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Atarashi Ryakuga

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Beiträge
190
Alter
14
Größe
1,79m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro/Kumo
Steckbrief
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Charakterdatenblatt


Persönliche Daten

Name: Atarashi
Vorname: Ryakuga
Spitzname: Rakugaki, Gaki-chan (nur Ausnahmen)
Geburtstag: 17.01.
Größe: 1,79 Meter
Gewicht: 71 Kilogramm
Alter: 14 Jahre alt

Augenfarbe: Grau
Haarfarbe: Schwarzblau

Aussehen: Wenn die Augen eines Menschen der Spiegel zu seiner Seele sein sollen, was sagt es dann über Rakugaki aus, wenn die seinen grau sind? Ist das überhaupt eine Farbe? Die Farbenlehre streitet sich darum, immerhin ist alles zwischen Schwarz und Weiß irgendwie Grau. Heißt das, dass Rakugakis Seele kein Spiegel seines Wesens ist, sondern ein Mischmasch aus unterschiedlichen Zutaten, ein grauer Brei vielleicht? Wenn der Sehnerv zu wenig Reize empfängt, nehmen wir das betrachtete Objekt als grau wahr. Nachts sind alle Katzen grau. Bricht die Nacht über den Betrachter herein, wenn er ihn anguckt? Ist nicht auch der Tod grau? Asche, Leichenhaut, Steine. Alles grau. Alles tot. Was soll man von diesen Mutmaßungen halten? Am Ende treffen sie ohnehin nicht zu – welcher Mensch hat schon eine Augenfarbe, weil sie irgendetwas bedeutet? Man wird daraufhin nicht konzipiert, sondern kriecht nach neun Monaten als Produkt verschiedener Erbgüter aus seiner Mutter, ob man es will oder nicht. Die grauen Augen kommen von Ryakugas Vater, das spitze Kinn, die harten, vom Lachen entwöhnten Wangen. Die feminine Nase (aber nicht der Knick in der Mitte) , die zerbissenen, von Trockenheit verkrusteten Lippen und die viel zu langen, viel zu ungepflegten Haare im modischen Blauschwarz stammen von seiner Mutter. Darunter: Stämmige Schultern, hervortretende Schlüsselbeinknochen – sein Vater war wieder dran – daran hängen muskulöse Arme, endend in zerschundenen, rauhen Händen mit aufgebrochenen Fingernägeln. Zwischendrin eine feste Brust und ein dünner, definitiv irgendwie unterernährter Bauch, unpassend gegenüber eines doch recht breiten Kreuzes. Die für einen 14-Jährigen recht großen 1,79 Meter werden von sportlichen Beinen gehalten, stehen auf im Verhältnis zu seinem Körper eher kleinen, aber belastbaren Füßen. Das ist Rakugaki.

Besondere Merkmale: Es ist schwer jemandem besondere Merkmale zuzusprechen, der nicht einmal erkennt, was bei ihm nun bitte normal sein sollte. Der sich als Beispiel einer abnormalen Existenz sieht; kein Vorbild, eher die Vorlage, wie man es nicht machen sollte. Lasst uns als Vergleich also am besten einen beliebigen Typen der menschlichen Rasse nehmen – nennen wir ihn Baka – der in sämtlichen Kriterien der Normalität der breiten Masse entspricht und die Unterschiede ermitteln! Baka ist mit seinen 14 Jahren nicht sehr groß und nicht sehr klein, also ist sein Kinn vermutlich auf der Höhe von Rakugakis Brustwarzen, unser grauäugiger Freund ist also was seinen Riesenwuchs angeht echt etwas Besonderes, jedenfalls in Relation zu seinem Alter. Weiter hat Baka-kun für einen Jungen natürlich kurzes Haar in irgendeiner ganz normalen Farbe, daneben sieht Ryakuga gleich ganz absonderlich aus, reichen ihm die Haare doch im offenen Zustand fast bis auf die Schulterblätter. So sieht man ihn aber sicher nicht auf Missionen oder beim Sprayen, eigentlich muss man schon in seinem Schlafzimmer gewesen sein, um das blauschwarze Etwas außerhalb seines Pferdeschwanzes gesehen zu haben – Baka und unsere Wenigkeit fühlen sich dementsprechend geehrt. Na. Wenn wir schon einmal da sind, können wir uns ja gleich einmal mit den nackten Tatsachen auseinandersetzen. Hierbei übergehen wir auf Grund der Höflichkeit einmal die jenseitigen Zonen des Körpers und nehmen einfach an, dass im Hinblick auf Gaki-chans doch recht tiefe Stimme unter Deck alles so in Ordnung ist, wie wir es gerne haben. Während Baka so freundlich ist, uns den Zensierbalken zu halten, werfen wir doch einmal ein Auge auf den Körper des Jugendlichen. Auffällig: Es gibt kaum eine Stelle, die nicht irgendwie zerkratzt, vernarbt oder anderweitig zerschunden ist. Von ständig aufgeplatzten Fingerknöcheln bis hin zu den Wülsten längst (aber mies) verheilter Schnitte über auf-und abblühenden blauen Flecken und Blutergüssen ist alles vertreten, was das Sadistenherz begehrt. So auf dem Röntgenblick ist Rakugaki wohl nicht der größte Fan davon seine Konflikte mit Worten zu lösen...

Kleidung: Rakugaki ist kein großer Fan von Kleidungsstücken. Das sind Anhängsel, die ständig schmutzig werden, sich an den unmöglichsten Stellen verhaken und in neun von zehn Fällen auch noch so unbequem sitzen, dass man sich am liebsten überall gleichzeitig kratzen und beißen möchte. Deshalb trägt er privat auch nur das absolute Minimum, das er sich leisten kann, ohne seinen Mitbewohner zu verstören. Der einzige Vorteil von Kleidung ist es, dass sie den Körper schützen kann. Auf der einen Seite direkt, durch dicken Stoff oder Tarnfarben, auf der anderen natürlich auch auf einer psychischen Ebene, die mitunter dafür verantwortlich ist, dass sich doch das ein oder andere Stück in seinen eher leeren Kleiderschrank verirrt hat. Modebewusstsein sucht man vergeblich. Rakugaki trägt vor allem uralte, teileise mottenzerfressene Sweater aus Second-Hand, die er solange anzieht, bis sie beim Nabel enden oder komplett kaputt sind. Seine Hosen starren vor Dreck und sind ebenso minderwertig, dass man sie gewaschen und schmutzig nicht mehr voneinander unterscheiden kann. Alle seine Hosen sind an Knien oder Schienbeinen zerrissen. Er besitzt genau einen Mantel, der auf jeder Mission dabei ist und aus dem letzten Jahrhundert stammen mag – tatsächlich wurde er vor etwa drei Jahren aus dem Müll gefischt und ist von einem Trenchcoat auf Grund seines rasanten Körperwachstums in dieser kurzen Zeit zu einer eher kurzen Jacke mutiert. Obwohl nichts, was er besitzt, ihm richtig passt, kann man nicht leugnen, dass der 'Straßenköterlook' nicht irgendwo auf ihn zugeschnitten ist. Teure Marken wären bei seinem Verschleiß schlicht verschwendetes Geld. Kleidung ist dann in Ordnung, wenn sie stabil ist, beim Kämpfen nicht behindert und den Großteil seines Körpers bedeckt. Einzige Ausnahme: Sein Gürtel. Das Teil war ziemlich teuer, verfügt dafür aber auch über eine beachtliche Zahl an Sicherungsösen – solche sind seltsamerweise auch an den Seiten seiner Turnschuhen angebracht - und Laschen zum Aufhängen von Taschen. Rakugaki trägt seine Ausrüstung nämlich gerne direkt am Körper, nicht in einem Rucksack und erst recht nicht in irgendwelchen Schriftrollen, dementsprechend ausgebeult ist er zu Beginn von Missionen.



Herkunft und Familie

Herkunft: Kumogakure
Wohnort: Shirogakure

Verwandte:
Mutter – Atarashi Soraka
Über die Frau, die Rakugaki geboren hat, gibt es nicht viel zu sagen, denn genau das und nicht mehr ist sie für den Jungen: Eine Person, die er den Einflüsterungen seines Onkels zu Folge umgebracht hat. Eine arme Seele, die den vergifteten Samen seines Vaters empfing und daraufhin mit einem Teufelskind gestraft war, welches nicht nur viel zu früh, sondern auch noch in der vollkommen falschen Lage seinen Weg in die Welt gefunden hat, was dafür sorgte, dass Soraka Zeit ihres kurzen Lebens unter einer so großen Schwäche litt, dass der Tod sie letztendlich dahinraffte, als ihr Sohn gerade das Laufen lernte. So lautet zumindest die Fassung seines Erziehers. In Wirklichkeit litt die junge Frau schon lange vor ihrer Schwangerschaft an einer schweren Krankheit, der sie auch ohne die Belastung einer Geburt früher oder später erlegen wäre. Aufgrund dessen, dass sie ihre letzte Lebenszeit im Krankenhaus von Kumogakure unter strenger Aufsicht verbrachte, gab es nur etwa drei Gelegenheiten, an denen Rakugaki mit ihr in Berührung kam. Da er sich an jene jedoch nicht einmal bruchstückhaft erinnert, ist seine Mutter für ihn eine Fremde, die ihn noch nie interessiert hat und auch niemals irgendwelche Liebe von ihm bekommen wird, da sie in seinen Augen der alleinige Auslöser dafür war, welch traurigen Verlauf sein Leben genommen hat – immerhin hat sie es gewagt ihn zu gebären.

