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Die Straßen des Reichenviertels

Inuzuka Ara

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Natürlich war diese Aktion nicht einmal halb so einfach wie die Genin grade tat. Das was hier grade auf der Mission passierte, war Tora mehr als nur unangenehm. Besonders das Yukiko dabei zuschauen konnte und sich sicher herzlich amüsierte, passte der Yamamoto gar nicht. Obwohl sie sich grade etwas schämte und sie das sogar richtig verlegen machte, konnte man ihr dies absolut gar nicht ansehen, da ihr Gesichtsausdruck absolut monoton und nichtssagend war. Sie wartete einfach mit dem Rücken zu Teysaru gewandt darauf, dass er soweit war und holte den Fächer aus der Rolle um ihn schon mal zu öffnen. Die Größe des Fächers machte die Yamamoto immer wieder stolz. Ein mannshoher pechschwarzer Kriegsfächer hatte eben irgendwie Stil… Ob Teysaru sich nun noch mehr vor ihr fürchtete, nachdem er das gesehen hatte? Eigentlich war das ja egal und selbst wenn es so wäre, hätte sie das eigentlich sogar lustig gefunden oder? Naja… irgendwie doch nicht so… Irgendwas stimmte mit Tora nicht. Lange Zeit hatte sie immer darauf hingearbeitet niemanden an sich heran zu lassen und allen Angst vor ihr einzuflößen, damit sie gar nicht erst auf dumme Gedanken kamen. Aber irgendwie passte ihr das grade nicht so ganz. Nun war sie tatsächlich mal einigermaßen nett und keiner nahm das wirklich ernst. Es ärgerte das Mädchen und machte sie richtig wütend, doch sie schluckte es weiterhin runter und tat so als wäre nichts. Einen Moment lang fragte sich Tora was wohl im Kopf des Jungen vorging, denn für Tora war diese Situation nicht wirklich einfach. Klar, jemanden auf dem Rücken tragen, war schon ganz okay, aber das war ein Junge in ihrem Alter und er war sogar etwas größer als sie. Ja, irgendwo in Tora drin war da schon noch etwas ein ganz normales Teenagermädchen und grade das störte sie grade extrem. Sie hatte keine Angst davor, dass er sie begrabschen würde, denn selbst wenn Teysaru das tat, war es ganz sicher ein Versehen, dass er selbst mehr bereute als Tora, aber das war gar nicht das Problem…
Gott sei Dank hatte Tora nicht immer ganz so viel Zeit um über alles nachzudenken, denn momentan waren sie ja immer noch auf Mission und hatten nicht ewig Zeit. Sie wusste auch nicht wirklich wie sie anfangen sollte, aber das nahm der Junge ihr ja glücklicherweise irgendwie ab, indem er sich selbst auf ihren Rücken verfrachtete. Toras normale Reaktion auf so etwas wäre sofort zuschlagen und komplett ausrasten, doch das ging nicht, vor allem nicht nachdem sie sich angeboten hatte. Sie bekam etwas Gänsehaut und seufzte ganz leise. Dann stellte sie schnell den Fächer grade vor sich, packte Teysaru in den Kniekehlen und machte einen Satz auf den Fächer. „Mit mehreren Personen hab ich das noch nie gemacht, also gut festhalten.“, erklärte das Mädchen leise murmelnd und erschreckend ruhig, aber weniger sachlich und kalt als normalerweise. Der Rest der Aktion war wesentlich unspektakulärer… Ein kurzer „Ritt“ auf dem Fächer bis zum Ende der gespannten Drähte und Tora ließ den Fächer dahinter schon wieder herunter. Schnell machte sie einen Satz runter von dem Fächer und ließ Teysaru vorsichtig herunter. Das erste was das Mädchen als nächstes tat, war sich strecken und tief durchatmen, dann klappte sie eilig den Fächer zusammen und versiegelte ihn wieder in der Rolle. Wäre ja noch schöner, wenn sie das Ding nun hier rumschleppte. Nach einem Moment verschnaufen, wandte Tora sich in Richtung Teysaru und tat so als wäre nichts gewesen. „Du bist schwerer als ich erwartet hatte…“, murmelte sie und wischte sich etwas Schweiß von der Stirn. Dann drehte sie sich zu Yukiko und sagte recht freundlich: „Von mir aus kann es weiter gehen.“ Dass sie grade Herzrasen auf dem Fächer hatte und vor Scham am liebsten ihren Kopf gegen die nächstbeste Wand geschlagen hätte, konnte die Yamamoto glücklicherweise recht gut verbergen.
 

Fukazawa Akio

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Ach wirklich? Den beiden war es also unangenehm in den Lüften aufeinander zu hocken? Tora bewahrte ihre Fassung im Vergleich mit Teysaru erstaunlich gut, keinerlei Beschwerden, kein Garnichts, während dem Jungen die Abneigung irgendwie in seinen Bewegungen geschrieben stand. Na ja, Yukiko würde auch um nichts in der Welt auf den Rücken einer Person klettern, vor der sie sich fürchtete. Außerdem war Teysaru größer und irgendwie kräftiger als Tora, er war ein Junge, sie ein Mädchen, die ganze Szenerie hätte sicherlich auch weitraus anders interpretiert werden. Hätte Yukiko dieses Jutsu Toras nicht schon einmal gesehen, wäre sie sicherlich etwas begeisterter gewesen, als das Mädchen auf ihrem Fächer über die Drähte surfte. Es war durchaus kein unelegantes Jutsu und sicherlich in den richtigen Momenten sehr wirkungsvoll, aber ansonsten war sich die Ikari sicher, dass es auch nur in diesen von Vorteil war. Ganz ehrlich, in einem offenen Kampf würde doch jeder Trottel bemerken, wenn man auf einmal auf seinem Fächer schweben würde, oder? Ganz anders würde es sein, wenn man dies mit plötzlicher Dunkelheit koppeln würde - zum Beispiel. Trotzdem nickte sie, als Tora den Fächer wieder zusammen faltete. "Sehr gute Idee, Tora-san." Nun. Mehr als das konnte man wohl nicht von ihr erwarten. Wo sie nun alle drei drüben waren, mehr oder weniger gefasst sicherlich, konnten sie ihren Weg tatsächlich fortsetzen. Auch hoffte die Ikari, dass das ganze nun etwas weniger kompliziert über die Bühne gehen würde, denn auf noch so ein Theater hatte sie überhaupt keine Lust.
Allerdings meinte es das Leben nicht besonders gut mit den drei Genin, denn obwohl sich die nächsten zwanzig Meter recht ruhig gestalteten (Bis auf ein paar sehr vereinzelte, nicht unter Strom gesetzte Stolperdrähte) kamen sie schließlich vor der Tür des Schlafzimmers des Hauses an. WIe schon erwähnt, hatte die Frau ihres Auftraggebers tatsächlich ein Stück Papier hinein geklemmt, das Yukiko allerdings mit spitzen Fingern unter Zuhilfenahme ihres Ärmels herauszog und in ihrer Tasche verstaute. Das würde sie dann später wieder an Ort und Stelle schieben, so lange würde sie es dort sicher aufbewahren. Vorsichtig drückte sie die Klinke herunter und öffnete die Tür einen Spalt weit. Die Luft schien rein zu sein, also öffnete sie sie noch weiter und trat einen Schritt in den Raum.
Dummerweise übersah das kleine Mädchen dabei, wie sich von oberhalb der Tür etwas dunkles und kompakt Aussehendes löste und direkt auf ihren Kopf zuraste... Help, anyone?
 
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Aus einem Grund, den der Genin selbst nicht so ganz verstehen konnte, beruhigte ihn die Tatsache, dass Tora sich ganz offenbar genauso wohl fühlte wie er - also gar nicht - ein winziges bisschen. Sie bekam eine Gänsehaut, als er auf ihr saß, Teysaru konnte fühlen, wie sie erschauderte. Und zugleich passierte genau daselbe auch mit ihm, denn dass er so nahe an dem Mädchen war, das er gut und gerne als seine Heimsuchung, als seinen schlimmsten Alptraum bezeichnete, jagte ihm eine gehörige Portion Respekt ein. Außerdem behagte es ihm definitiv nicht, sich so an ein weibliches Wesen zu drücken - oder eher zu klammern - weil er im Gegensatz zu Tora, die dies geschickt überspielte, wirklich nur ein Teenager, ein Junge mitten in der Pubertät war. Und für ihn war es nicht einfach, sich nicht von ihrem Körper beirren zu lassen. Trotzdem schaffte er es irgendwie ohne einen Schreikrampf oder andere peinliche Aktionen zusammen mit ihr über die Drähte, obwohl sie doch gesagt hatte, dass sie das zum ersten Mal mit mehreren Leuten tat. Auf halber Strecke bedauerte er sogar, dass er Taijutsuka und Doton war, denn die Art, wie man so über Fallen segeln konnte war schon sehr eindrucksvoll, wenn man einmal die Panik, seine Helferin würde ihn fallen lassen überwunden hatte. Offenbar war das Ganze aber auch nicht ohne, denn als sie die Füße wieder auf den höchst willkommenen Boden setzten (so wundervoll war es dann doch nicht gewesen, dass er noch länger ausharren gewollt hätte) und er so schnell wie ihm möglich war, ohne unhöflich zu wirken von Tora herabkletterte, musste sie Luft holen und sich strecken. Gut, vielleicht war das auch nur ein Versuch die Peinlichkeit der Aktion abzuschütteln. Aber kurz darauf drehte sie sich mit ihrem üblich neutralem Gesichtsausdruck zu ihm um und sagte ihm, dass er schwer war, wobei sie sich die Stirn abwischte. Für einen Moment wollte er sich entschuldigen, sich nach ihrem Zustand erkundigen, doch dann fiel ihm ein, dass es ja Tora war und die sicher nicht wollte, dass man auf ein Zeichen von Schwäche einging. Also sagte Teysaru nur "Das höre ich öfter...", lächelte und deutete eine Verbeugung an. "Ich danke dir. Das war ziemlich eindrucksvoll." Er wollte nicht schleimen, aber die Tatsache, dass er beeindruckt war konnte er ohnehin nicht überspielen, also sagte er es lieber gleich. Eigenartigerweise half das sogar, sich zusammenzureißen und nach der doch sehr komischen und peinlichen Aktion wieder einigermaßen ruhig zu werden. Jetzt wo das geschafft war, konnte es doch eigentlich nicht mehr sonderlich schlimm werden, oder? Und so war es auch, zumindest in seinen Augen, denn die Stolperdrähte, die jetzt noch auftauchten, waren sogar für ihn - der ja eigentlich beweglicher sein müsste als die beiden Mädchen, verdammt! - keine großen Hindernisse. Und ohne, dass irgendwelche automatisch schießende Gewehre, Kunaischleudern oder Explosionen sie aufhielten, welche die paranoide Schrulle wohl noch aufgestellt hätte, schafften es alle drei bis zur Schlafzimmertür, die nach den vorhergegangenen Strapazen und Fettnäpfchen für Teysaru wie das Tor zum Himmel erschien. Wenn sie erst einmal das Gemälde hatten, würde alles, was ihnen im Weg stand die Rückkehr sein - und mal ehrlich: Es war nicht halb so schlimm einer Sache entgegenzugehen, wenn man genau wusste, was dort auf einem wartete. Trotzdem war das beinahe schon zu leicht gewesen. Hatte sie so blind auf ihr Fangnetz vertraut, dass sie jetzt dermaßen nachlässig mit ihren Fallen geworden war? Irgendwie wurde auch der Genin langsam paranoid...umschauen war aber auch nicht verkehrt. Während Yukiko also das Papier entfernte und einsteckte, blickte er über die Schulter und schließlich wieder geradeaus. Klug von ihr. Wenn er es rausgezogen hätte, wäre es sicher gerissen oder er hätte es zerknittert. Da war er sich fast sicher. Bei ihrem misstrauischen Öffnen nahm er direkt eine Position hinter ihr ein. Er erwartete immernoch, dass etwas hervorspringen würde. Und so nützlich Genjutsus auch waren - sie hielten für gewöhnlich nicht ganz das ab, was Muskelmasse schützte. Anscheinend war seine Vorsicht aber unbegründet gewesen, denn ohne Zwischenfälle oder anderen Attacken betrat die Ikari den Raum, während er schon aufatmete. Mehr aus Zufall schaute er dabei nach oben zur Tür und bemerkte deshalb, wie sich ein Schatten von oben nach unten zu bewegen schien. Was er am Anfang für einen Schemen hielt, vielleicht ein Regal, begann sich schnell in etwas zu verwandeln, was groß und ziemlich übel für die kleine, zierliche Genjutsuka aussah und zu allem Überfluss auch noch direkt auf ihren Kopf fallen würde. Teysaru zögerte nicht lange, ob Tora es gesehen hatte oder nicht - Yukiko hatte es offenbar nicht. Egal was seine Teamkameradin mit dem Fächer tat, er würde auch etwas tun, und wenn es vollkommen überflüssig war. Da allerdings alles, was er zu Verfügung hatte Kraft und Geschwindigkeit war, nutzte er jetzt eben jenes, um seine günstige Position hinter dem Mädchen zu verändern. Mit einem "Vorsicht!" rannte er die paar Schritte in das Zimmer hinein, packte seine Teamleiterin ganz einfach an der Taille und hob relativ mühelos den schlanken Körper hoch. Schwungvoll drehten sich die beiden, bevor sie nun mitten im Schlafzimmer standen und das Etwas, was da auf den Boden krachte betrachten konnten. Vielleicht wäre es schlauer gewesen, sie einfach aus dem Zimmer zu zerren, aber in der Hetze hatte er sich entscheiden müssen. Jetzt vertraute er eben darauf, dass er nicht direkt auf eine andere Falle gesprungen war. Mit ernstem Gesicht setzte er Yukiko sanft wieder ab. Hoffentlich würde sie ihn für seine Reaktion nicht lynchen, schließlich trug man Mädchen nicht einfach so mal eben. Aus irgendeinem Grund war er aber überhaupt nicht verlegen. Eher angespannt und überzeugt davon, dass das, was er getan hatte eigentlich gar nicht so schlecht war. Auf die ein oder andere Art hatten sie das Teil ja jetzt eingekreist. Was war das eigentlich...?
 

