Furasaki Oita
Genin
Zu den unzähligen kleinen und großen Tempeln und Gotteshäusern des Dorfs Sôhon gehört auch das „Haus der gesegneten Arbeit“ an der Grenze zwischen Handels- und Armenviertel. Während das Gebäude dem Großteil des Dorfs als nicht viel mehr bekannt ist als windschiefe Holzkonstruktion, deren schneeweißes Ziegeldach ihre einzige bemerkenswerte Eigenschaft darstellt, kennen viele Armen und Obdachlosen Sôhons die Kirche als Zuflucht vor Wind, Regen und Arbeitslosigkeit. Das Haus rühmt sich nämlich einer langen Tradition, ihre Gemeindemitglieder in Lohn und Brot zu bringen, obgleich es sich selten um längerfristige Anstellungen handelt. Nichtsdestoweniger schätzen die Bewohner des Armenviertels die Anstrengungen „ihres“ Tempels, weshalb sich weiterhin Tag für Tag aufs Neue etliche Männer und Frauen vor Ort melden, um die Priester des Hauses um Arbeit zu bitten.
cf: Herberge der Pilger
*Ugh, mein Schädel…*
Oita konnte sich nicht daran erinnern, wie lange es her war, dass er so schlecht geschlafen hatte. Fast die ganze Nacht hatte er mit weit aufgerissenen Augen im Bett – das heißt der Pritsche, die in Sôhon als Bett galt – gelegen und verzweifelt versucht, doch noch irgendwie seinen Weg ins Land der Träume zu finden.
*Was ganz super geklappt hat… Mistiges Schäfchenzählen! Das ist doch nicht normal, dass man da über Tausend kommt!*
Auf der anderen Seite konnte es Oita seinen Gedanken nicht wirklich verübeln, dass sie ihn vor lauter Raserei nicht hatten schlafen lassen. Immerhin war man nicht jeden Tag bei der Beschwörung eines waschechten Geistes zugegen, ganz zu schweigen von der Bürde, das Ableben des besagten Gespensts nicht nur zu untersuchen, sondern aufzuklären und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Genau das stand für Oita und seine Gefährten dann auch auf dem heutigen Programm: Gisseis Mord aufzuklären.
*Wobei, viel aufzuklären gibt’s da doch eigentlich nicht mehr: Dieser Priester, Masao, war es. Gut, wir wissen nicht, wie genau der Kerl Gissei umgenietet hat, oder warum, oder wann, oder wo, und sowieso und überhaupt… Ugh, Mann… Das wird heute sicher ein super mistiger Tag werden…*
Dass sich das erste (genau genommen zweite) Reiseziel der Gruppe an diesem Tag dann auch noch „Haus der gesegneten Arbeit“ nannte, festigte Oitas Trübsinn vollends.
„Hey…“
Es war das erste Mal, dass Oita an diesem Morgen seine Gefährten mit etwas anderem bedachte als einem unglücklichen Grunzen. Im Schlepptau von Hatsune und Yukio, mit denen er gerade auf dem Weg zu besagtem Haus war, sprach er die beiden mit der verquarzten Stimme eines langjährigen Rauchers an:
„Dieser Helmhirni Nanaka hat doch irgendwas davon gesagt, dass Masao dort Leuten eine zweite Chance gibt… Für mich klingt das ein bisschen so, als würde er Kriminelle von der Straße auflesen und sie für sich arbeiten lassen. Was, wenn der Typ weniger eine Kirche leitet, und mehr einen auf Gangsterboss macht? In dem Fall wäre es vielleicht schlau, nicht allein dort aufzukreuzen…“
*Aber wen sollen wir uns bitteschön als Verstärkung besorgen? Nanaka und seine Kanalratten? Zumindest er selber scheint viel von diesem Masao zu halten… Bei unserem Glück würde er sich also eher auf die Seite dieses Priesters schlagen, als uns zur Hand zu gehen. Bliebe noch die Möglichkeit, andere Shinobi bei Sora anzufragen… Was uns drei bestenfalls übervorsichtig und schlimmstenfalls inkompetent dastehen lässt, vor allem wenn Masaos Entourage aus nichts weiter besteht als ein paar armen Schluckern, die mit Tagarbeit geradeso über die Runden kommen.*
„…Wisst ihr was? Vergesst es. Wir sollten uns wohl erstmal selbst ein Bild davon machen, mit was für Knilchen sich unser Killer umgibt.“
Gesagt, getan. Der Weg vom Büro der Kanalwache zum Haus der gesegneten Arbeit war nämlich nicht sonderlich weit, und so fanden sich die drei Shinobi schnell vor einem bescheidenen Gebäude wieder, jenseits dessen sich die vorbeilaufende Straße von einem gut befestigten, sauberen Weg in einen dreckigen, staubigen Trampelpfad befestigte.
