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Ataga

Hiragana Kayros

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Das Dorf Ataga liegt im Süden der weißen Hauptstadt der Shinobi-Fraktion. Umsäumt von diversen Schönungen wirkt der Ort entsetzlich langweilig. Verzeihung, ich meinte natürlich idyllisch. Bevor die eigentliche Siedlung begann, stand einsam am Wegesrand ein Häuschen. Unter einem recht dünn bewachsenen Rosenbogen konnte man das von Holzlatten eingezäunte Grundstück betreten. Fenster und Türen waren verschlossen, und insgesamt wirkte das Haus ruhig und gar nicht wie die kleine Schwester eines Gruselschlosses. In einigen Metern Entfernung zum Gebäude ließ Kayros sein Team anhalten und betrachtete die Umgebung. Mit scharfen Blick taxierte er die Bäume in der Umgebung, versuchte durch Büsche zu spähen und merkwürdige Umgebungsmerkmale zu entdecken. Leider war es nicht so einfach wie gewünscht, weshalb der Genin seufzte und seinen Blick den anderen zuwandte. "Bevor wir das Ehepaar Kaji treffen, möchte ich einmal die nähere Umgebung observiert wissen", begann der Hiragana und schaute dabei vornehmlich Kumiko in die Augen. Sie war neu, und sollte daher genau wissen, dass er seine Aussagen ernst nahm, und dass sie grundlich ausgeführt werden sollen. "Seid nicht zu auffällig, wer weiß, was wir sonst für Geister beschwören, ehe es begonnen hat. Nehmen wir uns zehn Minuten, dann treffen wir uns wieder hier, ehe wir dann zum Haus gehen. Nutzt eure Aufklärungsfertigkeiten und eure Sinne! Los jetzt."

Mit diesen Worten drehte sich der Genin um und begab sich auf direkten Weg in die entferntere Umgebung hinter dem Haus. Mit seiner Geschwindigkeit könnte er ein weiteres Gebiet abdecken, ohne Gefahr zu laufen, zu spät wieder zu kommen. Für Ren, Kumiko und Mura blieben also noch die Umgebung vor dem Haus sowie links und rechts. Letztere führte nah an das Dorf heran, weshalb die Person, die sich in die Richtung begeben sollte, auch ab und an vor Blicken der Dorfbewohner hüten sollten.
 

Michiyo Kumiko

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Ihr Dorfkollege hatte den Glauben an eine Tarnung recht effektiv zerstört. Das machte es schwer, ihn überhaupt irgendwie ernst zu nehmen, aber in Ordnung; er war gewiss nicht umsonst für diese Aufgabe ausgewählt worden … irgendwas musste er also auch können. Was das war, würde sich hoffentlich im Laufe der Mission noch herausstellen. Und was war mit Ren-chan? Diese bekam von Kumiko postum den Stempel 'Genjutsuka' aufgedrückt … ob das stimmte? Wer wusste das schon, es gab keine Besprechung bezüglich der Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder, keine Marschformation, keine nennenswert wichtige Kommunikation auf dem Weg zum Einsatzort … das hatte sich die junge Taijutsuka anders vorgestellt!Dem entsprechend schwieg Kumiko den Großteil des Weges zu dem Spukhäuschen, ihre Antworten waren bestenfalls Einsilbig, abgehackt, ohne Blickkontakt – wenigstens sie selber sollte perfekt vorbereitet sein. Unachtsamkeit auf einer vermeintlich leichten Mission hatte schon mal jemanden in ihrer Verwandtschaft das Leben gekostet; den Fehler würde sie – auf dem Weg in Richtung Süden – ganz gewiss nicht machen.

Es dauerte gefühlt mindestens fünf mal so lange, wie in echt, ihr Ziel zu erreichen, aber letztendlich standen sie einige Meter von ihrem Ziel entfernt – zu nah, für ihren Geschmack, aber Ok – es war nicht ihre Entscheidung. Jetzt erging der erste wirklich sinnvolle Satz seit beginn der Anreise: Hiragana-Taichō befahl, die Gegend zu observieren … und möglichst nicht dabei aufzufallen. Ein exzellenter Rat! »Hai, Taichō mehr kam von ihr nicht … und wenn das Mädchen nicht so monoton sprechen würde, wäre gewiss auch aufgefallen, dass die innere Ödnis wie durch Zauberhand von ihr abgefallen war, als sie ihres Befehls gewahr wurde: 'Er hat mich dabei angesehen … heißt das, dass er mir die Aufgabe am meisten zutraut? Bestimmt!' Ein imaginärer Blick zu den beiden Gruppenmitgliedern, die er vermutlich ebenfalls angesprochen haben mochte 'Dann muss ich mich wirklich anstrengen!' Er verlor scheinbar jetzt keine Zeit mehr … ausgezeichnet, jetzt ging es also richtig los. Die drei verbleibenden standen bald alleine vor dem Haus herum, das alles in allem nicht so ganz gruselig aussehen mochte. Die Zwölfjährige betrachtete ihre Umgebung – also die drei übrigen Richtungen eingehend. Eine davon erforderte besondere Fähigkeiten, was Tarnung anging … naja eigentlich nicht, es sollte halt nur besondere Vorsicht bezüglich der Auffälligkeit walten. Kein Job für Kumiko … von Emotionen und solchen Sachen hatte sie echt keine Ahnung, aber ihr Spiegelbild kannte sie ziemlich gut … sie würde sofort auffallen: es blieben ihr noch zwei Möglichkeiten entweder, sie kümmerte sich um die Vorderseite des Hauses, wo sie halt hergekommen sind, oder aber um den Teil der Umgebung linksseits der nett anzusehenden, ungruseligen, Gruselvilla.
Der Weg, über den sie gekommen waren, war nicht nur zum Teil bereits bekannt, sondern auch recht gut einzusehen, also gewiss der leichteste von allen … der würde es also auch nicht werden: die Blondine wollte nicht den Eindruck erwecken, schwierige Aufgaben von sich wegzuschieben, sofern sie sie auch erfüllen konnte. »Mit Verlaub werde ich die Linke Seite nehmen.« Das war zwar nicht wirklich eine Frage, aber sie wartete dennoch, falls einer der beiden widersprechen sollte – sein gutes Recht. Falls die Sache so in Ordnung ging, würde Kumiko jeden einzelnen verdammten Stein in diesem Teil der Umgebung umdrehen und drunter sehen, damit ihr auch jaaaaa nichts entging!
 

Kiyama Mura

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Mura war auf der ganzen Reise nur mit sich beschäftigt. Schließlich gingen ihm genug Sachen durch den Kopf: Scham und Furcht konkurrierten dabei untereinander immer wieder darum, sich als Hauptproblem in den Mittelpunkt zu drängen. Obwohl es Mura doch stetig besser ging und auch die seinen Magen befallene Übelkeit langsam, aber stetig verdrängt wurde, brauchte dies seine Zeit. Selbst dann fühlte sich der Kiyama, der sowieso schon nicht mit dem besten Selbstbewusstsein gesegnet war, nicht in der Lage ein Gespräch zu beginnen. Nicht, dass dem Jungen das wirklich viel ausmachte, denn im Regelfall präferierte er immer die Stille und Ruhe. Leider war gerade das als Ninja nur selten gegeben: Die Arbeit in Kleingruppen, die immer wieder die aktive Kommunikation und das verantwortungsbewusste und durchdachte Handeln aller Mitglieder erforderte, war für den träumenden Kiyama alles andere als verständlich. Es hatte in wirklich viel Überwindung und Zeit gekostet, sich schrittweise den Erfordernissen einen Shinobilebens anzupassen, und selbst jetzt fiel ihm dies noch nicht leicht. Früher hatte er immer wieder versucht, dem Ninjaalltag zu entfliehen, und war zu diesem Zweck in die Wildnis fern seiner üblichen Verpflichtungen gegangen, um dort von einem anderen und friedlichen Leben zu träumen. Dann hatte er sich vorgestellt, wie er zusammen mit seiner Familie das anstrengende, aber beschauliche Leben eines Bauern hätte führen können. Ein Traum, der an einem Tag im Juli sein Ende hatte finden müssen.
Leider waren ihm in letzter Zeit ausgerechnet die kleinen Ausflüge in die Natur verwehrt geblieben. Entweder hatte er eine Mission bestritten oder war unter der Fuchtel seines Sensei Nanami gewesen, die ihn um jeden Preis auf das anstehende Chuuninexamen vorbereiten wollte. Kurz: Mura genoss geradezu diese Stille und es sollte später Nachmittag werden, ehe er im größeren Maße das Wort ergriff:
Gut! Kumikokun, du kannst gerne die linke Seite übernehmen. Dann werde ich die gegenüberliegende nehmen und vielleicht auch mal einen kurzen Blick auf das Dorf werfen. Renkun, für dich bleibt dann die direkte Umgebung des Hauses. Passt auf euch auf und haltet die Augen offen. Wenn die Dunkelheit einmal angebrochen ist, werden wir dazu nicht mehr die Gelegenheit haben. Also prägt euch alles gut ein. Ihr seid für die Gruppe verantwortlich. Nach diesem kleinen Zusatz wandte sich auch Mura von seinen Kamerade ab, um es Kayros gleich zu tun. Dieser war nämlich schon längst wieder nur ein kleine Staubspur hinterlassend verschwunden. Der ist aber auch schnell. Während dem verblüfften Kiyama das durch den Kopf ging, fiel ihm nicht einmal auf, dass er einen leicht bestimmenden Tonfall angeschnitten hatte. Hoffentlich nahmen es ihm seine Kameraden nicht übel...


Kayros:
Bei dem großen Bereich, den Kayros abdecken musste, war es natürlich nicht einfach, Details auszumachen. Vor allem dann nicht, wenn man der Lichtgeschwindigkeit Konkurrenz machen musste, um sein Pensum in der Zeit zu erfüllen. Doch auch hier gab es doch das ein oder andere zu sehen. Neben den zahlreichen Feldern, die an das kleine Waldgebiet angrenzten, wären da noch die Bauern, die erschöpft von der Tagesarbeit mit gebeugten Rücken den Weg nach Hause antraten. Vielleicht hatten diese ausgerechnet heute ein für den Shinobi spannendes Thema zu bieten.
Aber es wäre doch langweilig gewesen, wenn er nicht die Wahl hätte, denn auch der Friedhof des Dorfes Ataga lag in greifbarer Nähe.

