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Zeitarbeiter - Gestörte Überfahrt

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„Sag mal, du hast vorhin von deinem Bruder gesprochen. Ich muss mir doch wohl hoffentlich keine Sorgen machen?“ einen Sakkaku zu kennen erachtete der Tsuchinoko bisher schon als anstrengend genug. Und doch wäre es ja vielleicht ganz nützlich, etwas über die Verwandtschaft Hebis in Erfahrung bringen zu können. Nicht, dass er sich eines Tages einer ganzen Horde von rotäugigen Irren gegenübergestellt sehen würde. Zudem ließ es ihn stutzig werden, dass Hebi einen Bruder haben sollte. Allzu brüderliche kam er Saizo bislang nicht gerade vor, doch vielleicht hatte er ja noch eine ganz andere Seite an sich? Abgesehen von der Rückseite. „Ihr habt nicht allzu viel gemeinsam oder? Sonst hätte ich sicher schon von ihm gehört.“ Jedenfalls beschlich ihn so eine Ahnung, dass sich ein Verhalten wie das Hebis nicht auf Dauer geheim halten lassen würde. Ehrlich gesagt fragte er sich schon seit einiger Zeit, wie er das hinbekam. Ihre Schritte knarzten in der frisch gefallenen Schneedecke und hinterließen Spuren, die selbst für einen halbblinden Vollidioten ausgereicht hätten, um ihnen ohne weiteres folgen zu können. Aber mit sowas rechnete ja auch keiner. Von weitem betrachtet, konnte man Hebi und Saizo für zwei alte Kumpel halten, die sich ein wenig im Umfeld unter der Stadt die Beine vertraten. Zugegeben, das hätte auf einen sehr schlechten Beobachter hingedeutet und nie und nimmer der Wahrheit entsprechen können.
 

Sakkaku Hebi

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Eine Schifffahrt die ist lustig; eine Schifffahrt die macht Spaß – Nicht. Ganz davon ab, dass das Wort mit seinen drei f's fffürchterlich fffalsch aussieht, waren Schifffahrten meistens voller Langeweile, da es dort nichts, aber auch wirklich gar nichts zu tun gab. Nicht einmal irgendein krankes Spiel kam dem Sakkaku dabei in den Sinn. Dementsprechend groß war der Begeisterungsanflug des Rotauges bei dieser Informationsübergabe. Besagte Begeisterung war so groß, dass er nicht einmal was darauf antwortete, weil es ihn zusätzlich nervte. Zusätzlich zum Wetter. Darüber würde er in den nächsten Wochen nicht fertig werden! Und womöglich auch nicht im Frühling. Vielleicht kam er ja im Sommer darüber hinweg, konnte niemand so genau sagen – einen Anlass zum Nölen gab es ja bekanntlich immer.
Als Saizo davon sprach, dass sie eine Stunde Fußmarsch vor sich hätten, dachte Hebi darüber nach, wie geil eine Transportmöglichkeit gerade wäre. So ein schöner Karren, beziehungsweise so eine schöne Kiste, die von ein paar Handlangern getragen wurde. Bestenfalls noch mit Kissen und Decken ausgestopft und ein paar Wärmflaschen als Zulage. So ließ es sich doch leben, nicht wahr? Stattdessen... ärgerte er sich schon wieder über die Kälte. Wenn er der nur irgendwie in ihr dreckiges Maul schlagen könnte, damit es wieder wärmer wurde. Es war schrecklich, nichts gegen etwaige Jahreszeiten machen zu können und sich sowas Bescheuertem wie Mutter Natur beugen zu müssen. Irgendwann würde Hebi schon einen Weg finden und dann trat er ihr in ihren riesig großen, überfetten Arsch. Und zerstört dabei die Welt. Wunderbar. Was ein nobles Ziel. Aber das war es wert!
Der Sakkaku verstand nicht ganz, wieso er sich wegen Hisake Sorgen machen sollte, aber wie er Saizo kannte, würde da wenig später eine Erklärung zu folgen: Informationsbeschaffung. Zumindest mutmaßte Hebi das so. Wieso sonst sollte er sich für seine Familie interessieren? Das tat er sonst auch nie. Deswegen kam die Frage für ihn jetzt irgendwie ein wenig plötzlich und er runzelte die Stirn, zu dem Weißhaar blickend. Kurz wurde noch mit dem Kopf geschüttelt, da machte er sich an eine Antwort: „Geht so. Hisake ist mehr der ruhigere Typ von uns beiden und hält mit seinen Anliegen eher hinterm Zaun. Ich würd' auch nicht unbedingt behaupten, dass er anderen Menschen gegenüber so offen ist, wie ich. Kann aber auch sein, dass er sich in den letzten zwei Jahren verändert hat – hab ihn seit Abbruch dieser Mission nicht mehr gesehen. Vielleicht wohnt er nicht mal mehr in Soragakure und ist zurück nach Ame.“ Eine kurze Pause folgte.
„Sonst noch Fragen, Herr Kommissar? Hab' auch noch zwei weitere Brüder und 'ne Schwester, die recht bekannt ist, falls das von Interesse sein könnte. Wäre schön, wenn die jemand aus dem Weg räumen würde. Bringen nur Schande über die Familie.“ Genau wie sein Vater und seine Mutter, die für Hebi der Ursprung allen Übels waren. So viel dazu. „Wie sieht's eigentlich mit dir und Familie aus? Redest ja irgendwie nie darüber.“ Entweder weil er sie nicht mochte oder weil es sie sozusagen nicht gab, das stand für den Sakkaku fest, schon allein, weil er mit ihm zusammen wohnte und nicht mit ihnen.
 
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Der Fragende Blick entging ihm nicht, ebenso wenig wie der Gedanke, der sich dahinter verbarg. Er konnte sich schon denken, dass Hebi sein plötzliches Interesse an den Sakkaku gelinde gesagt etwas erstaunte. Sicherlich könnte man jetzt mit Argumenten wie ‚Kenne deinen Feind‘ anfangen und sich daraus eine Erklärung zusammenbasteln. Vermutlich lag das sogar recht nahe. Aber hier ging es Saizo in erster Linie über Hintergrundinformationen zu Hebis Charakter. Er bildete sich ein, womöglich aus der Art und Weise in der der Sakkaku über seinen Bruder und den nicht unerheblichen Rest seiner Geschwister sprach, etwas über dessen Verhältnis zu ihnen herauszuhören. Natürlich konnte er sich da auch täuschen und auf schreckliche Fehldeutungen zusteuern. Und im Endeffekt, nun ja- er behielt wohl Recht mit seiner Vermutung. Was diesen Hisake anging, schien sich Hebi mit den üblichen herablassenden Ausdrücken ziemlich zurück zu halten. Obgleich er die lange Funkstille zwischen ihnen beiden erwähnte, schien er seinen Bruder wohl geschätzt zu haben- oder es noch zu tun. Konnte es denn möglich sein, dass in Hebi wirklich so etwas wie ein Bruderherz für Hisake schlug? Allerdings eines, das den anderen drei Geschwistern offenbar nicht allzu überschwänglich zugeneigt war. Seine nächsten Verwandten tot sehen zu wollen zeugte nicht gerade von Geschwisterliebe. Oder vielleicht doch? Immerhin war Hebi in mehr als nur einer Hinsicht jemand, den man mit Adjektiven wie ‚gewöhnlich‘ nur schwer (meistens garnicht) beschreiben konnte. Hatte er nicht noch vor wenigen Augenblicken die Werke von einem der größten und machtvollsten Terroristen der Weltgeschichte zitiert? Hatte er nicht bedauert, dass Madara Uchiha nicht mit seinem diabolischen Plan erfolgreich gewesen war? Das war eben die Form von Verhalten, die den Gebrauch des Wörtchens ‚gewöhnlich‘ im Bezug auf Hebi falsch erscheinen ließen. Ungefähr im gleichen Maße, wie Saizo als einen Kommissar zu bezeichnen. Also bitte, solche Leute waren doch auf der Seite des Gesetzes. Und zwar auf der gegenüberliegenden. „Bedaure, habe noch nichts von ihr gehört. Aber wenn das stimmt was du sagst, dann ist das wohl auch nicht allzu bedauerlich?“ Und darauf folgte die unausweichliche Gegenfrage des Sakkaku. Nun war Saizo also in der Bringschuld, was die Familienbande anbelangte. Eine Thema, bei dem er im Grunde mit einer einzigen kurzen Antwort hätte aufwarten können. Mehr gab es nicht dazu zu sagen, zumindest nichts Genaueres. Er hatte schlicht und einfach keine Ahnung. Aber immerhin war Hebi ihm gegenüber auch ehrlich in seinen Aussagen geblieben (jedenfalls ehrlicher als sonst) und weshalb sollte er diese Aufrichtigkeit nicht erwidern? Es ging schließlich um nichts Wichtiges. Diesen Eindruck musste der Sakkaku zumindest gewinnen. „Einer der Hauptgründe dafür ist, dass es nicht viel zu bereden gibt. Oder vielleicht doch? Wenn, dann weiß ich nichts davon. Meine Familie besteht aus einem Mann, meinem Vater. Um als mein Erzeuger durchzugehen, ist er allerdings schon ein wenig zu alt. Ich lebe bei ihm seit ich denken kann. Sonstige Eltern, Geschwister oder sonstige Verwandtschaft kann ich nicht vorweisen. Erspart eine Menge Ärger denke ich.“ Daraufhin zuckte er mit den Schultern und sah Hebi mit einem ‚Was soll’s‘-Blick an. Kam das authentisch genug rüber? Hebi würde den Unterschied zwischen gekünstelter und echter Reaktion wohl schnell bemerken, wenn er es nicht überzeugend hinbekam. „Aber dafür steht mir ja nun eine ganze Wohngemeinschaft im Weg rum, nicht wahr?“ Trotz der Temperaturen konnte es wohl noch immer ein gutes Stück eisiger werden, was die Stimmung anging. Der Umstand, dass die beiden – sprichwörtlich – im Dunkeln tappten, ließ auch nicht gerade viel Hoffnung aufkommen. „Andere Frage: Gab es bei eurem ersten Versuch, das fehlende Stück zurückzubringen, auch schon Bemühungen es zu stehlen? Oder Hinweise auf Saboteure?“ Back to Business, bevor einem hier noch was abfrieren konnte.
 