*Viel deutlicher könnte die Grenze zwischen dem normalen Sôhon und dem hiesigen Armenviertel wohl nicht sein.*
Das Arbeitshaus selbst schaffte den schwierigen Spagat zwischen der Architektur des „richtigen“ und des armen Sôhon relativ gut. Einerseits war das Gebäude ein etwas klappriges Ding, angefertigt aus verfärbtem Holz, wie man es selbst im Reich der Steine für relativ wenig Geld bekommen konnte. Andererseits maß der Bau ganze drei Stockwerke, das heißt ein Erdgeschoss und zwei zusätzliche Etagen, stand in Länge und Breite den anderen Tempeln des Dorfs in Nichts nach, und trumpfte sogar mit einem ziemlich fachmännisch geziegeltem, schneeweißem Dach auf, das definitiv mehr Schutz vor Wind und Wetter bot als die üblichen zugigen Holzverschläge des Armenviertels.
Der Lautstärke von Oitas Magengrummeln nach war es etwa neun Uhr, vielleicht auch halb zehn. Der Tag war also längst angebrochen, doch den kleinen Genin überraschte es trotzdem, wie viel sich im, um und vor diesem „Haus der Arbeit“ tat. Zwei bis drei Dutzend der ärmlichen Bevölkerung des Dorfs, gut zu erkennen an den abgewetzten Lumpen an ihren Leibern, drängten sich insbesondere um den Eingang des Gebäudes, wo drei Priester in schlichten, weißen Roben mehr schlecht als recht versuchten, dem heran dringenden Chaos Einhalt zu gebieten.
*Die Leute scheinen echt gierig auf irgendwas zu sein, und das obwohl ich nirgendwo einen Essensstand finden kann. Geht’s hier also nicht um Armenspeisung? Hmm…*
Mit dem Andrang vor dem Haus, in dem sich ihr Hauptverdächtiger vermutlich befand, war es für die Shinobi erstmal ein kleines Problem, in die behelfsmäßige Kirche hineinzukommen – und zwar bestenfalls ohne viel Aufsehen zu erregen…
@Nekoyami Hatsune @Yuudari Yukio
C-Rang: Die toten Augen von Sôhon (Forts.)
cf: Herberge der Pilger
*Ugh, mein Schädel…*
Oita konnte sich nicht daran erinnern, wie lange es her war, dass er so schlecht geschlafen hatte. Fast die ganze Nacht hatte er mit weit aufgerissenen Augen im Bett – das heißt der Pritsche, die in Sôhon als Bett galt – gelegen und verzweifelt versucht, doch noch irgendwie seinen Weg ins Land der Träume zu finden.
*Was ganz super geklappt hat… Mistiges Schäfchenzählen! Das ist doch nicht normal, dass man da über Tausend kommt!*
Auf der anderen Seite konnte es Oita seinen Gedanken nicht wirklich verübeln, dass sie ihn vor lauter Raserei nicht hatten schlafen lassen. Immerhin war man nicht jeden Tag bei der Beschwörung eines waschechten Geistes zugegen, ganz zu schweigen von der Bürde, das Ableben des besagten Gespensts nicht nur zu untersuchen, sondern aufzuklären und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Genau das stand für Oita und seine Gefährten dann auch auf dem heutigen Programm: Gisseis Mord aufzuklären.
*Wobei, viel aufzuklären gibt’s da doch eigentlich nicht mehr: Dieser Priester, Masao, war es. Gut, wir wissen nicht, wie genau der Kerl Gissei umgenietet hat, oder warum, oder wann, oder wo, und sowieso und überhaupt… Ugh, Mann… Das wird heute sicher ein super mistiger Tag werden…*
Dass sich das erste (genau genommen zweite) Reiseziel der Gruppe an diesem Tag dann auch noch „Haus der gesegneten Arbeit“ nannte, festigte Oitas Trübsinn vollends.