Vater – Kagami Ichigo
Noch so eine Person, die den Jugendlichen nur peripher tangiert ... wie eigentlich alle, die mit ihm auf irgendeine Art blutsverwandt sind. Auch was seinen Vater betrifft hat Rakugakis Onkel ganz ordentlich zugelangt, so dass man fast meinen könne, der junge Mann, der vor seiner Geburt mit Soraka liiert war, wäre das Böse in Person. Er hat nicht nur durch seine ungezügelten Gelüste dafür gesorgt, dass die heißgeliebte Schwester seines Onkels ihn, den Satansbraten, in die Röhre geschoben bekam, sondern sie auch noch kaltschnäuzig verlassen und somit dafür gesorgt, dass Onkelchen, der er ohnehin schon schrecklich beschäftigt damit ist ein mieser Ninja zu sein, auch noch die Bürde der Kindererziehung aufgehalst bekam. Zugegeben, eine schwangere Frau zu verlassen und auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden ist nicht wirklich cool, und aus diesem Grund bricht Rakugaki nicht unbedingt in Freudengeheul aus, wenn er sich mal wieder einen Vortrag à la “Du bist genau wie dein Vater, Drecksbalg!” anhören darf. Manchmal denkt er darüber nach, wie es wohl wäre, wenn Ichigo aus heiterem Himmel bei ihm zu Hause aufgetaucht wäre und dafür gesorgt hätte, dass er von seinem wundervollem Onkel entfernt wurde ... hätte er seinen Vater jemals kennen gelernt, wäre er dann weniger kaputt?

Onkel – Atarashi Hamaru
Atarashi Hamaru oder auch “Boss”, wie er sich von seinem Ziehkind nennen ließ, ist der einzige Verwandte Rakugakis, den der 14-Jährige kennen lernen durfte. Musste. Wollte? Sicher nicht. Nach dem Tod seiner Mutter und dem stilvollen Verduften seines Vaters fiel das Sorgerecht ausgerechnet auf ihn, denn er war leider der Einzige aus der Atarashi-Familie, der noch lebte. Wie auch immer sich erklären lässt, dass er als solch vollkommen unbegabter Ninja noch nicht abgekratzt war, ist Rakugaki bis heute ein Rätsel. Na ja, das Leben ist unfair, nicht? Um also noch einmal auf die Grundsituation des schon etwas älteren Mannes einzugehen, als plötzlich ein Baby vor seiner Türschwelle lag: Hamaru war ein frustierter Mann, ein Ninja, dessen gefährlichsten Missionen aufgrund seines Untalentes seit mehreren Jahren darin bestanden, sich die Fernbedingung aus seinen gewaltigen Bauchfalten zu puhlen – zudem war er von einem aufbrausemden Gemüt und in etwa so kinderlieb wie ein Alligator. Nun liegt die Annahme nahe, dass Rakugaki nicht unbedingt die beste Zeit seines Lebens unter der Obhut einer Person verbracht hat, die ihn so abgrundtief gehasst hat, dass sie keine Gelegenheit ausließ, ihn zu beleidigen oder zu demütigen ... und oh Wunder, man hat damit Recht! Allein die abgöttische Liebe zu seiner Schwester hielt Hamaru davon ab, Rakugaki in ein Waisenhaus zu stecken – außerdem hatte er durch seinen unerwünschten Kindersegen auch noch spontan einen Boxsack bekommen, an dem man alle Frustrationen und Launen auslassen konnte, wer konnte sich schon gegen einen ehemaligen Ninja wehren, dessen bloßes Körpergewicht reichte, den kleinen Jungen absolut wehrlos zu machen? Rakugaki bemerkte nach 14 Jahren der Pein und Misshandlungen, über die er nicht spricht, nicht einmal mit seinem bestem Freund, irgendwann, dass er auch zulangen konnte, brach seinem Onkel die Nase und zog nach Shirogakure um. Seither ist “Boss” nur noch ein Schrecken aus seinen Träumen, der ihn hin und wieder verfolgt und zahllose psychische und physische Narben verursacht hat, die vermutlich nie wirklich heilen werden...Wie auch immer. Er sollte sich von Rakugaki fernhalten, wenn er noch lange vegitieren will.

Yamanaka Akeno
Was ist Akeno für Rakugaki? In der öffentlichen Meinung bemüht er sich darum, dass es ganz so aussieht, als wäre der arme kleine Junge in den Fängen des Größeren gefangen, der ihn hin und wieder mit Schlägen, Tritten oder entnervten Kommentaren daran erinnert, wie sehr er sich doch wünschen würde, dass ihn ein Felsbrocken aus dem Himmel erschlägt. In Wirklichkeit ist es natürlich eher auffällig, dass Rakugaki beinahe immer in der Nähe ist, wenn Akeno ausgeht, mit ihm in einer Wohnung lebt und manchmal sogar spontane Knuddelattacken soweit toleriert, dass er den Schwächeren nicht sofort zu Matsch zu verarbeitet. Das allein ist schon ein ziemlich großer Beweis der unerschöpflichen Zuneigung zu dem Yamanaka, für den sich Rakugaki irgendwie verantwortlich fühlt, seit er ihm vor einigen Jahren auf dem Dach einer psychiatrischen Anstalt über den Weg gelaufen ist...man könnte die beiden als beste Freunde bezeichnen, auch wenn das nicht einmal ansatzweise umfasst, was Akeno für unseren Helden bedeutet. Da dieser jedoch vermutlich niemals den Mantel des Schweigens lüftet wird ist diese Bezeichnung wohl trotzdem das Einzige, was man jemals aus ihm herausbekommen könnte...

Yamanaka Miyuki
Die Therapeutin seines besten Freundes...Normalerweise würde niemand auf die Idee kommen, sie irgendwie mit Rakugaki in Verbindung zu setzen, kümmert sie sich doch eher um die geistigen Wehwehchen des Yamanaka und spielt hin und wieder den Anstandswauwau, indem sie vollkommen spontan und oftmals zu eher unpassenden Gelegenheiten in ihrer Wohnung vorbeischaut. Was niemand weiß – ganz besonders nicht Akeno- ist, dass auch Rakugaki ihre psychiatrischen Dienste in Anspruch nimmt und die “alte” Frau recht gerne mag, da sie ihm ein unabhängiges Leben beschert hat. In seinem Umgang mit ihr spiegelt sich seine Zuneigung jedoch, typisch er, weniger dadurch wieder, dass er sie mit Freundlichkeiten überhäuft, sondern eher, dass er versucht sie ähnlich wie Akeno zu behandeln. Schläge gibt es aufgrund ihres Ranges als Jounin nicht, aber er zickt sie gerne einmal von der Seite an oder entlässt trockene Kommentare bezüglich ihres Alters...und wir wissen ja: Rakugaki hat jene Personen am liebsten, die er beleidgt...

