Hyuuga Mari
Chuunin
Also wirklich, manchmal fragte sich Mari, welches Genie in den oberen Reihen Shirogakures eigentlich die Aufträge an die jeweils freie Shinobi verteilte... und warum ausgerechnet sie ständig für die merkwürdigsten Dinge einberufen wurde – obwohl man eine gewisse Steigerung nicht verneinen konnte. Angefangen hatten diese kleinen Aufgaben mit einer Rattenjagd, die eigentlich keine gewesen war. Bis heute dachte die Hyuuga noch voller Grauen zurück an den dunklen und staubigen Keller von Yamada-san. Direkt dahinter kam der nächste Auftrag, die Schafe von Nobu-san hatten gehütet werden müssen. Die Tiere waren schon einmal größer und in einer vermehrter Zahl vorhanden, demnach war die Verantwortung ein Stück gewachsen, doch, irgendwie schon. Und dann.. ja, kam jener Job, welcher der Hyuuga noch zu gut in Erinnerung war. Rapunzel, das Theaterstück für die kleinen Kinder, unter denen auch Aiko gewesen war. Als wären diese Erinnerungen nicht genug, war sie nun wieder einem Job zugeteilt worden, der sie unweigerlich an die Arbeit eines Detektivs erinnerte. Wo war die Verbindung zwischen all diesen Aufträgen? Der Faden, der sich penetrant hindurchzog? Nun, das war... „Hei!!!“ Genau, da war einem die Antwort doch glatt vorweggenommen worden. „Du hast wieder einen Job mit dem Prinzen!“ die kleine Hyuuga – namentlich auch besagte Aiko – sprang völlig aufgeregt durch den Garten, blieb schließlich vor ihrer Schwester stehen und grinste von einem Ohr zum Anderen. Oh, das Geheimnis von ihm war ihr noch gut in Erinnerung geblieben und die Tatsache, dass sie bis heute ihrer Schwester kein Wort davon erzählt hatte, machte sie stolzer als jeder Pfau, der seinen bunten Federschmuck präsentierte. Das Vertrauen des Tatsumaki hatte er eben in die richtigen Hände gelegt, das stand fest. Es war bereits Mittag, allerdings ging dieser eher in Richtung Nach- als Vormittag, richtig ungewohnt, mal wieder erst so spät zu einem Auftrag erscheinen zu müssen. Maris Blick huschte unauffällig über den großen Garten, blieb kurzzeitig an ihrem geliebten Kirschblütenbaum hängen, bevor sie wieder zu ihrer kleineren Version sah, die voller Erwartung vor ihr stand und wahrscheinlich wünschte, dass sie mitkommen könnte, um den schwarzhaarigen Jungen wiedersehen zu können. Daraus würde allerdings nichts werden. „Das ist nun eine Woche her und du bist immer noch begeistert. Du hast einen Narren an Tatsumaki-san gefressen, oder?“ Innerhalb ihrer eigenen Familie sprach Mari natürlich um einiges direkter, als man es in der Öffentlichkeit von ihr gewohnt gewesen wäre. Als würde das nicht schon reichen, sorgte Aiko sowieso automatisch dafür, dass sich die Zunge der 14-Jährigen mehr löste, als sie es selbst kontrollieren konnte – vielleicht auch wollte. Anstatt einer erwarteten Antwort grinste die kleine Hyuuga nur unschuldig, sprang wieder in ein paar Schritte Entfernung und ließ sich schließlich lachend auf den Rücken fallen, die weißen Äuglein hinauf in den wunderschönen Kirschblütenbaum gerichtet. Genauso wie Mari hatte auch ihre kleinere Version eine Vorliebe für diese Pflanze entwickelt, allein ihre Anwesenheit beruhigte einfach ungemein. Die Ältere musste grinsen, wandte sich dann ab und hob noch einmal die Hand, damit ihre Schwester ihr nachher nicht vorwerfen könnte, sie wäre wortlos verschwunden. „Ich werde dann gehen, Tatsumaki-san soll nicht warten – obwohl wahrscheinlich sowieso wieder ich diejenige bin, die warten wird.“ Wann war das eigentlich zu einer Selbstverständlichkeit geworden? Mari konnte es nicht so genau sagen, doch sie hätte vermutlich Wetten abgeschlossen, dass es genauso enden würde – sollte sich ein Suna-Nin da vielleicht manche Gedanken machen?
