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Wohnkomplex Seizon

Takegatama Yuichiro

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Kalt, kälter, Winter - Beginn!

Frühling, Sonne und… ne Moment, Schnee? Ein Blizzard? ERNEUT Kälte? Ach komm schon...das war doch jetzt nicht euer Ernst. Letztens waren es noch Temperaturen, die die Menschen in Josei langsam aber sicher auf den Sommer vorbereiteten und plötzlich, so als ob ihn jemand mit einem Fingerschnippen herbei beschwor, hatte ein Blizzard diese Region am Vortag überrascht. Jetzt war es wieder kalt, überall lag Schnee und das allerschlimmste: Yui hatte einen Auftrag. Jap, schon wieder bei solchen Temperaturen. Das war aber auch Pech, denn der Takegatama konnte Kälte so überhaupt nicht ausstehen. Am liebsten wäre er jetzt in seiner Wohnung und würde sich anderweitig beschäftigen, doch die Pflicht rufte. Schweren Herzens musste er sein warmes Zuhause verlassen und in die Außenwelt, um einer alten Dame zu helfen, deren Haus scheinbar vom Blizzard ummantelt und sie somit komplett eingeschlossen wurde. Hm, Yui war schon am überlegen, wie man da wohl am schnellsten helfen würde, doch am ehesten sollte er sich die Lage direkt vor Ort anschauen. Gesagt getan, der Schwarzhaarige öffnete die Tür seiner Wohnung, womit ihm sofort ein kalter Wind entgegen strömte. Zum Glück hatte er sich dick eingepackt, sodass er ein wenig vom Wetter geschützt war. Komplett verhindern konnte Yuichiro zwar nicht, abgekühlt zu werden, doch es half. Seiryuu-Bezirk...hmmm, unter dem ganzen Weiß sah alles gleich aus, doch einen entscheidenden Vorteil hatte Yui bei der Suche nach seinem Ziel: Er wohnte in diesem Bezirk, direkt an der Grenze zum Suzaku-Bezirk. Yui hatte nicht unbedingt die schickste oder größte Wohnung, doch es reichte zum Leben.

Die Adresse, die dem Großgewachsenen gegeben wurde, war relativ Mittig gelegen. Wenn er sich recht erinnerte, gab es dort einen großen Wohnkomplex mit etlichen Häusern drumherum. Hin und wieder trieb es ihn während seiner morgendlichen Sportroutine durch diesen Bereich. Sowohl jung als auch alt traf man dort regelmäßig, viele Familien konnten diesen Teil von Josei ihr Zuhause nennen. Das war auch nicht verwunderlich, immerhin war der Seiryuu Bezirk quasi ein einziges, großes Wohnviertel mit dem ein oder anderen Verwaltungsgebäude dazwischen. Viele Wiesen und Spielplätze für Kinder und Tierfreunde...zumindest, wenn nicht alles mit einer weißen Schneeschicht bedeckt war. Viel sah man am heutigen Tag nicht von dem saftigen grün, welches die Gegend normalerweise verschönerte. Eine Schande, doch wirklich stören tat es den jungen Mann nicht. Es war eher die Kälte, die ihm gerade ein wenig die Stimmung vermieste. Allerdings gab es, außer seinen Klamotten und einem strammen Schritt, nicht viel, was er dagegen hätte tun können. Apropos, wenn er sich richtig umsah, war er fast da, oder? Nur noch einmal um die Ecke und...wow. Yui hatte ein Haus erwartet. Aber was er da sah, glich eher einer hausgroßen Schneeskulptur. Weder Fenster noch Türen waren zu sehen, vom Vorgarten ganz zu schweigen. Jeder kleinste Zentimeter war von Schnee bedeckt, so als ob sich ein Riese hingesetzt und seiner Fantasie freien Lauf gelassen hätte. Das konnte interessant werden. Und wahrscheinlich auch sehr anstrengend. Irgendwie mussten sie das ja hinbekommen...moment, sie? Mehrzahl? Ganz genau, Yui war nicht alleine! Scheinbar schien das ein Auftrag gewesen zu sein, bei dem er noch einen Partner bekam. Wenn der Schwarzhaarige sich so umschaute, schien dieser aber noch nicht da zu sein. Dann hieß es wohl Hände in die warmen Jackentaschen und abwarten, bis sein Kollege auftauchte.

@Manako Raku
 

Manako Raku

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Es war mal wieder einer dieser kurzfristigen Jobs. Keine großen Worte, keine langen Beschreibungen, ein Marschbefehl und gut war's. Raku störte das nicht. Eigentlich störte ihn gar nichts. Ehrlich gesagt hatte es schon lange nichts mehr gegeben, was ihn wirklich gestört hatte. Allerdings hatte es auch lange nichts mehr gegeben, was ihn für Arbeit aus dem Haus getrieben hatte. Jetzt war ihm die Verwaltung zuvor gekommen. Der Manako hatte das Papier vollkommen indifferent überflogen. Bla, bla, Schneechaos und so. Das hatte er tatsächlich auch gemerkt. Es hatte viel geschneit, und das so plötzlich. Aber wen wunderte es denn auch, war ja noch Winter - oder? Ein Blick und ein doppeltes Nachprüfen bewies, dass er nicht ganz richtig lag. Die Zeit verflog furchtbar schnell wenn man Spaß hatte... oder so. Sein Leben in der letzten Zeit hatte sich ziemlich unterschieden von dem, was er vor der letzten Mission gehabt hatte. Seitdem hatte sich einiges geändert. Aber es störte ihn nicht sonderlich. Eigentlich war es sogar ganz entspannt. So oft er damit beschäftigt war, sich um sich selbst Gedanken zu machen, genauso oft war er damit beschäftigt, sich davon abzuhalten, sich Gedanken um sich selbst zu machen. Es stand ihm einfach nicht sonderlich gut zu Gesicht, wie er fand. Raku war erstaunlich blass geworden über die kalte Jahreszeit. Es war nicht mehr so viel zu sehen von dem beinahe wie naturbraun wirkenden Jäger, der so viel draußen war dass es beinahe schon ungesund wirkte. Selbst seine Haare waren ein Stückchen dunkler geworden und hatten nicht mehr den fast weißen, platinblonden Schimmer. Alles in allem könnte jemand, der nur ein Bild von ihm kannte, durchaus verwirrt sein und sich fragen, ob er den richtigen Menschen vor sich hatte. ​

Die Kälte störte Raku nicht. Ihn störte auch der Wind nicht wirklich, der immer mal wieder kühl über den Boden fegte und die weißen Schneeflocken beiseite wirbelte. An einigen Ecken hatten sich Schneeverwehungen gebildet. In einigen spielten Kinder, in anderen steckten irgendwelche Erwachsenen fest, aber Raku ignorierte sie und stapfte durch den Schnee in Richtung Auftragsgebiet. Es war fast wie um die Ecke, immerhin wohnte er genauso hier. Er nahm einen Schluck aus einem Flachmann, den er dann wieder in seinem Mantel verschwinden ließ, und seufzte erleichtert als die Flüssigkeit seine Kehle hinabfloss und begann ihn zu wärmen und die Gedanken zu vertreiben, die ihn tagein, tagaus plagten. ​

