R
Ren Ryo
Guest
Mios langes schwarzes Haar war ordentlich geflochten, ihr Pony gerade, der tradionelle Kimono ohne jede Falte, jede Bewegung war wie einstudiert, grazil und doch nicht aufdringlich. Seit Generationen diente ihre Familie der Familie Ren. Ryo erinnerte sich daran, wie sie als Kind oft mit Mio ihre Tage in dem weiten Garten verbracht hatte. Sie war ihr Kindermädchen und immer gut zu ihr gewesen. Doch... dennoch schien es da eine unüberwindbare Grenze zu geben, die verhinderte, das die Beiden Freundschaft schließen konnten. Ryo war sich nicht sicher, doch schätze sie die junge Frau auf höchstens 25. Was hielt sie an diesem Ort? Mit ihrem freundlichen und zuvorkommenden lächeln, schien sie immer über den Dingen zu schweben. Früher war Ryo dieses Lächeln unendlich wichtig gewesen, es schenkte ihr eine innerliche Wärme. Doch nach dem Anschlag hatte auch ihr Lächeln jede Wärme verloren. „Schön euch zu sehen, Ryo-sama.“ wie gewohnt lächelte sie und verbeugte sich leicht. Ryo verbeugte sich ebenfalls, sprach jedoch nicht. In ihren Augen spiegelte sich diesselbe Sorge um die Hausherrin wie sie auch in Ryo zu finden war. „Wie geht es ihr?“ fragte die junge Genin, während sie ihre Stiefel auszog und in die bereitgestellten Geta schlüpfte. Mio senkte den Kopf und schüttelte ihn bedächtig. „Sie gibt sich größte Mühe sich nichts anmerken zu lassen. Nur wenige...können es sehen.“ sprach sie mit gedämpfter Stimme, so, das nur Ryo sie verstehen konnte. Ihr stachen die Worte wie Messer in die Brust, ja, das sah ihrer Großmutter ähnlich. Sie war stolz, nie würde sie anderen Personen ihren Schmerz oder ihr Leid offenbaren. Ryo biss sich auf die Unterlippe. Wieder stand sie dieser Hilflosigkeit gegenüber. Sie presste die Augen fest zusammen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Nun war sie bereits Genin geworden und doch... war sie wieder ohnmächtig. Behutsam legte Mio ihre Hand auf Ryos Schulter, woraufhin diese zusammen zuckte und erschrocken auf sah. Auch in Mios Augen hatten sich Tränen gesammelt. Sie schluckte. „Es steht mir nicht zu, Ryo-sama...doch... eure Großmutter versucht alles um den Schein zu wahren. Lasst sie uns dabei unterstützen...“ Ihre Stimme brach, sie zog ihre Hand zurück und hielt sie sich vor den Mund. Sie zitterte. „Verzeiht, ich...“ „Nein. Es gibt nichts zu verzeihen...“ sprach die junge Ren, sie nahm Mios Hand in die ihre und schloss sie sanft in den Arm. Mio war die treuste Untergebenen von allen. Sie sah mehr als alle anderen, wie sehr ihre Großmutter litt...wie ihr Körper zunehmend abbaute... Sie drückte die weinende junge Frau zärtlich an sich: „Niemand hat mehr Recht dazu, als du.“ Sie ließ wieder von ihr ab und hob das Kinn der älteren Schönheit. „Lass uns gemeinsam stark sein.“ Sie nickte ihr bestärkend zu. Auch wenn sie selbst noch an ihren Worten zweifelte, sie wollte es wenigstens versuchen. Mio nickte nun ebenfalls, strich ihre Tränen mit einem weißen Tuch fort und verbeugte sich leicht: „Ich führe euch zu ihr.“
Sie gingen durch das Haus, hinaus in den Garten und folgten dem Steinweg, über die hölzerne Brücke, die über den Bach führte, der leise plätscherte. Um die Steine herum suchte das Wasser seinen Weg, viele der Steine hatte es bereits rund geschliffen. Stetiger Tropfen höhlt den Stein. Dies war Ryos liebster Ort auf Erden. Während sie weiter den Kieseln zum Teehaus folgten, festigte sich in Ryo ein Entschluss. Die Gesangsstimme ihrer Großmutter hallte durch den Garten und trieb Mio erneut die Tränen in die Augen, während in Ryo die Wut stieg. Die Wut über ihre eigene Schwäche. Doch es gab eben Dinge...die selbst der