Dieser Nachmittag war so unglaublich.. ruhig. Normal. Fast unheimlich, wenn man es so nennen wollte. Die Hände der Hyuuga waren in ihrem Pullover verschwunden, während ihre Schritte sie zielsicher und wie immer eine gewisse Eleganz bewahrend durch Jôsei trugen, die Straßen waren der Zeit entsprechend überfüllt mit tratschenden Leuten, Händlern, Shinobi und was sich noch so alles an diesem Ort tummeln konnte. Mari war niemals ein großer Fan von Menschenmassen gewesen, vor allem im Sommer mied sie diese, da der Geruch von Schweiß einfach zu viel für die feine Nase des Mädchens war. Gut, wir hatten Frühling, nicht Sommer, trotzdem begab sich die Hyuuga nicht gerne unter so viele Leute – die Straße vor ihr war wirklich voll – weshalb sie sich vermutlich das erste Mal seit langer Zeit bewusst dazu entschied, ihre Fähigkeiten als Kunoichi zu nutzen, anstatt unauffällig den Weg wie jeder andere Mensch zu benutzen: Ohne viel Mühe drückte sie sich vom Boden ab – behielt dabei die Hände in den Taschen – und landete auf dem Dach eines der umliegenden Häuser. Zumindest kurz erlaubte sich das Mädchen nun einen Blick nach unten zu werfen, dieser bestätigte sie allerdings nur darin, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, den unkomplizierteren Weg über die Dächer nutzen zu wollen, anstatt sich dort unten zu quetschen. Noch ein wenig höher und die Personen da unten sähen sicherlich wie Ameisen aus – Mari musste lächeln.
Schon praktisch, so Ninjakünste, denn diese Dächer ermöglichten es dem Mädchen nicht nur, gekonnt den Menschenmassen zu entkommen, die benötigte Zeit, um zum Treffpunkt zu kommen, verkürzte sich ebenfalls merklich. Was bedeutete das im Klartext für die Hyuuga? Sie erwartete, dass sie noch länger warten müsste, bis ihr Kollege endlich auftauchen würde, denn bei seinem Orientierungssinn würde er vermutlich eher beim Nord- als beim Südtor ankommen, sich dann fragen, wie er dort gelandet sei und erneut durch ganz Jôsei irren, bevor ein hilfreicher Bürger ihm den Weg nennen würde. Eigentlich müsste Hei mittlerweile lange genug in dieser Stadt leben, um sich die Wege grob einprägen zu können, doch irgendwie schien mehr zwischen ihm und diesem Können zu stehen als die Zeit, die er hier bisher verbracht hatte. Vielleicht war der Junge einfach nicht mit dem nötigen Orientierungssinn auf die Welt gekommen, wer wusste das schon? Jeder hatte schließlich seine kleinen Markenzeichen. Mari für ihren Teil sprang noch ein letztes Mal nach vorne, direkt von dem letzten Dach und landete auf dem Platz vor dem Südtor, ließ ihre weißen Äuglein zur Sicherheit über den Platz wandern, nur um auch wirklich sicher sein zu können, dass der Tatsumaki noch nicht aufgetaucht war. Nein, wäre auch verwunderlich gewesen, wenn es anders gewesen wäre. Sie überbrückte noch die letzten wenigen Schritte, um abseits des Platzes eine der vielen Bänke zu erreichen – so viele Leute waren hier, ein Wunder, dass sie noch eine freie Sitzgelegenheit ergattern konnte – lehnte sich dort zurück und holte ihr Sudoku-Buch heraus. Es hatte ein bisschen Ähnlichkeit mit ihrem ersten Job, damals hatte sie ebenfalls auf einer Bank gesessen, ein Sudoku gelöst und auf den Suna-Nin gewartet. Mari nahm es zwar nicht wirklich wahr, schließlich ging sie einfach nur einem Hobby nach, doch dass sich eine solche Situation dann wiederholte, war wohl unausweichlich.
