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Suppenküche in den Slums

Hayabusa Kaya

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WHAT A MESS WE’RE IN
SO GATHER UP YOUR SINS
‘CAUSE IT WON’T BE SO COLD:
WHEN WE’RE LYING IN HELL WITH THE DEVIL

|I{•——»JOB: Brot für die Welt «——•}I|
Yagami Tamaki, Hayabusa Ray & Hayabusa Kaya
Inmitten der Hoffnungslosigkeit und Lethargie, die die Slums und ihre Bewohner fest in ihrem Griff hielt, gab es ein Leuchtfeuer der Hoffnung: ein Zufluchtsort, an dem es einen Sitzplatz, etwas sauberes zu trinken und etwas zu Essen für Jeden gab. Ganz gleich wer man war - was man war. Es wurden keine Fragen gestellt, keiner wurde verurteilt. Hier her kam man weil man Hilfe benötigte, etwas Warmes in den Bauch zu bekommen ersehnte. Für einen Moment die Kälte zu vergessen, die einem an diesem sonnenlosen Ort in die meist schmerzenden Glieder fuhr. Nicht nur den Körper zu wärmen, sondern auch den Geist: viele zerrten davon hier eine Anlaufstelle zu finden, wo Menschen waren, denen sie nicht egal waren - die Notiz nahmen von ihnen. Auch wenn die freiwilligen Helfer mehr als genug damit zu tun hatten die hungrigen Bäuche zu füllen ... versuchten sie sich auch Zeit zu nehmen und dann und wann dem einen oder anderen ein offenes Ohr zu schenken. Dieser Ort war mehr als nur eine Suppenküche: für so Viele ...

"Ich mache mir wirklich Sorgen..." raunte der sportliche Mann und strich sich durch die kurzen, braune Haare. So weit Kaya zurückdenken konnte, hatten sie ihm schon immer wild zu allen Seiten abgestanden. Seine Gesichtszüge waren allerdings inzwischen älter, er war blasser geworden und der Stress, wie auch die Bürde seines Ehrenamtes waren ihm inzwischen deutlich anzusehen. Er war der erste Schwarm des Rabenmädchens gewesen - was ein wohl gehütetes Geheimnis war. Ebenso...wie die Tatsache, dass sie leider nur all zu vertraut war mit diesem Ort. Nicht nur mit der Suppenküche, sondern allgemein - mit den Slums. Er musste jetzt Mitte dreißig sein, wenn sie sich nicht irrte. Sicher war sie sich allerdings nicht. Es spielte auch keine Rolle. "...ja. Ich mir auch..." gestand die junge Hayabusa ein und verschränkte die Arme. Niedergeschlagen senkte sie den Kopf leicht. "Hey...seit wann lässt das Rabenmädchen denn den Kopf hängen!" scherzte er und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. Kaya schenkte ihm daraufhin einen strengen Blick, konnte sich allerdings ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das er sie mal so nennen würde... "Ich habe überall nach ihm gesucht, konnte ihn aber nirgends finden." fuhr sie fort, mit ernster Miene und nachdenklichem Blick. Sie ging im Geiste nochmal alle Ort durch, an denen er sich üblicherweise so herumtrieb ... doch die hatte sie alle abgeklappert. Katsuki seufzte schwer - er war nun schon seit vielen Jahren einer von mehreren freiwilligen Köchen hier und kannte inzwischen nahezu alle Stammgäste. Ein besonderes Sorgenkind für ihn und Kaya war einer der Jungs: Reks. Er war nur wenig jünger als Kaya selbst, aber war dennoch zu einem ihrer Schützlinge geworden. "Er wird schon wieder auftauchen... du weißt doch selbst wie es manchmal ist." versuchte er die junge Kunoichi aufzumuntern, was diese zu schätzen wusste: aber nicht annehmen konnte. Eben weil sie wusste wie es war... machte sie sich nur umso mehr Sorgen. Ob sie einen ihrer Freunde fragen sollte...? Shunsui war nach wie vor auf Mission, ansonsten wäre er ihre erste Anlaufstelle gewesen. Joudan hatte ihren Liebsten begleitet - also konnte sie ihn auch nicht fragen. Ob Ray ihr helfen würde...? Nachdenklich neigte sie ihren Kopf leicht. Eigentlich...wollte sie ihn ungern nach hier unten holen. Er war wahrhaftig wie ein Falke und brauchte seine Freiheit, den freien Himmel - und dem war er hier so fern, wie sonst nirgends in Soragakure. Was schon ironisch war, wenn man bedachte, dass sie im Himmel schwebten. Also die einzelnen Plattformen, nicht sie selbst. Obwohl das dank ihrer Claneigenen Justus gar nicht mehr so weit entfernt war von der Wahrheit... vielleicht konnte sie Tamaki fragen? Ihn hatte sie zwar gerade erst auf der letzten Mission kennen gelernt... aber dennoch vertraute sie ihm. Sie hatten gut zusammen gearbeitet und sie mochte ihn - aber... wollte sie ihm wirklich einen Aufenthalt in den Slums zumuten? Mehr noch - ihm zumuten in die dunkelsten und gefährlichsten (ganz zu Schweigen dreckigsten) Ecken Soragakures vorzudringen....? Nein. Das konnte sie von ihm nicht verlangen: das konnte sie von Niemanden verlangen.

"Ich werde ihn finden." verkündete sie schließlich entschlossen. Das würde sie auch - ganz bestimmt! Zum Glück war sie bei der Suche ja auch nicht völlig allein: Saku war an ihrer Seite und würde ihr sicher weiterhelfen können. "Du solltest jetzt gehen." kam es plötzlich mit ernster Miene von Katsuki. Erschrocken fuhr Kaya leicht zusammen. Was?! Hatte sie etwas falsches gesagt? Katsuki schon zu lange von seinen Vorbereitungen abgehalten? Aber er hatte doch um diese Unterredung gebeten...! Unwillkürlich schmunzelte der Ältere, mit einer solchen Wärme in den Augen, dass sich eine leichte Röte auf Kayas Wangen stahl. So ganz ließ einen eine ehemalige Schwärmerei eben nicht los, ganz gleich wie unerreichbar sie gewesen war. "Wir bekommen heute Hilfe von zwei Genin, die die Dorfverwaltung uns zur Unterstützung schickt." erklärte er und nickte ihr leicht zu. Er wusste um ihr Bemühen, diesen Aspekt ihres Lebens vor ihren Kollegen und Kolleginnen zu verbergen. Er musste nicht weiter reden, es war vollkommen klar, dass es besser für sie war nun aufzubrechen, bevor eben jene Verstärkung eintraf. Sie selbst vermied es hier vor Ort aus zu helfen. An diesem Ort hingen einfach zu viele Erinnerungen ... doch sie half eben auf ihre Weise. Auch wenn sie die Slums inzwischen hinter sich gelassen hatte, hatte dieser Ort Spuren in ihr hinterlassen...

Sie nickte dem Brünetten entschlossen zu und wollte sich gerade umdrehen, als ihre Augen auf zwei ihr bekannte Augenpaare traf: das eine war mit den ihren nahezu identisch. "Ray...Tamaki!" grüßte sie die Beiden perplex. Irgendwie kam sie sich vor wie in einem schlechten Film: gerade hatte sie noch an die Beiden gedacht und nun kamen sie plötzlich die Straße entlang. Naja - insofern man das hier eine Straße nennen konnte. Sie standen vor dem Hintereingang zur Küche, an den Lieferungen gebracht und der Müll entsorgt wurde. Eine Art kleiner Hinterhof - wenn man so wollte. So grau und trostlos wie der Rest der Slums, allerdings mit einer warm leuchtenden Laterne erhellt. Zum Glück reagierte Katsuki blitzschnell, er hob zum Gruß die Hand: "Ah! Sehr schön! Dann sind jetzt ja die drei Freiwilligen da, die die Dorfverwaltung angekündigt hatte." Kaya runzelte leicht die Stirn - drei? Achso...ja! Natürlich! Das war natürlich eine hervorragende Tarnung. Sie war einfach eine weitere Freiwillige. Mit einem schiefen Grinsen sah sie zu den beiden männlichen Kameraden, während Katsuki die Chance nutzte sich vorzustellen: "Freut mich echt das ihr heute aushelft! Wir können jede Hilfe gebrauchen. Mein Name ist Minamoto Katsuki, nennt mich ruhig Katsuki. Ich bin heute der Küchenchef und euer Ansprechpartner. Wenn ihr irgendwelche Fragen habt - immer raus damit!"
 

Hayabusa Ray

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Die Slums waren bei weitem kein schöner Ort, ganz im Gegensatz diese Plattform, die im Schatten der anderen fliegenden Plattformen Soragakures lag, war ein Ort der Hoffnungslosigkeit und in den Augen von Ray ein einziges Gefängnis und genau das war der Grund, warum er heute hier war.
Dabei war der Hayabusa keineswegs der mitfühlende Typ. Es gab nur wenige Personen in seinem Leben, die er wirklich Freunde nannte. Da gab es Kurenai, seine Cousine, die ihm in mancherlei Hinsicht ähnlich war und von den Shinobi, die er bisher getroffen hatte, waren Kaya und Tamaki am ehesten so etwas wie Freunde. Beide waren ihm wichtig genug, dass er so etwas ein einen Beschützerinstinkt gegenüber sie entwickelt hatte. Kaya hatte er auf ihrer gemeinsamen Mission sogar ganz ehrlich gefragt, wie es ihr geht. Und Tamaki war einfach nur Tamaki, er mochte den Kerl und seine Oma, die eine begnadete Köchin war.
Aber die Slums waren kein Ort, wo sich Ray besonders oft aufgehalten hatte. Das lag nicht an dem Dreck oder der Hoffnungslosigkeit, die sie ausstrahlten, nein für ihn fühlten sie sich an wie ein Gefängnis und gefangen zu sein war etwas, wovor der Hayabusa eine Angst hatte, die die Züge einer ausgewachsenen Phobie trug. Das fing schon bei den engen Zimmern der Akademie an und war besonders schlimm, wenn seine Bewegungsfreiheit durch Fesseln eingeschränkt waren. Er war ein Raubvogel, ein Falke und gehörte unter freien Himmel und nicht hinter Gitter. Letzteres hatte zur Auswirkung, dass Ray entweder panisch oder apathisch wurde, je nach Schwere der Gefangenschaft. Hinzu kam, dass er Menschenmassen wenn möglich vermied. Eng beeinander zu stehen, sich gegenseitig anzurempeln verursachte bei ihm Atemnot und das dringende Bedürfnis einfach in die Luft zu springen und wegzufliegen. Ray's größter Traum war es zu fliegen, seine größte Angst genau das nicht zu können. Wieso also begab er sich freiwillig in die Slums? Denn diesen Job hatte er sich freiwillig ausgesucht.
Um das zu verstehen, muss man wissen, dass Ray auf seinen letzten beiden Missionen diese auch geleitet hat. Eine führte ihn zu einem Bauernstreit und die andere zusammen mit dem Rabenmädchen nach Getsurin, wo er Leibwächter für eine aufgeblasene Band spielen musste. Beide waren gut ausgegangen, aber beide hatten ihm auch bewusst gemacht, dass seine Unberechenbarkeit und sein sprunghaftes Verhalten als Teamleiter nicht unbedingt vorteilhaft waren. Sich um eine Teamkollegin zu kümmern erforderte ein Auge für seine Mitmenschen und wie viel schwieriger war es da ein Team zu leiten. Das erforderte Empathie und einen Blick für den Zustand seiner Mitmenschen, etwas was nicht unbedingt die Stärke des Hayabusas war, dem andere Menschen oft ziemlich gleichgültig waren. Und dann war da noch Bodo, seine innere Stimme, sein Herausforderer oder Beschützer? Letzteres hätte er nie gewagt laut zu denken, aber auch hier hatte er auf der letzten Mission mit Kaya merkwürdige Beobachtungen an sich festgestellt. Vielleicht würde dieser Job in den Slums ihn auch ein paar weitere Dinge über Bodo lehren.

Jedenfalls war er froh, dass Tamaki an seiner Seite war. Die beiden hatten sich vor der Jobverwaltung getroffen und waren dann gemeinsam den Weg in die Slums gegangen. Zuletzt waren sie gemeinsam in der Krabbenkolonie gewesen und hatten dort ziemlich viel Spaß gehabt und wie es der Zufall so wollte, sollten die beiden heute in der Suppenküche in den Slums aushelfen.
"Wir hätten einfach deine Oma mitnehmen sollen Tamaki." flachste Ray mit einem Lachen in den Augen, denn Tamakis Oma war eine ausgesprochen gute Köchin, die gerne und vor allem viel kochte. "Die würde die Slums wahrscheinlich im Alleingang versorgen." Er grinste und schlenderte mit den Händen in den Taschen seiner kurzen Hose gemütlich neben Tamaki her. Noch war er gut gelaunt, doch diese gute Laune legte sich, je näher sie den Slums kamen. Je größer und ausgeprägter die Schatten wurde, je dichter die Häuser zusammen standen und je mehr das Gefühl der Bedrückung wuchs, desto stiller wurde der Rothaarige. Eine Spur von Unsicherheit mischte sich in sein sonst so selbstsicheres Auftreten, wovon er nur hoffen konnte, dass Tamaki es nicht ansprach. Ray vertraute sich und vor allem seine Ängste nicht so gerne anderen an, eigentlich überhaupt nicht. Überrascht war er, als er schon von weitem Kaya erkannte und freudig stürmte er, in diesem Moment ganz der lebhafte Rotschopf, der er sonst war, nach vorne und begrüßte sie und mit einem unmerklich Kopfnicken auch den Tiergeist, der bei ihr hockte. Dann erst schüttelte er die Hand von Katsuki, der sich als Küchenchef und Ansprechpartner vorstellte. "Freut mich Katsuki, ich bin Ray, ebenfalls Hayabusa und hoffentlich bereit für alles, was heute auf mich zukommt." wobei er bei seinem letzten Satz etwas schief grinste. Ganz ungewohnt für ihn, war er sich ausnahmsweise echt nicht so ganz sicher, ob er wirklich für alles bereit war. "Ich wusste gar nicht, dass du auch mit dabei bist Kaya. Die in der Jobverwaltung haben gemeint, dass nur zwei gebraucht werden." wand er sich an Kaya und musterte sie genau. Irgendetwas an ihrer Ausstrahlung wirkte anders als sonst, aber noch kam der Hayabusa nicht darauf und ehe er weiter in das Rabenmädchen eindringen konnte, ergriff auch schon Katsuki wieder das Wort. "Jop, ich habe denen kurzfristig noch geschrieben, dass wir eine Person mehr gebrauchen können und deswegen sind wir jetzt drei." erklärte er ohne mit der Wimper zu zucken und da Ray keinen Grund hatte ihm zu misstrauen, nickte er die Erklärung auch widerstandslos ab. "Gut, dann wollen wir loslegen. Was sollen wir denn tun?"
 