Persönlichkeit

Interessen: Was interessiert Atarashi Ryakuga...Eine gute Frage. Die meiste Zeit über versucht er nämlich den Eindruck zu erwecken, dass es nichts gibt, was ihm etwas bedeutet und möchte als jemand wirken, dessen Herz von nichts und niemanden erweicht werden kann, demnach darf man im Umkehrschluss wohl davon ausgehen, dass gerade die Dinge, die er angeblich am allermeisten hasst seine innigsten Sehnsüchte darstellen. Konfus? Sicher, aber eigentlich ganz einfach zu erklären...
Da gibt es beispielsweise diese eine Person – Yamanaka Akeno – die er so dermaßen verabscheut, dass er jede Nacht nachsieht, ob sie auch im Nebenzimmer schläft und ordnungsgemäß zugedeckt ist. In der öffentlichen Meinung ist Rakugaki der Tyrann des Hauses, der seinen kleinen Mitbewohner regelmäßig durch die Wohnung prügelt. Niemand würde je auf die Idee kommen, dass diese beiden Jugendlichen in Wirklichkeit die allerbesten Freunde sind. Und das ist gut so. Die Aura des Hasses, die Rakugaki verbreitet, ist im Grunde genommen nur ein Ausdruck seines Beschützerinstinkts gegenüber dem Menschen, der ihm am Wichtigsten ist. Wer Akeno nicht für seinen Freund hält, sondern für sein Opfer, der bringt ihn nicht mit seinen nicht immer ganz legalen Eskapaden in Verbindung, der würde niemals daran denken, ihm zu schaden, ihn als Köder zu missbrauchen, weil man an den Schwarzhaarigen selbst nicht so leicht herankommt. Der Yamanaka ist sein wunder Punkt, seine einzige Familie, demnach ist es auch die Person, über die er sich am allerliebsten und ausführlichsten aufregt – was auffällt, denn sonst ist Ryakuga eher wortkarg - und stellt somit sein alle Lebensbereiche durchdringendes Interesse dar, welches über allem Anderen steht.
Obwohl er zwar prinzipiell nur für und durch seinen besten Freund lebt und vollkommen zufrieden damit wäre, seine Freizeit nur damit zu verbringen, wie ein Vollidiot neben dem Blondschopf zu stehen, musste er sich auch irgendwie über Wasser halten, als er den kleinen Kerl noch nicht kannte. So hat sein Überlebensdrang, so gering er auch sein mag, die ein oder andere Tendenz hervorgebracht, die das Feld seiner Interessen mehr oder weniger weiträumig macht. Im Allgemeinen ist alles, was damit zu tun hat, lange nachzudenken oder über einer Sache zu brüten – gelinde gesagt – Mist. Somit fallen schon einmal die meisten Hobbies weg. Was bleibt also noch für jemanden, der sich regelmäßig fragt, ob man nicht einfach einen Ausschaltknopf für Gehirne erfinden kann? Sport, natürlich. Rakugaki ist topfit, auch wenn er ein bisschen abgemagert und zerschunden aussieht, steckt in den Armen und Beinen des Jungen einiges an Kraft, was ihm erlaubt seine Lieblingssportart auszuführen: Klettern. Was zunächst mit regelmäßiger Flucht aus einem heruntergekommenen, tristen Leben begann, beherrscht Rakugaki mittlerweile schon professionell. Ob auf Bäume, Häuser, Berge – er kommt mit seiner bloßen Sturheit und kräftigen Händen beinahe überallhin, wo er hinwill. Am liebsten hoch hinaus, an Orte, wo einem der Wind um die Ohren pfeift und niemand hört, wenn man schreit. Wo man nicht einmal seine eigenen Gedanken hören kann. Ganz nach dem Vorbild seiner Lieblingstiere – den Vögeln – bleibt er oft stundenlang auf Mauervorsprüngen hocken oder lässt sich bei schlechter Laune irgendwo auf einem Hausdach von Regen durchtränken, den Mantel um den Körper geschlungen wie Flügel. Abgelegene Orte, die der Ottonormalmensch niemals sehen wird, zu entdecken, am Ende auf einem einen halben Meter breitem Sockel zu stehen und dem Tod ins Auge zu blicken, solche Momente zaubern ein rares Lächeln auf sein Gesicht und animieren ihn dazu, doch einmal seine Gedanken auszudrücken. Nicht durch Gespräche. Rakugaki zeichnet, wenn er traurig, fröhlich, zornig, enttäuscht oder genervt ist. Niemals sich selbst, immer nur andere Menschen, vornehmlich Akeno, in den unterschiedlichsten Positionen, am Häufigsten jedoch Fabelgestalten und diffuse Landschaften. Dämonen aus der Hölle, Szenen, die von einem Horrofilm entrissen sein könnten – sein Zeichenstil ist von harten Linien, dunklen Farben, scharfen Konturen gekennzeichnet, verbreitet ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Unter stummen emotionalen Ausbrüchen stößt er Fragmente seiner Seele aus, auf Papier, Leinwand oder Gestein durch sein liebstes Werkzeug die Spraydose, die auf eine finstere, verzerrte Fantasie schließen lassen – natürlich nur, wenn man entweder damit beehrt wird ein solches Kunstwerk zu sehen - oder es schafft ihm nachzuklettern. Das erklärt auch seine Besessenheit von jeder Art von Horror. Bücher sind für ihn nicht mehr als Brennmaterial, demnach kann er ihnen nicht viel abgewinnen, aber Horrorfilme-oder Spiele werden von ihm geradezu verschlungen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem er seinen besten Freund nicht mit einer neuen Errungenschaft für die darauffolgende Nacht traumatisiert. Warum genau es ihm gefällt sich zu gruseln, beziehungsweise Akeno dabei zu beobachten, wie dieser sich gruselt und schief zu grinsen, weiß er nicht. Vielleicht muss sich jemand mit einer so schwarzen Seele wie er ja schlicht am Leid anderer laben?

Abneigungen: Weniger schwer zu beantworten ist die Frage, was Rakugaki nicht mag. Spontan ist das nämlich alles, da man von dem Jungen gewiss niemals den Satz “Mir gefällt...” hören wird, immerhin ist der Schwarzhaarige mit den ausdruckslosen grauen Augen ein ewiger Trauerkloß oder stets einem Tobsuchtsanfall nahe. Kommt darauf an, wann man ihn zu Gesicht bekommt. Nun muss man nur noch differenzieren: Es gibt Dinge, die er einfach nicht leiden kann wie beispielsweise rohe Milch oder Grapefruits, Dinge, die er verachtet und Dinge, die er abgrundtief hasst. Wir wollen von unten her beginnen und uns dann zur Spitze seiner Abneigungen hocharbeiten, beginnen wir also mit den kleinen Dingen des Alltags, welche die Augenbrauen unseres Helden dazu bringen, sich verachtungsvoll zusammenzuziehen: Bücher. Es soll ja richtige Leseratten geben, pseudo-intelligente Leute, die all ihr Wissen aus diesen Tischstützen gewinnen, aber für Rakugaki ist das lediglich ein Stück beschmierter Seiten, auf die irgendein Idiot seinen geistigen Dünnschiss verteilen musste. Er hat noch nie die Faszination von Schriften verstanden und wenn jemand mit der Aussage kam, dass Lesen wie ein Film im Kopf sei, hat er sich stets an die Stirn getippt und gefragt, wieso zur Hölle dieser Jemand nicht einfach seinen Fernseher einschaltet, statt sich durch Schachtelsätze zu quälen. Vielleicht liegt es an seiner Leseschwäche, die ihm ziemlich peinlich ist, dass er keine Bücher mag, vielleicht sind es die Worte an sich, die ihn deprimieren...Als ein eher wortkarger Mensch, der früh gelernt hat vor allem still zu sein, sind ihn solche Ansammlungen von Ausdrücken suspekt, ebenso wie jene, die ihn mit Wasserfällen an Fachausdrücken zuleiern...wieso muss man sich lang und umständlich ausdrücken, wenn zwei oder drei Worte absolut ausreichen sollten...? Wer zuviel zu sagen hat, handelt zu wenig und ist demnach nicht vertrauenswürdig, so einfach ist das. Viele gehen ja sogar noch so weit und vertrauen Büchern täglich ihre innigsten Geheimnisse an, in wen sie verknallt sind zum Beispiel...Rakugaki, der selbst der festen Überzeugung ist, dass nichts es jemals schaffen wird ihn dazu zu bringen, jemanden zu lieben, reagiert beinahe allergisch auf solche Formen von Kitsch und Niedlichkeit. Es mag ja an seiner ach so finsteren Einstellung liegen, aber müssen wirklich alle Hundewelpen niedlich sein? Kann man kleine Rehe nicht einfach braten? Wieso stößt man bescheuerte Laute aus, wenn sich zwei Leute aneinander ziehen wie Ringer und ihre Spucke austauschen? Fragen über Fragen, auf die er einfach keine Antwort findet. Romantik muss irgendeinen Zauber auf die Menschen haben, den er selbst nicht kennt, und das macht sie verdächtig, angsteinflößend. Als wären Gesten von Liebe und Zärtlichkeit heiße Greifzangen, hält er sich davon fern, teils aus Abscheu, teils aus Angst davor, ein Funke davon könnte auf ihn übergreifen. Und wenn er erst einmal beginnt sein Herz für jemanden zu öffnen, würde er diesen doch früher oder später sowieso vollkommen verkorksen...Lieber auf Nummer sicher gehen. Das geht manchmal sogar so weit, dass er dem Kontakt zu Menschen aus dem Weg geht...natürlich auch, weil die meisten ihn für seltsam halten, für heruntergekommen und immer schlecht gelaunt...aber sie könnte auch daselbe Schicksal wie Akeno ereilen. Er könnte sich ihnen nähern und sie zu seinen Freunden machen, doch das würde für sie genauso fatal enden wie für seinen Mitbewohner. Am Ende haben sie ihn noch ihr ganzes Leben lang an der Backe – das wünscht er nicht einmal seinen schlimmsten Feinden. Ja, Menschen sind schon eigenartige Geschöpfe. Die meisten von ihnen verachtenswert, dumm oder ignorant, viele von ihnen irgendwie geistig behindert und nur wenige von ihnen einigermaßen umgänglich. Aber irgendwann fangen sie immer damit an, einen anzufassen. Man kann eine Weile mit ihnen reden, aber wenn sie sich zu sicher fühlen, strecken sie ihre Hände aus und alles ist vorbei. Rakugaki hasst Körperkontakt aufgrund übermäßiger Dosen davon in seiner Vergangenheit. Umarmungen sind für ihn schlimmer als in seine Haut gerammte Nadeln, Betatschungen, Küsse...die Menschheit braucht all das, um sich auszudrücken und leider gibt es immer jemanden, der ihn dann doch anfasst, auch wenn er sich noch so viel Mühe gibt abweisend zu wirken. Leider ist er Gewalt keineswegs abgeneigt – das muss auch sein engster Freund regelmäßig erfahren – weswegen er solchen Gesten ausnahmslos mit Schlägen begegnet. Meist merken sich die Personen dann, dass sie etwas falsch gemacht haben. Außer natürlich sie sind ein kleines blondes Etwas, das es einfach nicht lassen kann...
Man könnte nun meinen, dass es keinen größeren Hass geben könnte als den auf die Person, die einen Jungen, der vielleicht irgendwann einmal Ambitionen dazu hatte fröhlich, aufgeschlossen und liebevoll zu werden, durch Brutalität und Egoismus seelisch so verkrüppelt hat, doch damit liegt man falsch, es gibt nämlich noch einen Menschen, den Rakugaki mehr hasst als alles andere auf der Welt...Sein Name lautet Atarashi Ryakuga und es ist genau genommen die Person, die ihm jeden Morgen vom Spiegel her entgegenblickt. Man sagt sich ja nach, dass Opfer von Gewaltverbrechen oft die Schuld bei sich selbst suchen, aber das ist so nicht der Fall. Er hat sich nie gefragt, warum Dinge mit ihm geschahen, die mit einem Kind nicht geschehen sollten – irgendwie wusste er vom Anfang an schon, dass er es verdient hatte. Da er keine Ahnung von der Krankheit seiner Mutter hatte und sein Onkel sehr erpicht darauf war, ihm wann immer es geht Schuldgefühle einzureden, fand er es schon immer mehr als nur gerechtfertigt, dass man einen ständigen Zorn auf den verspürte, der seine geliebte Schwester umgebracht hatte. Vielleicht ist es nur ein Schutzmechanismus seiner selbst, um mit unerklärbarer Ungerechtigkeit fertig zu werden, doch im Grunde glaubt Rakugaki fest daran, dass er böse ist. Kein diabolisches Genie, welches die Weltherrschaft an sich reißen möchte, sondern einfach aus tiefster Seele verkommen, aus der widerwärtigsten Stelle der Hölle gekrochen. Er hat sich damit abgefunden, dass jedes Übel, was ihm geschah, voll und ganz verdient war, die gerechte Entlohnung für Taten, die er irgendwann begangen hätte. Jemand, der ihn so reden hört, könnte beinahe denken er wäre suizidgefährdet oder hätte mit sich abgeschlossen, aber das stimmt nicht. Rakugaki möchte leben, er lebt gerne, aber er wäre nicht überrascht, wenn er morgen schon sterben würde – nicht einmal wirklich traurig darüber.

