Aktuelles

Alte Ruine an der Ostgrenze

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Endlich hatte Mura zusammen mit seinen Mitstreitern die letzten Reispflanzen, die sich in dieser Höhle befanden, in den Rucksäcken verstaut. Selbst wenn es noch irgendwo in diesem Komplex irgendwelche gab, spielte dies keine Rolle mehr. Es gab genug Gewächse, um eine eigene Züchtung aufzubauen, und eine ganze Reihe von Sprossen für erste Versuche. Obwohl ihm beim Aufstehen der Rücken schmerzte, hatte sich zumindest sein Körper ein wenig regeneriert. Seine Schrammen hatten aufgehört zu bluten und auch seine Arme und Beine fühlten sich nicht mehr ganz so müde und schlapp an. Vielleicht schaffe ich es sogar ohne Pause bis zur Oberfläche, glaubte Mura zuversichtlich. Der junge Kiyama reckte sich, was mit einem lauten Knacken in der Rückengegend belohnt wurde, und drehte sich zur seiner Teamleiterin um.
Der Genin hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, dass sich Saki, kaum dass sie den Höhlenraum betreten hatten, ausruhen musste. Die Chakrabelastung muss wirklich enorm sein, dachte der Junge bei sich, während er zu dem erschöpften Mädchen trat, um neue Anweisungen zu erhalten. Schließlich erhob sich diese mühsam und führte die Gruppe schließlich in einen anderen Raum.
Diese Fähigkeit hat also doch seine Nachteile, stellte Mura interessiert fest, während er den bedauernswerten Zustand der Hyuuga mit zunehmender Unruhe wahrnahm. Einzig die Rücksicht auf ihre Würde verbat dem Jungen einzugreifen, als Saki sich geschwächt an eine Wand lehnte. „Eine kurze Pause?!“, waren ihre letzten Worte, als sie endgültig zusammenbrach. Am Anfang realisierte Mura gar nicht, was da gerade eben geschehen war.
Verblüfft und teilnahmslos schaute er zu, wie sich Sango zu der Verletzten herunterbeugte und ihren Körper untersuchte. Erst langsam realisierte er, in was für einer misslichen Lage sie alle sich befanden. Er hatte sich bisher komplett- wie die anderen vermutlich auch- auf ihre Fähigkeiten verlassen. Was für ein fataler Fehler! Mit für seine Verhältnisse ernstem Gesichtsausdruck beugte er sich zu Saki herunter und betrachtete den Fortschritt der Vergiftung. Sie brauchten einen Plan und zwar schnell. Kurz schloss Mura seine Augen und versuchte die Lage noch einmal in Ruhe zu überdenken. Als er seine Augen schließlich öffnete, setzte er wieder ein Lächeln auf und versuchte der geschwächten Saki Mut zuzusprechen. Hey, das wird schon, aber nur wenn du jede unnötige Bewegung vermeidest. Leute, ich habe vielleicht einen Plan. Sako und Sango, ihr seid beide körperlich fitter als ich: Saki hat uns bestimmt nicht aus Zufall hierhin geführt und ich denke mal, dass hier irgendwo ein Aufgang sein muss. Schaut euch mal um. Wenn ihr aber nach 10 Minuten nichts von Interesse entdeckt habt, kommt zurück…Dann müssen wir wohl den gefährlichen Weg durch die halb eingestürzte Höhle wagen. Ich werde in der Zwischenzeit versuchen, sie zu versorgen und transportfähig zu machen. Mura drehte sich um und schenkte seinen Gefährten keine weitere Beachtung. Ein Fehler in der Planung konnte er soweit nicht erkennen und so hoffte er einfach nur, dass sie nicht noch weitere Zeit mit unnötigem Gerede verbrachten, denn der Zustand der Hyuuga war ernst. Nur wollte er das nicht laut gegenüber seiner…Patientin sagen. Patientin…ehrlich gesagt hatte Mura gar keine Ahnung, was in einer solchen medizinischen Situation zu tun war. Er konnte sich maximal auf seine rudimentäre ärztliche Ausbildung während der Akademiezeit, Hörensagen und seinem Instinkt verlassen. In Gedanken machte er sich ans Werk: zuerst kühle ich ihren Kopf mit einem nassen Hemd, dann mache ich an ihrem Arm einen Schnitt- bei dem Gedanken musste Mura merklich schlucken-, damit das Gift mit dem Blut entweichen kann, dann lege ich sie in ihren Schlafsack, sodass sie nicht erfriert, und dann bastele ich aus unserem Zelt ein Bahre. Ein straffer Zeitplan also für die nächsten 20 Minuten.
 