Hikarikage selbst nicht ändern konnte. Ren Ito hatte bereits seit langem den Besuch bemerkt, das Knirschen der Kiesel war unverkennbar. Sie saß mit freudiger Erregung dort, noch immer im perfekten Seiza, gehüllt in ihren mehrschichtigen Kimono, der zu den Seiten den Boden bedeckte. Ihre dünnen Arme waren unter den breiten Ärmeln nicht zu sehen. Sie war geschminkt, ihr Haar wie eh und je bezaubernd gebunden und mit aufwändigen Schmuck und Spangen verziert. Sie war bereit für die folgenden Teezeremonie, die sie jeden Morgen wie ein Ritual vollführte. Ganz gleich ob Gäste im Haus waren, wobei sie oft Mio als Gast begrüßen konnte. Als sie ihre Enkelin erkannte, lächelte sie und breitete ihre Arme aus. Ryo nahm sie vorsichtig in den Arm und erschrack fürchterlich. In der Umarmung konnte der Stoff nicht täuschen, nicht verdecken, wie mager ihre geliebte Großmutter geworden war. Sie atmete tief durch um sich darauf zu konzentrieren, nicht in Tränen auszubrechen. Doch ihren Schmerz konnte sie nicht verbergen, sie war nicht so stark wie ihre Großmutter. „Ich freue mich, dass du noch gekommen bist.“ sprach sie, in ihrer gewohnten, liebevollen Tonlage. Sie ließ von ihrer Enkelin ab und wies sowohl sie als auch Mio an, sich zu setzen. Stoisch begann sie den Tee zubereiten. Auch Ryo hatte diese Kunst erlernt. Ihre Großmutter selbst hatte es ihr gelehrt. „Bist du schon sehr aufgeregt?“ fragte sie mit einem leichten Lächeln auf den geschminkten Lippen. Ryo nickte, den Blick niedergeschlagen. Schweigen trat ein. Man hörte das ruhige Plätschern des Baches, den Gesang der Vögel. Es wirkte alles so irreal. Träumte sie nur? Nein, sie war in der Realität. Das wurde ihr klar, als ihre Großmutter ihr die leicht erwärmte Teeschale reichte. Es erinnerte sie auch daran, welchen Entschluss sie gefasst hatte. Sie ließ die Schale in ihren Händen ruhen, hob ihren Blick und sah ihrer Großmutter direkt in die Augen: „Wenn ich nach dieser Mission heimkehre, würde ich gern bei dir einziehen.“ sprach sie mit fester Stimme. Mio sah sie irritiert an und ließ beinahe ihre Schale fallen, Ito konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf den Boden zerbrochen wäre. Zum Glück hatte sie noch keinen Tee eingefüllt. Die Älteste der Ren Familie nickte und lächelte zufrieden. „Sehr gut. Das ist ganz in meinem Sinne. So kannst du dich mit allem vertraut machen.“ „Was meinst du?“ harkte Ryo verwirrt ein. Mio ließ ihre Schale ebenso wie Ryo in ihren Händen ruhen, während Ito aus ihrer Schale schmunzelnd einen Schluck nahm: „Ich habe dich zu meiner Nachfolgerin bestimmt, Ryo.“ Ryo riss die Augen auf, ihr Mund öffnete sich, doch ihre Stimme versagte. Mio atmete auf. „Ich bin froh, dass du es noch von mir selbst erfahren kannst.“ sprach Ito und nahm den nächsten Schluck. Mio schlug den Blick nieder, während aus Ryo die angestaute Wut heraus platzte, sie stand auf und warf die Schale hinaus gegen einen der Bäume, an dem es lautstark zersprang. „Hast du nicht zugehört? Ich habe gesagt, dass ich bei DIR einziehen werde! Du wirst noch leben, wenn ich von der Mission wieder heim kehre!“ schnaubte sie wutentbrannt. Ito blieb ruhig, sie nickte lediglich und tat, als sei nichts geschehen. Ryo beruhigte sich wieder. „Geht es dir nun besser?“ fragte ihre Großmutter nach einigen Minuten Stille. „Ja...verzeih.“ mit niedergeschlagenem Blick saß auch sie nun wieder im Seiza da und atmete ruhig. „Du hast die Nacht wieder nicht geschlafen, nicht wahr?“ Ryo nickte. „Wann hast du zuletzt gegessen?“ „Gestern Mittag....