Raku bog noch um zwei, drei Ecken, glaubte er, dann stand er vor einem riesigen Haufen... Schnee. Irgendwas an diesem Haus oder in dieser Straße musste dazu geführt haben, dass der Wind den kompletten Schnee genau dorthin gepustet hatte. Die leicht einsetzende Tauwärme hatte den Schnee nur noch schwerer und hartnäckiger gemacht und somit absolut unmöglich, dass dort jemand auf normale Art und Weise herauskam. Wie dieser Auftrag wohl überhaupt zustande gekommen war? Der Hellhaarige trank noch einen Schluck aus seiner Flasche, steckte sie zurück in den Mantel und hustete leicht in seine Hand, räusperte sich dann und ließ die Hand wieder unter dem Kleidungsstück verschwinden. Der Mantel wirkte extrem unauffällig, aber gut in Schuss. Zumindest das schien normal. Darunter war Raku erstaunlich schlecht ausgestattet am heutigen Tag. Keine Vorbereitung wie sonst, kein Überlegen was er brauchte und was vielleicht nicht. Er hatte Handschuhe dabei, um keinen Finger zu verlieren, und ein paar Standard-Schriftrollen mit Ausrüstung, aber die waren auch eher zufällig gegriffen. Der Manako sah einen Moment lang stumpf auf die vor ihm liegende Aufgabe und sah sich dann um. Alleine würde er das nicht machen. Oh, da stand ja schon jemand. Wie bestellt und nicht abgeholt: Takegatama-kun, der dunkelhaarige, große Schwertkämpfer. Den kannte Raku. Er war auch bei der letzten Mission dabeigewesen... unauffällig folgte noch ein Schluck, dann riss sich der Bogenschütze zusammen. Es war zwar dämlich, dass er so einen Auftrag erledigen sollte, wo seine Fähigkeiten absolut ungeeignet dafür waren, aber vielleicht hatte sein Kollege ja eine bessere Idee. "Takegatama-kun", sagte Raku. Seine Stimme klang so brüchig und dunkel, als hätte er sie Wochen nicht benutzt. "'ne Idee, wie du den Haufen beseitigt kriegen willst?" Nicht unbedingt die herzlichste Begrüßung, aber das war man von Raku ja gewohnt. Seine Augen wirkten selbst für seine Verhältnisse tot. Aber, wie ging es noch? Ach, ja, richtig. Es störte ihn nicht.​
 

Takegatama Yuichiro

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Um ehrlich zu sein: Yui hatte keinen Plan. Während er auf seinen Kollegen wartete, strengte der Takegatama sein Gehirn an, um eventuell zu einer Lösung für dieses Problem zu kommen. Aber...da war nichts. Zumindest nichts einfaches oder schnelles. Natürlich gab es da die ganz simple, jedoch sehr aufwändige, Methode, alles mit den Händen bzw. dem ein oder anderen Grabwerkzeug zu beseitigen. Wenn Yui das Haus, oder was auch immer dieses Winterwunderland sein sollte, so betrachtete, dann könnte das den ganzen Tag dauern. Bevor er diese Gedankengänge jedoch fortführen konnte, vernahm der Shinobi eine bekannte Stimme, in dessen Richtung er seinen Kopf drehte. Raku war also sein Partner? Hey, immerhin jemanden den man kannte. Das machte eine Vorstellungsrunde obsolet. Der Manako sah jedoch etwas anders aus als beim letzten Treffen. Nicht gerade gesund, wenn man so sagen durfte, dazu würde Yuichiro gerade aber mal kein Wort verlieren. Vielleicht tat ihm dieser kleine Job ja ganz gut? Auf Rakus Frage hin schüttelte der ratlose Yui nur den Kopf. “Nichts, was nicht bis spät in die Abendstunden dauern würde. Du kannst nicht zufällig Feuer spucken?” Ein Katon-Nutzer wäre für so eine Aufgabe natürlich wie geschaffen. Von dem, was Raku allerdings bisher gezeigt hatte, bezweifelte Yui irgendwie, dass er so affin mit diesem Element war. Schade eigentlich, ein paar kontrollierte Flammen würden diesen Job sehr einfach machen. Kurz kam ihm auch der Gedanke, ob man mit genug Elektrizität nicht auch ausreichend Wärme erzeugen könnte, aber das sollte man ganz schnell wieder verwerfen. Er wollte nicht dafür verantwortlich sein, das ganze Haus unter Strom zu setzen, wenn der geschmolzene Schnee anfing, die Elektrizität weiterzuleiten.

Offensichtlich waren beide Shinobi nicht unbedingt für diese Aufgabe geschaffen, bewältigen mussten sie diese trotzdem. Eigentlich hoffte Yui darauf, dass Raku einen Einfall hatte. Eventuell gab es ja ein Werkzeug, mit dem sie diese Massen an Schnee einfacher beseitigen konnten? Der Manako schien zumindest immer jemand gewesen zu sein, der gerne auf alles vorbereitet war. Dementsprechend war die Vermutung, er hätte sich in weiser Voraussicht einen Plan überlegt, gar nicht mal so weit hergeholt...oder? “Eventuell sollten wir erstmal den Vordereingang priorisieren und uns später um den groben Rest kümmern” Sein Blick wich zum eingeschneiten Gebäude, dessen Umrisse man noch eben erkennen konnte. Yui vermutete einfach mal, dass der Grundstückseingang, vor dem sie standen, geradewegs zur Vordertür führte. “Immerhin ist die Bewohnerin des Hauses anscheinend immernoch da drin. Wo wir wieder beim Problem wären: Wie bekommen wir den Schnee weg, ohne ewig zu brauchen? Ich bin ehrlich: Ich habe keinen Plan außer uns ein paar Schaufeln zu besorgen und los zu graben. Hast du irgendwas in deinem Repertoire, was uns helfen könnte?”, fragte er seinen Kollegen und schaute ihn dabei erwartungsvoll an.
 

Manako Raku

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Trotz des desolaten Zustands von Raku fiel ihm schon auf, dass Yuichiro sich verändert hatte. Irgendwie hatte der Dunkelhaarige es innerhalb des letzten Jahres geschafft, optisch mehr zu einem Mann zu reifen als es noch vorher der Fall gewesen war, und auch seine Ausstrahlung wirkte irgendwie ein wenig reifer. Nicht, dass Raku es wirklich mitbekam, aber irgendwas merkte der Bogenschütze schon. Ihm wäre sicher noch mehr aufgefallen, wenn er komplett bei der Sache gewesen wäre, aber sehr viel mehr war nicht drin. Es fiel nur auf, dass sich Raku neben seinem großgewachsenen Mit-Shinobi mittlerweile klein und schmal fühlte. Das war zwar schon vorher so gewesen, aber aktuell wirkte das ganz besonders so. Yuichiro war nicht nur groß, sondern hatte auch Kraft im Körper, das konnte man sehen. Raku stierte ihn aus seinen toten Augen an, und man hätte meinen können, er wäre absolut abwesend oder nachdenklich. Wirklich einschätzen wäre wohl schwer, für Raku waren es nur seine dumpfen Gedanken, die langsam durch seinen Kopf sickerten. Der Manako hob die Schultern und sah Yuichiro bitterernst an. "Kann's versuchen. Ist naheliegender als Bogenschießen, gerade." Dann aber schüttelte der Genin den Kopf und seufzte. "Aber nicht im Katon-Sinne. Bin sehr unbegabt was Ninjutsu angeht, weißt du doch." Raku war ein wenig flapsiger heute als sonst, versteckte ein kleinen Rülpser-Aufstoßer geschickt hinter seinem Ärmel und strich sich dann die etwas dunkleren Haare aus dem Gesicht. "Siehst so aus als hättest du das letzte Jahr genutzt. Is' dir was Gutes passiert?" Nicht, dass Raku da eine Vorstellung von hatte. Aber irgendwie war er so verzweifelt, dass selbst er einen kleinen Smalltalk-Köder auswarf. Und wenn Yuichiro sich nur um die Aufgabe kümmern wollte, wäre das von Raku aus allerdings auch okay, immerhin würden sie sich hier die Rücken kaputtackern. Klang aber gut, oder? Seinen Körper mit Training (oder Jobs) kaputtzumachen hatte doch bisher immer ganz fantastisch funktioniert. Er hatte sich schon immer die Finger schmutzig gemacht, das war so ein wenig sein Markenzeichen, oder? ​