Mag:
- Sport
- Vögel
- scharfes Essen
- Horror/Grusel
- Zeichnen
- Regen
- Akeno

Hasst:
- Bücher
- Milch
- Körperkontakt
- Romantik/Kitsch
- seinen Onkel
- sich selbst

Auftreten: Es gibt – warum auch immer – jedes Mal jemanden, an dem diese Masche wirkungslos abprallt, aber eigentlich versucht Rakugaki sich durch sein Auftreten von seinen Mitmenschen abzuschotten und arbeitet auf das hohe Ziel hin, welches ihm und seinen Umstehenden den angenehmsten Frieden bereitet: Beachtungslosigkeit. Es soll ja Leute geben, die mit ihrer bloßen Existenz den Raum, den sie betreten erleuchten, wärmen und interessant machen können. Bei unserem Helden ist eher das Gegenteil der Fall. Ob er nun gut gelaunt ist, am liebsten die ganze Welt abstechen würde oder einfach nur pissig ist, es ist unerheblich, denn seine Fassade ist immer dieselbe. Ein großer, ungepflegter Junge, dessen unablässiger Blickkontakt kein Zeichen von Selbstvertrauen ist, sondern ein eindringliches Flehen darum, ihn gefälligst in Frieden zu lassen. Seine Gangart ist schlurfend, seine Schultern sind zumeist leicht gebeugt, die Hände in den Hosentaschen vergraben, er macht sich einerseits so klein wie möglich, wirkt aber andererseits irgendwie bedrohlich. Rakugakis Haltung macht ihn nicht zu einem Opfer, sondern zu einer Art Mauer, einer Schildkröte mit undurchdringlichen Panzer, aber schnarfem Schnabel. Ein grimmiger Blick verspricht, dass er denjenigen, der ihn nervt nicht mehr loslassen wird, bis das Störende eliminiert ist. Es muss wahnsinnig anstrengend sein rund um die Uhr so zu gucken, als würde man einen Amoklauf planen, aber es ist – zumindest meist – die effektivste Variante, sich Idioten vom Leib zu halten. Wer mutig genug ist, sich ihm zu nähern und mit ihm zu sprechen, obwohl er von seinen Augen aufgespießt zu werden scheint, der hat es auch verdient, in ein Gespräch verwickelt zu werden. Demnach ist Rakugakis bedrohliches, verbissenes Auftreten eigentlich nur ein Test an die Eier seiner Mitmenschen, eine Möglichkeit, die Spreu vom Weizen zu trennen, ohne viele Worte zu verlieren. Wenn es doch nur so funktionieren würde...

Verhalten: Na, was lässt sich von jemanden, der seinem Gegenüber beim kleinsten Anzeichen von Körperkontakt erst einmal die Faust quer durchs Gesicht zieht schon hinsichtlich seines Verhaltens erwarten? Sicher nicht die höchste Höflichkeit und die sozialsten Umgangsformen. Natürlich. Hätte Rakugaki auch nur die entfernteste Ahnung davon, wie man seine Probleme mit Worten löst, würde er sich sicher nicht ständig in Schwierigkeiten bringen und hätte vermutlich jetzt ein bisschen mehr Freunde...Leider kann man aber nicht aus seiner Haut, was Hänschen nie gelernt hat, lernt Hans nimmermehr oder so. Die Kindheit des Schwarzhaarigen war davon geprägt, dass er still, gehorsam und demütig gegenüber Älteren war, weswegen dieser Charakterzug auch weiterhin Bestand hat, auch wenn er schon lange aus dem Milieu entkommen ist, wo man für ungefragte Bemerkungen noch eine blutige Nase erntete, ist es ihm nicht möglich, gegenüber Erwachsenen unhöflich oder vorlaut zu sein. Allgemein ist Rakugaki kein sehr gesprächiger Zeitgenosse, so dass man den Unterschied oft nicht merkt, wenn man es vom Weitem sieht. In Wirklichkeit spricht der Junge jedoch gegenüber jenen nicht, weil er keine Lust hat, sondern, weil er Angst hat. Ehrfurcht. Mit verschränkten Händen und gesenktem Blick lauscht er den Ausführungen der Älteren und würde es niemals wagen, sich ihnen entgegenzustellen, auch wenn mit den meisten von ihnen wohl den Boden aufwischen könnte, wenn es nicht gerade Shinobi sind. Für seine Mitschüler war es demnach ein Leichtes, ihn zum allgemeinen Sündenbock zu machen: Ein Fenster wurde eingeschmissen? Ryakuga war's! Mit ausdruckslosem Blick ließ er sich von den Lehrern zusammenfalten, nickte auf ihre Bestrafung hin und tat, wie geheißen, ohne sich mit einem Wort vor den Erwachsenen zu beschweren. Natürlich kam derjenige, der ihn fälschlicherweise angeschwärzt hatte danach mehrere Tage nicht in die Schule, aber das ist eine andere Schiene...Seine beinahe abgöttische Demut vor dem Alter ist definitiv ein sehr auffälliges Verhaltensmerkmal unseres Helden und bringt ihn auch heute noch immer wieder in Schwierigkeiten.
Wie anders ist da doch sein Umgang mit Gleichaltrigen! Autorität, Respekt und Rücksichtsnahme? Fehlanzeige! Rakugaki ist ein Schläger, jemand, der nicht lange auf Problemen herumreitet, sondern jene am besten direkt und schmutzig regelt. Er ist es gewohnt für Fehltritte mit körperlicher Züchtigung bestraft zu werden, wieso sollten es also andere nicht genauso erfahren? Bevor man sich tagelang beleidigt ist wie irgendein nachtragendes Mädchen kann man ja auch einfach eine Faust auf die Nase annehmen und innerhalb von zwei Minuten wieder voll und ganz im Reinen sein, oder? Oft denken Leute, dass man ihn nicht reizen darf, dass er zerbrechlich ist wie ein Glasfigürchen und bei jedem kleinen Stuppser sofort an die Decke gebt, dabei ist Rakugaki im Grunde genommen das genaue Gegenteil: Er mag schnell damit sein, diejenigen, die ihn stören zu schlagen, aber schon nachdem der erste Hieb ausgeführt wurde ist der Käse für ihn gegessen und man kann sich anderen Dingen zuwenden. Er ist da nicht empfindlich und nimmt es auch niemanden krumm, wenn man ihn schlägt, irgendetwas wird er schon getan haben, und wenn es bloß seine fehlende Höflichkeit ist, die ihn dazu bringt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Schönreden und Schwärmereien haben für ihn keinen Wert. Wer etwas zu sagen hat, soll seinen Mund aufmachen und Klartext reden, oder sich einfach wieder verziehen. Es ist eigentlich gar nicht schwer mit ihm auszukommen, aber wer versucht schon die Regeln einer Person herauszufinden und zu beachten, die man so viel leichter als Schlägertüte und Mistkerl abstempeln kann? Ist es nicht leichter, ihn einfach als Freak abzustempeln und sich den “normalen” Personen zuzuwenden...?

