Dokuiki Takeo
Chuunin
Job: Winter is coming
Takeo zog seinen Mantel enger zusammen. Ja. Seinen guten, alten Mantel. Denn heute war es tatsächlich so kalt, dass er ihn aus den Untiefen des Kleiderschranks befreit hatte. Normalerweise hätte er das Haus heute nicht verlassen und einen entspannten Tag zu Hause verbracht, doch hatte er seine Hilfe bei einer Angelegenheit angeboten. Sein Vater wies ihn, wahrscheinlich nicht ganz uneigennützig, bereits auf den Job hin und da Takeo nicht anderweitig eingebunden war und vielleicht die ein oder andere nette Information erhalten würde, sagte er schließlich zu. Des Weiteren hatte er noch immer nicht richtig in Shirogakure Fuß gefasst und bestimmt würden auch ein paar andere Shinobi dem Aufruf folgen, was eine gute Möglichkeit wäre, neue Bekanntschaften zu machen. Sein Weg führte ihn zum städtischen Krankenhaus, das sich, wenn man dem Aufruf glaubte, vor Anfragen nicht mehr retten konnte. Genau aus diesem Grund sollten auch ein paar Shinobi aushelfen damit das Chaos nicht überhandnahm, und mit seinen medizinischen Kenntnissen war Takeo vermutlich für die Aufgabe ganz gut geeignet. Immerhin hatte er auch schon oft im Krankenhaus ausgeholfen.
Er bog um eine Ecke und da war es auch schon: Vor ihm ragte ein großes, sehr schlichtes Gebäude auf. Zwar nicht sonderlich schön, aber sicherlich zweckmäßig. Takeo nickte, um sich selbst zu bestätigen, und betrat dann – ohne Umwege – das Gebäude.
Takeo öffnete die Tür erst zwanzig Minuten später als geplant. Vielleicht hatte er doch noch einen kleinen Umweg genommen. Er putzte sich den Mund ab und verstaute das Tuch in seiner Tasche. Der Tag würde bestimmt stressig werden und möglicherweise hatte er später keine Möglichkeit mehr, etwas zu essen. Auch wenn er sich in dem Punkt irrte: So frisch hätte er die Tako-yaki zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt nicht mehr bekommen und er hätte auch kein Problem damit, später noch eine Portion zu vertilgen.
Innerhalb der Klinik war es für seinen Geschmack nun, im Gegensatz zu draußen, viel zu warm, sodass er den Mantel schnell von seinen Schultern gleiten ließ und ihn über seinen Arm legte. Die Temperatur kam wahrscheinlich nicht durch übermäßiges heizen zustande, sondern eher durch die vielen Leute, die sich hier im Wartebereich tummelten. Immerhin wusste er jetzt, dass er nicht umsonst gekommen war, denn scheinbar gab es hier eine ganze Menge zu tun. Takeo ging an den wartenden Leuten vorbei und machte sich direkt auf, um mit der scheinbar zuständigen Mitarbeiterin zu reden, die hektisch hinter einer Theke hin und her lief. Dafür erntete er einige warnende Blicke, die ihm wahrscheinlich mitteilen wollten, dass er es ja nicht wagen sollte, sich vorzudrängeln. Er ließ sich davon jedoch nicht beirren, denn immerhin war er hier, um genau diesen Menschen zu helfen. So wurde die Schwester heran gewunken, die scheinbar zunächst den gleichen Gedanken hatte, wie die Patienten: „Guten Tag. Bitte stellen Sie sich hinten an, wenn sie keine dringende Versorgung benötigen, und füllen Sie schon einmal dieses Formular aus. Heute ist es leider sehr voll. Wir bitten vielmals um Entschuldigung.“ Auffordernd hielt sie ihm Stift und Papier hin. „Danke, aber ich bin kein Patient. Ich bin hier, weil um Hilfe gebeten wurde. So wie es aussieht ist diese Anfrage noch aktuell.“, entgegnete Takeo mit einem freundlichen Lächeln und die Schwester atmete erleichtert aus. „Endlich. Wir dachten schon, es kommt niemand. Bitte nehmen Sie noch einen Moment im Hinterzimmer platzt. Es wird sofort jemand kommen und Ihnen eine kleine Einweisung geben.“ Takeo folgte ihren Anweisungen und schlenderte ins Hinterzimmer. Zu seiner Enttäuschung war er alleine. So hatte er das zwar nicht geplant, aber es reichte ihm tatsächlich schon, den Leuten hier ein bisschen Arbeit abzunehmen. Immerhin leisteten sie sehr viel für die Stadt. Er begann ein wenig mit dem Stuhl zu kippeln und driftete mit seinen Gedanken schnell in eine andere Welt ab.