"'tschuldige, Takegatama-kun, keinen Schimmer wie wir das ohne Handanlegen lösen sollen", ergänzte er also. "Wieder mal fantastische Zusammenstellung der Verwaltung", ergänzte er bitter. "Hätte ja nur ein Fuuton- oder Katon-Spezialisten gebraucht. Stattdessen: Zwei Idioten mit Schaufeln." Das klang vielleicht ätzender als gewollt, aber Rakus Geduldsfaden hatte in seiner Zeit als Einsiedler allerdings ein wenig Schaden genommen. Gut, dass Chinatsu nicht mit von der Partie war, das hätte ihm vermutlich den Rest gegeben. "Vielleicht", erwiderte Rakua uf den Vorschlag von Yuichiro. "Müssen aber aufpassen, dass der Schnee nicht immer wieder hineinfällt. Vorschlag: Wasserlauf, und du fängst von oben an. Vielleicht rutscht es dann irgendwann von selbst." Raku konnte kein Wasserlauf, insofern konnte er auch nicht auf den Schneehaufen steigen. Der klassische Baumlauf würde dafür wohl eher nicht ausreichen. Raku kratzte sich am Kopf und holte eine Schriftrolle heraus, musterte sie skeptisch und packte sie dann zurück in den Mantel, nur um weiterzukramen. Immer wieder warf er einen Blick auf eine Schriftrolle, während er sprach, und steckte wieder eine weg. "Wäre dieser Schnee braun, wäre er ein riesiger Kackhaufen", brummelte er verstimmt und leckte sich kurz über die Unterlippe, um sie zu befeuchten. Dann endlich schien er die Schriftrolle gefunden zu haben die er gesucht hatte. "Hab immerhin Schaufeln", merkte der Manako an, entsiegelte die Rolle und tatsächlich tauchten daraus einige Werkzeuge auf, die alle zusammen auf den Boden fielen. Raku kramte ein wenig in dem Haufen rum und reichte seinem großen Kollegen schließlich eine Schaufel mit sehr breitem Kopf. Schneeschaufel halt. "Hier", meinte er und wollte grad ansetzen, noch etwas zu sagen, da sah er etwas aus dem Augenwinkel - und wäre normalerweise sicher sofort ausgewichen. Aber so drehte er nur seinen Kopf und kassierte einen vollen Schneeball ins Gesicht. PLATSCH! Er zuckte zurück und stolperte über die Werkzeuge auf dem Boden, fing sich mit mit einer Hand im Fall ab - und spürte Schmerz durch seinen Arm zucken. Nicht auch noch das. "Was...", knurrte er und rappelte sich auf, sah ein paar Dreckbälger hinter einem Zaun kauern. Raku überlegte, was er dieen Kindern legal antun durfte. Er versuchte seine Hand ein wenig zu lockern und spürte, wie es um das Handgelenk langsam heißer wurde. Der nächste Schneeball galt Yuichiro, zischte durch die Luft auf das große Ziel zu, während die Kinder gackerten und neue Bälle anfertigten. "Ignorieren wir sie", brummte Raku, drehte sich um - und hatte vor, die Werkzeuge wieder zu versiegeln und sich an die Arbeit zu machen. ​
 

Takegatama Yuichiro

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Ja, irgendwas stimmte mit Raku definitiv nicht. Je mehr Worte sein Partner verlierte, desto sicherer war Yuichiro sich. War irgendwas in der Zwischenzeit passiert? Sie hatten sich immerhin einige Monate nicht gesehen, eventuell gab es etwas, dass den Bogenschützen bedrückte. Sein Blick war leerer als sonst, was bei dem Manako schon einiges bedeutete. Normalerweise war er fokussiert leer, aber heute waren seine Augen einfach nur...tot. Da war gar nichts, als ob er nur eine Maschine wäre. Und jetzt fing er auch noch Smalltalk an? Es war bizarr, als würde man nicht Raku vor sich haben, sondern einen programmierten Roboter, der sein Protokoll abarbeitete. “Könnte man so sagen, ja. Ich hatte sehr interessante Gespräche in letzter Zeit. Und bei dir?”, mal sehen, ob der Weißhaarige auch nur irgendein Wort über sich selbst verlieren würde. Aber so wie es aussah, mussten der Takegatama sich sowieso erstmal über das Hauptproblem des heutigen Tages kümmern. Und leider schienen die beiden Shinobi nicht um den traditionellen Weg herumzukommen: Ein paar Schaufeln und eine Menge Zeit. Naja, im Endeffekt war das auch nur ein Workout, oder? Zumindest sein Körper konnte er damit ein wenig in Schuss halten. Rakus bemerkung stimmte schon, die Verwaltung hätte eventuell zwei Leute beauftragen können, die damit schneller fertig waren. Was war wohl ihr Auswahlkriterium dabei? An verfügbaren Kräften mangelte es doch bestimmt nicht, da gäbe es sicher den ein oder anderen Katon-Nutzer. Naja, ändern konnten die Beiden so oder so nichts daran. Dementsprechend half es wahrscheinlich nur sehr wenig, sich darüber Gedanken zu machen.

“Klingt gut”, antwortete Yui auf den Vorschlag seines Kollegen, während dieser in seinem Mantel kramte und schlussendlich eine Schriftrolle hervor holte. Einige Werkzeuge fielen zu Boden, darunter Schneeschaufeln. Gerade als Yuichiro sich jedoch eine nehmen wollte, bekam er nur aus dem Augenwinkel mit, wie Raku kurz verstummte, nachdem sich ein großer Schneeball in seinem Gesicht breit machte. “Alles okay?” fragte Yui bei ihm nach. Sein Kopf drehte sich danach zu den Kindern, die bei diesem Wetter anscheinend eine Menge Spaß dabei hatten, andere Menschen mit Schnee zu bewerfen. Der nächste galt dem großgewachsenen Takegatama, der sich nicht mal große Mühe gab und seinen Kopf nur leicht zur Seite neigte, um einem eisigen Schicksal zu entgehen. Wenn es etwas gab, was er bei diesem Teufelswetter nicht haben wollte, dann war es Schnee in seinem Gesicht. Allerdings brachte ihn das alles auf eine kleine Idee. “Ich kümmer mich kurz darum. Warte hier.” und mit einem kräftigen ninjahaften Sprung glitt Yui einige Meter durch die Luft, bevor er hinter den Kindern, die sich an einem Zaun versteckten, wieder auftauchte. Erstaunt und etwas erschrocken schauten sie den Schwarzhaarigen an, welcher sich zu ihnen herunterbeugte. “D-Das war doch alles nur Spaß. Wir...wir wollten euch doch gar nicht wirklich treffen.” stotterte eines der Kinder. Mit einem flüsternden Ton sprach Yui zu der Gruppe, bestehend aus fünf. “Ich mach euch nen Vorschlag. Mein Partner dort drüben scheint heute nen schlechten Tag zu haben. Vielleicht brauch er ja jemanden, oder auch mehrere, mit denen er ein wenig Spaß haben kann. Lasst euch was einfallen und bringt seine Stimmung ein wenig nach oben.” “Und was ist für uns drin?” eine valide Frage. “Ich könnte euch mit Süßigkeiten eindecken.” Sowas mochten normale Kinder doch, oder? Die Gruppe tauschte einen Moment Blicke miteinander aus und alle nickten synchron. “Na dann, an die Arbeit.”