Wesen: Die wahre Persönlichkeit von Atarashi Ryakuga...Er selbst würde ja behaupten, dass es soeine nicht gibt, dass in seinem Geist ewiges Eis und Finsternis herrschen und es sich nicht lohnen würde, danach zu suchen. Dass er ausgehöhlt ist wie ein von Insekten zerfressener Baumstamm, vollkommen uninteressant für andere. Aber ist nicht gerade sein sturköpfiges Beharren darauf nicht ein Zeichen seines Wesens, so verkrüppelt und zerstört es auch sein mag? Rakugaki schirmt sich ja nicht selbst von den Menschen ab – er versucht eher die anderen von sich abzuschirmen, weil er sich für verkommen und böse hält. Er will niemandem schaden, niemanden in Gefahr bringen. Der äußere Ryakuga prügelt auf seine Mitmenschen ein, hält sie mit mürrischen Blicken und schwarzem Humor auf Abstand – das Innere, sein Ich, schreit ihnen entgegen, dass sie fliehen sollten, wegrennen von seiner Dunkelheit. Es mag brutal sein, aber das ist die einzige Sprache, die Rakugaki spricht. Er versucht es nicht mit sanften Reden und netten Abweisungen – nicht, weil er nicht will, sondern schlicht, weil er es nicht kann. In seinem ganzen Leben gab es nie soetwas wie Problemanalyse oder Gespräche über Gefühle, wenn er ein Problem hatte, musste er eben darauf achten, dass sein Onkel nicht davon betroffen war, positive Gefühle waren rar, vorhanden nur in den Stunden, die er mit Akeno verbrachte. Es ist wohl hauptsächlich dem blonden Jungen zuzuschreiben, dass aus ihm kein Geisteskranker wurde, der sich voll und ganz zurückgezogen hat. Obwohl er sich mit allen Mitteln dagegen sträubt, verzweifelt versucht den anderen vor sich selbst zu beschützen, indem er stets so tut, als wäre seine Zuneigung gar nicht existent, schafft dieser es immer wieder durch seine vollkommen zufälligen Aktionen, das wahre Wesen Rakugakis hervorzutreiben, welches sich in die tiefste Ecke seines Geistes geflüchtet hatte und schon kurz davor gewesen war zu erfrieren. Doch was ist er in Wirklichkeit? Steckt unter der harten Schale ein weicher Kern? Ganz wird wohl niemals jemand erfahren, wie er denn nun geworden wäre, hätte es bestimmte Ereignisse in seinem Leben nicht gegeben, aber es ist durchaus verfolgbar, dass Rakugaki auch eine sanfte Seite hat. Ein wohlbehüteter Aspekt seines Charakters, der nur selten ans Tageslicht tritt, aber oft – im Untergrund – Entscheidungen beeinflusst, sie in die richtige Bahn lenkt, was schon irgendwie beeindruckend ist, denn er hatte nie jemanden, der ihm gesagt hat, was richtig und was falsch ist, zumindest nicht auf solche Weise. Offenbar besitzt er einen natürlichen Gerechtigkeitssinn ohne Gerechtigkeit, ein instinktives Wissen darum, was sein Gegenüber emotional verletzen könnte, wann man aufhören muss. Es würde vielleicht zu weit gehen ihn empathisch zu nennen, aber ganz falsch liegt man damit nicht. Dabei erscheint auch das auf dem ersten Blick eher negativ, äußert es sich doch darin, dass er keinen Unterschied macht, wen er nun genau schlägt, wenn er ihn anfasst. Mädchen wie Jungen...Gerechtigkeit ist Gleichberechtigung, oder? Niemand ist mehr wert, niemand weniger. Alle haben für daselbe Vergehen dieselbe Strafe verdient, alle sind gleich. Im Grunde sind sie alle nur Menschen und deshalb schwach, aber in der Lage dazu, zu lernen. Freilich nimmt er sich selbst dabei aus, hält sich für unbelehrbar und abartig, aber dieser Glaube, ja, beinahe dieser Fanatismus, das verzweifelte Streben danach, niemanden zu unterdrücken und nie wieder unterdrückt zu werden, das ist eindeutig ein Zeichen seines wahren Charakters. Stellt man sich Rakugakis Seele als einen Spiegel vor, mag dieser im Grunde genommen wunderschön sein, umrandet mit Gold, gefertigt aus dem reinsten Glas, welches es auf der ganzen Welt gibt, doch das alles hilft nichts, denn jemand hat all seine Wut, all seinen Zorn an diesem zerbrechlichen Stück ausgelassen, als es noch nicht einmal vollständig ausgekühlt war. Überall an diesem Spiegel finden sich Kerben, Kratzer, Sprünge. Nur wenige Fragmente halten noch fest zusammen und bilden die einstmalige Reinheit, der Rest ist zu einer schwarfkantigen Masse verkommen, die jeden zerschneidet, der versucht ein Teil davon wieder an die richtige Stelle zu setzen...Wie kann man dann von ihm erwarten, normal zu sein? Was würde es rechtfertigen, ihm seine melancholische Stimmung abzusprechen, was ihm einen Vorwurf zu machen, weil er leicht reizbar ist, wenn er doch eigentlich nichts anderes ist als ein Haufen Scherben, die, so angenehm und lindernd es auch für ihn sein mag in seltenen Augenblicken seine sanfte, freundliche, lustige Seite zu zeigen, niemals,niemals wieder ihre ursprüngliche Form annehmen können wird?


Stärken und Schwächen

Stärken: Viele Dinge, die für Rakugaki ganz selbstverständlich sind, sehen andere als Stärken an, als etwas Besonderes. Würde man ihn fragen, ob er es nicht beeindruckend findet, dass er auf einer Regenrinne balancieren kann, ob er nicht stolz darauf ist, dass er einer Blechdose voller Tinte allein durch die Kraft seiner Gedanken soviel Leben einhauchen kann, dass sich seine Bilder manchmal wie von selbst zu bewegen scheinen, so würde er mit ziemlicher Sicherheit mit einem trockenen “Nein.” antworten, nicht, weil er auf irgendeine lächerliche Weise vor lauter Selbstmitleid nicht mehr erkennt, dass er etwas kann, was andere nicht einmal versuchen sollten, sondern einfach, weil es in seinen Augen nichts ist, worauf man stolz sein könnte. Stärken sind für ihn nicht die Dinge, welche ausgefallen sind, ihm aber besonders leicht fallen, deswegen werden diese hier auch nicht aufgeführt, wurde ihnen doch schon genug Beachtung geschenkt. Man würde ja auch nicht applaudieren, wenn jemand besonders tief und ausgiebig atmet, oder? Rakugaki sieht sich nicht als jemanden, der sehr viele Stärken hat, aber es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, dass er ganz und gar untalentiert ist. Die meisten seiner Begabungen sind ihm lediglich keine sonderliche Erwähnung wert, nicht nur, weil es nicht zu ihm passen würde zu protzen, sondern auch, weil sie selbstverständlich sind. Jeder normale Mensch wird wohl folgern können, dass jemand, der für sein Leben gerne klettert, einen ganz ordentlichen Orientierungssinn besitzt, oder? Es ist doch logisch, dass mit der Vorliebe, seinen Körper an die Grenzen zu treiben, auch ein starkes Durchhaltevermögen mit eingeht...ebenso wird wohl auch der größte Trottel merken, dass er einigermaßen empathisch sein kann, sobald man ihn einmal dabei erlebt hat, wie er jemanden tröstet. Die meisten seiner Stärken lassen sich mit einer solchen Leichtigkeit ableiten, dass es eigentlich nutzlos wäre, sie so auszubreiten. Allein dieser Gedankengang ist ja schon ein Beispiel davon, dass er ein hohes Maß an Ehrlichkeit besitzt, eine Einstellung, die ihn ohne große Umwege direkt an seine Ziele bringt. Rakugaki ist gut darin den Weg des geringsten Widerstandes zu wählen, schreckt aber auch nicht vor Hindernissen zurück, demnach ist er wohl im Allgemeinen sehr gut darin das, was er sich vornimmt auch zu verwirklichen. Wenn er sich ein Problem ansieht, stellt er sich das als komplizierten Hindernisparcour vor, als einen tückischen Berg, den es zu erklimmen gilt. Es ist kein Zeichen von außerordentlicher Intelligenz, dass er am Ende den richtigen Plan parat hat. Er würde sich einfach nie überschätzen und hält auch nichts davon, seine Fähigkeiten herunterzuspielen, auch wenn er noch so oft sagt, dass er sich hasst, heißt das ja nicht, dass er schwächer ist. Es ist schon erstaunlich, wie oft es einem als Stärke ausgelegt wird, wenn man einfach dazu in der Lage ist alles, was einem zur Verfügung steht optimal zu nutzen....

