten, die keinen Grund für ihre Handlungen brauchten, da sie eh nicht nachvollziehbar waren. Was auch immer die Antwort auf diese Frage, sie wurde erstmal als drittrangig eingestuft. An den ersten beiden Stellen standen „Überleben“ und „Chuunin werden“. Inwieweit er diesen Zielen nachkommen konnte lag momentan in den Händen der Mameha.
Ihr Verhalten allerdings machte Kei Sorgen. Große Sorgen. Sie verhielt sich nämlich so als sei das Ganze nichts weiter als ein kleines Spiel, in dem es um nichts weiter ginge als das Amüsement der Teilnehmer. Für die vier Genin ging es dabei jedoch um alles andere als Spaß. Als schließlich noch die Ketten von der Kunoichi erwähnt wurden war scheinbar alles vorbei. Ein Blick zu den Ketten zeigte ihm, dass er gefesselt keine Fingerzeichen formen können würde. Ein weiterer Beweis dafür, dass er sich nicht nur auf sein Kekkei Genkai verlassen durfte. Ein schneller Seitenblick zu Saki bestätigte seine Vermutung, dass sie beiden die Lämmer waren, die auf die Schlachtbank kommen würden. Wenigstens hatten sie das Glück, dass Junko Gewalt in diesem Raum nicht duldete, insofern ging es hierbei wirklich ums Verhandeln. Aber wie zur Hölle passte das gesamt Ambiente ins Bild? Wäre es nicht wesentlich sinniger, das Ganze hier wie einen Kerker aussehen zu lassen? Ein kahler Raum, in dem nichts kaputt gehen konnte. Das wäre passender. Vielleicht noch mit Waffen an den Wänden, denn die Diskussion, wer jetzt an den Ketten baumeln würde, konnte gar nicht friedlich verlaufen. Aber nein, das hier war ein gigantisches Schachbrett. Nur warum?
Seine Gedanken wanderten einige Minuten zurück, zu ihrer Begegnung mit der Hexe, welche immer wieder eine neue Regel in den Raum geworfen hatte. Auch da hatte man die beiden Paare gegeneinander ausgespielt, um irgendetwas zu erreichen. Was es gewesen wäre, wusste Kei nicht. Er wusste nur, dass er Rückenschmerzen hatte und dass ihm nicht danach war diese Erfahrung zu wiederholen. Andererseits, wenn Junko auch noch mehr Regeln parat hatte, die sie nur noch nicht ausgesprochen hatte, dann gab es vielleicht noch Hoffnung. Außerdem hatte sie bis jetzt nur erwähnt, wie man weiter kam, aber noch nicht, wie genau man sich Stempel und Schlüssel verdiente. Noch dazu die Tatsache, dass nicht festgelegt war, wie lange sie hier hängen sollten... das war ihm alles suspekt.
Zögernd hob er die Stimme. “Hrm... sag mal... es gibt nicht zufällig noch mehr Regeln oder sowas von denen wir wissen sollten? Immerhin ist das hier der Schachraum, wie du selbst gesagt hast und beim Schach gibt es auch immer mehr als eine Möglichkeit, um den Sieg zu erlangen, nicht wahr?“ Gedanklich fügte er noch etwas hinzu, was er Kimihiro und Daisuke nicht preisgeben wollte. Außerdem muss man beim Schach immer mindestens zwei Züge voraus denken. Es ist sicherlich nicht so einfach wie es scheint. Überraschung – ja Kei konnte Schach. Ebenso wie Shogi, Go und andere Brettspiele dieser Art. Er spielte nicht häufig, besser gesagt spielte er verdammt selten, aber er beherrschte viele dieser Spiele. Der Grund dafür war einfach: sie schärften den Geist und halfen das Taktieren zu trainieren. Für ihn war das besonders wichtig, da er gerne voran preschte ohne nach links und rechts zu gucken und dadurch in irgendeine Falle rannte. Deswegen hatte er schon vor Jahren angefangen gegen seine Eltern zu spielen und dadurch Geduld zu üben, ebenso wie das „um die Ecke denken“ und vorausschauendes Denken. Er hatte zwar oftmals verloren, aber hin und wieder hatte auch er mal einen guten Tag und legte tatsächlich einen Sieg hin. Das Wesentliche war jedoch, dass er genau in diesem Moment anfing zu denken, als würde er Schach spielen. Schritt für Schritt und immer ein paar Schritte voraus. Zu lange würde das allerdings nicht gut gehen, da er irgendetwas übersehen würde, das war klar. Aber indem sämtliche Kampfmöglichkeiten wegfielen hatte er einfach mehr Platz für anderweitige Strategien und diesen Platz nutzte er jetzt.
Jetzt blieb nur zu hoffen, dass er auch eine Antwort bekam und nicht abgeschmettert wurde, oder noch schlimmer einfach von Daisuke und Kimihiro zu den Fesseln getragen – und angekettet wurde. Dann war er nämlich, vermutlich zusammen mit der Hyuuga, auf die Gnade der Chuunin angewiesen und im Prinzip konnten sie dann gleich in den nächstbesten Abgrund hüpfen. Der Junge kannte Junko zwar nicht gut, aber er hatte sie nicht gerade als gnädig oder mitfühlend kennengelernt. Aber darüber sollte er sich jetzt besser keine Gedanken machen, sondern lieber darüber, wie er das Ganze irgendwie noch in einen Sieg drehen konnte.
 
H

Hyuuga Saki

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Eine Frage bitte, wie sollte man Schach spielen, wenn man die Figuren nicht einmal bewegen konnte? Saki hob skeptisch die Augenbraue, als Junko sich gegen eben jenen Läufer lehnte. Sicherlich war sie nicht die schwerste, aber das? Nein, da steckte wie immer mehr dahinter als es den Anschein hatte. Vielleicht waren die Figuren gar nicht zum Verschieben gedacht, sondern waren befestigt? Ebenso diese Andeutung „Dieses Spiel hier hat ganz eigentümliche und von mir festgelegte Regeln“. Man sprach also von einer Variante des Schachs, inwieweit diese dem Original gleichen würde blieb abzuwarten. Die Hyuuga würde behaupten, es ginge hierbei gar nicht um Schach im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um das was dahinter steckte, das Analysieren, Planen, Verstehen und eiskalte Ausnutzen eventueller Schwächen. Also genau das was Junko bereits vorhin angedeutet hatte, nur eben anders…verpackt. Soweit so gut, man würde also einen Kampf auf geistiger Ebene bestreiten und wie es schien, hatte Junko bereits den ersten Zug gemacht. Saki ließ es sich dennoch nicht nehmen den Raum sicherheitshalber noch einmal genauestens unter die Lupe zu nehmen, mit dem Byakugan versteht sich. Was dabei raus kam? Nun leider nur das die Figuren scheinbar tatsächlich beweglich waren und Junko somit tatsächlich beängstigend leicht sein musste. Naja und in dem Raum waren so einige nette Überraschungen vorbereitet worden, wirkte Junko deshalb so entspannt? Weil sie die Genin jederzeit in Luft jagen, aufspießen, Köpfen lassen konnte? War sicher ein Faktor der dies Begünstigte, aber wenn die Mameha sagte ‚keine Gewalt‘, dann hieß das auch keine Gewalt. Der Psychoterror den sie da gerade Anwendung finden ließ, zählte man wohl nicht dazu. Kei seinerseits begann die Chuunin auszufragen, auch er schien begriffen zu haben, dass es hier um weitaus mehr ging. Andere Möglichkeiten die ans Ziel führten? Hmmm, eventuell, aber glauben konnte sie daran nicht wirklich. Man sollte Verhandeln, ein Chuunin musste verhandeln können, richtig? Gut, dann verhandeln wir mal. Also, wie verhandelt man denn nun richtig, Saki? Oberstes Gebot war es einen kühlen Kopf zu bewahren und geduldig zu sein. Übrigens Momentan der einfachste Teil. Viel schwieriger wurde es dann bei der Kompromissfindung, es gab keine Kompromisse die man finden konnte, Chuunin oder nicht. Zwei verzichteten und zwei weitere hatten die Chance am Ende mitsamt Stempel, Chuunin zu werden. Betrachtete man es rein logisch, so waren es Daisuke und Kimihiro die im Endeffekt die besten Chancen hatten, nachdem sie diesen Raum verlassen hatten noch weit genug zu kommen. Warf man aber einen Blick auf die Karte, so würde man erkennen, dass es gar nicht mehr so weit bis zum Ausgang war und würden tatsächlich Kimihiro und Daisuke hier zurückbleiben, dann stiegen die Chancen zu bestehen um ein vielfaches. Nachgeben würde also schon mal keiner. Da Gewalt ebenfalls nicht erlaubt war, fiel das einzige offensichtliche Druckmittel auch hinten runter. Es war also absolut ausgeglichen. Saki wandte sich Kimihiro und Daisuke zu. Ihr Blick abschätzend, ihre Haltung selbstbewusst. „Es wäre nur allzu großzügig wenn ihr beide euch freiwillig melden würdet. Kimihiro-kun, ich würde ewig in deiner Schuld stehen. Und überhaupt, wer zuerst kommt malt zuerst, richtig? Es tut mir wirklich unglaublich Leid, für euch beide. Seppen-chan, Kimi-kun. Wärt ihr zuerst hier gewesen, dann sähe das alles ganz anders aus…aber so habt ihr immerhin die Wahl gehabt und hättet ihr euch beeilt, dann hättet ihr Raum 19 eventuell sogar noch vor den anderen Prüflingen erreicht.“, gab sie mitleidig lächelnd von sich. Um nichts würde sie klein beigeben und das machte sie sicher deutlich genug. Die Hyuuga behauptete kühn zu wissen mit welchen Argumenten die gegnerische Partei gleich anrücken würde und grinste sich innerlich einen ab, da sie wohl auch schon genügend Ausweichmöglichkeiten hatte. Letzten Endes war es doch Saki die den ersten Zug tätigte, richtig? Weiß beginnt - und gewinnt? Ob Kei sie gewähren ließ?
 