Mit einem weiteren Sprung stand Yuichiro dann auch wenige Sekunden später wieder neben seinem Partner. “Ich denke, die Sache mit den Schneebällen hat sich erledigt.” Yui konzentrierte Chakra in seinen Füßen und fing an, den Schneeberg hochzulaufen. “Dann lass uns endlich anfangen.” und damit begann er auch schon, Ladung nach Ladung wegzuschippen. Das...konnte jetzt dauern.
 

Manako Raku

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Oh man. Raku spürte sein Handgelenk pochen und verfluchte sich dafür, dass er sich gerade so dermaßen schwach fühlte. Wenn ihn sogar so etwas aus dem Konzept brachte - wie sollte es denn erst werden, wenn er mal wieder auf eine Mission gehen sollte? So etwas wie die letzte Mission... er unterbrach seinen Gedankengang fast schon mit Gewalt und wollte sich gerade daran machen, dem Schnee mit einer Schaufel auf die Pelle zu rücken. "Es geht", murmelte Raku als Antwort auf die Frage seines Kollegen. Im Anschluss hatte Yuichiro erstmal eine andere Idee und ignorierte den Vorschlag von Raku, die Kinder zu ignorieren - aber es störte Raku eigentlich nicht sonderlich. Sollte der großgewachsene Shinobi tun, was er mochte, es war ja letztlich seine Verantwortung. Raku würde ihn nicht dafür verurteilen... mal abgesehen davon, dass es jetzt auch nicht schlimm war, wenn die Kinder aufhörten sie zu nerven. Nur halt nahezu irrelevant. Was der Takegatama mit den Kinder besprach, bekam Raku allerdings überhaupt nicht mit - das wäre nämlich etwas gewesen, was er nicht eben gutgeheißen hätte. EIn paar Kinder, die sich um seinen 'schlechten Tag' kümmern sollten, der doch vielmehr ein schlechtes halbes Jahr war? Na, immerhin wusste der Hellhaarige das nicht - und so bedachte er seinen Kollegen mit einem leichten Nicken. Respekt, hieß das in Rakus Sprache. Das hatte der Genin wirklich besser hinbekommen als gedacht, und der Bogenschütze war positiv überrascht. "Erstaunlich klagefrei", erwiderte er nachdenklich und sah sich nochmal nach den Kindern um, die bereits streunen gegangen waren. ​

Kopfschüttelnd drehte sich Raku wieder seiner Arbeit zu und sah, dass Yuichiro bereits den Schneeberg hinaufgelaufen war und anfing, die Schneedecke abzutragen. Noch einen Moment zögerte der Manako, seufzte dann und rammte die Schaufel in die weiße Masse, die sich als erstaunlich hart und komprimiert herausstellte. Genervt verdrehte der Hellhaarige die Augen. Auch das noch - das Wetter war zwar kalt, aber die Sonne ließ die Oberfläche des Schnees schmelzen. Das wieder führte dazu, dass dieser sich durch die kühle Luft wieder verfestigte und zu Eis wurde - und immer so weiter, je nachdem wo die Strahlen der Sonne hinfiele. Deshalb war es auch unmöglich, von drinnen raus zu kommen - die Oberfläche dieses Schnees war hart, sehr hart. Wahrscheinlich würde er gar keinen Wasserlauf brauchen... mit ein wenig Geschick kletterte Raku zu seinem Kollegen auf den Eisberg und sah ihn kurz an. "Das wird anstrengender als gedacht. Durch die Wärme des Hauses wird es sicher unten genauso hart werden wie an der Oberfläche." Er rammte seine Schaufel in das Eis und schmiss es ein wenig weg, wiederholte den Prozess und merkte, dass es ihm eigentlih ganz gut tat, etwas einfach so kaputt zu machen. Niemand würde sich beschweren wenn er das Eis ein wenig malträtierte, und so schaufelte sich Raku die nächsten Minuten durch das Eis am oberen Ende des Hauses, bis sie tatsächlich auf einen Schornstein stießen. "Fortschritt", stellte Raku nüchtern fest. "Ich hatte keine Gespräche", meinte Raku dann noch im Anschluss an die Frage von Yuichiro vorhin. "Auch keine interessanten. Mit wem hast du denn gesprochen?" Wenn er jetzt 'Chinatsu' sagte, dann war Raku versucht zu lachen - man konnte mit ihr keine wirklichen Gespräche führen. Höchstens sich irgendwie treiben lassen und hoffen, dass sie von selbst auf die richtigen Gedanken kam. Die interessantesten Gespräche von Raku waren vermutlich die an der Kasse vom Supermarkt gewesen. Selbst mit anderen Shinobi hatte er kaum Kontakt gehabt.​

Je länger sie arbeiteten, desto kälter wurde Raku - sein Mantel hielt zwar seinen Körper warm, aber seine Hände (und Füße eigentlich auch) kühlten immer weiter aus. Aber auch das verhielt sich nach dem bekannten Muster: Es störte ihn nicht. Was ihn ein wenig störte, waren die Schmerzen im Handgelenk, aber das war erstmal okay, vermutete er. Yuichiro schien ebenso fleißig zu arbeiten, was Raku anerkennen konnte. Nach und nach schafften sie es zumindest mal, das Dach freizukriegen und schließlich standen sie auf glatten Schindeln, die einigermaßen waagerecht waren. Es war kein spitzes Dach - immerhin. "'s geht voran", murmelte der Genin, griff in seinen Mantel, drehte sich ein wenig von Yuichiro weg und konsumierte noch ein wenig mehr... Flüssigkeit. Als er sich wieder zu seinem Kameraden drehte, sah man nichts davon, was er eben noch in der Hand gehabt hatte. Unwillkürlich öffnete sich der Mund von Raku und es kamen Worte heraus, bevor er es verhindern konnte. "Takegatama-kun, was für einen Eindruck hattest du von mir auf der letzten Mission?" Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da winkte Raku schon ab und tappte in Richtung des Schnees an der Seite des Hauses. Warum hatte er das jetzt überhaupt gesagt? Was für eine idiotische Frage. "Jedenfalls... lass uns hier mal eine Treppenform in den Schnee schlagen."
 

Takegatama Yuichiro

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Natürlich wusste Yuichiro nicht, wie der Plan der Kinder aussah, aber ehrlich gesagt waren seine Gedanken gerade eher bei der Aufgabe, die vor ihnen stand. Immerhin würde sich das wohl nur durch Handarbeit lösen. Als er auf dem riesigen Schneeberg stand und sich noch einmal umschaute, merkte er, wie viel Masse das eigentlich ist. Und nachdem Raku seine Schaufel in den Schneeberg rammte, welcher sich davon nicht unbedingt beeindruckt zeigte, war auch klar, was für ein Kraftaufwand dieser Job sein würde. “Ja, wir haben einiges zu tun.” Einen letzten Gedanken verschwendete Yui noch, um nach einer schnelleren Möglichkeit zu suchen, das alles zu beenden. Allerdings erwies sich dieser Versuch als gescheitert und mit einem schweren seufzen erhob der Schwarzhaarige die Schaufel, um das Eis ebenfalls zu malträtieren. Minutenlang wiederholte er das gleiche Schema. Schaufel ins Eis, so viel auf den Schaufelkopf wie möglich und weg damit. Immer und immer wieder, es kamen einem schon fast wie Stunden vor, dabei waren sie noch nicht lange beschäftigt. Während Raku auf den Schornstein traf, schaufelte Yui links daran vorbei und grub sich einen kleinen Weg über das Dach. “Gar keine?” Er wusste, dass Raku nicht unbedingt der sozialste Mensch war. Aber wirklich gar keinen Kontakt mit anderen Leuten? Entweder er lebte einen ganz ausgefallenen Einsiedler-Lifestyle oder irgendwas stimmte ganz und gar nicht.