Kumiko:
Der Weg, der die Bauern von ihren Feldern nach Hause führt, lässt sie auch direkt in Kumikos Arme laufen. Sollte die Konoichi die Gruppe von zehn Leuten eingehend beobachten, kann sie feststellen, dass die Bauersleut immer nervöser werden. Am Ende nehmen sie gar ein kleinen Trampelpfad, der sie von der Straße wegführt. Scheinbar ziehen sie den Umweg vor und tuscheln verhalten miteinander. Wenn sich das junge Mädchen gut anstellt, wer weiß, ob sie nicht was Interessantes aufschnappen kann?

Ren:
Eigentlich gibt es für die gute Ren kaum etwas zu sehen. Das alte, aber gut erhaltene Haus weist kaum Verfallserscheinungen auf. Von außen wirkt es geradezu freundlich und einladend, wer hätte gedacht, dass Geister, Irrlichter und Gespenster hier ihr Unwesen treiben würden. Wenn jedoch Ren das Haus einmal ganz umrundet, stellt sie fest, dass in den Bäumen Lampen angebracht wurden und Fackeln vom Haus weg in den Wald führen. Was das wohl soll?


Diese nette Methode habe ich mir von Hinketsu Kibo abgeschaut: ich hoffe, euch gefällt das.
 

Michiyo Kumiko

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In Ermangelung eines Gruppenführers mussten zwangsläufig die anderen beiden Teammitglieder Kumikos Entscheidung absegnen oder nach bedarf auch widersprechen. Aber dass ausgerechnet Kiyama-san sein Ok abgab, erschien dem Mädchen im ersten Moment nicht wenig absurd, wenn man sich der Vorstellung erinnert, die er bei ihrer Begegnung heute morgen abgeliefert hatte. Ein kurzer Blick in Richtung Ren machte ihre Zweifel aber schnell zunichte, denn dieser bestimmte Tonfall hätte zu ihr sogar noch weit weniger gepasst. Die Dritte im Bunde wäre hiermit also zwangsläufig überstimmt – Kumiko-chan hatte keinen Grund, noch mehr Zeit zu vergeuden, die sich effektiv für Untersuchungen nutze ließe. 'Uma, Inu, I, U, Hitsuji', und schon verschwand die Taijutsuka in einer Rauchwolke: Henge no Jutsu war eine feine Sache! Sie verzichtete darauf, sich selber ein völlig neues Aussehen zu geben, aber ihre Farbenpracht sollte sich nun ganz beträchtlich vom Naturzustand unterscheiden: sie hatte sich schlichtweg das Haar anders gefärbt, nämlich Nussbraun; genau wie ihre Augen, damit der Kontrast besser zu der Umgebung passte. Darüber hinaus verlieh das Mädchen seiner Haut einen eindeutig dunkleren Touch und veränderte die Farbe ihrer Kleider noch eher nebenher, sodass diese in verschiedenen matten Braun- und Grüntönen besser mit dieser Umgebung verschmelzen konnten. Die Kumiko-Variante von "Nicht zu auffällig" war geboren. Eine riesige blonde Mähne und knallrote Klamotten waren eben in solchen Situationen mehr als nur ein Bisschen unpraktisch! Eine Knappe Verneigung zum Abschied und schon stürmte Kumiko davon, um den ihr zugeteilten Bereich genauestens unter die Lupe nehmen zu können. »Viel Erfolg …«

Linksseits des Hauses erstreckte sich ein scheinbar nicht wirklich kleines, bewaldetes Gebiet – ein typischer Mischwald mit einigen Laubbäumen, einigen Nadelbäumen, jeder menge Gestrüpp und anderen Pflanzen, deren Namen keiner richtig aussprechen konnte, der sich nicht schon mehrfach die Zunge gebrochen haben mochte. Der Waldboden war selbstverständlich nahezu flächendeckend mit Laub bedeckt, der den Blick auf alles darunter liegende effektiv versperrte. Nur hier und da riss die Blätterdecke auf und gab die Sicht frei – mal auf feuchten Erdboden, mal auf Kiesboden und sporadisch auch mal auf morsches Holz oder alte Wurzeln, die in so einem Wald eben einfach so herumlagen. 'Auf den ersten Blick nichts interessantes hier', aber das könnte sich ja noch ändern! Kumiko konnte es sich in diesem Gelände einfach nicht erlauben, sich ablenken zu lassen, oder ihre Aufmerksamkeit auf unwichtiges Zeugs zu richten, das der Situation ganz und gar nicht dienlich wäre. Es war auch so schon schwer genug, den Trampelpfad zu finden, auf dem ihr in der Ferne eine größere Gruppe entgegen kam. Letztlich schien sie zumindest ein wenig Glück zu haben: Vielleicht ließ sich von der Gruppe irgendwas aufschnappen, das sich für die Mission verwerten ließ. Blieb noch zu hoffen, dass die fremde Gruppe mit ihren Informationen freigiebig war, denn die Leute offen zu fragen, setzte ihre Aufgabe, sich bei ihren Untersuchungen möglichst unauffällig zu verhalten, einem größeren Risiko aus – verdeckte Ermittlungen waren also die einzige denkbare alternative.
Eine kurze Kontrolle der Baumkronen in unmittelbarer Umgebung zeigte, dass es gar keine all zu schlechte Idee wäre, sich oben auf den Bäumen zu verstecken und sich in den dicht bewucherten Baumkronen zu verbergen. Ein Seitenblick, um sich zu vergewissern, dass Kumiko noch außerhalb der Sichtweite der Gruppe war und ein paar Sprünge später, hatte das Mädchen neue Residenz in dem saftigen Grün eines recht hoch gewachsenen, dicht verästelten Baumes gefunden. »…« jetzt konnten sie kommen! Natürlich ließen sie nicht lange auf sich warten, aber wenn man nichts anderes tut, als zu warten, kann einem so eine Zeit schon mal ziemlich ausgedehnt erscheinen: 'Mein Gott! Kriechen die oder was', war dabei noch mit einer der nachvollziehbarsten Gedankengänge der Taijutsuka. Tatsächlich gingen diese Leute – vielleicht acht oder neun – ziemlich langsam und sprachen meistens nur mit gesenkter Stimme miteinander, wenn überhaupt. Also irgendwas musste die beschäftigen, nur 'was'?
 

Hiragana Kayros

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Nichts... Wäre ja auch zu einfach. Kayros seufzte leicht genervt, schaute aber weiterhin sorgsam über die Wälder. Er sah wirklich nichts, was man irgendwie mit dem Geist in Verbindung bringen könnte. Der Wind frischte leicht auf, der Suna folgte unbewusst den Winden und landete so schließlich auf dem Friedhof bei Ataga. Den Toten würdigend nahm der Suna seine Kopfbedeckung ab, als er sich die Gräber anschaute.
Schweigend schaute er sich die Grabinschriften zahlloser Steinplatten an, bedachte den Toten mit Segen und ging schweigend durch die Reihen. "Kann ich etwas für Euch tun, Fremder?", unvermittelt brach eine Stimme hinter dem Hiragana die Stille. Erstaunt blickte sich der Genin um, selten konnte ihn jemand überraschen. Er blickte in die trüben Augen eines älteren Mannes, der eine Schaufel bei sich führte. Offensichtlich war er der Totengräber. Er hatte eine dreckige Hose an, auch seine Hände waren ziemlich mit Erde bedeckt. Genau die Person, die ihm also helfen könnte. „Nun, das könnten Sie tatsächlich. Ich bin auf Suche nach einem bestimmten Grab.“ Der Ausdruck in den Augen des Sechzehnjährigen war ernst und gefasst, er hoffte, dass der Mann ihm bei der Bitte helfen würde. Schließlich war er im Auftrag des weißen Dorfes hier. „Mein Name ist Hiragana Kayros, und ich bin aufgrund einer Aufgabe aus Shirogakure. „Geht es um den Vorbesitzer des Hauses, in dem nun das Ehepaar Kaji lebt?“ Zwar mochte der Mann alt sein, aber sein Verstand war ziemlich scharf. Kayros nickte leicht. Wortlos drehte sich der Totengräber um und ging in die Richtung, aus der er wohl gekommen war. Schweigend folgte der Suna ihm. Einige Reihen von dem Anfangspunkt entfernt bemerkte er ein Grab, auf dem der andere zu hielt. Bedächtig näherte sich der Blonde der Ruhestätte und betrachtete sie genau. „Hier ruht er.“
 

Kiyama Mura

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Kumiko:
Nur im Schneckentempo kam die kleine Gruppe Bauern voran. Während es den meisten nicht schnell genug gehen konnte, sorgte aber vor allem ein junger Mann, der gerade vielleicht das sechszehnte Lebensjahr erreicht hatte, dafür, dass sie immer wieder zum Halten gezwungen waren. Mit unverhohlener Neugier blieb dieser nämlich immer wieder stehen, reckte sich und versuchte durch die Baumreihen hindurch einen Blick auf das "verfluchte" Haus zu erhaschen. Doch erbarmungslos wurde er von einem älteren Herrn angetrieben mit der Aussage, er solle sich gefälligst sputen. Schließlich warte seine Mutter zuhause mit dem Essen. Doch der Junge wurde immer langsamer, bis die ganze Gruppe grummelnd und nervös tuschelnd zum Halten kam.
"Jetzt komm doch endlich", schimpfte der Mann, der scheinbar sein Vater war und mit einer schnellen Bewegung den Jugendlichen am Kragen packen wollte. Doch geschickt wich ihm der Junge aus und blickte seinen Vater belustigt und verschmitzt lächelnd an: Jetzt sagt mir bloß nicht, ihr alle habt Angst. Der gute Taro ist tot, es war ja nun wirklich nicht schön, aber... Bist du wohl ruhig. Du weißt… Nur, weil das Ehepaar Kaji da was gesehen haben will, fuhr der Junge dreist seinem Vater über den Mund. Das sind Stadtmenschen, die einfach nur Angst vor den Geräuschen des Waldes haben. Aber ihr habt ihm doch nichts getan, oder? Während der Junge so vor sich hin plapperte, wanderte sein Blick von einer Person zur nächsten. Provozierend und breitbeinig stand er da, das Selbstbewusstsein in Person. Mit einer weitausholenden Geste deutete er schließlich mit seinem Daumen auf seine Brust und schaute lächelnd die anderen Bauersleute an: Mein Ninjateam und ich werden uns schon darum kümmern. Wir beschü… In der Zwischenzeit hatte sich der Vater ungesehen von dem jugendlichen Schwätzer von der Seite her angeschlichen und ehe der Frechdachs reagieren konnte, hatte ihn auch schon Selbiger gepackt und eine erste, herzhafte Kopfnuss gegeben. Ninjateam? Pah! Deine Mutter wird dir schon die Flausen ausreden. Mit diesen Worten packte er- nun erfolgreich- seinen Spross und zog ihn mit sanfter Gewalt hinter sich her. Dies geschah ganz zur Belustigung aller Anwesenden, die für einen kurzen Moment die Angst vor dem Haus vergaßen und herzhaft lachten. Auch der Junge schmunzelte noch kurz, richtete aber noch beim Gehen sein Blick erneut auf das Haus, ehe die Gruppe und er selbst aus dem Blickfeld verschwanden.