Zuletzt bearbeitet:
H

Hinotori Sango

Guest
Da sich auf Sangos ungeduldige Blicke hin auch Mura und Sako dazu bequemten, mit der Reisernte zu beginnen, wurden sie recht schnell fertig. Als die Kunoichi sich nach Saki umsah fiel ihr auf, dass sie sich immernoch am Raumeingang befand und augenscheinlich nicht bei Sammeln geholfen hatte. Teamleiterin hin oder her, dazu könnte sie sich schon herablassen.Erwartungsvoll sah Sango sie an, bereit, ihr wieder aus diesem stickigen Loch heraus zu folgen. Doch irgendetwas schien nicht zu stimmen. Bestürzt beobachtete Sango, wie die Hyuuga sich nach einigen Schritten an die Wand lehnen musste und kurz darauf zu Boden sank. Saki ! Was ist los? Die Hinotori beugte sich zu ihr hinunter und bemerkte, wie schlecht ihr Zustand war. Auf ihre Hilfe können wir jedenfalls nicht zählen um hier raus zu kommen...Aber was viel wichtiger ist – was ist mit ihr passiert und wird es noch schlimmer werden? Mura hatte am schnellsten geschaltet und gab Anweisungen:
Leute, ich habe vielleicht einen Plan. Sako und Sango, ihr seid beide körperlich fitter als ich: Saki hat uns bestimmt nicht aus Zufall hierhin geführt und ich denke mal, dass hier irgendwo ein Aufgang sein muss. Schaut euch mal um. Wenn ihr aber nach 10 Minuten nichts von Interesse entdeckt habt, kommt zurück…Dann müssen wir wohl den gefährlichen Weg durch die halb eingestürzte Höhle wagen. Ich werde in der Zwischenzeit versuchen, sie zu versorgen und transportfähig zu machen.
Inzwischen war Sango nicht mehr sehr überrascht von Muras Initiative, auch wenn er sonst eher schüchtern war – im Ernstfall konnte man sich auf ihn verlassen und er schien stets weiter als Sango zu denken...zumindest fehlte ihr diese Fähigkeit zur Planung völlig.
Schnell machte die Kunoichi sich daran Muras Plan auszuführen. Sie hob ihre Lampe hoch und begann an den Wänden des Raumes entlangzugehen, aufmerksam nach einer Aufstiegsmöglichkeit Ausschau haltend. Viel gab es nicht zu sehen, die großen Felsblöcke die hier verbaut worden waren waren schon teils verwittert und zerbröckelt, aber nirgendwo genug um einen Aufstieg zu wagen.
Als sie schon halb herumgegangen war und sich langsam darauf vorbereitete, wieder durch den eingestürzten Raum zu wandern, fiel ihr eine Art schmale Treppe in einer kleinen Einbuchtung der Wand auf. Allerdings war sie wie das gesamte Gebäude schon halb zerfallen, manche Stufen hatten große Löcher, andere fehlten völlig und die gesamte Treppe war von einer Schicht aus allem möglichen Geröll bedeckt. Zudem waren die Stufen ziemlich schmal, aber...besser als nichts. Sako kam ihr von der anderen Seite entgegen und sie nahm an, er würde den Rest des Raumes absuchen, also stapfte sie zurück zu Mura und berichtete ihm knapp, aber ohne Wichtiges auszulassen von ihrem Fund. Dabei sah sie unauffällig hinunter auf die Hyuuga, die von Mura so gut es ging behandelt worden war, aber immernoch schlecht aussah. Verdammt...das hat gerade noch gefehlt. Hoffentlich klappt die Sache mit der Trage, sonst kommen wir hier wohl nicht so schnell raus.
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Mura kratzte sich den Kopf. Eine Treppe...ich weiß nicht und wenn die nun nirgendwo hinführt! Ganz überzeugt war der junge Kiyama nicht von dem Fund seiner Begleiterin und verfluchte sich gleichzeitig für sein Zeitmanagement. Er hätte seinen Kameraden mehr Zeit geben sollen und sich selbst auch, denn sein erster Versuch, aus dem Zelt eine Trage zu bauen, war kläglich gescheitert. Folglich hatten sie nun einen Pfad, von dem keiner wusste, wohin er führte beziehungsweise ob er überhaupt irgendwohin führte, und eine mehr schlecht als recht versorgte Verletzte, deren Zustand für ihren unausgebildeten Pfleger ein Rätsel war.