Sakkaku Hebi

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„Hm.“, meinte Hebi zustimmend, als Saizo sagte, dass es nicht allzu bedauerlich wäre, sie nicht zu kennen. Tatsache war allerdings, dass er wusste, wer sie war und aufgrund ein paar gewisser Umstände nur nicht den leisesten Schimmer hatte, wer genau. Da der Dunkelhaarige seine Schwester nicht besonders leiden konnte, lässt er sich natürlich nicht entgehen, das zu ändern und ihre Pläne und damit ihr Leben zu zerstören. „Ihr Name ist Sachiko und sie ist international als Model erfolgreich. Der Nachname ist nur nicht bekannt, weil sie nicht mit dem Rest der Familie in Verbindung gebracht werden möchte, selbst wenn einige enge Freunde von ihr selbstverständlich die Wahrheit kennen.“ Eigentlich ein Wunder, dass das noch nicht herauskam, aber was nicht ist, konnte ja noch werden. Hebi gab wie immer sein Bestes, etwaige Nachrichten darüber zu verbreiten, wenn es ihm gerade in den Sinn kam. Seine Schwester war für ihn derart uninteressant und unwichtig, dass er es gerne einmal vergaß. Zu verübeln war es ihm nicht, ist sie schließlich eines der vielen Zahnräder, die ihn zu dem gemacht haben, was er heute ist. Schon in einem Alter von zwei Jahren wurde der Junge von ihr mit wilden Beleidigungen bedacht, welche später sogar irgendwann in Schlägen umgewandelt wurden. Vermutlich wusste sie nicht, wohin mit ihrer Wut, also ließ sie es an ihrem kleinen Bruder aus. Die Eltern waren dafür denkbar ungeeignet, da sie die Wurzel ihres Zorns darstellten, indem sie auch Sachiko nach der Geburt Hebis windelweich prügelten. Hebi fragte sich oft, wo ihr Problem lag, schließlich arbeiteten sie bei ihr nur mit den Fäusten, während er sogar ständig ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, weil sie ihm irgendwelche spitzen Gegenstände in den Körper gerammt haben. Bei ihr hatten sie sogar darauf geachtet, dass keine Knochen zu Bruch gingen. Ob sie sich bei ihm steigerten, weil sie registrierten, dass niemand was bemerkte, solange alle brav die Klappe hielten, die Verletzungen nicht sichtbar waren oder jede einzelne davon wenigstens plausibel verdreht begründet werden konnte? Jetzt, wo Hebi 'erwachsen' war, interessierte sich natürlich niemand mehr dafür.

Wäre Hebi in der Lage, etwas wie Neid zu verspüren, dann täte er das spätestens dann, als Saizo erzählte, er kenne seine leiblichen Eltern und Verwandten nicht. So sinnierte er eher darüber, wieso er dann so war, wie er nun einmal war. Besonders hasserfüllt klangen seine Ausführungen über den älteren Mann dann auch nicht, denn auch wenn der Sakkaku es sich niemals eingestehen würde, wusste er eines ganz sicher: Solche Charaktere wie er und Saizo entwickelten sich aus kaputten Familienhäusern – wenn in diesen Gewalt und übertriebene Dominanz des Erziehungsberechtigten herrschte. „Wieso bist du bei ihm ausgezogen? Ist er dann gestorben oder was?“, fragte Hebi als Saizo mit den Schultern zuckte, blickte auch zu ihm rüber und schaute dann wieder geradeaus, Richtung Fußweg. „Und die Wohngemeinschaft würde dir weniger im Weg stehen, wenn du nicht so'ne scheiß große Fresse hättest.“ Witzigerweise stimmte das sogar. Hebi wurde erst gewalttätig oder spinnte rum, wenn man ihm auf den Sack ging und nicht den nötigen Respekt entgegenbrachte. Jedenfalls nicht in einem solch kurzen Zeitraum. Im Normalfall ließ er sich nämlich ein wenig Zeit, um jemanden zurechtzuweisen, damit das arme Opfer sich wenigstens noch etwas in Sicherheit wiegen konnte – und weil Hebi sich ja nicht um alle auf einmal kümmern konnte. Der Tsuchinoko schien jedoch irgendwie keinen Gefallen daran zu finden und forderte jedes Mal aufs Neue die kaum vorhandene Gutmütigkeit des 16jährigen heraus. Wie lange es wohl noch dauerte, bis er dafür die Quittung bekäme? Damit war nicht das Küssen der Klobrille gemeint oder das Schubsen, wenn er ihm im Weg herumstand, sondern wunderbare, erfüllende Gewalt.
„Hinweise ja, aber keine Versuche. Weiter als bis zum Schiff sind wir auch nicht gekommen. Sind vielleicht auch nicht einmal einen halben Tag lang gefahren, da mussten wir schon wieder umdrehen.“ Kurz und bündig. Diese Mission schien irgendwie nicht spaßig zu werden.
 
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„Sachiko? Sachiko. Kann sein, dass ich den Namen doch schon mal irgendwo aufgeschnappt habe. In meiner früheren Wohngegend waren Modezeitschriften eher selten zu finden. Eher als Begleiterscheinung.“ Oder genauer: Bekleidungserscheinung. In gewisser Weise machten sie ihrem Zweck also alle Ehre, dienten sie doch den meisten Obdachlosen in den Slums als willkommenes Dämmmaterial für ihre meist dünnen und verschlissenen Lumpen. Ob sich der Sakkaku über eine solche Nachricht wohl gefreut hätte? Sicherlich. Dennoch – hätte Saizo Hebis Gedanken lesen können – wären die beiden Jungen in diesem Punkt sogar fast auf einen Nenner gekommen. Früher einmal hätte Sai für Hebis beinahe-Neid nie und nimmer Verständnis aufbringen können. So lange hatte er nach Lebenszeichen seiner Eltern oder irgendeiner Familie gesucht- vergebens. Er hatte keine Ahnung gehabt, was geschehen wäre, wenn er sie wirklich gefunden hätte. Es wäre nur schön gewesen zu wissen, wo man herkam. Mittlerweile hatte er es schon größtenteils aufgegeben auf irgendeine Nachricht zu hoffen. Er war zu dem geworden, was er war und brauchte nicht mehr als das. Nicht viel mehr.
„Tot?“ Saizo musste bei dem Gedanken daran unwillkürlich lachen. Dem alten Mönch konnte ja vieles nachgesagt werden, aber mit dem Sterben hatte er vorerst nichts am Hut. „Nein, das ganz sicher nicht. Ich musste nach Sora ziehen, weil ich der Akademie beigetreten bin. Ich komme aus Amegakure, beziehungsweise Shinji und ich bin daher zwangsläufig dort aufgewachsen. Er hat einen netten kleinen Laden nahe der Altstadt.“ In dem allerlei Hokuspokus vertrieben wurde, aber das wollte man ja keinem ernsthaften Kollegen mitteilen. Ebenso wenig hielt Sai es für wichtig zu erwähnen, dass weder er noch sein Vormund tatsächlich aus dem Regen stammten. Sie hatten sich eher dort niedergelassen, nach langer (jedenfalls im Fall des ehemaligen Mönches) und ereignisreicher Wanderung. Es war schon seltsam, dass sich die beiden, der Mönch und die Waise, so gut zurechtfanden. Beide kamen aus vollkommen unterschiedlichen Regionen, hatten andere Geschichten, andere Vorstellungen und Ansichten gehabt. Trotzdem waren sich diese beiden Charaktere ähnlicher als sie selbst vermutet hätten. Was allerdings aus Saizo noch lange keinen Mönch machte. Aber Shinji war für seinen Berufsstand ja immerhin auch eher eine Ausnahme. Wenn es etwas gab, das Sai von dem Greis gelernt hatte (neben dem Feilschen, hinters Licht führen und ordentlicher Haushaltsführung), dann war das, sich seiner Umwelt gegenüber zu behaupten. Nur dass der weißhaarige Junge für seine Umwelt weit größere Maßstäbe ansetzte als es sich der Mönch hatte träumen lassen. Und der Umgang in dem er sich befand, war auch nicht gerade sehr pazifistisch angehaucht. „Große Fresse?“ Darüber dachte er einen Augenblick lang wirklich eingehend nach. Idealerweise hätte ihm nun womöglich die Erkenntnis kommen sollen, dass er es mit seiner aufmüpfigen, jeden Respekt vernachlässigenden Art der Konversation doch meist etwas zu weit trieb. Aber im Augenblick hatte das Schicksal keine Lust auf Ideale. „Also ich weiß nicht, was du damit meinst.“

„Einem von euch muss es ja ziemlich schlecht gegangen sein, wenn ihr so kurz nach dem Aufbruch schon umdrehen musstet. Aber andererseits ist das vielleicht auch nicht so schlecht. Wenn es damals schon nicht mehr als ein paar Hinweise auf diese Diebe gab und sich nach immerhin zwei Jahren noch nichts weiter getan hat, dann war das vielleicht nur falscher Alarm. Ausgenommen, die Übelkeit deines damaligen Teams wäre absichtlich von jemandem hervorgerufen worden.“ Ein Gedanke, der so unwahrscheinlich klang, dass er schon fast als Scherz durchging. Im Grunde war es auch einer. Sie hatten ja nun keine Drohungen von irgendwelchen Ronin oder Shinobi erhalten, sondern nur vage Hinweise auf ein paar Straßenräuber die sich vermutlich nur aufspielen wollten. Kinderkram.
In einiger Entfernung vor den beiden glomm – im Schnee leicht flackernd – ein kleines, aber sehr starkes Licht auf. Der Farbe nach zu urteilen stammte es von einer künstlichen Quelle.
„Da vorne müsste gleich der Bootsanleger sein. Ich will für den Fährmann hoffen, dass er heiße Getränke und einen Heizkörper an Bord hat.“
 