Inuzuka Ara

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Leise seufzend streckte sich die Yamamoto erneut, während sie versuchte sich wieder einzukriegen. Okay, so schwer war Teysaru ja nicht, aber in Verbindung mit einem C-Rang Jutsu war das nicht so ein Kinderspiel. Egal. Als richtige Kunoichi durfte sich die Yamamoto keinerlei Schwächen anmerken lassen. Während Teysaru versuchte noch etwas freundlich gegenüber Tora zu sein, stemmte diese schon wieder die Hände in die Hüfte. Als er sich jedoch bedankte und sogar leicht verbeugte, fuhr sich die Yamamoto durch die langen Haare und zischte: "Tz." Dann drehte sie sich weg und folgte einfach Yukiko mit der kleinen Bemerkung am Rande: "Ging ja nicht anders." Sehr trockene Stimme, unglaublich kalte Schulter... Und da war er wieder: Der Eisblock. Warum? Nunja, in Tora sah es etwas anders aus. Sie konnte grade vor lauter Stolz im Kreis springen und sich freuen wie ein kleines Mädchen, weil sie etwas richtig gemacht hatte und dazu noch jemanden beeindruckt hatte, aber Schwächen zeigen, war nun mal nicht drin. Dass sie merkte, dass sie schwächlich wurde, machte sich immer sehr stark darin deutlich, dass sie noch wesentlich kühler als sonst wirkte. Man könnte also auch fast sagen, dass Tora peinlich berührt war. Yukiko machte es da richtig, fasste sich kurz und brachte Tora in keine Verlegenheiten, sicher weil sie das genauso wenig wollte wie die Kunoichi selbst.
So folgte Tora stillschweigend den beiden anderen Genin in den nächsten Raum. Währenddessen war sie absolut schweigsam und still. Sie bewegte sich vorsichtig, achtete auf jede Auffälligkeit und wog genau ab wohin sie sich begab. Tora wollte absolut nicht diejenige sein die einen Fehler machte. An der Tür angekommen, nahm wie immer die Teamleiterin das Steuer in die Hand und als nächstes geschah etwas, womit Tora grade bei Yukiko nicht erwartet hatte. Ein Fehler. Tatsächlich? Ein Fehler! Das war ja fast ein klassischer Fall dafür jetzt sofort aufzuspringen, mit dem Finger auf Yukiko zu zeigen und Fail zu schreien, aber sowas würde Tora nie tun. Stattdessen war sie in dem Moment erschrocken und überlegte was sie tun sollte. Da kam etwas auf Yukiko zu und sie war zu langsam es abzufangen bevor es sie traf... Doch nun kam ihr ein richtiger "Held" zuvor. Egal, Tora wollte trotzdem nicht dass das Ding auf den Boden fiel. Während Teysaru grade heldenhaft Yukiko aus der Bahn warf, rannte auch Tora los um es abzufangen. Es war groß, aber Tora hoffte es fangen zu können. Auf einem Bein hopste sie darauf zu, fing es mit den Armen auf und stoppte total abrupt mit einem wirklich merkwürdigen Blick. Das war eine Mischung aus erschrocken, irritiert und verwirrt. Tora schaute an sich herunter... und in den Händen hielt sie einen Eimer voll mit Wasser. Nicht ein Spritzer war daneben gegangen und der Eimer war grade mal so schwer, dass er eine kleine Beule auf Yukikos Kopf hinterlassen hatte. Ihr Blick wanderte zu dem Eimer, dann zu Yukiko und Teysaru, welcher den zierlichen Körper heldenhaft in den Armen hielt. Wieder zu dem Eimer zurück... In dem Moment wurde Toras Kopf ganz plötzlich erschreckend rot. Sie wirkte fast als würde sie gleich umfallen. Sie stellte den Eimer auf den Boden, zog sich den Schal ins Gesicht und schon eine Sekunden später schossen ihr Tränen in die Augen. Plötzlich hob sie den Finger total schlagartig und zeigte auf Teysaru und dann ... brach sie in höllischem Gelächter aus. Es war nicht laut, aber herzhaft. Ja, Tora lachte den armen ohnehin genug gequälten Jungen nun auch noch so richtig aus. Nach einigen Sekunden hielt sie sich schon den Bauch vor Lachen, während dicke Tränen ihre Wangen hinab liefen. "G...G...Gehts euch gut?" Doch schon während sie das aussprach, konnte sie ihr Gelächter kaum zurückhalten. Schon die Frage an sich war so lächerlich in diesem Moment. Tora sank auf die Knie und lachte noch einige Sekunden weiter... Als sie fertig war, wischte sie sich die Tränen aus den Augen und murmelte noch immer belustigt: "Nur ein verdammter Eimer..." Was war wohl gruseliger? Dass Tora grade bis zum Heulen gelacht hatte oder dass diese Situation an sich total bescheuert war?! Was auch immer, armer Teysaru...
 

Fukazawa Akio

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Jahrelanger Übung war es zu verdanken, dass Yukikos Teint sich nicht sofort von weiß zu scharlachrot veränderte. Das war ja mal eine heldenhafte Aktion... sie übersah die klassischste Falle in Verbindung mit Türen überhaupt - der Eimer darüber, den Trick hatte sie sogar schon mal in der Akademie benutzt - und Teysaru kam ihr heldenhaft zur Hilfe und rettete sie vor dem... Eimer. Tora währenddessen fing das Gefäß elegant auf und lachte sich einen Ast. Herrje, wollte nicht noch jemand ein Feuerwerk entfachen oder so etwas in der Art? Darauf hatte sie nämlcih gerade Lust, entweder ein Feuerwerk oder ein Rudel durchgedrehter Quietscheentchen, je nachdem, was einfacher zu besorgen war. Mit einem Seufzen tippte sie dem Jungen auf die Schulter, damit dieser sie wieder los ließ und rutsche kurz darauf zu Boden. Am besten würde es wohl sein, wenn sie diesen Zwischenfall einfach vergaßen, ein Kommentar wäre wahrscheinlich nur destruktiv. Schon allein deswegen, weil sie ja den Ort ihrer Begierde schon gefunden hatten, das Schlafzimmer, da sich in diesem laut den Angaben ihres Auftraggebers das Bild befinden müsste. Vorsichtiger als zuvor lugte die Ikari nun um die Ecke ins Zimmer hinein, aber konnte auch nach einer knappen Minute noch keine Falle ausmachen und da ihre Augen sie sonst auch nie im Stich ließen, beschloss sie, dass die Luft rein war.
Ein Schrittchen hinein und sie sah das, was der Grund für ihre Mission war, das ominöse Bild. Und mit einem Mal war ihr bewusst, was für ein Mann einen Ninjatrupp dazu beorderte, in sein eigenes Haus einzubrechen, um ein bloßes Bild zu stehlen: Ein verzweifelter Mann. Denn dieses Bild, das wohl eine Frau darstellen sollte, war einfach nur abgrundtief hässlich: Es sah nicht nur aus, als habe es ein Kleinkind unter Drogen gemalt, sondern vereinte zu allem Überfluss auch noch Farben, die am besten gar nicht existieren sollten und erst recht nicht nebeneinander. Lange, wohl theoretisch blonde Haare umrahmten ein Gesicht, von dem sich Yukiko einen Moment fragte, ob das ein Schwein, eine Kuh, ein Mensch oder vielleicht eine Kreuzung aller drei Arten darstellen sollte. Die Augen... nun ja. Die roten Lippen glichen eher einem konturlosen Farbklecks. Nachdem sie soweit gekommen war und registriert hatte, dass das Bild das verschwendete Augenlicht nicht Wert sei, blickte Yukiko stattdessen ihre Begleiter an und grinste leicht. Dann machte sie den Weg frei, sodass diese auch ins Zimmer kommen und das Kunstwerk bewundern konnten. Vielleicht fand einer der beiden ja Gefallen dran, dann konnten sie es ja behalten...
 
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Teysaru hatte Tora schon verhalten hinter ihrem Schal kichern gehört, was er zu diesem Zeitpunkt beinahe niedlich gefunden hatte. Sie war ihm in Erinnerung, wie sie künstlich zuckersüß lachte, um die Fassade ihrer letzten Mission aufrechtzuerhalten. Eigentlich war er immer der Meinung, dass ein Lachen, das ehrlich und direkt vom Herzen kam viel angenehmer sein müsste als ein gestelltes. Aber wieder einmal trat das Mädchen alles, was er zu wissen glaubte mit Füßen, indem sie auf ihn zeigte und einen Lachanfall sondergleichen bekam. Was genau war der Grund dafür? Gut, der Eimer hätte Yukiko mit Sicherheit nicht schwer verletzt, aber er war sich sicher, dass eine Dusche für die Genin auch nicht sonderlich angenehm gewesen wäre. Außerdem, wäre der Eimer herabgefallen, so hätten sie spätestens mit einem tropfenden, pitschnassen Mädchen Spuren hinterlassen, die es ja zu vermeiden galt. An sich war Teysaru also vollkommen überzeugt davon, alles richtig gemacht zu haben und die beste Entscheidung getroffen zu haben, die man in dieser Situation überhaupt treffen konnte - mit einigermaßen moralischen Idealen...
...aber warum lief er dann knallrot an und musste sich abwenden, damit sie nicht sah, wie seine Schultern begannen zu zittern? Eine Hand war zur Faust geballt und deren Zeigefingergelenk auf seine Oberlippe gepresst, unterdrückte Laute waren von ihm zu hören. Der Genin spürte, wie sich ein Druck in seinem Brustkorb aufbaute, genauso in seinem Kopf. Es war offensichtlich, dass der Junge da gerade mit einer Sache kämpfte, die nicht genau ersichtlich war, vor allem auch, weil er mit dem Rücken zu den beiden Mädchen stand und alles, was man sah, bebende Schultern waren. Was war nur in ihn gefahren? Hatte Toras Gelächter ihn etwa tief verletzt, war er gerade kurz davor in Tränen auszubrechen? Für einen Moment sah es tatsächlich aus, als würde er weinen, doch im selben Augenblick, in dem man einen Schluchzer erwartet hätte, konnte er sich nicht mehr länger beherrschen. "Nichts passiert ... Bwahaha!" Ja, er hatte gedacht, dass herzhaftes Lachen angenehmer war als künstliches. Aber das war es nicht. Es hörte sich genauso an. Der einzige Unterschied lag darin, dass Tora, obwohl sie ihn eigentlich verspottete, gerade gezeigt hatte, dass sie wahrhaftig etwas komisch finden konnte. Und so sehr sie sich über die Absurdität dieser Situation amüsierte, so sehr drang eben diese auch in seinen Kopf vor, und obwohl er sich gerade in Grund und Boden schämte, konnte er sich der Tatsache, dass er gerade heldenhaft ein Mädchen vor einem EIMER gerettet hatte und das nun einmal wirklich zum Schreien komisch war, nicht erwehren. Es war, als wäre er gerade besonders stilvoll auf die Nase geflogen. Das tat zwar weh, aber im selben Moment musste man darüber lachen. Und das tat der Junge. Er lachte, nicht so ausgelassen wie Tora, dazu war er vermutlich überhaupt nicht fähig, aber ehrlich und offen, ohne sich dafür zu schämen. Was konnte man auch an ihm kritisieren, nachdem die Ninjutsuka gerade unter Tränen abgebrochen war? Schlimmeres konnte er auch nicht bringen. Relativ schnell hatte er sich aber auch wieder eingekriegt und wandte sich unterdrückt kichernd wieder Yukiko zu, die das Ganze offenbar nicht halb so lustig gefunden hatte. Vielleicht hielt sie ihn jetzt auch einfach für verrückt, weil er sich selbst ausgelacht hatte. Oder man war zu geschockt, dass er überhaupt dazu fähig war, neben nervösem Gestotter und überflüssigen Argumentationen auch einigermaßen normal zu sein. Wie auch immer, der kurze Spaß war vorbei und jetzt ging es wieder um die Wurst. Das war ja noch immer eine Mission, und sie waren gerade knapp vor dem Ziel, befanden sie sich doch schon im Schlafzimmer. Also folgte er seiner Teamleiterin in Erwartung einer weiteren höchstgefährlichen Falle, doch der Eimer schien das Einzige gewesen zu sein, was die Ehefrau im Schlafzimmer deponiert hatte. Deshalb hob er den Blick vom Boden, nahm neben der Ikari Stellung an - und verzog das Gesicht zu einer überraschten, angewiderten Grimasse. "DAS ist es?...", fragte er, doch zugleich wusste er, dass dieses Etwas, was da an der Wand hing das Gemälde war. Schlagartig verstand er die Bitte des Mannes. Wer auch immer das gemalt hatte, war offenbar blind oder komplett untalentiert. Freundlich ausgedrückt. Auf eine groteske Art fesselte es durchaus den Blick des Betrachters und er fragte sich, was nur in jemanden gefahren war, das ins Schlafzimmer zu hängen. Kein Wunder, dass er es loswerden will. Würde das Teil neben meinem Bett hängen, bekäme ich auch Alpträume...
"Also...äh...interessant. Dann nehmen wir es mal mit, hm?" Teysaru räusperte sich und schaute Yukiko an, sich ein Grinsen verkneifend. Er war immernoch viel zu belustigt für seine Verhältnisse...
 