Als der Manako die Frage allerdings zurückwarf, kamen in Yuichiro sofort die Erinnerungen an das Gespräch, das er vor einiger Zeit mit der Hyuuga hatte, hoch. “Mit einer sehr interessanten Kunoichi. Hyuuga Mari, falls dir der Name etwas sagt. Wir wurden letztens eingeteilt um einen Gartenzwergvandalen zu fassen.” Ja, ein sehr...interessanter Job war das gewesen. “Wir sind da eben ein wenig ins Gespräch gekommen. Nichts sonderlich wichtiges.” Yui verzog keine Miene und schaufelte weiter. Auf die Details dieses Gesprächs würde er keineswegs eingehen. Der Shinobi konzentrierte sich erstmal nur weiter auf die Arbeit, die vor ihm lag. Und...wenn er das so betrachtete, dann waren sie weiter als erwartet. Mittlerweile war das Dach quasi vom Schnee befreit. Hier und da lagen noch kleine Häufchen, doch die sollten eigentlich niemanden mehr stören. “Das ist ein guter Fortschritt.” stellte Yuichiro fest und wischte sich den Scheiß von der Birne. Anstrengend war es auf alle Fälle. “Hm?” die Frage von Raku kam unerwartet. Allerdings tat er sie auch im gleichen Moment wieder ab. Ein lächeln schlich sich auf das Gesicht des Takegatama, denn dieses Verhalten kannte er selbst nur zu gut. Ein wenig ließ er die Mission revue passieren, bevor er seine Schaufel zur Seite stellte. “Ist es das, was dich so stört? Die Mission auf dem Kasinodampfer?” Ohne um den heißen Brei herumzureden fiel Yui direkt mit der Tür ins Haus. “Ich gebe zu, ich war ein wenig überrascht, als wir dich flirten gesehen haben...ob das jetzt nur für die Mission gespielt war oder nicht. Immerhin hast du dich auf gefährliches Pflaster begeben, wenn ich ehrlich bin. Aber so ist das nun mal in unserem Beruf.” Yui lehnte sich gegen den Schornstein und schaute direkt zum Manako. “Wir setzen unser Leben aufs Spiel. Und manchmal läuft nun mal nicht alles, wie geplant. Aber ich muss sagen...es war eines der wenigen Male, wo man dich nicht so verklemmt gesehen hat.” Natsu hätte ihm wahrscheinlich hunderte Synonyme für sein normales Verhalten um den Kopf knallen können, aber Yui beließ es bei dem einen. “Es war ein abwechslungsreicher Anblick, wenn ich so sagen darf.” der Takegatama schmunzelte. Er wünschte sich, dass Raku eventuell öfter mal einfach ein wenig loslassen und entspannen kann. Zwingen kann und wird er ihn zu nichts, das ist am Ende immernoch seine Entscheidung. Es wäre jedoch eine willkommene Abwechslung.

Während die beiden redeten, hörte man mehrere Fußstapfen durch den Schnee treten Vor dem Schneeberg, den Yui und Raku vorhin noch hochgeklettert waren, standen sie: Kinder. Jeder von ihnen mit einer, für ihre größe angemessene, Schaufel bewaffnet. “Wir sind unter eurem Kommando!” Moment, war ihre Idee etwa zu...helfen? Dort standen sie nun, wie angewurzelt und starrten Raku sekundenlang an. Keiner von ihnen sagte etwas. Yui amüsierte das. Er haute dem Manako leicht gegen die Schulter. “Hey, sie warten auf deinen Befehl, Kommandant.”
 

Manako Raku

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Nein, keine, hätte Raku geantwortet, aber der Moment war bereits vorbei und er hatte mal wieder nicht die Kraft aufbringen können, die Worte aussprechen zu können. Aber es war wohl einfach auch zu komisch, als dass er selbst es zugeben würde. So gar kein Gespräch mit Menschen zu führen, war schon seltsam, oder? Nicht, dass Raku es wirklich aktuell störte - bei dem reinen Gedanken daran wurde er schon erschöpft und es fühlte sich an, als würde sich eine scharze Kugel in seinem Inneren ausbreiten. Und die ließ sich nur mit sehr viel Mühe wieder eindämmen. Lieber wollte er darüber nicht nachdenken, was Yuichiro wohl so für Gespräche geführt hatte. Normalerweise hatte sein Kollege bisher nie so explizit erwähnt, dass er ein 'interessantes Gespräch' geführt hatte, und das auch noch mit einer 'sehr interessanten Kunoichi'. Die grünen Augen des Manako fixierten sich für einen Moment auf sein Gegenüber, als er versuchte, in der Stimme und Gestik seines Gegenübers irgendwelche Informationen zu finden, die er nicht aus seinen Worten erhaschen konnte. Das fiel ihm allerdings nur noch schwerer als sonst... das einzige, was Raku auffiel war: Warum sollte es nichts 'sonderlich wichtiges' sein, wenn er es so explizit erwähnt hatte? Yuichiro wirkte nicht so als hätte er sich Hals über Kopf in diese Hyuuga Mari verknallt, was war es also sonst? Kritisch beäugte der Bogenschütze seinen Kollegen noch einen Moment, dann zuckte er mit den Schultern. "Takegatama-kun, ich bin nicht ganz auf der Höhe. Entschuldige falls ich aufdringlich bin, aber dass es nichts 'sonderlich wichtiges' war, glaube ich nicht". sagte er einfach und seufzte leise. Natürlich würde er ihn nicht dazu bringen darüber zu sprechen, aber seine Skepsis hatte er trotzdem ausdrücken wollen. Raku war natürlich selbst eine Koryphäe auf dem Gebiet des 'Nur das notwendigste sagen', zumindest in der Regel - er machte seinem Genin-Kollegen also keinen Vorwurf.​