Kayros: Ein zugiger Wind zerrte an den Ästen eines knorrigen alten Baumes, der wohl früher als Zierde das Gesamtbild des doch eher kargen Friedhofs bereichern sollte. Im Lauf der Zeit hatte er sich wohl seiner Umgebung angepasst. Anders ließ es sich nicht erklären, warum dieser Baum trotz der fruchtbaren Felder in seiner Umgebung in einem solchen Zustand war. Vielleicht war doch dieser Ort verflucht…
Einen Fremden mochte ja dieser Anblick noch verwundern, aber den alten, ganz in schwarz gekleideten Totengräber interessierte scheinbar gar nichts mehr. Mit hängenden Schultern und leicht gebeugt blieb er neben dem gesuchten Grab stehen, das im Schatten der toten Pflanze lag. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ruhestätten war es gut gepflegt. So waren liebevoll drapierte Blumen dort zu sehen und der Grabstein von jeglichem Moos befreit. Wenn nicht der Baum ständig hässliche Schatten auf das Grab werfen würde, wäre es sogar richtig schön. Aber was war das? Bei näherem Blick konnte man erkennen, dass das Muster nicht allein durch die Äste des Baumes zustande kam. Da war doch noch etwas anderes. In der Tat ließ sich eine dunkle, eingetrocknete Kruste ausmachen, die sich über Boden und auch teilweise den Grabsteinerstreckte. War das etwa Blut?

Ren: Sie ist erst einmal draußen. Um es möglichst einfach zu gestalten, war sie nie dabei. Sollte die Gute wiederkommen, setzen wir sie einfach nahtlos ein. Ich übernehme mit Mura ein wenig ihren Aufgabenteil, den ich in Interaktion mit Kumiko machen würde.
 

Michiyo Kumiko

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Ja, sie mussten schleichen! Das war die einzige logische Erklärung … naja fast, ein Nachzügler der Gruppe war da vom Effekt her so ziemlich das Gleiche, eine Pest. Kumiko musste in dieser verdammten Baumkrone hocken, während irgendso ein Typ herumtrödelte und sie hoffentlich nicht bemerken würde. Er war mit Abstand jünger als die meisten der Anderen, die eigentlich ziemlich flott unterwegs wären, wenn sie nur nicht dieses etwa sechzehnjährige Anhängsel mit sich herumschleppen müssten. 'Sieht ganz danach aus, als wollten die hier weg …' bis hier ergab das Verhalten der Leute – die Gruppe müsste ein Durchschnittsalter von stabilen dreißig Jahren haben – Sinn. Sie waren irgendwo auf dem Land, wo die Menschen gerüchteweise sowieso noch eine ganze Ecke abergläubischer waren, als in den Städten. Dann noch Geister? Ja, die sahen aus, als würden sie die Sache hier sehr ernst nehmen … vorausgesetzt man übersähe diesen neugierigen Knaben, der von dieser Spuk-Sache eher fasziniert erschien und sich ständig nach dem Haus umdrehte. »…«, die Gruppe war unruhig; verständlich unter den genannten Umständen. Vermutlich befürchteten sie, jeden Moment von einem halbdurchsichtigen, „Huuuuuu“-hauchenden Ungetüm angefallen zu werden, oder sowas. Kumiko-chan konnte nicht leugnen, dass sie der Gedanke gewissermaßen amüsierte: Ein Haufen gestandener Männer, die mit vor Schrecken erstarrten Gesichtszügen vor einem durch die Gegend wedelnden Bettlaken reißausnahmen – sie schluckte ihre Belustigung schnell herunter, als Wallung in die Gruppe kam.
Die Ungeduld, aus diesem Teil des Waldes herauszukommen nahm also überhand, der jüngere wurde wieder mal dazu angehalten, nun endlich in die Pötte zu kommen. Dieser war nicht nur ziemlich trantütig, sondern auch noch übermütig, wie sich nur Sekunden später herausstellte. Kumiko erwartete, dass der Mann, der den Jungen zurechtgewiesen hatte, diesem seine Hand durchs herausfordernd dreinblickende Gesicht ziehen würde, aber ihre Erwartungen wurden enttäuscht. Die Blondine riskierte einen genaueren Blick auf den jüngsten der Truppe und schob vorsichtig ein störendes Büschel Äste zur Seite. Der Alte, der dem Jugendlichen gegenüber wohl eine Autoritätsposition innehatte, holte dazu aus, den Störenfried zu flankieren, während dieser einfach weiter plapperte und sicher bald vor Ego platzen würde. Spätestens, wenn er uns sein Ninjateam- 'Ninjateam?' Eine interessante Wendung kündigte sich an. Sie hatte den Jungen bis jetzt eher als Schwätzer empfunden, der sich lieber im Lauf erleichterte, als die Herausforderung zu suchen, wenn es wirklich hart auf hart kam … aber mit noch ein paar Schwätzerfreunden im Schlepptau, die sich gegenseitig was beweisen wollten, würden die entweder zu einer Gefahr, oder brachten sich selbst in welche – mit Vorliebe beides gleichzeitig. 'Warum können Missionen eigentlich nie unkompliziert sein? Hingehen, irgendwem die Knochen Brechen und wieder nach Hause. Es könnte doch so einfach sein!' Die Taijutsuka hatte keine Uhr dabei, aber sie schätzte, dass sie wieder zurück musste, wenn die Gruppe wieder außer Sicht war. Auch hier sollte sie sich täuschen, denn als sich die Gruppe wieder in Bewegung setzte, wurde die Trantüte einfach mitgeschleift. Verhalten aber spürbar lockerte sich der Griff der Angst um die Schar, als sie sich entfernte

Kumiko vergewisserte sich noch kurz, dass auch wirklich keiner mehr in der Nähe war, bevor sie sich aus der Baumkrone Fallen ließ und der Gruppe hinterherseufzte. »Das wird noch ganz lustig!« Aber berichten konnte sie erst später, sie hatte noch ein Gebiet zu erkunden.
 

Hiragana Kayros

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Schweigend kniete sich der Junge aus Suna nieder. Selbstverständlich war ihm die auffällige braune Kruste aufgefallen, kaum als er das Grab gesehen hatte. Es war getrocknet, allerdings tippte er darauf, dass es noch relativ frisch war. Sorgsam schaute sich der Genin um, in der Hoffnung, einen Hinweis auf den Ursprung des Blutes zu finden. Hier hatte er das Problem, dass er keine Analyse machen konnte, da es zum Einen sehr auffällig war, eine Probe zu bergen und zu isolieren, zum Anderen hatte er nicht die notwendigen Instrumente dabei, weshalb er das Blut erst einmal als simplen Hinweis nehmen musste, dass etwas nicht stimmte. Kayros strich leicht über den Grabstein und versuchte zu verstehen, was genau passierte.
Wer pflegt dieses Grab?“, fragte er plötzlich den Totengräber. Wenn irgendwer hier öfters herkam, könnte er die Person sein, die mit diesen „Geistern“ zu tun hat. Der Hiragana-Spross sah auf. Wind umspielte die Pflanzen in der Umgebung, rauschend begleiteten Blätter das Stück des Himmels.
 

Kiyama Mura

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Kumiko:
So sehr sich Kumiko auch bemühte, wirklich interessante Hinweise, Zeugen oder Spuren ließen sich in ihrem Wirkungsbereich nicht mehr ausmachen. Wobei, wenn man es wirklich genau nahm, hatte Kayros die Größe des zu untersuchenden Gebietes nicht gerade genau definiert. Wer konnte schon sagen, ob die Erleichterung, von diesem unheimlichen Ort weggekommen zu sein, nicht die Zungen der anderen Dorfbewohner lösen würde?
Zuletzt war da noch Mura, der seinen Bereich bereits untersucht hatte, und sich nun anschickte, den letzten zu untersuchenden Bereich näher in Augenschein zu nehmen. Wer konnte schon sagen, wie lange Kayros noch bei seiner körperlichen Geschwindigkeit für seinen Aufgabenbereich brauchen würde. Und gerade das Gebiet rund um das Haus war für eine gute Analyse unabdingbar. Eine Mädchen mit Verstand musste da mal ran und nicht ein in den Wolken schwebender Kumonin.

Kayros:
Stille legte sich über den Friedhof, sodass man fast schon meinen konnte, die Frage des Hiraganas sei ungehört verhallt. Doch nach gefühlten Ewigkeiten war die Stimme des Totengräbers zu vernehmen. Ganz leise und kratzend drang sie an Kayros´Ohr wie die eines Mannes, der nur selten seine Stimme gebrauchte oder sich lediglich in Ausnahmefällen unter Menschen aufhielt. Eine Feststellung, die schon wenige Augenblicke später bekräftigt wurde: Hmm…bin hier tagsüber nicht so oft. Wieder setzte die drückende Stille ein, die nur durch das Wehen des Windes unterbrochen wurde, der die Äste des alten Baumes knarren und krachen ließ. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich hier und da Teile des Astwerkes lösen würden. Doch noch ehe das eintreffen konnte, führte der Totengräber seine Ausführungen weiter. …kümmer mich eigentlich um den Friedhof in der Stadt nebenan. Ja…lohnt sich hier nicht. Dabei zeigte er ein, wenn man von dem ein oder anderen Stumpen absah, zahnloses Lächeln und löste eine Hand vom Schaft seines mitgeführten Spatens. Daraufhin deutete er mit weitausholender Geste auf den Friedhof, der die beiden Männer umgab, und gab den Blick frei auf eine ziemlich kleine Zahl Gräber. Natürlich gab das durchaus Sinn, denn das vielleicht hundertfünfzig Seelen zählende Dorf würde vielleicht ein oder zwei Todesfälle im Jahr zu beklagen haben. Umso verständlicher war es da doch, dass gerade ein aufsehenerregender Todesfall noch über Monate hinweg für Gesprächsstoff sorgen würde.


