Meteki Pakura
Chuunin
Off
Helles Licht schien Pakura in die mit behandschuhten Fingern geöffneten Augen und sie vernahm ein Gewirr aus hastigen Schritten und Stimmen um sie herum. „... Pupillen reagieren normal. Oberflächlich nur leichte Blessuren sichtbar.“ Sobald die Finger von ihren Augen entfernt wurden, fielen diese wieder in ihre ursprüngliche Position zurück und blieben erstmal so. „Wo ... bin ich? Ein Krankenhaus?“ Kennt ihr das, wenn ihr morgens aufwacht, aber nicht die Kraft hat sich zu rühren oder auch nur selbstständig die Augen zu öffnen? So ging es der Meteki in diesem Moment. Die gleiche Frauenstimme wie zuvor schon hallte durch einen offenbar spärlich eingerichteten Raum: „Tanaka-san, gehen Sie hinaus zu den beiden jungen Männern. Ich möchte den Körper des Mädchens untersuchen und halte es für unangebracht, wenn dabei ein Mann im Raum ist. Außerdem werden die Beiden Informationen haben wollen.“ Die Fünfzehnjährige konnte hören, wie sich Schritte entfernten, gefolgt vom Öffnen und Schließen einer Tür. „So, dann wollen wir mal schauen, wie es Dir geht.“ Die Stimme war nun ein ganzes Stück sanfter als noch zuvor, als sie die Informationen und Anweisungen durchgegeben hatte. Die Decke, welche das Mädchen bis etwas über die Hüfte bedeckte, wurde ein wenig nach unten gezogen und ein Paar behandschuhter Hände - wahrscheinlich jene, welche zuvor auch ihre Augenlider oben gehalten hatten - setzten an, ihr Oberteil nach oben zu schieben. Reflexartig schossen ihre eigenen Griffel in Richtung derer, die sie behandeln wollten und ließen diese in ihrer Bewegung innehalten ließen, nur um gleich wieder in auf das Bett zurück zu sinken. „Bitte entschuldigen Sie...“ krächzte etwas, das vielleicht mit viel augenzudrücken als die Stimme der Schwarzhaarigen erkannt werden konnte. „... Nur ein Reflex. Bitte fahren Sie mit der Untersuchung fort.“ Ein leichtes Schmunzeln ertönte und die Hände fuhren damit fort, dem Oberkörper der Braunäugigen frei zu machen und anschließend zu betasten. Unterdessen versuchte sie, ihre Augen wenigstens ein wenig zu öffnen und sich umzusehen. Der Raum war tatsächlich so spärlich eingerichtet, wie sie dachte. Lediglich das Bett in dem die Iryōnin lag, ein kleiner Tisch direkt daneben und ein Rollwagen mit diversen medizinischen Instrumenten sowie einer Schale mit Desinfektionsmittel darauf. Nach ein paar Minuten gründlicher Untersuchung stellte die Ärztin fest: „Nun, ich kann nichts finden, was über blaue Flecken hinaus geht und auch die Untersuchung, bevor sie wach geworden sind, hat nichts ergeben. Ehrlich gesagt kann ich nicht erklären, warum Sie dermaßen kraftlos sind. Hat das möglicherweise mit Ihrem Beruf zu tun? Ihre Kollegen haben bereits erklärt, dass Sie drei Shinobi sind. Das hier ist aber ein ziviles Krankenhaus und weder für die Behandlung von Shinobi gerüstet, noch ist das Personal ausreichend geschult.“ Deutliche Verlegenheit war dem Gesicht der freundlichen Dame zu entnehmen und sie machte sich auch nicht die Mühe, diesen Umstand in ihrer Sprachweise zu kaschieren. „Nun, da kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen. Ich bin Medizin-Ninja in Ausbildung. Ich muss sagen, dass mein Zustand alleine meine Schuld ist. Ich habe mich zu sehr verausgabt. Morgen werde ich wieder gehen können. Da bin ich mir sicher.“ Es vergingen mehrere Minuten, in denen sich die Kunoichi die größte Mühe gab, zu erklären, wie es zu ihrer Entkräftung gekommen war. Dies gestaltete sich als zunehmend schwerer, da die Person vor ihr keinerlei Wissen über Shinobi, Ninjutsu oder Chakra besaß. Schließlich nickte die Blondine verstehend und sagte: „Danke für die Erklärung, Meteki-san. Wenn ich Ihnen nicht mehr helfen kann, als dieses Bett zur Verfügung zu stellen werde ich mit Eurem Einverständnis nun die beiden jungen Herren einlassen, welche sicher schon darauf warten, mit Euch sprechen zu können.“ bevor sie das Zimmer verließ.