Hyuuga Mari
Chuunin
Versus-Mission: Freundlicher Wettstreit
Teilnehmer/innen: Hyuuga Mari, Tatsumaki Hei versus Hozuki Nanami, Kushou Joudan
Teilnehmer/innen: Hyuuga Mari, Tatsumaki Hei versus Hozuki Nanami, Kushou Joudan
„ICH KANN EUCH NICHT HÖÖÖÖÖÖÖÖREN! SEID. IHR. BEREEEEEEEEEEIT?!?!?!“, brüllte der Moderator ein letztes Mal in sein Mikrofon, riss die rechte Hand in die Höhe und es folgte ein ohrenbetäubendes Geschrei, ein Applaus der seinesgleichen suchte und ein Fußgetrommel, das Mari kurzzeitig befürchten ließ, dass die aufgebauten Tribünen dem Druck nicht standhalten würden. Der Blick ihrer grünen Seelenspiegel war auf den Monitor vor ihr gerichtet, der zeigte, wie der Moderator – Yamamoto Kuro – die Zuschauer auf den Holztribünen draußen ordentlich in Stimmung brachte. Bei den ganzen akrobatischen Manövern, die der Kerl da vollführte, fragte sich die Hyuuga kurzzeitig, was für ein krasses Haargel er benutzte, dass seine goldgelben Locken stets in perfekter Position blieben – mal abgesehen von dem einstudierten Zahnpasta-Lächeln, das so manche Dame und auch so manchen Herren sicherlich dahinschmelzen ließ. Die 19-Jährige warf einen Blick zur Seite zu ihrem Teamkollegen, besten Freund und gleichzeitig ihrem Partner – Hei. Er saß direkt neben ihr auf der einfachen Holzbank und konnte an dem Blick der Braunhaarigen sicherlich sofort erkennen, was sie von diesem ganzen Szenario hielt. Aber Moment! Wo genau befanden sich die Genin hier eigentlich? Und wie genau waren sie hierhergekommen? Also, alles auf Anfang und eine kurze Erklärung.
Ein Jahr war es her. Ein Jahr, seit Hyuuga Mari das letzte Mal an einer Mission teilgenommen hatte. Diverse Gründe hatten die junge Frau hierzu bewegt, die jedoch an dieser Stelle nicht wichtig zu erwähnen waren. Umso unerwarteter traf es die mittlerweile 19 Jahre alte Frau, als ein Bote aus Shiro sie in Konohagakure aufgesucht und ihr einen Brief der Ninjaverwaltung in die Hand gedrückt hatte. Ein Jahr war vergangen, eine längere Auszeit wollte die Verwaltung von Shirogakure – insbesondere der Hikarikage – nicht dulden. Hyuuga Mari sollte bereits in drei Tagen zu einer Mission aufbrechen und dort im Namen des Dorfes für Ruhm, Ehre und insbesondere für gute Handelsbeziehungen antreten. Im Reich des Tees fand ein dreitägiges Turnier statt, in dem Teams aus Shirogakure gegen Teams aus Soragakure antreten sollten. Eingeladen waren neben dem einfachen Volk auch einige hoch angesehene Persönlichkeiten, Daimyos aus diversen umliegenden Reichen, Dorfoberhäupter, bekannte Händlerinnen und Händler. Naja, ob die auch wirklich alle anwesend sein würden war fraglich, dennoch war es dem Hikarikagen wichtig, einen guten Eindruck bei den Mächtigen zu hinterlassen. Ja, natürlich. Was sonst? Die Namen der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Shirogakure sagten Mari nichts, jedoch zauberte es ein freudiges Lächeln auf ihre Lippen, als sie den Namen ihres eigenen Teamkollegen gelesen hatte: Tatsumaki Hei. Tja, auch seine Auszeit sollte hiermit wohl ein Ende haben.