Inuzuka Ara

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Die Frage war… Lachte Tora den Jungen tatsächlich aus? Naja, Tora war ein bösartiges Miststück, das würde wohl jeder sagen, der sich mehr als fünf Minuten mit ihr beschäftigt hatte, aber war Teysaru wirklich der Grund dafür, dass sie so sehr lachte? Im Prinzip reichte schon die Tatsache, dass man glaubte einen Einbrecher mit einem Eimer Wasser aufhalten zu können um Tora zu belustigen. Aber diese heroische Rettungsaktion hatte ihr das Ganze irgendwie noch versüßt. Vor allem das Tora ihn einfach fangen konnte, zeigte doch dass Yukiko es sicher auch allein überlebt hätte. Warum also diese übereilte Reaktion des Jungen? Ach, eigentlich war es ziemlich egal. Es war lustig gewesen und Tora hatte lange nicht mehr Grund gehabt so sehr Lachen zu können. Sie war auch nicht der Typ der sonderlich viel lachte, denn ihr Humor war, wie man grade sehen konnte, nicht immer unbedingt ähnlich dem ihrer Mitmenschen. Die Kunoichi war gehässig und liebte Sarkasmus und Zynismus, was viele Menschen nicht mal so richtig begriffen… Die eigentlich wirklich schlimme Tatsache für Tora selbst war, dass sie sich nicht hatte beherrschen können. Vor Yukiko fühlte sie sich nicht mehr ganz so schlimm, denn die beiden Mädchen kannten sich ja eigentlich schon recht gut, aber vor Teysaru eine so schwache Leistung wie einen Lachkrampf darzubieten, nachdem sie ihm zuvor doch noch so sehr die kalte Schulter gezeigt hatte, war ihr schon recht unangenehm. Dass sie es bereute stand außer Frage, aber anders gekonnt hätte sie nicht…
Tora fragte sich viel mehr wie Yukiko sich nun fühlte. Zwar wurde nicht über sie gelacht, doch war sie das indirekte Opfer dieses kleinen Missverständnisses. Sie fragte sich ernsthaft ob das Mädchen gut damit klar kam, wenn ein Junge sie so anpackte. Nicht jedes pubertierende Mädchen kam mit sowas klar. Tora konnte das gut verbergen und wenn sie an ihre Grenzen stieß, artete es meist in Wutanfällen und Kampfsituationen aus, aber so ein Mensch war Yukiko nicht. Sie schien zwar irgendwie schon gehässig zu sein, aber niemals so sehr wie Tora und wenn dann eher heimlich als offensichtlich. Tora war sich sicher, dass das Mädchen das nötige Selbstvertrauen hatte, doch konnte man Yukiko eher mit einer Schlange vergleichen. Leise, böse und hinterlistig… So schätzte Tora sie zumindest ein. Tora war zweifelsohne der Tiger, direkt, bösartig und hin und wieder sogar richtig brutal. Raffiniert waren sicher beide Mädchen… Und was war Teysaru? Er hatte was von einem treudoofen Hündchen… Eigentlich eine Art Mensch die Tora nicht so besonders mochte und die eher zu den Menschen zählte, die sie gern von sich fern hielt. Aber irgendwas hatte der Junge, oder Tora begann eine Schwäche für so mickrige, schwächliche Lebewesen zu entwickeln… Schwer zu sagen!
Eigentlich war das alles nicht mal mehr wirklich relevant, denn nun hatten die Genin den schwierigsten Teil überhaupt hinter sich. Nachdem sie diese ganzen beknackten Fallen überstanden hatten, ja sogar den Eimer of Doom, waren sie an ihrem Ziel angelangt: Das Bild. Während Tora noch immer recht belustigt da stand und mit den Füßen leicht vor und zurückwippte, wartete sie darauf, dass Yukiko deutlich machte wo es war. Doch noch bevor dies geschah, passierte etwas anderes merkwürdiges. Toras Blick wich leicht zur Seite und sie sah in das Gesicht von Teysaru, denn dieses färbte sich grade in knalligem Tomatenrot. Was war los mit ihm? Seine Faust ballte sich auch und er schien irgendwie wütend zu sein oder? Immerhin zitterte er nun auch noch! Hatte Toras Gelächter etwa eine gewisse Wut in Teysaru geweckt? Wer nun dachte, dass sie davor Angst hätte, lag falsch. Wäre Tora nicht grade wieder bei ihrem monotonen Gesichtsausdruck angekommen, hätte sich ein schelmisches Lächeln auf ihren Lippen gezeigt. Teysaru wütend… Das konnte doch richtig interessant werden. Vielleicht ging er in seiner blinden Wut sogar auf die Kunoichi los. Ohhhh das wäre spannend! Tora stemmte die Hände in die Hüfte und schaute ihn an. Leider wirkte er dann mehr so, als würde er gleich anfangen zu heulen… Zu früh gefreut hm? Als er begann zu lachen, fühlte Tora sich komisch. Sie war verwirrt, aber es gefiel ihr, dass der Junge lachte. Wut wäre sicher interessanter gewesen, aber lachen war immerhin besser als heulen und Teysaru zeigte sich grade als richtige „Persönlichkeit“ im Vergleich zu sonst. Wenn er offener war, war er noch viel erträglicher als sonst. Während der Junge schon damit beschäftigt war sich zu Yukiko zu gesellen, schmunzelte Tora leicht und folgte ihm. Sie klopfte ihm auf die Schulter und lächelte ihn an. Sicher gruselig, huh? Nunja, irgendwie musste sie ja deutlich machen, dass es viel besser rüber kam, wenn er kein Weichei war… oder? Egal, denn nun fiel Tora das Gemälde ins Auge und ihr Lächeln verstummte. Eine Sekunde lang war der monotone Gesichtsausdruck da, doch dann konnte auch Tora sich nicht mehr halten und schaute das Bild etwas angewidert an. Sie musterte es einige Sekunden lang und konnte gar nicht fassen, dass ein Mensch das gemacht haben konnte. Selbst ein Hund der sich auf diesem Bild verewigt hätte, hätte es besser gemacht… Mo-Mo-Moment! Wieso hatte Tora grade ein Bild im Kopf wie Teysaru sich mit Hundeohren auf einer Leinwand erleichterte?! Egal. Toras einzige Äußerung dazu war: „Es grenzt schon wieder fast an Kunst so unglaublich scheiße zu malen…“ Sie deutete mit dem Finger auf die grässlichen Farben und sagte: „Wenn ich das so sehe, will ich es nicht mal anfassen, weil ich nicht weiß wie und womit man so etwas überhaupt zu Stande kriegt…“ Es schauderte ihr, wenn sie da so lange hinschaute und die Härchen auf ihrem Arm stellten sich auf. Dieses Bild war eine Vernichtungswaffe, ganz bestimmt. Vielleicht sollte man es verwenden um gegen Shirogakure in den Krieg zu gehen… Tora konnte sich fast schon bildlich vorstellen, wie die Shinobi reihenweise sich erbrechend zusammenbrachen und auf allen Vieren, panisch nach Hilfe schreiend, flüchteten. Was für ein schönes Bild… Warum war Toras Fantasie heute so präsent? Fast etwas erschreckend… Während Tora das Gemälde weiter anstarrte und so langsam der festen Überzeugung war, dass dieses Bild einem schrecklichen Unfall ähnelte, weil man den Blick einfach nicht lösen konnte, achtete sie auf gar nichts bis… Klare und deutlich laute Geräusche aus der unteren Etage hörbar waren. Es klang nach hohen Schuhen, die heftig über den hölzernen Boden stolzierten. Schon am Gang war zu hören, dass hier jemand ordentlich angepisst war. Wenige Sekunden später hörte man eine unangenehme und schrille Stimme wild herumwettern. Sie wütete zwar unglaublich laut, aber sprach so schnell, dass man den Kontext ihrer Worte einfach nicht verstehen konnte! Aber es war auch scheißegal war sie eigentlich wollte, denn schon allein dass man sie hörte, machte deutlich, dass sie verschwinden mussten. Aber nun wo Tora ihre Stimme nun so hörte, konnte sie sich schon eher vorstellen, dass ein Mensch so etwas zu Stande brachte… Wer heiratete eine solche Frau? Da wäre ja selbst Tora eine bessere Wahl und das gestand sie sich in dem Moment sogar selbst ein! Die Kunoichi versuchte schnell zu reagieren. „Yukiko, hast du eine Ahnung wie wir schnellstmöglich wegkommen? Ein günstiger Ausgang durch ein Fenster oder so?“ Tora nahm das schreckliche Bild schnell herunter und drückte es Teysaru in die Hand. „Nimm das.“, erklärte sie knapp und machte sich schnell auf den Weg den Eimer so zu positionieren, dass man rein trat, sobald man das Zimmer betrat… Dies könnte ihnen vielleicht etwas Zeit verschaffen. Also Yukiko, wie solls weiter gehen?
 

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Nur um das noch einmal festzuhalten, Yukiko empfand schlichtweg gar nichts, als Teysaru sie vor dem schrecklichen, bösen Eimerchen rettete. Sie hatte einen Fehler gemacht, der Junge hatte überreagiert, Tora und er selbst hatten einen Höllenspaß. Konnten sie nun wieder ernst werden? Sie waren hier in einem fremden Haus, das sie infiltrieren sollten und die beiden hatten nichts besseres zu tun, als die Stille mit verräterischen Geräuschen zu füllen. Pff... und da hatte sie gedacht, sie habe einen amateurhaften Fehler gemacht... Es gefiel ihr gar nicht, dass die beiden für diesen kurzen Augenblick jegliche Deckung aufgaben und zu vergessen schienen, dass sie die Mission trotz Erreichen des Zielortes noch lange nicht abgeschlossen hatten. Das passte ihretwegen zu Teysaru, von dem sie so langsam das Gefühl bekam, dass er zwar freundlich und hilfsbereit, aber nicht so besonders schlau war, aber eigentlich nicht so sehr zu Tora. Diese war zwar überhaupt nicht wie sie selbst, aber auf andere Weise gewitzt und durchaus schlau - zumindest hatte sie das so angenommen. Dieser kleine Vorfall würde sie auch nicht vom Gegenteil überzeugen, auch wenn sie das braunhaarige Mädchen momentan eher weniger verstand. Aber gut. Auch sie kriegte sich wieder ein, nur um dann beim Anblick des tatsächlich ein wenig lachhaften Bildes erneut laut zu werden. Na ja. Es war halt eher schrecklich, als lustig, und ein Armutszeugnis noch dazu, schließlich sollte man bei einem solch fatalen Level künstlerischer Begabung besser keiner noch unschuldigen Leinwand zu nahe kommen. Vielleicht hatte sie damit aber auch eine psychische Besonderheit, eine Störung des Selbstbildes zum Beispiel, andeuten wollen. Vielleicht sah sie sich wirklich als dieses… Wesen da. Das wiederum wäre dann sicherlich für einige Psychotherapeuten interessant.
So gesehen hatte sie- trotz der doch eher einfachen Mission- ein wirklich amüsantes Team abbekommen. Zum einen Teysaru, der der wohl sympathischste der drei war, Taijutsu liebte und ansonsten wohl manchmal eher instinktiv als mit dem Hirn arbeitete, zum anderen Tora, die durchaus was Böses an sich hatte. Ja, auch wenn Yukiko das Mädchen immer mehr zu mögen begann, musste sie sich das eingestehen, Tora hatte so ihre miesen Seiten. Aber jene hatte die Ikari genauso, was sie ebenso wusste. Beispielsweise juckten ihr seit der Chaosmission nach Konoha die Finger danach, irgendeinen der dortigen Shinobi in die Finger zu bekommen. Die nächste Chance wäre wohl das Chuuninexamen und bis dahin – konnte ja noch dauern, bei den Organisatoren – würde sie sicherlich so einen Berg an Erfahrung im Vergleich zum letzten Mal dazugewonnen haben, dass sie einen der kleinen Konohas sicherlich ganz böse in die Pfanne würde hauen können… und es würde ihr ja so einen Spaß machen. In Vorstellungen einem Konohanin ganz langsam ein Auge rauszupfend, grinste sie leicht und fuhr mit dem Finger über die bemalte Leinwand. Nicht mal eine wirkliche Struktur in den Erhebungen und Senkungen konnte man feststellen, das schien wirklich alles willkürlich. Sie seufzte. Sowas konnte man sich aber auch nur leisten, wenn man den anderen komplett im Griff hatte, sie selbst hätte das Ding einfach kommentarlos verschwinden lassen- und zwar ohne einen Ninjatrupp zu engagieren.
Dummerweise wurden ihre mehr oder weniger tiefsinnigen Gedanken kurz darauf von einem ungeplanten Lärm in Richtung Diele gestört. Erschrocken wirbelte sie herum und starrte zur offenen Tür hinüber. Sie konnten noch nicht zurück sein, das war vollkommen unmöglich! Wie… doch das Gekeife der Dame auf ihren hochhackigen Schuhen erklärte alles. Die Dame war wohl wählerisch, so wählerisch, dass sie das Restaurant schon verfrüht verlassen hatten, da sie es wohl nicht mehr aushielt. Nun ja, nicht allen gefielen die Edelschuppen Soragakures, Yukiko konnte das nicht beurteilen, sie hatte noch nie auch nur den Fuß über die Schwelle eines solchen setzen können. Vielleicht irgendwann später, wenn sich ihr Beruf mal bezahlt gemacht hätte. Jedenfalls hatten die drei nun ein kleines Problem, namentlich, wie sie am besten aus dem Haus entwischten. In Gedanken ging Yukiko so schnell wie möglich alle möglichen Fluchtwege durch, während sie schon einmal die ersten Anweisungen losließ: „Henge no Jutsu, beide. Irgendwelche Klischeeeinbrecher, bitte.“ Aus dem Konohafiasko hatte sie zumindest gelernt, dass dieses Verwandlungsjutsu Gold Wert sein konnte, wenn man es denn benutzte. Das nächste Fenster, dass sich zum Ausbrechen eignen konnte, weil es abseits der direkten sich von der Straße war… war drei Räume weiter, den Gang entlang. Okay, das hieß, sie mussten nur drei Räume schaffen, bevor das Ehepaar hier hereinplatzte. Das sollte zu machen sein.
„Folgendermaßen, hört gut zu: Die beiden scheinen außerplanmäßig früher gekommen zu sein. Die nächste Möglichkeit, hier herauszukommen, ist ein Fenster im Raum drei Türen den Gang abwärts, da sind wir noch nicht vorbeigekommen. Nehmt das Bild und verschwindet dadurch, wenn ich euch ein Zeichen gebe.“ Die Ikari hörte, wie sich Schritte näherten, hörte ein leises Piepsen, und ein entnervtes „Du und deine Paranoia aber auch…!“ Die beiden waren schon verdammt nah dran… Yukiko hastete zur Tür und spähte mithilfe ihres kleinen Spiegels um die Ecke. Ja, das war nah genug. So schnell sie konnte formte sie einige Fingerzeichen, während sie darauf achtete, ob Teysaru und Tora sich auch brav verwandelt hatten und konzentrierte ihr Chakra nebenbei. Itsuwari no Sento! Einen Moment später schrie die Frau ihres Auftraggebers schrill auf und zeigte in die leere Luft. „Einbrecher! Von wegen ich mit meiner Paranoia, Hohlkopf!“ Die Ikari selbst machte einen kleinen Schritt aus der Tür und winkte ihrem Auftraggeber zu, hielt dann den Finger vor die Lippen und lächelte. Der Mann schien zwar eine Sekunde lang verdutzt, verstand dann aber und guckte – nun aber wirklich ziellos – ebenso in die Luft, dorthin wo seine Frau hinzeigte. Diese sah nämlich, wie eine vermummte Gestalt mit ihrem Bild, ihrem Meisterwerk!, auf das Geländer sprang und hinunter in die Diele verschwand. Mit einem erbosten Gekreisch machte die Frau auf der Stelle kehrt und rannte die Treppe hinunter, auf den Einbrecher zu, dem würde sie es noch zeigen! Währenddessen nickte Yukiko mit dem Kopf in Richtung der dritten Tür, hinter der sie besagtes Fenster wusste, um ihren Teammitgliedern das Zeichen zum Aufbruch zu geben. Ihr Auftraggeber wusste logischerweise, dass hier Shinobi einbrachen, er hatte ihnen die Erlaubnis gegeben. Die einzige Person, die getäuscht werden musste, war darum seine Frau, die gerade mit ihren Stöckelschuhen dem imaginären Einbrecher hinterher wetzte und ihn demnächst aus den Augen verlieren würde – war aber auch wirklich dunkel da unten.
Sie selbst würde bis zu dem Punkt, an dem sie ihr Jutsu löste, hier stehen bleiben müssen, da sie sich zu sehr auf die Aufrechterhaltung der etwas anspruchsvolleren Täuschung konzentrieren musste, aber die anderen beiden sollten eindeutig schon einmal vorgehen. Das Fenster in dem angewiesenen Raum sollte einfach zu öffnen sein.
 