Tetsuya Daisuke

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Aua weia, von einer Hexe zur nächste, hm? Daisuke war mehr als angespannt mittlerweile. Es nervte ihn schon ziemlich grade in den Raum von der weißhaarigen Teufelsbraut kam. Vor allen Dingen war es ein bisschen traurig, dass er von Yuto zu Junko kam… Warum hatte sein bester Freund ihn in die Arme von dieser bösartigen Braut getrieben? Naja, nun war er hier, nun musste er da durch, nicht wahr?
Doch was ihn nun wirklich irritierte, war Kimihiros Reaktion auf Junko. Am liebsten hätte er dem Vierauge zugerufen, dass er lieber nicht allzu nah ran gehen sollte, da dieses Weib unberechenbar war. Ob sie Freund und Feind auseinander halten konnte? Ganz bestimmt, aber in gewissen Situationen würde sie sicher alles für ihren Vorteil tun… Jedenfalls schien der dunkelhaarige große Kerl das Mädchen zu kennen und das scheinbar auch recht gut. Natürlich, sie waren ja Konohanin, die kannten sich alle sicher so untereinander wie sich die Kirinin kannten, oder? Doch Daisuke folgte einfach, was blieb ihm auch anderes übrig. Nach außen hin mochte der Tetsuya kühl und ruhig wie immer wirken, doch das Blut in seinen Adern kochte jetzt schon. Er wusste dass diese Konfrontation sicher kein Zuckerschlecken war und dieses schwarz haarige Mädchen machte ihn auf irgendeine Weise wütend, da er noch immer nicht wusste was sie hier zu suchen hatte.
Schon Junkos Stimme löste in dem Tetsuya ein unwohles Gefühl aus, doch was sie dann noch so von sich gab, war natürlich fast etwas in der Art was man von einem Teufel eben erwarten konnte. Daisuke vernahm sofort dass es sich um Schach handelte und dass Junko nicht unbedingt erfreut über Gewalt war. Sofort ballten sich seine Hände zu Fäusten. Sie nahm ihm seine Trumpfkarte, denn Denken war nicht so seine Stärke und Kämpfen, ja das war es was er konnte, aber nun war es ungern gesehen… Wollte er sich mit den Prüfern anlegen? Ja sicher, wenn man sich Kei so anschaute und dabei betrachtete was sein eigentlich so friedlicher bester Freund Yuto mit ihm gemacht hatte, da wollte Daisuke nicht wissen was die Oberdomina Junko so mit ihnen hier vor hatte. Auch wenn ihm die Worte Stempel und Schlüssel in den Ohren wie Engelsgesang hallten, war er nicht unbedingt sichtlich erfreut. Die Regeln waren einfach, so einfach dass selbst Daisuke sie ausnahmslos verstand. Mit einem Nicken machte er dies auch deutlich. Kein Zeichen von Angst oder Schwäche, denn er war sich nun wieder verdammt sicher hier heil raus zu kommen. Richtig, er würde Chuunin werden, da war er sich mehr als sicher, deswegen gab es hier keinen Halt für Tetsuya-sama.
Ruhig wartete er ab was die anderen Genin von sich gaben, ehe er sich selbst zu Wort melden wollte. Schließlich konnten die anderen sicher viel mehr Dinge sehen, die ihm nicht auffallen würden. So bewies sich auch gleich Kei als raffinierter als Daisuke als er nach weiteren Regeln fragte, doch ebenso sicher war Daisuke sich, dass irgendwer hieran so einfach es auch erscheinen mochte, seinen Spaß hatte… Da Daisuke die weißhaarige Kunoichi wirklich für ein Teufelsweib hielt, traute er ihr auch zu dass dies alle Regeln waren und sie nun amüsiert zuschauen würde…
Darüber dass man hier Schach spielen sollte, dachte der Tetsuya gar nicht mehr nach. Warum auch? Er konnte kein Schach und er war sich so langsam sicher dass dies hier kein friedliches Ende nahm, wenn seine Gegner sich nicht einfach ergaben, denn er wurde mit zunehmender Spannung immer aggressiver. Aber was die schwarzhaarige Kunoichi dann von sich gab, warf Daisuke fast schon aus der Bahn. Der eben noch so kühle Blick wurde auf einmal wahnsinnig erschrocken und ungläubig. Eigentlich wollte er sich erst nach Kimihiro zu Wort melden, doch er konnte gar nicht fassen, was hier grade geschehen war. War das wirklich ihr ernst? Sie sollten sich ergeben? Nachdem Yui und Kei einfach Feige weggelaufen waren?! Aber Moment, was war das… Ihre Worte hallten in seinen Ohren: „Seppen-chan“ … Diese Worte, diese Stimmlage… Das schwarzhaarige Mädchen, es war Yui, da war er sich nun verdammt sicher! Selbst der dumme Daisuke verstand, dass dieses Mädchen das mit Kei da stand niemand anderes als Yui sein konnte. Es machte ihn wütend, unglaublich wütend. Was fiel ihr ein so mit ihm umzuspringen? Ihn so zu verarschen und sich dann noch hinzustellen und zu sagen „Hey gebt gefälligst auf, wir waren zuerst in dem Raum!“ Naja warum waren sie das wohl? Weil sie feige und lächerlich mit einer Rauchbombe aus dem Spiel und dem Raum verzogen hatten! Er wurde immer wütender und auch wenn da ein hübsches Mädchen stand, wollte er ihr grade am liebsten seine Faust einfach irgendwo hinschlagen wo es richtig wehtat. Ganz davon abgesehen… Was rechnete sie sich hier für Chancen aus? Seine Rage schlug ganz plötzlich um… Er musste sich zusammen reißen, das alles in einem anderen Blickwinkel betrachten. Wenn er jetzt ausflippte und angriff, könnte es sein dass es Junko nicht gefallen würde, da sie nicht auf Gewalt aus war. Also tat er sein Bestes sich vorerst zurück zu halten. Dennoch käme sie ihm so nicht davon! Recht plötzlich setzte ein lautes höhnisches Gelächter des Tetsuya ein. Er grinste Saki überheblich an und sagte dann: „Was gibst du da von dir?! Wir sollen uns direkt ergeben, weil ihr zuerst hier wart?! Dass du nicht über dich selbst lachen musst, so etwas zu sagen nachdem ihr jämmerlich und feige aus dem letzten Raum geflüchtet seid! Und was rechnest du dir überhaupt für Chancen aus mit einem verletzten ‚Partner‘? Am besten wärs für dich, wenn du dich direkt ergibst, denn ich werde keine Gnade für dich übrig haben, wenn du es weiter so drauf anlegst…“ Sie hatte seinen Stolz gekränkt, wenn auch auf eine sehr lächerliche Art und Weise, aber dass sie ihn so hinters Licht geführt hatte, das würde er ihr nicht so durchgehen lassen. Bis jetzt reichte es noch sich einzureden, dass durch die Tür zum nächsten Raum zu gehen Genugtuung war. Auf jeden Fall hatte sie einen großen Fehler begangen als sie sich an die Backen eines Verletzten heftete, so schaufelte sie sich nach und nach ihr eigenes Grab…
 