Und so war es gekommen, dass sie sich zusammen mit Hei getroffen hatte und in südliche Richtung zum Reich des Tees gereist war. Genauer nach Kurobu, einer der größeren Städte im nördlichen Teil des Landes, denn hier sollte der dreitägige Wettbewerb stattfinden. So grün, saftig und idyllisch die Umgebung von Cha no Kuni auch aussah, diese idyllische Stimmung verschwand direkt, nachdem man Kurobu betreten hatte. Hier gab es geschäftiges Treiben und eine Vielzahl von Menschen, die wild durcheinander brüllten, um die eigene Ware zum besten Preis zu verkaufen. Naja, wegen dem anstehenden Turnier war auch besonders viel los, das wollte sich keine Händlerin und kein Händler durch die Lappen gehen lassen. Hei und Mari waren – wie gefordert – einen Tag vor Beginn des Wettbewerbs angereist und in einem Gasthaus in der Innenstadt einquartiert worden, so wie vermutlich auch alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen sie allerdings bis dato noch keine gesehen hatten. Am nächsten Tag blieb ihnen noch ein bisschen Zeit, um sich fertigzumachen. Um kurz auf Mari einzugehen: Die junge Frau, deren Haut durch die starke Sonneneinstrahlung der letzten Monate noch eine ordentliche Bräune zeigte, trug die Haare für den Wettkampf zu einem strengen Zopf gebunden. Dazu kamen ein weißes Top sowie schwarze Shorts, die abgestimmt waren auf das recht warme Spätsommerwetter an diesen Tagen. Das Konoha-Abzeichen glänzte um die Hüfte der Hyuuga, deren sonst weiße Augen für den heutigen Tag hellgrün erstrahlten – Henge no Jutsu sei Dank. Man musste ja auch nicht jedem Kontrahenten auf die Nase binden, dass man es mit einer Hyuuga zu tun hatte, nicht? Außerdem erinnerte sie sich an die Zeilen, die der Hikarikage in dem Brief handschriftlich ergänzt hatte:
“Ich fordere einen Sieg, aber auch einen vorsichtigen Umgang mit euren Fähigkeiten. Vergesst nicht, dass auch Feinde zusehen könnten.“
Hieß im Klartext: Man sollte sich schon Mühe geben, um einen Sieg davonzutragen, aber vielleicht nicht gleich mit den höchsten Techniken um sich schmeißen, die man zu bieten hatte. Sollte sich einrichten lassen.
Schließlich waren Hei und sie von einer jungen Frau im Kimono abgeholt worden und nach wenigen Gehminuten erreichten die Genin bereits den Rand von Kurobu, doch anstelle der erwarteten Teefelder ergab sich ein unerwartetes Bild: Ein Stadion? Groß, ziemlich groß sogar und zumindest von außen eindeutig aus Stein gebaut. Wie die junge Frau im Kimono den Genin voller Stolz erläuterte, war dieses Stadion erst vor Kurzem erbaut worden, da die Wirtschaft des Teereiches durch den Verkauf von Tee und Gewürzen derzeit floriere. Das Stadion solle zukünftig Austragungsort vieler Wettkämpfe sein, um die Aufmerksamkeit der Oberhäupter anderer Länder noch mehr auf das Teereich zu lenken. Naja, das schien offensichtlich zu funktionieren. Je näher die Genin dem Stadion kamen, desto lauter wurde die Geräuschkulisse, doch anstatt direkt in das Stadion gebracht zu werden, führte die junge Frau die Genin in eine Art Eisencontainer am Randes des Vorplatzes, der nicht annähernd so prunkvoll aussah wie das eigentliche Stadion. Im Inneren des Containers gab es nur einen einzelnen Raum, in dessen Mitte ein Bildschirm stand, der zeigte, was im Inneren des Stadions geschah. An den Wänden des Raumes gab es Sitzbänke, auf denen bereits einige Leute saßen, als Hei und Mari eintraten. Die junge Frau im Kimono drückte Mari eine Plakette in die Hand – dort stand die Zahl 1 – und scheuchte die beiden Shiro-Nin dann in die rechte Ecke des Raumes – der einzige Platz, der noch frei war. Keine Sekunde später trat auch schon ein junger Kerl mit goldgelben Locken und einem strahlenden Zahnpasta-Lächeln in den Raum, der sich sogleich als Yamamoto Kuro vorstellte, der Moderator und Entertainer für den Wettbewerb. „HALLO! Schön dass ihr mitmacht, blah blah blah, es ist uns eine Ehre, blah blah blah… ihr wisst schon, dieses ganze Vorgeplänkel.