Sakkaku Hebi

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„Amegakure? Ein wunderbares Land! Stamm' auch von da und bin dann wegen meiner Eltern nach Sora gezogen. Die Stimmung ist zwar oft gedrückt und wirklich schön sieht's dort nicht aus, aber der ewig währende Regen ist echt beruhigend. Auch wenn es da jetzt sicher unglaublich rutschig ist. Gefriert ja, der ganze Spaß.“ Da kam doch glatt die Frage auf, ob es nicht stattdessen dauerschneite oder -hagelte. Schließlich musste es in Ame genauso scheiße kalt sein wie in Sora, womit der Regen gefror und nicht mehr allzu flüssig sein sollte. Hebi war sich aber relativ sicher, dass es sich um sowas Ekliges wie Schneeregen handeln musste, sonst würde das Land ja seinen guten Ruf verlieren. Wäre also etwas unlogisch, sollte es sich den normalen Jahreszeiten beugen. „Irgendwie hat man aber auch so wenig Zeit, den lieben Verwandten dort mal einen Besuch abzustatten, weil man immer so voller Arbeit ist.“ Hach, wie schrecklich. Aber egal. Der Sakkaku konnte an dem Umstand momentan nichts ändern, außer er wollte unbedingt zu ihnen ziehen. Nicht, dass er sie zwingend hasste, aber er wusste nicht so recht, was er von ihnen halten sollte, selbst wenn der Teil des Clans ihm wesentlich sympathischer war als der in Soragakure.
„Dann muss Shinji dich ja irgendwo auf der Straße aufgesammelt haben“ Oh, Sherlock auf Tour. „In welchem Bezirk habt ihr dann gewohnt? Auf Plattform 3 sicher nicht, wenn du da erst hinzugezogen bist.“ Das Reichenviertel konnte es wohl auch schlecht sein, weil... Hebis Schreiberin den Faden verloren hat und deswegen direkt zum Thema 'große Fresse' zurückkommt. Und auch hier kam sich das Rotauge etwas verarscht vor. Das war genau die Respektlosigkeit, die er meinte. Ja, er empfand es als respektlos, wenn jemand an verminderter Intelligenz litt, was sich bei Saizo ja zu bewahrheiten schien, wenn er wirklich nicht wusste, von was der Sakkaku da schwafelte. Selbstredend hatte der Dunkelhaarige keine Ahnung, was genau er darüber dachte, nerven taten ihn jedoch beide Möglichkeiten. Allerdings musste er sich erst einmal eine angemessene Strafe ausdenken, welche aufgrund der schon oft benannten Kälte spezieller ausfallen sollte, als dem Tsuchinoko simpel eine reinzuhauen. Das hatte mit den schwarzen Handschuhen nämlich keinen Effekt – viel zu weich waren diese wunderbaren, wärmenden Überstülper für die Hände. Eine grandiose Erfindung, wie Hebi fand. Zehsocken gefielen ihm hingegen eher weniger, da er es eher als störend empfand, wenn sich was zwischen seine Zehen schob. Ob sich so Frauen fühlten, die Tangas trugen? Musste er bei nächster Gelegenheit mal in Erfahrung bringen. „Nein, keine Absicht - hatte mir 'ne Magendarmgrippe zugezogen. Damals war die Reise auch länger als sie jetzt zu sein scheint. Glaub, Ingvi wollte mit uns ins Reich des Regens tuckern, womit es auf einen solch langen Zeitraum kontraproduktiv gewesen wäre, einen Kollegen mit Brechdurchfall durch die Gegend zu schleifen. Hätte auch viel zu lange gedauert.“, musste er schließlich alle fünf Minuten anhalten, um sich seines Mageninhaltes zu entledigen. An dieser Stelle hätte man sich auch fragen können, wieso sie – also Ingvi und Hisake – nicht einfach alleine weitergemacht haben, jedoch sollte schnell klar sein, dass man ein krankes Teammitglied nicht einfach auf sich allein gestellt wieder nach Hause laufen ließ. Nicht einmal Hebi würde das tun. Lag zwar mehr daran, dass er sicherstellen wollte, dass die Person lebend ankam, damit er seine Pläne für diverse Spielchen nicht umkrempeln musste, aber das war ja erst einmal nur sekundär relevant.
Während Saizo sich schon wieder teuflische Dinge, wie zum Beispiel ein Schiff ohne heiße Getränke, ausmalte und den Sakkaku dabei vollkommen außer Acht ließ, bückte dieser sich kurz nieder, um ein wenig Schnee aufzuheben. Da der schnell schmelzen würde, wurde er, kaum dass das Weißhaar ausgesprochen hatte, lang und breit in dessen Gesicht verschmiert. Für Schneebälle war der Sakkaku gerade einfach zu faul, also sollte der 15jährige mit dieser Art der Bestrafung Vorlieb nehmen. Er erklärte ihm auch nicht noch einmal, wofür das eigentlich gerade war – sollte er sich schön selbst ausmalen. Außerdem hieß es jetzt erstmal Schiff betreten!
 
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Gute Güte, war man denn nirgends auf der Welt sicher? Da hatte sich das Weißhaar jahrelang über die relative Anonymität Amegakures gefreut und es nicht für möglich gehalten, dass ihm in dieser Stadt noch irgendwas hätte überraschen können und jetzt erfuhr er, dass er dort von Hebis Familie umzingelt worden war. Dann zieht man beinahe ans andere Ende der Welt um und was passiert? Wieder Sakkaku! Langsam dachte Saizo darüber nach, ob es nicht eine lohnenswerte Alternative wäre, paranoid zu werden. Wenigstens waren sie keine direkten Nachbarn… bis vor wenigen Wochen gewesen. „Nicht direkt von der Straße glaube ich. Was dort rumliegt hebt niemand mehr auf. Und nach Sora bin ich allein gekommen, Shinji musste sich schließlich um seinen Laden kümmern. Für die Upperclass hat es nicht ganz gereicht, das ist richtig. Eigentlich war schon die Mittelklasse ein wenig zu hoch gesteckt. Also bin ich da gelandet, wo die Mieten günstig sind und es niemanden interessiert, wer oder was man ist. Das Gute daran war, dass es nur Aufstiegsmöglichkeiten gab. Von den Slums nach Plattform 3 ist es doch ein ziemlich ansehnlicher Sprung, oder?“ Auch wenn Hebi eher aus der entgegengesetzten Richtung nach Ebene 3 vorgestoßen sein musste, standen sie damit am Ende doch irgendwie auf dem gleichen Level, zumindest Wohnungstechnisch. Der Rest würde sich – oh Schreck – womöglich mit der Zeit auch noch irgendwie einrenken. Das war jedenfalls zu befürchten. „Na dann hoffe ich doch sehr, dass es heute nicht ganz so übel um deine Gesundheit bestell ist. Mindestens bis an das andere Ufer solltest du es schaffen. Da muss es irgendwo eine kleine Apotheke geben, wenn ich mich recht an die Aufzeichnungen erinnere. Für den Notfall sollte sich da etwas finden lassen.“ Entweder, um einem erneuten krankheitsbedingten Abbruch vorzubeugen oder – man konnte ja nie wissen – den Auswirkungen entgegenzuwirken. Fest stand, dass Saizo diesen Auftrag durchziehen wollte, egal was ihnen dazwischen kam. Ob er damit einen wunden Punkt getroffen hatte? Der Sakkaku war auf einmal so still, dass Sai fast fürchtete, er habe tatsächlich neuerliche Symptome bei ihm hervorgerufen. Vielleicht war das aber auch nur wieder eine von seinen Ignoranz-Spielereien, weil Sai ihn ‚oh so sehr‘ nervte? Sei es drum, viel wichtiger war im Augenblick das kleine, heruntergekommen anmutende Schiff vor ihnen am Landesteg. Man musste sich bei diesem Anblick wirklich fragen, wie diese Nussschale überhaupt zusammengehalten wurde – und von was. Der Fährmann, ein großer, hagerer Mann in dunklem Regenmantel, kam leise auf die beiden Genin zuge-… konnte man das als laufen bezeichnen? Irgendwie näherte er sich ihnen jedenfalls. Wenige Zentimeter vor Saizos Füßen blieb er dann schließlich stehen und streckte dem Tsuchinoko eine dürre, knöchrige Hand entgegen. „Wollen Sie über den Preis verhargmpfh?“ Eine schwarz behandschuhte Hand voller Neuschnee füllte plötzlich sein Gesichtsfeld aus. Kälte und angetaute Eiskristalle drückten sich mit in seine Haut und hinterließen ein empfindliches Stechen auf seinem Gesicht. Weil er gerade dabei war, dem Fährmann Antwort zu geben, bekam er auch einige Bröckchen Schnee in Mund und Nase. Als sich der Griff lockerte und die Hand verschwand, spuckte und hustete er das erstarrte und langsam in seine Ursprungsform zurückkehrende Wasser der dunklen Gestalt vor die Füße. „Ächem, wo waren wir stehengeblieben?“ fragte er zur Sicherheit bei dem Mann nach, doch seine Augen waren dabei mit funkelndem Zorn auf Hebi gerichtet. Der Irre hatte ihn gerade doch tatsächlich eingeseift!!!
 

Sakkaku Hebi

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Na gut, dann wusste Saizo ja hoffentlich, was für ihn anstand, wenn die beiden Genin erst einmal wieder zu Hause waren – ein nächtelanges Bad in Desinfektionsmitteln aller Art. Hätte er Hebi früher erzählt, dass er eigentlich aus den Slums kam, dann wäre wer weiß was passiert und der Sakkaku hätte die Hütte wahrscheinlich abgefackelt. Sowas passierte übrigens auch, wenn er irgendwo eine Spinne fand. Wenn das Weißhaar also mal dachte, es könne ihn damit ärgern, wäre es sicher umso verwunderter, wenn es plötzlich kein Dach mehr über dem Kopf hätte. Hebi nahm das gerne in Kauf, hatte er schließlich überall so seine Möglichkeiten zum Übernachten, wie das bei Saizo aussah, war jedoch eine andere Frage. Und es war ihm auch egal – Spinnen sind ekelhaft. Noch ekelhafter als unwürdige Existenzen. Allgemein waren Insekten extrem verabscheuungswürdig. Außer Gottesanbeterinnen. Gottesanbeterinnen rocken! Da sollte er sich wohl auch noch eine zulegen. Irgendwann. Wenn er mehr Zeit hätte. Ganz bestimmt.