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Teysaru blieb kaum Zeit Toras Schulterklopfen, gekoppelt mit ihrem unheimlichen Lächeln zu verarbeiten, da begannen sich die Ereignisse zu überschlagen. Die Schamesröte, die sich soeben ihren Weg in die Blutgefäße seiner Wangen gebahnt hatte, zog sich wieder zurück, nur um durch das ausgeschüttete Adrenalin wild durch seinen Körper zu zirkulieren. Er geriet nicht in Panik, ganz und gar nicht, so schnell er auch mental begann schreiend im Kreis zu rennen, wenn Tora ihn angrinste oder berührte, so ruhig konnte er bleiben, wenn er sich kurz davor sah, dass dies hier seine erste gescheiterte Mission sein würde. War es nicht absolut paradox, dass das Mädchen ihm mehr Angst machte als jede andere nahende Gefahr? Was hatte sie nur mit dem Jungen angestellt? Wieder einmal rätselte der Genin an dieser Frage herum, und wieder einmal fand er einfach keine Antwort darauf, wieso sie gerade auf ihn diese eigenartige Wirkung hatte. Im Moment durfte er aber auch nicht sonderlich darüber nachdenken, was genau den Drang in ihm auslöste, sie auf keinen Fall zu enttäuschen, denn nun war es an der Zeit, diesem auch nachzukommen und sein Bestes zu geben, damit die Mission, die gerade in großen Schwierigkeiten steckte, doch noch gerettet werden konnte. Denn dass sie kurz davor war den Bach runter zu gehen, dass war offensichtlich. Teysaru registrierte im selben Moment wie die beiden anderen die Schritte und das Gekeife der Ehefrau, das ihn irgendwie an seine Mutter erinnerte, wenn er schmutzig vom Training nach Hause kam. Ein kalter Schauer jagte seine Wirbelsäule hinab, als er daran dachte, wie sie dann auf ihn zugerannt kam, während er erstarrt in der Haustür stand wie ein Kaninchen vor der Kobra, doch zugleich riss seine Erschauerung den Jungen glücklicherweise auch aus seiner Trance. Tausende Gedanken hatten sein Gehirn überschwemmt, der Großteil davon pessimistisch und voll Schuld. Natürlich war er Schuld daran, das ihre Zeit nicht reichte. Wenn er diesen beknackten Baumlauf draufhätte, wäre es nur eine Frage von Sekunden gewesen über das Stolpernetz zu gehen. Wenn er nicht den Helden gespielt hätte, wäre Yukiko geduscht worden, aber Tora hätte keinen Lachanfall bekommen (vermutlich?) und sie wären einfach dank der Professionalität der Ikari weitergegangen, hätten sich das Gemälde geschnappt und wären schon längst weg! Teysaru konnte kaum glauben, dass er trotz all seiner Bemühungen, alles richtig zu machen, am Ende so falsch gehandelt hatte, wie man nur handeln konnte. Für einen Moment wollte er einfach ein Fenster einschlagen und rausspringen, um der Schmach zu entgehen, doch das konnte er nicht. Er musste die anderen beiden unterstützen. Schon wieder war er in seine Gedanken abgetaucht.... Reiß dich mal zusammen und hör mit dem Selbstmitleid auf! Du kannst deinen Kopf zu Hause gegen eine Wand hämmern...
Der Akt des Eigentadels half ihm merkwürdigerweise wieder einmal zurück in die Welt der Lebenden, weswegen er gerade noch mitbekam, wie Tora ihre Teamleiterin fragte, was sie nun tun sollten, woraufhin sie auch schon das Bild des Grauens in seine eigenen Hände drückte, die sich beeilten, es sicher in seinen Armen zu verwahren. Hrm, ob es wohl beschädigt werden durfte? Der Genin war versucht es der Handlichkeit halber ein paar Mal zu falten, doch erst einmal würde er es ganz lassen, bis es zu sperrig wurde. Der Ehemann wollte es doch nur loswerden, oder? Trotzdem gab es soweit er wusste keine Erlaubnis, es zu Müll zu verarbeiten. Hätte er vielleicht einmal fragen sollen, hm? Eigentlich ja egal. Sachschäden waren bei Missionen doch immer zu vermeiden. Als Erstes wurde das Teil einmal an seine Beine gelehnt, während Teysaru Yukikos Befehl nachkam und ein Fingerzeichen formte, um durch das Henge no Jutsu,Grundlagen konnte er schließlich auch, und wenn es nur ein Akademiejutsu war, zu einem schmierig aussehenden Mann mit einer extrem stereotypischen Strumpfmaske wurde, da er nicht genau wusste, wie das Gesicht eines klischeehaften Verbrechers auszusehen hatte. Er hatte einfach die ersten Dinge, die ihm im Falle eines Einbrechers einfielen, kombiniert. Nun sah er wirklich aus wie jemand, der es nötig hatte irgendwo einzusteigen und sich seinen Lebensunterhalt mit dem Rauben von wertvollen Dingen zu verdienen. Kaum war er fertig und hatte das Bild wieder an sich gepresst, begann die Ikari damit, ihre weitere Vorgehensweise zu erläutern. Das meiste davon hatte er sich selbst ausgerechnet, doch die Information mit dem Fenster war Gold wert. Der kräftige und bewegliche Teysaru kletterte in seinen Trainingseinheiten regelmäßig auf Bäume und andere Gebilde, die sich anboten. Das Verlassen eines Hauses durch das Fenster wirkte da beinahe wie ein Kinderspiel. Wenn er sich nicht irrte...wäre ja nicht das erste Mal, bei dem das Schicksal ihn damit erfreute, dass er sich komplett zum Deppen machen durfte. Sie wollte ihnen beiden ein Zeichen geben, also wartete er geduldig, bis sie begann Fingerzeichen zu formen und sie beide kurz ansah. Dem Genin dämmerte es, dass jetzt gleich eines ihrer Genjutsus zuschlagen würde, also war er dementsprechend gespannt, was das zierliche Mädchen denn nun eigentlich wirklich auf dem Kasten hatte. Da er aber nicht viel von Genjutsus verstand, waren sie doch so ziemlich das Gegenteil von Taijutsus, zuckte er heftig zusammen, als die Frau von Einbrechern plärrte. Während des kurzen Moments, den er brauchte, um zu raffen, dass seine Chefin soeben eine geschickte Illusion erschaffen hatte und nicht Tora und er gemeint waren, schien sein Herz stehen zu bleiben. Letzendlich kapierte er es natürlich, schämte sich direkt, weil er so lange gebraucht hatte, und wartete auf das vereinbarte Zeichen, während seine Hand, die zwischenzeitlich begonnen hatte zu schwitzen den Rahmen des Gemäldes umklammert hielt. Die Gebärden der Leiterin ihrer Mission verrieten ihm, dass sie sich gerade mit dem eingeweihten Ehemann abklärte, und kurz darauf hörte er, wie die Frau erst loskreischte und dann die Treppe herabpolterte. Jap, sie erinnerte ihn definitiv an seine Mutter. Vielleicht führte sie ja ein Doppelleben. Irgendwie passte diese Paranoia ganz ausgezeichnet zu Frau Yotuishe...halt, hatte er etwa soeben einen Scherz gemacht?! Diese Aufregung machte ihn langsam verrückt. Er wollte einfach nur aus diesem blöden Haus raus und das Gemälde irgendjemanden in die Hand drücken. Deshalb atmete er auch erleichtert, aber leise, auf, als sie endlich das Zeichen erhielten. Er preschte auch direkt los, den Duft der Freiheit schon riechend, doch noch stockte er kurz, als er bemerkte, dass sich das Mädchen nicht bewegte. Vermutlich war das Jutsu anstrengender als er dachte, und sie hatte nur eine gewisse Entfernung, damit sie es auch lösen konnte. Irgendsoetwas musste es sein, er kannte sich ja nicht aus, doch trotzdem war er mehr als beeindruckt von ihr. Es war nützlich einen Genjutsuka dabeizuhaben, das wusste er jetzt. Du wärst auch nützlicher, wenn du dich mal von der Stelle bewegen würdest, du Trottel! Ohne einen weiteren Gedanken an seine Teamleiterin zu verschwenden, denn die würde sicher nachkommen, außerdem war soeben das Gemälde die Sache mit der höchsten Priorität, hetzte er also drei Türen weiter, schlüpfte hinter Tora durch die ausgewählte Tür und stand nun in dem Raum mit dem Fenster in den Erfolg. Also zögerte er auch nicht lange und betätigte den Fensterhebel (natürlich mit der Bandagen-Hand), um es kraftvoll aufzustoßen. Jetzt musste er nur einen Moment lang überlegen und nach unten schauen. Sollte er das Gemälde werfen, es an sich binden, oder würde es genügen, wenn er es sich unter die Achsel klemmte? So rasch er konnte ging Teysaru im Kopf alle Möglichkeiten durch und entschied sich schließlich dafür, es einfach fest zu umklammern. Auch wenn es sinnlos war und er das Gemälde einfach hätte zerknüllen können wie einen Papierball, wollte er soetwas nicht tun, bevor man die Erlaubnis dafür erteilt hatte. Am Ende wurden sie noch gefasst und mussten das sicher sauteure Stück ersetzen, worauf er nicht allzu scharf war - wegen der Ästhetik konnte der Frau doch wirklich nicht viel daran liegen, deswegen hatte es sicher ein Vermögen gekostet. Also würde er jeden Spott von Tora einfach ignorieren, wenn sie ihm vorwarf, dass die Aktion überflüssig war. Überrascht über seine plötzliche Gleichgültigkeit, die sicher nur bedingt war durch das Adrenalin, schwang er sich, einen Arm auf dem Fensterbrett, in den Abend hinaus. Die frische Brise war angenehm an seinen Armen und den Haaren und ließ ihn einen einigermaßen kühlen Kopf bewahren. Sie befanden sich im zweiten Stock, und der Junge genoss gerade, dass er am Fenstersims hing, die Füße in die Hauswand gedrückt, und ausrechnete, ob er es riskieren konnte, kontrolliert abzuspringen. Teysaru war groß, sie waren nur eine Treppenhöhe vom Boden entfernt und er war ein Taijutsuka. Außerdem drängte die Zeit. Also brachte er das Gemälde in eine Position, von der aus er es nicht zerquetschen würde, atmete tief durch, ließ los und rauschte dem Boden entgegen. Im letzten Moment rollte er sich auf dem harten Untergrund ab, selbst verwundert über sein gutes Timing, und bog trotzdem das Bild ein wenig und schrammte damit über den Boden, doch mehr als eine kleine Druckstelle und einen Kratzer am Rahmen bekam es nicht ab. Auch Teysaru hatte sich nicht schwer verletzt, dachte er jedenfalls, eigentlich achtete er im Moment überhaupt nicht darauf, ob er sich aufgeschürft hatte, sondern erkannte nur, dass er noch laufen konnte und tat eben dies auch, und zwar in Richtung der nächsten Wand. In den Schatten gedrückt blieb er stehen und wartete darauf, bis Tora nachkam. Und hoffentlich auch Yukiko. Mann, wenn er jetzt einen idiotischen Fehler gemacht hatte...wenn er zu weit vorgegangen war? War er treulos? Ein wenig keuchend lehnte er den Hinterkopf an die Wand und schloss die Augen, denn langsam begann die Aufregung abzufallen und die Panik kam zurück, die Panik, irgendetwas falsch gemacht zu haben. Eigentlich konnte es doch nicht so einfach gewesen sein? Er konnte nicht alles richtig gemacht haben! Blieb nur auf Tora zu warten und sich von ihr erklären zu lassen, was er versiebt hatte. Dass er aber auch gar kein Selbstvertrauen hatte...


 