Misumi Kimihiro

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*Erinnere dich an Yui!*
Sofort tauchte das Bild des heiteren Mädchens mit den orangefarbenen Haaren in Kimihiros Gedanken auf. Die falsche Kunoichi – die erste Version wohlgemerkt – hatte ihre Rolle als Puffer zwischen Daisuke und Kimihiro hervorragend gespielt. Ohne Probleme hatte sie die Kluft zwischen den zwei rivalisierenden Shinobi gefüllt und damit maßgeblich dabei geholfen, dass die beiden ungleichen Jungen nun ein Team bildeten.
Warum sich der Misumi gerade an jene Verwandlung seines Sumi-Bunshin denken wollte? Ganz einfach: Die Schauspielkunst, die sein eigener Klon mit der Verkörperung des Mädchens bewiesen hatte, wäre dem echten Maler im Angesicht der silberhaarigen Mameha ein willkommenes Geschenk. Denn auch, wenn es im Moment nicht ganz danach aussah, war Kimihiro von Junkos Anwesenheit mehr als nur beunruhigt. Die Chuunin war für ihn ein Buch mit sieben eisigen Siegeln, die er zu brechen beim besten Willen nicht im Stande war. Und gerade in ihrer Anwesenheit sollte er, der eher schüchterne Kimihiro, um das Bestehen der Prüfung debattieren? Doch als ob dies nicht genug gewesen wäre, stand Kimihiro zudem an der Seite eines Kameraden, der bisher in keiner Weise mit verbaler Schlagfertigkeit geglänzt hatte.
In dieser Situation boten nur zwei Dinge Hoffnung: Einerseits der Glaube an die eigene Verstellungskunst, und andererseits das kleine Hintertürchen, das Kajiya Kei ein Stückchen weiter aufstieß. Die Frage nach weiteren Regeln oder Möglichkeiten war allein deshalb durchaus berechtigt, da ihr vorheriger Prüfer den Genin ebenfalls erst nach und nach den vollen Umfang seines Tests offenbart hatte. Allerdings, selbst wenn Junko ihren vier Gästen weitere Optionen zur Verfügung stellen mochte, konnte Kimihiro sich nicht darauf verlassen, diese als nach außen hin nervöser Neuling wahrnehmen zu können.
*Und genau deswegen musst du einfach daran glauben, dass du auch ohne Henge eine andere Person imitieren kannst.*
Eine andere Person… in dem Moment, in dem sich das Geschehen in Raum 17 weiterentwickelte, war dies ein anderer, selbstsicherer Kimihiro, der sich weder von solch hehren Werten wie Fairness oder Höflichkeit binden ließ, noch vor dem aufbrausenden Temperament eines kräftigen Schwertkämpfers zurückschreckte.
Als der Tetsuya somit mit seiner Retourkutsche Richtung Saki geendet hatte, mischte sich erneut Kimihiro in das Gespräch. Mit einem Blick in Richtung seines Partners und einem ernst geblafften „Daisuke.“ Versuchte er, den Jungen vorerst zum Schweigen zu bringen, nur um sich anschließend der jungen Hyuuga zuzuwenden.
„Du magst vielleicht glauben, dass ihr beiden in diesem Raum sicher seid, weil die örtliche Prüferin gewalttätige Aktionen verboten hat, aber du solltest zwei Dinge nicht vergessen: Zum einen gibt es noch genügend andere Wege, über die wir beide einen angeschlagenen Metallverbieger und eine Bunke-Hyuuga schlagen können, und zum anderen besteht dieses Gewölbe aus mehr als einem Raum.“ Mit einem kurzen Blick in Richtung Junko fuhr er an Saki gerichtet fort: „Abgesehen davon solltest du dir ein Beispiel an deinem Partner nehmen und abwarten, ob Mameha-san noch weitere Informationen für uns hat. Vielleicht könnt ihr zwei eure Niederlage dann ja ein wenig länger hinauszögern, und vielleicht…“, lächelnd wandte er sich an Daisuke, „…kommst du dann auch ein wenig auf deine Kosten.“
Nachdem Kimihiro anschließend seinen Zeichenblock samt Pinsel verstaut hatte, trat er mit offenen Armen der Mameha entgegen. Während Daisuke, Saki und Kei diese Vorstellung eines von sich überzeugten Ninja eigentlich schlucken müssten, würde die erfahrene Chuunin vielleicht die Kleinigkeiten erkennen können, die Kimihiros waren Gemütszustand verrieten, während dieser ihr mit einem scheinbar felsenfesten Lächeln gegenüberstand - zuckende Mundwinkel, ein leichtes Zittern des gesamten Körpers, ein leicht verkniffener Blick und eine unsichere Stimme. Nichtsdestotrotz versuchte Kimihiro mit so stark durchgedrücktem Rücken wie möglich den eifrigen Shinobi zu mimen, als er schließlich wieder zum eigentlichen Thema zurückkam: „Also, nach Yutos kleinem Test und seinen Überraschungen fühle ich mich wie Kei dazu gezwungen zu fragen, ob du noch andere Regeln, Spielmöglichkeiten, Hintertürchen oder Informationen bezüglich des Weiterkommens hier für uns hast. Falls ja, so bitte ich dich inständig darum, uns nicht länger auf die Folter zu spannen.“
 
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Mameha Junko

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„Nanu, ein Anflug von Stärke?“ Die Chuunin lächelte Kimihiro entgegen, als sie sein etwas untypisches Verhalten wahrnahm und dieses ehrlich gesagt als ein wenig merkwürdig befand. Vielleicht hatte er ja Hello-Kitty-Kraftmilch getrunken, vielleicht wuchs er aber auch gerade mit den Herausforderungen. Fest stand, dass Junko angesichts der Situation, Sakis Ausbruch und Daisukes temperamentvoller Reaktion eine Menge dachte – es ist nur im Sinne der Überraschung leider nicht möglich, diese Gedankengänge zu offenbaren. Nur eines war offensichtlich: Mameha Junko war amüsiert.
Es war außerordentlich schade, dass Daisuke sich entschlossen hatte, in der Kunoichi fortan einen Dämon zu sehen. Sie selbst konnte mit ihm zwar nicht viel anfangen, war ihm aber nicht explizit feindselig gesonnen. Aber ein Gespräch zwischen den beiden würde wohl kaum irgendwelche Spannungen lösen, und ganz nebenbei war das eine andere Geschichte. Kommen wir lieber zum Hier und Jetzt und zu den Fragen der Genin. Sie wollten gerne mehr Regeln haben. Köstlich.
„Regeln gibt es noch und nöcher, mal mehr, mal weniger. Aber um mal eine zu nennen: Hyuuga-san, ich wäre dir wirklich verbunden, wenn du die Explosionstags von den beiden entfernen könntest. Ich weiß, du hast sehr viel Mühe aufgewendet und hast dich auch wirklich sehr geschickt angestellt, um diese anzubringen, aber wirklich, der Einsatz dieser Werkzeuge würde dem Raum hier nicht wirklich gut tun. Es wird nur eine Minute dauern und ich bin mir sicher, die Herren verstehen das.“
Geschickte Saki. Böse Saki.
 