Wenn ich das hier schaffen sollte, werde ich mich ausführlich mit medizinischen Jutsus auseinandersetzen! Und ich werde, ich möge verdammt sein, wenn ich das während der nächsten Zeit mache, niemals irgendeine Gruppe führen So oder so machte er sich große Sorgen um Saki. Das Mädchen hatte schweres Fieber und versuchte sich die eigene Lage nicht wahrhaben wollend immer wieder zu erheben. Dabei befand sich noch immer eine gefährlich große Menge des Giftes in ihrem Kreislauf. Zwar hatte sich durch das Einritzen und Saugen an den Adern auch eine guter Teil des Giftes entfernen lassen, aber mittlerweile konnte man die rötlichen Linien der Blutvergiftung über die Schulter hinweg am Halsansatz ausmachen. So beugte sich Mura erneut über die Hyuuga und feuchtete den Lappen ein weiteres Mal an.
Wir haben keine Wahl, Mura hatte nach langem Zögern eine Entscheidung getroffen, bei der ihm sichtlich mulmig war. Meine "Bahre" taugt nichts und ohne die bekommen wir sie die Treppen kaum hoch. Aber durch den Raum da, Mura deutete mit dem Finger in Richtung der Einsturz gefährdeten Höhle- zumindest vermutete er, dass diese dort lag. Verdammt, sie brauchten die Fähigkeiten der Hyuuga gerade jetzt so dringend. , bekommen wir sie erst recht nicht. Außerdem ist Sako von seiner Erkundungsmission die Treppe herauf noch nicht wiedergekommen. Vielleicht geht es dort, bis ganz nach oben. . So fest die Stimme des Jungen auch am Anfang geklungen hatte, desto mehr zittere sie nun am Ende seiner Aussage. Viele Menschen hätten diese Situation zum Beweis ihrer individuellen Qualitäten genutzt und wären über sich selbst hinaus gewachsen. Doch jeder bisherige Plan Muras von der Verteilung der Arbeiten beim Zeltlager bis hin zum Verhalten beim Ausfall des Anführers hatte der Junge strikt nach den Verhaltensleitfaden der Akademie durchgeführt. Doch diese Situation war wohl schlicht zu verrückt, um in irgendeinem der Lehrbücher eine Erwähnung zu finden: mehrere -gefühlte hunderte- Meter unter der Erde, verirrt, die Teamleiterin ausgefallen und eine Verwundete.
Obwohl Sango Muras Vorschlag schließlich zustimmte, blieb die Panik des Jungen, der nur froh war, dass niemand sein angsterfülltes Gesicht in der Dunkelheit bemerkte. Schnell wurden die Sachen zusammengepackt, bis am Ende nur die in einem Schlafsack gehüllte Saki übrig blieb.Lass mich vorlaufen und die Kopfseite des Schlafsack nehmen. Du hast ja gesagt, dass die Treppe rutschig aussah. Vielleicht kann ich mit dem Kinobori für mehr Stabilität sorgen und rutsch nicht so leicht aus.
Beide ergriffen jeweils ein Ende des Schlafsack und stolperten mehr schlecht als recht vorwärts. Obwohl Mura seine Lampe an seinem Gürtel so befestigt hatte, dass sie den Weg vor ihm ein wenig beleuchtete, stießen beide immer wieder gegen Steine oder rutschten ab. Doch schließlich erreichten sie doch noch den Fuß einer schmalen Treppe. Schon jetzt lief Mura der Schweiß in Strömen von der Stirn und ihm wurde bei dem Anblick der Treppe, die ins Unendliche zu führen schien, klar, dass dies seine Kräfte bei Weitem übersteigen würde. Wo steckt nur Sako?
 