Yagami Tamaki

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Vieles hatte er über die Slums Soragakures gehört. So vieles, dass Tamaki sich schon wunderte, warum er sie bis zum heutigen Tag nie besucht hatte. Ja, er hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, Sumiya-sensei beim Bau ihrer Klinik für die Armen zu helfen, aber seit er die blauhaarige Medic zum letzten Mal gesehen hatte, war wiederum einige Zeit ins Land gezogen und andere Aufgaben hatten ihn – und zweifellos auch sie – in Beschlag genommen. Und nun hatte es ihn schließlich doch noch hierher verschlagen. Obwohl der Suzuya wohl das typische wohlbehütete Kind war, schreckte ihn die raue, heruntergekommene Umgebung nicht. Vielmehr stimmte sie ihn traurig, denn es gab eine Sache, die er noch immer nicht verstand: Wie konnte es sein, dass neben den vielen Menschen, die auf den Plattformen gleich neben an ein gutes, wenn nicht sogar luxuriöses Leben führten, ein solches Elend herrschte? Soragakure war nicht arm und das hier waren trotz allem Plattformen, die hoch über der Erde schwebten. Eine absolute Besonderheit. Warum also hatte man sie so verkommen lassen? Vor Tamakis innerem Auge wurden die verfallenen Hütten zu hübschen, gemütlichen Wohnhäusern, Läden und Cafés, die Müllhalden zu Parks und Gärten und Hoffnungslosigkeit zu Zuversicht. So sehr war Tamaki in seiner Vorstellung einer besseren Welt versunken, dass er prompt über ein Lumpenbündel stolperte (das zum Glück auch nur ein Lumpenbündel ohne lebendigen Inhalt war). Ja ... Träumen war eine seiner Spezialitäten. Und wohl einer der Gründe, warum er Genjutsuka geworden war.
Entschuldigend sah er zu Ray auf und schüttelte sich den kurzen Schrecken aus den Gliedern. Es war ja nichts passiert, also konnte es direkt weitergehen. Aber der sonst so quicklebendige Hayabusa wirkte selbst nicht ganz glücklich, hier zu sein. Die unterschwellige Anspannung, die seinen falkenhaften Begleiter umgab, war kaum zu übersehen. Doch obwohl er natürlich neugierig war, was dahinter steckte (sonst wäre Tamaki nicht Tamaki gewesen), verkniff er es sich, nachzufragen oder genauer hinzuschauen. So ganz sicher fühlte er sich auf dem Terrain der Freundschaft zwar noch nicht, aber er legte zu viel Wert auf Diskretion, als dass er sie anderen gegenüber nicht auch gepflegt hätte. “Vielleicht wär’s wirklich eine Idee, O-baa-chan mit den Leuten von der Suppenküche bekannt zu machen.“, überlegte er laut und griff Rays Worte von vorhin wieder auf. Allerdings sah der Suzuya aus, als meinte er es tatsächlich ernst. “Man müsste natürlich schauen, dass wir Zutaten in ausreichender Menge auftreiben, aber ... sie hätte daran bestimmt Freude.“. Ein bisschen Schutz bräuchte die Oma natürlich auch noch, aber dafür würden sich doch ein paar Leute finden lassen. Nicht zuletzt waren sie ja in einer (fast) ähnlichen Mission hier und heute unterwegs.

Tamakis innere Welt wollte gerade Anlauf nehmen, diverse Szenarien zu entwerfen, wie sich das Projekt „Oma in der Armenküche“ am gescheitesten umsetzen ließe ... da stürmte Ray auf einmal neben ihm los. Der Suzuya zuckte im Moment des Kaltstarts zusammen, kam aber nicht umhin, dem quirligen Hayabusa ein Lächeln hinterherzuschicken. Was immer Ray hier draußen bedrückte – seinen innersten Kern hatte es nicht kleingekriegt. Als Tamaki dann auch den Grund für das plötzliche Davonstieben ausmachte, mischte sich Überraschung in seine Züge. Und eine Spur Sorge. Er hatte Kaya seit ihrer gemeinsamen Mission nicht mehr gesehen und freute sich, sie hier zu treffen. Aber wie war es ihr seither ergangen? Ein flüchtiger Blick huschte über ihr Knie, unauffällig, aber achtsam, so wie Tamaki die Geschehnisse um sich herum beobachtete. Doch eine direkte Nachfrage verbot sich ebenso wie bei Ray. Keinem der beiden wollte er in irgendeiner Weise zu nahe treten – dazu schätzte er sie viel zu sehr. “Kaya! Na, das ist eine Überraschung!“, grüßte er das Rabenmädchen ehrlich erfreut, bevor er sich ein wenig verstohlen in dem kläglichen Hinterhof umsah. Wie es wohl im Inneren der Suppenküche aussah? Weiter kam er nicht, denn direkt wie sie war, hatte Kaya auch schon den heutigen Auftraggeber gefunden. Diesem wurde natürlich ebenfalls eine Begrüßung zuteil. “Sehr erfreut, Katsuki-san. Ich bin Suzuya Tamaki.“. Tamaki verneigte sich höflich und lauschte dann dem kurzen Austausch zwischen Ray und Katsuki. Ihm kam ebenfalls nicht in den Sinn, an den Worten des Kochs zu zweifeln. Hier gab es bestimmt nicht nur Arbeit für drei Helfer, sondern für zehn. Katsuki kratzte sich nachdenklich am Kinn, dann schien er irgendeine Entscheidung getroffen zu haben. „Heute gibt’s einen kräftigen Eintopf mit Fleisch, Nudeln und Gemüse.“. Dass es nicht die erlesensten Zutaten waren, die dafür verarbeitet wurden, erwähnte er nicht extra. Man konnte es sich gut denken. „Das heißt, wir haben erstmal Unmengen an Gemüse zu schnibbeln, Fleisch zu zerteilen und, und, und. Während das Ungetüm vor sich hin kocht, müssen wir die Küche saubermachen, danach helft ihr bei der Essensausgabe und habt ein Auge darauf, dass alles halbwegs gesittet zu geht. Danach steht dann der große Abwasch und ein zweites Mal Putzen an.“. Er lächelte die drei Genin entschuldigend an. „Schätze, heut Abend werdet ihr spüren, was ihr alles gemacht habt.“. Mit einem nachdenklichen Blick streifte er Kaya, bevor er sich wieder an das gesamte Team wandte. „Bis auf die Fleischlieferung ist alles schon eingetroffen. Am besten geht ihr dem Lieferanten entgegen und gebt ihm ein bisschen Geleitschutz. Es ist schon vorgekommen, dass er auf dem Weg von der Brücke bestohlen oder sogar ausgeraubt wurde. Wer will’s den Leuten auch verdenken...“. Tamaki schluckte den dicken Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, still herunter. Ob er das alles durchhalten würde? Er hatte leise Zweifel an sich und seiner Kondition, aber nichtsdestotrotz war er hochmotiviert. Für den guten Zweck konnte man sich schon mal schinden. “Wir geben alles, Katsuki-san!“, bestätigte er dem Mann und suchte in Kayas und Rays Gesichtern nach Zustimmung. “Ich freu mich echt, euch beide wiederzusehen.“, lächelte er die beiden Hayabusa an. Der arme Saku wurde unterdessen weiterhin von Tamaki ignoriert, wenn auch nicht absichtlich. „Bis gleich!“, verabschiedete sich Katsuki vorläufig und zog sich in die Küche zurück. Die unmittelbare Aufgabe der Genin lag klar vor ihnen. Der Weg zur Verbindungsbrücke war nicht weiter schwer zu finden, aber Kaya würde unterwegs Gelegenheit haben, die Umgebung ein bisschen genauer im Auge zu haben. Vielleicht fand sich etwas – oder jemand – der einen Hinweis geben konnte?
 

Hayabusa Kaya

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Die pechschwarzen Augen der jungen Hayabusa waren matter als sonst: sie wirkten wie beschlagenes Glas. Dennoch ruhte eine gewisse Wärme und Zuneigung in ihren sonst so gleichgültigen Zügen beim Anblick ihrer beiden Kollegen. Sowohl Ray als auch Tamaki...beide waren ihr lieb geworden. Auch wenn es schwer fiel sich dies einzugestehen. Einerseits sorgte es sie, dass ausgerechnet die Beiden nun hier waren: andererseits erleichterte es sie...ja, es freute sie sogar irgendwie? "Es ist schön euch Beide zu sehen." grüßte sie die zwei ehrlich gemeint und lächelte sogar leicht, als sie ihnen zunickte. Katsuki hob überrascht die Brauen, versuchte sich die Verwunderung jedoch nicht näher anmerken zu lassen. Das restliche Gespräch ließ sie sich selbst entwickeln und zog sich bewusst eher zurück. An sich war sie...ruhiger, als man es von ihr gewohnt war. Bei dem Gedanken daran vorn zu stehen und Essen auszuteilen, verkrampfte sich ihr Magen massiv - niemals! Sie würde nicht an der Front stehen können; hier kannten sie doch so ziemlich Alle...! Und sie würde es nicht übers Herz bringen ihre Bekanntschaft zu leugnen. Viel zu sehr litten die Leute hier darunter eh schon ignoriert zu werden. Leicht schlug sie den Blick nieder. Was sollte sie nur tun... und würde sie es schaffen den Tag über diesen Job zu absolvieren? Dauerhaft auf den Beinen zu seinen? Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Zum Glück hatte sie noch was von O-baa-sans Schmerzmitteln dabei - auch wenn ihr jetzt schon schlecht wurde beim Gedanken an dessen bitteren Geschmack. Mit einem Nicken wandte sie sich schließlich zusammen mit ihren Kollegen herum um sich auf den Weg zu der Verbindungsbrücke zu machen...

"Ich hatte in den Slums noch etwas zu erledigen, deswegen bin ich schon hier." erklärte sie aus heiterem Himmel: gelogen war das nicht, auch wenn sie den wahren Grund ihrer Anwesenheit bewusst verschwieg. Obwohl diese Art und Weise der Verschwiegenheit für sie vollkommen normal war, fühlte es sich falsch an gegenüber Ray und Tamaki nicht offen und ehrlich zu sein. Außerdem...würde sie es schaffen den ganzen Tag durch dieses Mienenfeld zu gehen? In Gedanken ging sie die gemeinsamen Missionen durch- die mit Ray in Getsurin und die mit Tamaki in Kurobu. Nein... sie schätzte die Beiden zu sehr, als dass sie dieses Schauspiel würde aufrecht erhalten können. Davon abgesehen, würde sie ihre Kraft brauchen um diesen Job zu bewältigen ...trotz ihrer Verletzung und dessen, was dieser Ort in ihr auslöste. Kurz bevor sie die Brücke erreicht hatten, blieb das Rabenmädchen plötzlich stehen. Selbst wenn es ihr gelingen würde ihre Vergangenheit zu verschweigen - die Reaktionen der Besucher der Suppenküche würden sie verraten. Ray kannte sie einfach inzwischen viel zu gut und Tamaki war zu intelligent um sich derart in die Irre führen zu lassen. "Ich muss Euch etwas sagen..." gestand sie, nach wie vor mit gesenktem Kopf. Ihr Pony fiel ihr so ins Gesicht, dass es ihre Augen verdunkelte. Als sie sich sicher war, dass die Beiden ihr ihre Aufmerksamkeit schenkten, fuhr sie fort - sie fühlte sich taub, als wäre sie gar nicht wirklich anwesend - als wäre ihr Körper...nicht der ihre. Sie nicht sie selbst. Diese Distanz war nötig für sie um das Ganz zu überstehen. Falls die Beiden..sich dazu entscheiden sollten aufgrund ihrer neuen Erkenntnisse ihrerseits die Distanz zu ihr zu suchen. Es war reiner Selbstschutz: "...es gab eine Zeit, in der ich hier gelebt habe. Dieser Ort...war mein Zuhause." Immer wieder, wenn sie von daheim fortgelaufen war... "...diese Leute...sind mir wichtig." gestand sie, die Schultern angespannt und die Hände zu Fäusten geballt. Sie presste die Lippen fest aufeinander, als sie kurz pausierte. Ihr Kiefer war derart angespannt, dass er schmerzte. "...dieser...Job ist mir wichtig." - das war auch nicht ganz richtig... es war mehr als ein Job für sie, doch das wagte sie nicht einzugestehen. Zu groß war ihre Angst auf Ablehnung zu stoßen, gerade weil ihr bewusst war, das es keine leichte Aufgabe sein würde... gerade weil sie sehr wohl wusste, was dieser Ort mit den Menschen machte.
 

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"Ich freu mich echt, euch beide wiederzusehen." ertönte es nach der Einweisung von Katsuki, sie sollten einen Fleischlieferanten beschützen und ihm entgegengehen, von Tamaki, der daraufhin erstmal seine Verwunderung Ausdruck verlieh. "Ihr beide kennt euch? Woher denn das?" ein wenig neugierig war er schon, aber auch er freute sich. Irgendwie stimmte die Harmonie zwischen den drei Genin und das obwohl die beiden Hayabusa ganz offensichtlich etwas bedrückte. Auch wenn der Rotschopf wieder etwas quirliger war, hatte die Enge und Bedrängnis der Slums vor allem sein Herz fest im Griff und wirkte wie ein kleiner Dämpfer auf seiner Stimmung. Und auch Kaya wirkte etwas anders. Ihre Augen waren matt und funkelten nicht so, wie er es gewohnt war. Und nichtsdestotrotz schien die drei Genin in all dieser Hoffnungslosigkeit einige Lichtstrahlen zu umgeben. Ihr Lächeln, wenn auch schüchtern, bedrückt oder ein wenig verkrampft war ehrlich und echt.
Das Gespräch plätscherte anfangs dann auch einfach locker hin und her. Tamaki übernahm das Reden und erzählte von der gemeinsamen Mission von Kaya und ihm, während Ray es übernahm von einer gewissen, nervigen Band zu berichten, für die er und Kaya Leibwächter gespielt hatten.

"Ich hatte in den Slums noch etwas zu erledigen, deswegen bin ich schon hier." klinkte sich aus heiterem Himmel das Rabenmädchen in die Konversation ein und verblüffte damit den Rotschopf so sehr, dass er stehen blieb und damit auch Tamaki und Kaya zwang stehen zu bleiben und sich umzudrehen. Jetzt betrachtete Ray seine Clanschwester doch etwas genauer. Sie schien irgendwie nicht sie selbst zu sein, sondern weit weg zu sein. Und wo war eigentlich Saku, ihr Rabengeist? Im Gegensatz zu Tamaki konnte er den Tiergeist wahrnehmen und verstand sich sogar ganz gut mit ihm. Jetzt worüber er nachdachte, war es eigentlich ziemlich verwunderlich, dass er nicht da war. "Ist was mit dir...?" ergriff der Hayabusa nun das Wort und richtete die schwarzen Augen auf Kaya, die in diesem Moment so gar nichts mit der selbstbewussten Kunoichi zu tun hatte, die er auf der gemeinsamen Mission kennengelernt hatte. Die Kunoichi, die regelmäßig kurz davor war einem gewissen Trommelspieler die Leviten zu lesen. "Ich muss euch etwas sagen..." kam es nun von Kaya, den Kopf gesenkt und nach unten schaute. //Was kommt denn jetzt?// Ray war überrascht und genau diese Überraschung spiegelte sich auch in seiner Miene und seine Aufmerksamkeit war zu 100% bei Kaya, die gerade gestand, dass dieser Ort ihr Zuhause war, die Leute ihr wichtig waren und der Job ebenso. Dabei waren ihre Hände zu Fäusten gepresst, der Kiefer angespannt und der ganze Körper bebte beinahe. Selbst Ray konnte sehen, dass das Geständnis dem Rabenmädchen gerade so gar nicht leicht gefallen war. Er verstand zwar nicht warum, denn immerhin war er nach ihrer ersten Mission schon davon ausgegangen, dass sie eine Verbindung zu den Slums hatte, aber das war ja auch egal. Im nächsten Moment überraschte er allerdings vor allem sich selbst, als sein Körper wie automatisch einen Schritt nach vorne tat und Kaya einfach in eine dicke, freundschaftliche Umarmung zog. "Dann sorgen wir dafür, dass dieser Job zu 10000% erfüllt wird, oder Tamaki?" er blickte kurz zu dem Braunhaarigen, ehe er Kaya nochmal fest drückte und für einen Moment einfach schwieg. Es gab gerade irgendwie auch nichts zu sagen. Wobei die Schwarzhaarige jetzt wahrscheinlich genauso überrascht über die Umarmung war, wie der Rotschopf selbst. Wann war es schon das letzte Mal gewesen, dass ihm eine Person so ans Herz gewachsen war, dass er sie einfach so in den Arm nahm? Hatte es das überhaupt schon in dem Leben des Wildfanges gegeben? Er war sich selbst gerade nicht ganz sicher, aber im Grunde war das auch egal.