Dann aber entschied sich Yuichiro dazu, auf seine - dummerweise - laut gestellte Frage zu antworten. Raku hatte sich bereits abgewandt, war dabei, ihr weiteres Vorhaben zu planen, um möglichst schnell aus dieser Kälte entfliehen zu können, zurück in die Einsamkeit. Die Anstrengung dieser Tages resultierte definitiv in der sozialen Herausforderung, und als der Dunkelhaarige anfing zu sprechen, spürte Raku förmlich wie sein Herz sich verkrampfte und sich Kälte in seinem Brustkorb ausbreitete. Je länger sein Kollege sprach, desto schlimmer wurde dieses Gefühl und die - relative - Bleichheit von Raku verschlimmerte sich nur noch. Dass er sich fürchterlich fühlte, konnte man von außen nur daran erkennen, seine stumpfen Augen und die fehlende Mimik waren noch immer da. Die Antwort von seinem Kollegen machte ihn traurig und unfassbar wütend zugleich - auf wen oder was war er nicht sicher, nur eines wusste Raku: Selbst für die nett gemeinten Worte von Yuichiro hatte er keine vernünftige Antwort. Noch viel schlimmer wurde das Gefühl, was er sowieso schon in sich trug. Das Gefühl, nicht derjenige zu sein, der er sein sollte. Jemand anderes hätte in seinen Schuhen stecken sollen. Wie oft hatte ihm Chinatsu so etwas schon gesagt? Raku drückte die Zähne aufeinander, und er sah den Dunkelhaarigen nicht an, als er nur verkrampft ein paar Worte herauspressen konnte. "Das war nicht ich, Takegatama-kun." Jedes Wort wirkte wie durch den Fleischwolf gedreht, mit Frust, Wut und Trauer durchsetzt. Sein Griff um die Schneeschaufel verfestigte sich und das robuste Holz knarzte protestierend unter der Beanspruchung. "Ich weiß nicht wer, aber nicht ich." Sein Kiefer knackte. "Ich hätte sie aufhalten können", ergänzte er, zuckte dann zusammen, als er die Stimmen von den Kindern hörte, und starrte mit seinen toten Augen nach unten. Nur... waren sie in diesem Moment überhaupt nicht so tot. Als Yuichiro ihn anstieß, warf er dem Schwarzhaarigen einen mörderischen Blick zu - wahrscheinlich der lebendigste, aber furchterregenste Blick den Yuichiro von Raku je gesehen hatte. Mit einer eleganten Bewegung sprang Raku vom Dach, landete direkt vor den Kindern, sein Mantel legte sich nach dem Sprung wieder um ihn, und die Kinder sahen ihn fast ein wenig erschrocken an. Als er sich aufrichtete und sein brennender Blick sie traf, erstarrte das Lächeln auf den Gesichtern der drei Jungen und zwei Mädchen. "Verschwindet", ätzte Raku mit bebender Stimme, und erreichte somit nur, dass die Jungs ein Stück zurückwichen, eines der Mädchen abwehrend die Schaufel hob und das andere anfing zu weinen. "A-aber der andere Mann hat gesagt, dass du Hilfe brauchst!", fauchte das Mädchen, welches als einzige vorne stehen geblieben war, vor ihrer Freundin, der die Tränen über das Gesicht liefen. Raku warf einen Blick zurück zu Yuichiro, hätte am liebsten diesen Drecksjob abgebrochen.​

Aber da war auch noch was anderes. Wie immer konzentrierte er seine gesamte Wut, seine Enttäuschung und seinen Hass auf sich selbst in sich, verschluckte ihn, siegelte ihn weg, strich sich über das Gesicht, atmete laut und deutlich durch. Ah, ihm brannte es in der Magengegend. Irgendwas in ihm sagte ihm, dass es ihm überhaupt nichts bringen würde, diese Kinder zu vertreiben und dieses Gespräch fortzuführen. Yuichiro hatte ja nicht Unrecht, mit allem - nur den falschen Zeitpunkt und die falschen Worte gefunden. Raku rammte seine Schaufel neben sich in den Schnee, und ging in die Hocke. "Entschuldigt", sagte er leise, und die Kinder konnten wohl sehen, wie gepeinigt er war - und auch, dass es ihm wohl Leid tat. "Shinobi-san, bist du traurig?", fragte das mutige Mädchen und ließ die Schaufel sinken. Raku schluckte. Gott, er wollte woanders sein, oder zumindest einen tiefen Schluck aus seiner Flasche nehmen. Aber er riss sich zusammen, immerhin konnte Yuichiro sein Gesicht gerade nicht sehen. "Ja", sagte er leise und nickte. "Sehr. Helft ihr, das Haus vom Schnee zu befreien? .... Danke." Er lächelte ganz leicht, und das brauchte so unfassbar viel Kraft. Raku freute sich schon auf sein Bett. Aber jetzt galt es erstmal einen Job zu erledigen. Die Kinder sahen sich gegenseitig an, schienen das Verhalten des Mannes vor ihnen zwar seltsam zu finden, aber dann fingen sie sich alle und grinsten wieder. "Gut, Shinobi-san, aber danach bist du nicht mehr traurig!" Sie liefen los und fingen an an, sich an verschiedenen Stellen in den Schnee zu buddeln. "Kann ich nicht versprechen", murmelte der Hellhaarige und machte ein Zeichen zu Yuichiro, dass er herunterkommen sollte. "Wir müssen aufpassen, dass ihnen dabei nichts passiert", merkte er an und seufzte leise. "... danke für die Mühe, Takegatama-kun." Raku rupfte seine Schaufel aus dem Boden. "Bin zu kaputt um mich so zu heilen, aber trotzdem.... danke." Der Genin nickte seinem Kollegen zu. "Schauen wir, dass wir vor Sonnenuntergang hier fertig sind."
 
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Yuichiro schmunzelte leicht als Raku seine Aussage, es wäre nichts wichtiges gewesen, anzweifelte. Natürlich war da was. Aber es war nichts, worüber er hier und jetzt reden würde. Außerdem hatte Yui das Gefühl, dass Raku nicht gerade der richtige Gesprächspartner für so etwas wäre. Ob Raku jemals über Romanzen und all das Zeug nachgedacht hatte? Ehrlich gesagt sah er nicht so aus, aber wer weiß? Auf dem Kasinodampfer hatte man ja gesehen, dass er ein richtiger Charmeur sein kann. “Zumindest ist es momentan nicht wichtig.”, er richtete seinen Körper wieder auf, nachdem er sich etwas auf die Schaufel stützte, und befreite die Umgebung weiter vom Schnee. Sie hatten ein ordentliches Tempo drauf. Aber gut, beide wollten wahrscheinlich so schnell wie möglich hier durch sein und wieder nach Hause gehen. Es war nicht unbedingt die belohnendste Arbeit, die der Dunkelhaarige je machen musste. Zumindest Gesprächsthemen gab es ordentlich, denn Yui antwortete sogar recht ausführlich auf die Frage seines Kollegen. Es verwunderte und erstaunte ihn zugleich, wie sehr Raku diese ganze Sache auf dem Schiff zu plagen schien. Der Takegatama musste sich eingestehen, dass er ihn auf einer persönlichen Ebene nicht so gut kannte, wie er vielleicht wollte. Klar, der Manako war keine übermäßig soziale Person. Aber trotzdem fiel Yui in diesem Moment mal wieder auf, wie oberflächlich er viele seiner Kollegen kannte. Wenn er Raku besser kennen würde, wären ihm diese Sachen vielleicht früher aufgefallen. Doch so, wie sie bisher verblieben waren, hatte er nur grob ahnen können, dass mit dem Weißhaarigen etwas nicht stimmte. Es frustrierte ihn.

Raku erklärte ihn kurzen Worte, dass dieser soziale, charmante Typ von damals nicht er selbst sei. Yuichiro stutzte kurz, ließ diese Sache jedoch unkommentiert. Er wollte ihn ausreden lassen. Das Gespräch wurde jedoch von mehreren Stimmen unterbrochen, die von unten kamen. Die Kinder waren also wieder da! Natürlich machte Yuichiro sich einen kleinen Spaß daraus, Raku etwas zu necken. So einen Blick hatte er aber nicht erwartet...zumindest nicht in diesem Ausmaß. Und...verdammt. Er hätte den Kindern noch sagen sollen, dass sie nicht ausplaudern sollten, dass das alles Yuis Idee war! Nunja, dafür war es jetzt zu spät und erneut blickte sein Kollege ihn an. Yuis Miene war neutral und er beobachtete die Szenerie vom Dach aus. Ein wenig ratlos stand er da, denn um ehrlich zu sein wusste der Schwarzhaarige nicht, wie er seinem Kollegen bei seinen Problemen weiterhelfen konnte. Aber vielleicht war es besser, erstmal nichts mehr dazu zu sagen und diesen verdammten Job abzuschließen. Als der Manako das Zeichen gab, sprang Yui mitsamt Schaufel vom Dach und landete vor seinem Kollegen. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Shinobi, als Raku sich bedankte. “Nimm mir das mit Kindern nicht übel. Ich dachte, vielleicht hilft es dir, etwas mehr Kontakt mit Menschen zu haben.” Er schaute sich um. Die kleinen Racker begannen damit, sich um die großen Schneemassen zu kümmern. Fast schon zu enthusiastisch. “Ja, ich habe ehrlich gesagt nicht vor, hier bis in die Nacht zu schaufeln.” Und damit stieg Yuichiro erneut auf die weiße Masse und begann, zu schaufeln. Zusammen mit den Kindern machten sie guten Fortschritt und nach und nach wurden die Massen weniger...oder eher gesagt, sie näherten sich langsam aber sicher der Ziellinie. Der Eingang sah bald wieder nach einem Eingang aus und langsam aber sicher wurden auch einige Wände inklusive Fenster vom Schnee befreit. Es war wirklich ein Knochenjob, aber sie leisteten wirklich gute Arbeit.