Was Hebis Gesundheit anging... Noch fühlte er sich relativ gut, auch wenn er fror. Allerdings würde es bei diesen Temperaturen wohl ebenfalls nicht mehr lange dauern und er läge mit einer fetten Grippe flach. Ein paar Wochen gab er sich noch, also überlegte er, ob er nach der Mission schon einmal präventiv zum Arzt gehen und sich krank schreiben lassen sollte, ehe er den nächsten Auftrag in die Fresse geschlagen bekam. Schade, dass sowas nicht möglich war, weswegen der Sakkaku sein Schicksal einfach hinnehmen müsste. Genauso musste er es tun, als er den werten Herr Fährmann erspähte. „Fehlt nur noch die Harkenhand und wir hätten den perfekten Horrorfilm, hm?“, sagte er mehr zu sich selbst und musterte den Guten abwertenden Blickes von unten nach oben und von oben nach unten. Je länger er schaute, umso angeekelter war er. Der Anblick war reine Zumutung für Hebis göttliches Antlitz. Wenigstens trug er einen langen Mantel über seinen Körper, sodass die Genin dessen Ausmaß nicht auch noch ausgesetzt waren. Noch nicht. Würde sich sicher ändern, wenn sie sich einmal im Inneren des Schiffes befanden.
Apropos! Der Sakkaku dachte erst gar nicht daran, solange zu warten, bis die gnädigen Herren ihren kleinen Plausch beendet hatten und ging rotzen dreist schon einmal auf den Karren, bei welchem selbst diese Bezeichnung viel zu hoch gegriffen war. Kaum hatte er einen Schritt auf das Ding getan, hörte man ein lautstarkes Knarren, fast so, als würde es jeden Moment einstürzen. Frauen kämen sich jetzt sicher unglaublich fett vor und Hebi würde das auch mit bester Mine befürworten, ein Zustand war das für ihn jedoch nicht. Was hatte Saizo ihnen da nur wieder eingebrockt? Hoffentlich würden sie nachher nicht noch Titanic nachspielen müssen. Hebi wäre jedenfalls sicher nicht Jack! Sein Leben war viel kostbarer als das aller hier! Einfach weil er Hebi war! Zwar eine lebende Legende, die ja bekanntlich nie starb, aber eben eine Legende, die eigentlich noch viel vor hatte. „Scheiße, bist du Freak dir überhaupt sicher, dass wir damit unbeschadet in Kirigakure ankommen?“, meinte er zu dem fremden Mann und trat einmal leicht gegen das Gehäuse des Schiffes. Und, oh Wunder, es gab nach und eine hübsche Delle bildete sich im Holz, wenn man nicht eher von einem fußgroßen Loch sprechen konnte. Hatte der Tsuchinoko wirklich so wenig Geld?
 
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Hatte er. Als er Hebis Gezeter vernahm und den krachenden tritt gegen das Holz des Schiffes hörte, beugte er sich ein Stück zur Seite und spähte an dem Besitzer dieses (hoffentlich) schwimmenden Schuhkartons vorbei. Was machte der Typ da schon wieder? Das hier war schlimmer, als auf ein kleines Kind aufpassen zu müssen. Die machten auch immer was sie gerade wollten und dabei meistens irgendwas kaputt. Die Ähnlichkeiten in den Verhaltensmustern waren verblüffend. „Geh doch einfach schon mal vor und sieh in den Kajüten nach, dort müssten noch einige Sachen lagern, die ich bestellt habe.“ Ja, richtig gehört! Obwohl der Begriff ‚bestellt‘ nicht einwandfrei auf das Ergebnis seiner im Vorfeld getätigten Verhandlung zutraf, hatte er doch erreicht, dass ihnen mit einigen Aufmerksamkeiten entgegengekommen wurde. Etwas Proviant sollte sich in den Päckchen irgendwo unter Deck befinden, ebenso wie zwei Regenmäntel, denen des Fährmannes nicht unähnlich, und festes Schuhwerk. Und alles natürlich zum Freundschaftspreis. Nur eine Sache war seltsam daran. Man hatte ihm per Post vier kleine, silberne Taler zugesandt. Als Bezahlung für ihren ‚Chauffeur‘ hieß es in dem beiliegenden Memo. Schräge Typen, schräger Service, aber wenigstens waren sie billig. Also bezahlte Sai den komischen langen Burschen mit vier Silbertalern – je zwei für sich und zwei für Hebi – und folgte seinem Kollegen an Bord. Der Kahn schaukelte garnicht. War das jetzt gut oder schlecht? Womöglich standen sie schon bis zum Knie im Wasser und merkten es nichtmal? Als er Hebis Fußabdruck passierte, verdrehte er mit einem lautstarken Seufzer die Augen. Immer alles kaputt machen. Ein eisiger Schauer fuhr ihm über den Rücken und sorgte dafür, dass sich seine Nackenhaare aufstellten. Hinter ihm stand jemand – und es war nicht Hebi. Das wäre diesem jedenfalls nicht anzuraten, sollte er sich mit Sai einen neuerlichen Scherz erlauben wollen. Immer die Ruhe bewahren, dafür gab es sicher eine rationale Erklärung. „Was gibt es?“ Nichts, kein Laut. Mucksmäuschen still. „Hm… sind wir jetzt fertig mit den Spielchen, ja?“ Er hätte sich lieber nicht umgedreht. Da stand der Fährmann wieder und starrte Sai aus leeren Augen an. „Mehr Geld?“ Der Mann zeigte auf die Delle in seinem Schiff. „Das war ein Unfall. Bedauerlich, aber so ist es. Sie sollten sich eben besser um den Zustand ihres Transportmittels kümmern.“ Kurzes Nicken, dann schob sich der Mann an Saizo vorbei und wandelte in Richtung des Bugs davon. Dann blieb er noch einmal stehen. Ohne sich umzudrehen, erklang seine rauchige Stimme und teilte einem mit offenem Mund dastehenden Saizo mit, dass die Überfahrt erst am nächsten Tag stattfinden würde, da der Rumpf des Bootes – vom schlagartigen Temperaturabfall überrascht – in der zugefrorenen Eisdecke festsäße. Er wünschte ihm und seinem Begleiter eine angenehme Nachtruhe und schlich endlich von dannen. „Oh.“ Das war vorerst alles, was Saizo dazu einfiel. Dann machte er sich auf, um dem Sakkaku von den begeisternden Neuigkeiten zu berichten. Irgendwie hatte er das Gefühl, Hebi würde im Anschluss daran schon wieder irgendetwas kaputt machen wollen. Er sollte sich dann besser außer Reichweite befinden.
 

Sakkaku Hebi

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Heilige Scheiße! Hätte er mal besser nicht auf Saizos Ratschlag gehört! Hier unten sah es ja noch schlimmer aus als das Äußere des vermoderten Kahns auf den ersten Blick vermuten ließ! Der Sakkaku war keinesfalls ein Saubermann und hatte auch nichts gegen ein gesundes Chaos, aber das!? War das sein Ernst? Es stank fürchterlich, an den Wänden befand sich Schimmel, ebenfalls schienen sie hier alt und morsch zu sein. Das hier war zweifellos ein Geisterschiff und wenn der tolle Kapitän meinte, das hier wäre irgendwie witzig, bewies er einen unglaublich schlechten Sinn für Humor. Und was sollten schon wieder die abartig hässlichen Regenmäntel!? Als würde Hebi auch nur einen Gedanken daran verschwenden, so eine Scheiße anzuziehen! Festes Schuhwerk hatte er zum Glück bereits an, also würde ihm wenigstens das erspart bleiben.
Mit dem Kopf in Schräglage, schaute er dann den Proviant an und starrte dabei fast schon - sich die Frage nach Genießbarkeit stellend. Doch sein Magen grummelte, genauso wie er sich dessen gewahr war, seit geraumer Zeit nichts mehr gegessen zu haben und so langsam wieder Hunger zu verspüren. Sollte er es riskieren und womöglich noch an einer Lebensmittelvergiftung sterben? Irgendwie ein lächerlicher Tod. Dennoch.. Der Hunger treibt's rein, der Wille schluckt's runter und der Ehrgeiz behält's drinnen. Schönes Sprichwort.
Oh, neben den Fertigsandwiches befanden sich noch ein paar Dosen für die Mikrowelle. Wie gut, dass das Schiff keine besaß! Da sie unnütz waren, warf Hebi sie einfach hinter sich in den leeren Raum und stöberte, ob er vielleicht doch noch ein paar Schätze fand. Als er den Boden der Box erreichte, wurden seine Hoffnungen im Keim erstickt und er wünschte sich, er hätte selbst was zu Essen mitgenommen. Dann müsste er a) keine Angst um sein Leben haben und b) … B existiert einfach nur, damit er sich mehr aufregen konnte! Und wenn man dachte, dass es schlimmer nicht werden könnte, verkündete Saizo frohe Botschaft: Sie müssten die Nacht auf diesem stickenden Haufen schwimmender Scheiße verbringen. „Ihr Penner wollt mich doch verarschen, oder?“ Dem Sakkaku platzte gerade etwas der Arsch, was man auch deutlich anhand seiner Stimmlage erkennen konnte. „Wieso konnte dieser Analfürst der heiligen Homolichkeit nicht vorher Bescheid sagen?! Dann hätten wir uns den gesamten drecks Weg und Marsch durch die verf*ckte Kälte sparen können!“ Im Prinzip konnten sie doch noch einmal kurz nach Hause gehen, oder? Oh, warte: Nein, natürlich nicht! Dafür blieb einfach keine Zeit mehr. Wunderbar. Einfach nur wunderbar. „Und wo auf diesem hässlichen H*rending sollen wir eigentlich pennen!? Hier ist nirgends ein Bett und andere Kabinen gibt es nicht!“ Das hier war echt ein worst case Szenario für den Dunkelhaarigen. „Gab es denn echt keine anderen Schiffe?!“ Vollkommen genervt, schmiss er seinen Rucksack in die nächste Ecke und setzte sich an einer Wand lehnend auf den Boden, der zu seiner Überraschung mit Teppich ausgestattet war. Ein kurzer Blick durch den 'Raum' sagte ihm, dass das heute eine kuschelige Nacht werden würde – sie hatten hier nicht einmal den Platz, um sich lang zu machen.
 