Inuzuka Ara

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Nur die Ruhe, nur die Ruhe. Das Letzte was sie nun gebrauchen konnte, war wohl dass sie den Kopf verloren. Vielleicht würde man glauben, dass eine Perfektionistin wie Tora im Angesicht einer solchen Gefahrensituation tatsächlich den Kopf verlor, doch momentan zeigte sie sich recht ruhig und nachdenklich. Es dauerte einen Moment bis die Genin klare Gedanken über das Geschehen fassen konnte, doch Tora wollte natürlich wie immer absolut nichts außer Auge lassen. Das was Teysaru durch den Kopf schoss, kam der Genin hingegen gar nicht in den Sinn. Natürlich war ihr Lachanfall irgendwie unprofessionell gewesen, doch so etwas empfand sie als halb so wild. Immerhin hatte er nicht einmal ein paar Minuten gedauert und außerdem war ihr Gelächter nicht laut genug gewesen die Nachbarn zu allarmieren. Vielleicht hatte Teysarus kleine „Rettungsaktion“ die Genin etwas Zeit gekostet, aber so hatten sie nicht die ganze Umgebung und vor allem Yukiko nass gemacht. Fakt war, dass Tora, selbst wenn sie an dieser Stelle einen Fehler gemacht hätte, sich diesen nicht eingestanden hätte. Warum war schwer zu sagen, vielleicht war momentan ihre Laune einfach viel zu gut. Aber Teysaru hatte wohl Recht damit, dass eine Tora mit guter Laune irgendwie unheimlich war…
Dennoch zeigte ihr Kopf sich als erstaunlich leer und funktionstüchtig. Während andere Genin nun sicherlich in Panik verfallen wären, machte Tora sich noch Gedanken darüber, wie man der Konfrontation noch entwischen konnte. Sicher war das mehr Yukikos Aufgabe als ihre, doch sie waren ja immerhin ein Team nicht? Das unerträgliche Geplärre der älteren Dame machte den Aufenthalt ja nicht wirklich unbedingt angenehmer… Das Geklirr der hohen Schuhe auf dem Boden scharrte sich fast unerträglich in den Kopf der Yamamoto. Erst Yukikos Anweisungen holten Tora wieder aus dem Gedanken heraus diese Frau zu belauschen und genauer unter die Lupe zu nehmen. Neugierig war sie ja… Nach den Anweisungen schielte Tora einen kurzen Moment lang in Richtung Teysaru. Ihr Problem: Wie sah ein Klischeeeinbrecher eigentlich aus? Doch schon wenige Sekunden nachdem er es getan hatte, folgten von Tora einige fixe Handzeichen und Dank dem Henge no Jutsu neben Teysaru stand ein „Klischeeeinbrecher“ aus Toras Sicht. Es war ein weiblicher Einbrecher, immerhin wäre es ja irgendwie fast schon frauenfeindlich wenn man sagte, dass es nur weibliche Einbrecher gab! Frauen gehörten schon lang nicht mehr in die Küche hinter den Herd und in die Kinderpflege! Nein, Frau von heute war auch… Einbrecher… Etwas worauf man stolz sein sollte…? Ansonsten unterschied sie sich nicht viel von der Darstellung von Teysaru, das übliche Einbrecherbild eben, nur mit Brüsten. Zurück zum Geschehen: Tora hörte aufmerksam zu was Yukiko zu sagen hatte, als die zwei Einbrecher vor ihr standen. Die beiden schienen früher zurück zu sein? Sicher waren sie das, doch genauso wenig wie die anderen beiden Genin wusste Yukiko scheinbar wieso. Es war egal, denn sie würden diese Mission auch so erfüllen. Erschwerte Bedingungen waren das wohl kaum für so starke Genin oder? Zumindest bildete Tora sich ein es hier mit gleichwertigen und starken Genin zu tun zu haben. Sie wusste, dass Teysaru sicher noch nicht so stark war wie sie, doch ihn schätzte sie als Person sehr und dass Yukiko ihr etwas voraus hatte, zeigte schon das Chuuninexamen, an dem sie teilgenommen hatte. Natürlich sagte der innere Schweinehund noch immer, dass Tora besser war als sie. Skrupelloser war sie sicherlich noch, aber das konnte Yuki ja sicher noch lernen… Egal, zurück zum Geschehen. Sie prägte sich den Fluchtweg genau ein und wartet aufmerksam auf das Zeichen der Ikari. Doch beinahe driftete sie dabei etwas ab…
Sie hörte den Mann seine Frau entnervt anschreien. Sicherlich war diese Frau wirklich ein Aas. Tora hörte sie wüten und brüllen und die Strenge in ihrer Stimme war kaum zu verkennen. Ja, einen Moment fragte sich die Genin, ob sie auch so ein schreckliches und widerliches Aas war… Während sie sich Gedanken darüber machte, schien es einen Moment lang völlig ruhig um sie zu werden. Was wenn alle anderen sie hassten, weil sie so war? Sonst war ihr das doch auch egal! Es war doch immer besser, wenn ihr keiner zu nahe kam, oder?! Was auch immer… Als sie jedoch hörte, wie die Frau nach Einbrechern quiekte, zuckte auch Tora einen kurzen Moment zusammen, bis sie sich jedoch wieder an Yukikos Genjutsu erinnerte. Tora wusste selbst wie stark diese sein konnten, denn sie hatte schon mal in einer kleinen Flammenhölle der Genin gesessen. Wirklich unangenehm… Aber der imaginäre Einbrecher kam ihnen wohl in dem Falle zu Gute. Dann folgte jedoch das Zeichen und fast schon schneller als Tora gucken konnte, preschte Teysaru davon. Wow, er war tatsächlich etwas fixer als sie gedacht hatte. Sie wusste nicht wann Yukiko ihr folgen würde, doch sie wusste, dass diese wusste was sie tat und so machte auch die zweite Genin sich schnell auf den Weg. Diesen hatte sie sich immerhin ganz genau eingeprägt und so folgte sie stur der Anweisung. Auch sie lief so schnell sie konnte an den drei Türen vorbei und kam erst nach Teysaru an dem Fenster an, welches dieser aufgestoßen hatte. Vorsichtig schlüpfte sie hindurch und überlegte einen Moment ob sie es so weit offen lassen sollte. Sicher konnte Yukiko das Fenster selbst noch einmal aufstoßen, auch in jeglicher Hast, aber sie war sich nicht sicher, ob es der Frau nicht vielleicht ins Auge fallen könnte. Sie schob es ein wenig zu, sodass es vom weiten so wirkte als wäre es geschlossen, aber aus der Nähe war deutlich zu erkennen, dass es geöffnet war. Natürlich mit dem Ärmel voran, immerhin wäre es eine Schande, wenn sie nun noch Spuren hinterließen, oder?! Tora war keine perfekte Taijutsuka und auch mit dem Klettern hatte sie es nicht so, aber naja… Da musste sie nun durch. Die Genin war immerhin doch gar nicht so ungeschickt und visierte eine Regenrinne an um sich an dieser vorsichtig herunter zu hangeln. Leider unterschätzte sie dabei ihr Gewicht etwas und rutschte an der Rinne nach unten. Damit dass es so schnell ging, hatte sie nicht gerechnet und noch dazu verlor sie den Halt. Sie war wirklich nicht gut im Klettern… Das Ende vom Lied war, dass Tora mit dem Hintern in einem Gestrüpp landete, wodurch sie durch die unsanfte Landung nicht nur einige Kratzer und Schrammen mitnahm, sondern auch den Henge nicht aufrecht halten konnte, doch das war ziemlich egal, denn sie flüchtete so schnell sie konnte hinter die nächstbeste Mauer und konnte somit sowieso nicht mehr gesehen werden… Als sie dahinter rannte, sah sie als erstes direkt den großen Teysaru, welcher grade seinen Kopf an die Wand lehnte und die Augen schloss. Irgendwie musste sie bei dem Anblick lächeln, doch das konnte er ja hoffentlich nicht sehen. Sie drehte sich wieder um und warf einen Blick um die Mauer herum und hielt Ausschau nach Yukiko… „Hoffentlich kommt sie bald…“, murmelte die Yamamoto sogar mit etwas besorgter Stimmlage, ehe ihr mehr oder weniger bewusst wurde, dass sie ja nicht allein hier war… Ihr Kopf bekam leicht rötliche Farbe und sie drückte sich die Hand vors Gesicht. „Nur die Ruhe, er kann das nicht sehen. Es ist weder sonderlich hell hier, noch kann er durch deinen Kopf gucken, also krieg dich ein!“ In dem Moment fiel ihr auf, dass sie ja auf den Hintern gefallen war. Sie richtete ihren Rock und den Rest ihrer Kleidung erst einmal sorgfältig, ohne sich großartig darüber Gedanken zu machen, dass sie jemand sehen konnte. Immerhin ging sie davon aus, dass es dafür viel zu dunkel war… Dann drehte sie sich zu Teysaru und wischte sich etwas Dreck aus dem Gesicht. Durch das blöde Gestrüpp hatte sie tatsächlich einige Kratzer im Gesicht… Naja egal, immerhin tat es nun nicht höllisch weh oder so. Tora schaute den Jungen einen Moment lang an und erinnerte sich, wie sie zuvor gelacht hatte… Es war ja nicht so gewesen, dass sie ihn tatsächlich ausgelacht hatte! Da lag er falsch! Doch das konnte sie ja nicht wissen. Aber dies bedeutete nicht, dass sie nicht ein schlechtes Gewissen hatte… Am liebsten wollte sie sich nun die flache Hand vor die Stirn schlagen und fluchen warum zur Hölle sie denn ein schlechtes Gewissen hatte? Tora hatte doch wohl überhaupt gar kein Gewissen!!! Nur die Ruhe, sie musste einfach denselben monotonen Gesichtsausdruck haben wie sonst… Vielleicht sollte sie ja… Ach was, so ein Schwachsinn… Tora kaute einen Moment lang auf ihrer Lippe und flüsterte dann recht trocken: „Nicht schlecht. Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell bist. Ist das Bild okay?“ Flüstern im Dunkeln war ein wirklich komisches Gefühl, aber naja… Da musste sie wohl durch. Immerhin wollten sie ja nicht entdeckt werden… Apropos entdecken… Wo blieb eigentlich die kleine Dame mit dem weißen Haar?
 

Fukazawa Akio

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Während Tora sich mit dem komplexen Thema ihres eigenen wenig ausgebildeten Gewissens beschäftigte und zugleich Besorgnis über den Verbleib Yukikos äußerte, stand diese immer noch im Eingang des Schlafzimmers und bebachtete durchaus amüsiert, wie die Hausherrin hinter dem imaginären Einbrecher her jagte. Sie hätte von einer Frau schon eher älterer Generation kaum solche Energie erwartet, wenn es um eine wirkliche, echte Verfolgungsjagd ging. Aber offenbar war sie nicht nur tatkräftig, wenn es um das Stellen von Fallen ging. Apropos Fallen... wie wären die beiden Bewohner des Hauses wohl über die Drähte gekommen? Sie wandte den Kopf zu den Elektrodrähten und sah... nichts? Wie hatten die beiden sie wohl entschärft? Einen Moment lang überlegte sie, dann fiel ihr wieder das ungewöhnliche Piepsen ein, das sie gehört hatte, als die beiden die Treppe hoch gingen. Also hatte die Dame wohl eine Art Fernsteuerung, die die Stromzufuhr unterbrach und gleichzeitig die Drähte einholte... Warum hatten sie das Ding nur nicht gehabt, als sie daran vorbeigeschlichen waren? Wie dem auch sei... langsam sollte sie sich auch mal auf den Weg machen, ansonsten würde sie es vielleicht nicht mehr schaffen, schließlich waren sowohl Tora, als auch Teysaru körperlich besser dran als sie selbst. Da sie davon ausging, dass sich ihre Illusion nun in dem dunklen, langen Dienstbotenkorridor befand und wusste, dass die Frau sie niemals einholen würde, löste sie sie und rannte im nächsten Moment schon in Richtung der Tür, die sie den beiden anderen als den sichersten Fluchtweg empfohlen hatte. Natürlich hatte sie damit Recht gehabt, die Grundrisse des Hauses hatte sie nämlich gründlich studiert, am Abend vor ihrer Mission. So liefen solche Abende immer ab, Yukiko arbeitete, damit sie auch ja kein Detail vergaß und bisher hatte das ganz gut geklappt. Anders war das natürlich, wenn jemand anderes die Mission leitete, da sie sich dann auf diese Person verlassen musste. Und das konnte aus Erfahrung gesprochen leider böse ausgehen, wenn besagte Personen zu leichtsinnig waren. Nein, natürlich ging es hier nicht um blutspritzende Vampire... Jedenfalls hätte sie sich an Kibos Stelle besser verhalten, da war sie sich sicher!
Nach einigen Momenten stand das weißhaarige Mädchen auch schon beim Fenster und blickte hinab. Da standen sie beide, Tora als Tora und Teysaru als Einbrecher, nun ja, so gesehen war Tora in Natur mieser als jeder Einbrecher, oder? Na ja, aber war es nicht auch das, was sie so an dem Mädchen mochte? Wer wusste das schon genau. Jedenfalls stand sie da nun und hatte mal wieder ein Problem. Yukiko war kein Anfänger mehr und sicherlich hatte sie schon einiges drauf, allerdings war dieses etwas vor allem auf unwirkliche Dinge und Illusionen gestützt und nicht auf körperliches Zeug. Und klettern lag ihr schon einmal gar nicht. Pff... aber wozu beherrschte sie denn Kinobori? Warum Tora das nicht benutzt hatte, wusste sie nicht, aber sie würde jedenfalls nicht den Regenrinnenexpress nehmen. Sie konzentrierte ihr Chakra und setzte den Fuß aufs Fensterbrett, dann den zweiten, hielt sich am Fensterrahmen fest und beförderte ihre Füße einen nach dem anderen an die Außenwand, bevor sie langsam abstieg. Noch zwei Meter vom Boden entfernt sprang sie ab und landete im Gras.
"Gut, jetzt müssen wir nur noch hier weg, am besten laufen wir einfach zur Straße und verwandeln uns in irgendwelche nachtaktiven Tiere a la großer Hund, also etwas, was man nicht als Einbrecher erwartet. Das Gemälde wiederum... könnten wir auch genauso gut zerstören, unser Auftraggeber will es eh nicht wieder haben." Aber beherrschte hier jemand Katon? Wahrscheinlich nicht. Also könnten sie es auch einfach... "Da das aber zu auffällig wäre... Gib das mal her." Sie streckte die Hand nach dem Gemälde aus und holte gleichzeitig mit der anderen eine noch leere Versiegelungsrolle heraus, die recht klein gehalten war. Diese könnte man als Hund bestimmt im Maul transportieren.
 