Und da standen sie nun. Die Sonne fing langsam an, unterzugehen und es machten sich die ersten Zeichen von Erschöpfung bemerkbar. Aber...sie hatten geschafft, wofür sie hier waren. Die gesamte vordere Hausfassade, inklusive Dach und ein wenig mehr an den Seiten, war vom Großteil des Schnees befreit. Sie hatten es nicht geschafft, alles, was das Haus umgab, zu entfernen. Doch die wichtigste Aufgabe war erfüllt. Sie sollten sicherstellen, dass das Haus soweit frei war, damit die alte Dame, die dort lebte, wieder rauskam. “Das hat lang genug gedauert.” Sichtliche Erleichterung machte sich beim Takegatama breit und er schaute zu seinem Kollegen und den Kindern, die sich ebenfalls wacker geschlagen hatten.
 

Manako Raku

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Immerhin widersprach ihm aktuell niemand mehr. Das war mal eine sehr angenehme Situation. Raku war nicht so weit, dass er das hätte wirklich genießen können, aber es machte seinen Habitus auch nicht eben schlechter. Der junge Mann nickte dem Genin an seiner Seite zu, zuckte leicht mit den Schultern. "Ich nehme es dir nicht übel", versicherte Raku Yuichiro und war sich dessen innerlich gar nicht so unendlich sicher. Aber er wollte sich Mühe geben, es dem Takegatama nicht übel zu nehmen: Immerhin waren es nur gute Intentionen gewesen, davon ging der Hellhaarige wenigstens aus. Es war zwar fast mehr Arbeit, auf die Kinder aufzupassen, als den Job einfach selbst zu erledigen, aber der Manako war sich mittlerweile überhaupt nicht mehr sicher, was richtig und falsch war. Sein Urteilsvermögen dahingehend war schon immer eigen gewesen, aber jetzt war es einfach nur ausgesetzt und so nickte er seinem Kollegen einfach nur noch einmal zu. "Dann los."

Sie begannen wieder damit, zu schaufeln. Das einzig gute war, dass die Schaufeln sehr robust waren, und so schafften sie es trotz der widrigen Umstände nach und nach, das Haus vom Schnee zu befreien. Es war eine langwidrige Arbeit. Die Schaufel immer wieder in den harten Schnee zu rammen war die eine Sache, dann aber folgte immer wieder dieselbe Bewegung, bei dem sie das schwere, weiße Nass wegwarfen. Nach und nach waren es nicht nur seine Hände, die kalt waren, sondern auch sein Handgelenk, welches schmerzte, dann irgendwann erlahmten auch die Arme des Genin ein wenig. Sein desolater Zustand war wohl auch körperlicher Art, was er jetzt erst so richtig mitbekam. Sogar sein unterer Rücken schmerzte ein wenig - und als sie schließlich den meisten Schnee beseitigt hatten, die Kinder soweit alle in Ordnung waren (außer, dass sie sich bereits vor einigen Minuten erschöpft auf den Hosenboden hatten fallen lassen) und die beiden Ninja vor erledigtem Werke standen, gönnte sich Raku ein müdes Seufzen. Das war... viel anstrengender gewesen als es hätte sein dürfen. Natürlich war ihm klar gewesen, dass seine Kondition nicht mehr die Beste sein würde, aber... dass er nicht einmal mehr einen Tag durcharbeiten konnte, war schon irgendwie nicht besonders beeindruckend. Grade störte es ihn nicht sonders, aber sogar Raku konnte sich weit genug in die Zukunft denken - so weit, dass es ihm vielleicht mal besser ging und er dann wieder ordentlich arbeiten wollen würde. Aktuell war daran fast nicht zu denken.

"Fertig"
, brummte er und strich sich die hellen Haare aus dem Gesicht. Er spürte trotz der Kälte in seinen Gliedmaßen ein wenig kalten Schweiß an seinem Rücken und fühlte sich generell sehr unwohl. Nicht nur, dass er eine erbärmliche Gestalt abgab, sondern auch dass er sich Yuichiro so weit geöffnet hatte, wie er es eben getan hatte. Der Takegatama wusste wahrscheinlich nicht einmal etwas damit anzufangen, sondern würde sich nur fragen, was denn mit Raku nicht stimmte. Und außerdem war es dem Manako extrem unangenehm, so verletzlich zu sein. Wahrscheinlich hätte er nie fragen sollen, wahrscheinlich hätte er das Thema der letzten Mission nicht wieder ansprechen sollen. Bei dem Gedanken drehte es Raku schon wieder den Magen um, und er konnte nicht anders, drehte sich von den Anwesenden weg und genehmigte sich einen ordentlichen Schluck Warmmacher. Als sich der Bogenschütze dann wieder zu Yuichiro drehte, standen dort auch die Kinder, und Raku sah seinen Kollegen etwas irritiert an, weil sie ihm alle mehr oder weniger am Rockzipfel hingen. Dann aber passierte etwas, womit sie durchaus hätten rechnen können - die Tür des Hauses wurde aufgeschlossen, man hörte ein Klacken und Knacken, dann öffnete sie sich langsam. Eine kleine, runzelige Frau blickte daraus hervor und sah so aus, als hätte sie tagelang keine Sonne mehr gesehen. "Oooh", machte sie mit wackeliger Stimme. "Endlich, ich kann wieder an die frische Luft. Gesegnet seid ihr, Shinobi!" Sie schien sich nicht recht aus ihrem Haus zu trauen, und dann sah sie die Kinder. "Oooh", machte sie erneut. "Und wer seid ihr, ihr süßen Kinderlein?" "Wir sind nicht süß!", plärrte das mutige Mädchen. "Aber wir haben geholfen dich freizuschaufeln, Oma. Der Onkel hier hat uns ganz viele Süßigkeiten versprochen, wenn wir helfen." Ah. Raku warf Yuichiro einen kurzen Blick zu. Auch diese Offenbarung war wahrscheinlich gar nicht unbedingt in seinem Sinne gewesen, oder? "Ihr seht alle so durchgefroren aus, kommt doch herein", bat die alte Dame. "Ich habe eine Menge Süßigkeiten... und heißen Kakao, wenn ihr wollt." Die Kinder frohlockten, und sie sah zu den Shinobi. "Ihr solltet auch mit hereinkommen, Kinder, ihr seht so aus als könntet ihr gut ein warmes Getränk gebrauchen. Keine Sorge - ich kümmere mich schon um die Racker" Sie blinzelte ihnen leicht zu. Raku war absolut gewillt abzulehnen, und auch bereit. Aber wie gesagt - ihm war irgendwie abhanden gekommen, über solche Enscheidungen zu urteilen. Zu wenig Wille war in seinem Körper gerade, sich darüber Gedanken zu machen. "Takegatama-kun?"
 