“ Ito nickte um zu zeigen, dass sie es zur Kenntnis genommen hatte. Mio hatte sich erhoben und entschuldigt, sie holte Tücher um den Tee aufzuwischen, den Ryo verschüttet hatte. „Ich werde während deiner Mission alles nötige für den Umzug veranlassen.“ „Danke.“ Ihre Großmutter lächelte: „Ich werde dir nach deiner Ankunft jemanden vorstellen, sie wird in Zukunft dein Training begleiten.“ Ryo biss sich auf die Unterlippe. Bisher hatte ihre Großmutter diese Aufgabe auf sich genommen...doch dazu würde sie bald nicht mehr in der Lage sein. Widerwillig nickte Ryo. Sie verbeugte sich leicht. „Ich muss mich auf den Weg machen, ich darf nicht zu spät kommen.“ und erhob sich. Ihre Großmutter wies sie an, zu ihr zu kommen und sich zu ihr hinunter zu beugen. Sie strich ihrer Enkelin sanft über die Wangen und küsste ihre Stirn: „Ich warte auf dich.“ flüsterte sie. Ryo nickte, wandte sich schnell ab und rannte den Kiesweg zurück ins Haus. Sie hatte die Tränen nicht mehr zurückhalten können. Doch wollte sie es ihrer Großmutter nicht zumuten, auch noch vor ihr zu weinen. Sie stürmte durch das Haus, schlüpfte noch im Flur aus ihren Geta, hinein in ihre Stiefel, warf ihre Umhängetasche um und verließ rasch das Haus, am Tor zum Grundstück, lehnte sie sich an die weiße Wand, rutschte an ihr hinunter und begann bitterlich zu weinen. Es war nur von kurzer Dauer, doch befreite es. Nach wenigen Minuten nur, hatte sie sich wieder besonnen, sie richtete sich auf, schlug sich leicht gegen die Wangen und wusch ihre Tränen fort. Sei richtete ihre Kleidung, zog ihren Pferdeschwanz nach und zog ihr Halstuch über die Nase fest.
Sie gingen durch das Haus, hinaus in den Garten und folgten dem Steinweg, über die hölzerne Brücke, die über den Bach führte, der leise plätscherte. Um die Steine herum suchte das Wasser seinen Weg, viele der Steine hatte es bereits rund geschliffen. Stetiger Tropfen höhlt den Stein. Dies war Ryos liebster Ort auf Erden. Während sie weiter den Kieseln zum Teehaus folgten, festigte sich in Ryo ein Entschluss. Die Gesangsstimme ihrer Großmutter hallte durch den Garten und trieb Mio erneut die Tränen in die Augen, während in Ryo die Wut stieg. Die Wut über ihre eigene Schwäche. Doch es gab eben Dinge...die selbst der Hikarikage selbst nicht ändern konnte. Ren Ito hatte bereits seit langem den Besuch bemerkt, das Knirschen der Kiesel war unverkennbar. Sie saß mit freudiger Erregung dort, noch immer im perfekten Seiza, gehüllt in ihren mehrschichtigen Kimono, der zu den Seiten den Boden bedeckte. Ihre dünnen Arme waren unter den breiten Ärmeln nicht zu sehen. Sie war geschminkt, ihr Haar wie eh und je bezaubernd gebunden und mit aufwändigen Schmuck und Spangen verziert. Sie war bereit für die folgenden Teezeremonie, die sie jeden Morgen wie ein Ritual vollführte. Ganz gleich ob Gäste im Haus waren, wobei sie oft Mio als Gast begrüßen konnte. Als sie ihre Enkelin erkannte, lächelte sie und breitete ihre Arme aus. Ryo nahm sie vorsichtig in den Arm und erschrack fürchterlich. In der Umarmung konnte der Stoff nicht täuschen, nicht verdecken, wie mager ihre geliebte Großmutter geworden war. Sie atmete tief durch um sich darauf zu konzentrieren, nicht in Tränen auszubrechen. Doch ihren Schmerz konnte sie nicht verbergen, sie war nicht so stark wie ihre Großmutter. „Ich freue mich, dass du noch gekommen bist.“ sprach sie, in ihrer gewohnten, liebevollen Tonlage. Sie ließ von ihrer Enkelin ab und wies sowohl sie als auch Mio an, sich zu setzen. Stoisch begann sie den Tee zubereiten. Auch Ryo hatte diese Kunst erlernt. Ihre Großmutter selbst hatte es ihr gelehrt. „Bist du schon sehr aufgeregt?