Schwächen: Man mag Rakugaki eine Missgeburt nennen, einen Schläger, einen Taugenichts und vielleicht sogar einen Dämon, aber selbst sein größter Feind kann wohl nicht behaupten, dass er ein schwacher Mensch ist, der sich von Belanglosigkeiten kleinkriegen lassen würde. In gewisser Weise ist unser Held ein ziemlich interessantes Exemplar der menschlichen Spezies, gelten für ihn doch die normalen Maßstäbe irgendwie nicht, die man an einen Teenager stellt. Was sind die Schwächen eines durchschnittlichen Jugendlichen? Sein Körper vielleicht, der Wunsch nach Beliebtheit, möglicherweise ja sogar eine unglückliche Liebe. All das tangiert Rakugaki nur peripher, ist für ihn nicht mehr wert als ein abfälliges Grunzen. Zwar findet er seinen Körper nicht unbedingt weltbewegend hübsch, gerade wegen der vielen Narben, die ihn an unangenehme Ereignisse erinnern, er würde Hässlichkeit jedoch niemals als Schwäche auslegen, da er es einfach lächerlich findet. Wer kann schon definieren, was schön ist? Manche halten ihn für einen anschmachtungswürdigen Rebellen, andere finden es unverzeihlich, dass er seine Unterwäsche vielleicht zweimal wöchentlich wechselt und auch im Allgemeinen nicht unbedingt aussieht, als würde er sich täglich waschen, aber er hat noch nie einen Kampf verloren, weil er schmutzig war, sollte das jemals geschehen, würde er vielleicht in Erwägung ziehen, seiner Hygiene etwas mehr nachzukommen, doch bis dahin widmet er sich lieber wichtigeren Dingen des Lebens. Wen stört schon so ein bisschen Farbe im Gesicht? Richtige Schwächen sind in Rakugakis Augen nur gegeben, wenn sie denjenigen, der daran leidet heftig einschränken, wie beispielsweise heftige Phobien oder Ähnliches. In Wirklichkeit gelten natürlich auch all seine Macken wie etwa der Drang, jemanden bei Körperkontakt zu schlagen, oder seine durch mangelhafte Bildung und wenig Fleiß erworbene Lese-und Rechtschreibschwäche, die seine Abneigung zu Büchern erklärt als mehr oder minder schwerwiegende Einschränkungen im alltäglichen Leben, doch er dreht es gerne so, dass er im Prinzip keinerlei Schwächen hat und führt – wenn überhaupt – nur Akeno als seinen Schwachpunkt an. Der arme Junge darf sich regelmäßig anhören, dass Rakugaki ohne ihn unangreifbar wäre und es allein seine Schuld ist, dass er immer weiter verweicht, aber im Endeffekt birgt seine enge emotionale Bindung an seinen besten Freund mehr Vor-als Nachteile...


