Wenn an Kiris Feuern eine Geschichte unter Freunden erzählt wird so ist es Brauch dass diese mit einer Geschichte der Zuhörer beantwortet wird. Nun? Habt ihr eine Geschichte, eine Sage eurer Heimat, oder gar etwas dass in eurem jungen Leben passierte? Kayros sah seinen Lehrer an. Sein Unterricht hatte einen besonderen Charme, was vielleicht daran lag, dass man hier nur zu dritt war. Wenn er mal eine ganze Klasse unterrichten wollte, könnte er dieselbe Strategie mithilfe der Kagebunshin nutzen.
Der Junge blickte kurz zur Masako, anschließend wieder zu Sensei Katsumi. Eine Geschichte aus Suna oder aus seiner Vergangenheit. Letzteres schloss er schon aus, weil er seine Erlebnisse für unpassend befand. Geschichten aus dem Reich des Windes... Vielleicht die Entstehung von Sunagakure no Sato? Kayros holte Luft. ihm war fast so, als ob er das Prasseln eines Lagerfeuers vernahm. Als Geschichtslehrer war der Sensei aus Kiri einsame Spitze. "Die Entstehung von Konohagakure durch die Clans Senju und Uchia ist schon fast legendär. Deshalb will ich euch von der Entstehung meines Heimatdorfes erzählen." Für einen Moment schloss der Suna-Nin die Augen. In ihm stiegen Bilder von Sand, sengenden Sonnenstrahlen und hohen Felsen, die ein Dorf umschlossen, hoch. Edle Heimat, größter Schatz. So hieß ein Gedicht, dass in etwa zur Gründungszeit des Sanddorfes entstanden war. "Früher herrschte der Feudalherr im Zentrum des Landes über Kaze no Kuni. Ihm war die absolute Macht gegeben, über Militär, Wirtschaft und Technologie. Er förderte stets die Samurai, weil er in der Vergangenheit einen Verwandten durch einen Ninja verloren hatte. Als in Hi no Kuni nun das versteckte Dorf unter den Blättern gegründet wurde, erhoben sich Stimmen der Clans Hiragana, Akasuna, Ogawa und Sabakuno, dass der Feudalherr auch ein Dorf gründen solle für die Militärshinobi vom Windreich. Er lehnte jedoch ab, weil er wusste, dass er sonst seine Machtstellung auf militärischer Basis verlieren würde. Stattdessen legte er im riesigen Land zehn Kasernen in der Größe von Kleinstädten an. Diese waren ausschließlich für jene Militärs geschaffen, die sich dem Bushido, und nicht dem Nindo verschrieben hatten. Betraten also Shinobi das Gelände, ohne eine Genehmigung zu besitzen, wurden sie augenblicklich für vogelfrei erklärt." Kayros schluckte, denn er hatte Bilder von seinen Ahnen gesehen, die sich dieser Regelung zu widersetzen versucht hatten. Kein schöner Anblick.
"Nun, dadurch konnte der Feudalherr seine Machtposition und gleichzeitig die Sicherheit des Landes verstärken. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als Hokage der erste sich dazu entschloss, den Ländern als Friedensgeschenk jeweils einen Biju zuzukommen zu lassen. Der Feudalherr nahm das Geschenk an, unwissend, dass gegen Shukakus Sandkörper keine Klingen wirkten. Als der Ichibi, der nach Kyuubi der einzige Biju mit der Fähigkeit zu sprechen war, in die Wüste kam, löste sich die Kontrollninjutsu, mit der Senju ihn belegt hatte. Das Monster forderte mehr Opfer als die ersten beiden Kriegsjahre zusammen." Kayros überlegte kurz. "Die Bevölkerung, die von den Ninjutsus wusste, die von Senju angewandt wurden, baten um Hilfe bei den vier großen Ninja-Clans der Zeit. Ogawa und Sabakuno sicherten ihre Unterstützung sofort zu, Akasuna, von den Clans damals der mächtigste, lehnte sie entschieden ab. Da die Familien nur zusammen eine Chance hatten, waren in einer Pattsituation. Eine Fehde der Clans konnten sie sich nicht leisten, und auch der Feudalherr war noch nicht bereit, den Shinobi Zugeständnisse zu machen. Hiragana, der von den vier Clans bisher das geringste Stimmrecht hatte, wurde nun gebeten, Partei zu ergreifen. Der Clanvorsteher aber sagte nicht ein Wort auf der Versammlung und saß einfach nur da. Währenddessen wütete Shukaku selbstredend weiter. Was auch Akasuna, Ogawa und Sabakuno wussten. Die letzten beiden Clans gingen Hiragana fast an die Kehle, und Akasuna saß verwirrt vor den anderen. Dann plötzlich, vor den Augen der Clans, zerstörte der Ichibi mit einem einzigen Angriff einen ganzen Berg mithilfe von Renkudan.
Durch diese Gewalt zugleich fasziniert und erschüttert stand der Vorsteher aus Akasuna auf und teilte den drei anderen mit, dass er am Krieg, für den Schutz seiner Familie, teilnehmen werde. Erst jetzt kam wieder Leben in den Vorsteher des Hiragana-Clans. "Dann ist es also entschieden!", sollen seine Worte gewesen sein, ehe sich die Vier auf den Weg gemacht hatten." Kayros machte eine Pause. Die Intelligenz, die Hiragana bewiesen hatte, um Akasuna dazu zu bewegen, war der Stoff für einige Legenden gewesen.
"Nun, nach einem langen Kampf schafften es die Vier, Ichibi zu versiegeln, ohne dass er weiteren Schaden machen konnte. Der Feudalherr, wohl wissend, dass seine Militärmacht verloren war, übergab die zehn Kasernen den Clans, die daraus Spähposten und Verstecke machten. Außer aus der Nummer vier, die umgeben war von unüberwindlichen Felsen." Sofern man nicht auf einem Tonvogel darüberfliegen konnte. "Diese Kaserne wurde zum Ninjadorf, welches unter dem Sand versteckt liegt. Sunagakure war geboren, unter der Führung des ersten Kazekagen, der aus keinem der Clans war. Die Clanmitglieder haben den Posten abgelehnt, um ein besseres Zusammengehörigkeitsgefühl unter den großen und kleinen Clans zu schaffen. Kazekage der erste war übrigens einer der besten Schwertshinobi des ganzen Reiches." Das Dorf sollte noch viele Tiefschläge ertragen, hatte aber eine großartige Zukunft.