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Es gibt eine gewisse Nähe von so angenehmer Art, dass man sich wünscht, immer und überall mit dieser Person zusammensein zu können. Man würde alles tun, um sich direkt neben ihr aufzuhalten, denn man weiß, egal, was man sagt oder tut, es ändert nichts an der Meinung, welche diese von einem selbst hat. Es spielt keine Rolle, ob man soeben etwas furchtbar Dummes oder Intelligentes gesagt hat. Ob man mit geschlossenen Augen an einer Wand lehnt und sich mental gerade in einem Strudel aus Selbstzweifeln ertränkt. Teysaru fragte sich in dem Moment, ob er jemals eine solche Nähe gefühlt hatte - denn die, welche gerade zwischen der Genin und ihm bestand, war ihm alles andere als angenehm. Dabei hatte Tora ausnahmsweise im Moment sogar kaum von sich aus Schuld. Eigentlich war ihm im Moment niemand Recht, und wenn sein Vater - die Person, die er so ziemlich am meisten schätzte - neben ihm gestanden hätte. Er fühlte sich schuldig und dass er sich gerade echt sportlich abgerollt hatte, wohingegen er von Tora einen undefinierbaren Plumps gehört hatte, trug auch nicht zu seiner Gemütsfassung bei. Wie kam es eigentlich, dass er am Ende einer jeden Mission einfach nur angepisst und von sich selbst enttäuscht war? Es war doch alles super gelaufen, er hatte das Gemälde, die Frau hatte sie nicht entdeckt, wenn jetzt auch noch Yukiko kam, war das Ganze gegessen und sie konnten getrennter Wege gehen. Der Zufall würde ihn und Tora doch sicher nicht ein drittes Mal hintereinander zusammenführen...
Warum heiterte ihn das nur kein bisschen auf? Er bemerkte, wie sie sich ihm näherte, doch dann schien sie sich wieder zu entfernen und fragte, wo die Ikari blieb. Zusätzlich zu dem Herzklopfen und dem Angstzustand, der sich seltsamerweise immer einstellte, wenn sich das Mädchen mehr als zehn Schritte näherte, gesellte sich ein Lächeln, was insgesamt einen Gefühlscocktail ergab, den er selbst nicht zu enträtseln wusste. Ja, war sie wirklich dazu fähig, ehrliche Sorge gegenüber anderen zu empfinden? Teysaru öffnete die Augen wieder und nahm den Kopf von der harten Wand, um zu ihr zu blicken. Warum gestikulierte sie so in ihr Gesicht? Es war zu dunkel um klar zu sehen. Vermutlich war sie einfach ungeduldig und wollte etwas tun, um sich abzulenken. Jaha, manche Leute zupfen an sich herum, wenn sie nervös sind. Kann ja nicht jeder wie du Bauchschmerzen kriegen...Kurz darauf begann Tora noch wilder umherzugestikulieren, diesmal an ihrer Kleidung, und sogar ein Spätzünder wie Teysaru verstand jetzt, dass sie der Plumps von vorhin gewesen war und nun ihre beim Aufprall verrutschte Kleidung richtete. Also schaute er woandershin - schließlich beobachtete man keine Mädchen dabei, wie sie ihr Aussehen in Ordnung brachten, oder? Zudem war Tora so perfektionistisch, sie hätte es sicher nicht verkraftet, wenn jemand, der ihr so unterlegen war wie er, sie zerwuschelt und mit verrutschter Kleidung sah. Eigentlich schade. Wenn sie ihre dominante Art ablegte, hatte sie beinahe etwas Niedliches...etwas furchteinflößend Niedliches. Bestimmt war es fies zu sagen, dass ihm eine hilflose Tora besser gefiehl als eine herrschsüchtige, skrupellose Tora. Eigentlich sollte er überhaupt nicht über Gefallen und Missfallen nachdenken - im Endeffekt ging es ja nur darum, eine Mission zu machen. Er wollte sie ja nicht heiraten.
Eigenartigerweise zog sich nach diesem Gedanken ein Kribbeln in seine Nase, was nur bedeuten konnte, dass er darum gerade rot angelaufen war. Und mit dem Glück, das er hatte, war es doch nicht verwunderlich, dass die Genin genau in dem Augenblick fertig damit war, sich zurechtzuzupfen und ihn nun ansah. Sicher war es zu dunkel, um zu sehen, dass er rot geworden war, und sie konnte niemals wissen, warum - er wusste es ja selbst nicht - also schloss sie wenn dann ohnehin darauf, dass er sie bespannt hatte. Besser ging es doch nicht mehr...? Da er sie angestrengt nichtansah, sah er auch nicht, wie ihr eintöniger Gesichtsausdruck verrutschte. Er konnte sowieso nicht direkt in ihr Gesicht sehen, da es zu finster war. Aber hören konnte Teysaru noch sehr gut, und was er hörte, brachte ihn beinahe dazu einmal nach Tora zu treten, um herauszufinden, ob sich Yukiko mit einem Genjutsu einen Spaß erlaubt hatte, oder ob sie gar ein feindlicher Ninja in einem Henge war. Denn was sie gerade tat war absolut nicht das, was er von ihr erwartet hatte. Eigentlich hatte er überhaupt nichts erwartet. Er hatte ihr zugetraut, dass sie ihn anschweigen würde, bis Yukiko kam, um dann fachmännisch die Mission zu beenden, ohne persönlichen Bezug, einfach so. Obwohl ihre Worte sicher aufmunternd gemeint waren, entfalteten sie definitiv nicht ihre Wirkung. Einerseits war er zu geschockt dafür, andererseits ließ dieser ungewohnte Umgang nur zwei Möglichkeiten zu. Erstens: Tora mochte ihn so weit, dass sie ihn loben konnte, ohne sich überwinden zu müssen. Das war sehr unwahrscheinlich und die Tatsache, dass Tora ihn tatsächlich MÖGEN könnte vertrieb seine rote Nase nicht unbedingt...warum ging die eigentlich nicht weg?! Zweitens: Er hatte so jämmerlich ausgesehen, dass sie Mitleid mit ihm bekommen hatte. Das erschien ihm höchst wahrscheinlich. Leider bedeutete das, dass er für noch schlechter gehalten wurde als ohnehin schon...Was auch immer es war, er sollte jetzt unbedingt etwas sagen...Aber er konnte sie nur anstarren und sah dabei sicher völlig bescheuert aus. Los, irgendetwas! Sag ihr, dass das Bild okay ist. Mach auch ein Kompliment...Mutig öffnete der Genin den Mund, doch da erklang die Stimme ihrer Teamleiterin und er klappte ihn eilig wieder zu. Ein tonnenschwerer Stein fiel von Teysarus Herzen, da er nun um die peinliche Situation herumgekommen war. Ihr Vorschlag mit den Hunden gefiehl ihm. Einfach durch die Nacht rennen, sich die Scham herauspreschen...hey, und niemand sagte ihm offensichtlich, dass er Schuld hatte, dass alles so hektisch abgelaufen war. Das Einzige, was ihm einen Dämpfer versetzte, war die Tatsache, dass er gerade heldenhaft etwas beschützt hatte, was man eigentlich genausogut vorher herabwerfen hätte können. Na ja. Der Junge zog das Stück verschandelte Leinwand hinter sich hervor und hielt es in ihre Mitte. Jetzt, wo man es kaum sehen konnte, war es gar nicht mehr so schrecklich. "Also...ich kann es auch einfach...ähm...zermatschen." Bitte, das bisschen hölzerner Rahmen und eine Leinwand, das war doch gar nichts. Teysaru hielt es ihr dennoch hin, denn was auch immer sie für die bessere Idee hielt, das würden sie tun. Als er seine Hand betrachtete, die komischerweise nicht die seine war, fiel ihm auf, dass er immernoch ein Einbrecher war. Also verwandelte er sich direkt zurück und fuhr sich mit der einen Hand mehr aus Unsicherheit als aus Lässigkeit, was diese Geste eigentlich bedeutete, durch die Haare, während er geduldig den Rahmen mit der anderen umfasste. Bald hatten sie es geschafft - warum sollte er nicht lässig sein? Seine zweite Mission! Yay! Sein Glücksgefühl dämpfte sich, als er aus den Augenwinkeln zu Tora sah, welche ihm in den letzten fünf Minuten eine ganz andere Seite gezeigt hatte, mit der er durchaus leben könnte, beinahe ohne panische Versagensangst. Seine zweite Mission. Die vielleicht Letzte mit ihr.
 

Inuzuka Ara

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Enttäuschung, Beleidigung, Wut, Mordlust. Genau in der Reihenfolge. So und nicht anders… Überreagierte sie da vielleicht? Möglicherweise… Etwas in Gedanken versunken erinnerte sich Tora an ein lang vergangenes Ereignis, welches ihr doch eigentlich so lange egal gewesen war.
Fangen wir an mit der kleinen Tora. Zuckersüße große rote Kulleraugen und ein bezauberndes Lächeln auf den Lippen. Die Leute, die in den Laden ihrer Eltern kamen, liebten das Kind sogar. Als sie noch ein liebes kleines Kindchen war, versuchte die kleine Tora es ihrer Mama immer recht zu machen, doch alle Geschenke, jedes einfache „hab dich lieb“ wurde von ihrer Mutter mit der Antwort: „Ich kann grad nicht Tora-chan, ich muss Arbeiten. Später vielleicht.“ Doch das Später kam nie so wirklich. Natürlich war Tora traurig darüber, dass ihre Mutter sie nicht so lieb hatte wie sie. Dass sie ihre Geschenke in die Ecke stellte und einstauben ließ und deswegen weinte das Kind viel. Aber sie hatte einen strengen Bruder und dieser war grundsätzlich unglaublich davon genervt, wenn Tora ständig heulte. Deswegen brachte er ihr eines bei, mit Worten, die sie wohl nie vergessen würde: „Um nicht verletzt zu werden, gibt es nur eine richtige Lösung. Glaube an niemanden, oder du verlierst den Glauben an alles. Verlasse dich auf keinen, sonst wirst du verlassen. Und vertraue niemanden, ansonsten wird dein Vertrauen missbraucht. Dies durchzusetzen ist prinzipiell einfach: Wenn du niemandem magst, mag dich keiner. Komm also niemandem zu nahe und keiner wird dir was tun können.“ Seitdem nahm das Kind sich vor keinem nahe zu kommen, zu niemandem nett zu sein und der wohl unsympathischste Mensch der Welt zu werden. Bis vor kurzem jedenfalls…
Auf der Akademie funktionierte es doch immer gut sich alles und jeden vom Hals zu halten. Klar, da war sie auch zu wenig Teamarbeit gezwungen und musste sonst auch viel lernen. So konnte man das gut regeln… Aber seit sie Genin war, mussten sie ihre Teammitglieder interessieren. Und seit kurzer Zeit stellte sie fest, dass sie vielleicht sogar einige Menschen mochte. Ein fataler Fehler und ihr Bruder würde sie an dieser Stelle sicherlich strafend anschauen. Doch hatte er nicht auch Yukiko gemocht und sich gut mit ihr unterhalten? Vielleicht war es ja doch so, dass man tatsächlich ein Mittelding zwischen Ignoranz und Freundschaften finden musste. Allerdings hasste Tora es wenn man sie enttäuschte…
Und genau das war sie grade. Wegen einer winzigen Kleinigkeit war die junge Sorakunoichi richtig deprimiert. Sie hatte sich Mühe gegeben über die ganze Mission hinweg nett zu sein, denn irgendwie mochte sie ja Yukiko sowieso recht gut und Teysaru mittlerweile scheinbar auch. Sicher war das ein großer Fehler und sich das einzugestehen war ohnehin total schwierig… Dennoch hatte sie so langsam das Gefühl, dass ihre Bemühungen nett und umgänglich zu sein nicht so recht ankamen. Machte sie etwas falsch? War es das? Konnte es tatsächlich sein, dass die perfektionistische Kunoichi nicht einmal so etwas Einfaches wie Freundlichkeit auf die Reihe bekam, wenn sie es doch wirklich wollte? Früher war sie doch ein nettes Mädchen… Sowas verlernte man doch nicht… Oder aber, sie mochten Tora einfach nicht… Sie war wirklich enttäuscht. Gott sei Dank konnte niemand ihr Gesicht im Dunkeln sehen, sonst wäre sicher bald aufgefallen, dass sie die neutrale Mimik nicht immer halten konnte. Mittlerweile war ihr ins Gesicht geschrieben, dass sie nachdenklich und scheinbar auch deprimiert war. Einfach nur enttäuscht darüber, dass sie es nicht hinbekam auf die Menschen die sie doch mochte irgendwie in irgendeiner Art und Weise freundlich und fürsorglich zu sein. Sie konnte ihre Zuneigung nicht ausdrücken… Oder Moment… Vielleicht lag es ja gar nicht an ihr?
Ja vielleicht lag es daran, dass niemand ihre Bemühungen zu schätzen wusste! Es war ja wohlmöglich nicht einmal ihre Schuld, wenn sie doch auch sonst immer alles richtig machte, wieso sollte so etwas Einfaches wie ein bisschen Zuneigung zeigen nicht klappen? Es war doch ihre Schuld, wenn sie eine freundschaftliche Basis nicht annahm! Und seine Schuld allein, wenn er Toras Lächeln und ihre Freundlichkeit ihm gegenüber nicht wahrnahm. Auch dass er ihre unterschwelligen Komplimente ignorierte und sich nicht mal die Mühe machte ihr zu antworten, war doch nicht ihre Schuld! Sie waren alle Idioten und hatten Toras Anwesenheit nicht einmal verdient! Wütend ballten sich die Hände der Kunoichi zu Fäusten und die Fingernägel drückten sich durch den Druck ihrer Hände fast schmerzhaft ins Fleisch. Sie war so unsagbar wütend darüber, dass niemand sie als Mensch respektierte, sondern nur als Tora, die jedem Angst machte, weil sie stark, böse und skrupellos war. Nur weil man wusste, dass sie alles täte um eine gute Kunoichi zu sein, dass sie sogar ihre eigenen Teamkameraden schlagen würde um weiter zu kommen, bedeutete dies doch noch lange nicht, dass sie das mit jedem tat. Doch nicht mit denen… die sie doch mochte…
„Aho…“, flüsterte Tora ganz leise, sicher nicht hörbar und mehr zu sich selbst als zu irgendjemandem. Ihre Wut war nun bei ihr selbst wieder angekommen… Nicht immer konnte sie die Schuld auf andere schieben und schon gar nicht auf die Personen, die sie gern hatte. Nun war sie also doch weich geworden. Das wovor ihr Bruder sie doch immer gewarnt hatte… Schon als sie Yukiko kommen sah, merkte sie dass sie schon Fehler wegen mangelnder Konzentration machte. Sie hätte auch einfach den Baumlauf nehmen können, doch Tora war in Gedanken bei ihren Teammitgliedern und ob sie unerkannt und unverletzt davon kamen. Dabei machte doch sie grade die größten Fehler. Erst jetzt wo sie darüber nachdachte, wurde ihr klar, dass Yukiko es ganz bestimmt nicht böse mit ihr meinte. Sie war auf ihre Art nett, Tora sehr ähnlich und deswegen waren sie beide zwar nicht sehr charmant zueinander, doch das machte ihr freundschaftliches Verhältnis vielleicht sogar aus? Sich gegenseitig zu triezen und anzustacheln, war vielleicht nicht das was jeder Mensch als wichtig ansah, doch war es für die Genin doch recht wichtig und machte ihr Spaß. Yukiko machte nichts falsch, sondern Tora. Wenn sie meinte auf einmal anders zu sein, bedeutete das ja noch nicht, dass Yukiko es auch wollte. So ein Schwachsinn… Zu denken, dass man nett sein müsste, obwohl Yukiko sie doch schon lange vorher so anerkannt hatte. Manchmal sah man eben auch das Offensichtliche nicht sofort… Und zu Teysaru… Der schien mit Tora irgendwie nicht so richtig auszukommen. Als sie streng zu ihm war, da schien er eingeschüchtert. Also hatte sie sich vorgenommen etwas netter zu ihm zu sein, doch scheinbar hatte sie es sich nun mit ihm verdorben. Oder er kam auch damit nicht klar. Etwas das von sich aus eher wenig Regungen zeigte, machte es Tora unglaublich schwer. Sie wusste einfach nicht was sie mit ihm machen sollte… Auf der einen Seite dachte sie für einen kurzen Moment, dass sie es doch einfach dann lassen konnte, aber auf der anderen Seite wollte sie das doch wirklich absolut gar nicht. Immerhin mochte sie ihn ja auch irgendwie. Auf eine andere Art und Weise als Yukio, denn diese war ja sozusagen mehr Rivalin als Freund, aber naja… Was für ein merkwürdiger Gedanke. Wenn er das wüsste, so war Tora sich doch recht sicher, würde er sich in Grund und Boden schämen. Bei dem Gedanken musste das Mädchen doch etwas lächeln. Als sie sich doch selbst bei diesen Gedanken erwischte, schämte auch Tora sich komischerweise. Immerhin war es doch recht merkwürdig so über einen Jungen zu denken und überhaupt und so! Obwohl, denken war ja nicht verboten, nur aussprechen war No Go. Kurz dachte Tora darüber nach, dass sie vielleicht mal mit ihm reden sollte und ihm klar machen sollte, dass sie doch gar nicht so unheimlich war… Aber dann war ihr das doch etwas zu merkwürdig und irgendwie auch peinlich. Tora seufzte ganz leise. Mit anderen Menschen zurecht zu kommen, war wesentlich schwerer als sie gedacht hätte. Wahrscheinlich redete sie sich da mehr ein als an der Sache wirklich dran war… So perfekt sie auch sein wollte, dahingehend musste sie sich wohl eingestehen, dass sie keinerlei Ahnung hatte. Dass sie dies bis zu einem gewissen Punkt wollte, konnte sie nicht mehr verleugnen, aber dennoch würde sie wachsam bleiben. Nicht jeder musste wissen, dass Tora auch Schwächen hatte…
Yukikos Stimme erinnerte Tora wieder daran, dass hier noch nicht alles vorbei war. Diese Mission war irgendwie einfach und entspannt gewesen. So gut hatte die Kunoichi sich lang nicht mehr gefühlt. Ganz davon abgesehen, wann sie das letzte Mal so sehr gelacht hatte. Es war fast schon zu angenehm gewesen… So schön hatte sich Tora ihre Arbeit nie vorgestellt… Das mit den Hunden gefiel Tora auch irgendwie. Es hatte Stil und war ein amüsantes Ende. Teysarus Vorschlag hingegen war recht praktisch, aber irgendwie musste Tora in dem Moment daran denken, dass ihre Mission direkt danach vorbei war. Wer weiß wann die Genin wieder ein Team hatte, mit dem er so viel Spaß hatte. Ein kurzer Blick fiel zu Yukiko, welche sie sicher nicht vermissen würde. Immerhin trainierten die Mädchen ja auch gemeinsam. Aber als ihr Blick auf den großen Jungen fiel, welcher sich grade zurück verwandelte, wurde ihr klar, dass sie ihn vielleicht gar nicht so schnell wiedersehen würde. Zwei Missionen hintereinander war wohl mehr Glück als die meisten so hatten, oder? Und so einfach sollte es vorbei sein… Fast schon etwas melancholische Stimmung machte sich bei Tora breit. Dieses Gefühl hatte sie wohl noch nie in der Art gehabt… Tora verfiel wieder in ihre normalen Muster… Sie schlug die Hände leise zusammen und murmelte leise und monoton wie immer: „Ich bin für die Hunde, allerdings möchte ich nicht so lang rumtrödeln. So langsam werde ich müde und will das hier hinter mich bringen…“ Sie warf kurz einen Blick in den Himmel und konnte es dabei nicht lassen, sich selbst gedanklich zurecht zu weisen… „Chikushou usotsuki.*“


* Verdammter Lügner.
 
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Fukazawa Akio

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Schade dass Yukiko vom inneren Konflikt Toras kein Stück mitbekam, ansonsten hätte sie wohl ihren Part dazu beigetragen, die Yamamoto wieder ein wenig aufzurichten. Um genau zu sein fand sie es ziemlich okay, wenn Tora so war, wie sie nun einmal war, nämlich zickig und gemein, schließlich hatte sie sie so kennen gelernt und respektierte diese Art. Dies war für sie genau so lange in Ordnung, wie Tora im Gegenzug dann auch Yukikos eigene Sticheleien über sich ergehen ließ, was sie im Allgemeinen auch tat. Was daraus erwachsen war würde Yukiko durchaus als eine Art Freundschaft einstufen, wenn auch als eine, die vor allem durch Konkurrenz geprägt war- obwohl sich die beiden auf unterschiedlichen Gebieten bewegten, was ihren Beruf anging. Also ging es mehr um so etwas wie Professionalität, nahm die Ikari an. Oder um so etwas wie sich nicht peinlich zu machen, sich nicht bloß zu stellen und dem anderen eben immer ein Stückchen voraus zu sein. Das war in Ordnung so, erhielt einen gewissen Grundtonus und war um ein vielfaches aufregender als eine in rosarotes Licht getauchte Freundschaft, die allen Beteiligten doch wahrscheinlich irgendwann auf den Keks ging.
Sie nahm das Gemälde an und versiegelte es mit ein paar Fingerzeichen in der Rolle, die sie sich daraufhin um den Hals hängte. Die Mission war so gut wie abgeschlossen und das eigentlich ziemlich zufriedenstellend. Im Rückblick hatten die drei eigentlich nichts falsch gemacht, wenn man von einigen Einzelleistungen absah. Teysaru beispielsweise sollte sich darauf besinnen, dass es auch noch anderes als Taijutsu gab - zumindest Kinobori wäre wahrscheinlich recht sinnvoll, ebenso wie er zwar irgendwie süß war, aber manchmal etwas weiter denken sollte, als nur bis zur nächsten Ecke. Tora wiederum war schon professioneller, aber auch sie schien nicht immer ganz dazu in der Lage zu sein, einen kühlen Kopf zu bewahren- und wenn es nur darum ging, in einem fremden Haus, in das man einbrach, keinen Lachkrampf zu bekommen. Aber irgendwie hatten die kleinen, ungefährlichen, aber doch sehr amüsanten Pannen etwas auflockerndes gehabt, auch wenn das weißhaarige Mädchen selbst nicht hatte mitlachen können. Vielleicht sollte sie das üben. Vor dem Spiegel. Wie ihr Bruder wohl schauen würde, wenn sie stundenlang im Badezimmer stand und lachhte, obwohl weit und breit nichts lustiges zu erkennen war? Das stellte sie sich lieber nicht vor, außerdem hätte die Szene etwas durchaus verstörendes an sich.
Egal, was für eine seltsame Chemie sich da zwischen Tora und Teysaru bildete, Yukiko bemerkte nichts davon, sondern schloss schnell ein paar Fingerzeichen und verwandelte sich mit einem leisen Puff in einen recht großen, schlanken Hund mit weißem, leicht verdrecktem Fell, niedlichen Ohren und gelben Augen, der ein braunes Halsband trug, an dem eine Hundemarke baumelte - und diese war für die Frau ihres Auftraggebers offenbar von großem Wert, für den Rest der Welt eher weniger.
Der Hund wandte den Kopf zu Teysaru, wedelte mit dem Schwanz und stützte sich dann auf die Hinterbeine, um Tora die Tatzen an die Brust zu setzen und ihr die nasse Hundeschnauze in die Schulter zu drücken. So etwas wie tschüss eben. "Passt nur auf, dass ihr euch ein wenig wie echte Hunde benehmt, um das Gemälde kümmere ich mich, ich wollte heute eh noch grillen. Wenn jemand Lust hat, kann er ja vorbei kommen.", sprach sie mit ihrer menschlichen Stimme, bevor der Hund kehrt machte und aus dem Garten davon rannte, direkt zu ihrem Zuhause. Das mit dem Grillen war ehrlich gemeint, auch wenn es sich eher um den Abend des schon angebrochenen Tages handelte, denn momentan war sie wirklich ein wenig müde - was man als Dreizehnjährige auch ab und zu sein durfte, oder?
 

Isuzu Himeko

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Cf: Straßen


Der Aufzug war zwar verhältnismäßig lange unterwegs, aber früher oder später musste er sein Ziel erreichen. Mit einem vertrauten, aber nicht vertrauenswürdigen Quietschen hielt er also an und gab kurz darauf seine Fracht frei. Sofort zauberte der Anblick der wohlgepflegten Gärten, schon allein, dass es hier welche gab, war schon eine wunderbare Sache, ihr ein Lächeln ins Gesicht und rief ihr die Erinnerung an einen Kindergeburtstag ins Gedächtnis. Sie hatte damals mit Yumi-chan zusammen als Clowns auftreten dürfen, um einem süßen, kleinen Haufen Kinder einen unvergesslichen Tag zu schaffen. »Ähm«, begann Himeko selbstbewusst: »In … I-in welche Richtung müssen wir jetzt? Ich … kenne mich hier leider nicht so gut aus, Hebi-san.« Ein paar Straßen kannte sie hier. Wörtlich sogar: Es waren zwei Straßen an der Zahl, mit denen sie hier, durch frühere Aufgaben etwas anfangen konnte. Es kam ihr schon ein wenig unfair vor: Bei ihr zuhause arbeiteten alle Mitglieder des Haushaltes und brachten Geld nach Hause, aber trotzdem reichte es nur für eine Haushälfte am Fuße eines Wolkenkratzers. 'Diese Welt ist schon komisch.’ Dass sie Zuhause aber einen kleinen streifen Kunstrasen hatten, den man eigentlich auch schon fast als Luxus betrachten konnte, ließ Hime-chan getrost unter den Tisch fallen, während sie sich verunsichert, wie ein geprügeltes Hundchen zu Hebi umwandte, der ihr hoffentlich die richtige Richtung wies.
 

Sakkaku Hebi

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Wie gehorsam andere Menschen doch sein konnten. Ob es wohl an ihrem Alter lag und sie Hebi als Autoritätsperson ansah? Außerdem war er ja immer noch ihr Missionsleiter – vielleicht beugte sie sich deswegen eher ihrem Schicksal und widersprach ihm nicht groß? Ferner bestand auch noch die Möglichkeit, dass Himeko sich einfach nicht traute, dicke Backen zu riskieren, da sie sonst Gefahr laufen müsste, eine geklatscht zu bekommen. Denken, dass sie lediglich keinen Streit vom Zaun brechen wollte, kam ihm jedenfalls beim besten Willen nicht in den Sinn, da die meisten Menschen in der Regel kein Problem damit hatten, ihn seine eigene Medizin schmecken zu lassen. Selbstverständlich hielt er sie nach wie vor für ziemlich nett, aber er ging auch nicht davon aus, dass sie es als Beleidigung ansah, dass er ihr sagte, sie solle ihre Oberweite wieder einstecken – immerhin hatte er sie keineswegs als eklig benannt oder sie anderweitig negativ beurteilt. Viel eher wollte er sie lediglich darauf hinweisen, dass ihre Dinger nichts ausrichten würden. Doch dieses Geplänkel können wir uns ohnehin sparen, da es vorerst zu keinem Streit zwischen den Genin kommen würde.
Stattdessen beobachtete er auch viel lieber, wie sie sich bei jedem einzelnen Passanten entschuldigte, den er anrempelte. Wieso tat sie das? Bei aller Nächstenliebe... Das musste doch nun wirklich nicht sein. War ihr Altruismus wirklich so stark ausgeprägt? Hebi schüttelte skeptisch den Kopf und zog die rechte Braue nach oben – solches Verhalten ist ihm wirklich suspekt.
Auch als sie wieder aus dem Aufzug stiegen und sie begann, ihn nach dem Weg zu fragen, wusste er nicht so recht, was er von dieser Ahnungslosigkeit halten sollte. Bisher machte sie irgendwie mehr den Eindruck als würde sie zum Ballast mutieren, und dass er den auf einer Mission nicht gebrauchen könnte, war wohl so klar, wie das Amen in der Kirche.

Wieder schüttelte er mit dem Kopf und schaute sie an. „Immer geradeaus und irgendwann rechts. Folge mir einfach.“ War die beste Methode, wie er fand. Nichtsdestotrotz würde er sie auf ihr merkwürdiges Verhalten ansprechen. Man musste schon blind sein, um ihre Unsicherheit nicht zu sehen. „Ist das dein erster Auftrag? Du wirkst ziemlich wirr und nervös. Oder bist du einfach nur schüchtern und hast Angst vor mir?“, fragte er sie also und verzog dabei wie immer keine Miene. Von Feingefühl war bei dem Sakkaku keine Spur, sonst würde er sie womöglich auch gar nicht erst so direkt darauf ansprechen - sowas machte man einfach nicht, wenn man einen Menschen nicht kannte. Eventuell legte sie es aber auch so aus, dass er sie einfach nur näher kennenlernen wollte, weil sie heute immer noch ein Team bilden sollten. Und so verkehrt wäre dieser Gedankengang nicht einmal, schließlich wusste auch Hebi gerne, mit wem er es eigentlich zu tun hatte, auch wenn er grundsätzlich schon einmal nicht viel von seinen Gegenübern hielt. Seine 'Freundschaft' muss man sich eben erst einmal verdienen, auch wenn es gar nicht erst im Ermessen der meisten Leute lag, als Hebis Freund zu gelten.
„Achso, mit welchen Fähigkeiten kann ich eigentlich bei dir rechnen?“ Das Rotauge ging zwar nicht davon aus, dass sie bei diesem Auftrag kämpfen müssten, aber sicher war eben sicher.

Das Reichenviertel an sich betrachtete er selbst jedoch mit Lethargie. Er hatte dort seine Kindheit verbracht, wurde also hier großgezogen und kannte alles bereits. Für ihn war diese Gegend nichts weiter als vollgestopft von versnobbten Menschen, die man nicht einmal als Individuen betrachten konnte. Sie waren alle gleich und Hebi würde sogar wagen, zu behaupten, sie unterschieden sich nicht großartig von denen der weniger wohlhabenderen Plattformen, was die Charakteristika anging. Bei so wenig Abwechslung kam ihm das Kotzen.
 

Isuzu Himeko

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Vielleicht … nur vielleicht konnte Hebi ja nicht ganz so widerlich sein, wie er sich in den letzten Minuten gegeben hatte, aber es stand zu befürchten, dass Himeko diese Seite von ihrem Partner nicht mehr erlebte. Insgeheim hoffte das Mädchen noch immer, dass sie diesen Auftrag erfolgreich bewältigen konnten, ohne gewisse … Komplikationen auszulösen. Bei dem Anderen als Missionsleiter erschien Hime-chan das zunehmend unwahrscheinlich; dennoch hielt das junge Ding brav den Mund und versuchte, sich nach Möglichkeit aus allen aufkeimenden Streitigkeiten herauszuhalten, indem sie jede Kommunikation mit Hebi auf ein notwendiges Minimum reduzierte. 'Ob das hier gut geht?' Notgedrungen folgte sie dem Sakkaku, der in der Planlosigkeit, die sie seiner Formulierung entnahm zumindest grob ein wenig mehr Ahnung zu haben schien, als sie, wo sie denn jetzt hin mussten. Brav aber schweigend wie ein Grab folgte sie dem Jungen mit gesenktem Blick und wäre eigentlich viel lieber daheim im Bett oder beim Training mit Oneesan oder irgendwo, Hauptsache nicht bei ihm, aber diesen Kerl musste sie vermutlich noch den ganzen Tag lang ertragen.

