Yamada Hisoya
Member
"Winter. Kalt, leise, windig. Insbesondere windig. Wäre es nur die Kälte, dann wäre es nicht kalt..."
Und, nun ja:
"Matschig... nass."
Das Gras unter ihm weichte durch seine Kleidung. Ein unangenehmes Gefühl, als sie sich mit Wasser vollsog. Aber aufstehen? Das wollte er nicht.
"Zu gemütlich. Zu entspannend. Endlich Ruhe..."
Und, nun ja:
"Matschig... nass."
Das Gras unter ihm weichte durch seine Kleidung. Ein unangenehmes Gefühl, als sie sich mit Wasser vollsog. Aber aufstehen? Das wollte er nicht.
"Zu gemütlich. Zu entspannend. Endlich Ruhe..."
Eigentlich war gerade Pause, die Schüler versammelten sich auf dem Hof der Akademie, spielten miteinander und kreischten herum. Natürlich konnte er sie noch hören, jedoch nur leise, in leichter Ferne. Um das Gelände herum befand sich schließlich ein weiträumiger, dichter Wald, zwischen dessen Bäumen man sich verstecken, Zeit für sich alleine haben konnte. Sonderlich weit hatte er sich dabei nicht von den Zäunen des Geländes entfernt, nur weit genug, um nicht auf einen ungewünschten Gast zu treffen. Von der Schulleitung war es nicht gerne gesehen - tatsächlich war es sogar verboten, einfach den Pausenhof zu verlassen -, doch das interessierte ihn nicht. "Pause bedeutet Freiheit.", murmelte der Junge leise vor sich hin, "Wer hat das Recht, sie auf einen Ort zu beschränken?" Sobald der Gong ertönte, würde Hisoya wahrscheinlich wieder dem Unterricht folgen, sich in den Trott der Gleichschaltung begeben und ausbilden lassen. Zu einer Waffe, die den zwielichtigen Interessen feiger Menschen diente, dabei ihre Emotionen aufgab, um einfach dienen zu können. Im Moment jedoch lag diese emotionslose, dienende Waffe einfach nur im Gras. Ihre Aufgabe? Nichts tun. Ein wunderbares Gefühl. Der lange Mantel bot nur wenig Schutz gegenüber der Natur, dem aufgeweichten Boden. Doch so komisch dieser sich auch anfühlte, so schön war auch der Geruch, der mit dem vorhin abklingenden Regen einherging. Die Erde hatte er zwar aufgewühlt, sie im gleichen Maße jedoch auch gereinigt. In seiner Nase hing nicht der übliche Gestank, der Smog des Dorfes, sondern Klarheit, die beflügelte und belebte.
In dieser nahezu schon idyllischen Umgebung umfing Hisoya ein kleiner Wunsch. Die abgenutzte, alte Okarina, wäre eigentlich zu laut. Man würde sie hören, ihn ausfindig machen und je nachdem, wer ihn denn fand, entweder mit irgendeinem Unsinn nerven oder ihn ermahnen. Dennoch kramte er sie aus den Taschen seines Mantels heraus, umschloss er das raue Holz mit beiden Händen und setzte es an seinen Lippen an. Seine Finger glitten in die Griffllöcher des Instrumentes, eher der Yamada nur leise zu spielen begann. So leise, dass er es kaum hörte, so leise, dass es schon gar nicht einer der anderen zu tun vermochte. Eine ruhige, harmonische Melodie, die in Einklang mit der idyllischen Umgebung ging. Und desto länger er spielte, desto mehr verlor er sich in ihr, desto mehr blendete er seine Umwelt aus. Irgendwann wurde er dann doch ein wenig lauter...
Zuletzt bearbeitet: