Yuudari Yukio
Genin
Sôhon hat viele schöne Seiten - genannt seien etwa das einzigartige Kanalsystem, die faszinierende Mischung aus mehreren Dutzend verschiedenen Baustilen, die durch die vielen Tempel in die Stadt gekommen sind, und natürlich ein nicht zu unterschätzender Sektor geübter und begabter Kunsthandwerker - aber nichtsdestotrotz kommen die meisten Wanderer in die Stadt, weil sie ein religiöses Anliegen haben, denn die lokale Gesetzgebung hat sehr viele Kirchen dazu bewogen, hier wichtige Tempel und Pilgerstätten zu eröffnen. Und auch wenn Genügsamkeit ein zentraler Baustein vieler Religionen ist, selbst der demütigste Pilger muss sich irgendwo ausruhen und Flüssigkeit und Nahrung zu sich nehmen - und wenn man diesen Anspruch zugrunde legt, wird man die Herbergen, die genau für diese Pilger vorhanden sind, zu schätzen wissen! Die Einrichtung ist spartanisch, die Betten hart und zweckmäßig, und mehr Verpflegung als das Notwendige bekäme man hier nicht mal für eine saftige Draufzahlung, aber - es ist sauber, und man kann hier Schlafen, Trinken, Essen, und jede Menge sehr religiöse Menschen kennenlernen. Wenn das kein Angebot ist!
cf: Untergrund von Sôhon
Oita machte den hilfreichen Vorschlag, Nanaka beim Abtransport zu helfen, indem er mit ihm den Karren holen ging. "Das klingt wie eine gute Idee! Je länger die Leiche hier an der Luft liegt und nicht einbalsamiert wird, desto weniger wird da hinterher von zu sehen sein. Das macht eure Arbeit mit der Identifikation bestimmt einfacher, wenn er schneller am richtigen Ort ankommt! Wir könnten bestimmt auch Tragen helfen." Schob Yukio noch hoffnungsvoll ein, und wartete ab, ob Nanaka sich wohl überzeugen ließe. Allerdings - es sah so aus als wäre er in diesem Punkt nicht wirklich kompromissbereit, und Yukio machte kurz ein enttäuschtes Gesicht, ehe er sich mit dieser Realität arrangierte. Wirklich ärgern wollte er die Person in dem großen Schutzanzug jetzt natürlich auch nicht, das wäre ja nicht sehr nett gewesen. Hatsune schob stattdessen ein paar Fragen nach, und Yukio nutzte die Gelegenheit, um sich den Toten noch einmal in Ruhe anzuschauen, wobei seine Helmlampe ihm sehr behilflich war. Es war gut, dass er sich diesen Helm besorgt hatte! Das Wasser hatte dem Erscheinungsbild des Toten wirklich keinen großen Gefallen getan, aber der Yuudari meinte doch zu erkennen, dass die Haut ziemlich intakt aussah - jedenfalls die Teile, die er erkennen konnte, ohne gleich den ganzen Körper umzudrehen, und das ließ er dann doch lieber bleiben, immerhin war er so kräftig auch nicht. Hatte er vielleicht einen Schlag auf den Kopf bekommen? Aber das hätte vielleicht mehr geblutet, oder ... hmm. Yukio ärgerte sich einen Moment, dass er nicht so viele Krimiromane gelesen hatte, denn die enthielten solch hilfreiches Detailwissen doch mit Sicherheit, oder? Stattdessen inspizierte er nun also Körper und Kleidung des Toten. Die Kleider sahen insgesamt recht hochwertig aus - selbst der stundenlange Aufenthalt im Wasser hatte die Farbe nicht ausgewaschen, und die Schuhe sahen zwar schon eine Weile getragen, aber anständig gepflegt aus. Vermutlich war das vor ihnen kein armer Mann, hmm? Es war nur schade, dass sie seinen Namen nicht wussten ...
Nanaka-san war unterdessen mit der Beantwortung von Hatsunes Fragen beschäftigt. "Nun, die meisten Besucher in den Kanälen sind harmlose Herumtreiber, wie ich euch das schon sagte. Kinder oder Menschen die sonst auf den Straßen schlafen. Meine Wächterkollegen sind natürlich nur im Rahmen ihrer Patroullien unterwegs und in der Regel auch zu zweit. Ich kann euch gern den Dienstplan zeigen, wenn ihr nachher mit auf unsere Wachstation kommt." Nanaka schien die Implikation, dass einer der Kanalwächter der Tat verdächtig sein könnte, entweder nicht zu stören oder nahm sie gar nicht erst wahr - und offenbar hatte keiner das Bedürfnis, das nochmal rückzufragen. Als Hatsune die Augenroben ansprach, schien Nanaka einen Moment innezuhalten, entspannte sich aber gleich darauf wieder. "Oh, natürlich. Ihr könnt die Gesegneten des Allweisen Auges noch gar nicht kennen." Erklärte Nanaka mit hörbarem Wohlwollen in seiner Stimme, das erst in den kommenden Sätzen ein wenig altklug herauskam (so erstaunlich es auch war, diese feine Nuance in einer Stimme aus einer riesigen, menschen umüllenden Blechkanne noch zu hören). "Es ist einer der vielen Priesterorden, die hier in Sôhon ihre wichtige, religiöse Arbeit tun. Ihr braucht euch dahingehend keine Sorgen machen. Sie kommen nie in die Kanäle. Das ist keine Arbeit für heilige Personen. Die Kanäle sind nicht in der gesamten Stadt unterirdisch. Es gibt einige offene Abschnitte in den hübscheren Stadtgegenden. Es ist auch möglich, dass unser Opfer dort ins Wasser gestoßen und hier angeschwemmt wurde."