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„Keineswegs. Dieser verdammte Seelenverkäufer hier ist ein einziger Betrug! Und mit seinem Besitzer stimmt auch irgendwas nicht.“ Er verwendete das Wort ‚Besitzer‘, aber den Bezeichnungen, die Hebi für den dunklen Kerl parat hatte, schloss er sich ebenso bereitwillig an. Nichts wollte ihm heute gelingen. Zudem musste er, während er den kleinen Erker mit wenigen Schritten durchquerte, höllisch aufpassen, um nicht über einer der von Hebi wahllos im Raum verteilten Konserven zu stolpern. Auszurutschen und auf den Allerwertesten zu fallen wäre nun wirklich das Letzte, was er an so einem Tag wie heute gebrauchen konnte. In seinem eigenen bereitgestellten Päckchen nachzusehen machte irgendwie keinen rechten Sinn mehr, hatte Hebi bei der Inspektion doch offenkundig nichts brauchbares zu Tage fördern können. Und diese kleinen Aufmerksamkeiten hatten ja wohl mal identisch zu sein! Also blieb auch ihm nicht mehr, als es sich in einer Ecke des winzigen Räumchens halbwegs bequem zu machen (viel Auswahl war nicht vorhanden, weshalb er Hebi am Ende schräg gegenüber saß) und auf baldigen, traumlosen Schlaf zu hoffen. Morgen würde es Tauwetter geben. Ganz sicher. „Die anderen Schiffe sind alle schon auf dem Weg zum Festland. Dieses Wrack hier war der einzige schwimmbare Untersatz, den ich kriegen konnte. Wann erfindet man endlich angenehmere Reisemöglichkeiten? Ein Ballon oder so wäre doch zum Beispiel nicht schlecht. Die gammeln einem zumindest nicht unterm Hintern weg.“ Inzwischen wünschte auch er sich, trotz der vorangegangenen Entschlossenheit, diese Mission zu einem raschen Ende zu führen, einfach nur zurück in sein warmes, trockenes Zimmer. Dort war alles sauber, wohl geordnet und übersichtlich. Und es gab keinen Schimmel, es sei denn an dem Käse auf seinem Teller. Leise meldete sich sein Magen mit der Notiz, dass auch er sich an den Käse und den Teller erinnern konnte und beide sehr gern und recht bald einmal wiedersehen würde. Sai hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt. Aber Schimmel an Käse – dort, wo er hingehörte und Schimmel an Sandwiches – wo er nichts zu suchen hatte, waren etwas grundverschiedenen. Er dachte noch für einen kurzen Moment daran, die Tür zu schließen, ließ es dann aber dabei bewenden. Wer weiß, ob man sich damit nicht mehr Probleme einhandelte, als geplant. „Ist dir eigentlich aufgefallen, wie sich der Kerl bewegt? Seemänner watscheln doch meistens rum, aber der wandelt umher wie wunder was. Und diese Stimme. Als hätte der irgendeine Krankheit. Hoffentlich kommt das nicht von dem ganzen Schimmel. Diesen verwitterten Kahn sollte man für gemeingefährlich erklären und niederbrennen.“ Vielleicht konnten sie auf der Rückfahrt ein anderes, besseres Transportmittel ergattern. Wobei – jedes war besser als das hier! Und beheizt musste es sein, das andere Schiff! Der einzige Lichtblick war, dass morgen alles vorbei sein würde. Sie setzten über, machten sich schleunigst runter von dem Kahn und dann aus dem Staub in Richtung des Dorfes. Dort fand doch irgendein Fest statt. Auf Festen war es immer warm und gemütlich und es gab zu essen und Musik und Gespräche und Gerüchte und Geheimnisse… Noch bevor er die Kette der Dinge, die es auf Festen üblicherweise so gab beenden konnte, wurden die Lider immer schwerer und Saizos Kinn sank langsam auf seine Brust, bis er leise schnarchend einschlief.
 

Sakkaku Hebi

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Saizo hatte sich übers Ohr hauen lassen? Was war denn da los? Wenn sich Hebi recht entsinnte, war er doch immer derjenige, der sich mit derartigen Sachen rühmte. War er krank? Womöglich fühlte er sich nicht wohl und hatte den Vorschlag mit der Apotheke noch seinetwegen gebracht. Der Sakkaku hatte zwar immer das Nötigste dabei, aber für psychische Ausfälle würde das wahrscheinlich nicht reichen. Außer man sieht davon ab, dass Schlafmittel auch als Medikamente für Psychosen behandelt werden konnten. Jemanden außer Gefecht zu setzen, indem man ihn zum Schlafen zwang, hatte doch auch irgendwie was von einem Entgegenwirken von Depressionen oder Ähnlichem, nicht wahr? Wer schlief, konnte sich nicht mehr darüber beschweren...
Auch Hebi wünschte sich bessere Fortbewegungsmöglichkeiten, aber ein Ballon? Gerade bei einem Auftrag wie diesem fand er die Idee schwachsinnig. Wenn wirklich jemand hinter dem Zahnrad her sein sollte, wäre es sicher nicht das Schlauste, gut sichtbar in der Luft umher zu schweben und darauf zu warten, mit einem Kunai auf den Boden der Tatsachen zurück geholt zu werden. Das brachte den Idioten nicht nur das gewünschte Objekt, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch den Tod der beiden Genin. Nene, so nicht! Nicht mit Hebi!

Joar... Hatte Hebi den merkwürdigen Gang des Mannes gesehen? Oder gehört, wie dieser sprach? Wohl kaum. Er konzentrierte sich bei der Ankunft lediglich auf Klamotten, Gesicht, Hygiene und solche Späße. Der Rest käme später dran – gut, dass Saizo ihm diese Arbeit weitestgehend abnahm. Weniger Augenkrebs für den Dunkelhaarigen, so lobte er es sich. Was er sich nicht lobte, war, dass Saizo einfach einschlief. Dennoch war er selbst so müde, dass er nichts dazu sagte und sich ebenfalls zur Ruhe bettete. Nunja, so gut es ihm möglich war jedenfalls. Es dauerte auch nur eineinhalb Stunden, ehe er dann einschlief – dass er noch immer fror und sich inmitten einer Keimfalle befand, erschwerten das nächtliche Ritual noch einmal zusehnst. Allerdings... Eine halbe Stunde später... Meeresrauschen? Es wurde immer lauter. Fischiger Geruch stieg ihm in die Nase. Fischiger Geruch? Nein, es war irgendwas anderes, aber auf jeden Fall alles andere als angenehm. In seinem Unterbewusstsein tat sich ein mulmiges Gefühl auf, das Meeresrauschen und der Geruch wollten einfach nicht abklingen. Ein Traum?
Als hätte jemand ein Taschentuch fallen gelassen, schlug der Junge wieder die Augen auf. Blickte verwirrt erst nach rechts, dann nach links, sah in ein anderes paar Seelenspiegel ein. Egal. Weiterschlafen.

Moment.

...

Was!?

Anderes paar Seelenspiegel!? Hebi drehte langsam seinen Kopf zur linken Seite, spürte dabei einen warmen Luftzug auf seiner Haut, ekelhafter Gestank drang in seine Nase. Und ehe er sich versah... war ein Gesicht direkt vor seinem, starrte ihn leer an, atmete schlimmer als Darth Vader! „BWAAHHH!“, schrie er als er es realisierte, machte einen Satz so weit weg wie möglich. Dann blickte er nach rechts. "BWAAHHH!“ Schon wieder ein komisches Gesicht! Diesmal handelte es sich um Saizo, auf dessen Schoss der Sakkaku vor Schreck gesprungen war. Kaum hatte er es realisiert, sprang er auf, stand mitten im Raum, schaute zu der anderen Person. Wer war das? Einer der Diebe? Dann haben sie die Rechnung nicht mit Hebi gemacht! Denn der trat der unbekannten Person nun so dermaßen in die Eier, dass sie klanglos zu Boden fiel.
Der Griff zum Lichtschalter folgte und er sah... den Fährmann, der wortlos und zuckend die Hände vor seine Geschlechtsteile hielt. „Was. Zur. HÖLLE. Ist nur los mit dir Creeper!?“ Und wieder hatte es das Rotauge geschafft, Theater zu veranstalten.
 
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„HmwWAS? Hey!“ Was ging denn nun los? Wo war er? Wieso war es so dunkel? Warum glotzte ihn Hebi an, als hätte er einen Geist gesehen? Und was am Wichtigsten war: WAS MACHTE ER AUF SEINEM SCHOSS? „Weg!“ Doch das musste er dem Sakkaku nicht zweimal sagen. Er hatte es noch nicht ganz das erste mal ausgesprochen, da sprang Hebi schon wie eine Sprungfeder auf, zögerte kurz und trat den finsteren Schatten vor sich in… schattenhafte Weichteile. „Spinnst du? Was ist denn eigentlich los? Was macht der denn hier?“ Sein Blick sprang so schnell zwischen dem zu Boden gegangenen Fährmann und Hebi hin und her, dass ihm dabei kurz schwindlig wurde. Sai schüttelte seinen trotz der Aufregung noch immer schläfrigen Kopf und rappelte sich dann auf… um den am Boden liegenden Kerl ebenfalls mit einem saftigen Tritt zu bedienen. „Raus mit der Sprache, was schnüffelst du uns hier zu später Stunde nach?“ Noch ein Tritt folgte „Antworte gefälligst!“ Er hielt inne und rümpfte die Nase. Was roch hier so komisch? Der Schimmel? Nein, der stank auf eine ebenfalls unliebsame, aber erheblich andere Weise. Das hier roch eher- irgendwie ranzig. „Hey, Stinker, ich rede mit dir!“ Als erneut keine Antwort außer zusammenhanglosem Gewimmer kam, blickte Saizo fragend zu Hebi hinüber. „Was ist passiert?“ Wieder leises Gewimmer, unterbrochen von einem Tritt. „Ach, jetzt willst du reden? Nein? Dann halt eben still!“ Sais Blick fiel auf etwas, gleich neben der kauernden Gestalt. Eine von Hebis weggeworfenen Dosen. Ober er die klauen wollte? Sich an ihren Vorräten zu schaffen machen, während sie schliefen? Oder wollte er das Zahnrad stehlen? Saizos Pulsschlag hatte bis eben die 180er Grenze weit überschritten, vor allem wegen dem Schock, die Augen zu öffnen und Hebi direkt vor sich sitzen zu sehen, noch dazu auf dem eigenen Schoß. Wie falsch konnte die Welt denn bitte noch werden? „Bekomme ich heute noch mal von Der Auftritt eben war besser als Koffeeinirgendwem eine Antwort?“ Nervenzusammenbruch ahoi! Wenn sie so weiter machten, würde dieser Auftrag erneut an der Stelle mit dem Boot scheitern- ein Boot, das dieses Mal noch garnicht abgelegt hatte! Es war zum Verrückt werden!
 