H

Hyuuga Saki

Guest
Gedämpft traten die Ereignisse aus nächster Nähe an die junge Hyuuga heran. Düstere Schemen tanzten in Zeitlupe um sie herum, ihr Hirn benebelt von dieser schrecklichen Übelkeit. Ins Delirium entglitten war sie unfähig zu begreifen was um sie herum geschah. Sie bemerkte nicht wie ihr Team sich verteilte, wie Mura die Führung übernahm und schon gar nicht, dass man sie in einen Schlafsack packte und durch die Pampa schleppte. Welch unglaublich blöde Situation. Vielleicht sollte man an dieser Stelle erwähnen, dass dieses Gift eigentlich nicht tödlich war, aber bei einer solch heftigen Reaktion kam man dann doch schon mal ins Grübeln. Saki fröstelte und in ihrer Gedankenwelt spann sie sich seltsame Begebenheiten zusammen. Itoe trat vor ihr sie und schüttelte sanft den Kopf. Ihre Haare wogen sich im seichten Winde, der die Sakis und auch die Grashälmchen zu einem Instrument seines Willens machte. Mit leicht zittriger Stimme sprach die ältere Hyuuga etwas. Saki vernahm es, doch erkannte sie den Sinn dahinter nicht, als spreche sie in einer vollkommen anderen Sprache. „Du hast mich enttäuscht.“, war dann das einzige was tatsächlich an ihre Ohren flatterte und den Sinn auf dem Weg bis ins Gehirn nicht verlor. Saki zog scharf Luft ein und in diesem Augenblick bildete sich ein roter Kreis auf dem schneeweißen Kimono der älteren. Ein Lächeln, dann sackte sie zusammen und hinter ihr kam Kimihiro zum Vorschein. Er hielt ein blutbenetztes Kunai, sein Blick voll Hass und die Körperhaltung mehr animalisch als menschlich. Erst jetzt erkannte sie die Merkmale auf seinen Wagen und die Reißzähne, wie sie nur die Inuzuka trugen. Saki überkam ein seltsam warmes Gefühl, von Schrecken keine Spur, selbst als er ihr etwas Unverständliches entgegen knurrte blieb sie seelenruhig. Eine heftige Windböe und aus dem jungen Mann wurden Kirschblütenblätter, welche von dem Wind in luftige Höhen emporgetragen wurden. Urplötzliche Schwarze umhüllte Saki, alle Geräusche waren verstummt. Eisige Kälte umfasste sie mit starken Klauen und drohte sie im Meer aus Dunkelheit zu ertränken.
Ein kurzes Zusammenzucken und Saki öffnete die Augen. Die Verwirrung stand ihr ins Gesicht geschrieben, von geistiger Klarheit nicht viel zu sehen. Auch war sie nicht wirklich ansprechbar und sollte doch jemand mitbekommen, dass sie gerade aufgewacht war, so musste er feststellen, dass sie sogleich wieder bewusstlos geworden zu sein schien. Saki hielt einfach die Augen geschlossen und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Von Panik immer noch nicht viel zu sehen.


