Kinzoku Susumu
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Mit gerunzelter Stirn stapfte Susumu diesen Morgen aus dem Haus. Er hatte einen etwas zerknitterten Zettel in der Hand, der sanft im leichten Wind flatterte. Was darauf stand? Er hatte sich vor dem Ärztekongress zu melden, der jedes Jahr einmal abgehalten wurde und an dem sich die cleversten Mediziner und Medicnin ihrer Zeit trafen, um ihr Wissen und ihre Errungenschaften auszutauschen. Das hieß er würde direkt in den Topf voller Nerds springen, die nichts anderes als ihr Spezialgebiet im Kopf hatten. Keine sonderlich erfreuliche Aussicht. Vor allem weil sich der Metallweber sicher war, dass alle beteiligten schlauer sein würden als er, immerhin handelte es sich hier um die Besten der Besten und nicht um einen zusammengewürfelten Haufen. Seufzend starrte er auf das Siegel des Kage auf dem Zettel. Der hatte wohl Spaß ihm irgendwelche schrägen Aufgaben zuzuweisen, obwohl sich der Kinzoku sicher war, dass er nicht einmal seinen Namen kannte. Das konnte man sich auch nicht erwarten immerhin musste sich der Kage mit so vielen Dingen gleichzeitig beschäftigen, dass er sicher keine Zeit hatte, sich jedes Jahr alle seinen neuen Genin einzuprägen. Mit einer Hand zerknüllte er den Zettel und steckte ihn in dem Kimono. Irgendwie hatte er sich etwas Besseres erwartete, aber man konnte sich nicht wirklich beschweren immerhin konnte er ja dann so sein Haus heizen und etwas zu beißen kaufen und das für ein paar Stunden Security, besser ging es ja gar nicht. Das Problem lag anscheinend in einem Rudel Tierschützer, die schon früher zu radikaleren Mitteln gegriffen hatten, um ihre Ziele zu erreichen. Jeder Taube hätte den ganzen Konflikt mitbekommen, der zwischen einem Mediziner und den Tierschützern entflammt war. Der Grund für den Zwist war die Forschung des Mediziners, allerdings war es eigentlich kaum den Aufwand wert der hier betrieben wurde, zumindest nicht in Susumus Augen. Aber er war nicht hier um sich mit in irgendwelche Probleme verstricken zu lassen. Seine Mission war einfach. Die Gäste und das Gebäude sollten von sämtlichen Bedrohungen, sei es jetzt die Tierschützer oder sonst jemand sein beschützt werden. Kurzum, er hatte einen Security Job. Und wer war dafür besser geeignet als ein hochgewachsener Genin mit einem Katana an der Seite. Viel besser, er sollte die ganze Sache nicht alleine machen und das würde die ganze Angelegenheit noch viel interessanter machen. Zugegeben er war eher der einsame Wolf Typ, aber konnte sich durchaus mit etwas Unterstützung anfreunden. Vor allem, nachdem er das Gebäude gesehen hatte. Die Halle, in der der Kongress abgehalten werden sollte, war von einer großen Glaskuppel überdacht. Staunend stand er auf dem Platz vor dem Kongresseingang. Die Veranstaltung hatte noch nicht begonnen, was aber niemanden daran gehindert hatte schon früher auf den Einlass zu warten. So interessant kann Medizin nun beim besten Willen nicht sein. Was die Leute daran fanden, war ihm immer noch ein Rätsel. Er selbst war eigentlich abgesehen von Verletzungen nicht wirklich erkrankt, warum auch immerhin passte der Metallweber auf sich auf, aber er hatte auch schon Leute gesehen, deren Leben wohl nur aus kleinen bunten Pillen bestand. Es war eine Strategie der Frucht, je mehr schreckliche Krankheiten es gab, die den Leuten Angst machten, desto besser konnte man allerhand bunte Pillchen verkaufen. Etwas abseits der ganzen Schlange stand ein Haufen Protestanten mit Schildern und ein Mädchen verteilte Flugblätter an die ankommenden. Sie hatte auch versucht ihm eines der Infoblätter anzudrehen aber er hatte ihr lediglich einen schiegen Blick zugeworfen und war weitergegangen. Mit verschränkten armen starrte er jetzt auf den Haupteingang und warf immer wieder einen Blick zu den Protestanten, die eigentlich noch relativ harmlos aussahen.
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