Dieser Nachmittag war so unglaublich.. ruhig. Normal. Fast unheimlich, wenn man es so nennen wollte. Die Hände der Hyuuga waren in ihrem Pullover verschwunden, während ihre Schritte sie zielsicher und wie immer eine gewisse Eleganz bewahrend durch Jôsei trugen, die Straßen waren der Zeit entsprechend überfüllt mit tratschenden Leuten, Händlern, Shinobi und was sich noch so alles an diesem Ort tummeln konnte. Mari war niemals ein großer Fan von Menschenmassen gewesen, vor allem im Sommer mied sie diese, da der Geruch von Schweiß einfach zu viel für die feine Nase des Mädchens war. Gut, wir hatten Frühling, nicht Sommer, trotzdem begab sich die Hyuuga nicht gerne unter so viele Leute – die Straße vor ihr war wirklich voll – weshalb sie sich vermutlich das erste Mal seit langer Zeit bewusst dazu entschied, ihre Fähigkeiten als Kunoichi zu nutzen, anstatt unauffällig den Weg wie jeder andere Mensch zu benutzen: Ohne viel Mühe drückte sie sich vom Boden ab – behielt dabei die Hände in den Taschen – und landete auf dem Dach eines der umliegenden Häuser. Zumindest kurz erlaubte sich das Mädchen nun einen Blick nach unten zu werfen, dieser bestätigte sie allerdings nur darin, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, den unkomplizierteren Weg über die Dächer nutzen zu wollen, anstatt sich dort unten zu quetschen. Noch ein wenig höher und die Personen da unten sähen sicherlich wie Ameisen aus – Mari musste lächeln.
Schon praktisch, so Ninjakünste, denn diese Dächer ermöglichten es dem Mädchen nicht nur, gekonnt den Menschenmassen zu entkommen, die benötigte Zeit, um zum Treffpunkt zu kommen, verkürzte sich ebenfalls merklich. Was bedeutete das im Klartext für die Hyuuga? Sie erwartete, dass sie noch länger warten müsste, bis ihr Kollege endlich auftauchen würde, denn bei seinem Orientierungssinn würde er vermutlich eher beim Nord- als beim Südtor ankommen, sich dann fragen, wie er dort gelandet sei und erneut durch ganz Jôsei irren, bevor ein hilfreicher Bürger ihm den Weg nennen würde. Eigentlich müsste Hei mittlerweile lange genug in dieser Stadt leben, um sich die Wege grob einprägen zu können, doch irgendwie schien mehr zwischen ihm und diesem Können zu stehen als die Zeit, die er hier bisher verbracht hatte. Vielleicht war der Junge einfach nicht mit dem nötigen Orientierungssinn auf die Welt gekommen, wer wusste das schon? Jeder hatte schließlich seine kleinen Markenzeichen. Mari für ihren Teil sprang noch ein letztes Mal nach vorne, direkt von dem letzten Dach und landete auf dem Platz vor dem Südtor, ließ ihre weißen Äuglein zur Sicherheit über den Platz wandern, nur um auch wirklich sicher sein zu können, dass der Tatsumaki noch nicht aufgetaucht war. Nein, wäre auch verwunderlich gewesen, wenn es anders gewesen wäre. Sie überbrückte noch die letzten wenigen Schritte, um abseits des Platzes eine der vielen Bänke zu erreichen – so viele Leute waren hier, ein Wunder, dass sie noch eine freie Sitzgelegenheit ergattern konnte – lehnte sich dort zurück und holte ihr Sudoku-Buch heraus. Es hatte ein bisschen Ähnlichkeit mit ihrem ersten Job, damals hatte sie ebenfalls auf einer Bank gesessen, ein Sudoku gelöst und auf den Suna-Nin gewartet. Mari nahm es zwar nicht wirklich wahr, schließlich ging sie einfach nur einem Hobby nach, doch dass sich eine solche Situation dann wiederholte, war wohl unausweichlich.