Kosanu Toriko
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Den Heimweg hatte die Kunoichi mehr als genossen. In gewisser Weise lag das natürlich an ihrer weiterhin überaus dreisten Begleitung, aber zu viel darauf einbilden hätte er sich nicht dürfen. Kentas Anwesenheit wurde in erster Linie deswegen so positiv aufgenommen, weil sie ihm überaus gerne dabei zugesehen hatte wie er sich Gedanken machte. Selbst wenn er es die ganze Zeit schaffte so zu tun als wäre alles in bester Ordnung, Toriko wusste es besser. Das Gift wirkte und wenn das nicht reichte, dann war da noch dieser kleine Umstand, dass er an einen Ort gebracht worden war, den er sich wohl kaum hatte vorstellen können. Es war wohl weniger erschreckend als überraschend gewesen, dass sie ihn in ihre Wohnung mitgenommen hatte – immerhin würde alles, was ihm dort zustieß nur auf sie zurückfallen – aber der ausgeklügeltere Teil ihres Plans war eben gewesen ihn überhaupt zu erwischen. Alleine, dass er sich vor dem fürchten musste, was noch kam, war in gewisser Weise schon ihre Rache gewesen. Vorbei war diese Angelegenheit trotzdem noch nicht.
Die beiden Shinobi hatten die Plattform nicht gewechselt, denn die Wohnung des Mädchens lag ebenfalls auf Plattform drei, in einem größeren Wohnhaus im dritten Stock. Es war von außen nichts Besonderes, weder besonders alt noch neu, die Preisklasse musste sich irgendwo im mittleren Bereich befinden, und auch der Treppenaufgang war nichts anderes als durchschnittlich. Erst als sie die Tür zu Torikos Wohnung durchschritten wurde es zumindest interessanter. Das Interieur war, um es freundlich auszudrücken, schlicht. Wenn man sich etwas ehrlicher ausdrücken wollte konnte man es durchaus kahl nennen. Das fing schon im Vorraum an, hier gab es im Endeffekt… gar nichts. Weiß gestrichene Wände, ein nicht mehr ganz neuer Holzboden direkt im Eingangsbereich, um die Schuhe dort zu lassen, dahinter war der Boden mit Matten ausgelegt. Man hätte beinahe denken können, man betrete ein Dojo, wäre es nicht gar so schmucklos gewesen. Einzig vier Haken hingen an einer Wand um dort Kleidung aufzuhängen.
Während sie sich selbst die Schuhe auszog wandte Toriko sich mahnend an Kenta: „Bring mir bloß keinen Dreck in die Wohnung.“ Natürlich war das überflüssig, sie hielt den Rotschopf ja nicht für einen Idioten, aber sie hatte durchaus Spaß daran ihm gegenüber in der stärkeren Position zu sein. Von hier aus betrat das junge Fräulein den kurzen Gang, der die übrigen Zimmer mit dem Vorraum verband. Gerade aus ging es in die Küche, dort war die Türe offen, und soweit es sich erkennen ließ war die bis auf das eine oder andere funktionale Gerät genauso leer wie der Vorraum. Links schien ein Badezimmer oder eine Toilette zu sein, zumindest konnte man das an dem für Sanitärräume eigenen Drehschloss erahnen. Auf die rechte Tür steuerte Toriko zu; diese führte in den Wohn- oder Schlafraum. Gut, das mit dem Schlafen konnte man nicht erkennen, da der Futon natürlich feinsäuberlich im Wandschrank verstaut war. Allgemein war es sehr ordentlich. Die Bücher standen ordentlich in den beiden Bücherregalen, die vier Sitzkissen lagen wohlplatziert vor dem niedrigen Tisch und auch sonst gab es nichts, das unnötige in der Gegend herumexistierte. Man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Raum der schönste in der Wohnung war. Das lag nicht nur an dem großen Fenster, das eine Menge Licht hineinließ, sondern auch an den beiden Spruchbändern, die gegenüber der Tür an der Wand hingen. Offensichtlich waren beide mit der Hand geschrieben. Man hatte sich Mühe gegeben in schönster Schrift zu pinseln, aber das war auch schon alles. Richtig kunstfertig war das nicht.