[Out: Aufgrund entsprechender Begebenheiten wird Mura nun mehr oder weniger die Truppe aus der Ruine führen. Soll lediglich heißen, dass ihr sich nach seinen Posts richtet und nicht auf mich wartet x) Viel Spaß dabei]
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
In Strömen floß Mura der Schweiß von der Stirn, um ihm immer wieder so ungünstig in die Augen zu alufen, dass er den schwach beleuchteten Weg vor sich kaum noch sehen konnte. Aber wenn, dann registrierte er das kaum noch und machte sich nicht einmal die Mühe mit der Schulter ein wenig auszuhelfen. Denn schon längst hatte der junge Ninja aufgehört, auf den Weg vor sich zu achten oder sich an überhaupt etwas zu stören. In der Tat war es nur noch eine Frage der Zeit, bis der junge Ninja vor Erschöpfung zusammenbrechen würde. Sako... Die Hoffnung, dass sein Teamkamerad ihm jeden Moment auf der sich immer weiter nach oben bewegenden Treppe entgegenkommen würde, war das Einzige, das ihn weitermachen ließ. Sako...komm schon. Die letzten Worte hatte er aus Versehen laut ausgesprochen. Wobei "laut" in diesem Fall nicht viel mehr war als ein leises Flüstern.
Immer weiter trotteten Sango und er mit ihrer menschlichen Last vorwärts. Doch während der Fuß der Treppe schon mit zahlreichen Hindernissen bedeckt war, war das fast nichts im Vergleich zu diesem Streckenabschnitt. Überall lagen Steine und Brocken am Boden, die, wenn sich einer der Beteiligten Zeit für eine Untersuchung genommen hätte, erst vor Kurzem von der Decke gestürzt waren. So war es denn auch nicht weiter überraschend, dass Mura wenige Minuten später auf einem kleineren Stein, den er übersehen hatte, ausglitt. Nur mit Mühe, mehr Intuition als Reaktion, gelang es dem Genin, sich abzufangen und trotzdem Saki nicht loszulassen. Dafür landete er allerdings unsanft auf sein ohnehin schon lädiertes Knie. Der Schmerz ließ ihn zusammenzucken und für einen kurzen Moment tanzte eine Vielzahl verschiedener Farben vor seinen Augen. Erst jetzt merkte er, dass er schon lange nicht mehr die Konzentration und Kraft gehabt hatte, das Kinobori aufrecht zu erhalten. Wahrscheinlich hatte er es schon vor einigen Minuten abgebrochen, ohne es überhaupt gemerkt zu haben. Ein weiteres Mal biss er die Zähne zusammen, aber ohne belohnt zu werden. Es gelang ihm einfach nicht mehr, sich zu erheben. ...kann nicht mehr, war das einzige, was er herausbringen konnte, ehe er mit einer letzten Kraftanstrengung Saki möglichst sanft zu Boden gleiten ließ, um ihr kurz darauf zu folgen. Nur langsam klärten sich die Gedanken Muras wieder und immer mehr nahm er wieder von seinem Umfeld war. Zum ersten Mal, seit sie vom Fuß der Treppe aufgebrochen waren, konnte Mura Sangos Gesicht sehen. Auch ihr waren die Strapazen der Mission deutlich anzusehen: abgesehen von dem Dreck, der an ihnen allen haftete, fielen ihm einige Risse in der Kleidung auf und eine Reihe kleinerer Kratzer an Armen und Beinen. Aber sie stand noch immer und stellte wohl so etwas wie die letzte Hoffnung der Gruppe dar. Nicht nur legte sie erneut ein nasses Stück Stoff auf Sakis Stirn, sie gab auch noch wenig später Mura etwas zu trinken und half ihm, sich ein wenig aufzurichten. So beeindruckt er von ihrer Konstitution war und ihr am liebsten nacheifern wollte, konnte Mura nicht mehr weiter.
Ich brauche noch ein bisschen. Eine jämmerliche Lüge. Kannst du ein wenig weiter gehen und Sako suchen? Du bist unsere letzte Hoffnung, wollte er schon sagen, aber das verkniff er sich lieber. Auch so lastete die Verantwortung schon schwer genug auf ihren Schultern.