Iwamoto Yuto

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Die zu beobachtende Szene hatte wahrlich ein Grinsen auf das Gesicht des Rotschopfes gezaubert. Einfach unterhaltsam. Zwar tat es ihm natürlich Leid, dass gerade Daisuke in diese Szene verwickelt worden war bzw. das er selbst ihn in diesem Raum schicken musste, aber so war es nun eben. Allerdings musste man dazu auch sagen, dass es ihn wirklich brennend interessierte wie Daisuke mit dieser Situation umgehen würde. Daisuke schließlich war kein Kopf-Mensch so wie Junko und er selbst es waren. Wie würde Daisuke nun also reagieren, wenn man ihm - im wahrsten Sinne des Wortes - seine Stärke nahm und ihn in ein Gefecht schickte, in welchem die Worte seine Fäuste repräsentieren mussten.
In seinem Raum, den die Genin zuvor besucht hatten, gab es nicht viel zu tun um ihn für die restlichen Genin vorzubereiten, daher konnte er beinahe das gesamte Schauspiel mitverfolgen und auf sein Stichwort warten. Dieses Stichwort folgte dann auch schon bald, was für ihn bedeutete aktiv zu werden. Völlig unbemerkt und mäuschenstill tauchte er im toten Winkel der drei Genin auf und schlich sich Schritt für Schritt näher an diese heran, bis er schließlich nahe genug war um erneut etwas Schabernack mit den Prüflingen zu treiben. Kei verpasste er also, ohne das dieser es auch nur ansatzweise bemerkte, ein Explosionssiegel, welches nun am Rücken, etwas höher als in Hüfthöhe, an seiner Kleidung prangte. Diese Aktion verschleierte er daraufhin allerdings auch sofort wieder, indem er daraufhin an Daisuke heranschritt - nun nicht mehr ganz so unbemerkbar, schließlich wollte er nun ja auch bemerkt werden - und eine Gestik vollführte bei der er kurz an seiner Kleidung zupfte, als ob er ein Stück Papier von Daisukes Rücken entfernte. Dieses Blatt Papier allerdings war natürlich kein handelsübliches Papier, sondern eben auch eines der üblichen Explosionssiegel. Aber es klebte nicht wirklich an Daisukes Rücken wie man nun vermuten konnte, sondern Yuto hatte es geradewegs aus seinem Ärmel "gezaubert". Die überrumpelten Genin konnten dies allerdings gar nicht mitbekommen, schließlich würden diese erstmal überrascht sein, dass überhaupt noch ein weiterer Prüfer in diesem Raum anwesend war. "Also wirklich...", sagte Yuto mit einem kecken Unterton in der Stimme, während er das Explosionssiegel schon fast provokant vor sich hielt. "...das kann ich ja noch verstehen, aber bei ihm auch?" Sein Blick, an dem die umstehenden Genin nun sicherlich hängen würden, fiel auf das Explosionssiegel, welches er an Kei befestigt hatte. Trotz des leicht kecken Untertons strahlte Yuto in diesem Moment keinen amüsierten Eindruck aus, sondern machte mehr einen etwas entsetzten Eindruck. Wie konnte sie schließlich nur so etwas anstellen? Hatte sie nicht eben noch von Vertrauen gesprochen? Also wirklich.
Ohne ein weiteres Wort schritt er zurück zu seinem Platz an der Wand, an der er vorher noch gelehnt hatte und lehnte sich nun wieder an diese. Es war nicht sein Raum, sondern er war hier nur eine kleine Aushilfe weshalb er sich auch aus dem Zentrum des Geschehens verdrückte. Allerdings standen die Genin nun noch weiterhin direkt zwischen den beiden Chuunin - ob dies bei ihnen wohl ein mulmiges Gefühl auslösen würde?
Im übrigen, wem das ganze nun doch etwas geplant vorkam, der mochte sich doch bitte an das Thema des Raumes erinnern. Schach.
 
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Kajiya Kei

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Während er sich an die Chuunin gewendet hatte, versuchte Saki lieber den direkten Weg, indem sie ihren ehemaligen Teammitglieder eine Aufgabe schmackhaft reden wollte. Allerdings wurde sie dabei recht eindeutig von den Jungen abgewiesen und bekam einen verbalen Fausthieb nach dem anderen und Kei musste sich zurück halten, sich nicht einzumischen. Lediglich ein kurzer Seitenblick zur Hyuuga zeugte davon, dass er das Gespräch überhaupt verfolgt hatte. Dieser Blick hatte aber einen anderen Grund, als den offensichtlichen. In den Augen des Kajiya war Mitleid erkennbar, denn er wusste einigermaßen über die Regeln der Hyuuga Bescheid. Die Bunke war nichts weiter als der Haufen Verlierer, die in diesen Status geboren wurden und nur selten etwas an diesem ändern konnten. Sie hatten weniger Rechte und waren die Bimbos der Hauptfamilie – so sah zumindest Kei die ganze Sache. Ein weiterer Grund, warum er seinen Clan so verehrte: jeder hatte die gleichen Chancen, jeder konnte aufsteigen – wenn die Person es nur wollte und dafür arbeitete.
Als jedoch sein Name aus dem Munde Kimihiros kam war der Blondschopf wieder bei der Sache und irgendwie überraschte es ihn nicht, dass der Brillenträger ihm zustimmte. Auch ihm widmete man nun einen kurzen Seitenblick, bevor wieder die Kunoichi in Augenschein genommen wurde. Scheinbar kannten sowohl Daisuke als auch Kimihiro die Kunoichi, zumindest wenn man der freundlichen Begrüßung, beziehungsweise dem entsetzten Blick Glauben schenken durfte. Ob Saki sie kannte blieb fraglich, denn ganz anders als Yui war sie eine eher ruhige Persönlichkeit.
Die Antwort der Chuunin ließ jedoch zu wünschen übrig, allerdings nur im ersten Moment. Dann schien sie einen genialen Plan Sakis aufgedeckt zu haben, bei dem es darum ging ihre Verfolger in die Luft zu sprengen. Tatsächlich stand plötzlich ein rothaariger Junge hinter Daisuke und zog ihm ein Exploding Tag vom Rücken. Dann musste Kimihiro ja das zweite kleben haben, nicht wahr? Die Frage war nur, warum alle Beteiligten dann ihn anblickten. Es ratterte kurz, bis Kei schaltete und seinen Rücken abtastete. Schnell war das gefunden was er suchte und mit einem Ruck hielt er das Stück Papier in der Hand. Ungläubig starte er es an und sein Blick wanderte zu Saki. Warum...? Der Kajiya konnte diese einfache Frage einfach nicht aussprechen. Stattdessen fragte er sich selbst, wann er so unaufmerksam gewesen war, wann hatte sie die Gelegenheit gehabt? Er schalt sich selbst; sie hatte mehr als genug davon gehabt! Sie war hinter ihm gelaufen, als sie durch Raum 19 gewandert waren. Sie waren zusammen bei der Hexe gewesen und hatten nebeneinander gestanden. Sie hatte ihm beim Gehen geholfen, während er fast weggetreten war vor Schmerz. Natürlich war er ein leichtes Opfer gewesen. Nur wie war sie an Daisuke ran gekommen? Vermutlich bevor er dazugestoßen war. Aber Moment, hätte er die Bombe dann nicht schon sehen müssen? Immerhin war ER hinter Daisuke gelaufen. Und danach war immer zu viel Abstand zwischen ihnen gewesen. Das heißt, dass nur Kimihiro sie angebracht haben konnte, als die beiden am Essen gewesen waren. Aber warum hätte Saki dann mit ihm kommen sollen? Sie hätten die Tags einfach zünden können und wären weiter – ohne Hindernisse. Sie hätte nur ein paar Reste sammeln und in die Handschellen der Fesseln machen müssen – Schlüssel und Stempel fast umsonst. Nein, diese Ganze Sache passte nicht zusammen.
Während seiner gesamten Überlegungen hatte er Saki angestarrt. Nun knüllte er den Exploding Tag mit einer Hand zusammen, ging so weit auf sie zu dass er direkt vor ihr stand und drückte ihr das Papier in die Hand. “Gehört wohl dir.“ Was er während seiner Worte jedoch tat und was niemand sonst sehen konnte, dürfte der kleinen Hyuuga ein wenig seltsam vorkommen. Kei zwinkerte sie mit einem Auge an, bevor er wieder einige Schritte Sicherheitsabstand einnahm. Warum? Weil der Junge glaubte verstanden zu haben. Wie schon erwähnt, wenn er sich wirklich nur aufs Denken konzentrierte, konnte dabei wirklich was rum kommen. Das Pech der Prüfer, dass sie genau in dieser Reihenfolge losmarschiert waren. Im Endeffekt gab es nämlich nur drei Möglichkeiten. Nummer eins: die drei anderen hatten sich gegen ihn verschworen und es irgendwie geschafft ohne Absprache einen genialen Plan auszuhecken, der sich nur gegen Kei richtete. Nummer zwei: Kimihiro und Saki waren Verbündete, die Daisuke und Kei loswerden wollten. Es war einfach und offensichtlich, aber so weit konnten sie nicht geplant haben. Wären die Tags von den beiden platziert worden, wäre bereits eine Putzmannschaft dabei die beiden Jungs von der Inneneinrichtung zu kratzen. Nummer drei und sein persönlicher Favorit: die dritte Partei hatte zugeschlagen und ihnen eine Falle gestellt. Wer war denn daran interessiert, dass sie sich die Köpfe einschlugen, zerstritten und im Endeffekt nicht ins Ziel kamen? Richtig, die beiden Prüfer, die in diesem Raum waren. Aber wie war diese ganze Geschichte zu seinem Vorteil nutzbar?
“Tja sieht so aus, als hätten sich die Dinge geändert...“ Seine Stimme war kalt und abfällig, sein Blick galt Daisuke. “Sieht so aus, als würden die beiden uns loswerden wollen Daisuke-kun. Saki hier kann nicht an dich rangekommen sein, denn als ich hinter dir gelaufen bin warst du noch Bomben-frei und sonst war nur Kimihiro in deiner Nähe. Es ist also eindeutig, was hier gespielt wird, da sich die beiden ja auch zu kennen scheinen.“ Er wandte sich wieder Saki zu und schnaubte verächtlich. “Die beiden wollten warten, bis wir uns gegenseitig geschwächt haben um uns dann festzuketten und gemeinsam weiter zu kommen. Wie wäre es, wenn wir den Spieß umdrehen? Ich nehme mir meinen Verräter vor und du dir deinen, klingt doch sehr attraktiv.“ Bei diesen Worten zog er einen Kunai heraus und hielt ihn Saki entgegen.
Hoch gepokert, zugegeben. Aber er baute darauf, dass Daisuke wütend und verwirrt genug war, um auf den Bluff einzugehen. Immerhin, sie hatten schon vorher festgestellt, dass es die ein oder andere Parallele zwischen ihnen gab. Er hoffte allerdings auch, dass er das ausreichend realistisch rüber gebracht hatte. Das wichtigste war jedoch, das Saki das Schauspiel verstanden hatte. Wenn nicht, hatte er mit etwas Pech gleich drei Gegner an der Backe und das war mit angeknackstem Rücken eine eher unangenehme Aufgabe. Allerdings blieb noch eins zu sagen, bevor etwas WIRKLICH Dummes passierte. “Junko-san? Ich denke du kannst unseren Unmut verstehen und kannst darüber hinweg sehen. Wir werden die Einrichtung nicht beschädigen und ich schwinge nach dem Examen auch gerne den Putzlappen, wenn es so weit kommt.“
 