Dann aber, ganz zu seiner eigenen Überraschung, denn scheinbar war er heute definitiv nicht er selbst, öffnete sich sein Mund wie von selbst und das was jetzt aus diesem herauspurzelte hatte er wohl auch noch nie jemandem so anvertraut. "Ich habe ein bisschen Angst vor den Slums." gestand er und die nächsten Worte waren fast schon ein bisschen Gestammel. "Also nicht vor den Slums direkt, sondern davor gefangen zu sein, ich... ich weiß auch nicht, aber in mir zieht sich alles zusammen, wenn ich das Gefühl bekomme, dass ich gefangen bin, dass ich nicht mehr atmen kann, wenn ich mich nicht mehr frei bewegen kann. Ich weiß auch nicht wieso..." jetzt war es an Rays Reihe ein wenig verschämt nach unten zu schauen. Im Vergleich zu Kayas Sorge war seine Angst irgendwie kindisch und er wusste auch gar nicht, was genau ihn dazu veranlasst hatte, sie ausgerechnet jetzt anzusprechen. "Aber: Davon lass ich mich heute nicht abbringen, vor allem nicht, wenn dir die Menschen hier so wichtig sind Kaya." fügte er mit fast schon gewohntem Elan hinzu und lächelte auf seine typische Art und Weise. Was war das nur ein seltsamer Start. Wie Tamaki wohl auf das Ganze reagieren würde?
 

Yagami Tamaki

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Was war denn nur mit Kaya los? Oder Ray? Während der rothaarige Hayabusa eher unterschwellig beunruhigt wirkte, schien auf seiner Clanschwester ein regelrecht drückender Schleier zu liegen. Nun, wirklich wohl fühlte er sich hier zwar selbst nicht, aber ... das konnte nicht alles sein. Tamaki schätzte seine beiden Freunde – ja, das waren sie – in vielerlei Hinsicht stärker ein als sich selbst, also waren es wohl keine Kleinigkeiten. Höchste Zeit, die beiden besser kennen zu lernen ... Jetzt gerade aber war ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um mit der Tür ins Haus zu fallen, und wenn man es recht bedachte, war es so oder so nicht Tamakis Art. Er verlegte sich auf seine übliche Strategie – das Beobachten – und beschloss für sich, heute ganz besonders gut auf die beiden aufzupassen. Gerade was Kaya anging, hatte er nach der letzten Mission ohnehin noch etwas gut zu machen.
Der Weg zur Brücke verging in Gesprächen über die letzten gemeinsamen Einsätze und boten so zumindest ein bisschen Ablenkung für die drei. Bis Kaya etwas offenbarte und Ray unvermittelt stehenblieb. Natürlich hielt auch Tamaki an, wartete aber erst einmal schweigend ab, da es so aussah, als wäre das etwas zwischen den beiden Hayabusa. Kayas Bemerkung, sie hätte hier schon etwas zu tun gehabt, maß er dabei noch gar nicht die Bedeutung bei, die sie eigentlich hatte. Schließlich musste sich niemand für Dinge rechtfertigen, die er oder sie in seiner Freizeit tat. Aber nein ... hier steckte mehr dahinter. Der Schatten über Kaya schien sich so verdichtet zu haben, dass Tamaki meinte, er müsse nur die Hand ausstrecken, um ihn greifen zu können. Wenn es nur so einfach gewesen wäre - er hätte ihn schnell fortgezogen. Aber was war schon einfach? Sein Bluterbe gehörte jedenfalls nicht dazu. Vielleicht war es hier und heute aber auch gar nicht notwendig.

Tamakis Augen weiteten sich, als klar wurde, dass Kaya ein Geheimnis teilen wollte. Es fiel ihr sichtlich schwer. Aber sie war Kaya. Sie war stärker. Als die Katze (oder der Rabe?) schließlich aus dem Sack war, wurde der Blick des kleinen Genin warm. Das Rabenmädchen, das sonst um keinen kecken Spruch verlegen war, sorgte sich um die Menschen, die hier lebten? Weil es selbst hier gelebt hatte? „Ach, Kaya...“, setzte Tamaki an, aber Ray wäre nicht Ray gewesen, wäre er nicht dem direkten Impuls gefolgt, seine Clansverwandte kurzerhand in den Arm zu nehmen. Tamaki lächelte herzlich, ob der lieben Geste. Sollte er vielleicht ...? Durfte er ...? Zögerlich trat der Suzuya einen Schritt näher, dann legte er behutsam die Arme um die beiden Hayabusa. Es war mehr eine Ahnung als eine tatsächliche Berührung. Sacht, kaum spürbar. Aber er war da. “Das werden wir.“, bestätigte er leise. Er wartete noch einen Moment ab, dann trat er zurück.

Kayas Geständnis sollte heute nicht das einzige bleiben. Tamaki hatte noch gar nicht recht verarbeitet, ob er gerade das Richtige getan oder nicht doch eine Grenze übertreten hatte, da offenbarte Ray, dass die Slums ihm mehr zusetzten, als er bisher hatte durchblicken lassen. Tamaki nickte sacht. Die Enge und das Elend ließen auch ihn nicht kalt und so konnte er die Gefühle in abgeschwächter Form doch nachvollziehen. Unterschwellig fühlte sich der Suzuya schlecht, nicht zu helfen, obwohl er es so einfach gekonnt hätte. Wie simpel es gewesen wäre, die drückende Stimmung aufzuhellen. Wie leichtsinnig. Und wie grausam gegenüber jenen, die er Freunde nannte. “Wir passen aufeinander auf. Und wir bringen das hier zum besten Ende für alle.“, versicherte der Suzuya Ray und Kaya gleichermaßen. Mehr konnte - durfte – er nicht tun. Tamaki kaute auf seiner Unterlippe. Er hatte das Gefühl, auch etwas preisgeben zu müssen. Ein Geheimnis gegen ein Geheimnis. Vertrauen gegen Vertrauen. Er holte Luft und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber als er ausatmete, stand das große Unbekannte noch immer unausgesprochen zwischen ihnen. Erschrocken über das, was er beinahe getan hätte, schluckte Tamaki schwer. Sein Herz fühlte sich an wie ein teerschwarzer Knoten, der sich zusammenzog. Was machte er denn da? Wie unvorsichtig war er nur geworden? Eigentlich sollte er gar nicht hier sein ... und auch keine Freundschaften schließen, die ihn leichtsinnig werden ließen. Dabei wollte er doch so gern mit Kaya und Ray befreundet sein ...

“Ich bin heute zum ersten Mal überhaupt hier, ...“, setzte er leise an und schob seine Gedanken in einem innerlichen Kraftakt beiseite. Zum Glück gab es etwas, das das Gespräch in eine andere Richtung lenkte und zumindest Kaya ein wenig ihrer Sorge nehmen konnte. “Aber ... irgendwo in der Gegend lebt jemand, der mir auch wichtig ist.“. Er ließ den Blick über die verfallene, schmutzige Straße streifen, in der sie angehalten hatten. Natürlich war der blaue Schopf, auf den er anspielte, nirgends zu sehen. “Ray, du kennst doch auch @Sumiya Saki-sensei. Ich hab gehört, sie ist inzwischen Chuunin geworden.“. Er fand ein ermutigendes Lächeln für Kaya. “Sieht so aus, als kämen hier einige der besten Leute her. Helfen wir denen, die es noch nicht so weit geschafft haben.“.

@Hayabusa Kaya @Hayabusa Ray
 

Hayabusa Kaya

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Let's burn in a blaze of glory
Let's put it out in a field of snow
You told me it's not my story
But I feel you wanna go
Saku konnte der bedrückten Stimmung seiner menschlichen Gefährtin nicht viel abgewinnen - oder besser gesagt, dem Gefühl der Hilflosigkeit, die es für ihn mit sich brachte. Am liebsten würde er sie in seine schwarzen Schwingen schließen um sie vor der Welt zu beschützen - doch das war keine Lösung... nicht einmal eine Option: war er doch nur ein Tiergeist. So kam es, dass er weit über dem dreiköpfigen Trupp an Sora-nins flog, in so großer Entfernung, wie er es gerade noch eben so wagte. Kaya hatte sich die finstersten, schmerzhaftesten Enden ausgemalt, die ihre seelische Verwundbarkeit mit sich bringen könnte. Doch im Gegensatz dazu kam es, wie sie es sich nie und nimmer hätte vorstellen können... Ray...umarmte sie...? Kaya blieb einfach wie eingefroren stehen, auch wenn sie das Kinn leicht hob. Was... ging hier gerade vor sich? Perplex und wie aus einem Reflex heraus legte sie ihre Arme um Ray, erwiderte die Umarmung, noch völlig überwältigt von der plötzlichen Geste. Bei dieser einen Überraschung sollte es allerdings nicht bleiben... noch bevor sie irgendwie die Chance hatte das Ganze nur ansatzweise einzusortieren, trat auch noch Tamaki heran und vervollständigte damit die Gruppenumarmung. Leider zog er sich zurück, ehe Kaya ihn richtig umarmen konnte - moment...seit wann wollte sie denn jemanden umarmen? Oder erwiderte eine Umarmung ohne zu zögern? Was... waren denn das für völlig neue Töne? Noch mehrmals blinzelnd, nach wie vor relativ überrumpelt von der Situation, war es Ray, der zum Glück die Aufmerksamkeit auf sich zog. Mit einem Geständnis von seiner Seite aus, welches ihm nicht leicht zu fallen schien...

...dabei sprach er genau die Worte aus, die Kaya sich bereits beim Gedanken an ihn und die Slums gedacht hatte. Dieser Ort...war kein Platz für einen Raubvogel. Aber während sie dabei an den fehlenden Himmelsblick gedacht hatte, überraschte er sie mit einer ganz neuen Einsicht: er... hatte Angst eingesperrt zu sein? "Es gibt keinen Käfig, der einen Falken wie dich halten könnte!" entgegnete sie plötzlich mit einem solchen Elan und einer solchen Überzeugung, dass es sie selbst überraschte: doch es war ihr voller Ernst. Ein breites Grinsen stahl sich auf ihre Züge, die sich dank der beherzten Geste der beiden Jungs deutlich aufgehellt hatte. Ihr gingen die Worte der Beiden durch den Kopf.. die von Ray:Dann sorgen wir dafür, dass dieser Job zu 10000% erfüllt wird, oder Tamaki? ebenso wie die von Tamaki Wir passen aufeinander auf. Und wir bringen das hier zum besten Ende für alle. Nach der Trennung von Shunsui hatte sie sich eigentlich geschworen ihr Herz zu verschließen und den Teufel zu tun jemanden an sich heran zu lassen. Sich nicht mehr angreifbar zu machen, wenn es nur irgendwie möglich war ... doch schon waren diese Mauern von Ray und Tamaki im Sturm erobert worden. Nur gut dass sie diesen Vorsatz nicht zum Teil ihres Kodex gemacht hatte. Die Beiden...waren wirklich ihre Freunde. Sie waren ihre Freunde. Freunde. "Ich danke euch." sprach die Schwarzhaarige in ruhiger, ungewohnt sanfter Stimme. Sollte sie...? Nein...sie war mehr als genug Risiken heute eingegangen. Für heute war es genug. Doch da hatte sie die Rechnung ohne Tamaki gemacht, der sie mit seinen Worten erneut im Herzen berührte. Verfluchter Mist! schimpfte sie innerlich, allerdings eher erleichtert als tatsächlich verärgert.

Ach zum Henker! Warum eigentlich nicht? Sie fasste sich ein Herz und verbeugte sich vor dem jungen Hayabusa, ebenso wie vor dem Suzuya. "Ray...Tamaki..." sprach sie Beide persönlich an, denn was folgte war ihr ausgesprochen wichtig: "...danke, dass ihr meine Freunde seid." Auch wenn sie sich nicht sicher war wie die Zwei über sie dachten: für sie war die Sache klar. Sowohl der Rotschopf, als auch der schüchterne Shinobi mit der liebevollen, kochwütigen Oma, waren für sie ihre Freunde. Wenn sie anders empfanden...dann war das in Ordnung. Es war ihre Sicht, ihr Gefühl, ihre Einordnung.
 

Hayabusa Ray

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Vielleicht war genau das, was seine Mutter damit meinte, dass sich in den Slums entscheidet, wer wirklich deine Freunde sind. Denn tatsächlich hatte der Rotschopf größere Verbindungen zu den Slums, als Kaya und Tamaki wahrscheinlich ahnten. Seine Mutter Aoi war hier aufgewachsen, sie war ein roter Wildfang, der sich mit Straßendiebstählen über Wasser gehalten hatte und mehr schlecht als recht für sein Überleben sorgen konnte. Nicht nur einmal hatte sie dafür Prügel bezogen, dass sie bei einem allzu riskanten Diebstahl erwischt worden war. Aber sie konnte einfahc nicht aus ihrer Haut, wenn Ray ein Falke war, sein Vater mit seiner stoischen Ruhe einem Adler glich, der über den Dingen schwebte, so war seine Mutter eine Elster, die es liebte ihr Nest mit glitzernden Dingen zu dekorieren. Sah man sie heute durch ihren eigenen, kleinen Juwelierladen tanzen, dann konnte man zumindest auf den Gedanken kommen, dass sich damit für diese Frau ein Lebenstraum erfüllt hatte. Dementsprechend kannte Ray die Slums aus den Geschichten seiner Mutter als einen grausamen Ort voller Dunkelheit, Härte und Überlebenskampf. Oft hatte sie davon gesprochen, dass die Slums für sie ein Gefängnis waren, aus dem sie Jun, Rays Vater, gerettet hatte.

Und lief in diesem Moment nicht eine ganz andere Rettungsaktion, als sich diese drei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein konnten umarmten. Das Rabenmädchen aus den Slums mit ihrem sanften Herzen hinter dicken, schwarzen Mauern. Der Falke, ein Sturmjäger, doch eigentlich vielleicht sogar auf der Jagd nach seinem eigenen Herzen und Tamaki, die schüchterne Katze mit ihren ungesagten Geheimnissen. Wurden hier gerade die ersten Glieder von starken Eisenketten namens Freundschaft geschmiedet ohne dass es einer der Beteiligten überhaupt mitbekam. Nicht, dass Ray sich darüber Gedanken machte, aber in diesem Moment schien zumindest der Himmel ihnen ein Signal geben zu wollen, denn die Wolkendecke brach auf und ein Lichtstrahl erhellte die drei Shinobi, genau in dem Moment, als sich Kaya für die Freundschaft bedankte, als ob er ihren Bund besiegeln wollte. Und auch Tamaki, wenngleich er nur eine schwache Umarmung dazu gegeben hatte, schien der Freundschaft im Grunde nicht abgeneigt zu sein. "Ich war auch nicht oft hier Tamaki und das obwohl meine Mutter hierher kommt. Und ja Sumiya Saki kenne ich. Falls du sie siehst, richte ihr meine Glückwünsche zur Beförderung aus." Scheinbar waren Tamaki und Saki besser befreundet, als Ray und die Blauhaarige. Aber in seinen Augen war die Mission, die sie zusammen bestritten hatten ganz gut gelaufen, weswegen es für ihn keinen Grund gab ihr nicht zu gratulieren.

Für Ray war die Sache jetzt zumindest sonnenklar. Die beiden waren seine Freunde, Punkt, Aus, Ende und beschlossene Sache. Kaya hatte er schon auf ihrer ersten gemeinsamen Mission ins Herz geschlossen. Sie war wie eine kleine Schwester für ihn, er wünschte das Allerbeste für sie und Tamaki, der kleine hatte seinen Beschützerinstinkt ausgelöst von dem der Rotschopf nicht einmal wusste, dass er ihn besaß. "Dann ist es abgemacht. Ab sofort sind wir Freunde." grinste Ray und hielt seine Faust in die Mitte, die darauf wartete, dass Tamaki und Kaya ihre Fäuste ebenfalls dazu gaben. Zumindest für den Moment war die Finsternis der Slums vergessen und Rays unbekümmertes Gemüt war wieder vorhanden. "Dann brauchen wir aber auch einen Namen." sinnierte er vor sich hin, ehe er schon den ersten Vorschlag macht. "Wie wäre es mit A-Team. Also weil A in jedem von unseren Namen vorhanden ist." Ray grinste schief, denn er hatte wirklich keine Ahnung, ob das ganze von Kaya und Tamaki angenommen wurde. Wobei sich A-Team in seinen Augen gar nicht mal soo schlecht anhörte, aber vielleicht hatten die beiden anderen ja bessere Ideen.
 