Sakkaku Hebi

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Hebi ging immer noch die Düse. Nicht, weil er sich so erschrocken hatte, weil sich plötzlich irgend so ein Creeper neben ihm befand und ihn anstarrte, sondern eher, weil er ihm viel zu nahe kam. Der Typ hatte zwar das Glück, ihn nicht direkt angefasst zu haben – andernfalls wäre er jetzt tot am Boden liegend und nicht einfach nur ausgeknockt – dennoch war der gammlige Atem und die Vorstellung davon, er könnte ihn angefasst haben, das Schrecklichste, was sich der Sakkaku im Moment vorstellen konnte. Doch was, wenn er ihn tatsächlich berührte und der Clanangehörige es nur nicht mitbekam, weil er schlief?

Oh. Mein. Gott.​

Das Rotauge konnte mit einem Mal sein Herz schlagen hören, so laut wie nie. Ihm wurde sogar ein wenig schwindelig und er musste sich kurz an eine Wand lehnen. Das Atmen fiel ihm etwas schwerer, er fing leicht zu schwitzen an. Dass er zuvor auf Saizos Schoß landete, machte die Sache natürlich nicht besser. Autorisiert, ihn anzufassen, war er, aber man musste es ja nicht gleich übertreiben, oder? Auch wenn der Junge dabei selbst Schuld war, ekeln tat er sich dennoch. Was hatte ihn da nur geritten? Achja: Eine Hackfresse. Und stinkender Geruch. Wie lange sich der nette Fährmann wohl nicht gewaschen hatte? Der Dunkelhaarige konnte das nicht einmal so genau bestimmen, weil er keinerlei Vergleichsmaterial besaß, schließlich wusch er sich regelmäßig und hatte auch noch nie mit Personen, die wenig von Hygiene hielten, zu tun.
Es dauerte einen kurzen Moment und der 16jährige fing sich wieder, atmete einmal durch, um sich vollends zu beruhigen. Das Tretspiel zwischen Saizo und Hacki registrierte er gar nicht und auch die gesprochenen Worte gingen an ihm vorbei. Hier war der Zug nicht nur bereits abgefahren. Nein, er war entgleist, fing Flammen, hinterließ einen Haufen Tote und damit überall deren Blut. Bei Hebis Glück entstand daraus noch ein Waldbrand, welcher alles Leben innerhalb dessen vernichtete und sich dann den Rest der Welt vornahm. Kollateralschaden eben. Was ein einfacher, komischer Mann alles anrichten konnte...
„Ich bin durch irgendeinen ekelhaften Geruch aufgewacht, schau danach nach links und plötzlich sitzt da der Freak neben mir, starrt und atmet mich an! Keine Ahnung, was hier los ist! Keine Ahnung, was mit dem los ist!“ Am Ende war der noch irgendein Vergewaltiger, umso besser also, dass Hebi ihn fürs Erste außer Gefecht gesetzt hat – in den nächsten Tagen sollte sich bei dem Regenmantelträger wohl nichts mehr regen, was sich unterhalb der Gürtellinie befand. „Was hast du hier nur gemietet, ey!? Ich hoffe, wir kommen dann morgen ohne weitere Umschweife in Kiri an und werden nicht nochmal aus dem Schlaf gecreept!“ Ansonsten müsste Hebi aller Wahrscheinlichkeit nach seines Amtes walten und samt Getsurin abbrennen.



Wenn er denn nicht vorher an einem Herzinfarkt krepierte.
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„Hnmnmnmnm… ihr lieben Jünglinge, lasst Gnade walten, ich bitte euch!“ Erst durch sein bedauerndes Schweigen und nun durch die komische Ausdrucksweise. So oder so, der Grusel des eigenartigen, irgendwie schmierigen Fährmannes wandelte sich in ziemlich Nerv tötendes, schleimiges Angewiedere. Mit welchen Absichten war er wohl wirklich in das Nachtlager der beiden Genin geschlichen? Vielleicht wäre es auch einfach besser, den Grund nicht zu kennen. Erstrecht nicht, wenn dieser Typ etwas von ‚Jünglingen‘ faselte. Das war einfach… nicht schön. Gelinde gesagt. Zumal er mit seinem fragwürdigen Erscheinen komplettes Chaos gestiftet und sowohl bei Hebi als auch bei Saizo für das schlimmste Erwachen seit Menschengedenken gesorgt hatte. Das allein würde wohl bei beiden noch lange für Alpträume sorgen. Der Umstand, den jeweils anderen tagtäglich auf dem Flur begegnen zu müssen (bisher schon eine echte Qual) machte die Sache auch nicht gerade erträglicher. „Nur keine Sorge, wir kommen schon nach Kiri und wenn ich diesen Schmierling hier ans Steuer seines Kahns nageln muss!“ „Oooooh, das würde der galante Herr wirklich tun?“ Was zum… diese Tonlage war eigentlich nicht das, was er zu hören gedacht hatte. Vielmehr klang es auf abstoßende Weise entzückt bei der Vorstellung des angenagelt werdens. Hebi hatte Recht. Was war nur los mit dem Kerl? „Nein, würde der galante Herr nicht und jetzt verzieh dich endlich!“ Mit einigen herzhaften Fußstößen drangsalierte Sai den widerlichen Schleimbeutel nach draußen und zog krachend die Tür zu. „Hier liegt nicht zufällig ein Schloss oder so rum?“ Eigentlich war die Frage sinnlos. Sie würden eh keinen Schlaf mehr finden können, ob die Tür nun geöffnet werden konnte oder nicht. Der Auftritt eben war besser als alles Koffein der Welt. „Ekelhafter Kauz. Das nächste Boot das ich miete, sehe sich mit vorher genauer an."

Erfreulicherweise blieb ihnen für den Rest der Nacht jeder weitere Besuch erspart. Der Morgen brachte (zum Glück) nur wenige Anzeichen vom Fährmann, dafür jedoch wärmende Wintersonne, die die Eisdecke aufzutauen vermochte und dem kleinen Kahn eine ungehinderte Überfahrt ermöglichte. Creeper blieb auch ohne Nägel am Steuer hängen und winkte ihnen lediglich aus sicherem Abstand zu, als sie wenige Stunden später am anderen Ufer den Fuß auf den Boden des Festlandes setzten. „Ich hoffe sehr, dass wir damit nun den Anstrengenden Teil hinter uns gebracht haben. Der Rest wird wohl nur ein Spaziergang.“ Hatte er das nicht schon einmal irgendwo gehört?
 

Sakkaku Hebi

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Hatte Hebi sich gerade verhört oder klang die Antwort auf das Nageln tatsächlich so, als hätte der eklige Mann auf dem Boden sogar noch Gefallen an der Vorstellung gefunden? Der Typ wurde irgendwie immer gruseliger und gruseliger, wobei man in Hebis Fall wohl eher 'ekliger und ekliger' sagen sollte. Offensichtlich schien er auf kleine Jungs zu stehen, was es den Sakkaku eiskalt den Rücken herunter laufen lassen hat. Homosexualität war etwas, das in seinen Augen verboten werden sollte und im zukünftigen Hebiperium womöglich mit Todesstrafe geahndet wurde. Das gilt auch nicht nur für Liebe zwischen zwei Männern oder Jungen, sondern auch für die zwischen den weiblichen Geschlechtsträgerinnen. Sowas gehörte sich einfach nicht, war dazu widerlicher Natur und so sinnlos, wie die Existenz des Fährmannes. Da hatte der Dunkelhaarige nicht einmal Lust zu foltern, da in seinen Gedanken nur Mord und Totschlag kreisten, wenn er etwas so ekelhaftes hören oder sehen musste.
Das Rotauge schüttelte sich noch einmal kurz, als der werte Herr den Raum verließ. Diesen Schock musste er erst einmal überwinden. „Ein Wunder, dass wir jetzt kein Trauma davongetragen haben. Das war ja...“ Selbst ihm fehlten gerade die Worte. Zu groß war das, was sie eben durchlebten. Man konnte aber auch ein Fass aufmachen. Aber Hebi wäre nicht Hebi und Saizo wäre nicht Saizo, wenn sie sich nicht über etwas derart Belangloses aufregten oder davor ekelten.

Dass sich nirgends ein Schloss befand, war bedauernswert, aber es stimmte schon: Schlafen konnten die Genin hier ohnehin nicht mehr, selbst wenn es eine unglaubliche Menge Kraft für den weiteren Verlauf der Mission kostete – die Nacht durchmachen zu müssen ist einfach kräftezehrend, da kann man sagen, was man will.
„Das will ich auch hoffen. Nochmal mach ich das nicht mit.“, meinte Hebi daraufhin, dass Saizo sich in Zukunft besser im Bilde über potentielle Schiffe sein möchte, um solchen Zwischenfällen wie eben vorzubeugen. „Hab' ich mir das eigentlich nur eingebildet oder hat der Freak ständig leicht aufgestöhnt, als du ihn heraus getreten hast?“ Für ihn klang das nicht so, als wären das Stöhner vor Schmerz und Pein gewesen, sondern eher von Wonne und... reden wir nicht drüber. „Will nicht wissen, was der jetzt macht. So ganz allein...“ Brrr.