„Hey…“
Es war das erste Mal, dass Oita an diesem Morgen seine Gefährten mit etwas anderem bedachte als einem unglücklichen Grunzen. Im Schlepptau von Hatsune und Yukio, mit denen er gerade auf dem Weg zu besagtem Haus war, sprach er die beiden mit der verquarzten Stimme eines langjährigen Rauchers an:
„Dieser Helmhirni Nanaka hat doch irgendwas davon gesagt, dass Masao dort Leuten eine zweite Chance gibt… Für mich klingt das ein bisschen so, als würde er Kriminelle von der Straße auflesen und sie für sich arbeiten lassen. Was, wenn der Typ weniger eine Kirche leitet, und mehr einen auf Gangsterboss macht? In dem Fall wäre es vielleicht schlau, nicht allein dort aufzukreuzen…“
*Aber wen sollen wir uns bitteschön als Verstärkung besorgen? Nanaka und seine Kanalratten? Zumindest er selber scheint viel von diesem Masao zu halten… Bei unserem Glück würde er sich also eher auf die Seite dieses Priesters schlagen, als uns zur Hand zu gehen. Bliebe noch die Möglichkeit, andere Shinobi bei Sora anzufragen… Was uns drei bestenfalls übervorsichtig und schlimmstenfalls inkompetent dastehen lässt, vor allem wenn Masaos Entourage aus nichts weiter besteht als ein paar armen Schluckern, die mit Tagarbeit geradeso über die Runden kommen.*
„…Wisst ihr was? Vergesst es. Wir sollten uns wohl erstmal selbst ein Bild davon machen, mit was für Knilchen sich unser Killer umgibt.“
Gesagt, getan. Der Weg vom Büro der Kanalwache zum Haus der gesegneten Arbeit war nämlich nicht sonderlich weit, und so fanden sich die drei Shinobi schnell vor einem bescheidenen Gebäude wieder, jenseits dessen sich die vorbeilaufende Straße von einem gut befestigten, sauberen Weg in einen dreckigen, staubigen Trampelpfad befestigte.
*Viel deutlicher könnte die Grenze zwischen dem normalen Sôhon und dem hiesigen Armenviertel wohl nicht sein.*
Das Arbeitshaus selbst schaffte den schwierigen Spagat zwischen der Architektur des „richtigen“ und des armen Sôhon relativ gut. Einerseits war das Gebäude ein etwas klappriges Ding, angefertigt aus verfärbtem Holz, wie man es selbst im Reich der Steine für relativ wenig Geld bekommen konnte. Andererseits maß der Bau ganze drei Stockwerke, das heißt ein Erdgeschoss und zwei zusätzliche Etagen, stand in Länge und Breite den anderen Tempeln des Dorfs in Nichts nach, und trumpfte sogar mit einem ziemlich fachmännisch geziegeltem, schneeweißem Dach auf, das definitiv mehr Schutz vor Wind und Wetter bot als die üblichen zugigen Holzverschläge des Armenviertels.
Der Lautstärke von Oitas Magengrummeln nach war es etwa neun Uhr, vielleicht auch halb zehn. Der Tag war also längst angebrochen, doch den kleinen Genin überraschte es trotzdem, wie viel sich im, um und vor diesem „Haus der Arbeit“ tat. Zwei bis drei Dutzend der ärmlichen Bevölkerung des Dorfs, gut zu erkennen an den abgewetzten Lumpen an ihren Leibern, drängten sich insbesondere um den Eingang des Gebäudes, wo drei Priester in schlichten, weißen Roben mehr schlecht als recht versuchten, dem heran dringenden Chaos Einhalt zu gebieten.
*Die Leute scheinen echt gierig auf irgendwas zu sein, und das obwohl ich nirgendwo einen Essensstand finden kann. Geht’s hier also nicht um Armenspeisung? Hmm…*
Mit dem Andrang vor dem Haus, in dem sich ihr Hauptverdächtiger vermutlich befand, war es für die Shinobi erstmal ein kleines Problem, in die behelfsmäßige Kirche hineinzukommen – und zwar bestenfalls ohne viel Aufsehen zu erregen…
@Nekoyami Hatsune @Yuudari Yukio
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