Yagami Tamaki

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Der Stein, der Tamaki vom Herzen fiel, besaß eine veritable Größe. Rays Worte und Geste - und vielleicht auch ein kleines bisschen seine eigenen – hatten geholfen. Kaya wirkte um so vieles erleichtert und auch ihrem Clansbruder war es gelungen, den drückenden Schatten abzustreifen. Und Tamaki? Der stellte fest, dass ihm nach dieser liebevollen Szene ein kleines Lächeln im Gesicht stand. Ja, auch seine eigenen Schatten waren vielleicht nicht fort, aber doch in den Hintergrund getreten und er begann sich besser zu fühlen. „Wenn ich sie sehe, richte ich ihr deine Glückwünsche aus.“., antwortete er Ray. „Ich muss ihr selbst auch noch gratulieren.“. Tatsächlich hatte er Saki nun schon eine geraume Weile nicht mehr gesehen und wusste auch nicht, wie weit ihre Pläne, hier unten eine Klinik zu errichten, mittlerweile gediehen waren. Umso mehr ein Grund, sie einmal wieder zu treffen – und dieses Mal vielleicht nicht unbedingt als Patient. Über Sakis Beförderung hatte Tamaki aber auch nicht überhört, was Ray noch gesagt hatte. Auch der wilde Rotschopf hatte also Verbindungen in die Slums, wenngleich nicht so unmittelbare wie Kaya oder Saki. Da fiel er selbst wieder einmal aus dem Raster, was in diesem Fall wohl eher ein glücklicher Umstand war. Der Suzuya hatte keinen einzigen Tag lang Hunger erdulden müssen, konnte jede Nacht ein warmes Bett sein Eigen nennen und hatte saubere Kleidung, Bücher ... ja, sogar eine Ameisenfarm. Dinge, für die er sehr dankbar war. Und doch litt er auf eine Weise, die so ganz und gar anders war. Still, so wie er immer war. Und obwohl er den Grund dafür, ja allein schon die Tatsache nicht offenbaren konnte, sollte auch er am heutigen Tag Heilung erfahren.

Als Kaya sich recht unerwartet verneigte und Ray und ihm für ihre Freundschaft dankte, zog sich der dunkle Knoten in der Brust des jungen Suzuya schmerzhaft zusammen. Konnte er die Freundschaft überhaupt erwidern? Auf ehrliche Art und Weise, so wie die beiden es verdient hatten? Für Kaya schien es klar zu sein – ihre simple und doch so tiefgehende Geste sprach Bände. Und Ray? Machte direkt Nägel mit Köpfen und besiegelte die Sache ebenfalls. Tamaki war gar nicht aufgefallen, dass er die Luft angehalten hatte. Mit dem Bedürfnis nach Sauerstoff regte sich auch jenes, das der Suzuya gelernt hatte, nachhaltig zu unterdrücken: das nach echter, ehrlicher Verbundenheit. Halb erschrocken sah er auf Rays hingehaltene Faust, die ihm gerade erschien wie eine verbotene Frucht aus alten Legenden. Sie zu ergreifen würde Konsequenzen haben. Ebenso, wenn er es nicht tat. Tamaki fasste sich ein Herz, tat einen kleinen Schritt zur Seite und verließ den verhängnisvollen Weg, den sein Erbe ihm vorgezeichnet hatte. Ein Schritt in die falsche Richtung? Oder der erste heraus aus einer Illusion, die sein bisheriges Leben bestimmt hatte? Der Suzuya schloss seine schmale Hand zu einer nicht besonders eindrucksvollen Faust. Aber zum Glück ging es hier und heute nicht darum, jemandem eine runterzuhauen (nicht, dass er das sonst jemals versucht hätte), stattdessen hielt er sie schräg gegen Rays, so dass Kaya den Kreis komplettieren konnte. „Dann ... auf das A-Team? Und unsere Freundschaft.“. Irgendwie – vielleicht ja, weil sie wirklich Flügel besaßen - hatten die beiden Falkenkinder die tiefe Kluft zwischen ihm und der Welt einfach überflogen. Ob es funktionieren konnte? Er wünschte es sich, auch wenn er nicht wusste, ob er ein guter Freund sein würde. Mindestens ein Geheimnis würde er vor den beiden weiter verbergen müssen. Aber vielleicht funktionierte es trotzdem ... Versuchen wollte er es. Egal, was seine Mutter sagte. „Ich ... bin so froh, euch beide kennengelernt zu haben.“, schloss er mit leiser Stimme, aus der man das warmherzige Lächeln heraushörte - hätte es ihm nicht schon deutlich ins Gesicht gestanden.

Ein bisschen Arbeit wartete noch auf das neu ins Leben gerufene A-Team, aber sie alle konnten ihr wohl nun mit leichterem Herzen nachkommen. Am Brückenkopf trafen sie auf einen mittelalten Mann in schlichter, traditionell wirkender Arbeitskleidung. Seinen Schopf drahtiger, brauner Locken hielt er mit einem Haarband zurück und er zog einen kleinen Lastkarren hinter sich her. Er kam Tamaki vage bekannt vor. Was auf Gegenseitigkeit beruhte. „Oi! Bist du nicht Masatos Kleiner?“, rief der Mann, kaum dass er den Genin bemerkt hatte. Tamaki blinzelte. Na, das war jetzt ein bisschen peinlich. Aber ihm fiel gerade noch rechtzeitig ein, wo er den Kerl schon einmal gesehen hatte: im Büro seines Vaters. Es war um irgendwelche Würste und teuren Schinken gegangen. „Yoshinori-san ...? Seid Ihr der Fleischlieferant für die Suppenküche?“.
 

Hayabusa Kaya

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I can’t believe I’m losing my time by hating myself
Because I’m not spending it right
I’m done with the voices - Don’t care about fear
And try to remind myself:
I am still here.

Die nächsten Schritte fielen ihr ungewohnt leicht: denn auch um ihr Herz war es deutlich leichter geworden. Sie hatte tatsächlich Freunde gewonnen...richtig, echte Freunde. Obwohl sie sich so bemüht hatte nichts und niemanden an sich heran zu lassen, hatten die beiden Jungen es geschafft sich in ihr Herz zu schleichen. Schmunzelnd darüber, dass sie im Stande war sich diesen Fakt selbst einzugestehen - was ihrerseits von einer gewaltigen Entwicklung sprach - vergrub sie ihre Hände in die Taschen ihres Mantels und zog den Kragen noch etwas höher um ihre untere Gesichtshälfte leicht dahinter zu vergraben. Die Drei waren so unterschiedlich.. und doch hatten sie irgendwie zueinander gefunden. Ihr Blick wechselte von einem zum anderen, während sie so ihren eigenen Gedanken nachging. Das A-Team ... wie war er nur schon wieder auf sowas gekommen? Als sie sich über eine andere Kunoichi unterhielten, die scheinbar ebenfalls eine medizinische Ausbildung durchlaufen hatte und plante hier eine Klinik zu eröffnen, horchte sie mit halbem Ohr auf: irgendwas in der Richtung hatte sie auch schon gehört... dabei handelte es sich also um eine Bekannte der Beiden? Kaya hatte schon mit dem Gedanken gespielt dort vorstellig zu werden, ihre Hilfe anzubieten: aber... sie stand ja noch ganz an Anfang ihrer Ausbildung. Würde sie wirklich eine Hilfe sein? Verdammt. Sie war in letzter Zeit so durch den Wind und so voller Selbstzweifel: es nervte einfach und kostete kostbare Energie, die sie echt für anderes Besser gebrauchen konnte. Aber einfach so abstellen konnte sie es auch nicht...

Als sie den Blick wieder von der dreckigen Straße vor sich löste, die sie während ihres gedanklichen Monologes fixiert hatte, sah sie wieder zu Tamaki und Ray. Sie musste unwillkürlich Schmunzeln beim Anblick der Beiden, die sowohl äußerlich, als auch charakterlich kaum unterschiedlicher sein konnten. Wie sie wohl als drittes Glied des kuriosen Trios auf Außenstehende wirken würde? Sicherlich als dritte Komponente, die das Bild des merkwürdigen Shinobi Nachwuchses komplementierte. Als sie die Brücke erreicht hatten und den vermeintlichen Fleischlieferanten trafen, stutzte Kaya leicht. Er und Tamaki kannten sich? Masato....Masato wer? Fragend sah sie zu dem Brünetten und wollte eigentlich gerade nachfragen, als Saku hochschreckte. Er schoss hoch von ihrer Schulter und direkt unter die Brücke. Kaya folgte ihm instinktiv und ohne zu zögern - ließ die Drei auf der Brücke zurück. Mithilfe des Suimen Hokou no Gyou vermochte sie auf dem Wasser zu laufen, welches verdreckt war und von dem sich die Bewohner wohl wissend fern hielten. Doch scheinbar nicht dieser Bewohner: der Junge hatte sich unter die Brücke geschlichen und schien irgendwas zu planen: doch dank Saku wurde er nun von Kaya gegen die kalten Steine der Brücke gepresst und war gestellt. Als ihr Blick auf das vertraute Gesicht fiel, blinzelte sie mehrmals, ehe sie ihren Griff lockerte und den Jungen frei gab. Im Gegensatz zu ihr stand er im Wasser... ihm musste bitterkalt sein. "Was treibst du hier Yuma?" fragte sie streng, allerdings lag in ihrem Gesicht eine gewisse Sorge. Hatte der Bursche wirklich dem Fleischlieferanten aufgelauert und hatte diesen bestehlen wollen...? Nein... allein war er dazu nicht in der Lage. Natürlich...! Er war - "Tamaki! Ray! Beschützt den Lieferanten!" rief sie gerade noch, ehe plötzlich etwas auf der Brücke explodierte und dichte Rauchschwaden einem auf der Brücke die Sicht und die Luft stahlen. Kaya und Yuma hingegen, die unter der Brücke relativ sicher waren, bekamen lediglich ein paar kleine Steinchen und Staub ab, die sich von der Unterseite der Brücke ob der Erschütterung gelöst hatten. Kayas Augen weiteten sich: sie packte Yuma am Ärmel und zog ihn mit sich hinauf auf die Brücke. Mit etwas Abstand zum Rauch rief sie nach ihren Kollegen: "Hey! Alles in Ordnung?!"
 

Hayabusa Ray

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Tatsächlich ließen sich sowohl Kaya als auch Tamaki auf die verrückte Idee des Rotschopfes ein und nachdem Kaya mit ihrer Faust den Kreis komplettierte war das A-Team wohl gegründet. Dabei hatte der Falkenjunge nicht die Geringste Ahnung, was gerade in den Köpfen und Herzen von seinen beiden Begleitern vorging. Schließlich waren die beiden nicht seine ersten guten Freunde, wobei das auch nicht so ganz stimmte. Bisher gab es da nur noch Kurenai und die war ja auch irgendwie Familie, also wenn man es auf diese Art und Weise betrachtete waren die beiden schon seine ersten Freunde. Andererseits war Kaya ja auch irgendwie mit ihm verwandt, aber machten Verwandtschaftsverhältnisse eine Freundschaft weniger bedeutend oder wahrscheinlicher? Nicht das Ray darüber nachdachte, denn er genoss gerade einfach die Gemeinschaft von Tamaki und Kaya, die mit beschwingtem Schritt durch die Slums ging. Ray war eben Ray und das bedeutete auch, dass weder Kaya und Tamaki in diesem Moment schon einen Weg in sein Herz gefunden hatten. Denn auch wenn Ray außerordentlich freundlich sein konnte und es oberflächlich so aus sah, als ob er viele Freunde haben könnte, so hatte es bisher noch keiner wirklich tief in sein Herz geschafft. Wer jetzt an ein traumatisches Ereignis in der Vergangenheit des Jungen denkt, denkt falsch, denn der Rotschopf hatte das Privileg in einer liebenden Familie aufzuwachsen und noch keinen wirklich schlimmen Verlust zu erleben.

Dennoch war er seinem eigenen Herzen vielleicht noch viel weiter entfernt als Kaya oder Tamaki. Natürlich besaß er Gefühle, natürlich konnte er sich freuen und war auch mal traurig, wenngleich letzteres sehr selten vorkam. Doch ganz tief in seinem Inneren in seinem Wesen gab es eine Kraft, die wirklich tiefen Bindungen diametral entgegenstand. Seine fast schon krankhafte Sehnsucht danach zu fliegen, frei zu sein und sich in die grenzenlosen Lüfte zu erheben. Er war ein Falke und der Lebensraum eines Falken waren die Lüfte. Gewissermaßen stand er über den Dingen und in gewisser Hinsicht wähnte sich Ray über solch trivialen Dingen wie Freundschaft, Liebe, Beziehungen und Gefühlen, auch wenn er das nie von sich selbst behaupten würde. Dafür reichte sein philosophischen Blick, der bei anderen so manche Mauer durchbrechen mochte, nicht tief genug in sich selbst hinein. In Wahrheit kannte Ray von sich selbst auch nicht mehr als das was er anderen zeigte. Er war unberechenbar und diese Tatsache galt vielleicht sogar in allererster Linie für ihn selbst.

Doch all das beschwerte natürlich weder Herz noch Gemüt des Rotschopfes, wie auch, immerhin wusste er nichts davon. Die Slums hatten gerade ein bisschen von ihrer Düsternis verloren und die tiefen Emotionen, die Kaya und Tamaki ihm entgegenbrachten, hatten sogar die Tiefendimensionen seines Herzes ein wenig erwärmt. Aber jetzt galt es sich auf den Job zu konzentrieren und während Tamaki den Fleischlieferanten begrüßte, den er offensichtlich so kennen schien, wurde auch Rays Falkenauge von Saku gefesselt, der aufgeregt davonstob mit dem Rabenmädchen im Schlepptau. Sofort stieg die Alarmbereitschaft von Ray um mehrere Stufen und der Jäger in ihm kam heraus. Unberechenbar wie er war spannte er seinen Körper an, während die schwarzen Augen die Gegend absuchten und tatsächlich fündig wurden. Da waren Explosionssiegel in der Brücke versteckt und das gar nicht mal schlecht. Doch für die suchenden Falkenaugen des Hayabusa-Clans natürlich kein Problem. Ray wartete gar nicht erst ab, mit einem schnellen Satz war er bei Yoshinoro-san, der noch ein überraschtes "Huh" rausbringen konnte und im nächsten Moment auch schon mittels dem Dasshu no Jutsu aus der Gefahrenzone gebracht worden war. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment explodierten die Siegel, Rauch stieg auf und die Brücke wurden in ihren Grundfesten erschüttert.

"Wir sind in Ordnung." rief Ray, froh dass Kaya scheinbar nichts abbekommen hatte und blickte sich nach allen Seiten aus. Die Gegner hatte er noch nicht entdeckt, aber für den Anfang war es wahrscheinlich besser, wenn er in unmittelbarer Nähe von Yoshinoro blieb, zumindest bis er einen der Gegner entdeckte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er Tamaki gar nicht mehr sah. Wo war dieser denn nun abgeblieben? Ihn hatte doch wohl nicht die Explosion erwischt?
 

Yagami Tamaki

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Auf die bestmögliche Art und Weise überrumpelt, spürte Tamaki in sich hinein. Es fühlte sich alles reichlich seltsam an. Verboten und schön zugleich. Er, der nie mehr sein durfte, als der stille Beobachter, hatte jetzt Freunde. Beschlossene Sache. Der kleine Genin lächelte in sich hinein. Es war so anders als mit Kenta, von dem er nicht wusste, ob er ihn überhaupt Freund nennen konnte, ungeachtet der unbestreitbaren Vertrautheit zwischen ihnen. Es war auch anders als mit Saki, Pakura, Nanami oder Joudan, die er alle sehr schätzte, aber nie so nahe an sich herangelassen hatte, dass man von Freundschaft hätte sprechen können – was im einen oder anderen Fall gewiss auf Gegenseitigkeit beruht hatte. Aber jetzt war es passiert. Am allerletzten Ort, an dem Tamaki es erwartet hätte, wäre ihm der Gedanke überhaupt jemals zuvor gekommen. Während das definitiv unschlagbare A-Team weiter die schmalen, zugemüllten Straßen der Slums durchmaß, hing jeder der drei den eigenen Gedanken nach. Tamaki für seinen Teil hatte die Zweifel für den Moment vertrieben und spürte dem wohlig-warmen Gefühl in seiner Magengegend nach. Ja, irgendwie fühlte es sich an, als hätte er gerade den leckersten Kakao der Welt getrunken. Nur besser. Und ganz ohne Kakao.