So Kumikos Teil fällt ein wenig kürzer aus, da hier noch die Beschreibung von Rens Umgebung Gültigkeit hat. Schönes Wochenende euch beiden!
 

Michiyo Kumiko

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Nachdem die Gruppe aus ihrem Einflussbereich gelangt war, machte Kumiko sich sofort wieder auf die Socken, eventuell noch brauchbare Hinweise aufzustöbern. Sie dreht jeden verdammten Stein um, warf einen Blick unter jede alte Wurzel, prüfte jeden Baumstumpf und jedes Astloch in einem Umkreis von gefühlten 3000 Kilometern – nichts. Am Ende war es komplett verschwendete Zeit, die sie auch besser hätte nutzen können. 'Soll ich mich freuen, oder enttäuscht sein?' der Gedanke, die Fremden wieder zu finden, wurde schnell verworfen. Stattdessen hielt das Mädchen kurz inne, überlegte, was jetzt noch zu tun sein könnte und ob sie hier noch etwas vergessen hätte. In ihren Überlegungen schoss ihr wieder der vorlaute Bengel mit seinem – ähem – Ninjateam durch den Kopf. Gefolgt von einer ganzen reihe an Horrorszenarien in die die Burschens sie bringen könnten: »Tch! … Ninjateam …« Mit einer knappen Bewegung wischte sie sich den dünnen Schweißfilm an den Händen, der sich inzwischen gebildet hatte, am Röckchen ab, bevor sie zurück zum Treffpunkt stürmte …

… An dem noch absolut niemand auf sie wartete. Einige Sekunden lang starrte Kumiko-chan einfach nur in die Ferne, in der Hoffnung, dass noch jemand käme, aber Fehlanzeige – sie war viel zu früh. Wieder stiegen Zweifel in der jungen Taijutsuka auf: hat sie ihren Job wirklich zufriedenstellend erledigt? Hat sie wirklich nichts vergessen? Hat sie eventuell ein zu kleines Gebiet durchsucht? Einfache Fragen, aber eine Antwort lies sich nicht so ohne weiteres finden, es gab einfach keine Maßstäbe dafür. Sich damit aufzuhalten, war also lediglich eine noch größere Zeitverschwendung, da konnte Kumiko sich auch dem Haus selbst widmen, das, wenn man es so betrachtete – eigentlich niemandem wirklich zugeteilt worden war. Ein schneller Blick nach unten zeigte dem Mädchen, dass das Henge noch aktiv war. Damit sollte sie farblich nach wie vor nicht ganz so sehr auffallen, wenn sie das Häuschen in Augenschein nahm. Ganz langsam und höchst wachsam näherte sie sich dem Gebäude, das friedlich direkt vor ihr herumstand und eigentlich nicht ganz in dieses Klischee passen mochte, das Geisterhäusern normalerweise anhaftete: Zumindest die Vorderseite sah sehr gepflegt und adrett aus. Der Rasen war offensichtlich vor nicht all zu langer Zeit getrimmt worden, die Büsche waren liebevoll zurechtgestutzt, die Hauswand von makellosem Weiß und der Weg vom Gartentor zur Haustüre stellenweise mit flachen Natursteinen besetzt, die schlicht aber passend aus der Wiese herauslugten.
»Ein seltsames Geisterhaus …«, murmelte sie leise vor sich hin, bevor sie – in Respektvollem Abstand und weitestgehend verborgen versteht sich – einen Bogen um das Haus beschrieb. Linksseits des Eingangs bot sich der Taijutsuka das gleiche Bild: Es sah alles andere als Verfallen und gruselig aus. Ihre Auftraggeber dürften einiges an Aufwand in diese Unterkunft gesteckt haben; dass sie diese nicht einfach so wieder verlassen wollten, dürfte da kaum wundern. Einzig die Rückseite passte nicht ganz in dieses perfekt idyllische Bild hinein, obwohl es weniger das Haus war, als das Drumherum auf dieser Seite. Wie erwartet, war die Rückseite des Häusleins hochgepflegt, jedoch stachen hier sofort die Laternen ins Auge, die an den Bäumen angebracht waren. 'Das ist zwar immer noch nicht gruselig, aber wir kommen der Sache näher.' Der Sinn und Zweck der Lampen erschloss sich ihr auch nach einer guten Minute des Nachdenkens nicht – jedoch beschäftigten sich die Gedanken des Mädchens inzwischen auch mit der langen reihe Fackeln, die in der Nähe des Hauses begann und irgendwo im Wald verschwand. Der Drang, diesen Lichtern zu folgen war stark, aber der Gedanke, dass das DIE Gelegenheit wäre, sie in einem Hinterhalt zu überraschen, lies diesen Plan in seiner Priorität ziemlich schnell ziemlich weit sinken. 'Nicht solange ich alleine bin' – es hieß also, nachher zu berichten und eventuell zusammen vorzustoßen. So kehrte die Blondine zum Treffpunkt zurück.
 

Hiragana Kayros

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Nun, es schien aber zumindest keine weiteren Hinweise zu geben. Kayros schaute freundlich nickend zu dem Totengräber herüber, prägte sich dessen Gesicht ein und verabschiedete sich anschließend. Sein Gebiet hatte er nun weitesgehend überblickt, bis auf die eine Sache wirkte nichts weiter verdächtig. Schweigend setzte sich der Genin die Mütze auf das Haupt und ging schweigend durch den Wald, zur verabredeten Stelle. Das Zirpen diverser Zikadenarten erfüllte die Luft und die angenehme Wärme erfüllten die Umgebung mit einem Hauch Idylle, die sich der Arbeit der drei Shinobi wohl entgegen stellen wollte. Gewissentlich, wenn auch nicht wirklich erfreut, stellte sich der Suna neben einen Baum, blickte sich kurz um, und wartete auf seine Kollegen. Mit geschlossenen Augen versuchte der Junge, meditativ jedes Lebewesen in seiner näheren Umgebung wahrzunehmen. Er merkte, wie sich sein Herzschlag verlangsamte, seine Atem so gleichmäßig und still ging, dass man ihn fast nicht wahr nahm. So verharrte der Suna noch die wenigen Minuten, bis sich Kumiko und Mura auch am Treffpunkt befanden.
Das Haus nicht in Sichtweite, erklärte der Teamleiter in wenigen Worten, dass seine Beobachtungen nichts wirklich Interessantes ergeben hatten. "Einzig das Blut lässt sich noch nicht eingliedern, seid also aufmerksam, wenn ihr noch mehr Blut findet." Ansonsten konnte er nur sagen, dass er vieles gesehen hatte, was nicht verdächtig war. Vielleicht hatten Kumiko und Mura mehr Glück gehabt?
 

Michiyo Kumiko

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Sie war nicht die Erste der Gruppe, die zurück zum Treffpunkt kam. Aber wider Erwarten schien sie sich nicht verspätet zu haben. Mit nicht wenig Erleichterung in der Brust, näherte sie sich Hiragana-Taichō und bemerkte, dass auch Kiyama-san in den nächsten Augenblicken wieder aufschlagen dürfte. Kumiko beschleunigte ihre Schritte, um zu den beiden anderen aufzuschließen. Sie war ziemlich neugierig, was die Ergebnisse der beiden anderen anging und musste zwangsläufig wieder an die Rotznase denken, die vielleicht Probleme machen könnte. Bald verfiel sie in einen leichten Laufschritt und auf halbem Wege fiel ihr ein, dass sie ein Henge auf sich selber gewirkt hatte, um in der waldigen Umgebung mit ihren Haaren und ihrer Kleidung nicht ganz so sehr aufzufallen. Ohne anzuhalten legte das Mädel also die Patschehändchen aneinander, um das Jutsu zu lösen. Kurzzeitig verschwand sie in einer Rauchwolke, aus der sie mit ihrer gewohnten blonden Mähne, dem roten Dress und ihrem hellen Teint wieder austrat – spätestens jetzt sollten die beiden sie erkennen, wenn sie es nicht schon vorher getan hatten. Als sie vor den beiden anhielt, verneigte sie sich andeutungsweise und vor allem schweigend vor ihrem Taichō und wartete ab, was er als nächstes tun würde – sein Urteil war schließlich ultimativ!
Er musste wirklich ein guter Gruppenführer sein, jawohl! Er verlor absolut keine Zeit und teilte seine Erkenntnisse zur Auswertung mit, so musste das sein. Sie nickte gelegentlich, als sie seinen Ausführungen lauschte. Friedhof, Gräber, irgendein Typ, Blut an einem Grabstein, sonst nichts wichtiges. Seinem abschließenden Satz setzte sie noch ein diszipliniertes und flottes »Hai! Taichō!« entgegen und hoffte, dass Kiyama-san als nächstes berichten würde – aber es kam nichts. Aus welchem Grund auch immer blieb es aus seiner Richtung still, träumte er? Das Mädchen beschloss nach einigen Sekunden, ihm zuvor zu kommen, er wollte scheinbar eh nicht, oder so. »Ähm, Wenn sie erlauben, werde ich den nächsten Bericht abgeben.« Wieder war es mehr eine Information, denn eine Frage, aber es kam kein Widerspruch. Trotzdem wartete sie noch einige Sekunden, bevor sie ihre Beobachtungen zum Besten gab: »An der Landschaft linksseitig des Hauses habe ich keine Anzeichen von übernatürlicher oder feindlicher Aktivität ausgemacht« Ihr Tonfall erinnerte gerade eher an eine Schallplatte mit der Spannung und Action einer Einkommensteuererklärung, als an eine Mission, in der sie es vielleicht mit Geistern zu tun bekommen könnten. Bis hier hin nichts interessantes: »Aber ich habe eine Gruppe Einheimischer aufgespürt – ich schätze, es waren Bauern oder Arbeiter oder so. Sie schienen verängstigt zu sein. Die Geistergeschichten scheinen hier auf dem Land weite Kreise zu ziehen … weit genug, um junge Menschen in unserem Alter dazu zu bringen, 'Ninja-Teams' zu gründen und der Sache auf den Grund gehen zu wollen.« Das Wort 'Ninja-Teams' gestikulierte sie tatsächlich mit Anführungszeichen an, um ihre Ansicht dazu zu unterstreichen. »Die Dörfler trauen dem einen … ähm … Team von dem ich definitiv weiß, nicht den Mut zu irgendwas zu tun. Ich sehe das anders – sie könnten in ihrem Leichtsinn nicht nur eine Gefahr für unsere Mission darstellen, sondern auch für sich selbst, wenn sie uns zur falschen Zeit dazwischenfunken. Ich empfehle dringend dafür vorzusorgen!« Das war es soweit von der linken Hausseite und deren Umgebung. Hatte sie irgendwas vergessen? Nichts gefunden, Check! Gruppe, Check! Vorlauter Vollidiot, Check! 'Jetzt noch das Haus selber.' Hier musste die Taijutsuka zuerst ihre Gedanken ordnen, das Bild erschien ihr bisweilen zu surreal, um planlos drauf los zu plappern.
»Auch die direkte Umgebung des Hauses habe ich Untersucht, soweit ich es riskieren mochte. Die Vorderseite und die beiden Seitengärten lassen keine abnormalen Aktivitäten vermuten. Unsere Auftraggeber scheinen in dieses Haus und die direkte Umgebung viel Zeit und Geld zu investieren, um dort einfach so wieder auszuziehen. Die Rückseite erschien mir allerdings … unpassend. An den Bäumen hängen Laternen und es führt ein mit Fackeln gespickter Pfad in den Wald hinein. Ich hielt das Risiko eines Hinterhalts oder Ähnlichem für zu groß, um dem Fackelweg alleine zu folgen.« JETZT war wirklich alles berichtet, was das Mädchen bei ihrer Untersuchung aufschnappen konnte. Was würde Kiyama-san wohl zu berichten haben?
 