“ fragte sie mit einem leichten Lächeln auf den geschminkten Lippen. Ryo nickte, den Blick niedergeschlagen. Schweigen trat ein. Man hörte das ruhige Plätschern des Baches, den Gesang der Vögel. Es wirkte alles so irreal. Träumte sie nur? Nein, sie war in der Realität. Das wurde ihr klar, als ihre Großmutter ihr die leicht erwärmte Teeschale reichte. Es erinnerte sie auch daran, welchen Entschluss sie gefasst hatte. Sie ließ die Schale in ihren Händen ruhen, hob ihren Blick und sah ihrer Großmutter direkt in die Augen: „Wenn ich nach dieser Mission heimkehre, würde ich gern bei dir einziehen.“ sprach sie mit fester Stimme. Mio sah sie irritiert an und ließ beinahe ihre Schale fallen, Ito konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf den Boden zerbrochen wäre. Zum Glück hatte sie noch keinen Tee eingefüllt. Die Älteste der Ren Familie nickte und lächelte zufrieden. „Sehr gut. Das ist ganz in meinem Sinne. So kannst du dich mit allem vertraut machen.“ „Was meinst du?“ harkte Ryo verwirrt ein. Mio ließ ihre Schale ebenso wie Ryo in ihren Händen ruhen, während Ito aus ihrer Schale schmunzelnd einen Schluck nahm: „Ich habe dich zu meiner Nachfolgerin bestimmt, Ryo.“ Ryo riss die Augen auf, ihr Mund öffnete sich, doch ihre Stimme versagte. Mio atmete auf. „Ich bin froh, dass du es noch von mir selbst erfahren kannst.“ sprach Ito und nahm den nächsten Schluck. Mio schlug den Blick nieder, während aus Ryo die angestaute Wut heraus platzte, sie stand auf und warf die Schale hinaus gegen einen der Bäume, an dem es lautstark zersprang. „Hast du nicht zugehört? Ich habe gesagt, dass ich bei DIR einziehen werde! Du wirst noch leben, wenn ich von der Mission wieder heim kehre!“ schnaubte sie wutentbrannt. Ito blieb ruhig, sie nickte lediglich und tat, als sei nichts geschehen. Ryo beruhigte sich wieder. „Geht es dir nun besser?“ fragte ihre Großmutter nach einigen Minuten Stille. „Ja...verzeih.“ mit niedergeschlagenem Blick saß auch sie nun wieder im Seiza da und atmete ruhig. „Du hast die Nacht wieder nicht geschlafen, nicht wahr?“ Ryo nickte. „Wann hast du zuletzt gegessen?“ „Gestern Mittag....“ Ito nickte um zu zeigen, dass sie es zur Kenntnis genommen hatte. Mio hatte sich erhoben und entschuldigt, sie holte Tücher um den Tee aufzuwischen, den Ryo verschüttet hatte. „Ich werde während deiner Mission alles nötige für den Umzug veranlassen.“ „Danke.“ Ihre Großmutter lächelte: „Ich werde dir nach deiner Ankunft jemanden vorstellen, sie wird in Zukunft dein Training begleiten.“ Ryo biss sich auf die Unterlippe. Bisher hatte ihre Großmutter diese Aufgabe auf sich genommen...doch dazu würde sie bald nicht mehr in der Lage sein. Widerwillig nickte Ryo. Sie verbeugte sich leicht. „Ich muss mich auf den Weg machen, ich darf nicht zu spät kommen.“ und erhob sich. Ihre Großmutter wies sie an, zu ihr zu kommen und sich zu ihr hinunter zu beugen. Sie strich ihrer Enkelin sanft über die Wangen und küsste ihre Stirn: „Ich warte auf dich.“ flüsterte sie. Ryo nickte, wandte sich schnell ab und rannte den Kiesweg zurück ins Haus. Sie hatte die Tränen nicht mehr zurückhalten können. Doch wollte sie es ihrer Großmutter nicht zumuten, auch noch vor ihr zu weinen. Sie stürmte durch das Haus, schlüpfte noch im Flur aus ihren Geta, hinein in ihre Stiefel, warf ihre Umhängetasche um und verließ rasch das Haus, am Tor zum Grundstück, lehnte sie sich an die weiße Wand, rutschte an ihr hinunter und begann bitterlich zu weinen. Es war nur von kurzer Dauer, doch befreite es. Nach wenigen Minuten nur, hatte sie sich wieder besonnen, sie richtete sich auf, schlug sich leicht gegen die Wangen und wusch ihre Tränen fort. Sei richtete ihre Kleidung, zog ihren Pferdeschwanz nach und zog ihr Halstuch über die Nase fest.