Misumi Kimihiro

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Beinahe hätte Kimihiro über sich selbst lachen müssen. Hatte er wirklich geglaubt, das Junko, die berechnende, kühle Vorzeige-Kunoichi Junko, auf eine einfache Frage hin ihren Gästen sämtliche Hintergründe ihres Testes verraten würde? Tja, für einen Moment hatte er es tatsächlich getan, doch mittlerweile war von ihm nichts mehr übrig geblieben, und die Situation schien einfach: Zwei Paar Genin mussten darum feilschen, weiterkommen zu dürfen.
Leider wurde diese scheinbar einfache Situation sofort von einem weiteren Überraschungsgast zunichte gemacht: Yuto schaltete sich erneut ein, und zwar indem er… ihnen ein Explosionssiegel präsentierte? Mit hochgezogener Braue blickte Kimihiro zu dem Prüfer herüber, der hinter Daisuke stand. Hatte er es ihm vom Rücken gezogen? Doch halt… nun gebot er den Anwesenden, den Blick Richtung Kei zu wenden, auf dessen Rücken nun ebenfalls eine kleine Briefbombe prangte. Instinktiv wandte Kimihiro den Kopf um und zerrte an seiner Weste um zu überprüfen, ob auch an ihm eine der zerstörerischen Sprengladungen haftete, doch nichts dergleichen. Bei dieser Erkenntnis blickte Kimihiro rasch zu Saki hinüber, der Kei das Siegel einfach so in die Hand drückte.
*Daisuke und Kei… und ausgerechnet Saki soll die beiden in die Luft gesprengt haben wollen?*
Zweifelnd blickte Kimihiro zu dem Duo wider Willen herüber. Zwar wohnte Kimihiro noch nicht wirklich lange mit der stillen Hyuuga zusammen, doch glaubte er bereits zu wissen, dass das Mädchen einfach nicht der Typ für einen solchen Anschlag war. Wenn Saki das Ehrgefühl der Hyuuga auch nur ansatzweise so verkörperte wie ihre ältere Mitbewohnerin Itoe, dann war es schlicht unmöglich, dass sie solch einen Plan verfolgt hatte. Andererseits konnte sich Kimihiro auch nicht hundertprozentig sicher sein. Was, wenn Saki doch vorgehabt hatte, Daisuke und Kei auszuschalten, um mit ihm, Kimihiro, ins Ziel zu kommen?
Missmutig sah Kimihiro dabei zu, wie Kei bedrohlich auf Saki einredete. Offenbar plante der Metallverbieger tatsächlich, sich für den vermeintlichen Betrug zu rechnen, und gleichzeitig eine Allianz mit Daisuke zu schmieden, in der Hoffnung, der Schwertkämpfer würde einen Illusionisten nur allzu gern gegen einen Metallmenschen eintauschen. Das Problem: Auch dessen konnte sich Kimihiro schlichtweg nicht sicher sein. Was also sollte er tun?
*Ah, mendokuse… der Kajiya war von Anfang nichts weiter als ein Risiko! Und jetzt auch das noch…*
Unsicher blickte Kimihiro zu dem jungen Genin aus Shirogakure hinüber, dann ging sein Blick zu Junko.
*Er will das Risiko tatsächlich eingehen, Gewalt anzuwenden, obwohl sie ausdrücklich…*
Bei der Erinnerung an Junkos Worte hielt Kimihiro kurz inne. Was genau hatte die Chuunin gesagt?
*Gewalt… der Raum sei nicht darauf ausgelegt, sie hätte selbst auf Gewalt keine Lust, und würde sie uns auch nur ungern anwenden lassen… hat sie sich wirklich so wachsweich ausgedrückt? Ja, doch, kein Zweifel. Sicherlich…*
Hastig fixierte sich Kimihiro auf Kei, der noch immer vor Saki stand und redete. Er konzentrierte sich ganz auf sie, und er hatte ein Kunai in die Hand. Bis er einen Angriff realisieren, ihn durchschauen, und reagieren können würde, wäre es sicherlich bereits zu spät, er konnte schlichtweg nicht mehr aus Kimihiros Sichtfeld verschwinden oder gar die Attacke aufhalten, wenn er sie denn überhaupt bemerkte…
Rasch formte Kimihiro, Kei fest im Blick, die nötige Fingerzeichenkette, an deren Ende er möglichst leise und sanft ein einziges Wort sprach: „Kanjou.“ Sollte der Junge nicht über exzellente Genjutsu-Fähigkeiten oder einen eisenharten Willen verfügen, so würde er sich in den nächsten Augenblicken einem immer stärkeren Gefühl gegenübersehen, das sich seiner auf völlig natürliche Weise bemächtigt, und irgendwann würde er ihm völlig verfallen. Denn das war die Macht des Kanjou, einer Illusion, wie sie gewaltloser nicht hätte sein können – bezogen auf physische Gewalt versteht sich. Denn was die Kunst, ausgeführt von einem geübten Genjutsuka, mit der Gefühlswelt des Opfers anstellen konnte mochte in manchen Situationen verheerender sein als jeder Schwerthieb.
Doch welche Emotion würde Kei befallen? Nun, Kimihiro hatte sich für eine Art Klassiker entschieden: Nagende Verzweiflung. Dieses Gefühl war insofern eine von vielen Illusionisten bevorzugte Emotion, als dass die meisten Menschen stets ein kleines Fünkchen Verzweiflung in sich trugen, und wenn auch nur in Form kleiner Selbstzweifel. Mache ich das richtig? Denkt sie gut über mich? Kann ich es schaffen? Aus solchen Unsicherheiten kann mit dem Kanjou schnell eine allesverschlingende Verzweiflung erwachsen. Nein, ich bin nichts, ich kann nichts. Es ist mir zu viel, ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin zu schwach, ich werde es nie schaffen, nicht heute, nicht morgen, niemals. Ich bin nicht gut genug, ich kann niemandem helfen, niemanden beschützen nicht einmal mich selbst.
Unbewegt stand Kimihiro weiterhin dort, wo er bei seiner Frage an Junko gestanden hatte. Sein Blick ruhte noch kurz auf Kei, dann drehte er sich wieder Daisuke zu. Dem Jungen durfte nicht entgangen sein, dass er ein Jutsu irgendeiner Art gewirkt hatte, doch gleichzeitig konnte er recht sicher sein, dass er nicht das Ziel gewesen war. Mit ruhiger Stimme fragte der Künstler seiner bisherigen Partner: „Und? Möchtest du dich mit dem Verletzten zusammentun? Ich für meinen Teil fände es überaus schade, wenn unsere Zusammenarbeit hier ein Ende finden würde. Vor allem, weil wir gerade gemeinsam auf der Siegerseite stehen.“
Mit diesen Worten wandte sich Kimihiro erneut Kei zu. *Was geht gerade in die vor? Zweifelst du bereits an deinen Plänen? Glaubst du schon, dass du ein Risiko eingegangen bist und verloren hast? Bist du endlich bereit, aufzugeben?*
 