Kiyama Mura

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Für seine Verhältnisse geradezu gehetzt traf Mura an dem wenige Meter vom Haus entfernten und doch von dort aus nicht einsehbaren Treffpunkt ein und musste feststellen, dass er trotz aller von ihm an den Tag gelegten Eile keineswegs der erste war. Denn Kayros lehnte bewegungslos an einem Baum. Wie eine Statue verharrte er da regungslos und wirkte so, als wäre er wie die Bäume, Sträucher und Steine in seiner Umgebung ein fester Bestandteil dieses Waldes. Erst als sich Mura auf wenige Schritt genähert hatte, schlug der blonde Sunanin die Augen auf und nickte ihm knapp zu. Kaum hatten sie sich so wortlos begrüßt, als auch schon eine dritte Gestalt zwischen den Bäumen zum Vorschein kam. Doch anstatt der erwarteten blonden Kunoichi tauchte ein dem Kiyama unbekanntes Mädchen auf, sodass der Junge verdutzt und mit offenem Mund stehenblieb. Wer war die Fremde? Und was noch weit schlimmer war: Hatte er etwa in seiner Unachtsamkeit sie gerade zu ihnen geführt? Es wäre so typisch...Es brauchte einige Augenblicke, bis er anhand der Größe und mit Hilfe seiner Logik doch zu dem Schluss kam, dass es sich hier um Kumiko handeln musste. Scheinbar hatte das Mädchen seine Reaktion bemerkt, denn wenige Augenblicke nach ihrer Ankunft löste sie ihr Henge-Jutsu auf. Sein Lächeln verbreiterte sich merklich, nicht zuletzt deswegen, weil ihm ein großer Stein vom Herzen fiel. Erleichtert atmete er auf, ehe er sich seiner Lage wieder besann.
Schnell versuchte Mura einen unschuldigen Gesichtsausdruck anzunehmen und sich nichts anmerken zu lassen. Stattdessen wandte er sich direkt dem Hiragana zu und konzentrierte sich erst einmal auf seine Mission und den gesammelten Informationen. Eine Sache, die der ohnehin nicht gerade tapfere Genin sich besser genauer hätte überlegen sollen, denn die Schilderung des Gruppenführers trieb dem Jungen die Gänsehaut auf den Rücken. Aber wen wunderte es? Schließlich kam er selbst aus einem Dorf, das eine etwa vergleichbare Größe hatte. Und wie schon Kumiko kurz darauf offen zugab: Leute vom Land waren halt doch recht abergläubisch und selbst Jahre der Ninjaausbildung änderten daran nichts. So war Mura noch immer geradezu paralysiert und reagierte gar nicht, als der Hiragana schon längst geendet hatte. Zu seinem Glück ergriff die einzige Kunoichi des Teams nach kurzem Zögern das Wort und berichtete nun von ihren Erlebnissen, was ungewollt nach gewisser Zeit ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Nichts wirkte so komisch wie ein Spiegelbild seiner selbst vor Augen geführt zu bekommen. Auch wenn ihm die abfälligen Worte seiner Begleiterin leider auch die Röte ins Gesicht schießen ließen.
Aber immerhin hatte sich der Junge vorerst wieder gefangen und setzte nun seinerseits zu einem kurzen Statusbericht an: Ich habe die Kerzen und Lampen auch gesehen...Einen wirklichen Reim kann ich mir aber auch nicht darauf machen. Also in meinem Bereich war eigentlich nicht viel Interessantes. Ich habe aber einen Blick auf das Dorf werfen können. Nun das Grundstück unserer Auftragsgeber liegt gut dreihundert Meter von dem Dorf entfernt. Kurz nach dem Anwesen endet auch schon der Wald. Das Dorf selbst ist umgeben von Hängen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Ich hätte mich aber fast verspätet, denn auf dem Rückweg kam mir leider eine Gruppe Bauern entgegen, die ich umgehen musste. Wahrscheinlich die, die du gesehen hast, Kumikokun...ja. Mit diesen Worten beendete Mura seinen Bericht. Vielleicht ein wenig abrupt, aber mehr wusste der Kiyama nicht zu sagen.
Im Großen und Ganzen waren die Informationen, die sie erhalten hatten, eher rar gesät. Immerhin konnten sie sich nun eine Vorstellung von der Beschaffenheit des Ortes machen und hatten zumindest einen Teil der Dorfbewohner kennengelernt. Aber so war nun mal das Leben eines Ninja: Das Kundschaften und mühsame Sammeln von Informationen gehörten ebenso dazu, wie mit erbarmungsloser Klinge das Leben eines Feindes zu beenden. Mura hasste das Ninja-Dasein und doch stand er hier nun. Eine Seufzer entglitt seinen Lippen, als sie auf Kayros´Geheiß nun endlich bei ihren Auftraggebern vorstellig werden sollten.

Zum ersten Mal hatte der junge Kumonin die Muße sich das Gebäude näher anzuschauen. Man konnte das Gebäude selber nicht gerade eine Villa nennen, aber immerhin verfügte das Holzhaus über zwei kleine Nebengebäude. Das eine schien nicht mehr zu sein als ein kleiner Stall, das andere aber verriet doch den Wohlstand der Besitzer: Denn wer konnte sich schon in einem Dorf ein eigenes Waschgebäude leisten?
Auch so sorgte der gerade einsetzende Sonnenuntergang eher für ein beschauliches Ambiente, das eher zum Verweilen einlud. Wären da nicht die ganzen vernagelten Fenster...
 

Hiragana Kayros

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Schweigend hörte der Hiragana seiner Kollegin zu. Irgendwie war ihm immer noch etwas flau im Magen, wenn sie so überspitzt förmlich redete. Entweder meinte sie es wirklich ernst oder – und wenn das zutraf, wäre Kayros ein wenig arg gekränkt – sie versuchte mit einer wirklich ausgekochten Art der Polemik sich über den Suna lustig zu machen. Nachdenklich betrachtete er das blonde Mädchen aus Kumo mit fragenden Augen. Aber nur für einen Moment, denn dann begann sie auch schon, ihre Nachforschungen kundzutun. Zunächst beschrieb sie das Verhalten der Menschen in der näheren Umgebung, wie verängstigt sie durch die Geschichte mit dem Geist waren. Dass aber Kinder und Jugendliche, welche gar keine Erfahrung hatten im Umgang mit Waffen, Chakra und überhaupt wohl auch nicht die geistige Reife besaßen, um auch nur eine Dorfmiliz zu unterstützen, „Ninjateams“ bildeten, um das Problem zu beheben, war so edelmütig wie dumm und naiv. Also auch noch Trittbrettfahrer abwimmeln...
Nach diesem Punkt erwähnte die junge Frau noch, und kurz darauf pflichtete ihr der Blondschopf aus Kaminari no Kuni bei, dass hinter dem Gebäude seltsam anmutende Laternen einen Weg in den Wald ausleuchteten. Kayros wog seinen Kopf hin und her, überlegend, ob sie zunächst den Weg überprüfen sollte. Dann aber schüttelte er den Kopf. „Gut, danke euch“, begann der Iryonin und löste sich vom Baum. „Ich denke, wir schauen uns das Haus und die Besitzer an.“ Er setzte sich an die Spitze seines Teams und ging vorneweg. Stumm warf die Sonne lange Schatten auf den Boden, während Insekten weiterhin ihre Sommermelodien spielten. Bald war das Haus zu gut sehen: Ein Stall, eine Art Waschkammer und das Haupthaus selbst erzeugten ein romantisches Flair. Wären da nicht all die Bretter, die entweder die Scheiben für Sturm und Vandalismus schützen sollten. Jedes Fenster war, soweit Kayros das überblicken konnte, vernagelt und verrammelt. Der Junge runzelte die Stirn. So etwas macht man nicht in einem Wohngebäude... Der Hutträger fasste sich geistesabwesend einmal kurz an den Hinterkopf und blieb stehen, während er sich umschaute. Verdächtig war nichts auf den ersten Blick. Noch einmal blickte er kurz in die Gesichter seiner Kollegen, dann hielt er direkt auf die Eingangstür zu.
Er klopfte zweimal, dann wartete er. Hinter ihm waren sicher Mura und Kumiko so aufgestellt, dass sie schnell und gut zu erkennen waren. Sie wollten dem Ehepaar ja helfen, nicht noch mehr erschrecken. Eine Weile hat sich nichts. Doch dann öffnete sich geräuschlos die Haustür und das Team sah eine schwangere Frau mit dunklen Augen, die aufgrund der Augenringe besonders müde wirkten. „Hallo?“, fragte sie und ließ die Tür nur einen Spalt offen. „Wir sind das Team aus Shirogakure, Kaji-san“, begann Kayros. „Dies sind Kiyama Mura und Michiyo Kumiko. Ich bin Hiragana Kayros. Würden Sie uns bitte die Vorkommnisse schildern? Und, sind Sie eigentlich alleine hier?“, fügte er hinzu, während er leicht lächelte. Die Frage erübrigte sich: In diesem Augenblick erschien ein Mann, ebenfalls übermüdet, und höchstwahrscheinlich also der Mann von der werden Mutter. Nun brauchen wir antworten.
 