Er fing Kayas fragenden Blick auf und hatte schon halb den Mund geöffnet, um dem Rabenmädchen zu antworten, da überschlugen sich die Ereignisse an der Brücke. Kaya selbst schien irgendetwas bemerkt zu haben und wie der Blitz schoss sie zwischen die Brückenpfeiler und damit erst einmal aus dem Blickfeld des Suzuya. Alarmiert, fuhr Tamaki zu dem zweiten Hayabusa im Bunde herum, doch auch der hatte etwas ... gesehen? gewittert? und sprang plötzlich auf den völlig verdatterten Yoshinori zu. In dem Moment, da Kaya eine Warnung zu ihnen heraufrief und nun auch der Suzuya die Situation erfasste, flog ihnen die Brücke um die Ohren. Und gefühlt die halben Slums gleich mit. Tamaki krachte rücklings in irgendetwas Hölzernes, das zum Glück schwächer war als sein Rückgrat und nachgab. Staub und Schutt fielen auf den Körper des kleinen Suzuya und für einen langen Moment tat sich gar nichts. Erst dann bemerkte Tamaki ein dumpfes Pfeifen in seinen Ohren. Er begann heftig zu husten und spürte einen scharfen Schmerz im Brustkorb. Aber schlimmer wurde es nicht, also war er wohl nicht stark verletzt. ’Was war das denn...?‘, dachte er noch wie betäubt und wischte sich den Staub aus den Augen. Die mattgelbe Wolke, die die Brücke eingehüllt hatte, legte sich allmählich. Aber wo waren ... “Kaya ... ? Ray ... ?“, krächzte er in die neblige Umgebung, die sich allmählich aus ihrer Schockstarre zu lösen begann. Erschrockene Rufe mischten sich den von Tamaki, hier und da rumpelte es und auch eilige Schritte waren zu hören. Der Suzuya vernahm davon noch nicht viel, klingelten ihm die eigenen Ohren doch noch zu sehr. Doch er rappelte sich auf und tappste in die Richtung, in der er den Brückenkopf vermutete. Ein Glück, die Brücke stand noch, wenngleich sie sichtlich Schaden genommen hatte. Ein noch größeres Glück aber war der Anblick der beiden Hayabusa und Yoshinori-sans, die alle miteinander unverletzt schienen. Den jungen Kerl, den Kaya bei sich hatte, konnte er derweil nicht zuordnen. „H-hey!“, machte Tamaki sich bemerkbar. Lauter als sein Ruf war zweifellos das Husten, das ihm folgte. Der Wind zerstreute den restlichen Staub rasch in den Straßen der Slums und die Sicht klarte allmählich wieder auf. “Seid ihr in Ordnung?“, fragte der Suzuya, nachdem er auf noch etwas unsicheren Beinen zu der kleinen Gruppe gestoßen war. Bis auf ein paar Kratzer und Prellungen schien ihm nichts weiter passiert zu sein, allerdings sah er aus wie ein Schwein frisch aus der Suhle. Sein Gesicht und die mattbraunen Haare waren grau vor Staub, nur hier und da glänzte ein wenig dunkles Blut. Die Klamotten waren nicht weniger dreckig und stellenweise zerrissen. Aus großen, türkisblauen Augen, in denen noch immer ein ordentlicher Schrecken stand, sah Tamaki zu seinen Freunden. An die Fleischlieferung dachte er gerade gar nicht mehr ...

@Hayabusa Kaya @Hayabusa Ray
 

Hayabusa Kaya

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They say that I'm a nightmare - Guess I'll catch you in your dreams
I come out of nowhere: I will haunt you in your sleep

Das warme Gefühl der frisch geschlossenen Freundschaft und die unsagbare Freude darüber wich in ihrem Herzen: stattdessen machte sich Wut in ihr breit. Ein gewaltiger Sturm an Wut, den sie Yuma entgegen schleuderte - immerhin vermochte sie sich soweit zusammen zu reißen, dass sie nicht direkt auf ihn einschlug. Nein, stattdessen schubste sie ihn ausgesprochen unsanft zu Boden - direkt zwischen die noch qualmenden Überreste der Brücke. Ob die Fleischlieferung selbst es neben dem Lieferanten geschafft hatte, danach vermochte sie jetzt gerade gar nicht zu sehen. "Habt ihr sie noch alle?!" schoss es aus ihrem missmutig verzogenen Mund hervor, während sie Yuma am Kragen hochzog. Zuvor hatte sie sich vergewissert, dass ihren Freunden nichts geschehen war und das es nicht zu Personenschaden gekommen war. Doch der Umstand, das Tamaki etwas abbekommen hatte, war der Grund für ihren Zorn das und das Risiko, was Yuma und die anderen eingegangen waren... "Ihr habt Menschen in Gefahr gebracht!" fuhr sie erregt in erhöhter Lautstärke fort. Yuma sah mit weit aufgerissenen Augen zu Kaya auf, als hätte er einen Geist gesehen. Die sonst so coole Kaya, das unantastbare Rabenmädchen, welches immer über den Dingen zu fliegen schien, war vollkommen außer sich. "Ihr habt euch selbst in Gefahr gebracht!" fuhr sie fort und schüttelte den Knaben vor sich leicht, der daraufhin versuchte sie von sich zu stoßen: "Ach sei doch ruhig!" entgegnete er ihr nun nicht weniger aufgebracht. "Was weißt du denn schon! Du hast es doch hier raus geschafft!" warf er ihr vor - vor Wut sammelten sich Tränen in seinen Augenwinkeln. Das wars - damit hatte er den Bogen überspannt. Plötzlich erklang schallend ein Klatschgeräusch, das ihnen von den grauen, dreckigen und äußerst baufälligen Gebäuden, die sie umgaben, entgegen geschallt kam. Kaya hatte ihm eine Backpfeife gegeben - eine, die es in sich hatte. Der Abdruck ihrer Hand zeichnete sich deutlich auf seiner dreckigen Haut ab. Sie leuchtete rot - schien aufgrund des plötzlichen Schlags zu pulsieren.

Auch Kayas Hand kribbelte aufgrund der Gewalteinwirkung unangenehm. Sie ballte sie zur Faust und ihre tiefschwarzen Augen wurden kalt - ebenso wie der Ausdruck in ihrem Gesicht. "Verschwinde. Bevor ich es mir anders überlege. Und sag den Anderen, dass sie mir besser nicht unter die Augen treten." ihre Stimme war so kalt und abgeklärt, dass sie einem einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Unschlüssig sah Yuma zu ihr auf - er zögerte und ergriff schließlich seine Chance um eilig davon zu rennen. Kaya sah ihm nicht nach. "Bitte lasst ihn gehen." sprach sie an ihre Freunde gewandt. "Er ist nur ein kleines Licht... ich werde mich später um die Drahtzieher kümmern." Ohja. Sie hatte bereits eine genaue Vorstellung davon, wer hinter diesem Attentat steckte. "Ihnen geht es gut?" fragte sie an Yoshinoro-san gewidmet und nickte ihrem Clanbruder anerkennend zu - sie war wirklich froh, dass dieser bei ihnen war und vermutete, dass er sein Dash genutzt hatte um sich und den Fleischhändler in Sicherheit zu bringen. "J-ja... mir geht es gut. Dank des jungen Mannes hier." auch er nickte Ray anerkennend zu und deutete eine knappe Verbeugung an, während sich Kaya Tamaki zuwandte. "Lass mich das bitte mal sehen..." bat sie und trat an die Seite des Brünetten. Mit ihrem Shinsatsu no Jutsu begann sie ihn zu untersuchen. Auf ihn konzentriert, lauschte sie dennoch den Worten von Yoshinoro-san. "Ich hab ja schon einiges erlebt... aber das." Der Schock stand ihm nach wie vor ins Gesicht geschrieben. "Sie haben mich überfallen, sogar geschlagen - aber das?! Eine Explosion...?!" Ja. Eine Entwicklung, die auch Kaya Sorge bereitete und der sie genauer auf den Grund gehen würde. Allerdings waren die Kinder der Slums... eigensinnig. Sie würde sie nicht erreichen, wenn sie Außenstehende mitnehmen würde. Deswegen war es wichtig, dass sie später allein ging. Eine Gefahr ging von ihren ehemaligen Weggefährten nicht aus - zumindest keine, derer sie nicht Herr werden könnte. Als ausgebildete Kunoichi gehörte schon mehr dazu um für sie gefährlich zu werden. Dennoch beschäftigte sie die Frage, woher sie die Briefbomben hatten und wer sie gezündet hatte. Gab es unter ihnen jemand mit einer Chakra-Ausbildung? Nein. Oder doch...? Vielleicht war unter ihnen inzwischen ein Akademieschüler? Das war nicht so weit hergeholt... immerhin hatte sie selbst damals neben der Akademie immer noch Zeit hier unten verbracht.

Als ihre Untersuchung abgeschlossen war, atmete Kaya erleichtert auf. "Nichts Wildes, das haben wir gleich." sprach sie an Tamaki gewandt und lächelte mild, ehe sie ihr Chiyu Ryoku no Jutsu nutzte um ihn zu heilen. Da sie inzwischen recht gut geübt war, ging es auch relativ schnell. Am längsten dauerte die Heilung einer seiner Rippen, die geprellt war. Als sie fertig war, seufzte sie erleichtert - aber auch erschöpft aus. "So. Jetzt bist du nur noch dreckig." merkte sie mit einem schiefen Grinsen an, während der Fleischlieferant sie völlig verdutzt ansah. "Huh..du bist eine Heilerin, Mädchen?" fragte er verblüfft - hatte er dem Rabenmädchen dies doch nicht zugetraut. Da er damit nicht allein war, zuckte Kaya nur mit den Schultern: "In Ausbildung, ja." bestätigte sie und sah zu Ray. "Dir geht es auch gut?" Allein aus Höflichkeit heraus war es wichtig ihn auch nach seinem Befinden zu fragen - das hatte sie inzwischen gelernt. Auch wenn Obaba eigentlich die Letzte war, die diesbezüglich die Schuldkeule schwingen sollte, versuchte sie Kaya beizubringen mehr Empathie zu zeigen. Das fiel ihr gar nicht so leicht... doch sie übte es. Nachdem sie sicher war, dass es ihrem Clanbruder gut ging, ließ sie ihren Blick über das Trümmerfeld gleiten - das war alles, was von der Explosion übrig geblieben war. Die Holzkarre des Lieferanten hatte es auch zerfetzt, ebenso einige Stücke seines Fleisches. Doch überraschend viele waren heil geblieben und lagen verstreut. Sicher in Tücher gehüllt und damit von jeglichen, äußeren Einflüssen geschützt. Ein paar wenige Brocken waren sicher in den dreckigen Fluss gefallen und inzwischen von der Strömung davon gespült worden... aber immerhin war noch irgendetwas übrig. "Wir sollten schauen was noch zu retten ist..." schlug sie an alle Anwesenden gerichtet vor und sah aus dem Augenwinkel zu Saku. Dieser verstand und erhob sich in die Luft um die nahe Umgebung nach weiteren Fallen abzusuchen - auch wenn es unwahrscheinlich war, war Vorsicht doch besser als Nachsicht.


Shinsatsu no Jutsu (Ärztliche Untersuchungstechnik)

Element: Keines
Typ: Sonstiges/Ninjutsu
Rang: D
Chakrakosten: E
Reichweite: Keine

Voraussetzungen: Igakugenron, Chakrakontrolle Stufe 2

Beschreibung: Ein Shinobi, der schon in der Lage ist medizinische Diagnosen zu stellen, kann dann diese Technik erlernen. Sie erleichtert den Prozess der Diagnosenfindung durch den Einsatz von Chakra. Indem dieses am verletzten Körperteil konzentriert wird kann der Heiler genauere Informationen über das Problem erhalten, zum Beispiel die genaue Lage gebrochener Knochen, die Tiefe von Wunden oder sogar Verunreinigungen dieser.

_________________________

Chiyu Ryoku no Jutsu (Jutsu der heilenden Kraft)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: C
Chakrakosten: C
Reichweite: Direkt beim Anwender

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 3, Chakramenge Stufe 3, Shinsatsu no Jutsu

Beschreibung: Mit Hilfe dieses Jutsus kann der Anwender sein Chakra dazu benutzen um Verletzungen zu heilen. Je nach Schwere der Verletzung ist dabei mehr oder weniger Können von Nöten - eine richtige Wunde ist schwerer zu heilen als ein einfacher Kratzer, ebenso würde er natürlich deutlich mehr Chakra verbrauchen.

Chakrakontrolle Stufe 3: Zu Anfang ist der Mediziner nur in der Lage kleinste Wunden, wie zum Beispiel Kratzer und kleine Schürfungen, zu verschließen, des Weiteren ist er in der Lage Blutergüsse zu stillen. Die Heilung dauert rund eine Minute.
Chakrakontrolle Stufe 4: Auf dieser Stufe ist der Heiler auch schon in der Lage schwerwiegendere Wunden, wie zum Beispiel oberflächliche Schnitte oder nicht allzu tiefe Stichverletzungen, zu verarzten. Die Heilung dauert rund eine Minute, bei Verletzungen niedrigeren Ranges nur mehr 30 Sekunden.

@Yagami Tamaki @Hayabusa Ray
 
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Hayabusa Ray

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Während die anderen in ihren Gespräch vertieft waren, suchten die scharfen, schwarzen Augen des Hayabusas die Umgebung ab. Mit so einem Anschlag hatte er in den Slums nicht gerechnet. Wieso sollten Leute aus den Slums auch eine Fleischlieferung für kostenloses Essen in den Slums überfallen? Das Hirn des Rotschopfes ratterte, doch er verstand die Zusammenhänge noch nicht. Wollten gewisse Parteien in den Slums einfach nicht auf Hilfe angewiesen sein? Spielte verletzter und vielleicht sogar falscher Stolz eine Rolle? Oder steckte eine graue Eminenz dahinter, welche die Slumbewohner hasste, gegeneinander aufhetzte und noch dazu das wenig Gute verhinderte, was in die Slums hineingebracht wurde. Yoshinoro-san hätte an diesem Tag sterben können, wenn sie nicht da gewesen wären. Mit diesen Briefbomben war immerhin nicht zu spaßen. Das wiederum stellte die Frage, wo diese Bewohner die Bomben überhaupt herbekommen hatten. Die waren doch normalerweise gut bewacht. Steckte doch ein Shinobi dahinter? Fragen über Fragen, aber zumindest vorerst schien sich die Sache beruhigt zu haben. Der Staub hatte sich gelegt, keine weiteren Fallen waren zu erkennen, alle hatten überlebt und Kaya war ziemlich aufgebracht.

Fast schon ein bisschen neugierig beobachtete Ray, wie Kaya den Slumbewohner zur Schnecke machte, ihm sogar eine ordentliche Backpfeife verpasste und schlussendlich in ihrer Stimmlage so kalt wurde, dass sogar Ray Schauer über den Rücken liefen. Kaya würde doch nichts Dummes tun oder? Er war sich nicht sicher, auch wenn er das Rabenmädchen etwas besser kannte, man konnte schließlich nie wissen und gerade waren jede Menge negative Gefühle in ihr am Herumwirbeln. Wut und Zorn waren sogar für den Hayabusa deutlich erkennbar, die tiefe Sorge um ihre Mitmenschen, die sich gerade darin zeigt, wie sie Tamaki behandelte, allerdings nicht. Ein wenig überrascht war Ray schon, als er nun sah, wie Kaya ihr medizinisches Wissen und Chakra verwendete, um Tamaki zu heilen. Er wusste gar nicht, dass das Rabenmädchen den Weg einer Heilerin eingeschlagen hatte. Wobei..., wenn er recht überlegte, dann passte es irgendwie zu ihr.
"Mir geht es gut." erwiderte Ray auf ihre Frage hin und betrachtete sie aus seinen schwarzen Augen. Nicht im geringsten ahnte er etwas von ihren inneren Kämpfen, ansonsten hätte er interessante Parallelen zu einer gewissen Braunhaarigen geschlagen. Sie war auch ein Medic und auch sie hatte sich selbst immer hinter andere gestellt, war fast schon rücksichtslos sich selbst gegenüber bis an die Grenzen gegangen, um andere zu retten. Vielleicht war das aber auch ein Charakterzug den jeder gute Medic in gewisser Form haben sollte. Das Verlangen andere zu retten. In diesem Fall wäre Ray sicherlich nicht die erste Wahl als Medic.