Dass der Fährmann sie am nächsten Tag noch mit einem freundlichen Winken verabschiedete war irgendwie schon wieder gruselig, obwohl es keine weiteren nächtlichen Zwischenfälle zu notieren gab. Andere Leute wären froh gewesen, die Beiden jetzt los zu sein – immerhin hatten sie physische Gewalt angewandt – aber der? Der schien eher glücklich darüber gewesen zu sein, eine solche Erfahrung gemacht zu haben. „Na den hast du ja scheinbar richtig wuschig gemacht, hm?“ Jemand sollte ihm ein Bild von dem Weißhaar schenken, auf welchem er dann ein Herzchen um das Gesicht zeichnete. Würde Hebi nicht mit Saizo zusammen wohnen, hätte er ihm vielleicht auch noch die Adresse des Tsuchinokos genannt und geschaut, wie weit die zwei Süßen gegangen wären - und wie lange sein Mitbewohner bräuchte, um durchzudrehen.
„Ist eigentlich geplant, irgendwo zu übernachten? In 'nem Hotelzimmer oder so?“ Zumindest der Sakkaku fühlte sich ziemlich gerädert, da er diese Nacht kein Auge zumachen konnte und würde ein paar Stündchen Schlaf am späteren Tag durchaus willkommen heißen. Dementsprechend müde sah er aus und selbst seine Bewegungen waren langsamer als die eines Faultiers. Wenn schönes Wetter wäre, hätte er sich vermutlich nun einfach eine Parkbank oder ein anderes schönes Plätzchen gesucht, bei welchem er die fehlenden Stunden Schlaf nachgeholte. Nun, selbst das ging auch nur, wenn er sich jetzt nicht auf Mission befände, denn die wollte er ohnehin so schnell wie möglich hinter sich bringen, weswegen keine Zeit für ein solches Luxusgut wie Erholung blieb. Aber das hinderte ihn auch nicht daran, den ganzen Marsch über zu gähnen und sich die Augen zu reiben. Ein wenig Koffein wäre jetzt echt klasse, selbst wenn er kein allzu großer Freund von Kaffee und Co war. Schmeckte irgendwie nicht so gut und auch mit Zucker im Überfluss wurde das nicht besser.
 
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Eigentlich war die Überfahrt als kleine Erholungspause angedacht gewesen. Ein Schuss in den Ofen, der zudem noch die Wand dahinter, das Haus des Nachbarn und einen Großteil des angrenzenden Stadtviertels zum Teufel gejagt hatte. „Ich habe dir doch gestern von der Apotheke erzählt. Dort gibt es sicher auch eine Unterkunft in der Nähe. Eine anständige Unterkunft will ich hoffen.“ Über Nacht hatte der Schnee aufgehört zu fallen und auch die Temperaturen waren von Sonnenaufgang an zusehends milder geworden. Keine weiteren zittrigen Gespräche, während sie durch die Eiseskälte marschierten. Stattdessen gerieten sie schon nach wenigen Minuten in die Fänge des nächsten lokalen Wetterphänomens: dichter, weißer, diffus um sie her wabernder Nebel. Da sich ihre Marschroute von hier an praktisch nur noch durch Waldgebiete zog, sollte der geneigte Leser darauf hingewiesen werden, dass die zwei Shinobi ihre rotumrandeten Augen doppelt so weit offen hielten wie gewöhnlich. Nichts war peinlicher – selbst in Kirigakures Nebeln nicht – als unversehens auf einen Baum zu stoßen. Die Landschaft (jener Teil davon, der sichtbar war und während sie voran schritten in geisterhaften Gestalten nach und nach aus dem Nabel auftauchte) faszinierte Saizo. Die Bäume waren der Jahreszeit entsprechend ausnahmslos kahl. Schwarze Stämme, die sich mit dürren, vielgliedrigen Fingern dem Himmel entgegenstreckten. Fantasie und Gewohnheit ließen in den krakeligen Gebilden der knorrigen Äste Figuren erkennen, schaurige, makabre und widernatürliche Dinge aus lang vergessen geglaubten Alpträumen. Wen würde es jetzt noch verwundern, wenn ein hochgewachsene, schmale Tanne oder ein kahler Stamm die Umrisse des Creepers angenommen hätte? Den beiden wurde in dieser schaurig schönen Umgebung natürlich nicht ansatzweise mulmig oder unheimlich. Garnicht. Überhaupt nicht. Wer was anderes sagte, war ein verdammter Idiot. Sowieso waren Saizo und Hebi momentan die wohl gefährlichsten Geschöpfe in diesem Forst. So und nicht anders konnte man sich das vorstellen. Ja, ganz bestimmt. Kein Grund zur Panik. Nicht einmal vor diesem seltsamen Rascheln dort hinten. „Hast du das auch gehört?“ Der Kopf des weißhaarigen schnellte mit solchem Tempo in die Richtung in der er das Geräusch vermutete, dass es aussah, als hätte er einen Schlag abbekommen. „Ich…meine, das war sicherlich irgendein Tier, das geflüchtet ist, oder?“ Genau sagen konnte man das wohl nicht und Nachsehen würde ebenso wenig bringen. ‚Sehen‘ konnte man ja sowieso nur maximal einige dutzend Zentimeter weit, wenn man eine günstige Stelle erwischte an der sich der Nebel etwas lichtete. „Egal, besser wir gehen weiter in Richtung…“ er zog seine mit winziger Schrift überzogene Karte aus der Jackentasche, entfaltete sie und verglich sie mit der Umgebung. Nach einigen schweigsamen Minuten (hätte es noch geschneit, wäre Hebi die auf dem Waldboden landende Flocken vom Klang her vermutlich wie Fußballgroße Hagelkörner vorgekommen) wiederholte sich der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge. „Planänderung: Wir suchen uns eine geschützte Stelle hier im Wald oder übernachten unter freiem Himmel. Feuer zu entfachen dürften wir wohl gerade noch auf die Reihe bekommen.“ Außerdem hatte er absolut keine Ahnung, in welcher Richtung die Apotheke oder die Unterkunft lagen. Nein, er hatte sich natürlich nicht verlaufen, das war ganz und gar ausgeschlossen. Nur… sie mussten ja immerhin die verdiente Nachtruhe nachholen, die sie durch die nicht-lustige Schifffahrt eingebüßt hatten. Genau, das war der Grund!
 

Sakkaku Hebi

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Irgendwie war es recht zweifelhaft, wenn Saizo sagte, es gäbe in der Nähe eine anständige Unterkunft. Die beiden Genin hatten vermutlich grundlegend verschiedenen Ansichten von „anständig“, weswegen Hebi stark daran zweifelte, dass er tatsächlich in einem sauberen, warmen Bettchen landen würde, sobald sie die nächste Stadt oder das nächste Dorf erreichten. Dennoch sollte er keinen Aufstand machen. Noch nicht jedenfalls. Viel eher durfte er sich mit einem Weg durch den Wald begnügen, der hier irgendwo angrenzte. An und für sich stellte das natürlich kein Problem dar, wenn da nicht gerade dichter Nebel aufziehen würde, durch welchen man nicht einmal mehr die Bäume erkennen konnte, wenn man sich nicht unbedingt einen Meter weiter weg von ihnen befand. Das hatte ihnen ja gerade noch gefehlt. Zu allem Überfluss meinte das Weißhaar dann auch noch, irgendwelches Drama veranstalten zu müssen, weil es was rascheln gehört hat. Auf den Sakkaku wirkte die Umgebung hingegen nicht einmal ansatzweise erschreckend und gruselig. Er war von Haus aus schlimmeres gewohnt. Saizos Anblick zum Beispiel. „Man, reiß' dich mal zusammen. Du bist doch kleines Mädchen mehr.“ Was sollte ihnen hier schon groß passieren? Die meisten Tiere hielten Winterschlaf und wenn es jemand wagen sollte, die beiden anzugreifen, um an das verdammte Zahnrad zu kommen, hätte die nächste Person Hebis gestiefelten Fuß in den Weichteilen hängen, bevor er sich noch anderweitig eingängiger mit den Idioten beschäftigte, welche zu glauben vermochten, er wäre antastbar. Die sollten sich also nur mal trauen, vor dem Sakkaku einen auf dicke Hose zu machen. Er wäre vorbereitet.

„Hä?“, meinte Hebi fragend, als sie plötzlich ein Lager im Wald aufschlagen sollten. „Ich dachte, wir gehen auf direktem Weg nach Kirigakure?“ Er verstand nicht ganz, wieso sie bei diesem Wetter jetzt auch noch draußen übernachten mussten, obwohl Saizo offensichtlich eine Karte für den Ort in den Händen hielt. Aber naja, er konnte schlecht wissen, dass es Hebi möglich war, mittels eines Jutsus die Himmelsrichtungen anzugeben, genauso wenig wie dieser nicht wusste, wie spät es war und sich somit mal wieder seinem Schicksal beugte und bei der Suche nach einem Nachtlager draußen half. „Unter freiem Himmel zu übernachten find' ich persönlich dezent behindert, wenn ich mir die Temperaturen noch einmal so richtig zum Gemüte führe. Der aufmerksame Fühler wird dabei schnell bemerken, dass es sich um Minusgrade handelt und dabei schlafen ein bisschen tödlich wäre.“ Dass er diesen Vorschlag also alles andere als besonders geistreich hielt, hatte er damit wohl klar gemacht. „Am besten wäre wohl eine Höhle, die etwas weiter hinein führt und unterwegs sammeln wir ein wenig Feuerholz.“ Da fiel ihm noch etwas ein, womit er Saizo etwas trietzen könnte: „Ach, stimmt ja, um Feuer brauchen wir uns nicht zu kümmern, weil du ja eh Asche beherrschst, nicht wahr?“ Noch immer war es ihm unverständlich, wieso sein Kollege damals nicht einfach Katon gesagt hat. Aber Saizo war eh so eine Sache für sich. Hinterfragen half da nicht viel. Also gogo: Höhle und Holz sammeln! Wub, wub.
 