Michiyo Kumiko

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Sie war sich ziemlich sicher, dass sie sich diese Lichter auf der Rückseite des Hauses nicht eingebildet hatte, aber dennoch: ein klein wenig froh, dass Kiyama-san die Teile auch bemerkt hatte, war sie schon noch – so musste Kumiko nicht anfangen, an Geister zu glauben und konnte sich weiter mit dem Gedanken beschäftigen, dass sie es mit einem gut durchgeplanten Scherz, oder aber einem Genjutsu zu tun hätten. Mit etwas Glück hatte einer der beiden Kollegen, mit denen sie hier war etwas mehr Erfahrung mit dieser Art von Technik – die Blondine hätte ein Genjutsu nämlich nicht erkennen können, wenn man es ihr direkt ins Gesicht brüllte – in diese Richtung sollte sie ihr Training also definitiv ausdehnen. Zwar hatte Kumiko-chan sich schon länger vorgenommen, sich ein wenig intensiver mit Genjutsu auseinanderzusetzen, aber irgendwie war es nie zur praktischen Umsetzung gekommen. Letztlich blieben Genjutsu uninteressant, kompliziert und seltsam für die blonde Taijutsuka, als dass sie sich damit lange und geduldig beschäftigen konnte – aber das »Kai« würde sie definitiv irgendwann lernen müssen – es jetzt schon zu beherrschen, wäre gewiss einiges wert gewesen, als sich das Mädchen so seine Gedanken zu dieser Mission machte.
Auf jeden Fall sollten sie jetzt endlich erfahren, um wen es auf dieser Mission gehen sollte; bisher war Kaji nur der Name auf der Missionseinweisung, die erfahrungsgemäß mehr als nur knapp ausgefallen war. Ein Blick auf das Gesicht dahinter nahm den kühlen Buchstaben auf diesem Schriftstück das unpersönliche und beantwortete, wie bei einigen Missionen, die dieser vorangegangen waren auch, inwieweit ihre Auftraggeber auch glaubwürdig waren. Speziell an einen gewissen Hausdiener bei einer Mission bezüglich einer »Entführung« musste Kumiko-chan dabei denken; bei ihm hatte sich herausgestellt, dass er nicht nur auf der anderen Seite stand, sondern, dass die Entführte das auch tat und sie sich sowohl untereinander, als auch mit den … ähm … Entführern ganz ausgezeichnet verstanden.

Hoffentlich war das nicht anders und die Familie Kaji versuchte nicht nur, irgendeine krumme Tour legitim aussehen zu lassen, indem sie diese Geistergeschichtennummer durchzog – wenn ja würde sie dieses Mal ganz gewiss irgendwem die Beine brechen, nachdem sie das ja letztes Mal schon nicht durfte. Das Haus an sich wurde jedenfalls nicht gruseliger, je näher sie kamen. Auch der Garten blieb gut gepflegt und idyllisch, nachdem sie das Gartentürchen passiert hatten. Na gut, die versiegelten Fenster waren schon ein wenig seltsam, aber in Anbetracht der Situation auch nicht allzu ungewöhnlich – sie passten nur nicht zu dem hübschen Drumherum des Waldhäuschens. Die beiden unbemützten Blondschöpfe wurden einfach hübsch um ihren Taichō drapiert, um Schrecksekunden vorzubeugen, bevor sich dieser anschickte, die Bewohner dieses Domizils auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Sicher verstand Kumiko den Sinn und Zweck dieses Unterfangens, aber 'wir sind Ninjas, keine Schaufensterpuppen.' Sie gehorchte trotzdem, um die Situation unkompliziert zu halten.
Es vergingen die Sekunden, in denen sich einfach gar nichts tat – und es waren viele Sekunden, die vergingen, bevor sich die Tür, vor der die Drei postiert waren, lautlos einen Spalt weit öffnete und sie von einem neugierigen, wie auch vorsichtigen und ängstlichen Augenpaar begrüßt wurden. 'Die Augenringe zeigen zumindest, dass sie wirklich Angst hat, oder sich gut schminken kann', das konnte man ja heutzutage nie so ganz genau wissen. Hiragana-Taichō ging sofort zur Begrüßung über und stellte seine beiden Begleiter vor, er verlor keine Zeit, so gefiel der Blondine das! Während sie vorgestellt wurde, wollte sie sich schon auf die gewohnte Kumiko-art verbeugen, aber im Hinblick auf die möglicherweise ziemlich angespannte Situation ihres Gegenübers verzichtete sie ausnahmsweise mal darauf, vor Professionalität nur so zu strotzen und zog es vor, sich völlig Kumiko-chan-untypisch, also laaaaangsaaaaam zu verbeugen, damit die Frau am anderen Ende des Türspalts auch jaaa nicht quiekend durch die Gegend hüpfte, wenn sie sich erschreckte. Naja, würde vermutlich nicht passieren, denn sie hatte ja moralischen beistand im Haus, obwohl dieser auch nicht so aussah, als wäre er in besserem körperlichem und seelischem Zustand. Dieses neue Augenpaar beäugte die drei abermals, schob sich langsam in den Vordergrund, bevor eine ziemlich große – offensichtlich männliche Hand in dem Türspalt erschien und die Haustür ein Stückchen weiter geöffnet wurde. Dadurch konnte man jetzt ganz eindeutig den Mittdreißiger sehen, der sich von diesem Haus gewiss etwas sehr viel ruhigeres versprochen hatte, als das, womit er sich jetzt herumschlagen musste. Der Fremde drückte sich förmlich an die halb geöffnete Tür, als wäre sie das einzige, was ihn davon abhalten könnte, jetzt sofort der ewigen Verdammnis anheimzufallen. Sein aussehen passte perfekt in die Erwartungen des Mädchens; sein cremefarbenes Hemd hatte tiefe Falten und auch seine erdbraune Hose sah nicht so richtig gebügelt aus – als ob sie deutlich wichtigeres zu tun hätten, oder versuchten, Sachen zu meiden, die nicht unbedingt nötig waren. Der Mann, der vermutlich Herr Kaji war, warf einen flüchtigen, hektischen Blick auf die Umgebung des Hauses, bevor er einen Schritt zurück machte und die Gruppe leise mit dünner Stimme aufforderte: »Kommt rein, aber leise!« Sein Schritt zurück sorgte dafür, dass Kumiko den Schwangerschaftsbauch der Frau von vorhin jetzt auch deutlich erkennen konnte. 'In einem Spukhaus mit zugenagelten Fenstern, einem Fackelkorridor hinter dem Haus und deutlich verängstigt, aber DAFÜR noch Zeit haben? Ich versteh die Leute jetzt schon nicht', dachte sie bei sich, als sie darauf wartete, dass ihr Senpai den ersten Schritt tat.
 