“ Der Yamamoto strich sich durch die goldgelben Locken und stöhnte. Offensichtlich waren Förmlichkeiten nicht so seine Stärke. Dann kam jedoch der Elan zurück, als er fortfuhr: „Also, um es kurz zu machen: VIER Teams aus Shirogakure, VIER Teams aus Soragakure, ALLE vollständig hier anwesend.“ Sein Blick ging einmal durch die Runde, 16 Ninjas aus allen möglichen Dörfern saßen brav und geordnet auf den Sitzbänken – zumindest nach den Abzeichen zu urteilen. „IHR seid ausgesucht worden, um an dem diesjährigen Wettbewerb zwischen Shiro und Sora im Reich des Tees teilzunehmen und eure Fraktion zu vertreten. Es gibt nicht EIN, nicht ZWEI, sondern ganze DREI Teile des Wettbewerbs!“, betonte der Yamamoto, wirbelte auf dem Absatz herum und zeigte auf den Bildschirm, auf dem sich sogleich drei Stichworte zeigten: Infiltration, Mobilität, Kampf. Kurz ließ Kuro die Worte wirken, dann wirbelte er erneut auf dem Absatz herum, sah wieder zu den Leuten im Raum. „DAS sind die Themen der DREI Teile. Jeden Tag EIN Teil, macht summa summarum DREI Tage für DREI Teile.“ Ein einstudiertes Lächeln, dann ging es auch schon weiter. „Heute für euch relevant: Die Infiltration. Zu den anderen BEIDEN Teilen kommen wir dann, wenn es soweit ist. Also: Da DRINNEN wartet ein wunderbares Labyrinth auf euch. Die Regeln sind ganz einfach: Es treten jeweils ZWEI Teams gegeneinander an. Das EINE Team beginnt an EINEM Ende des Labyrinths, das ANDERE am ANDEREN Ende. Irgendwo im Labyrinth werden die Teams unweigerlich aufeinandertreffen – nur so nebenbei angemerkt. Es darf nicht über Wände geklettert, Wände zerstört, drüber hinweggeflogen werden… was weiß ich, was ihr Ninja alles für CRAZY SHIT draufhabt. Hauptsache ihr zerstört nicht den SINN eines Labyrinths, was wohl KLAR sein sollte. Alles SONST ist erlaubt. Wir haben NATÜRLICH auch Mediziner anwesend, falls notwendig. Das Team, das zuerst am anderen Ende wieder rauskommt, hat gewonnen und ist eine Runde weiter. Das andere Team fliegt aus dem Turnier. Ach, stimmt ja. Den Turnierbaum, BITTE!“ Der Yamamoto klatschte zweimal in die Hände und schon erschien ein Turnierbaum auf dem Bildschirm hinter ihm. Dort waren die Zahlen 1 bis 8 aufgelistet, die in entsprechender Reihenfolge gegeneinander antreten sollten. „Ihr habt ALLE Plaketten bekommen mit NUMMERN. Das sind eure TEAM-Nummern. Team 1 tritt gegen Team 2 an, Team 3 gegen Team 4… naja, ihr seht es ja. Natürlich IMMER Shiro gegen Sora, solange das möglich ist. Alles klar? ALLES KLAR!“ Wieder klatschte der Blondschopf in die Hände und fast wie von Magie geleitet zeigte der Bildschirm nun wie zu Beginn das Innere des Stadions, dessen Tribünen sich zunehmend füllten. „ICH geh da jetzt raus und bring die Leute ordentlich in Stimmung. IHR wartet hier, bis ich eure Teams AUFRUFE. DANN kommen die entsprechenden TEAMS ins Stadion und gehen vor das jeweilige Ende des Labyrinths in Position. Alle anderen Teams: HIER WARTEN.“ Kuro kratzte sich noch einmal am Kinn, sah sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer genauer an, hob dann die Augenbraue. „Vergesst nicht, dass wir hier einige GROßE PERSÖNLICHKEITEN auf den Tribünen vertreten haben. Also bietet dem Publikum gefälligst eine ORDENTLICHE Show. VERSTANDEN?!“ Er wartete gar nicht auf Antwort, sondern verließ den Raum und kurze Zeit später konnte man am Bildschirm mitverfolgen, wie er das Stadion betrat und damit begann, die Zuschauer zu animieren. Gut gut, das zur Erklärung, wie die Genin in dieser merkwürdigen Situation gelandet waren. Mögen die Spiele beginnen!