Geschichte

In der allgemeinen Meinung der Gesellschaft ist Abtreibung oft ein heftig diskutiertes Thema, weil man sich dabei schnell auf dünnem Eis bewegt. Der heikelste Argumentationspunkt ist der, dass man nicht genau sagen kann, wann das Leben an sich denn nun genau beginnt. Nimmt es seinen Anfang bereits ab den Zeitpunkt, an dem Samen und Ei miteinander verschmelzen, oder womöglich erst später, wenn das Herz des Kindes anfängt zu schlagen, es sich zu bewegen beginnt? Manche beharren ja darauf, dass der Start des Lebens erst bei der Geburt an sich erfolgt und ganz esoterisch veranlagte sind der festen Auffassung, dass nicht das biologische Erblicken des Weltenlichtes Ausschlag darüber gibt, ob man angefangen hat zu leben, sondern das geistige, das Überirdische. Bei all dieser verwirrenden Thesen und Theorien, wo sollen wir dann bloß anfangen, die Geschichte von Atarashi Ryakuga zu erzählen, wo den Start seines Lebens markieren? Fragten wir ihn selbst, würde er vermutlich auf eine windige, kalte Nacht vor mehreren Jahren verweisen, an der er einem gewissen blonden Jungen gehörig auf's Maul gegeben hat, doch dieser Abschnitt seines Lebens soll an einer späteren Stelle kommen. Halten wir uns also – obgleich es unserem lieben Rakugaki sicherlich nicht gefallen würde – an die chronologische Reihenfolge seines Lebens und beenden unsere sinnlose Schwadronierung zugunsten einer überflüssigen Einleitung mit einem Schrei. Dem Schrei eines Neugeborenen im Krankenhaus von Kumogakure, kaum überlagert vom Schrei einer Gebärenden im selben Zimmer, für die sich, als sie zum ersten Mal in die grauen Augen ihres kleinen Sohnes blickte, die damals noch voller Leben und Neugierde waren, der Verlust ihres Geliebten und die nervenaufreibenden Stunden der Schmerzen gelohnt hatten, denn wie ein Großteil aller Mütter hatte sie sich auf den ersten Blick verliebt. Auch wenn im späteren Verlauf der Geschichte noch Gegenteiliges behauptet werden soll, war die Geburt an sich komplikationslos und einfach, es war eher die allgemeine gesundheitliche Verfassung der jungen Mutter, die den Ärzten Sorgen bereitete, zeigten sich doch bei in den nächsten Tagen erfolgenden Untersuchungen bereits erste Symptome einer Krankheit, die sie letztendlich innerhalb weniger Monate dahinraffen sollte, gar als hätte sie noch auf die Geburt ihres Sohnes gewartet, bis sie um sich griff. Ryakuga, der nie etwas von dieser Krankheit erfahren und sich niemals an seine Mutter erinnern sollte, nicht einmal bruchstückhaft, lag in den ersten Wochen seines jungen Lebens noch bei Soraka, während die Ärzte erfolglos versuchten den Vater des Säuglings ausfindig zu machen. Es war natürlich klar, dass man ein kleines Kind nicht bei einer todkranken Frau lassen konnte, deswegen stellten sie Nachforschungen an, bis sie letztendlich den Bruder von Ryakugas Mutter ausfindig machten, der schon vor Jahren zugunsten seiner Shinobikarriere nach Shirogakure gezogen war, sich jetzt jedoch allem Anschein nach im verfrühten Ruhestand befand. Ein erwachsener Blutsverwandter, der auch noch den ganzen Tag Zeit hatte, sich um seinen Neffen zu kümmern und von dem es hieß, dass er ein ganz besonders enges Band mit seiner Schwester gehabt hatte, schien der Joker zu sein, die Aussicht darauf, dass das arme Waisenkind doch noch Liebe und Geborgenheit in der Familie finden würde. Nachdem alle Angelegenheiten geregelt waren und auch Hamaru eingewilligt hatte, die Aufzucht von Ryakuga zu übernehmen – hauptsächlich auf Drängen seiner Schwester hin – zog der kleine Junge also in das Haus seines Onkels ein. Tatsächlich begann sein Leben dort nicht sofort damit, zu einer Hölle zu werden, auch wenn er das gerne behauptet, um die Gefühle zu verdrängen, die sich in den ersten Jahren seines Lebens aufgebaut hatten: Sicherheit, Zuneigung, der Eifer von den beeindruckenden Künsten zu lernen, die der allmächtige Onkel hin und wieder zum Besten gab. Ryakuga mochte seinen Onkel, wirklich, er war ein aufgewecktes Kind, fröhlich und stets neugierig, und auch seinem Ziehvater schien es zu gefallen, dass sein Schützling sich so für die Künstlerjutsu interessierte. Die Liebe der Familie schien von beiden Seiten gleich zu sein...eine Annahme, die Ryakuga noch viele Male bereuen sollte. Mit seinem sechsten Lebensjahr, gerade, als er langsam begann zu verstehen, dass Atarashi Hamaru kein starker Ninja war, sondern eher ein miserables Überbleibsel eines Feiglings, der die erste Verletzung genutzt hatte um sich in den Ruhestand schicken zu lassen, begannen die Ausläufer von Dingen, die hier nicht weiter erklärt werden sollen. Es lässt sich soviel sagen, dass Ryakuga das friedliche Leben eines behüteten Kindes zu dieser Zeit ablegte und begann, der mürrische Junge zu werden, den man heute kennt, was sich insbesondere in seinem Umgang mit den anderen Kindern in der Akademie wiederspiegelte, in die er damals eintrat: Er war vorlaut, unhöflich und wenn man ihn auf seine immer wieder auftauchenden Verletzungen ansprach, reagierte er dermaßen aggressiv, dass er schnell mehr oder weniger beabsichtigt den Ruf des Schulrowdys für sich beanspruchte. Ryakuga war ein Problemkind. Seine Noten sanken in unendliche Tiefen, seine sozialen Fähigkeiten waren unterentwickelt und obgleich er gegenüber den Lehrern eine regelrecht demütige Fassade zeigte, schaffte er sich nicht viele Freunde unter ihnen, da es viel zu glaubwürdig war, dass der ungepflegte Junge mit den billigen Klamotten aus schlechtem Hause kein armes Opfer seiner Mitschüler war, sondern der Tyrann der kleinen Kinder. Ryakuga machte sich nie die Mühe, irgendjemanden über den Umstand aufzuklären, dass er keine Zeit hatte, seine Schularbeiten zu erledigen, obwohl er sie durchaus gerne gemacht hätte, dass er so schmutzig war, weil man ihn beinahe regelmäßig morgens mit einer Schlammdusche weckte und dass er so unsozial und prüglerisch war, weil er das von seinem Erziehungsberechtigten nicht anders kannte. Wer hätte ihm schon geglaubt? Menschen neigen dazu, lieber an ihren festen Meinungen festzuhalten, statt sich mit Problemen auseinanderzusetzen – und was wäre besser gewesen? Sich einzugestehen, dass man es mit einem Satansbraten zu tun hatte, oder damit fertigzuwerden die auf dem zweiten Blick beinahe offenkundige Misshandlung Ryakugas übersehen zu haben? Nun, da niemand auf solche Ideen kam, er am laufenden Band irgendwelche Dummheiten machte und Ärger geradezu magisch anzog, blieb alles wie es war und der kleine Junge wuchs zu einem größeren Jungen heran, der die künstlerische Begabung der Atarashi-Familie geerbt zu haben schien. Vielleicht war es nicht unbedingt im Sinne seiner hochehrwürdigen Vorfahren, dass er sein Talent auslebte, indem er immer wieder von zu Hause abhaute und öffentliche Plätze mit grotesk-obszönen Zeichungen “verzierte”, doch das interessierte Ryakuga damals nicht, konnte er doch in diesen seltenen Stunden alles trainieren, was er für seine spätere Laufbahn als Ninja, die er sich nach wie vor wünschte, gebrauchen würde. Das Klettern trainierte seinen Körper, das Verstecken im Dunkeln seine Schleichfertigkeiten und seine kreativen Ergüsse kamen den Künstlerjutsu zu Gute, die er von seinem Onkel übernommen hatte. Irgendwann begann er sich von den altmodischen Zeichenmitteln zu lösen und besorgte sich einige Spraydosen, mit denen er die Dächer von Shirogakure unsicher machte, was ihm den Spitznamen “Rakugaki” einbrachte: Graffiti. Er hatte nicht vor das zu einer zweiten Persönlichkeit zu machen oder sich selbst als Rächer der Unschuldigen hinzustellen, wie es öfter in Zeitungsartikeln angeprangert wurde – angeblich gab es Kunstkritiker, die gesellschaftskritische Nachrichten in seinen Fratzen zu erkennen glaubten, er wollte einfach nur zeichnen. Doch nichtsdestotrotz begann Rakugaki immer mehr den Ryakuga zu verdrängen, den er selbst so sehr hasste, wurde zu einem starken Charakter, den man nicht erwischen konnte...zumindest glaubte er das. Es gab genau eine Person, die es schaffte ihn auf frischer Tat zu ertappen und wie es das Schicksal manchmal eben so will, wurde ausgerechnet diese zum Bewahrer seines Geheimnisses, zu seinem besten Freund. In einer windigen Nacht irgendwann nach seinem elften Geburtstag erklomm Rakugaki das Dach der städtischen Psychiatrie, da man von diesem ausgezeichnet auf einen gegenüberliegenden Vorsprung gelangen konnte. Er hatte bestimmt schon zweihundert Mal diesen Weg genommen und nie war ihm jemand begegnet – an jedem Tag jedoch stand ein verfrorener kleiner Junge mit blonden Haaren auf dem Dach und beobachtete ihn dabei, wie er einen Seilhaken werfen wollte. Beide hielten in ihrer Bewegung inne und starrten sich eine halbe Ewigkeit lang an, bis der Kleinere ihn aus dem Nichts heraus umarmte und mit Fragen löcherte. Yamanaka Akeno erntete einen Schlag ins Gesicht und stieß einen Schmerzensschrei aus, der seine Aufpasser auf den Plan rief. Bevor diese das Dach erreicht hatten, war Rakugaki schon mit einem kurzen Blick über die Schulter verschwunden und schwor sich, niemals wieder diese Route zu nehmen.
Am nächsten Abend war er wieder da und beantwortete alle Fragen gemäß seines Wissensstandes. Genau wie an jedem anderen Abend und bald auch schon jeden anderen Tag. Er wusste nicht genau, WAS ihn zu diesem Blondschopf zog, der ihn regelmäßig anfasste und dafür Hiebe erntete, es aber trotzdem einfach nicht lassen konnte, aber Rakugaki begann sich in ein anhängliches Hündchen zu verwandeln, dass Akeno bald überallhin begleitete...Die einzige Ausnahme bildete die Akademie. Viele Wochen lang beharrte der Schwarzhaarige darauf, dass sich der Yamanaka aus viel besserem Hause nicht mit ihm sehen ließ und mied ihn wo er konnte, bis auch das irgendwann sinnlos wurde, denn täglich saß sein blonder Freund auf der Bank, die er normalerweise Trübsal blasend für sich pachtete und schwenkte zwei Päckchen Erdbeermilch, die er am Ende alleine trank. Langsam aber sicher begann Rakugaki in seinem besten Freund und Boxsack Chancen zu sehen, aus seinem Milieu zu entkommen und den Abschluss zu machen – Akeno war mit seiner Privatjounin seine Eintrittskarte in eine bessere, onkellose Welt, in die er mit etwas Training hineinpassen konnte...Tatsächlich hatte er bald soetwas wie eine Glückssträhne, denn nach einem eindringlichen Gespräch mit der Yamanaka-Therapeutin, die Akeno beaufsichtigte, wurde es den beiden Jugendlichen ermöglicht, eine gemeinsame Wohnung in Shirogakure zu beziehen, in der sie auch heute noch leben – die genauen Umstände dessen, wie sie seinen Onkel dazu bringen konnte dieser Aktion einzuwilligen blieben verklärt, doch da Rakugaki eine Person ist, die Erfahrung damit hat, Geheimnisse für sich zu behalten, fragte er auch nicht nach, zu glücklich ist er mit der derzeitigen Situation, die zum ersten Mal in seinem Leben ein kleines bisschen Erfolg verspricht...


Charakterbild




Schreibprobe

Ein leises metallisches Klimpern, ein angenervtes Grunzen und Raunzen, unterstrichen vom sanften Flüstern einer Plastikfolie und das Schaben von Straßenschuhen über einen grobborstigen Türvorleger – wenn Rakugaki die Wohnung betrat, die er mit Yamanaka Akeno teilte, hörte es sich stets so an, als würde sich ein Wildschwein spontan zum Besuch anmelden. Tatsächlich war das Grunzen lediglich ein Ausdruck der Verachtung gegenüber den furchtbar kitschigen Schlüsselanhängerchen, mit denen sein bester Freund seinen Haustürschlüssel dekorieren hatte müssen – die verdammten Mistteile gingen aber auch nicht mehr ab, wenn sie einmal dran waren! - sowie der linguistischen Problematik, die sich eröffnete, während er nämlich zwei Plastiktüten voll dampfendem Fertigessen zwischen den Zähnen hielt. Der Geruch daraus machte ihn so hungrig, dass er erwog, die Einkauftüten in seiner Hand fallen zu lassen, ebenso den für einen Jungen seines Kalibers definitiv nicht angemessenen Schlüssel, der einfach nicht in das beknackte Loch passen wollte, um sich auf den vor Dreck starrenden Vorleger zu hocken und alles alleine aufzufressen. Echt mal, Akeno musste ihn gehört haben. Wieso machte er nicht einfach die Tür auf? Fauler Bastard...
Nach einer halben Ewigkeit und gefühlten tausend Sabbertropfen, die sich schmuckvoll auf dem Boden verteilten, erklang endlich das erlösende Klicken des Schlosses, was sich schließlich doch noch dazu bequemte ihn einzulassen. Rakugaki öffnete also die Tür, schob seinen Schlüssel wieder in die Jacke und wollte gerade seine Taschen aus dem Mund nehmen, als sich die Welt urplötzlich in die Horizontale verlegte und er mit einem “Uff!” sämtliche Luft aus seinen Lungen entließ. Wie ein stürzender Düsenjet jagten 71 Kilogramm plus Essen auf den Boden, eine kleine Stoffpuppe flitsche hämisch grinsend durch die Luft und der Geruch von Reis und Nudeln verbreitete sich würzig-verführerisch im Flur der Wohnung. Unter einem Berg an Nahrungsmitteln begraben lag ein zur Abwechselung mal frisch geduschter Junge, dessen Hand und Augenbraue zu zucken begannen. Während er sich fragte, ob er seinem Mitbewohner lieber den Hals umdrehen oder eher die Essstäbchen dorthin rammen wollte, wo niemals die Sonne schien, beides sehr verlockende Optionen, vernahm er anhand der Vibration auf dem Boden mehrere Minierdbeben, die erfahrungsgemäß von sich hüpfend bewegenden Beinen stammten. Tatsächlich. Wenn man dachte, dass es nerviger nicht mehr gehen würde, knallten neben ihm zwei Knie auf den Boden, so knapp neben seinem Ohr, dass er sich fragte, ob Akeno die Entfernung wirklich abgeschätzt hatte oder einfach riskiert hatte, ihm den Schädel zu brechen, ehe sich große blaue Augen in sein Sichtfeld schoben. Ein neugierig-naiver Blick kreuzte sich mit einem “Ich-reiße-dir-alle-Gedärme-heraus-wenn-du-anfängst-zu-lachen”-Augenverdrehen, und so starrten sie sich an, bis der Yamanaka mit einem beinahe biestigen Grinsen plötzlich zwei Essstäbchen in der Hand hielt und mit ihnen vor seinem Gesicht herumfuchtelte wie ein geistig Behinderter. “Was...”, setzte der Größere, Stärkere und deutlich Wütendere der beiden an, doch da spürte er schon, wie die Spitze der Stäbchen in seine Brust piekste. Dem Verlauf des Besteckstücks folgend beobachtete er, wie sein blonder Freund ein Stück Sushi aufgespießt hatte und es sich genüsslich in den Mund schob, als wäre es das Normalste der Welt, einfach mal eben vom Körper seines Kumpels zu essen. Klar! Am besten er öffnete noch eine Packung Sojasoße und rieb ihn damit ein! Wie ein nach unten ragender Pfeil verschoben sich Rakugakis Augenbrauen und er starrte dem Nervenbündel von einem Freund entgegen, doch als er den Mund aufmachte, um ihm zu verklickern, was er gefälligst mit den Stäbchen tun sollte, kam sein Magen ihm zuvor, indem er ein lautes Gurgeln entließ. Seufzend hob er den Blick, begutachtete kurz das Angebot seines unfreiwilligen Buffets und ließ dann den Hinterkopf auf den Boden zurückprallen. Nach einem Öffnen der Futterluke und einem ausgiebigen, verachtungsvollen Schnaub-Grunzen gab er auf.“Kann ich was von den gebratenen Nudeln auf meinem Bauch haben?”
Kam schon einmal vor, dass der eine Freund den anderen vom eigenen Körper fütterte. Zumindest in so einer Freundschaft.
 