Tetsuya Daisuke

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Die Situation schien sich mehr und mehr zu zuspitzen und das obwohl sich der Tetsuya ohnehin schon unbehaglich genug fühlte. Es waren so viele Punkte die aufeinander trafen und seine Wut grade in diesem Moment machte alles nur noch schlimmer. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, doch er hatte sich noch relativ gut im Griff. Warum er sich so gut zurück halten konnte, war klar. Junko hatte eine Regel aufgestellt und Daisuke hatte verdammt viel Respekt vor ihr, wenn man nicht sogar schon von etwas Angst sprechen könnte. Deswegen fiel es ihm zwar schon etwas schwer diese Prozedur über sich ergehen zu lassen, doch wenn ihn der eisige Blick der Kunoichi traf, war es als würde ihr Blick die angespannten Muskeln erschlaffen lassen.
Der Tetsuya schien also mehr oder weniger zu wissen was gut für ihn war, so entschloss er sich, irgendwie seine Spannung abfallen zu lassen. Er überlegte hin und her was ihn nun beruhigen könnte, denn er war sich seiner eigenen Kraft und den plötzlichen Wutanfällen. Wie so oft sorgte er sich etwas darum sich selbst nicht im Griff zu haben, allerdings versuchte er sich davon nichts anmerken zu lassen. Wenn er richtig wütend war, wer zügelte ihn dann? Konnte ihn dann wirklich noch jemand stoppen, wenn er sich selbst nicht mehr dazu in der Lage fühlte? Ihm fiel eine Lösung ein, doch dies war nicht unbedingt der passende Ort um zu meditieren… Deswegen begann der junge Mann tief ein und auszuatmen. Dies mochte vielleicht auf seine Mitstreiter eher bedrohlich wirken, da seine Mimik schon sehr schwer zu deuten war in diesem Moment. Sicher erschien es so, als würde er kurz vom Ausrasten sein, während er sich doch grade immer weiter von diesem Punkt entfernte…
Dennoch wurde der Tetsuya während er sich selbst beruhigte keineswegs unaufmerksam. Grade in diesem Moment war es wichtig sich auf die anderen Shinobi zu konzentrieren, um sich von dem geschehenen wieder ein wenig zu entfernen. Der sonst so ruhige Kimihiro erstaunte Daisuke besonders in diesem Augenblick. Seine sonst so passive Rolle war irgendwie einem selbstbewussten Shinobi gewichen, dies fiel Daisuke natürlich auch ins Auge. Er wusste nicht so recht was er davon halten sollte, doch er rechnete dem Vierauge dies als Pluspunkt an. Vielleicht fühlte er sich einfach nur siegessicher, oder dies war eine Situation mit der er besonders gut umgehen konnte, weswegen er aus sich heraus kam. Daisuke jedenfalls deutete dies keinesfalls als bedrohlich oder sonderlich merkwürdig, es war eben nur etwas anders. Und weiter ging es direkt mit der Teufelin. Dass sie die Frage mit den Regeln nicht genau beantwortet hatte, wunderte Daisuke gar nicht. Er war sich nun auch sicher, dass er aus ihr keine Informationen mehr ziehen konnte. Auf die Idee spezifisch nach bestimmten Dingen zu fragen, kam er gar nicht, er schloss sehr schnell mit diesem Thema ab, da ihn ihre folgenden Worte sehr irritierten. Hyuuga-san, das musste der richtige Name der schwarzhaarigen Schlange sein. Jetzt wo er sie so anschaute… Sie war eine Konohanin, genau wie Junko und Kimihiro, also doch keine Dame aus Soragakure… Und irgendwie sagten ihm die seltsam seltenen Augen des Mädchens in der Verbindung mit Konoha etwas. Er hatte dies schon einmal gesehen, nur wo? Es fiel dem Tetsuya schon sichtlich schwer sich auf lange Dauer so zu konzentrieren. Vor allen Dingen hatte er die Sorge dass er dann nicht wieder zur wirklich wichtigen Situation zurückkam, oder sogar einen wichtigen Punkt aus den Augen verlor. Er war eben nicht der hellste und das machte ihn grad tierisch wütend auf sich selbst, denn alle anderen hatten hier bessere Karten als er, dies war nicht zu bestreiten. Doch er hatte doch Kimihiro oder? Konnte er sich auf ihn verlassen? Er schien grade aus sich raus zu kommen und auch nützlich zu sein, aber… Moment… Was war das? Explosionstags? Wo kamen die denn her und wie zur Hölle konnte ihm dies entgangen sein? Daisuke wandte sich erschrocken um als er die Worte der Kunoichi hörte und blickte seinen besten Freund an der ihm grade ein Explosionssiegel vom Rücken entfernt hatte. Was machte der denn hier? Mit ernstem Blick musterte der Tetsuya den Rotschopf. Wie hatte die Hyuuga das gemacht? Im ersten Moment zweifelte Daisuke sehr an sich selbst, denn dieses bis jetzt so nichtsnutzige Weib hatte es wirklich geschafft ihn herein zu legen… Auch wenn ihn das grade maßlos aufregte, fiel etwas anderes von ihm ab. Da Yuto sich nun in diesem Raum befand, dämpfte dies etwas die Angst vor der Anwesenheit Junkos. Zwei Prüfer also, ein gut gesinnter und ein feindlicher… Eine ziemlich dumme Denkweise, aber allzu viel kann man von einem Nicht-Kopfmensch nicht erwarten oder? Er schluckte es wieder runter, denn er musste das hier durch stehen. „Gewalt ist verboten!“, mahnte er sich immer wieder selbst in Gedanken, was ihn mit einem Blick zu Junko doch mehr oder weniger zur Vernunft zwang. Zwar hätte nun Yuto ihn vor Junkos Retourkutsche schützen können, doch so sehr er seinem besten Freund vertraute, er wurde erst sitzen gelassen und er wollte es nicht darauf ankommen lassen, sich hier auf andere verlassen zu müssen.
Aber noch während er sich beruhigte, schlug ein weiterer Punkt auf, der Daisuke durcheinander brachte. Der Blick des Blondschopfes und seine so unangenehme Art zu reden, machten Daisuke auf ihn aufmerksam. Und was sagte der nun? Kimihiro und Saki versuchten Daisuke loszuwerden? Sollte dies etwa bedeuten, dass Kimi ein Teil dieser grässlichen Scharade war? Aber warum sollte er das mit Daisuke machen? Letztendlich war der Tetsuya doch nicht nur genug von sich selbst überzeugt, nein er wusste auch dass er gut war und für jeden Examenteilnehmer von Nutzen wäre. Also wusste er genauso gut, dass man seine Unterstützung sicher nicht aus der Hand schlagen sollte. Wieso also sollte Kimihiro, welcher wie ein schlauer Kopf wirkte, dies aus der Hand schlagen? Was ihn aber vor allen Dingen stutzig machte, war sein Argument. Kei sagte, er hätte dort kein Explosionstag gesehen, aber warum sollte Daisuke Kei glauben? Im Endeffekt war es seine Intuition, auf das der weißhaarige Zwerg sich verließ. Von Anfang an hatte er bei Kei das Gefühl gehabt, dass dieser derjenige wäre, der ihm zuerst ein Messer in den Rücken rammte. Während er sich Gedanken über diese verzwickte Situation machte, verstrich einige Zeit, sodass der Tetsuya kaum etwas mitbekam, bis er direkt von Kimihiro wieder angesprochen wurde. Was er nun tun würde? Daisuke hatte keine Taktik, doch mit dem folgendem was er von sich gab, machte er seinen momentanen Standpunkt sehr gut deutlich. Seine Stimme war recht gelassen, dafür dass er ja eigentlich nach wie vor wahnsinnig gereizt war, aber grade dies verlieh seinen Worten wohl noch mehr Nachdruck. „Was ich nun machen werde?“, begann er und stockte dann, wobei seine Stimme sich überschlug und er erneut ansetzte. „ER wird euch nun mal Eines sagen. Euer Spielchen hier, scheint ja für euch ganz amüsant zu sein. So langsam hat Er das Gefühl, ihr wollt Ihn alle verarschen, doch das werde ich nicht zulassen. Egal wer hier was, wie auch immer macht, ihr solltet euch bewusst sein, welchem Risiko ihr euch damit aussetzt. Tetsuya-sama kann mit einem Fingerschnipsen eure Eingeweide auf dem so wunderschön polierten Boden verteilen und falls ihr denkt, dass dies nicht passiert, da Er die Regel kennt und nicht versagen möchte, sollte ich euch etwas über Ihn sagen: Wenn ich richtig wütend bin, hindert mich nichts und niemand daran zu tun was ich will und wann immer ich es will, selbst wenn es mein eigenes Versagen bedeutet.“ Vielleicht klang dies wie eine merkwürdige Show, möglicher Weise war es dies auch, das kann sicher nur jemand sagen, der ihn wirklich kennt. Eines war aber schon sehr aussagekräftig: Er grinste die ganze Zeit, während er sprach und dies sogar sehr selbstbewusst. „Ich bin mal ganz ehrlich, auch wenn ihr dies sicher für dumm halten werdet: Ich traue keinem von euch richtig, aber von euch allen traue ich Kimihiro am meisten. Warum? Was soll ich mit einer Lügnerin und Schauspielerin, die ohnehin mehr als nutzlos für mich wirkt? Sie sieht ohnehin nicht aus als wäre sie in dem Alter Chuunin zu werden und ihre beknackte Show von eben zeigt mir, dass sie sicher bald sowieso als Kanonenfutter enden wird… Was soll ich mit einem Verletzten, der ohnehin von Anfang an eine Gefahr war? Nur weil er Türen öffnen kann wie er grade lustig ist, heißt das nicht, dass ich einen nichtsnutzigen Krüppel mit mir rum schleife, der mich doch selbst in Gefahr bringen könnte, oder mir sobald ich durch die Tür gehe dann doch ein Messer in den Rücken rammt… Außerdem, woher weiß ich, dass du mich nicht genauso bescheißt, wie die Schnepfe da? Kimihiro hat seine Nützlichkeit im Kampf bewiesen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er mich sprengen wollte, scheint er mir am nützlichsten zu sein.“ Mit diesen Worten wandte sich der Tetsuya an Kimihiro und lächelte ihn an. Was er in diesem Moment empfand? Nichts anderes als Wut, doch noch immer versuchte er dies vor den anderen zu verbergen. Ob dies so wirklich funktionierte während er tief ein und ausatmete, als wäre er kurz vorm Durchdrehen, war wohl sehr fraglich. „Also Kimihiro, ich denke wir sind uns beide sicher, dass wir hier zusammen rausgehen und diese beiden Nichtsnutze hier stehen lassen, richtig?“ Er wollte diese Verhandlungen so schnell wie möglich hinter sich bringen, wenn es sein muss mit noch mehr Nachdruck. Schließlich war ihm mittlerweile doch sehr bewusst wie gut seine Karten hier standen.
 
