Hyuuga Mari
Chuunin
Und ich flieg, flieg, flieg wie ein Flieger,
bin so stark, stark, stark wie ein Tiger,
und so groß, groß, groß wie 'ne Giraffe, so hoch. Wooohoohoo~
bin so stark, stark, stark wie ein Tiger,
und so groß, groß, groß wie 'ne Giraffe, so hoch. Wooohoohoo~
Mari fasste sich an die Schläfe und schloss die Augen. Kam dieses Lied schon wieder? Konnte das wirklich sein? Und dazu diese merkwürdigen Bewegungen.. so wirklich folgen konnte die 16-Jährige nicht mehr. Zumindest Aiko schien Spaß zu haben, sie riss zusammen mit einigen anderen Kindern die Arme vom Körper und formte diverse Figuren. Irgendwie sah die jüngere Hyuuga in ihrem Froschkostüm schon niedlich aus, das musste man ihr lassen. Mari musste leicht lächeln, sah dann an sich selbst hinab. Cowboy… Pardon, Cowgirl, genau das stellte die Kunoichi in diesem Moment dar. Mit einem großen Hut, einem grünen (bauchfreien) Hemd, einer braunen Lederweste, brauner Hotpants und langen Stiefeln. Ach so, die Handschuhe und der Gürtel durften nicht vergessen werden! Wo Yue den Kram so spontan nur aufgetrieben hatte? Bestimmt hatte die Mutter der Hyuuga diese ganze Aktion schon lange geplant gehabt. Die 16-Jährige wandte den Blick von der Tanzfläche ab und erinnerte sich daran zurück, wie sie in ihre momentane Lage geraten konnte. Der Morgen hatte ruhig begonnen, ahnungslos war Mari in die Küche geschlendert und hatte an ihrem Toast geknabbert. Dann - der Schlag. Kostümparty! Aiko - die kleine Schwester Maris - war aufgeregt durch das Haus gesprungen, heute wäre die große Kostümfeier in der Stadthalle des Suzaku-Bezirks und auf diese Festlichkeit gingen alle ihre Freundinnen. Die Stadthalle erstreckte sich über zwei Stockwerke und die untere Etage war an diesem Tag extra für Kinder eingerichtet worden. Da wollte Aiko natürlich unbedingt hin! Shirou? Der hatte herzlich wenig Lust, seine jüngste Tochter auf solch eine alberne Feier zu begleiten. Yue? Die sah eine Chance, den gesamten Nachmittag und Abend alleine mit ihrem Ehemann verbringen zu können, romantische Stunden zu zweit. Was hatte die Mutter also getan? Klar, sie hatte Mari aufgetragen, ihre kleine Schwester in die Stadthalle zu begleiten und ein wachsames Auge auf sie zu werfen. Und um die ganze Sache noch abzurunden, hatte Yue aus irgendeiner Ecke des Hauses ein verstaubtes Cowgirl-Kostüm gefunden, dass sie nach eigenen Angaben selbst einmal getragen hatte. Und es passte Mari perfekt. Super. Somit hatten sich die verkleideten Hyuuga-Geschwister also am Nachmittag auf den Weg zum Suzaku-Bezirk gemacht und nach einer kurzen Zeit in der Warteschlange hatte man sie in die Stadthalle gelassen. Hier war alles bunt dekoriert, Girlanden hingen unter der Decke, Ballons lagen auf dem Boden, flogen gen Decke oder waren an Säulen befestigt. Hier und dort hingen bunte Lampions und Regenbogenspiralen. In einer Ecke der Halle waren Tische und Stühle aufgebaut worden, aber es wäre keine lustige Karnevalsfeier, wenn nicht auch hier Konfetti und Luftschlangen zu finden wären. Im ersten Augenblick war Mari zu überfordert von den vielen Farben gewesen, deshalb schaffte sie es nur, einen kleinen Ausschnitt der vielen Dekoration wahrzunehmen. Hier gab es noch viel mehr zu entdecken - selbstverständlich.
So viel zu der Geschichte, wie die Hyuuga es geschafft hatte, als Cowgirl verkleidet in der Stadthalle zu landen. Die Musik aus mehreren Boxen hallte durch die großen Räumlichkeiten, die sich zunehmend mit allerlei verkleideten Personen füllten. Mari seufzte stumm, sah noch einmal zu ihrer kleinen Schwester, die vergnügt mit ihren Freundinnen durch die Gegend hüpfte. Warum musste Mari eigentlich aufpassen? Ganz abgesehen davon, dass hier ohnehin hauptsächlich nur Kinder herumliefen, war kein Mensch so lebensmüde, einer Hyuuga krumm zu kommen. Natürlich ließ die 16-Jährige Aiko nicht vollkommen aus den Augen, dennoch entschied sie sich, eine kurze Auszeit zu nehmen und an die großen Fenster der Stadthalle zu fliehen. Etwas weiter weg von der Tanzfläche und dieser allumfassenden Feierstimmung. Die Kunoichi schlängelte sich vorbei an Piraten, Hexen, Aliens, Hippies, diversen Tieren, Ninja (also Verkleidungen) und einigen auf den ersten Blick undefinierbaren Kostümen, bevor sie an den Fenstern ankam und nach draußen sah. Die Schlange vor der Stadthalle war noch länger geworden - wollten hier echt so viele Familien reinkommen? War doch jetzt schon genügend los. Mari verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue an - wie lange sie wohl bleiben mussten? Trotz allem wollte die Hyuuga ihrer jüngeren Schwester nicht den Spaß verderben…