Ich bin so müde... Seit einer Stunde war Sango in der Dunkelheit verschwunden und war noch immer nicht zurückgekehrt. Muras Adrenalin hatte sich Stück für Stück abgebaut und wich nun einer bleiernen Müdigkeit, gegen die er er sich immer weniger zu erwehren wusste. Nur eine Minute...Erschreckt fuhr Mura hoch. Er war doch tatsächlich eingeschlafen. Ungläubig und über sein eigenes Verhalten entsetzt, lief er auf und ab und griff zusätzlich nach seiner Wasserflasche, um sich das kühle Wasser in das Gesicht spritzen zu lassen.
Besorgt betrachtete Mura die letzten Tropfen Wasser in der Flasche und verfluchte sich dafür, nicht eine Notreserve mitgenommen zu haben.
Wo stecken denn nur alle? Wir müssen hier raus. Wie soll ich das denn alles alleine schaffen? Verzweifelt ließ Mura sich zu Boden sinken und schlug die Hände über den Kopf. Auch wenn er sich vorgenommen hatte, tapfer zu bleiben, konnte er doch nicht verhindern, dass ihm im Schutze der Dunkelheit Tränen über die Wangen liefen. Auf diese Weise versunken in Verzweiflung, Scham und Angst, bemerkte der junge Kijama erst sehr spät, dass sich Schritte dem kleinen improvisierten Lager näherten. Trotzdem schaffte er es gerade noch eben, sich mit dem Ärmel über die Augen zu fahren, als er auch schon von einer um die Ecke biegenden Lampe geblendet wurde.
Mura, da bist du ja. Ich muss mich wohl ein wenig verlaufen haben. Ein wenig verschämt stand ihm Sako gegenüber und grinste ihn breit an. Ehe er sich zur Seite bewegte und einer strahlenden Sango Platz machte, die so wirkte, als könnte sie sich mit der ganzen Welt anlegen. Und, wie sich zeigte, hatte sie auch allen Grund dazu. Ihr Bericht -so kurz er auch war- richtete Mura immer mehr auf und ließ ihn seine ganze Angst vergessen. So erzählte sie, wie sie wenige Minuten, nachdem sie aufgebrochen war, an eine Kreuzung gelangt war. Irritiert hatte sie die Wände nach einem Hinweis von Sako untersucht und war tatsächlich fündig geworden. Doch gerade, als sie dem Genin nachfolgen wollte, bemerkte sich einen Luftzug aus einem anderen Gang, der kaum wahrnehmbar, aber doch vorhanden ihr sanft über die Haut strich. Und wo ein Luftzug ist, muss auch ein Ausgang sein. Aber ich habe erst Sako eingefangen und habe dann den Gang erforscht. Ach, ja. Es regnet draußen. Nach diesen Worten verstummte Sango, denn alles war gesagt. Sie waren gerettet!

Schnell war die Gruppe aufgebrochen, um endlich der stickigen Luft und den beengenden Verhältnissen der Tunnelanlagen zu entkommen. Allen voran Sango, die auf allen Wolken schwebend die Gruppe durch die Gänge führte. Beinahe schon eifersüchtig trottete Mura zusammen mit Sako die Hyuuga tragend hinter dem Mädchen her. Wie gerne wäre er an ihrer Stelle. Denn sie hatte den Ausgang gefunden und sie alle gerettet, während Mura weinend sich seinem Selbstmitleid überlassen hatte. Die Heldin und der Loser. Beim nächsten Mal werde ich es bes...was mache ich mir vor? Wahrscheinlich wied nie ein guter Ninja aus mir werden und es wird immer jemanden geben, der mich überflügelt und in den Schatten stellt. Der Weg des Ninja wird wohl nie der meine sein. Je früher ich das akzeptiere, umso weniger werde ich enttäuscht. In diesem Moment trat Mura aus dem Höhlenkomplex heraus und ließ die kalten Regentropfen auf sein Gesicht niederprasseln. Immerhin habe ich überlebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben