Hiragana Kayros
Well-Known Member
Der neue Raum auf der Ebene war leer. Kein Shinobi, keine Kunoichi, kein Kayros. Leer bis auf eine Sache. Objekte, die sofort das Augenmerk des Betrachters auf sich zogen, einfach, weil sonst nichts, aber auch gar nichts, abgesehen von kahlen Wänden und mehreren Zugängen, in diesem Raum war. Es waren Bücher, alte Bücher. Sie wirkten auf dem Boden irgendwie verloren, verlassen. So blieb es für einen Augenblick, bis plötzlich Leben in eines der Bücher kam. Ja, Leben. Es richtete sich auf, lautlos rieselte Staub von ihm auf seine leblosen Artgenossen. Es schien sich umzusehen, und als es sich sicher schien, seine Umgebung korrekt wahrgenommen zu haben, erhob es sich gleitend in die Lüfte. Es schwebte, nicht flatternd wie mit Flügeln, sondern eher wie an einer unsichtbaren Schnur gezogen. Auf Kopfhöhe hielt es den Aufstieg an; rauschend blätterten sich von unsichtbarer Kraft gezwungen, oder vielleicht aus eigenem Antrieb, Seiten auf, bis es schließlich an folgender Stelle stehen blieb:
Ein Wald, überall Bäume, Sträucher, Gräser und das undeutbare Flattern von Flügeln, das Knacken von Ästen, ab und zu ein Vogelschrei. Mitten im Wald, weder die Tages- noch die Jahreszeit schienen sich genau bestimmen zu lassen. Es war mäßig warm, und man konnte keine Sonnenstrahlen durch das Blätterdach ausmachen. Es war wohl früher Sommer, genau konnte man es nicht sagen. Ein Specht schlug mit seinem Schnabel ein Loch in einen wirklich gewaltigen Baum. Der Baum war so groß, drei Menschen könnten ihn nicht umspannen. Seine untersten Äste waren so dick, dass ein Mensch oder ein großes Tier durchaus auf diesen stehen konnten, ohne Gefahr zu laufen, abzurutschen. Zu den Wurzeln des mächtigen Baumes gesellten sich scheinbar gerne Dachse und Füchse, die dort ihre Bauten errichteten. In den für schwere Tiere unerreichbaren Höhen des Baumwipfels nisteten zwei Tauben, die sorgsam ihre Brut behüteten und wärmten. Trampelpfade suchte man an diesem Ort vergebens: Die Blätter des letzten Herbstes lagen noch deutlich über allem, was nicht wachsen konnte oder gedeihen wollte. Die Bücher, zuvor noch in einem leeren Raum, lagen unsichtbar von Mensch und Tier unter einem Haselnussstrauch. Nur das lebendige Buch lag offen, mit derselben aufgeschlagenen Seite, vor den anderen. Aber auch dieses konnte man selbst mit den besten Augen nicht erkennen.
Der Gang wurde dunkler, enger, aber die Treppe führte weiterhin nach oben. Immer rundherum, immer wieder, Stufe um Stufe. Langsam erspähten die graublauen Augen des Jungen so etwas wie eine Lichtquelle. Es war kein richtiges Leuchten, eher ein heller werden, aber der Iryonin freute sich, die zweite Ebene erreicht zu haben. Der Turm schien höher, als er von außen den Anschein hatte, fand Kayros und grinste. Dieses Grinsen war auch das erste, was man von ihm sah, als er plötzlich auf einer mächtigen Astgabel stand. Er stand mitten im Wald, grinsend, aber verwirrt. Neben ihm staunte auch ein Specht, der gerade ein Nest zu bauen schien. Er schaute ihn an, der Genin grinste zurück, und dann schien der Vogel beruhigt weiterzumachen. Von oberhalb hörte er das Gurren eines verliebten Taubenpaares, welches scheinbar auf demselben Baum ihr Zuhause hatten, in dem der Specht einzuziehen gedachte. Vielleicht würde es ein Nachbarschaftsfest geben, wenn alles soweit war, aber so lange konnte zumindest der Mensch nicht warten. Er schaute sich um, versuchte, Wände auszumachen, eine Tür vielleicht, mit der er den nächsten Raum ausmachen konnte. Oder vielleicht ein bekanntes Gesicht. Aber nichts dergleichen. Wenn er nur wüsste, wie spät es war... Manchmal wünschte sich der Grinsende statt seiner Mütze eine Armbanduhr. Für den Moment regte sich noch nichts im Wald, abgesehen von den Vögeln. Und Kayros tat es ihnen gleich, er blieb an seiner Position und lächelte vor sich hin. Angst? Nein, die hatte er nicht. Er war froh, das hier war sein Element: Die Herausforderung.
