Yagami Tamaki
Chuunin
[Job] Der alte Mann und der Fisch
Inmitten des grünen Landidylls von Plattform 4 träumt das Yashiki von Tanemura Eijiro vor sich hin. Durch eine Wiese führt ein ausgetretener Kiespfad auf das windschiefe Tor des alten Anwesens zu. Schon von Weitem ist der halb verwilderte Garten zu erkennen, in dem der Duft einiger später Rosen den Eintretenden grüßt. Drei wohlplatzierte Findlinge und ein mit Entengrütze überwucherter Fischteich, in den ein löchriges Wasserspiel aus Bambus mündet, lassen ahnen, wie schön es hier einst gewesen sein muss. Doch zu lange schon hat hier niemand mehr Hand angelegt und eine stille Trauer liegt über dem Garten. Auch das Haus, ganz im traditionellen Stil des Wasserreiches in Holz, Stroh und Reispapier gehalten, hat schon bessere Tage gesehen. Die umlaufende Holzterrasse ist an einigen Stellen durchgetreten, an anderen richtiggehend morsch, das Strohdach an der südlichen Ecke durch das Gewicht einer wuchernden Glyzinie bedenklich eingedrückt und die papierbespannten Wände fleckig und mehr schlecht als recht geflickt. Hinter dem Haus schließt sich ein lichtes Ahornwäldchen an, dessen Blattwerk sich im Herbst allmählich in ein tiefes Rot färbt.
Dem Yashiki zugewandt, stand Tamaki vor dem halbhohen Zaun, der das Anwesen umgab, und folgte mit den Augen den Ranken einer Asagao, die sich um den Torpfosten wand. Die blauen Trichterblüten, die sich am Morgen geöffnet hatten, würden sich bald schließen und verdorren. Tamakis Blick streifte durch den Garten, blieb hier und da an einem Detail hängen, und richtete sich schließlich auf das langsam verfallende Haus. Wie es wohl war, so halb verwildert und abgeschieden zu leben? Obwohl er hier sicher nicht den Komfort des eigenen Zuhauses hätte, schien es dem Suzuya gar nicht so abschreckend. Seit dem Akademieabschluss war derart viel Unruhe in sein kleines beschauliches Leben getreten, dass er gut und gerne eine Woche oder zwei gar niemandem hätte begegnen können und trotzdem (oder gerade deswegen) sehr zufrieden gewesen wäre. Zur Zeit rannte er nur von einer Aufgabe zur nächsten und die ganzen Leute, die er dabei kennenlernte, begannen ihn zu überfordern.
Angespannt trat Tamaki von einem Fuß auf den anderen. In seiner schlichten grauen Jeans und dem hellblauen, kurzärmeligen Hemd, das er offen über einem weißen T-Shirt trug, wäre er gar nicht weiter aufgefallen, wäre er nicht die einzige Person weit und breit gewesen. Bislang hatte sich weder einer der anderen Teilnehmer noch eine der Katzen blicken lassen. Aber er war auch elend früh dran… auch wenn er zumindest von den Katzen nicht erwartete, dass sie sich in irgendeiner Weise um die Uhrzeit scherten. Gedankenverloren angelte Tamaki ein Onigiri aus seiner Umhängetasche. Das Papier raschelte, als er den mit süßer Bohnenpaste gefüllten Snack auspackte, der ihm die Zeit bis zum Eintreffen seiner Mitstreiter überbrücken sollte. Der Suzuya selbst spürte das Rascheln mehr als er es hörte: wie so oft hatte er seine Musik in den Ohren und würde somit auch nicht hören, wenn sich jemand von hinten näherte.
Inmitten des grünen Landidylls von Plattform 4 träumt das Yashiki von Tanemura Eijiro vor sich hin. Durch eine Wiese führt ein ausgetretener Kiespfad auf das windschiefe Tor des alten Anwesens zu. Schon von Weitem ist der halb verwilderte Garten zu erkennen, in dem der Duft einiger später Rosen den Eintretenden grüßt. Drei wohlplatzierte Findlinge und ein mit Entengrütze überwucherter Fischteich, in den ein löchriges Wasserspiel aus Bambus mündet, lassen ahnen, wie schön es hier einst gewesen sein muss. Doch zu lange schon hat hier niemand mehr Hand angelegt und eine stille Trauer liegt über dem Garten. Auch das Haus, ganz im traditionellen Stil des Wasserreiches in Holz, Stroh und Reispapier gehalten, hat schon bessere Tage gesehen. Die umlaufende Holzterrasse ist an einigen Stellen durchgetreten, an anderen richtiggehend morsch, das Strohdach an der südlichen Ecke durch das Gewicht einer wuchernden Glyzinie bedenklich eingedrückt und die papierbespannten Wände fleckig und mehr schlecht als recht geflickt. Hinter dem Haus schließt sich ein lichtes Ahornwäldchen an, dessen Blattwerk sich im Herbst allmählich in ein tiefes Rot färbt.
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Dem Yashiki zugewandt, stand Tamaki vor dem halbhohen Zaun, der das Anwesen umgab, und folgte mit den Augen den Ranken einer Asagao, die sich um den Torpfosten wand. Die blauen Trichterblüten, die sich am Morgen geöffnet hatten, würden sich bald schließen und verdorren. Tamakis Blick streifte durch den Garten, blieb hier und da an einem Detail hängen, und richtete sich schließlich auf das langsam verfallende Haus. Wie es wohl war, so halb verwildert und abgeschieden zu leben? Obwohl er hier sicher nicht den Komfort des eigenen Zuhauses hätte, schien es dem Suzuya gar nicht so abschreckend. Seit dem Akademieabschluss war derart viel Unruhe in sein kleines beschauliches Leben getreten, dass er gut und gerne eine Woche oder zwei gar niemandem hätte begegnen können und trotzdem (oder gerade deswegen) sehr zufrieden gewesen wäre. Zur Zeit rannte er nur von einer Aufgabe zur nächsten und die ganzen Leute, die er dabei kennenlernte, begannen ihn zu überfordern.
Angespannt trat Tamaki von einem Fuß auf den anderen. In seiner schlichten grauen Jeans und dem hellblauen, kurzärmeligen Hemd, das er offen über einem weißen T-Shirt trug, wäre er gar nicht weiter aufgefallen, wäre er nicht die einzige Person weit und breit gewesen. Bislang hatte sich weder einer der anderen Teilnehmer noch eine der Katzen blicken lassen. Aber er war auch elend früh dran… auch wenn er zumindest von den Katzen nicht erwartete, dass sie sich in irgendeiner Weise um die Uhrzeit scherten. Gedankenverloren angelte Tamaki ein Onigiri aus seiner Umhängetasche. Das Papier raschelte, als er den mit süßer Bohnenpaste gefüllten Snack auspackte, der ihm die Zeit bis zum Eintreffen seiner Mitstreiter überbrücken sollte. Der Suzuya selbst spürte das Rascheln mehr als er es hörte: wie so oft hatte er seine Musik in den Ohren und würde somit auch nicht hören, wenn sich jemand von hinten näherte.