Nekoyami Sakuya
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Missionsbeginn: "Affentheater"
Heute war ein besonderer Tag für Sakuya, denn er durfte endlich an einer Mission teilnehmen, die von ihm geleitet wurde. Bisher hatten seine Aufträge ihn außerdem noch nicht allzu weit an die Grenzen Soragakures getrieben, doch auch das würde sich an diesem schicksalshaftem Morgen noch ändern, da war sich der Blonde absolut sicher. Als der Brief mit den grundlegenden Informationen und eben vor allem mit der Nachricht, dass er leiten durfte, bei ihm angekommen war, musste er sich allerdings erst einmal beruhigen. Normalerweise bevorzugte der junge Genin es, hinter einem Anführer herzulaufen und einfach nur dessen Befehlen zu gehorchen, deshalb war die plötzliche Verantwortung wie ein Schlag ins Gesicht für ihn, den es zu verdauen galt, bevor er sich dem Rest widmen konnte. Wie ein Omen des Untergangs hatte der Brief ihn mit der Zeile „Missionsleitung: Nekoyami Sakuya“ begrüßt und ein mulmiges Gefühl war in seinen Eingeweiden aufgestiegen, weil er unter keinen Umständen eine Enttäuschung sein wollte, andererseits aber bestimmt von einer solchen Pflicht überfordert sein würde. Der einzige Lichtblick an jenem Tag war gewesen, dass es sich immerhin nur um eine D-Rang Mission handelte, bei der sie nichts Gefährlicheres zu tun hatten, als vandalierende Affen einzufangen. Was konnte dabei schon schief gehen? Schließlich hätte es schlimmer kommen können, er hätte jemanden im Team haben können, der ihn für jeden Fehltritt verspotten und seine Autorität untergraben würde, wann immer sich die Gelegenheit dafür auftat, da hatte er doch Glück, dass ausgerechnet … Okay, nein, er hatte Pech. Affenjagen und das beruhigende D waren eine Sache, doch Nekoyami Hatsune – Hatsu – sorgte irgendwie dafür, dass sich das unangenehme Gefühl in seinem Magen noch verstärkte. Natürlich hatte Sakuya nichts gegen neue Aufträge einzuwenden, weil er sich eine Salatschleuder kaufen wollte, deren Bild er schon seit Wochen an der Pinnwand in seinem Zimmer festgemacht hatte und er dementsprechend Zaster brauchte, aber mit einer Diva unterwegs zu sein, würde seine Nerven sicherlich mehr belasten, als er wollte. Nicht, dass er nicht gerne Zeit mit Hatsu verbrachte, aber er war manchmal so herrisch und gemein … Probleme über Probleme, die auf den Jungen einprasselten, der doch eigentlich nur auf eine Mission gehen wollte, aber zum Glück hatte er sich relativ bald beruhigt und freute sich mittlerweile sogar schon auf seine Reise in das Reich des Wassers. Er war noch nicht oft in den kleineren Dörfern gewesen, deshalb würde er sich alles ganz genau ansehen und versuchen, sich soviele Eindrücke wie möglich ins Gedächtnis einzubrennen, damit er später mit dem Wissen angeben konnte, das er dort sammelte. Ein wenig (oder viel) Nervosität ließ sich dennoch nicht vermeiden, daher war Sakuya deutlich zu früh dran. Aufgewacht war er schon, als die Sonne sich noch nicht einmal ganz über den Horizont geschoben hatte, um in seiner Aufregung seine gesamte Ausrüstung zu kontrollieren, das Haus blitzblank zu putzen (seine Mutter hatte ihn fast mit dem Staubsauger erschlagen, als er um halb 5 in ihrem Zimmer für Ordnung sorgen wollte) und Frühstück zu machen (dafür gab es ein Küsschen). Bewaffnet mit seinem Rucksack, Proviant und mehr oder weniger eiserner Entschlossenheit machte sich der Genin also auf den Weg ...
Man könnte behaupten, dass Sakuya etwas deformiert aussah, wie er durch die Straßen des Reichenviertels stapfte und immer mal wieder stehen blieb, um die Riemen seines Rucksackes nachzuziehen. Den Weg kannte er natürlich in-und auswendig, deshalb musste er nicht aufpassen, dass er sich nicht verlief und konnte sich auf den frühen Morgen und die zwitschernden Vögel konzentrieren, die auf den Wipfeln der Bäume um ihn herum saßen und ihn in seiner Wanderung zu begleiten schienen.
Der Blondschopf trug einen Kapuzenpullover mit einer Kängurutasche, die ziemlich ausgebeult war, seine Tasche und eine stabile Cargo-Hose mit sich herum. Auf seinem Kopf saß eine selbstgestrickte Mütze, weil der Morgentau den Tag noch etwas frisch machte und er wusste, wie wichtig es war, seine Ohren vor der Witterung zu bewahren, damit er sich keine Mittelohrentzündung holte. Ab und zu hörte man es aus seiner Bauchtasche träge maunzen, wenn er einem entgegenkommenden Frühaufsteher auswich oder sich die Schnürsenkel zuband, die irgendwie ständig aufgingen. Natürlich hatte er kein Tier verschluckt, sondern trug Nobu, die zu dieser frühen Stunde noch viel zu faul war, um eigenständig neben ihm herzulaufen. Da Sakuya eine Mütze für Hatsune mitgenommen hatte und diese ebenso in der Kängurutasche lag wie seine Taschenwärmer – für alle Fälle – war es dort wahrscheinlich unglaublich gemütlich. Der Nekoyami ließ sich allerdings nicht von den anklagenden Miauen stören, wenn er sich bewegte, und überquerte die Straße, bis er schließlich an dem Haus ankam, welches er gesucht hatte. Selbstverständlich hätte er einen Brief schicken können, um seinen Teamkameraden irgendwohin zu bestellen, aber Sakuya kam es besser und persönlicher vor, wenn er ihn direkt an seiner Türe abholte. Außerdem konnte er so darauf achten, dass sein Freund wirklich pünktlich auftauchte und etwas Anständiges frühstückte. Nicht, dass dessen Mutter nicht dafür sorgen würde, aber … Sakuya fütterte seine Freunde eben gerne, okay?
Er erklomm die hübschen Stufen zur Tür und betätigte dann die Klingel, ehe er auf Zehenspitzen ging und knapp durch das Fenster darin linsen konnte. „Hatsu?“, rief er dann, weil er sehen konnte, dass sein Zimmerfenster einen Spalt offen stand und hüpfte, weil er zu klein war, um sich anders ein Bild von den Geschehnissen im Inneren der Wohnung zu machen, was Nobu gar nicht gefiel, „Ich komme wegen der Mission …!“
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