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Hyuuga Saki

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Hoch gepokert und verloren. So war das Leben, dennoch konnte sie sich trotz aller Provokationen zumindest sicher sein, dass Daisuke die Füße still hielt, doch hätte sie das Gewitter, welches gerade heraufzog auch nur im Ansatz in ihre Betrachtung mit einbezogen, so hätte sie diesen Fehler sicher nicht gemacht. Reaktion Nummer eins war eher ein eher abzusehendes Ergebnis gewesen und hätte vermutlich auch noch voll in das Konzept gepasst. Sie konnte seine Wut nachvollziehen, war aber auch etwas...amüsiert über die wenige Zurückhaltung die er da an den Tag legte, was sie allerdings hinter eiskaltem Blick und Pokerface verbarg. Und er wollte Chuunin werden? Kraft hatte er und dennoch strotzte er nicht gerade vor Intelligenz, was diese Kraft widerum in ihrem Wert minderte. Was Kimihiros Reaktion betraf, so war sie schon etwas überrascht. Klar spielte man hier aus was man konnte, aber bitte, musste er sich auf dieses niedere Niveau herablassen und alte Familienstreitigkeiten innerhalb der Hyuugafamilie breittreten. Natürlich ließ sie dies nicht kalt, es war Salz in einer offenen Wunde und brannte höllisch. Aber wer war sie denn, wenn sie nicht auchnoch das verbergen konnte, ja sogar mit einem zarten Lächeln überspielte? Ihre Gedanken kreisten, doch all das war noch erträglich, wäre da nicht diese verdammte Kacke mit den Explosionstags gewesen. Trotz aktiviertem Byakugan war sie nicht in der Lage gewesen Yutos Aktion vorherzusehen und war erstaunt, als dieser eines von Daisukes Rücken abzog. Von Junkos Worten begleitet, begann eine tonnenschwere Last auf ihre zarten Schultern zu drücken. Ihre Knie wurden weich, ich Herz raste förmlich und hämmerte unablässig gegen ihren Brustkorb. Das war ein mieses Spielchen und leider Gottes war klar von wem diese üble Täuschung ausgegangen war, von den Prüfern höchstselbst. Also hatte doch eine dritte Partei ihre Finger im Spiel. Die Hyuuga zitterte, leicht, kaum merklich und dennoch befüchtete sie, dass man es erkennen konnte. Die Gedanken der Hyuuga routierten und für einen Moment war sie wie in Trance verfallen. Abwesend und irgendwie war sie noch blasser um die Nase, als sie es eh schon war. Erst als Kei ihr das zerknüllte Stück Papier in die kalte Hand drückte, kehrte sie in das Hier und Jetzt zurück. Ihr Gesicht wies noch immer dieselben Züge auf, nichts hatte sich verändert. Siegessicher, Selbstbewusst wie eh und je. Innerlich allerdings war gerade eine Welt zusammengebrochen und mit Müh und Not behielt sie ihr Äußeres wenigstens im Griff. Kei zwinkerte ihr zu und in diesem Moment wohl der erste kleine Lichtblick, die Scherben ihres Versagens waren aber noch lange nicht beseitigt. Die Hyuuga war überrascht und entsetzt zugleich ein solches Vertrauen genießen zu dürfen, ein Vertrauen, dass dieser wildfremde Junge ihr zeigte, Kimihiro im Zuge des Examens aber einfach so abgeschaltet hatte. Ob es Stärke oder Schwäche Seitens des fremden Jungen war, vermochte sie in diesem Moment nicht zu sagen. Das nächste was geschah, sprach für die Fähigkeiten des Kajiya, seine Show war durchaus überzeugend und es lag nur an Saki diese ganze Situation mit den entscheidenden Worten in eine günstigere Lage zu drehen. Während Kei so mit dem Kunai vor ihr rumfuchtelte, wusste sie aber dann doch nicht so recht, was sie davon halten sollte und sie befürchtete schon dieses Zwinkern falsch interpretiert zu haben.
Wie bereits erwähnt, war Sakis Byakugan noch immer aktiviert und so sah sie wie Kimihiro ihren Partner mit einem Genjutsu belegte. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als ihr bewusst wurde, dass es nun endgültig vorbei war. Sie konnte kein Kai verwenden und was auch immer das für eine Illusion war, Saki honnte nichts für Kei tun und ohne Kei war sie aufgeschmissen. Zum ersten Mal seit langen reagierte sie merklich auf das was um sie herum geschah, indem sie einfach die Augen schloss und tief durchatmete. Daisukes Worte ließen sie kalt, sie war in diesem Moment weder für Beleidigungen noch Provokationen anfällig, die Situation allgemein wurde ausgeblendet und die Hyuuga konzentrierte sich nur auf sich selbst, auf ihr tiefstes Inneres, ihren Herschlag, ihre Atmung. Es galt eine schwere Entscheidung zu fällen, eine verdammt schwere und diesmal wollte sie sich einfach absolut sicher sein, das Richtige zu tun. So viele Möglichkeiten und doch zog sie nur so wenige in Betracht. Letzten Endes war es Loyalität die Saki schweigen ließ. Klar brannte sie darauf Kimihiro eins auszuwischen, natürlich hätte sie genügend Zweifel säen können um das Vorankommen der beiden Genin zu behindern, ja vielleicht sogar diese lockere Verbindung sprengen und das Ruder rumreißen können. Zum Schluss war es aber die Loyalität und das Wissen bereits verloren zu haben. So weh es auch tat, sie gab es ungern zu, aber als Bunke-Hyuuga, als eben diese Bunke-Hyuuga wie sie gerade hier stand, war es unmöglich überhaupt nur an Chuunin zu denken. Wut kochte in ihr hoch, auf sich selbst und befüchtete sogar, wenn sie jetzt die Augen öffnete, sich durch das Glitzern kleiner Tränchen veraten zu können. Übrigens eine Blöße die sie sich nicht auch noch geben musste. Es war viel Arbeit nötig. "Du nennst dich einen Kopfmensch, das einzige was an dir Kopfmensch ist, die Art und Weise wie es dir gelingt dich durch Selbstkritik in Grund und Boden zu stampfen. Du erkennst deine Fehler, aber leider erst nachdem du sie begangen hast. Vorausschauendes Denken, Saki..."
Man möchte meinen Loyalität sei etwas auf das man, wenn es drauf ankam keinen Wert mehr legen musste, aber genau dieses Denken vermochte es dem einen oder anderen Genin irgendwann das Genick zu brechen. In dem Kajiya hatte sie eine wertvolle Bekanntschaft gewonnen. Irgendwann würde man zusammen auf Mission gehen und dann wäre es fatal sich nichtmehr vertrauen zu können, ja vielleicht sogar zu hassen. Vielleicht wäre aber auch das nächste Chuuninexamen eine Gelegenheit unter Beweis stellen zu können, wie gut es war sich auf den einen oder anderen verlassen zu können. Vielleicht aber auch für dieses? Für Kimihiro galt übrigens selbiges. Wie sollte sie eine Mission unter ihm bestehen, wenn keiner von beiden auch nur daran dachte sich zu vertrauen. Nein, für Saki stand fest, dass ihre Zeit kommen würde. Aufgeben würde sie dennoch nicht, gemeinsam galt es jetzt mit Kei zusammen in Ketten an der Wand zu baumeln. Die Hyuuga hielt die Augen noch immer geschlossen, deaktivierte nun auch ihr Doujutsu und verbeugte sich. "Kimihiro-kun ich bitte dich darum das Genjutsu zu lösen. Viel Erfolg für das weitere Examen..." "Und hoffentlich reißt Itoe dir deinen verdammten Arsch auf..." Ein Paar Gemeinheiten zum Schluss und auch ihr ging es wieder etwas besser. Als nächstes schlug sie die Augen auf, drehte sich Junko entgegen und lächelte verbissen. "Hyuuga Saki und Kajiya Kei bleiben hier und hängen ihre Strafe brav ab." Und nun bitte einen Applaus für das überwinden ihres eigenen Stolzes, denn diesen hat sie sich nun wirklich verdient...
 