Ehe weitere Fragen möglich waren, strömte ein undulierender, tiefer Laut, der ein wenig an Walgesänge erinnerte, wie man sie manchmal von Fern in Getsurin hören konnte, strömte durch die Tunnel, und Nanaka nickte zufrieden. "Da kommen meine Kollegen doch schon. Wie ihr seht, haben wir die Lage vielleicht nicht hundertprozentig im Griff, aber unsere Prozesse funktionieren." Immerhin das funktioniert, konnte man mental unter Nanakas scheinbar ruhig vorgetragenen Worten hervorhören. Nanakas Kollege größte sie mit einer schweigsamen Handbewegung, während er in der anderen Hand noch die mit einem Kolben betriebene Tröte hielt, mit der das Signal vorausgeschickt hatte, als er begleitet von einer weiteren Wach-Person um die lange Kurve kam. Die ihm nachfolgende Person stellte wortlos die schlichte Holztrage, die sie überkopf getragen hatte, auf den Boden, ehe sie gemeinsam das Leinentuch davon abhoben und - behutsam, aber sichtlich ohne Routine - zu Werke gingen, um die Umbettung zu erledigen. "So. Ihr könnt uns direkt auf die Station folgen." Erklärte Nanaka - doch da hopste Yukio kurz auf und ergriff ganz uncharakteristisch Hatsune übergehend das Wort. "Das ist sehr lieb! Aber wir sollten uns vielleicht noch vor dem Abend darum kümmern, eine Unterkunft zu sichern und die offenliegenden Kanäle zu inspizieren, um mögliche Tatorte zu finden! Und ihr habt sicherlich vor, erst einmal selbst die Leiche in Ruhe zu untersuchen? Wir können dann ja dazukommen, sobald alles bereit ist."
Nanaka verharrte einen Moment in unlesbarer Stille, als wäre er oder sie betäubt von so viel weniger Einmischung, als nach der bisherigen Diskussion erwartet. Dann folgte ein Nicken. "Gut. Ich begleite euch noch rasch zum Ausgang und mache hinter euch zu, ja?" Yukio nickte eilfertig - und warf gleichzeitig Hatsune und Oita Blicke zu, die so offensichtlich erwartungsvoll waren, dass man kaum anders konnte als hinter dieser Aktion einen gewieften Plan zu vermuten! "Wir können uns schnell ein Zimmer zu dritt nehmen, ja? Ich muss euch was Zeigen! Ich denke es ist am besten wenn wir das fix machen!" Erklärte er aufgeregt, sobald der Deckel verschlossen war.
@Nekoyami Hatsune @Furasaki Oita
C-Rang: Die toten Augen von Sôhon
cf: Untergrund von Sôhon
Oita machte den hilfreichen Vorschlag, Nanaka beim Abtransport zu helfen, indem er mit ihm den Karren holen ging. "Das klingt wie eine gute Idee! Je länger die Leiche hier an der Luft liegt und nicht einbalsamiert wird, desto weniger wird da hinterher von zu sehen sein. Das macht eure Arbeit mit der Identifikation bestimmt einfacher, wenn er schneller am richtigen Ort ankommt! Wir könnten bestimmt auch Tragen helfen." Schob Yukio noch hoffnungsvoll ein, und wartete ab, ob Nanaka sich wohl überzeugen ließe. Allerdings - es sah so aus als wäre er in diesem Punkt nicht wirklich kompromissbereit, und Yukio machte kurz ein enttäuschtes Gesicht, ehe er sich mit dieser Realität arrangierte. Wirklich ärgern wollte er die Person in dem großen Schutzanzug jetzt natürlich auch nicht, das wäre ja nicht sehr nett gewesen. Hatsune schob stattdessen ein paar Fragen nach, und Yukio nutzte die Gelegenheit, um sich den Toten noch einmal in Ruhe anzuschauen, wobei seine Helmlampe ihm sehr behilflich war. Es war gut, dass er sich diesen Helm besorgt hatte! Das Wasser hatte dem Erscheinungsbild des Toten wirklich keinen großen Gefallen getan, aber der Yuudari meinte doch zu erkennen, dass die Haut ziemlich intakt aussah - jedenfalls die Teile, die er erkennen konnte, ohne gleich den ganzen Körper umzudrehen, und das ließ er dann doch lieber bleiben, immerhin war er so kräftig auch nicht. Hatte er vielleicht einen Schlag auf den Kopf bekommen? Aber das hätte vielleicht mehr geblutet, oder ... hmm. Yukio ärgerte sich einen Moment, dass er nicht so viele Krimiromane gelesen hatte, denn die enthielten solch hilfreiches Detailwissen doch mit Sicherheit, oder? Stattdessen inspizierte er nun also Körper und Kleidung des Toten. Die Kleider sahen insgesamt recht hochwertig aus - selbst der stundenlange Aufenthalt im Wasser hatte die Farbe nicht ausgewaschen, und die Schuhe sahen zwar schon eine Weile getragen, aber anständig gepflegt aus. Vermutlich war das vor ihnen kein armer Mann, hmm? Es war nur schade, dass sie seinen Namen nicht wussten ...