Kiyama Mura

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Stumm folgte Mura dem Hiragana, der bestimmt an die Haustür des Gebäudes trat und sich durch Klopfen bemerkbar machte. Obwohl die Observierung des Geländes und der darauf folgende Informationsaustausch kaum Zeit beansprucht hatte, war der Tag doch erheblich fortgeschritten. Wenn man noch bedachte, dass sich die Gruppe im Vorfeld mit ihren Auftraggebern unterhalten und für die hereinbrechende Nacht rüsten wollte, war allmählich Eile geboten. Doch zuerst war nichts zu vernehmen, sodass dem Jungen aus Kumogakure Zweifel kamen, ob überhaupt noch jemand in diesem Gebäude verweilte. Verwunderlich wäre es bei näherer Überlegung nicht: Immerhin erreichten jeden Tag dutzende Meldungen die Zentralverwaltung Shirogakures mit der Bitte um Hilfe. Hinzu kam, dass diese Mission mit einer C-Rang-Klassifikation nicht unbedingt den höchsten Stellenwert hatte. Vielleicht hatten die Bewohner schon längst das Weite gesucht und ihre Aufgabe würde, so interessant und gruselig sie auch sein mochte, hier enden. Aber ehe auch nur ansatzweise Hoffnung in dem doch recht feigen Mura aufsteigen konnte, war Bewegung auf der anderen Seite bemerkbar und kurz darauf öffnete sich geräuschlos die Tür um einen kleinen Spalt. Ein Augenpaar lugte aus der Öffnung und musterte die drei Ninjas mit verängstigtem Blick. Erst, nachdem Kayros das Team vorgestellt hatte, wurde die Tür ganz geöffnet und gewährte nun auch dem Kiyama eine bessere Sicht auf die Bewohner. Die Eheleute Kaji waren jüngeren Datums und auf den ersten Blick wirkten beide wie ein gesundes, aufstrebendes Pärchen, das auf eine rosige Zukunft hoffen konnte. Diesen Eindruck bestätigte der kugelrunde Bauch, der auf eine baldige Verstärkung schließen ließ.
Doch je näher Mura trat, desto deutlicher wurde ihm bewusst, wie sehr er sich getäuscht hatte. Die Kleidung saß nicht richtig und war nur fahrig angezogen worden. Auch die Haare der Angetrauten waren gewuschelt und standen ihnen ungepflegt zu Berge. Doch am deutlichsten waren die Anspannung, die Sorgen und die Ängste in den Gesichtern auszumachen. Unstetig huschten die blutunterlaufenden Augen hin und her und die Wangen waren eingefallen. Was auch immer diese Menschen gesehen und erlebt hatten, es hatte sie verstört und zutiefst verunsichert. Wenn das gespielt ist, dann könnte so mancher trickreicher Jounin hier was lernen, entschied der junge Kiyama. Während er die Auftraggeber so eingehend gemustert hatte, war das Team hineingebeten worden. Nur kurz war ihm ein Blick auf den recht langen Flur möglich, ehe sie auch schon in einen großen Raum geführt wurden, dessen elegante Einrichtung und bestimmendes Möbelstück, ein großer Tisch, die Vermutung zuließ, dass im Regelfall dort Gäste bewirtet wurden. Für einen kurzen Moment stand Herr Kaji unschlüssig im Raum, als wüsste er nichts mit sich anzufangen. Erst als seine Frau ihn sanft am Arm berührte, schien er sich wieder zu fassen. So deutete der junge Mann dem Team, dass es sich niederlassen sollte.
Ähm…ja…Guten Tag! Vielen Dank, dass Sie uns so schnell zu Hilfe gekommen sind. Ich habe schon…ach, wie unhöflich von mir. Hana, wärest du so gut und besorgst für unsere Gäste Getränke. Bei diesen Worten lächelte er sie gewinnend an und man sah seinem Gesicht die Verehrung, die er ihr entgegenbrachte, förmlich an. Übernimm dich aber nicht. Kaum hatte seine Frau den Raum verlassen, fiel diese Freude und Glückseligkeit wie eine Maske von ihm ab. Doch noch ehe er etwas sagte, warf er sich demütig zu Boden und dankte jedem einzelnen aus dem Team für sein Kommen. Eine Situation, die Mura so in seinem Karriere noch nie erlebt hatte und die ihn auch ein wenig verunsicherte. Schließlich fragte er sich, ob sie dem Paar überhaupt würden helfen können und wie groß dabei wohl sein eigener Anteil sein würde. Ich bin halt…
Der junge Kumonin unterbrach seinen Gedankengang, als Herr Kaji erneut das Wort ergriff: Ich erzähle am besten von Anfang an. Ich habe vor einem halben Jahr dieses Grundstück gekauft, um für meine schwangere Frau und mich ein Heim zu haben. Außerdem wollte ich hier Reisenden eine Rastmöglichkeit bieten und dabei meinen Verdienst ein wenig aufbessern. Doch seit wir hier eingezogen sind, haben wir keine ruhige Nacht mehr verbracht. Möbel werden verrückt, Schatten schleichen um das Haus und es sind unnatürliche Geräusche zu hören. Wie kann… Herr Kaji war bemüht, sachlich zu reden. Und doch versagte ihm nun die Stimme und verdeutlichte damit, wie verzweifelt das junge Familienoberhaupt war. Wie kann ich meiner Frau noch unter die Augen treten? Bitte, das ist meine letzte Chance.
Wortlos nahm Mura das Gesagte auf und blickte betreten auf seinen Schoß. Diese Verzweiflung und Hilflosigkeit ihres Auftraggebers hinterließ einen schalen Geschmack in seinem Mund. Wir müssen ihm helfen.

P.S.: Ich habe hier Herrn Kaji einfach mal enden lassen. Ihr könnt mir via PN die Fragen und Kommentare eurer Charaktere senden. Ich schicke dann umgehend (ja, ich habe keine Hausarbeit mehr…vorläufig) die Informationen und Reaktionen, sodass ihr dann in eurem Post eine wahre Diskussion starten könnt. Ich hoffe, das ist in eurem Sinne.
 

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Die Reaktion des Mannes überraschte ihn. Überschwängliche Dankbarkeit, gepaart mit der Gestik eines Unterworfenen, brachten Kayros an diesem Tag abermals ein gewisses Unwohlsein. „Stehen Sie bitte auf. Wir sind keine Helden, wir machen unsere Arbeit.“ Freundlich erklang die Stimme des jungen Genin, der lächelnd auf einen Stuhl wies. „Damit wir etwas machen können, brauchen wir alle möglichen Informationen.“ Ein kurzer Seitenblick fiel auf Kumiko. Sie sah sich im Prinzip in diesem Mann wieder, was sie wohl denken mochte? Aber das war nicht so wichtig, vielmehr musste sich der Suna um seine Aufgabe kümmern. Geister, Gespenster oder sonstige böse Wesen hatten bestimmt kein Interesse, ein kleines, verlassenes Haus zu befallen, um dort zu leben. Allerdings hatte der Genin schon eine ziemlich genaue Ahnung, was dahinterstecken könnte. Kurz verunsichert blickte Kaji-san auf, schaute von unten in die Gesichter der Ninja, zwang sich dann zu einem dankbaren und müden Lächeln, ehe er sich setzte.
Schweigend hörte der junge Suna zu, als der Mann seine Geschichte erzählte. Er wollte ein Leben erschaffen für seine werdende Familie. Ein wirklich frommer Wunsch, und der Ninja konnte die Wehmut spüren, und sich die Verzweiflung ausmalen, wenn man nicht für seine Liebe alles tun konnte, was man wollte. Und nun war da dieser Geist. „Das klingt mir nicht nach Geisterhand. Hatten Sie oder Ihre Frau Feinde?“ In diesem Moment trat auch die schwangere Hausbesitzerin ein, mit einem Tablett und fünf Gläsern Wasser darauf. Kayros griff zu, als ihm eines mit der typischen Gastfreundlichkeit angeboten wurde, und nahm einen kräftigen Schluck. Als er absetzte, hatte der Mann gerade geantwortet. „Auf jeden Fall möchte ich einmal alle Orte sehen, wo der Geist spukt. Ich habe eventuell schon einen Plan.“ Mit diesen Worten nickte er Mura und Kumiko zu, als Art Signal, dass er das nun in Angriff nehmen möchte, wenn beiden nichts zu ergänzen hätten. In seinem Kopf hatte er bereits einige Szene entwickelt, was hier wirklich passiert sein könnte.


Out: Wollte nicht zu viel vorwegnehmen, damit ihr auch noch eure Ideen einbringen könnt.
 

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Dass es in dem Haus ziemlich dunkel war, überraschte sie nicht, obwohl es ihr unlogisch erschien; wenn sie an Geister glauben würde und von ihnen Heimgesucht wurde, würde sie es im Gegenteil so hell wie nur irgend möglich um sich herum haben wollen, damit sie keine bösen Überraschungen hinter jeder Ecke erwarten musste, aber jedem das Seine. Jedenfalls wurden die Drei von Kajis in ein relativ großes Aufenthaltszimmer geführt und ihnen Getränke organisiert. Kaji Hana überließ ihren Göttergatten den Fragen der Ninjas, wenn sie denn welche stellen konnten – wohl nicht, denn Herr Kaji warf sich mit entgleisten Gesichtszügen sogleich zu Boden, kaum dass seine Frau nicht mehr in der Nähe war. Das Mädchen vermutete im ersten Augenblick einen Angriff und zuckte reflexartig in Richtung ihrer Ausrüstungsasche, um nach einer Waffe zu greifen. Jedoch begriff sie mitten in der Bewegung, dass er sich lediglich verbeugen wollte … tief … sehr tief. Ein Zaunpfahl, der ihr letztlich doch seine totale Verzweiflung begreiflich machen sollte. Trotzdem zeigte die Blondine keine besondere Regung, wenn man von dem Schief gelegten Kopf und der dezent angehobenen Augenbraue mal absah. Das Mädchen spürte für kurze Zeit einen Blick auf sich ruhen, der sich aber schnell wieder anderen Dingen zuwandte. Erwartete einer ihrer Kameraden jetzt vielleicht Initiative von ihr? Sie kam nicht drauf, denn sie war mit ihren eigenen Gedankengängen beschäftigt: 'Wenn er sich für so was derartig erniedrigt, sind sie gewiss bald am Ende und können nicht mehr.' Aber warum blieben die Beiden dann in dem Haus wohnen? Seinen Erklärungen lauschte sie schweigend und musste feststellen, dass von dem ganzen Zeug nichts wirklich brauchbar war – viel zu wenig Detail für ihren Geschmack. Schleichende Schatten um das Haus brauchte man nicht weiter zu erörtern, aber unnatürliche Geräusche? Darunter ließ sich eine ganze Menge an Vorstellungen sammeln, sie würde nachhaken müssen, wenn sie aus ihm irgendwas Brauchbares holen wollte. Aber zuerst war der ehrenhafte Taichō mit Fragen dran.
Stattdessen teilte er eine nüchterne Feststellung mit, mit der Kumiko-chan problemlos konform gehen konnte: Es hörte sich zwar nach diesem typischen, klischeehaften Gruselzeugs an, aber im Großen und Ganzen wirkte das alles mehr wie ein gut organisierter Scherz um der jungen Familie Kaji Schaden zuzufügen oder irgendwie an das Haus oder das Land zu kommen, auf dem es stand… »oder haben Sie seit Ihrem Einzug in dieses Haus welche bekommen? « Warf Kumiko der abschließenden Frage ihres Senpai noch hinterher – es musste ja nicht zwangsläufig um Vergangenes gehen, obwohl das selbstverständlich naheliegend war. Das angebotene Glas Wasser nahm sie inzwischen an, trank aber nicht daraus; der Situation, wegen der sie hier waren, galt ihre gesamte Aufmerksamkeit. Die Antwort erwartete sie vergeblich, Hiragana-san wollte sich den Ort des Geschehens genauer ansehen und verkündete nebenbei, dass er schon einen Masterplan ausgearbeitet hatte – Kumiko-chan kam nicht umhin, ihn dafür ehrlich zu bewundern. Ihr selber wäre vermutlich frühestens morgen früh eine Idee gekommen, wenn man sich den kümmerlichen Haufen Infos ansah, den sie zusammengetragen hatten. Die Reaktion des Ehepaars schwankte deutlich sichtbar zwischen Grauen und Erwartung hin und her, während sie sich eindringlich ansahen. Sie hatten gewiss damit gerechnet, dass sie die Gruppe herumführen mussten, aber dennoch gehofft, sich nicht allzu großer Gefahr aussetzen zu müssen – jetzt kamen sie nicht mehr drum herum. Trotzdem musste das Mädchen dringend noch etwas loswerden: »Außerdem wäre es vielleicht ganz nützlich, zu erfahren, ob es an Bestimmten Tagen oder Uhrzeiten besonders Schlimm ist oder mal war. « Kumiko zielte darauf ab, gewisse Regelmäßigkeiten zu finden, die darauf schließen ließen, dass – wer immer den Spuk verursachte – dieser jemand einer Arbeit nachgehen oder zumindest von irgendwas leben musste, sodass auch er zu einem bestimmten Tagestakt gezwungen war. Darüber konnten die Eheleute ja reden, während sie den Neuankömmlingen ihr Haus zeigten, so erhob sie sich und wartete darauf, dass es mit der Führung endlich losging.
 