Takegatama Yuichiro

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Endlich fertig. Nach stundenlanger Arbeit hatten sie es geschafft, diese Schneemassen vorerst zu beseitigen. Jetzt, wo die Gruppe auch Zeit hatte, ihr Werk zu begutachten, machte sich die Erschöpfung breit, die Yui im letzten Viertel unterdrückt hatte. Es war ein wortwörtlicher Berg an Arbeit gewesen, den sie zum Glück getrost hinter sich lassen konnten. Gerade als der Schwarzhaarige sich jedoch zu seinem Kollegen und ihn für die vollendete Arbeit loben wollte, hörte man, wie die Tür des Hauses sich langsam öffnete und eine alte Dame langsam hervor blickte. Das musste wohl die arme Frau sein, die durch diesen Schnee eingeschlossen war. Mit einem freudigen Ausdruck merkte sie, dass ihr Eingang endlich wieder frei war. Naja, wer würde das nicht? So lange in seinem eigenen Haus eingesperrt zu sein und nicht raus zu können war bestimmt keine schöne Erfahrung. Wahrscheinlich hatte nicht mal Licht durch die gewaltigen Schneemassen dringen können. Ihre Aufmerksamkeit wandte sich jedoch sofort den Kindern zu, die bei dieser Arbeit sehr gut mitgeholfen hatten und heute bestimmt erstmal genug von Schnee hatten. Und...natürlich plauderten sie auch den Rest des Deals aus, den der Takegatama mit ihnen getroffen hatte. Er erwiderte Rakus Blick nur mit einem schmalen Lächeln und einem Schulterzucken. Ja, nachdem sie ja vorhin schon so offen waren, was die Abmachung anging, dachte Yui sich schon, dass die genauen Details ebenfalls rauskommen würden.

Das Angebot der alten Dame nahmen die kleinen Racker sofort an und begaben sich in das freigelegte Haus. Hm, ein warmer Kakao war schon verlockend. Stundenlang hatten sie sich dieser Kälte ergeben, da wäre ein heißes Getränk wie ein Segen. Yuichiro tauschte einen kurzen Blick mit seinem Partner aus. Ein weiteres Mal schmunzelte der Shinobi und schaute wieder zur älteren Frau. “Das würden wir unheimlich gerne. Allerdings wird es langsam spät und wir müssen noch einen Bericht zur Verwaltung bringen. Trotzdem danke für das Angebot.” Enttäuscht aber verständnisvoll blickte sie die zwei Ninja an. “Dann will ich euch nicht davon abhalten. So jung und schon so verantwortungsvoll, meine Enkel könnten sich von euch Beiden etwas abschauen.” Yui verabschiedete sich von der Dame, die kurz daraufhin die Tür wieder schloss und sich jetzt mit den Kindern beschäftigte. Mit Raku zusammen trat er aus dem Vorgarten der Frau und stand nun wieder dort, wo sie sich heute Mittag getroffen hatten. “Gute Arbeit”, lobte er seinen Kollegen. “Ich denke, ich schaue gleich noch bei der Verwaltung vorbei. Du musst nicht unbedingt mitkommen, wenn du nicht willst.” Immerhin reichte es ja auch, wenn einer von beiden denen sagte, dass hier alles wieder in Ordnung war. "Und…” zögerlich fing er an. “...ich weiß nicht genau, was es ist, dass dich stört. Und ich werde auch erstmal nicht mehr nachfragen. Aber!” natürlich kam immer ein aber. “Wenn du reden willst, sag Bescheid.” Ob Raku dieses Angebot jemals annehmen wird? Unwahrscheinlich, doch man wusste ja nie. Vielleicht würde er sich ja irgendwann dazu durchringen. “Naja, für heute war es auf jeden Fall erstmal genug.”

ENDE
 
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Manako Raku

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Ungewohnte Erleichterung durchströmte den Körper des Manako als ihm klar wurde, dass gerade viele Fliegen mit einer Klappe geschlagen wurden. Job erledigt, Kinder waren unter Aufsicht, Yuichiro übernahm auch noch den letzten Botengang... ja, es hatte sich wirklich was verändert, oder? Bisher hatte Raku sich beinahe religiös um die Ausübung seiner Pflicht gekümmert, aber an diesem Tag war es Yuichiro, der dafür sorgte und gesorgt hatte, dass die Arbeit ausgeführt wurde. Sein Handgelenk schmerzte, als Raku seinem Kollegen einen Blick zuwarf. "Das meinst du nicht ernst", sagte er leise und schüttelte leicht den Kopf. Gute Arbeit? Raku fühlte sich als würde er verhöhnt werden, aber der Takegatama war nicht so ein Mensch. Er meinte es ernst und das machte es für den Hellhaarigen fast noch ein wenig schlimmer. Wann war der Kerl so weit an ihm vorbeigezogen - rein als Mensch? Raku seufzte leise, griff sich in den Haarschopf an der Stirn und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Die Unzulänglichkeit des Genin wurde nur noch einmal offenbarer, als Yuichiro ihm sogar anbot alleine zur Verwaltung zu gehen - und Raku bereits klar war, dass er dieses Angebot annehmen würde. Zu groß war das Bedürfnis wieder alleine zu sein mit sich selbst... und gleichzeitig auch die Furcht davor, was er mit den Flaschen zuhause so anstellen würde. Der Bogenschütze drückte alle diese Gedanken wieder zurück in seinen Kern, in diesen kleinen Kern, von der unbewegten und nahezu schmerzbefreiten Hülle umgeben. Es war nun einmal wie es war. Raku ging nicht davon aus, in diesem Leben wieder von dieser Dunkelheit befreit werden zu können. ​

Die folgenden Worte entlockten dem jungen Mann, der seinen Mantel wieder enger zog und seine Kapuze wieder über den Kopf zu, ein kleinen Geräusch, beinahe als hätte man ihm wehgetan. Yuichiro war wirklich jemand, dem man vertrauen konnte. Wahrscheinlich war er der erste Kollege, der ihm so unselbstsüchtig anbot, ihm zuzuhören. Aber Raku war noch nicht so weit, all diesen Schmutz aus seiner Seele nach draußen zu lassen. Viel zu groß die Angst davor, alles zu vergiften was ihn umgab. "Bin kein sonderlich interessanter Gesprächspartner... fürchte ich", fuhr er leise fort und warf mit seinen grasgrünen Augen einen Blick zu dem Takegatama. "Bist besser beraten, dir besseren Umgang zu suchen. Diese Hyuuga Mari, zum Beispiel." Ein gefühlsloses Lächeln umspielte seinen Mundwinkel, aber es war wahrscheinlich schon besser als nichts. "Aber ich werde es mir merken. Wenn alle Stricke reißen... mach dich auf etwas gefasst." Raku zog die Kapuze tiefer ins Gesicht. "Mach's gut, Takegatama-kun. Bist ein Guter. Bleib wie du bist." Mit diesen Worten, die fast ein wenig nach Abschied klangen, drehte sich der Manako weg und ging mit weiten Schritten, die minimal unsicher wirkten, weg und verschwand schließlich an einer Weggabelung. Der Abend war noch lang, und zumindest hatte Yuichiro einen Funken Wärme in Raku hinterlassen. Mal sehen, ob sich dieser Funke gegen Unmengen schlechter Gedanken und Alkohol durchsetzen konnte.​

- Ende Job -​
 
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