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Alter
14
Größe
1,79m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro/Kumo
Steckbrief
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Statusblatt


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Steigerungs-Stufen <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Körperliche Fähigkeiten:

Kraft - 2
Geschwindigkeit - 1
Geschick - 2

Chakramenge - 2
Chakrakontrolle - 3


Jutsu Fähigkeiten:


Taijutsu - 2
Ninjutsu - 3
Genjutsu - 1

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Attribute <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Körperliche Fähigkeiten:

Kraft - 300 - Stufe 1
Geschwindigkeit - 400 - Stufe 1
Geschick - 500 - Stufe 2

Chakramenge - 500 - Stufe 2
Chakrakontrolle - 500 - Stufe 2


Jutsu Fähigkeiten:


Taijutsu - 500 - Rang D
*Garuda-Stil - 500 - Rang D
Ninjutsu - 800 - Rang D
*Raiton - 800 - Rang D
Genjutsu - 200 - Rang E

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Grundtechniken <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Kawarimi no Jutsu (Körpertauschtechnik)

Element: keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: 50 Meter Umkreis

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Mit dieser Technik wird der eigene Körper mit dem eines Gegenstandes, einer Pflanze oder eines Tieres vertauscht, welches dann die Gestalt des Anwenders annimmt. Auf diese Weise kann ein geschickter Shinobi den Gegner mit einem Scheinangriff täuschen und nur das gewählte Objekt in den Kampf werfen, während er selbst auf eine Lücke in der Verteidigung des Gegners lauert.


Henge no Jutsu (Verwandlungstechnik)

Element: keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: Auf sich selbst

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Dieses Standard-Jutsu erlaubt es dem Anwender sich in jede Person, Tier oder in ein Objekt seiner Wahl zu verwandeln und dessen äußere Erscheinung anzunehmen. Aber sonst ändert sich nichts. Man kann nicht größer oder kleiner werden (jedenfalls nicht viel) und die physischen Eigenschaften ändern sich auch nicht. Sprich wenn man sich in einen Stein verwandelt, dann ist man nicht so hart wie einer.


Bunshin no Jutsu (einfache Doppelgänger)


Element: keines
Typ: Genjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: Direkt am Anwender

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Der Anwender der Technik erschafft eine oder mehrere Illusionen von sich selbst. Dabei verschwinden diese augenblicklich wenn sie mit etwas in Berührung geraten. Dieses Jutsu kann vom Byakugan und dem Sharingan durchschaut werden. Doch auch der geschulte Blick einer normalen Person kann diese Kopien unterscheiden. Diese Kopien können so tuen, als würden sie etwas machen, haben aber keine eigenen Körper und können daher nie Schaden zufügen.


Jibaku Fuda: Kassei (Explosionssiegel aktivieren)

Element: keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: 10 Meter steigend

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Der Shinobi konzentriert sein Chakra um den Mechanismus einer entfernten Bombe zu aktivieren. Desto höher die Chakrakontrolle ist, desto weiter kann man sich entfernen, ehe man die Siegel hochjagt.


Tobidôgu (Waffe versiegeln)

Element: keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweie: Direkt am Anwender

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Waffen die zu schwer oder zu unhandlich sind um ständig mit sich herumgetragen zu werden, kann man sie mit dieser Kunst in ein Stück Papier versiegeln. Die Schriftrolle muss zu diesem Zweck für die Objekte, welche sie beherbergen soll, beschrieben sein und wird wie jede andere aktiviert, um die entsprechenden Objekte wieder herbei zu rufen.


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Taijutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Mamori Tsume (Schützende Kralle)

Typ:Taijutsu
Rang:D
Reichweite:Berührung

Voraussetzung:Geschick 2

Beschreibung:Eine einfache Verteidigungstechnik, bei der der Anwender sein Knie weit nach oben zieht, um mit dem Schienbein ankommende Angriffe zu stoppen. Genügt die Körpergröße des Anwenders dazu nicht, wird diese Verteidigungstechnik mit einem kleinen Hüpfer kombiniert.


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Ninjutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<



>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Genjutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<



>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Bluterbe<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<


Künstler-Jutsus


Ninpō: Gaku Kansuru (Kunst der Bildversiegelung)

Element:Keines
Typ:Ninjutsu
Rang:E
Chakrakosten:E
Reichweite:Direkt vor dem Anwender

Voraussetzung:Chakrakontrolle 2

Beschreibung:Mithilfe dieses Jutsus kann der Anwender auf eine beliebige Schreibfläche gezeichnete Bilder dauerhaft versiegeln, indem er um die Zeichnung mehrere Schriftzeichen schreibt. Auf diese Weise gesicherte Bilder können nicht nur auf keine Weise mehr von der Schreibfläche gelöst werden, handelt es sich bei den Zeichnungen um Klone oder Tiere, die mit Chakra erfüllt wurden, kann er diese unter Aufwendung der entsprechenden Chakrakosten und dem jeweiligen Fingerzeichen zum Leben erwecken. Somit spart er sich die Zeit die Kreaturen zu zeichnen.
 
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Ayaka

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Ahoi Ryakuga,

zuerst einmal… omg Nezumi *-* (das verdammte Fangirl in mir *hust*) Nun zur Sache!
Nur damit du es weißt: Deine Größe ist für einen Charakter in dem Alter eigentlich nicht in Ordnung. Da du dich aber dabei auf eine Besonderheit des Charakters konzentriert hast, haben wir uns darauf geeinigt, dass es okay ist. Aber was Besonderes ist es auf jeden Fall, also wunder dich nicht, wenn dein Charakter blöd angestarrt wird… Aber das wird er sicher sowieso. xD
Heißer, großer Exhibitionist… Nimm den verdammten Zensurbalken weg! T_T

Auch hier gibt es nach langem Lesen nicht viel zu sagen, außer dass das ein sehr schöner Steckbrief ist. Zwar völlig irre und sehr krass drauf, aber ich denke grade mit Akeno gleicht sich das aus. Bin auf jeden Fall auch hier gespannt auf die Charakterentwicklung und wie du ihn spielst. Deswegen gibt es auch hier direkt mein Angenommen. :-)

Lg Ayaka~

Srsly, warum gehen die tollen Irren immer in die Fraktion in der keiner meiner Chars ist? T_T
 
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Welcher Zensurbalken? :91:

Exhibitionist? Ich? Niemals! Nichtsdestotrotz danke für die netten Worte. Ich freue mich über das Angenommen und entschuldige mich für meine Fraktionswahl - oder so?
 

Maki

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Auf auf zum zweiten im Bunde!

Auch hier wurde eigentlich schon alles gesagt und ich kann ebenfalls nicht viel mehr tun, als Euch viel Spaß mit den Charakteren zu wünschen. Vielleicht kannst du ja sogar einen Running Gag aus dem Zensurbalken machen? *g*

-> Angenommen.
 
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