Kiyama Mura

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Mura hatte noch nicht von seinem Schoß aufgesehen, als Kayros auch schon das Wort ergriff. Wie so häufig legte der Sunanin eine Professionalität an den Tag, die der Kiyama mit einer gewissen Bewunderung wahrnahm. So hatte dessen Stimme einen warmen, tröstenden Unterton angenommen, seine Worte aber versuchten gezielt so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Doch noch während Muras Blick in Erwartung einer Antwort zu dem Hausbesitzer hinüberwanderte, warf Kumiko eine Ergänzung der Frage ein. Scheinbar hatte sich auch das Mädchen ernsthaft Gedanken um das Thema gemacht und war zu eigenen denen des Hiragana nicht ganz unähnliche Schlussfolgerungen gekommen. Nur Mura saß in diesem Raum ein wenig verdattert. Es war keineswegs so, dass das Hirn des Kiyamas vollkommen unproduktiv vor sich gerattert hätte. Das Problem war nur, dass seine Gedankengänge bei Geistern, Dämonen und anderen Gruselgestalten haften geblieben waren. So überlegte er, welche Methoden wie gegen welches Monster wirkten. Immerhin hatte er doch genug Fachliteratur zu diesem Thema gelesen, wenn er sich an freien Tagen in einem seiner geliebten Haine liegend mit Belletristik jeder Art erfreut hatte. Dummerweise konnte sich Mura nicht mehr so ganz an die Details erinnern. Werwölfe hassten Silberkugeln, Dämonen wurden durch Priester ausgetrieben, aber wie verhielt es sich nochmal mit Geistern? Doch diese Überlegungen schob der junge Kumonin erst einmal nach hinten. Er musste professioneller denken, schließlich sollte er doch in seinem Alter und bei seinem Erfahrungsschatz nicht ein so schlechtes Bild gegenüber Kumiko abliefern. Deswegen atmete der Kiyama noch einmal tief durch und konzentrierte sich auf Herrn Kajis Worte, der schon längst wieder das Wort ergriffen hatte: …wir sind dann hierhin gezogen. Also wir ihr seht, Feinde habe ich mir nicht gemacht. Höchstens vielleicht dadurch, dass ich diese bezaubernde Frau geehelicht habe. Diese Worte und das darauffolgende Lächeln, das die sonst so abgekämpfte Miene des Mannes aufhellte, zeugten davon, dass der Auftraggeber durchaus über Charme und Witz verfügte. Mura jedoch wiesen sie ganz nebenbei darauf hin, dass Frau Kaji in seiner geistigen Abwesenheit mit den Getränken zurückgekommen war. Nur für einen kurzen Moment bedachte er die junge Frau mit einem Blick, die scheu und verlegen wegen dieses Lobes zu Boden schaute. Wie kann jemand zwei Liebenden nur so etwas antun? Hier haben wir uns auch keine Feinde gemacht. Im Gegenteil, der ehemalige Besitzer des Hauses war erst kurz zuvor verstorben. Seine Kinder wohnen hier nicht und haben deswegen im Namen der Witwe jemanden gesucht. Es war purer Zufall, dass ich davon erfuhr. Aber ich kannte hier vorher niemanden. Vielleicht…vielleicht will der alte Hausherr noch immer sein Heim beschützen. Betretendes Schweigen erfüllte für einen kurzen Moment den Raum, ehe Kayros sich zu Wort meldete und die „Tatorte“ begutachten wollte.
Nur zu gern kam Herr Kaji dieser Anweisung nach und erhob sich geradezu hastig. So schritt er in den Flur hinaus und zeigte den drei Ninjas die Orte, an denen es bis dahin zu Ereignissen gekommen war, und beschrieb dabei die genaueren Umstände. So deutete er unter anderem auf das Schlafzimmer. Mehrfach hatte das Ehepaar am Morgen ein blutiges Messer vor der Tür des Raumes finden müssen. Zuletzt hatte sogar eines zwischen ihnen gelegen.
Des Weiteren deutete der junge Familienvater auf eine bestimmte Stelle im Flur. Regelmäßig hatte hier eine locker sitzende Leiste ganze Nächte über geknarrt und geächzt, sodass es wirkte, als ob jemand durch den Flur schritt. Doch niemand war zu sehen gewesen.
Als Nächstes zeigte Frau Kaji, die sich der Gruppe angeschlossen hatte, die Küche. Immer wieder waren hier Möbelstücke verrückt worden. Am Schlimmsten aber war es vor etwa drei Wochen gewesen, als ein großer Teil ihrer Nahrungsmittel überall auf dem Boden verstreut herumlag.
Am Ende ging Herr Kaji zu einem halben Dutzend anderer Orte, an denen mit Blut Drohungen und Warnungen zu finden waren. Diese erstreckten sich von „Verschwindet“ bis hin zu „Eure Seelen gehören mir“ und sorgten immer wieder auf Neue dafür, dass dem Kiyama die Haare zu Berge standen.
Leider konnten auch wir kein größeres Muster ausmachen. Das Einzige, was ich sicher sagen kann, ist, dass alle Geschehnisse in der Nacht stattgefunden haben und bisher ist jede Nacht etwas passiert...
 

Hiragana Kayros

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Anerkennend nickte der Genin seiner jungen Kollegin zu, als sie nach Regelmäßigkeiten fragte. Der "Geist" dürfte sicherlich noch ein irdisches "Leben" haben, was ihn davon abhielt, permanent zu "spuken". Auch ihre Ergänzung zur neu gewonnenen Feindschaft mit irgendwem gefiel dem Hiragana, und er gestand ihr zweifelsohne Kompetenz ein. Es folgte darauf eine kurze Lebensgeschichte von Kaji-san, die nicht die erhofften Anzeichen auf Neider brachte. Kayros nahm einen weiteren Schluck Wasser, während er seine nächsten Worte zurechtlegte. Sein Blick durchstreifte den Raum: Mura und Kumiko schwiegen aufgrund der Geschichte, Frau Kaji stand ein wenig abseits im Raum und ließ ihren Mann einfach gewähren, während dieser weiter erzählte. Die möbel im Raum standen so, wie es sich gehörte, hier dürfte es wohl nicht spuken. Viel Licht fiel durch die vernagelten Fenster nicht in den Raum, und die Lampen sorgten für eine leicht unnatürliche Umgebungserscheinung. Als der Mann seinen - nun, naiven - Verdacht äußerte, der Tote wollte sein Haus beschützen, wurde der Genin doch stutzig. Warte... Das wirft noch ein ganz anderes Licht auf die Sache! Zumindest hätte ich für diesen Täter ein Motiv vorzuweisen... Kayros schaute auf, erwiderte aber nichts.
Als die Shinobi vom Ehepaar durch die Räume geführt wurden, zunächst in das Schlafzimmer. Um genauer zu sein, vor dem Schlafzimmer war das erste Zeichen des Spuks: Mehrere Kerben unterstützten die Angabe des Mannes, dass blutverschmierte Klingen des Morgens vor dem Zimmer gefunden wurden. Zwar reinigte die Frau diese Verschmutzung regelmäßig, jedoch konnte der Shinobi dank seiner langen Erfahrung trotzdem noch einige Reste getrockneten Blutes ausmachen. Leider war die Spur zu alt und die Zellen zu lange tot, als dass er daraus eine Analyse beginnen konnte. Als der Mann mit düsterem Unterton erklärte, dass in der vorletzten Nacht eine solche Klinge im Bett zwischen den beiden Schlafenden platziert wurde, schauderte es dem Iryonin ob dieser perversen Aktion. Er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, zumal er eher die kranke Psyche des Täters verabscheute als vor dem Geist Furcht empfand.
Vorsichtig folgte das Team nun weiter der Spur des Geistes, betrachteten die Schriften und starrten auf das besagte Brett. Schweigend kniete sich der Suna nieder und drückte mit der rechten Hand die Bohle nieder, die leicht nachgab und sein typisches Geräusch preisgab. Als sich der Gruppenführer wieder aufrichtete, schaute er zu seinem Team. Er hatte erste Befehle zu geben: „Kumiko-san! Ich möchte eine genaue Schriftanalyse von den Schmierereien! Ich will wissen, ob es mit links oder rechts geschrieben wurde, Finger benutzt wurden oder aus welchem Material der Pinsel-Ersatz war! Außerdem möchte ich, dass geprüft wird, ob es sich wirklich um Kunstblut handelt! Mura-san, versuch herauszufinden, ob der Hohlraum unter der Diele der Anfang eines Tunnelganges ist, wo er hinführt, und ob er einen Weg ins Schlafzimmer hat!“ Er wandte sich zum Ehepaar und lächelte sie an. „Ich würde Sie beide gerne hier heute Nacht schlafen lassen. Da ich aber weiß, wie unangenehm Stress ist, vor allem für Ungeborene, würde ich Ihnen beiden ein starkes Schlafmittel geben, sodass sie durchschlafen können, selbst, wenn es geringfügig lauter wird. Wären Sie damit einverstanden?“ Zu seinen Kollegen gewandt sagte er noch: „Heute Nacht fangen wir einen Geist, seid ihr dabei?“ Das Lächeln des Jungen überspielte die aufkeimende Wut gegenüber den Täter, und versuchte die Gesichter der beiden Shinobi aufzuhellen, die scheinbar ein wenig mit der Angst zu kämpfen begangen.
 
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