Die beiden Shinobi hatten die Plattform nicht gewechselt, denn die Wohnung des Mädchens lag ebenfalls auf Plattform drei, in einem größeren Wohnhaus im dritten Stock. Es war von außen nichts Besonderes, weder besonders alt noch neu, die Preisklasse musste sich irgendwo im mittleren Bereich befinden, und auch der Treppenaufgang war nichts anderes als durchschnittlich. Erst als sie die Tür zu Torikos Wohnung durchschritten wurde es zumindest interessanter. Das Interieur war, um es freundlich auszudrücken, schlicht. Wenn man sich etwas ehrlicher ausdrücken wollte konnte man es durchaus kahl nennen. Das fing schon im Vorraum an, hier gab es im Endeffekt… gar nichts. Weiß gestrichene Wände, ein nicht mehr ganz neuer Holzboden direkt im Eingangsbereich, um die Schuhe dort zu lassen, dahinter war der Boden mit Matten ausgelegt. Man hätte beinahe denken können, man betrete ein Dojo, wäre es nicht gar so schmucklos gewesen. Einzig vier Haken hingen an einer Wand um dort Kleidung aufzuhängen.
Während sie sich selbst die Schuhe auszog wandte Toriko sich mahnend an Kenta: „Bring mir bloß keinen Dreck in die Wohnung.“ Natürlich war das überflüssig, sie hielt den Rotschopf ja nicht für einen Idioten, aber sie hatte durchaus Spaß daran ihm gegenüber in der stärkeren Position zu sein. Von hier aus betrat das junge Fräulein den kurzen Gang, der die übrigen Zimmer mit dem Vorraum verband. Gerade aus ging es in die Küche, dort war die Türe offen, und soweit es sich erkennen ließ war die bis auf das eine oder andere funktionale Gerät genauso leer wie der Vorraum. Links schien ein Badezimmer oder eine Toilette zu sein, zumindest konnte man das an dem für Sanitärräume eigenen Drehschloss erahnen. Auf die rechte Tür steuerte Toriko zu; diese führte in den Wohn- oder Schlafraum. Gut, das mit dem Schlafen konnte man nicht erkennen, da der Futon natürlich feinsäuberlich im Wandschrank verstaut war. Allgemein war es sehr ordentlich. Die Bücher standen ordentlich in den beiden Bücherregalen, die vier Sitzkissen lagen wohlplatziert vor dem niedrigen Tisch und auch sonst gab es nichts, das unnötige in der Gegend herumexistierte. Man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Raum der schönste in der Wohnung war. Das lag nicht nur an dem großen Fenster, das eine Menge Licht hineinließ, sondern auch an den beiden Spruchbändern, die gegenüber der Tür an der Wand hingen. Offensichtlich waren beide mit der Hand geschrieben. Man hatte sich Mühe gegeben in schönster Schrift zu pinseln, aber das war auch schon alles. Richtig kunstfertig war das nicht.
Das linke Band:
mit der Feder
beschützt der Weise
den Krieger.
Das rechte Band:
ein Regenbogen
hinter grauen Wolken
im Abendrot
In genau diesen Raum führte Toriko nun ihren Intimfeind. Nur als sie sich die Schuhe ausgezogen hatten hatte sie ihm eine kurze Atempause – haha! – gewährt, ansonsten war sie immer eingehakt geblieben. Jetzt wurde er vor einem Kissen platziert und bekam zum zweiten Mal ein wenig persönlichen Freiraum wieder. „Sitz“, war alles, was die Kunoichi ihm spontan zu sagen hatte, während sie ihren Schirm im Wandschrank verstaute. Dabei konnte Kenta sicher einen Blick erspähen: Drei Bögen in verschiedenen Größen, ganze vier Schirme und irgendeine schwertähnliche Waffe hätte er zählen können. Breit grinsend wandte die Kerkermeisterin sich ihrem Gefangenen zu: „Du weißt, wieso du hier bist, ja?“ mit der Feder
beschützt der Weise
den Krieger.
Das rechte Band:
ein Regenbogen
hinter grauen Wolken
im Abendrot