Nanaka-san war unterdessen mit der Beantwortung von Hatsunes Fragen beschäftigt. "Nun, die meisten Besucher in den Kanälen sind harmlose Herumtreiber, wie ich euch das schon sagte. Kinder oder Menschen die sonst auf den Straßen schlafen. Meine Wächterkollegen sind natürlich nur im Rahmen ihrer Patroullien unterwegs und in der Regel auch zu zweit. Ich kann euch gern den Dienstplan zeigen, wenn ihr nachher mit auf unsere Wachstation kommt." Nanaka schien die Implikation, dass einer der Kanalwächter der Tat verdächtig sein könnte, entweder nicht zu stören oder nahm sie gar nicht erst wahr - und offenbar hatte keiner das Bedürfnis, das nochmal rückzufragen. Als Hatsune die Augenroben ansprach, schien Nanaka einen Moment innezuhalten, entspannte sich aber gleich darauf wieder. "Oh, natürlich. Ihr könnt die Gesegneten des Allweisen Auges noch gar nicht kennen." Erklärte Nanaka mit hörbarem Wohlwollen in seiner Stimme, das erst in den kommenden Sätzen ein wenig altklug herauskam (so erstaunlich es auch war, diese feine Nuance in einer Stimme aus einer riesigen, menschen umüllenden Blechkanne noch zu hören). "Es ist einer der vielen Priesterorden, die hier in Sôhon ihre wichtige, religiöse Arbeit tun. Ihr braucht euch dahingehend keine Sorgen machen. Sie kommen nie in die Kanäle. Das ist keine Arbeit für heilige Personen. Die Kanäle sind nicht in der gesamten Stadt unterirdisch. Es gibt einige offene Abschnitte in den hübscheren Stadtgegenden. Es ist auch möglich, dass unser Opfer dort ins Wasser gestoßen und hier angeschwemmt wurde."
Ehe weitere Fragen möglich waren, strömte ein undulierender, tiefer Laut, der ein wenig an Walgesänge erinnerte, wie man sie manchmal von Fern in Getsurin hören konnte, strömte durch die Tunnel, und Nanaka nickte zufrieden. "Da kommen meine Kollegen doch schon. Wie ihr seht, haben wir die Lage vielleicht nicht hundertprozentig im Griff, aber unsere Prozesse funktionieren." Immerhin das funktioniert, konnte man mental unter Nanakas scheinbar ruhig vorgetragenen Worten hervorhören. Nanakas Kollege größte sie mit einer schweigsamen Handbewegung, während er in der anderen Hand noch die mit einem Kolben betriebene Tröte hielt, mit der das Signal vorausgeschickt hatte, als er begleitet von einer weiteren Wach-Person um die lange Kurve kam. Die ihm nachfolgende Person stellte wortlos die schlichte Holztrage, die sie überkopf getragen hatte, auf den Boden, ehe sie gemeinsam das Leinentuch davon abhoben und - behutsam, aber sichtlich ohne Routine - zu Werke gingen, um die Umbettung zu erledigen. "So. Ihr könnt uns direkt auf die Station folgen." Erklärte Nanaka - doch da hopste Yukio kurz auf und ergriff ganz uncharakteristisch Hatsune übergehend das Wort. "Das ist sehr lieb! Aber wir sollten uns vielleicht noch vor dem Abend darum kümmern, eine Unterkunft zu sichern und die offenliegenden Kanäle zu inspizieren, um mögliche Tatorte zu finden! Und ihr habt sicherlich vor, erst einmal selbst die Leiche in Ruhe zu untersuchen? Wir können dann ja dazukommen, sobald alles bereit ist."
Nanaka verharrte einen Moment in unlesbarer Stille, als wäre er oder sie betäubt von so viel weniger Einmischung, als nach der bisherigen Diskussion erwartet. Dann folgte ein Nicken. "Gut. Ich begleite euch noch rasch zum Ausgang und mache hinter euch zu, ja?" Yukio nickte eilfertig - und warf gleichzeitig Hatsune und Oita Blicke zu, die so offensichtlich erwartungsvoll waren, dass man kaum anders konnte als hinter dieser Aktion einen gewieften Plan zu vermuten! "Wir können uns schnell ein Zimmer zu dritt nehmen, ja? Ich muss euch was Zeigen! Ich denke es ist am besten wenn wir das fix machen!" Erklärte er aufgeregt, sobald der Deckel verschlossen war.
@Nekoyami Hatsune @Furasaki Oita
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