Sie ließ nicht auf sich warten. Natürlich nicht, sie war immer pünktlich. Pünktlich hieß, nicht zu früh und nicht zu spät, und genau zur verabredeten Uhrzeit kam sie. Sie hatte den Aushang am schwarzen Brett in der Akademie gelesen, wo sie jedoch nur noch selten einkehrte, und hatte daraufhin beschlossen, dass es ganz lustig werden könnte, mal wieder einen Kampf auszutragen. Außerdem wusste sie, dass viele Akademieschüler vielversprechende Fähigkeiten besaßen, was das Ganze noch um einiges reizvoller machte, als es ohnehin schon war. Die Stunden zuvor war die blonde Konohanin durch ihr Heimatdorf spaziert. Vorgestern erst war sie von der letzten Mission zurück gekommen und hatte seitdem die Langeweile vor sich her geschoben, sodass dieser Nachmittag eine willkommene Abwechslung bot. Aufgrund der sengenden Hitze, so wie sie es empfand, trug sie nur ein weißes Top, die blonden, langen Haare offen und eine weiße Dreiviertelhose, die scheinbar unendliche viele Taschen besaß, die jedoch allesamt nicht benutzt wurden. Stattdessen trug sie die übliche Beintasche, die jeder Ninja besaß an ihrem linken Oberschenkel und hatte zudem noch zwei Schriftrollen an ihrer rechten Hüfte befestigt. Yoko hatte ihre Ausrüstung nicht überprüfen müssen, denn sie wusste immer genau, was sie dabei hatte. Auffällig war auch der lange, glatte Stab aus Holz auf ihrem Rücken. Das eine Ende war knorrig und dick und konnte bei einem Schlag verdammt viele Schmerzen bereiten!
Die Feuernin ging gerade auf das Trainingsgelände zu, als sie ihre Gegnerin bereits sah - vielmehr hörte sie sie… Da sie Geräusche jeglicher Art jedoch als relativ unangenehm empfand und die Stille bis eben genossen hatte, war die Melodie für sie eher eine Störung, doch darum kümmerte die Taijutsu-Nutzerin sich in diesem Moment er geringfügig. Nach etwa zwanzig weiteren Metern, die sie gegangen war, entdeckte sie nun auch einen Schopf lilaner Haare zwischen den Blättern einer Eiche hervor lugen. Lächelnd beschleunigte sie die Schritte und setzte hastig einen Fuß vor den anderen in das hohe Gras. Sie trug flache Ballerinas, perfekt geeignet für ihre Art des Kämpfens… Als wäre das nicht schon alles ungewöhnlich genug, blitzten ihre meerblauen Augen überrascht auf, als sie sah, wie klein ihre Gegnerin war. Erschrocken biss sie sich auf die Unterlippe, denn die Hyage war selbst nicht die Größte, doch wusste sie ja auch nicht, wie alt das Mädchen war. Sie war gespannt, was die Akademieschülerin drauf hatte. Bevor sie zu sprechen begann, rückte sie das Konohastirnband, das an ihrem nackten, linken Oberarm befestigt war, gerade und blickte zu dem Mädchen hinauf. Na? Du musst Katsumi sein, wenn ich mich nicht irre. Und wenn mich nicht alles täuscht, bist du meine Gegnerin! Meint sie grinsend und lacht kurz auf. Ich bin übrigens Yoko! Ruft sie zu den Ästen hinauf und hatte mittlerweile den Kopf in den Nacken gelegt. Abwartend stand sie da und sah das Mädchen mit den lilanen Augen auffordernd an.