Küche
Aku gluckste in der Umkleidekabine, während kleine Finger sich daran machten, das Hemd Stück für Stück aufzuknöpfen. Freigesetzt wurde eine schmale Brust, wie man sie auch bei anderen Kindern vermutet hätte. Zumindest bis man einen genaueren Blick darauf werfen konnte. Kleine Schrammen, welche aber schon gut verheilt waren, zierten hier und da den Oberkörper, ein Zeichen von vielen Training, dazu war eine fast unsichtbare Narbe direkt über den Herzen zu sehen, eine alte Narbe, welche nur dann entstehen kann, wenn öfter ein Bereich geöffnet wird und dann mit medizinischen Jutsu dieser wieder geschlossen wird. Doch um wirklich etwas wie eine Narbe zu erschaffen, muss das auf lange Zeit immer und immer wieder geschehen sein, sodass die Zellen des Körpers Ermüdungserscheinungen zeigten und somit es schwerer wurde, diese Verletzung zu heilen.
Doch wer schaute denn schon so genau? Besonders wenn die Schrammen viel deutlicher waren? Das Hemd wurde ausgezogen und weitere Schrammen offenbarten sich an den Armen, die jedoch nicht mal eines weiteren Blickes gewürdigt wurden. Nein, denn es passierte etwas anderes… Aku sang leise in sich hinein:
Und nun breitet er die Flügel aus,
erhebt sich in die Luft,
die Blumen blühen, der Blütenstaub
verzaubert mit seinen Duft. -desu
Doch ich sitze immer nur im Haus
und sehe diesen Schatz,
flieg für mich über Land und Laub,
oh mein geliebter Spatz. -desu
Das Lied nannte sich „Geliebter Spatz“ und ist ein eher unbekanntes Werk. Es handelt von einer Person die tagein tagaus nur aus dem Fenster schauen kann und deswegen anfing mit den Vögeln zu reden. Ein Vogel hatte das lyrische Ich besonders ins Herz geschlossen, einen besonders lebensfrohen Spatz, weswegen nun das Ich immer sich vorstellte, es selbst sei der Spatz und könnte aus dessen Augen dann die Welt sehen, die so unbekannt war.
Die „-desu“ waren kein Bestandteil des Liedes, doch schummelten sie sich magischerweise hinein ohne den Rhythmus durcheinander zu bringen. Der Grund für diesen Gesang war eine gewisse Fröhlichkeit, die sich im gesamten Körper des Kindes ausbreitete, von den Zehen bis zu den obersten Haarspitzen, ein warmes, schummeriges Gefühl. Aku mochte baden!
Nun griffen die Hände zum Gürtel und öffneten diesen, dann die Knöpfe der Hose und schließlich wurde alles auf einmal heruntergezogen, zusammen mit der Unterwäsche, sodass das Kind nun na… fast! Da war noch etwas! Die Mütze!
Mit einem leichten Seufzen griffen die Hände nun nach der Mütze und zogen diese vom Kopf, dann murmelte Aku leise vor sich hin:
„Irgendwie fühle ich mich plötzlich nackt-desu.“ Dann wurde ein Waschzuber sich gegriffen und darin das eigene Shampoo (da Aku gerne Pfirsichgeruch mochte), eine Seife und ein Waschlappen getan, während ein Handtuch über die Schulter gelegt wurden.
Die kurzen Beine rannten zum Ausgang zum Bad hinaus und drehten sich vor der Tür dann um:
„Yuu-chan-desu! Bist du gleich fertig-desu?“ Während des Umziehens war die kleine Gestalt etwas abgelenkt gewesen, mit Gesinge, Gekicher und kaum definierbaren Geräuschen, weswegen der Fortschritt über den Badepartner nicht mitverfolgt wurde.
„Ansonsten gehe ich schon mal vor-desu.“