Jetzt näherte er sich seine Kollegin, legte ihr freundschaftlich die Hand auf die Schulter und versuchte ihren Blick festzuhalten. "Lass die Wut nicht an denen aus." beschwor er sie fast schon. "Wut, Rachsucht und Zorn zerstört vor allem dich selbst." Das war eines der Dinge, die er von seinem Vater beigebracht bekommen hatte und er war fest davon überzeugt, dass Rache und Gewalt der Seele des Ausübenden mehr schadeten, als irgendjemand anderem. "Kümmer dich um den Drahtzieher, erteil ihm meinetwegen auch eine Lektion, aber versuch auch zu verstehen, warum sie diesen Anschlag verübt haben. Vielleicht war es lediglich die berechtigte Wut auf ein ungerechtes System. Das macht ihre Tat nicht weniger schlimm, aber zumindest verstehbar." Ray hoffte wirklich, dass er mit diesen Worten zum Rabenmädchen durchgedrungen war.
Dann nickte er nocheinmal, wie zur Bekräftigung und begann damit die Fleischbrocken aufzusammeln. Immerhin waren noch einige übrig geblieben und auch wenn der Holzkarren zerfetzt war, so war es doch noch so viel Fleisch, dass jeder von ihnen einige Brocken würde tragen müssen.
 

Yagami Tamaki

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Ray, Kaya, Yoshinori-san ... sie waren alle wohlauf! Erleichtert stieß Tamaki den Atem aus und hustete dabei noch eine halbe Schubkarre an Staub ab. Allmählich legte sich auch das nervige Klingeln und Pfeifen – für jemanden, der eher Stille oder leise Musik bevorzugte, war es doch mehr als nur unangenehm. Aber solcherlei Gedanken waren in diesem Moment nebensächlich. Auch durch die dicke Watteschicht in seinen Ohren konnte der kleine (und ziemlich dreckige) Suzuya Kayas Wut noch hören, hätte er sie nicht klar und deutlich vor Augen gehabt. Beinahe tat ihm der abgerissene Junge leid, der rücklings in den Straßenschutt fiel, am Kragen gepackt und durchgeschüttelt wurde und sich kurz darauf noch eine gestandene Schelle einfing. Beinahe. Denn im Grunde hatte das Rabenmädchen Recht. Die Aktion war dumm und gefährlich gewesen. Nicht nur für die eigentlich involvierten Personen, sondern auch für alle Bewohner der Slums, die sich zufällig hier aufgehalten hatten. Was also war die Motivation dieses Jungen, dass er völlig zufällige Opfer unter Seinesgleichen riskierte? Vielleicht konnte Kaya später mehr Licht in die Sache bringen. Hier und jetzt würde er ihr nicht in den Rücken fallen und nur aufpassen, dass die Situation nicht doch noch eskalierte. Denn die kalte Wut, die von der Hayabusa abstrahlte, konnte er selbst ohne Taragan fast mit den Händen greifen, so klar und deutlich tränkte sie die Aura des Mädchens. Doch sie ließ den Jungen gehen und damit war es vorerst gut. Tamaki nickte matt. Er hätte ihm weder nachlaufen wollen noch können und war auch noch zu träge im Kopf, um an den unmittelbaren Ereignissen teilzuhaben. Seine Freunde und Yoshinori-san waren am Leben, er auch irgendwie ... und das war für den Moment genug.

In einem Blinzeln – so schien es Tamaki – war Kaya bei ihm. “Geht schon wieder ...“, wisperte er kratzig, wehrte das Mädchen aber nicht ab. Im Gegenteil, er stand sogar auffällig still (wenn auch vielleicht ein wenig schwankend) da und guckte staunend zu, wie das Rabenmädchen ihn mit Hilfe ihres Chakras untersuchte. Dass sie sich mit Kräuterkunde und allerlei Medizinischem beschäftigte, wusste er. Aber sie war bemerkenswert weit gekommen. Eher von fern hörte er da Yoshinoris Worte, die jedoch alarmierend waren. Schlimm genug, dass die Überfälle zum Alltag gehörten. Sogar geschlagen worden war er schon? Und trotzdem kam er immer noch her ... Der Suzuya wandte den Kopf zum Geschäftspartner seines Vaters. Mehr und mehr gewann er den Eindruck, dass vielen Menschen die Slums eben doch nicht so egal waren, wie es oberflächlich den Anschein hatte. Aber warum erschwerten es dann gerade die, denen geholfen werden sollte? Nicht alle, natürlich. Noch nicht einmal die Mehrheit. Aber die Taten weniger hatten Auswirkungen auf alle. Erst jetzt erfasste Tamakis Blick den völlig zerstörten Lastkarren. Das schöne Fleisch hätte den Menschen hier sicher gutgetan ... Die Einschätzung seines Zustandes lenkte seine Aufmerksamkeit zunächst jedoch zurück auf Kaya. “Das ist gut ...“, kommentierte er mit dankbarem Lächeln. Zwar hatte er nicht gedacht, schwer verwundet zu sein, aber es bestätigt zu bekommen, war dann doch beruhigend. Es gab ja auch so gruselige Dinge wie unerkannte Blutungen oder irgendwelche Gerinnsel, von denen man aus heiterem Himmel tot umfiel. Sagte zumindest seine Mutter. Aber die war auch eine Großmeisterin darin, ihm grausliche Dinge auszumalen, damit er sich ja nie zu weit von daheim entfernte oder mit den falschen Leuten verkehrte. Unnötig zu sagen, dass Tamaki genau das tat, wann immer sich die Gelegenheit bot. Oh, wie würde O-kaa-san sich freuen, wenn sie erfuhr, dass ihr behütetes Kind mitten in eine Explosion gelatscht war. Zumindest seine beiden neuen Freunde würden aber Gnade vor Mihos strengem Blick finden, dessen war Tamaki sich sicher. Nicht ganz ohne Skepsis zwar, aber wer könnte die beiden Hayabusa nicht mögen?

Erneut blinzelte Tamaki und stellte fest, dass Kaya seine Schrammen geheilt hatte, während er offenbar einmal wieder in Gedanken versunken war. Selbst die geprellte Rippe war wieder heile und das Atmen fühlte sich gleich viel leichter an. Befreit sog der Suzuya die Luft ein und bereute es gleich wieder, denn da war noch jede Menge Schwebstaub. Verlegen räusperte er sich und schaute Kaya dankbar an. Stimmt. Er war nur noch dreckig und das nicht zu knapp. Er stimmte in das Grinsen ein. “Katsuki-san wird mich kopfüber in den Waschzuber tunken, bevor er mich in die Küche lässt.“. Selbst in den Slums galten für die Lebensmittelverarbeitung Minimalanforderungen, die der Suzuya gerade unterbot. Mit einem Nicken stimmte er zu, das verbliebene Fleisch aufzusammeln, doch zuvor nahm Ray seine Clanschwester zur Seite. Tamaki schuf etwas Raum für die beiden, indem er einige Schritte beiseitetrat, doch er konnte die beschwörenden Worte des jungen Falken noch hören. “Ray-kun hat Recht. Da steht noch irgendetwas anderes dahinter...“, fügte Tamaki leise an. “Wenn du Unterstützung brauchst, sind wir da.“. Vermutlich kam die Hayabusa in den Slums ohne ihn weit besser zurecht, aber wenn er irgendetwas helfen konnte (und er könnte sicherlich), wollte er es tun.

Yoshinori mochte kein Hayabusa sein, aber er besaß ein gutes Auge dafür, welche Fleischstücken noch verwertbar waren. Es waren erfreulich viele und über den Rest freuten sich hoffentlich noch ein paar streunende Tiere. Zurück in der Suppenküche empfing sie bereits ein ungeduldiger Katsuki. „Da seid ihr ja endlich! Ist was-“. Sein Blick fiel auf Tamaki, der sich zwar ein wenig abgeklopft hatte, aber immer noch vor Dreck starrte. „Du da! Ab in die Waschküche. Meld dich bei Mira“. Er nahm dem betreten dreinschauenden Tamaki die Fleischportion aus den Armen und nickte in Richtung eines kleineren Nebengebäudes. „Und ihr erzählt mir mal, was passiert ist.“. Katsuki sah Kaya, Ray und Yoshinori der Reihe nach an. „Ihr seht ja aus, als hättet Ihr einen Geist gesehen, Yoshinori.“. Aber Geister oder nicht – viele sehr hungrige Münder warteten auf die tägliche Armenspeisung. Während Tamaki sich also zur Waschküche aufmachte, führte Katsuki die kleine Truppe in Richtung Küche. Es gab noch jede Menge zu tun.

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Zurück in der Suppenküche wurde Tamaki gleich mal, wie von ihm selbst angekündigt in die Waschküche gesteckt. Ray konnte sich dabei ein Grinsen nicht ganz verkneifen. Es erinnerte ihn an seine eigene Mutter, die ihn oft genug mit demselben Tonfall ins Badezimmer verfrachtet hatte, wenn er völlig durchnässt, verdreckt oder sogar beides nach Hause kam. Dann aber wandte sich die Aufmerksamkeit von Katsuki den verbliebenen drei zu, die aufgefordert wurden zu erzählen, was überhaupt passiert war.

"Einen Geist habe ich nicht gesehen..." fing Yoshinori an mit belegter Stimme zu erzählen. "... aber ohne die drei hier und vor allem ohne die schnelle Reaktion des Hayabusa-sans hier." Dabei deutete er auf Ray, der allerdings mit einer Handbewegung abwinkte. Ray war nicht gerade der, er sich um das Rampenlicht riß. "hättest du mich heute nicht mehr gesehen." beendete der Fleischlieferant seinen Satz, woraufhin ihn Katsuki ungläubig und schockiert anstarrte. "Wie denn das?" "Du kennst du die alte Brücke, die in die Slums führte. Nunja, ich hatte sie gerade mit meiner Fleischlieferung überquert, da stand plötzlich unser Shinobi hier neben mir und ehe ich reagieren konnte, hatte er mich gepackt und von meinem Fleischwagen weggezogen. Ich wollte erst protestieren, aber noch bevor ich Luft holen konnte, explodiert um mich herum alles. Der Fleischwagen wurde völlig zerstört und auch die Brücke hat einiges abbekommen." "Wer war das?" Katsukis Gesichtsausdruck war nicht leicht zu lesen und signalisierte irgendetwas zwischen Schock, Wut und Ungläubigkeit. "Bewohner aus den Slums, um die sie sich gekümmert hat." Dabei deutete er auf Kaya, ging aber nicht zu sehr in die Tiefe, immerhin wollte Kaya sich selbst um die ganze Sache im Hintergrund kümmern. Katsuki schüttelte daraufhin traurig den Kopf. "Das ist nicht das erste Mal. Wieso nur?" ein wenig Verständnislosigkeit trat in seine Gesichtszüge, während er zu Boden blickte und die Hände zu Fäusten ballte. Ray war sich nicht ganz sicher, wie er diese Reaktion zu deuten hatte, aber gleich darauf straffte Katsuki sich, streckte den Rücken durch, trat zu den beiden Hayabusa und klopfte ihnen auf die Schulter. "Vielen Dank euch beiden. Ich bin wirklich froh, dass ihr da gewesen wart. Diese Überfälle passieren immer mal wieder, aber das soll euch nicht weiter kümmern. Es gibt auch jede Menge gute Seelen in den Slums, die dankbar sind für alles, was wir tun. Ich hoffe ihr habt euch nicht verletzt." fragend blickten die Augen des Kochs in die schwarzen Seelenspiegel der beiden Hayabusa. "Nein, alles gut, keine Ursache, dafür sind wir schließlich mitgekommen." ergriff jetzt der Falkenjunge das Wort. "Am besten kümmern wir uns jetzt um das Essen. So langsam bekomme ich nämlich auch schon Hunger." wechselte er das Thema und grinste dabei, woraufhin Katsuki in ein schallendes Lachen ausbrach, was die Stimmung merklich hob. "Gut gesprochen, dann wascht euch mal die Hände und ab an die Arbeit."

Gesagt getan, nachdem die Hände gewaschen waren, kam bald darauf auch ein blitzsauber geschrubbter Tamaki aus der Waschküche und zusammen mit den anderen Helfer, begaben sie sich nun in das Schlachtfeld Küche. Und für einen Moment war Ray tatsächlich ein wenig erschlagen. Überall brodelte, dampfte, kochte oder brutzelte es. Zahlreiche Leute schnippelten, hackten und zerkleinerten die diversen Zutaten, doch das Herzstück waren die gigantischen Töpfe in der Mitte. Das sorgte für große Augen bei Ray, denn solche Töpfe hatte er bisher noch nicht gesehen. Die waren so groß, dass er selbst vollkommen hinein gepasst hätte. Aber viel Zeit zum Staunen oder Schwatzen blieb ihm nicht, denn jetzt übernahmen die Köche das Kommando und der Tonfall, der hier herrschte erinnerte ihn an einen gewissen Sportakademielehrer, der auch Drill-senpai von seinen Schüler genannt wurde, natürlich nur hinter seinen Rücken. Wobei der Vergleich nicht ganz stimmte, denn der Ton in der Küche war zwar mindestens genauso rau, aber auch sehr herzlich. Dennoch wurden die Shinobi Hilfskräfte gleich mit eingespannt und als Katsuki Rays Geschick im Umgang mit Messern entdeckte, wurde er gleich zum Gemüse schnippeln eingeteilt. Zu seinem Unglück waren da auch jede Menge Zwiebeln dabei, sodass bald schon seine Augen anfingen zu tränen. Die Zeit in der Küche verging wie im Flug und schon bald verlor Ray jegliches Zeitgefühl. Töpfe wurden hinein und hinaus gebracht, Menschen bekamen zu essen, zwischendurch konnte er selbst einmal eine kurze Pause mit einem ausgesprochen leckeren Teller deftiger Suppe machen und dann ging es noch an den Abwasch. Schlussendlich war aber auch der geschafft und fix und fertig, aber glücklich ließ sich Ray neben Kaya und Tamaki auf eine der Essensbänke fallen. "Sieht so aus, als ob der erste Einsatz des A-Teams erfolgreich war." grinste er die beiden an. "Jetzt freue ich mich aber auch auf mein Bett." fügte er noch hinzu, denn in diesem Moment merkte er, wie die Müdigkeit ihn zu überfallen drohte. Das Arbeiten in der Küche war anstrengender gewesen als gedacht. Aber es hatte sich gelohnt, denn Katsuki war sehr zufrieden mit seinen drei Aushilfen und jede Menge Slumbewohner hatten eine warme, leckere Mahlzeit bekommen.

~ Job Ende ~
 

Yagami Tamaki

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c.f. Haus der Familie Suzuya

Gerade noch so konnte Tamaki sich das Kichern verkneifen, als Ray direkt eine Standpauke von seiner Oma kassierte, noch bevor die Mission überhaupt richtig begonnen hatte. Natürlich war all das nicht ernst gemeint, sonst hätte der Suzuya kaum Anlass zum Lachen. Und Ray wohl ebenso wenig. Aber der junge Hayabusa spielte gekonnt mit und damit war alles gut. Das kleine Geschenk schien jedenfalls gut angekommen zu sein, was Tamaki insgeheim sehr freute. Zwar hatte er selbst nur wenig Anteil an der Fertigung der kleinen Köstlichkeiten gehabt, aber seine Oma hatte ihn dann und wann um Rat und Meinung gebeten, und so gestattete er sich auch ein kleines bisschen Stolz. Aus großen Augen nickte er Ray bekräftigend zu, als der Umeko versicherte, dass er die Spezereien ganz gewiss aufessen würde. Das sollte der Hayabusa wirklich mal tun und sich dann hoffentlich ein zweites Mal darüber freuen. Denn schmecken tat das alles auch noch – das wusste Tamaki aus eigener Erfahrung sehr gut.