Ein Wald, überall Bäume, Sträucher, Gräser und das undeutbare Flattern von Flügeln, das Knacken von Ästen, ab und zu ein Vogelschrei. Mitten im Wald, weder die Tages- noch die Jahreszeit schienen sich genau bestimmen zu lassen. Es war mäßig warm, und man konnte keine Sonnenstrahlen durch das Blätterdach ausmachen. Es war wohl früher Sommer, genau konnte man es nicht sagen. Ein Specht schlug mit seinem Schnabel ein Loch in einen wirklich gewaltigen Baum. Der Baum war so groß, drei Menschen könnten ihn nicht umspannen. Seine untersten Äste waren so dick, dass ein Mensch oder ein großes Tier durchaus auf diesen stehen konnten, ohne Gefahr zu laufen, abzurutschen. Zu den Wurzeln des mächtigen Baumes gesellten sich scheinbar gerne Dachse und Füchse, die dort ihre Bauten errichteten. In den für schwere Tiere unerreichbaren Höhen des Baumwipfels nisteten zwei Tauben, die sorgsam ihre Brut behüteten und wärmten. Trampelpfade suchte man an diesem Ort vergebens: Die Blätter des letzten Herbstes lagen noch deutlich über allem, was nicht wachsen konnte oder gedeihen wollte. Die Bücher, zuvor noch in einem leeren Raum, lagen unsichtbar von Mensch und Tier unter einem Haselnussstrauch. Nur das lebendige Buch lag offen, mit derselben aufgeschlagenen Seite, vor den anderen. Aber auch dieses konnte man selbst mit den besten Augen nicht erkennen.
Der Gang wurde dunkler, enger, aber die Treppe führte weiterhin nach oben. Immer rundherum, immer wieder, Stufe um Stufe. Langsam erspähten die graublauen Augen des Jungen so etwas wie eine Lichtquelle. Es war kein richtiges Leuchten, eher ein heller werden, aber der Iryonin freute sich, die zweite Ebene erreicht zu haben. Der Turm schien höher, als er von außen den Anschein hatte, fand Kayros und grinste. Dieses Grinsen war auch das erste, was man von ihm sah, als er plötzlich auf einer mächtigen Astgabel stand. Er stand mitten im Wald, grinsend, aber verwirrt. Neben ihm staunte auch ein Specht, der gerade ein Nest zu bauen schien. Er schaute ihn an, der Genin grinste zurück, und dann schien der Vogel beruhigt weiterzumachen. Von oberhalb hörte er das Gurren eines verliebten Taubenpaares, welches scheinbar auf demselben Baum ihr Zuhause hatten, in dem der Specht einzuziehen gedachte. Vielleicht würde es ein Nachbarschaftsfest geben, wenn alles soweit war, aber so lange konnte zumindest der Mensch nicht warten. Er schaute sich um, versuchte, Wände auszumachen, eine Tür vielleicht, mit der er den nächsten Raum ausmachen konnte. Oder vielleicht ein bekanntes Gesicht. Aber nichts dergleichen. Wenn er nur wüsste, wie spät es war... Manchmal wünschte sich der Grinsende statt seiner Mütze eine Armbanduhr. Für den Moment regte sich noch nichts im Wald, abgesehen von den Vögeln. Und Kayros tat es ihnen gleich, er blieb an seiner Position und lächelte vor sich hin. Angst? Nein, die hatte er nicht. Er war froh, das hier war sein Element: Die Herausforderung.