Hyuuga Ryu
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Job: Vor die Hunde gehen
Home sweet home, oder?
Wiedereinmal war es für Hyuuga Ryu Zeit, auf einen Job zu gehen. Jeder Shinobi musste wohl zu gewissen Gelegenheiten ein bestimmtes Pensum an solchen kleinen Aufgaben erledigen, denn anders konnte sich der Genin nicht vorstellen, wie die Dorfverwaltung ausgerechnet auf ihn kam. Eigentlich hatte er nämlich mit der Vorbereitung von Missionen, seinem Praktikum bei den Medic-Nin des Klans und den sonstigen Aufgaben, die eben nur einem Nebenhaushyuuga vorbehalten waren, reichlich zu tun. Er hätte sich ja auch über etwas Freizeit gefreut, so war es nicht, ja, er konnte es auch gebrauchen, wenn er einen Nachmittag lang einfach nur unter einem Baum saß und las, aber das war ihm - natürlich - nicht vergönnt. Stattdessen hatte irgendeine Schrulle aus Konoha einen Köter verloren, der nun eingefangen werden sollte. Angeblich war das Teil brangefährlich und konnte deshalb nicht von Normalsterblichen gefasst werden. Da sollte es keine große Sache sein, das Ding zu finden, oder? So ein gefährliches Monster müsste ja in einem beschaulichen Städtchen wie Konoha Aufsehen erregen, sollte man annehmen.
Bisher war noch nicht sehr viel davon zu spüren. Als er, ausnahmsweise einmal etwas leger gekleidet, mit hochgestelltem Kragen und über die Schulter geschlungenem Rucksack durch das altbekannte Stadttor gekommen war, hatte er keine brennenden Häuser gesehen, keine Schreie gehört und auch sonst nichts vernommen, was auf irgendwelche Ungeheuer schließen ließ, die im Innern der Stadt lauern sollten. Konoha sah im Gegenteil eigentlich aus wie immer: Geschäftig, altmodisch und - zumindest in seinen Augen - ansehlich. Obwohl Ryu eigentlich ja in Shirogakure aufgewachsen war, empfand er dennoch Konohagakure als seine Heimat, weil es nun einmal die Wurzel seines Klans war, eine uralte Stadt voller Geheimnisse, die ihn faszinierten. Er mochte, wie das Dorf roch, nach Ramen und Handwerkern, er mochte das in der Ferne liegende Hokagendenkmal und er mochte die Menschen dort, weil sie fleißig waren und man hier deutlich mehr Hyuuga sah als in der Blütenstadt.
Von seinem Partner - alleine zu jobben machte ja auch keinen Spaß - wusste er nichts. Kiyama Mura. Den Namen hatte er noch nicht gehört und er hatte keinen blassen Schimmer, wie dieser Typ aussehen würde, deshalb hatte er sich auch direkt am Stadttor platziert und stupste den Rucksack neben seinem Bein hin und wieder mit dem Fuß an. Wiedereinmal musste er darauf vertrauen, dass sein Äußeres ihn enttarnte, immerhin waren seine Augen ja ein gewisser Blickfang und DAS Erkennungsmerkmal Deluxe, ansonsten musste er eben den Namen des anderen brüllen und darauf hoffen, dass sich der Richtige umdrehte. Doch Geduld war eine Tugend, und er brachte sie zur Perfektion. Sie hatten Zeit, nichts drängte - außer vielleicht ein tollwütiger Köter, der nur darauf wartete, vom Hintern der beiden Jugendlichen zu naschen.