Jedes einzelne Haar Himekos sträubte sich gegen den Gedanken, noch den restlichen Tag in seiner Nähe zu verbringen, aber hatte sie eine Wahl? Nein, hatte sie nicht, und das war so ziemlich das Einzige, was sie davon abhielt, postwendend auf dem nicht vorhandenen Absatz umzudrehen und wieder nach Hause zu traben. Artig folgte sie Hebi weiter die Straße entlang, bis er schließlich die Stille mit einer Frage durchbrach, die Hime-chan aufschrecken ließ. Ihm auf die Nase zu binden, dass sie schlicht Menschenscheu war und echt große Probleme mit Konflikten hatte, konnte und wollte sie nicht. Das könnte gerade dieser Widerling doch glatt ausnutzen! Zittrig atmete Himeko tief durch und versuchte nicht gerade erfolgreich, sich halbwegs zu fangen, bevor sie antwortete: »Das hier ist nicht mein … m-mein erster Auftrag, nein. A-also, ich … komme nicht gut mit Leuten zurecht. I-ich mein, ich brauche ein bisschen länger, um mit Leuten warm zu werden, die … d-die ich nicht kenne.« Himeko redete bis jetzt ziemlich erfolgreich um den heißen Brei herum und hoffte beständig weiter, dass ihre Antwort Hebi trotz des völlig fehlenden Informationsgehaltes irgendwie zufriedenstellen konnte. Viel mehr konnte und wollte sie diesem Kerl auch eigentlich nicht sagen. Himeko hätte sich gerne gewünscht, dass ihre Kommunikation sich auf ein Minimum beschränkte, oder aber der Andere sich wie durch ein Wunder als doch nicht ganz so fies erwies, wie sie im Moment glaubte, aber: Diesen Gefallen tat er ihr nicht. Weder den Einen noch den Anderen! Mit der Frage nach ihren Fähigkeiten zerbrach ihre Hoffnung auf Funkdisziplin und einem bisschen persönlichen Abstand zwischen den beiden klirrend mit unspektakulärem, aber nicht unwichtigem Tamtam, gerade als die beiden das „irgendwo“ erreichten, das für sie ein Indikator war, nach rechts abzubiegen.

»Na ja, meine Fähigkeiten sind ziemlich ausgeglichen«, antwortete Himeko leise und völlig unschlüssig darüber, wie die Frage nach ihren Fähigkeiten denn jetzt genau gemeint war. »Also, ich habe eine kleine, wirklich ganz kleine Tendenz zum Ninjutsu … w-wenn du das meinst. Mein Element ist Katon und ich kann ein bisschen Genjutsu. Es … e-es ist nicht viel, aber ich glaube, das brauche ich hier doch sowieso nicht«, antwortete sie schließlich. »O-oder?« Dass sie hier ihr “Sora to Riku” benutzen müsste, um Himmel und Erde zu vertauschen, erschien Himeko in Anbetracht der Missionsentwicklung ziemlich weit hergeholt, aber dennoch; sicher ist eben sicher! Für die richtige, echte, wahre Liebe!
 

Sakkaku Hebi

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Sie kam also nicht mit Menschen zurecht? Wieso hatte sie die Frage, ob sie einfach nur schüchtern sei, dann nicht bejaht? Wobei, das würde ja nicht passen, wenn sie es auf einmal so straight ahead ausplauderte. Ein wirkliches Problem stellte diese Schüchternheit für den Sakkaku jedoch noch nicht dar. Bei Himeko war es nicht ganz so schlimm, wie bei Rikku damals und er musste nicht zehn Minuten warten, ehe sie damit fertig war, auch nur ein Wort zu Ende gestottert zu haben. Mit ihr konnte man sich sogar trotz dessen unterhalten. Dass er das noch erleben durfte...
Dennoch war für ihn das Gespräch noch lange nicht gegessen. Er unterhielt sich gerne mit anderen. Wieso denn auch nicht? An Interaktion war doch nicht auszusetzen, oder? Und wenn sie etwas über ihn wissen möchte, kann sie ja genauso einfach danach fragen. „Hast du auch Probleme damit, anderen in die Augen zu schauen? Ich war mal mit einer auf Mission, die sich sogar die ganze Zeit über eine Kapuze ins Gesicht zog, damit sie bloß keiner sah.“, meinte er also und dachte an das Mädchen zurück. Die Olle war wirklich schauderhaft und würde es sich nicht um Hebi handeln, würde man auch ohne Verlaub sagen können, dass sie keinen Eindruck hinterlassen würde. Der erinnerte sich aber stets ziemlich gut an all die Menschen, die er einst kennenlernte, selbst wenn die Begegnungen eher oberflächlicher Natur waren und nur kurze Zeit anhielten. Als zukünftiger König und Weltenherrscher sollte man das ja wohl können! Schließlich mochte es das Volk doch, wenn ihr Lord solch unwichtige und wertlose Menschen kannte. Mehr wollten sie in der Regel dann auch gar nicht - Hauptsache sie konnten sich einmal in ihrem erbärmlichen Leben wichtig fühlen. Bei Himeko müsste man sich allem Anschein aber keine allzu großen Gedanken darüber machen, ob sie Eindruck hinterlassen wollte oder nicht – wer solche Klamotten trug, musste einfach damit rechnen, aufzufallen und brauchte sich dann auch nicht zu wundern, angesprochen zu werden. Es war ihm ohnehin ein Rätsel, wie ihre Garderobe so stark im Kontrast zu ihrer Persönlichkeit stehen konnte, aber vielleicht war sie auch einfach nur klüger als Rikku und ging ihr Problem an, statt einfach still darüber zu jammern, wie schwer es war, etwas dagegen zu unternehmen. Das zeugte zumindest von Mut.

Dass Himekos Fähigkeiten recht ausgeglichen waren, machte Hebi vorerst ein wenig stutzig. Man konnte nicht in allem gleichgut sein, das ging einfach nicht. Zu ihrem Glück – denn sonst gäbe es nur wieder nervige Fragen – erklärte sie ihm kurze Zeit danach, dass ihre Tendenz dann doch ein wenig mehr Richtung Ninjutsu ging. Und danach Genjutsu? Zumindest glaubte er, dass es an zweiter Stelle stand, da sie es im Gegensatz zum Taijutsu überhaupt erwähnte. „Ja, meine ich und nein, brauchst du nicht, da ich selbst Genjutsuka bin - und das auf einem überdurchschnittlich hohem Level. Gibt niemanden, dessen Genjutsu ich nicht einfach brechen könnte. Sollten wir also solche Techniken benötigen, was ich nicht glaube, kümmere ich mich selbst darum. Ich denke aber, mit Katon kann man da schon mehr anfangen.“

Als sie noch ein wenig weiter gingen und ihr Weg sie auch nachdem sie rechts abbogen noch ein ganzes Stück geradeaus führte, konnten sie auch in weiter Ferne das riesige Haus erblicken, in welchem ihr Auftrag stattfinden würde. Bevor sie da nun reingingen, wollte Hebi sich noch einmal Himeko zuwenden, um einiges klarzustellen. Also kam er etwa zehn Meter vor der Haustür zum Stehen, drehte sich zur ihr und blickte dem Mädchen in die Augen, wenn es nicht gerade gen Boden schaute. „Ich weiß, dass ich sehr arrogant und selbstverliebt rüberkomme.“ „Und zur Hölle, völlig zurecht!“ “Genauso weiß ich, dass ich nicht gerade die Person bin, die man sofort in sein Herz schließt. Das möchte ich auch gar nicht sein, weil es scheiße ekelerregend wäre von jedermann gemocht zu werden, aber ich fände es ziemlich produktiv, wenn du über meine lästige Art hinwegsiehst, das Stottern somit ein wenig unterbindest und einen etwas professionelleren, fröhlicheren Eindruck auf den verkackten Auftraggeber machst, wenn ich es schon nicht will.“ Auch er konnte nicht davon ausgehen, dass ein optischer Eisklotz gut bei zwei Liebenden ankam, also lag es wohl oder übel an Himeko, ein einigermaßen anständiges Bild zu vermitteln, damit sie nicht direkt wieder weggeschickt wurden.
 
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Isuzu Himeko

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Hebis Bemerkung mit dem Blickkontakt ließ Himeko schlicht im Raume stehen und behandelte sie als eine rhetorische Frage, die keiner Antwort bedurfte. Das war ihre Möglichkeit, die Kommunikation zwischen ihnen beiden gering und hoffentlich professionell zu halten, aber ob sie damit Erfolg haben könnte, müsste sich noch zeigen. Hebi eröffnete dem schüchternen, jungen Ding, dass er selber Genjutsuka sei und hinterließ in Himeko die Schlussfolgerung, dass sie ziemlich aufgeschmissen waren, wenn sie einen Taijutsu-spezialisten bräuchten. Taijutsu plante Hime-chan in nächster Zukunft verstärkt zu trainieren, nachdem sie ihre körperlichen Fähigkeiten in der letzten Zeit – eigentlich seit ihrem Akademieabschluss – sträflich vernachlässigt hatte und inzwischen einiges an Nachholbedarf in der Hinsicht ausmachte. Es gab allerdings noch ein Detail, das Himeko für den Fall des Falles geklärt hätte. Tatsächlich wäre das ganz, ganz wichtig, wenn sie wider Erwarten doch ihre Jutsu würden auspacken müssen: »Bist … b-bist du denn auf, ähm, a-auf Flächen-Genjutsu spezialisiert, oder … o-oder auf Einzelziele?« Dass sie darauf zielte, sie im Ernstfall mit Hinokumo no Jutsu aus dem Sichtfeld ihrer eventuellen Feinde verschwinden zu lassen, behielt Himeko vorerst für sich, das konnten sie immer noch klären, wenn der Zeitpunkt besser geeignet war. Jetzt mussten sie sich erst mal – wobei dies Hime vermutlich eher betraf – darauf vorbereiten, ihren verliebten Klienten gegenüberzutreten.

Sie steuerten zielstrebig auf das Haus zu, in dem ihr Klient vermutlich bereits auf sie wartete. Entsprechend der gesamten Umgebung war dieses Gebäude riesengroß und wurde lediglich von diesem extravagant und unter Aufwendung vieler Geldmittel hergerichteten Garten übertroffen, der schon von außen mit seinen Marmorstatuetten und künstlichen Katarakten einlud, sich darin zu entspannen. Und kurz vor dem Ziel hielt ihr Partner doch noch mal an und wies sie an, mit dem Stottern aufzuhören und zu versuchen, fröhlich auszusehen. Als ob das so leicht wäre! Neben so einem Ekelpaket – und Hime hielt ihm sogar zugute, dass er das selber erkannte – war das gar nicht so einfach, wie er sich das vorstellte. Das Mädchen sank ein wenig zusammen und murmelte ein leises »I-ich werde mich bemühen.« Bemühen, ja, aber versprechen konnte sie nichts. Gut, bei einem Liebespaar konnte Himeko sicher nicht lange schlecht gelaunt sein, aber wer wusste schon, wie weit Hebis Karma sie beeinflussen konnte. Himeko nickte jedenfalls nochmals bestätigend und schlich dann weiter zu dem Haus ihres Klienten, um den dortigen Türring zu benutzen. 'Die haben ja keine Klingel. Uh, wie extravagant!' Es dauerte ein wenig, bis leise und gemessene Schritte von der anderen Seite der schweren, weißen Tür zu hören waren und sich diese schließlich langsam öffnete. Die beiden wurden von einem Herrn fortgeschrittenen Alters gegrüßt, der scheinbar dafür bezahlt wurde, seine Nase in den Wolken zu tragen und dessen Blick die beiden durchstach wie ein Degen eine Portion Wackelpudding: »Obwohl ich mir sicher bin, dass die Herrschaften derartige Dienste nicht in Anspruch nehmen,« sein Blick hing dabei an Himeko und ihren Kleidern: »bin ich zweifelsohne neugierig: Sie Wünschen?«
 

Sakkaku Hebi

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„Vorsätzlich auf Einzelziele, aber ich beherrsche natürlich auch ein paar Areas und wenn die nicht reichen, dann ist es auch kein Problem für mich, eben welche zu erfinden.“, meinte er und unterstrich damit womöglich noch einmal, wie begabt er im Umgang mit Genjutsu war. Er kannte niemanden, dem das so einfach fiel wie ihm und auch, wenn Himeko das nur wieder als Zeugnis ansah, ihn für narzisstischer und narzisstischer zu halten, so sollte man sich doch langsam fragen, woher diese absolute Überzeugung von sich selbst rührte – dass die nicht von ungefähr kommen könnte, war wohl klar. Außerdem... Wieso sollte er ihr von etwas erzählen, was er am Ende nicht einhalten könnte? Das ergäbe gar keinen Sinn. Selbstverständlich würde er dann über derartigen Missgeschicken stehen, dennoch funktionierte die Sache mit der Selbstwahrnehmung noch ganz gut bei dem Sakkaku, wie er selbst schon sehr bravourös verlauten ließ.
Letztlich war es aber Himekos Entscheidung, wie sie das Gesprochene aufnahm und reflektierte – was sie dachte, war ohnehin unerheblich für das Rotauge und nicht weiter von Bedeutung. „Eigentlich besitze ich auch noch ein Katana, aber damit bin ich noch nicht gut genug, als dass ich es bereits mit mir rumschleppen würde. Vielleicht beim nächsten Mal – es bleibt recht wenig Zeit, sich auch noch um irgendwelches Training zu kümmern.“, sagte er noch einmal im Anschluss und überlegte, ob er ihr auch noch davon erzählen sollte, dass er ebenfalls Ninjutsu beherrschte. Diesen Gedanken verwarf er allerdings, weil es auf diesem Auftrag wohl nicht Not tun würde, auch nur irgendein Jutsu zu wirken, schon gar nicht, wenn es sich um welche handelte, die sich des Raiton-Elements bedienten.

Als Himeko meinte, sie würde sich bemühen, einen besseren Eindruck zu machen, entgegnete Hebi ihr mit einem einfachen und simplen „Gut.“, eher er sich wieder von ihr abwandte und zur Tür schritt. Dort angekommen, benutzte die Isuzu den Türring und sorgte so dafür, dass ihnen nun ein Prachtexemplar von versnobbtem Butler vor den Füßen stand.

Tbc: Anwesen der Familie Iharo
 
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