M

Mameha Junko

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Angesichts der neuesten Entwicklung ließ sich Junko doch tatsächlich dazu herab, durch hochgezogene Augenbrauen einen Hauch von Überraschung zu zeigen. Die ehrgeizige Hyuuga … gab auf? Zugegeben, die kleine Intrige, die sorgfältig von ihr selbst eingefädelt und von Yuto ausgeführt wurde, hatte Saki eher zufällig als Bauernopfer zum Inhalt, und dennoch war dieser Versuch, die Gruppe auseinanderzubringen und sie erhöhtem Stress auszusetzen, durchaus als wirklich miese Tour zu bezeichnen. Die Konoha-Chuunin ihrerseits hatte die Reaktionen der Prüflinge mit Interesse verfolgt und musste zugeben, dass sie die Reaktionen nicht ganz korrekt vorhergesagt hatte. Der sonst so ruhige und stille Kimihiro verhielt sich selbstbewusst und sicher, was aber – und das erkannte die Kunoichi – nur ein Fake war. Es waren nur kleine Anzeichen, wie häufigeres Blinzeln und ein leichtes Aufflackern von Unsicherheit hier und da, aber sie waren gerade für Junko, die weniger entfernt von dem Misumi stand und diesen nebenher auch noch kannte, durchaus erkennbar. Er hatte Angst? Aber wie gut hatte er seine Angst unter Kontrolle? Daisuke war gewohnt direkt und gewaltbereit, auch wenn sie nicht ganz verstand, warum er das Pöbeln in ihre Richtung unterließ, während sie bei Kei widersprüchliches Verhalten feststellte. Eigentlich war der kleine Kajiya außerordentlich enthusiastisch und emotional, und zwar in einer „Hoffentlich treffe ich starke Gegner, damit ich endlich mal eine Herausforderung habe“-Weise. Da passte auf einmal diese präzise Art und Weise, wie er seine Entscheidungen fällte und sich auch verhielt, so überhaupt nicht zusammen. Ob er sich immer unter Druck so verhielt? Die Widersprüchlichkeit in seinem Verhalten war definitiv ein Unsicherheitsfaktor, wenn man mal ganz davon absah, dass Junko der Meinung war, dass dieser Junge sich ein wenig zu früh zum Chuuninexamen angemeldet hatte. Andererseits war sie selbst bei ihrem Examen jünger als Kei gewesen und genauso grün hinter den Ohren. Vielleicht urteilte sie hier auch zu streng, vielleicht war Glück auch eine Fähigkeit, die sie besaß, wer wusste das schon?
„Ich wollte euch eigentlich gerade bitten, doch über Fehltritte hinwegzusehen und in Ruhe eine Lösung auszudiskutieren, aber …“ Saki sprengte diese Bitte gerade irgendwie, wenn man mal ganz davon absah, dass dieser Kommentar von Junkos Seite ziemlich gerissen (und gemein) gewesen wäre, da es den Verdacht vollkommen von ihr abwendete. „Saki, du sprichst nur für dich selbst, nicht für Kei. Bist du sicher, dass du das tun willst?“ Blöde Frage, natürlich war sie sicher. Für einen verschwindend geringen Augenblick meldete sich die paranoide Ader in Junko, die auf die Befürchtung hinwies, dass die Genin nunmehr dazu übergehen konnten, sie gemeinsam anzugreifen, aber der Gedanke wurde verworfen. Diese Gruppe war zu uneins und hatte mal ganz davon abgesehen Daisuke als Brenn- und Kraftpunkt. Es war unwahrscheinlich, dass diese hier eine Einheit bildeten, und selbst wenn sie es taten, hatte sie immer noch Yuto als Hilfestellung. Wie seltsam tröstlich doch der Gedanke sein konnte, einen feindlichen Kiri-Nin zur Seite zu haben und diese dann auch noch zu vertrauen. Verrückte Welt. Doch zurück zu Saki, die ihre Aussage anscheinend nicht wirklich zurücknehmen wollte. Auch wenn Junko es vermutlich nicht einmal unter Folter zugeben würde, war sie in diesem Moment beeindruckt von der kleinen Hyuuga, was sich mit ganz viel Mühe und Wahrnehmung auch in ihrer Stimme niederschlug.
„Darf ich dich fragen, warum du dich so entschieden hast?“
Möglich, dass Kimihiro, der Nachbar der kleinen Dame, da auch noch ein Wörtchen mitzureden hatte. Und das letzte Wort in Sachen des Kajiya war auch noch nicht gesprochen, und dass dieser viel zu ehrgeizig war, als dass er sich einfach an eine Wand ketten lassen würde, war zumindest für Junko nur allzu deutlich.
 
H

Hyuuga Saki

Guest
Oh bitte, als wäre das ganze nicht schon so schlimm genug sah man sie an als konnte man nicht glauben, was sie da gerade von sich gab, zumindest fühlte es sich so an. Sicherlich Einbildung, dennoch war es eine ekelhafte Situation und nagte zusätzlich an Stolz und Ehre. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte sie daran es zurück zunehmen, für den klitzekleinen Bruchteil einer Sekunde, aber ihre Entscheidung war bereits gefallen. Zurück gab es nicht mehr, nur noch vor. "Ja", antwortete sie knapp und voller Überzeugung. Tja und dann wollte die Mameha auch noch einen Grund von ihr Wissen. Zusätzliche Demütigung? So frei nach dem Motte: lernen durch Schmerzen. Die Hyuuga atmete einmal tief durch. "Was bringt mir ein Chuunintitel wenn ich dafür bereit bin alles zu tun, wirklich alles? Sogar das Gefährden späterer Missionen, indem ich einen Vertrauensbruch provoziere, nur um letzten Endes dann eventuell doch zu scheitern. Loyalität ist mir in diesem Fall wichtiger als irgendein Titel.", ein resigniertes Lächeln später und weiter ging die Erzählung. "Will man Teamwork leisten, so ist man doch gezwungen einander zu Vertrauen. Natürlich ist Kei verletzt, er ist in einem Genjutsu gefangen, ich bin nicht in der Lage ihm zu helfen, aber würde es wenn ich könnte und hätte ihn nicht mal zurück gelassen, wenn ich noch die Chance gehabt hätte weiter zu kommen. Immerhin...haben wir uns darauf geeinigt auf keinen Fall gegeneinander zu arbeiten. Ich hätte alles aufs Spiel setzen können und versuchen können einen Keil zwischen Daisuke und Kimihiro zu drängen, aber um welchen Preis? Hätte ich dann nicht sein Vertrauen verloren? Und wer garantiert mir das ich Erfolg hätte? Und überhaupt, dass ist es einfach nicht wert, selbst wenn es geklappt hätte.", Saki schluckte schwer und senkte dann den Blick. "Außerdem bin ich einfach noch nicht so weit, Junko-san." Und damit hatte sie alles gesagt was sie sagen konnte. Was ihr das jetzt gebracht hatte, dass wusste sie noch nicht. Vielleicht war es ein Fehler es nicht trotzdem zu versuchen... vielleicht erwartete man das von einem Chuunin, man war ja immerhin nur ein...Werkzeug.
 
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