Sakkaku Asahina
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Job: Glück im Spiel
Wer Asahina ein wenig kannte, der wusste, dass sie nicht unbedingt der größte Fan von Jobs war. Generell war die Sakkaku zwar eine überzeugte Verfechterin von ihrer Arbeit als Shinobi und bestritt mit Vorliebe Missionen und andere fordernde Aufträge, doch hatte sie bisher lediglich negative Erfahrungen mit dieser kleineren Art von Beschäftigung gemacht, welche für sie im Grunde lediglich dem Vertreib von Zeit diente, an welcher es ihr momentan ohnehin mangelte. Auf ihrem letzten Job hatte sie zwar Akane kennen gelernt, was sicherlich seine Vorteile und seinen Spaß gehabt hatte, doch war sie auf der anderen Seite auch mit einer Meute von Hunden konfrontiert gewesen, dessen Begegnung die Genjutsuka aus ihrem Gehirn am liebste für immer verbannen und auslöschen wollte. Ganz zu schweigen von dem Job davor, auf welchem sie ihren Cousin Hebi kennen und hassen gelernt hatte und welchem sie es auf der anderen Seite auch noch zu verdanken hatte, dass sie fortan die Gesellschaft eines stinkenden Köters bei sich daheim ertragen durfte, welcher ihre ohnehin schon knapp bemessene Zeit nur noch weiter begrenzte. Vermutlich war es daher auch nur wenig verwunderlich, dass sich Asahina nur geringschätzig begeistert zeigte, als ihr Vater sie mit dem Jobbogen konfrontierte und ihr in aller Entschiedenheit und Ruhe erläuterte, dass es für sie mal wieder an der Zeit sei ihrer Tätigkeit als Shinobi nachzukommen und der Familie ein wenig Ehre zu verschaffen, immerhin hatte das die letzten Male ja auch schon so unwahrscheinlich gut funktioniert. Dennoch liebte Hina das Oberhaupt ihrer vierköpfigen Familie, weshalb sie sich mehr schlecht als recht erfreut ihrem Schicksal hingab und fast schon resigniert ihrer neusten Aufgabe Folge leistete, welche von ihr verlangte sich in Richtung Wasserreich zu begeben und dort schließlich wie offensichtlich abgesprochen auf den Rest ihres Teams zu treffen. Dieser war im Übrigen auch das Einzige, was die Sakkaku in irgendeiner Hinsicht an dieser Aufgabe interessierte, immerhin waren es ihre Begleitungen, auf die ihr Vater bei der Auswahl ihrer Aufträge meist achtete und die den eigentlichen Grund für Asahinas spontane Aktivität als Shinobi erklärte. Es war seine Art, Hina geschickt und unterschwellig Kontakte und damit an Macht und Stellung gewinnen zu lassen, immerhin versprach er sich viel von seiner einzigen nützlichen Tochter und sah sie in seiner erhofften Zukunft vermutlich ohnehin schon als nachfolgendes Clanoberhaupt, oder wenigstens in einer ähnlich mächtigen Position. Auf Hinas Schultern lag der Druck eines Herrscheridols und es wurde dafür gesorgt, dass diese sich des Leistungsdruckes aller Zeit bewusst war. Leider schien Subaru in seinen Rechnungen allerdings des Öfteren Asahinas absolute Unverträglichkeit und ihren meist schwierigen Charakter außer Acht zu lassen, weshalb die Brünette in der Regel nur wenig erfolgreich und gestärkt von ihren Aufträgen zurückkam und sich stattdessen die nächsten Tage in ihrem Tanzstudio verschanzte, um ihre Nerven wieder zu beruhigen und sich dann dem mäßig begeisterten Bildnis ihres Vaters zu stellen, welcher wieder einmal größere Hoffnungen in sie gesetzt hatte, als bei ihren Fähigkeiten und ihrer geistigen Stabilität angemessen war. Dabei war es nicht einmal so, als würde sich Asahina keine Mühe geben. Nein, tatsächlich setzte die Kunoichi alles daran, ihren Vater im Bereich ihrer Möglichkeiten zufrieden zu stellen und das heiß ersehnte Lob von ihm abzustauben, mit welchem er oft so geizig und sparsam umging. Und außerdem hatte sie es in ihrer Rolle noch immer bei weitem besser als ihre Zwillingsschwester Hiyori, welche in der Familie immerhin die Rolle des völlig nutzlosen Familienmitglieds eingenommen hatte. Nicht, dass Hina mit ihrer Schwester groß Mitleid hatte, immerhin konnte sie das nervigen Mädchen selber nicht sonderlich leiden und hielt allein ihre bloße Existenz für einen beschwerlichen Störfaktor.
Ein Seufzen verließ sie Lippen der Sakkaku, dann verschränkte sie die Arme und lehnte sich noch ein Stück weiter an das Gemäuer zu ihrem Rücken, die Augen weiterhin auf die Straße vor ihr gerichtet, mit dem Blick nach einem Stirnband und anderen Erkennungsmerkmalen eines Shinobi suchend. Selbstverständlich hatte sich das Mädchen zuvor nicht über ihre Kameraden informiert, so groß war ihr Interesse dann doch nicht gewesen, weshalb sie sich nun auf ihren Instinkt und reines Nachfragen verlassen musste, wenn es daran ging, ihre Begleitung für diesen Auftrag erkennen oder gar ansprechen zu können. Andererseits wäre es allerdings auch nicht ganz untypisch für die Dunkelhaarige, einfach noch eine Weile an Ort und Stelle zu verweilen und darauf zu warten, dass der Prophet zum Berg kam, immerhin war es in den seltensten Fällen jemals anders gewesen. Eigentlich sogar nie, falls die Genjutsuka das so richtig in Erinnerung hatte, was ihr direkt Mut machte, dass der Rest des Teams nicht mehr lange auf sich warten lassen und endlich hier aufkreuzen würde. „Lohnt es sich wohl noch etwas zu Essen zu kaufen?“, murmelte die Sakkaku dann, die Augen auf ein nahes Süßwarenlokal gerichtet, das allein durch seinen himmlischen Duft zu einem Besuch lockte. Nun, dies würde vorerst warten müssen, denn auch wenn Hina im Grunde absolut kein Interesse an ihrem aktuellen Auftrag hatte, so war sie dennoch nicht verrückt genug, sich einfach von dem besprochenen Zielort zu entfernen und so vermutlich ihre Kameraden zu verpassen. Immerhin glänzte auch Familie Sakkaku durch elitäre Erziehung, wenn sich auch gerade bei Asahina davon in den seltensten Fällen etwas bemerken ließ.