“Na, das sind gute Voraussetzungen für heute.“, gab der Suzuya leicht grinsend zurück, als der Rotschopf mitteilte, dass er munter war wie ein Fisch im Wasser. Oder vielmehr wie ein Falke im freien Himmel ... Hoffentlich blieb das auch so, wenn sie die Slums erreichten. Tamaki erinnerte sich noch gut daran, wie Ray bei ihrem ersten Besuch in den engen, schmutzigen Gassen gelitten hatte. Aber er hatte sich damals durchgebissen und würde es heute wieder tun. Und Kaya? Das Rabenmädchen war einmal mehr sehr still und in sich gekehrt. Das musste nicht unbedingt etwas bedeuten und jetzt war so oder so kein guter Zeitpunkt, es anzusprechen, ohne Kaya bloßzustellen. Also schenkte Tamaki ihr ein warmherziges Lächeln, das versicherte, ohne zu bedrängen. Schließlich verstand sich das A-Team auch ohne Worte.

Und auch die nächste Reaktion, obwohl sie sehr deutlich ausfiel, blieb zunächst unausgesprochen. Der Name Jirokou Shunsui ließ Tamaki mitten im Lauf innehalten. Aus großen Augen, in denen eine Mischung aus Furcht und unguter Erkenntnis stand, sah er Ray an, setzte sich jedoch gleich wieder in Bewegung, um nicht den Anschluss an die kleine Gruppe zu verlieren. Schließlich hatten sie die Slums inzwischen erreicht und seine Oma konnte immer noch verdammt schnell sein, wenn sie wollte. Besser also, sie blieben dicht beisammen. „Ich kenne Shunsui-“, setzte der kleine Genin gerade an, als Ray schon davonschoss. Erschrocken und gleichzeitig doch überrumpelt, rückte er näher an seine Oma heran, während Kaya längst die andere Flanke übernommen hatte und die Umgebung mit ihren scharfen Augen im Blick hielt. Erst als Ray wieder vor ihm landete, begriff Tamaki, dass sie gerade einem Unglück entgangen waren. Und als hätte die spontane Erinnerung an den verhängnisvollen Einsatz mit Shunsui und Kenta seine Gefühlslage nicht ohnehin schon in gefährliche Schieflage gebracht, war er nun vollends alarmiert. Wieder einmal trat die Ironie seines Bluterbes zutage. Denn die eigenen Gefühle beeinflussen ... das konnte ein Yagami nicht. “Danke!“, stieß er zittrig aus und schaute Ray mit einem Blick an, der seine Dankbarkeit nur unterstrich. Ohne den Falkenjungen wäre das um ein Haar sehr, sehr schief gegangen. Kaya hätte vielleicht noch das Schlimmste verhindern können. Er selbst ganz gewiss nicht. Und das als Missionsleiter ... ’Reiß dich zusammen ... Sowas kann jederzeit wieder passieren!‘. Sacht und mit deutlicher Sorge nickte er auf Rays Bemerkung. Ja, es würde wieder passieren ...

Tamaki blieb kaum Zeit, sich wieder zu sammeln, aber zu seinem Glück war die Aufgabe klar und das Team so gut eingespielt, dass keine weiteren Anweisungen notwendig waren. Der nächste Schreck ereilte den Suzuya bereits, als sie um eine weitere Ecke bogen. SUSUYA HAU AB SONS- prangte es in rostroten Lettern an einer der windschiefen Hütten. Eine junge, kränklich gebeugte Frau mit einem Baby auf dem Rücken war gerade dabei, die Botschaft mühsam wegzuwischen. “Baa-chan ... die meinen es wirklich ernst.“, raunte Tamaki seiner Oma zu, die nur mit schiefgelegtem Kopf auf das Machwerk blickte und abwinkte. „Ach, die meinen bestimmt nicht uns.“. Tamaki biss die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien. So gern er seine Oma hatte – manchmal (und insbesondere heute) trieb ihr Optimismus ihn zum Wahnsinn. Die junge Frau war inzwischen auf den Trupp aufmerksam geworden und hatte ihr Werk unterbrochen. Mit dem Schmutzwasser der Gosse konnte sie ohnehin nicht viel ausrichten. „Ihr seid Suzuya Umeko-sama!“, stellte sie fest, ihr eingefallenes Gesicht eine Maske der Furcht. Tamaki stellte sich instinktiv vor seine Oma und bemerkte vor lauter Anspannung nicht, wie sich ein wohlbekanntes Kribbeln in seinen Augen ausbreitete. Der schwache, blaue Schein, der im Tageslicht kaum zu sehen war, glomm für den Bruchteil einer Sekunde stärker auf und verlosch dann abrupt. ’Was zum-?!‘. Hatte er sich jetzt schon so schlecht im Griff, dass sein Taragan von allein ansprang? Verdammt, das hier lief immer mehr aus dem Ruder! Er konnte nur hoffen, dass die scharfen Falkenaugen nichts gesehen hatten ...

Die junge Frau war derweil in respektvoller Entfernung stehengeblieben und verneigte sich. Sie wirkte beschämt. „Es tut mir so leid, dass Ihr das sehen müsst ... Ich verstehe nicht, was die Leute antreibt! Wir ... Viele sind so dankbar für Eure Hilfe!“. Das Baby auf ihrem Rücken begann leise zu quäken. „Na na, meine Gute. Alles halb so wild.“, beschwichtigte Umeko die aufgebrachte Frau und trat selbstvergessen auf sie zu, um ihr die knochige Schulter zu tätscheln. „Tama-chan, gib mir mal den Korb.“. Aus seinen Gedanken gerissen, sprang der Angesprochene sofort wieder an die Seite seiner Oma. Nach kurzem Wühlen förderte die alte Dame einen ganzen Ring geräucherter Würste und einen halben Laib Hartkäse hervor und reichte ihn der jungen Mutter. „Du isst jetzt erstmal ordentlich und kommst später auch in der Suppenküche vorbei. Ja?“. Fassungslos starrte die Frau auf das Essen und nickte hastig. „D-danke, Umeko-sama. Ihr seid zu gütig, Umeko-sama.“. Gerade wollte sie sich zurückziehen, als Tamaki einen Schritt nach vorn tat. “Wartet! Kennt Ihr die Leute, die das da gemacht haben?“. Wie es schien, war Tamaki nicht der einzige, der über alle Maßen angespannt war. Die junge Frau zuckte zusammen und senkte mutlos den Kopf. Auf der Unterlippe kauend blickte sie auf den Schatz in ihren Händen und atmete tief durch. „Vielleicht ... habe ich vorhin einen von Taros Jungs gesehen. Mit einem Farbeimer ...“, gestand sie leise. “Beschreibt ihn uns bitte ... und auch diesen Taro.“, drängte der kleine Suzuya, dem das Dilemma der Frau aber nicht verborgen blieb. Wenn herauskam, dass sie andere Slumbewohner verraten hatte, würde sie hier einen schweren Stand haben. Aber vielleicht konnte Saki ein Auge auf sie haben, wenn es so weit kommen sollte ...? “Wir wollen ihnen nichts Böses, aber wir müssen auch Umeko-sama beschützen.“. Die junge Frau nickte verstehend. „Taro ist schon älter ... graue Haare, grauer Bart ... und eine Narbe auf der Wange. Sein Junge sieht ihm ziemlich ähnlich, aber ...“. Sie zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich kanns nicht gut beschreiben. Er ist nicht der Hellste und das sieht man ihm irgendwie an. Sonst ist er schwarzhaarig und seine Geschwister auch. Taro hat noch einen zweiten Sohn. Und eine Tochter.“. Eine Mutter gab es wohl nicht mehr, zumindest fand sie keine Erwähnung, bis sich die kleine Zusammenkunft wieder auflöste und ein jeder seines Wegs ging. Die junge Frau verschwand eilig in ihrer beschmierten Hütte und schloss die Tür fest hinter sich. Und das A-Team samt einer Oma und einer halben Wagenladung an Nahrungsmitteln? Das erreichte unversehrt von weiteren Vorfällen schließlich die Suppenküche, wo Katsuki sie schon ungeduldig erwartete. „Na endlich seid ihr da!“. Entnervt warf der Koch die Hände in die Luft. „Den ganzen Tag schon verschwinden hier Sachen oder gehen kaputt! Kümmert euch da mal direkt drum!“. Er war jedoch sofort besänftigt, als sein Blick auf Umeko fiel, die ihn vergnügt anlächelte. „Das gilt natürlich nicht für Euch, Umeko-sama. Es ist mir eine Freude, Euch wohlbehalten zu sehen.“. Unter zahllosen Komplimenten geleitete Katsuki die alte Dame ins Innere der Küche und Ray, Kaya und Tamaki blieben erst einmal draußen zurück. “Gehen wir mal lieber mit rein und sehen dort nach dem rechten.“. Schließlich würde seine Oma die meiste Zeit des Tages in der Küche verbringen. “Danach kümmern wir uns um die beschädigten oder verschwundenen Sachen.“. Noch immer war der kleine Suzuya sichtlich durch den Wind, aber so ein Plan brachte doch ein gutes Stück an Sicherheit zurück.

@Hayabusa Ray @Hayabusa Kaya
 
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Hayabusa Ray

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Insgeheim war sich Ray nicht ganz sicher, ob er Tamakis Oma für ihren fast schon naiven Optimismus bewundern schien. Einerseits strahlte die alte Dame eine Würde und Stärke aus, die absolut beeindruckend war und ihrem Optimismus eine gewisse Tiefe gab. Auf den ersten Blick hätte man all ihre Aussagen für die einer naiven, älteren Frau halten können, die sich weigerte die harte und brutale Realität anzuerkennen, doch die innere Stärke von Oma Umeko war etwas, das von einem Leben voller Höhen und Tiefen zeugte. Es schien fast so, als ob Oma Umeko sich all der Gefahr und des Leides voll und ganz bewusst war, aber sich einfach dazu entschlossen hatte diesen Dingen nicht mehr Beachtung zu schenken, als unbedingt notwendig. Bei einer andere Person hätte das naiv gewirkt, aber schon die kurze Zeit, die Ray gehabt hatte, um Tamas Großmutter kennenzulernen, reichte aus, um zu erkennen, das mehr hinter ihrem Optimismus steckte. Kurzum der Falkenjunge war wirklich beeindruckt von Umekos Charakter, ihrer Güte und Optimismus. Und für das letzte bisschen Naivität, was vielleicht tatsächlich in ihrem leichtfertigem Umgang mit der Gefahr mitschwang, nunja, dafür war ja das A-Team da.

Kaum waren sie in die Slums eingetaucht, ging es auch schon weiter mit den bedrohlichen Ereignissen. Ein Banner mit leuchtend roten Buchstaben und einer Menge Rechtschreibfehler begrüßte sie. Die Reaktion von Oma Umeko hingegen brachte in zum Schmunzeln, in ihr schimmerte die Naivität der alten Dame in allen Facetten durch, denn auch Ray war sich ebenso wie Tamaki sicher, dass sie damit gemeint war. Aber natürlich ließ sich die resolute, alte Frau davon nicht aufhalten und ging gleich in die Offensive, verteilte Käse und Würsten und kümmerte sich ganz praktisch um das Wohl der jungen Frau mit ihrem kränklichen Baby, die gleich darauf von Tamaki befragt wurde. Auf die Idee wäre Ray in der Schnelle gar nicht gekommen und so überließ er Tamaki das Gespräch, während er selbst intensiv die Umgebung begutachtete. Vor allem der 'Tatort' wurde von seinen schwarzen Augen ausgiebig begutachtet. Leider war die Schrift durch die Bemühungen der Slumbewohnerin schon halb verwischt, sodass diese wenig aufschlussreich war. Kurz berührte Ray mit einem Finger die getrocknete Farbe, da er aber kein Maler war, konnte er lediglich feststellen, dass es sich ganz sicher nicht um Wasserfarbe handelte. Letzteres wäre auch reichlich dumm gewesen, denn immerhin wäre die ganz schnell wieder wegzuwischen gewesen. Allerdings fand er etwas anderes, einige Pinselhaare hatten sich bei der Aktion vom Pinsel gelöst. Ohne große Mühe zog er an einem der Pinselhaare, riss es aus der getrockneten Farbe und betrachtete es genauer. Er war sich zwar nicht sicher, um welches Tierhaar es sich handelte, aber es war ein verhältnismäßig feines Haar. Aber hatten große Pinsel nicht immer so dicke, fast schon borstenartige Haare. Nachdenklich betrachtete er das dünne Haar mit schiefgelegtem Kopf. "Tama, hast du eine Tüte? Vielleicht ist das hier ein Beweismittel." Und mit diesem Satz ging er zurück zum dem kleinen Braunhaarigen und zeigte ihm das feine Pinselhaar. "Das steckte in der Farbe drin und ich finde es ungewöhnlich fein. Die großen Pinsel, die ich kenne, haben alle so dicke Borsten." teilte er seine Überlegungen mit, aber da sie momentan keinen Pinsel zum Vergleich hatten, borgten sich das A-Team kurzerhand eine der Frischhaltetüten von Oma Umeko aus (selbstverständlich hatte sie welche eingepackt) und machten sich auf, um endlich die Suppenküche zu erreichen.

Nachdem Tama Ray auf dem Weg von Taro und seinen Jungs erzählt hatte, erreichten sie auch schon die mittlerweile vertraute Suppenküche und Katsuki, der absolut genervt aussah. Allerdings schien die Anwesenheit von Oma Umeko ihn ehrlich zu freuen und natürlich wurde die alte Dame direkt in das Innere der Küche verfrachtet, wo sie sich wahrscheinlich gleich an die Arbeit machen würde. Sie selbst wurden von dem Koch dazu beauftragt sich um die kaputten bzw. verschwundenen Sachen zu kümmern. "Gehen wir mal lieber rein und sehen dort nach dem rechten." meinte Tamaki und machte sich schon auf den Weg. Ray nickte lediglich und folgte dem Braunschopf. So eine Küche war ein gefährlicher Ort an dem leicht Unfälle passieren konnten und mit den vielen Messern und Küchengerätschaften gab es genug potentielle Waffen. Ganz zu schweigen von der Gefahr sich beim Kochen irgendwo zu verbrennen. Wobei er es für äußerst unwahrscheinlich hielt, dass eine Küche Oma Umeko verbrennen würde. Dafür schien sich die alte Dame viel zu gut mit diesen Räumen zu verstehen.
Aber es war immer noch möglich, dass sich ein Angreifer in der Küche versteckt hielt und nur darauf wartete sein Attentat zu vollenden, sobald es dazu eine Chance gab. Daher scannten die schwarzen Augen des Falkenjungens auch sämtliche Versteckte, als er die große Suppenküche betrat. Doch auf den ersten und auch auf den zweiten Blick schien alles normal zu sein und großartige Verstecke gab es nicht. Zwar war es offensichtlich, dass die Schränke nicht so vollgestopft waren mit Küchenutensillien, wie beim letzten Mal, aber es hätte sich schon um einen wirklich sehr kleinen Attentäter handeln müssen.

Trotzdem nutzte der Rotschopf die Begutachtung der beschädigten und verschwundenen Teile, um auch in das ein oder andere Versteckt zu schauen. Natürlich ohne Erfolg. "Aber es ist doch kein Problem, dass die Gewürze fehlen." hörte er die vertraute Stimme von der Suzuya. "Ich habe sowieso meine eigenen Mischungen mitgebracht." "Aber Umeko-sama, wir brauchen wirklich eine ganze Menge an Gewürz und ich kann doch nicht verlan..." erwiderte Katsuki, doch wurde ihm sehr bestimmt das Wort entrissen. "Sie verlangen ja auch gar nichts, sonder ich bestehe darauf. Ich weiß, wie viel ich an Gewürz für 100, 200 oder auch 10.000 Leute brauche." Der Tonfall wurde so energisch, dass Katsuki einsah, Widerspruch zwecklos war und so gab er sich geschlagen. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Rotschopfes, das war so typisch für diese Frau. Nach einer kurzen weiteren Begutachtung, ging er zurück zu Tamaki. "Also ich kenne zwar die Inventurliste nicht, aber das wahllos Dinge fehlen sind offensichtlich." Selbst ein nicht Küchenexperte sah, dass jemand scheinbar wahllos Schüsseln, Küchenhelfer, Messer und anderes geklaut hatte. Ein leere Messerblock ließ ebenso darauf schließen, wie eine vereinsamte Schüssel in einem der großen Schränke. Hinzu kamen einige verbeulte Töpfe und zerbrochene Teller. Letztere waren wohl einfach auf den Boden geworfen worden, während ersteres so aussahen, als ob jemand mit einem Baseballschläger darauf eingeschlagen hätte. Ray schüttelte den Kopf. Das ganze wirkte irgendwie ziellos, denn der Verlust war zwar ärgerlich, aber es war immer noch möglich in der Küche zu kochen, auch wenn es nun etwas umständlicher war. Vielleicht waren die Eindringlinge selbst überrascht gewesen von der Menge an Zeugs in der Küche und hatten einfach wahllos irgendetwas mitgenommen, abgesehen von den Gewürzen, da schien jemand vorher nachgedacht zu haben. "Hast du irgendwas gefunden oder eine Idee, wo wir anfangen können zu suchen?"
 