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Erfrieren wollten sie natürlich beide nicht. Aber war nicht genau für diesen Zweck die nette kleine Erfindung namens ‚Feuer‘ da? „Eine… Höhle. Sehr gut. Brillanter Einwand. Ich glaube übrigens tatsächlich, dass und die Asche in dem Zusammenhang weiterhelfen könnte, danke der Nachfrage.“ Eine Höhle im Wald. Wenn sie sich nicht gerade in einen Marder- oder Fuchsbau zwängen wollten oder aber die weitreichenden Möglichkeiten von Kaninchenlöchern in Anspruch zu nehmen gedachten, dann sollten sie mit ihrer Suche nach einem geeigneten Objekt schon sehr viel Glück benötigen. Oder den uralten, knorrigen und ganz geräumig ausgehöhlten Stamm der abgestorbenen Trauerweide in Betracht ziehen, der sich den zwei Überlebenskünstlern (Achtung Ironie!) bei der etwas ausschweifenden Suche nach Brennholz darbot. Durch den Nebel war die Zeit in der sie sich bewegten nicht einwandfrei festzumachen, da man in solcher dicken Suppe bekanntlich nicht allzu viel von der Umgebung erkennen konnte, den Sonnenstand eingeschlossen. Eine Uhr wäre praktisch gewesen. Was unseren beiden Helden fehlte war lustiger weise genau die Art von Gerätschaft, wegen der sie dieses Dilemma ursprünglich auf sich nahmen. Hätten sie eines der tickenden Dinger besessen, wäre ihnen aufgefallen, dass sie mit ihrem Umherirren längste die Mittagsstunden und somit einen erheblichen Anteil des Tages zugebracht hatten. Zeit also, die knurrenden Mägen mit Proviant auszustopfen… Ach verdammt. „Das sieht meiner Meinung nach gut genug aus.“ Erkannte Saizos leicht gereizte Stimme und lieferte damit eine Erklärung für den ausgestreckten Arm, der auf die Weide vor ihnen zeigte. „Nicht ideal, aber annehmbar.“ Und, wie sich herausstellte, sogar weitaus glücklicher gewählt, als zuerst angenommen. Der Stamm selbst hatte schon einen beachtlichen Umfang besessen und war recht sorgfältig ausgehöhlt worden. Hätte sich einer der beiden eingehender mit diesem Umstand beschäftigt, wäre ihm vielleicht bewusst geworden, dass es nicht viele Tierarten gab, die zu solch präzisen Arbeiten imstande waren. Aber zumindest war die verbliebene Borke dick genug, um den Stamm zu tragen und die Kälte im hinteren Teil draußen zu halten. Doch auch das war noch nicht genug. Irgendwas hatte sich tief zwischen die stark verschlungenen Wurzeln der Weise gegraben und eine Art Kellergewölbe geschaffen. Man musste sehr gelenkig sein um darin Unterschlupf finden zu können, aber als… Lager war es perfekt. Wie ähnlich manche Tiere den Menschen doch waren? Oder war es anders herum? Jedenfalls konnten sie hier Quartier beziehen, bis der Nebel aufklarte. Nun zum prasselnden Feuerchen. Dem dummerweise immer noch sehr feuchten Brennholz rückte Saizo nun zu Leibe. Praktischerweise wurden die Äste, Zweige und ein wenige Reisig vor die Öffnung des Baumverstecks aufgeschichtet und mir einigen Steinen vom Waldboden die kreisrunde Feuerstelle eingerichtet. Fingerzeichen leiteten das folgende Schauspiel ein. Ein schmaler Faden dunklen Qualms strömte zwischen Saizos Lippen hervor, so flüchtig wie die Rauchfahne einer verloschenen Kerze. Der rußige Qualm bildete ein kleines Wölkchen über dem ersten Scheit, dem armdicken Teil eines der größeren herangeschafften Äste, und wurde stetig von Saizos Raucheratem gespeist. Als sich genug angesammelt hatte, ließ der Tsuchinoko seine Kiefer zuschnappen und lieferte so den entscheidenden Funken, um die Miniatur Version seines (bislang einzigen) Ninjutsus zu vollenden. Ein kleiner Funkenregen folgte, als sich der Rauch entzündete und das große Holzstück in viele kleine zerlegte, die in dem Steinkreis vor sich her glommen. Mit einem Stock zu einem Häufchen zusammengescharrt und durch neues Brennmaterial versorgt, dauerte es nicht lange, bis die ersten Flammenzungen vor der Möchtegernhöhle aufstiegen und nun ihrerseits neuen Rauch bildeten. „Voila!“, rief er dem Sakkaku zu, horchte aber gleich danach wieder auf. War da schon wieder dieses Rascheln gewesen? „Eigentlich enttäuschend, dass wir bislang noch keinen Besuch bekommen haben. Aber vielleicht irren diese Schwachköpfe ja orientierungslos im Wald herum, weil sie vom Nebel überrascht wurden?“ Ja, so etwas passierte immer nur anderen Leuten. „Sag mal, wieso bist du eigentlich in die Wohngemeinschaft gezogen? Ich meine, du kommst doch sicher von ganz oben. Hat es dir da keinen Spaß mehr gemacht?“ Lagerfeuergeschichten? Aber hallo!
 

Sakkaku Hebi

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Eine Weide. Na wunderbar. Wenn da keine Freude aufkam, wusste Hebi auch nicht weiter. Der war in der Zwischenzeit mal wieder damit beschäftigt, den Kopf zu schütteln, da er das alles hier nicht wirklich verstand. Es entzog sich eben einfach seinem Verständnis, wieso sie die Zeit nicht einhalten konnten, schließlich realisierten sie, wann der Morgen eintrat, womit wenigstens Saizo wüsste, wann sie wo sein sollten. Genauso denkt der Sakkaku, dass das Weißhaar ihm schon gesagt hätte, wenn ein Lager im Wald geplant wäre, also: „Warum genau müssen wir jetzt eigentlich hier pennen? War zuvor nicht die Rede von einem Hotel?“ So oder so, viele Möglichkeiten, Hebi darauf etwas zu antworten, das ihn nicht grantig werden ließ, hatte der Tsuchiniko nicht. Sowohl, dass er nicht wusste, wo genau sie sich gerade befanden und das einfach nicht zugab, als auch dass er sich in seinen Planungen verschätzte, würden den Dunkelhaarigen wohl äußerst übel aufstoßen. Aber so, wie Hebi ihn kannte, würde er nur wieder drum herum reden oder ihn ignorieren, statt vor ihm zu einem Fehler zu stehen. Verübeln konnte man es ihm jedoch nicht. Hebi war ein Ekelpaket aller erster Güte, welches auch noch Jahre später auf irgendwelchen Missgeschicken herumhackte, einfach, weil es ihm Spaß macht, andere zu nerven. Dabei interessierte es auch nicht, ob ihm solche nicht schon selbst passiert sind. Vor zwei Jahren hatte er nämlich selbst eine Mission leiten dürfen, bei der sie im Wald umher geirrt sind und sich notgedrungen einen Unterschlupf in einer Höhle im Wald suchen mussten. Dazu hatten sie auch noch das Vergnügen mit einem Gewitter machen dürfen, wegen welchem sie klatschnass im nächtlichen Lager eintrafen. Doch im Gegensatz zu ihm, machten seine Teammitglieder keine Anstalten, ihm dafür eins Bein zu pissen. Nun, der eine hatte viel zu viel Schiss vor ihm, als dass er es sich tatsächlich gewagt hätte und Ingvi... Dem schien eh alles egal zu sein, solange sie nichts angriff oder sie anderweitig verletzt wurden. Leider Gottes hätte Saizo jedoch kein solches Glück wie der 16jährige damals. Hebi sah zwar davon ab, ihn windelweich zu prügeln, aber das lag einzig und allein daran, dass er im Moment auch viel zu müde dafür war. Je weniger er sich also nach dem Finden der Weide noch bewegen müsste, umso zufriedener wäre er.
Nachdem Saizo dann sein Feuerchen gemacht hatte, setzte sich der Sakkaku wortlos auf den Boden und lauschte den weiteren Worten seines Gegenübers. Ja, wieso wurden sie eigentlich noch nicht angegriffen? Hebi sah das ganz anders, wenn auch eher im Spaß gemeint - ja, er konnte auch witzig sein!: „Du willst mir sagen, dass du die Avancen und den nächtlichen Besuch des Fährmannes nicht als Angriff wertest?“ Der Sakkaku brachte sich etwas besser in Position und öffnete seine große Tasche, um eine Wolldecke aus ihr hervorzuziehen und sie über seinen Beinen auszubreiten. Wenn sie sich schon Lagerfeuergeschichten erzählten, dann richtig! Schade, dass keiner der Beiden Marshmallows dabei hatte, um sie jetzt noch klischeehaft an einem Stock befestigt über das Feuer zu halten. Dennoch konnte er sich mehr oder weniger Abhilfe für seinen Hunger schaffen, hatte er schließlich die brillante Idee, den Proviant vom Schiff mitzunehmen und in seine Tasche zu packen. Dabei handelte es sich wieder nur um die Fertigsandwiches. Bei denen glaubte er nämlich am wenigsten, dass sie ihn umbrachten, da sie noch original verpackt und ungeöffnet in ihren Behältnissen verweilten. Auch das Haltbarkeitsdatum war noch immer nicht abgelaufen, weswegen man einfach mal einen Biss wagen konnte. Während er also aß, schaute er seinem Teamleiter entgegen, welcher in fragte, wieso er von seinen Eltern weggezogen sei. „Stimmt schon – ich stamme aus dem Reichenviertel und bin auch dort aufgewachsen. Allerdings hab' ich nicht gerade die netteste Familie und konnte auch nie meine Ruhe haben, ohne irgendwie von denen geschlagen oder aufgespießt zu werden. Natürlich hab' ich gelernt, damit zu leben – ist ja nicht erst seit 'ner Woche oder so gewesen – aber die Leute dort sind auch so unglaublich langweilig und alle gleich, dass ich hauptsächlich wegen denen keinen Sinn mehr darin sah, dort zu verweilen. Außerdem ist eine Wohnung auf der Plattform der Reichen mehr als nur teuer. Kann man sich mit unserem Rang als Genin beim besten Willen nicht leisten.“ Doch wieso dann gerade in eine Wohngemeinschaft ziehen, wenn man sich auch allein ein kleines Apartment hätte mieten können. Ganz einfach: „Des Geldes wegen wohn' ich jetzt eben mit in der WG.“ Wenn man etwas so Großes wie die Weltherrschaft vor hatte, musste man auch über entsprechende Mittel verfügen, um sie an sich zu reißen. Bloße Macht reichte da meistens nicht aus. „Zumal mir so eine kleine Einraumwohnung mit vielleicht 2m² Platz etwas zuwider ist.“ Mehr Gründe gab es dafür eigentlich nicht. Geld und Platz, reichen ja auch oder? „Ist übrigens schön, dass du immer brav aufräumst und ich keinen Handschlag dafür machen muss.“ Sticheleien mussten einfach sein. Andernfalls dachte Saizo vielleicht noch, Hebi wäre krank oder sowas. Normal war es schließlich nicht, wenn er sowas sein ließ. „Ach, übrigens... Wo sind unsere ganzen Löffel hin? Ich hatte vor'm Einzug erst gefühlt Tausende gekauft...“
 
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