Hayabusa Kaya

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Shunsui war ein Thema für später. Nach dem sie die restliche Zeit seit seiner Erwähnung geschwiegen und sich zurückgehalten hatte, hatte sie sich dazu entschlossen ihre beiden Freunde ins Vertrauen zu ziehen. Nicht über die privaten Geheimnisse des Blonden... sondern über seine einstige Rolle in ihrem Leben. Dabei ging es ihr nicht darum irgendein Herzschmerz zu teilen: sie wollte die Beiden informiert wissen und sie im angemessenen Rahmen warnen. Das sie ihn beide schon kannten - und anscheinend Beide eher skeptisch ob seiner Selbst waren, machte das Ganze leichter. Doch jetzt war dafür keine Zeit. All ihre Aufmerksamkeit sollte ihrer Mission gewidmet sein und zu ihrer eigenen Überraschung war die Hayabusa inzwischen professionell genug genau das zu tun.​

Als sie in die Suppenküche eintraten, wartete Kaya noch einen Moment und verblieb noch kurz vor dem eher schäbigen Gebäude. "Saku." sprach sie den Rabengeist auf ihrer Schulter an, der sie daraufhin bereits wissend ansah. Er rechnete damit, dass sie ihn darum bitten würde Patrouille zu fliegen: die Gegend aus der Luft aus im Blick zu behalten. Doch das war nicht der Fall...nicht ansatzweise. "Bleib an Umeko-sans Seite." bat sie ihn - wohl wissend, dass er sich auch ohne Materie im Notfall zu verteidigen wusste. Ohne ihn zu sein... war Kaya alles andere als Recht. Doch... ihre Hände schlangen sich enger um das kleine Kästchen, welches ihr die Suzuya überreicht hatte. Anders als Ray hatte sie es noch nicht gewagt es zu öffnen. Nicht das sie nicht neugierig wäre - aber sie wagte es einfach nicht. Diese ganze Mission war für sie emotional eine Herausforderung und allem Anschein nach stand sie damit nicht allein da. Auch wenn Ray sich gewohnt fröhlich und ... geistesanwesend gab, schien ihn etwas zu beschäftigen. Das hatte das Rabenmädchen irgendwie im Gefühl ... ebenso bei Tamaki. Wobei es bei ihm noch am Wenigstens verwunderlich war... immerhin ging es um seine geliebte Großmutter. Ihre Arme schlossen sich so fest um das kleine Kästchen mit der süßen Kostbarkeit, dass das schöne Papier, in das es geschlagen war, schon Falten schlug. Kaya... hätte die verdammte ganze Welt in Feuer ertränkt, wenn es ihre eigene Großmutter hätte retten können. Ein Schauer ließ sie erbeben und sorgte dafür, dass sich die feinen Haare in ihrem Nacken aufstellten. Unwillkürlich musste sie wieder an den Jirokou denken... so verschieden waren die Beiden eben nach wie vor nicht. Zumindest in mancher Hinsicht. Sie seufzte und schob jeden Gedanken in diese Richtung wieder von sich. Schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus.​

Der Rabengeist zögerte einen Moment, folgte ihrem Wunsch dann jedoch und erhob sich von ihrer Schulter um durch die Wand hindurch zu verschwinden: und sich wie gewünscht auf Umekos Schulter niederzulassen. Diese würde nichts davon spüren. Keiner würde davon wissen - außer Ray. Der als Einziger in der Lage dazu war den Rabengeist zu sehen. Die Tatsache, dass er statt aufs Kayas Schulter nun auf der der Großmutter saß, zeigte ganz deutlich, wie sehr ihr die ältere Dame am Herzen lag. Auch wenn Kaya sich etwas davor scheute das Ray genau das dadurch wohl erfahren würde - war es doch in Ordnung. Das war es doch...oder? Immerhin waren sie das A-team. Das Rabenmädchen seufzte, die Umarmung des Kästchens wurde leichter, während ein Schmunzeln über ihre Lippen schoss: "Sag Taro, dass wir mit ihm sprechen möchten." sprach sie plötzlich an die Schatten gewandt. Als ob dort jemand wäre, der ihre Worte vernehmen könnte. "Er weiß schon wo. Jetzt verschwinde, bevor ich die Geduld verliere." ich pechschwarzen Augen waren so durchdringend, so kalt - dass sie einem das Blut in den Adern gefrieren ließen. Man hörte etwas Rascheln - sah dann einen Schatten, wie er sich davonstahl. Kaya seufzte und ließ ihre Schultern knacken. So viel zum Thema das Ganze friedlich zu lösen... dachte sie sich resignierend und ging nun auch endlich in die Suppenküche.​

Sie stellte ihre Sachen ab, die sie getragen hatte und half dabei diese noch fix zu verräumen. Dann trat sie an Ray und Tamaki heran, darauf bedacht, dass die liebe Omi sie nicht hörte: "Innerhalb dieser Wände ist sie sicher." erklärte Kaya und legte behutsam eine Hand auf Tamakis Schulter um ihre beschwichtigenden Worte zu betonen. "Niemand - auch nicht Taro - würde sich mit Katsuki anlegen." sie nickte leicht in Richtung des Kochs und zog ihre Hand wieder zurück um ihre Arme zu verschränken. "Sollte man ihn oder die Küche beschädigen... würde man Zorn vieler auf sich ziehen und eine Revolte riskieren. Abgesehen davon... kann Katsuki verdammt gut mit seinen Messern umgehen." erklärte sie - halb im Scherz - und zwinkerte. "Deswegen... auch diese wahrlosen Diebstähle. Es wurde nichts genommen, ohne dass die Küche schließen müsste." aber das hatten die Zwei wahrscheinlich selbst bemerkt. Ihr Blick huschte zwischen ihren beiden Freunden hin und her. "Ich habe Taro um ein Treffen gebeten." erklärte sie plötzlich und hob ihre Hand leicht an ihre Lippen, als wollte sie sich bei Tamaki für ihr eigenmächtiges Handeln entschuldigen. "Er wird kommen und wenn nicht... dann weiß ich wo wir ihn finden können." ihr Blick huschte kurz über ihre Schulter zu Umeko-sama, die sich wie erwartend Bestens mit Katsuki verstand. Saku saß auf ihrer Schulter und rollte ob eines recht flachen Witzes seitens des Kochs mit den dunklen Augen.​

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Yagami Tamaki

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’Feine Pinselborsten...‘. Wo waren die denn nun wieder hergekommen? Unwillkürlich musste Tamaki an Saki denken. Die blauhaarige Künstlerin war die einzige, der er hier irgendein feineres Malwerkzeug zugetraut hätte. Andererseits passte alles andere so gar nicht zu ihr. Der Suzuya wusste von ihren gemeinsamen Einsätzen, dass sie hervorragend schreiben konnte und auch ziemlich direkt war, wenn ihr etwas nicht gefiel. Seltsame Drohbriefe und Schmierereien ... das war nicht der Stil der Sumiya. Nun, es sei denn, sie hatte genau damit die Aufmerksamkeit von sich ablenken wollen. Denn dumm war Saki ganz gewiss nicht. Allerdings hätte sie niemals – und dessen war Tamaki sich sehr sicher - etwas getan, das den Bewohnern der Slums geschadet hätte. Eher hätte sie auf Kosten ihres eigenen Unterhalts noch etwas beigesteuert ... Nein, Saki hatte hiermit nichts zu tun. “Ich staune immer wieder, was ihr beide alles seht...“, stieß der Suzuya noch etwas atemlos aus. Doch der Schrecken dieses ersten Zusammenstoßes fiel allmählich von ihm ab, bis sie die Suppenküche erreicht hatten.

Die Ankunft war relativ unspektakulär verlaufen, sah man einmal davon ab, dass Katsuki sich über die vielen kleinen Zwischenfälle echauffierte. Und wer mochte es ihm verdenken! Als Umeko ihm in die Küche folgte, stutzte sie kurz – exakt dann, als Saku sich auf ihrer Schulter niederließ. Doch sehen konnte sie den Rabengeist natürlich nicht und so schüttelte sie den Kopf, als sei nichts gewesen, und richtete ihre volle Kraft wieder darauf, den Zweifeln des Kochs resolut entgegenzutreten. Tamaki musste schmunzeln. Seine Oma war ganz und gar in ihrem Element. Und das A-Team würde alles dafür tun, dass das auch so blieb. Während Kaya noch ein wenig draußen verweilte, gingen Ray und Tamaki in die Küche vor, um sich umzusehen. Schnell hatte der Falkenjunge festgestellt, dass ohne sichtlichen Zusammenhang Dinge verschwunden oder zerstört worden waren. Auch der Suzuya, der sich in einigen Schränken und Regalen umgeschaut hatte, war – wenn auch deutlich langsamer – zu diesem Ergebnis gekommen. “Das sind eindeutig Sabotageversuche ... wenn auch keine gut durchdachten.“, stimmte er Ray zu, während er sich gerade auf die Zehenspitzen stellte, um an einen Hängeschrank zu kommen. In dem Moment, da er die Türen aufzog, wich er mit einem erschreckten Aufschrei zurück. Töpfe, Teller, Schüsseln und verdammt scharfe Messer fielen auf ihn zu. Eine große Kelle erwischte den Suzuya am Kopf und er spürte das Geschirr auf sich niederprasseln. Die Messer verfehlten ihn nur knapp. Als sich das Gepolter und Gerassel gelegt hatte, blieb Tamaki wie erstarrt stehen und sah in den nun leeren Hängeschrank. HAUT AB!, stand auf den Innenseiten der Türen. Die Farbe war die gleiche, die sie an der Hauswand gesehen hatten. Nicht mehr wirklich überraschend ... Zerknirscht rieb sich der Suzuya den angeschlagenen Schädel. “Jetzt hab ich wohl was gefunden...“, grummelte er und war Ray ein schiefes Lächeln zu. Letztlich war nicht viel passiert und es war besser, dass er den Regen aus Küchengeschirr abbekommen hatte, und nicht seine liebe Oma. Die war gerade in einem anderen Bereich der Küche unterwegs, hatte den Tumult aber natürlich gehört. So steckte sie den Kopf um die Ecke und sah ihren Enkel inmitten der chaotischen Ansammlung stehen. „Tama-chan, mach nichts kaputt, ja?“, rief sie ihm zu und hatte dann schon wieder Katsuki etwas zu erzählen.

Die Geräusche schienen auch Kaya angelockt zu haben, die zu ihnen stieß, als Tamaki sich gerade daran machte, alles, was nicht zu Bruch gegangen war, wieder artig einzuräumen. “Glaub, das einzig Gefährliche hab ich grad entschärft.“, lachte er betreten und war über die beruhigende Geste doch sehr dankbar. Die Messer waren ja nun auch wieder da und flogen nicht (mehr) unkontrolliert in der Gegend herum. Nur eines steckte noch bedrohlich scharf im Küchenboden. Tamaki zog es heraus, nachdem Kaya ihre Hand wieder von seiner Schulter genommen hatte, und sah zu, dass er es schnell im Messerblock verschwinden ließ. “Ich bin mir gerade nicht mehr sicher, ob das hier tödlich sein sollte ... Wenn, war es nicht besonders geschickt. Aber es war auch mehr als nur eine Drohung.“. Es hätte im wahrsten Sinn des Wortes ins Auge gehen können.

“Du kennst diesen Taro?“. Staunen und Verwunderung standen gleichermaßen in Tamakis Gesicht, das noch von der vorangegangenen Aufregung gerötet war. “Aber das mit dem Treffen war eine gute Idee. Dann schlage ich vor, dass wir erst einmal hier warten und schauen, ob er kommt. Dann können wir auch ein Auge auf Baa-chan haben.“. Denn allein lassen wollte er seine Oma nun auch nicht. Natürlich wurde dem A-Team während der Wartezeit keineswegs langweilig. Umeko hatte die schier übernatürliche Fähigkeit, die Muße anderer zu riechen und sie direkt für kleine Aufgaben einzuspannen. So verging grob eine Stunde, bis sich am hinteren Eingang der Küche etwas tat.

Kaya und Ray sahen den großen, breitschultrigen Kerl wohl zuerst, der da am Türrahmen lehnte und mit dem kleinen Finger in der Nase popelte. Unter schweren Lidern beobachtete er träge das Treiben in der Küche. „Yo, was wollta’n von Vattern?“, rief er sichtlich uninteressiert in den Raum. Obwohl der Neuankömmling eher das Gegenteil von Stress ausstrahlte, war Tamakis Aufmerksamkeit voll bei ihm. Schnell hatte er erfasst, dass der Mann nicht die hellste Kerze auf der Torte war ... und dass es sich offenbar nicht um Taro, sondern einen von dessen Söhnen handelte. “Hast du die Drohungen geschrieben?“, fragte der kleine Genin geradeheraus und trat mutig auf den viel größeren Kerl zu. Der glotzte und zog mit einem leisen Plopp den Finger aus der Nase. „Nee, habichnich. Kann gar nich schreiben.“ - „Und wer war’s dann?“. „Ko- ... äh, weißichnich. Jemand halt.“. Der junge Mann biss sich auf die Unterlippe. Da hätte er sich ja beinahe verquatscht! Was natürlich auch das A-Team mitbekommen hatte. Tamaki gewann etwas mehr Sicherheit – nicht nur, weil er bei diesem Gemüt mit Genjutsu leichtes Spiel haben würde, sondern auch weil er Kaya und Ray in seinem Rücken wusste. „Vattern sacht aber, dasis gut so. Un‘ dasser verschwinden sollt!“, fuhr Taros Sohn fort. „Wegen der Genti ... geti ... Also dem ganzen Kappertalismus. Der macht unser Zuhause kaputt un so!“. Drohend richtete er sich auf und verschränkte die Arme. Ein ganz schöner Fleischberg, der Tamaki um einiges überragte. Unter dem Schopf zerzauster schwarzer Haare blickte er drohend auf das Team herab. “Wovon redest du?“, erwiderte der Suzuya mit krausgezogener Nase. Er hatte kein Wort verstanden. Taros Sohn schien das zu gefallen. Er grinste selbstgefällig. „Na Vattern, der hat so’n Pa-, Pampaflet, genau sowas! Un da steht drinne, alles machen die Vollen! Un man soll beim Arbeiten kämpfen! Und die Genossen müssn zusammenstehn!“. Während das HÄ!? In Tamakis Gesicht immer größer wurde und er sich zusammenreißen musste, den Kerl im Auge zu behalten und nicht bei den beiden Hayabusa nach Erkenntnis zu suchen, erklang hinter den dreien ein helles Lachen. Umeko, die inzwischen eine reinweiße Schürze über ihrem hübschen Kostüm trug, war zu ihnen getreten und hatte in der linken Hand einen großen Kochlöffel und in der rechten einen Teller mit Keksen, die sie ihren drei Helfern gerade hatte bringen wollen. „Genossen kommt von Genießen, mein Großer!“, verkündete sie fröhlich und trat neben Tamaki (sehr zu dessen Entsetzen), um dem Fremden den Keksteller hinzuhalten. Der guckte mit unverhohlener Gier auf das leckere Gebäck und Tamaki meinte, seine Hand zucken zu sehen. Doch er blieb standhaft. „Neeneeneeneenee! Vom krassen Feind sollen wir nichts nehm!“, verneinte er mit beinahe kindlicher Vehemenz, bevor er sich trotzig an Kaya wandte. „Un überhaupt – was machst’n du bei den Volksfahrrädern hier?!“. In diesem Moment traf ein gut gezielter Stein den jungen Mann am Hinterkopf.

@Hayabusa Ray @Hayabusa Kaya
 
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