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Job: Der Stein der Weisen

Hyuuga Itoe

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27 Kilometer Wald, neun Flüsse und eine Grenze zwischen Genie und Wahnsinn weiter lag eine kleinere Holzhütte. Diese Holzhütte war alt, verwinkelt und schwer zu finden. Um sie herum lebten Krähen, Füchse, Kaninchen und all das Tiervolk, dass man mitten im Wald eben vermuten würde. Zumindest fast! Denn es waren deutlich weniger als man dachte. Ob die Tiere gelernt hatten, diesen Ort zu meiden? Denn in dieser alten, verwinkelten Holzhütte, 27 Kilometer Wald, neun Flüsse und eine Grenze zwischen Genie und Wahnsinn weiter, lebte ein ebenso alter Mann, dessen Geist in Sachen Verwinkelung seiner kleinen, alten, verwinkelten Holzhütte, 27 Kilometer Wald, neun Flüsse und eine Grenze zwischen Genie und Wahnsinn weiter in nichts nachstand.
Doch diese schillernde Persönlichkeit würden unsere beiden Helden erst später kennen lernen. Noch mussten sich die beiden Mädchen erst einmal selbst finden. Nicht spirituell, sondern körperlich. Rawr!

Itoe stand in schwarzer Kluft am Tor Shirogakures und mampfte, wie fast vor jeder Aufgabe, Obst und süßes Gebäck. Der Tag war noch früh und der Himmel verriet für spätere Stunde Regen. Die Temperatur konnte man wohl als mittelmäßig bezeichnen, doch mit dem nassen Wind späterer Stunde sollte sich auch das ändern. Itoe aß und pfiff gut gelaunt eine ziemlich schiefe Melodie vor sich hin. Sehr musikalisch war sie leider nie gewesen. Schade eigentlich, fand sie. Musste an den Genen liegen. Oder schon einmal jemand von der Hyuuga Rockband gehört, die gerade ihr Unwesen in der Stadt trieb? Nein und das hatte auch einen Grund: Sie war grottenschlecht.
Aber nichts mehr von so unwichtigen Belangen, widmen wir uns doch der anstehenden Aufgabe. Wobei... Itoe wusste auch darüber nicht sonderlich viel. Sie sollten einen der verrückten Wissenschaftler des Feuerreichs aufsuchen, einen Alchemisten. Der hatte irgend ein Problem und die Shinobi mussten es lösen. Überraschung, Überraschung. Wer hätte das nur gedacht?
Itoes heutige Teamkollegin war ein bekanntes, blondes und gehorsames Gesicht. Mit Kumiko hatte sie nun schon des öfteren die ein oder andere Mission bestritten und sie wusste, dass sie es deutlich schlechter hätte treffen können. Man musste nur an ihren ehemaligen Nachbar denken! Den Kopf kreisen lassend und schon etwas die Geduld verlierend, spähte Itoe über den vor ihr liegenden Platz. Nicht, dass es Kumiko auch nur im Traum eingefallen wäre, zu spät zu kommen, Itoe war einfach nur schon längst in Aufbruchstimmung. Deshalb wurden für ein paar Sekunden die weißen Äuglein in Itoes Gesicht genutzt und einen Augenblick später befand sich die Hyuuga längst über den Dächern der Stadt. Addierte man noch ein paar Momente hinzu, konnte man beobachten, wie die Chuunin direkt neben Kumiko vom Himmel fiel und diese grinsend und Obst-essend anlächelte.
„Können wir?“
 

Michiyo Kumiko

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Kam es ihr nur so vor, oder hatten sie mit ihren Miniaufgäbelchen schon ganz Shiro abgefertigt, dass die Jobs, die sie jetzt kurzfristig bekam irgendwie grundsätzlich außerhalb stattfanden? Sei es, wie es sein; Kumiko-chan hatte eine Aufgabe übertragen bekommen und würde sie selbstverständlich zur höchsten Vollendung bringen, wenn ihr nicht irgendwas dazwischen kam. Dass sie es mit einem Wissenschaftler zu tun bekommen würden, nährte die Furcht, es wieder mit einem total bekloppten Vollidioten zu tun zu bekommen, aber das ließ sich halt nicht ändern – wie immer. Wie auch bei der letzten Aufgabe mit dem bescheuerten Hotelier hatte sie dieses Mal wieder ihre Gewichte dabei, die sie an Armen und Beinen trug. So richtig gewohnt war sie diese zusätzliche Masse noch nicht, aber da dies das Mädchen lediglich dazu veranlasst hätte, das Gewicht zu erhöhen, wollen wir darauf nicht weiter eingehen. Ähem. Das Frühstück der Blondine hatte aus denselben dingen bestanden, wie immer: Mal etwas Obst, ein Brot, Reste von Gestern – was eben gerade da war, und auf keinen Fall irgendwas Besonderes; das hätte ja schließlich in Hausarbeit ausarten können … blargh!
Mit ihrer Standartausrüstung im Anschlag setzte sie einen Fuß vor den anderen, um sich am Treffpunkt einzufinden, wo Itoe-Senpai gewiss schon auf sie wartete – so richtig viel wusste Kumiko nicht über die Ältere, aber wenn dann, dass sie nicht unbedingt mit Geduld gesegnet war, worin sie nur wenige Sekunden später bestärkt wurde, als besagte Senpai aus heiterem Himmel neben ihr aufschlug und ohne jede Form von Begrüßung gleich fragte, ob es losgehen könne. Der Gedanke, zumindest so zu tun, als hätte sie sich erschrocken, wurde schnell wieder verworfen, obwohl sie ihren Senpai wegen der ungewohnten Stoffhülle nur an der Stimme hatte erkennen können. Trotzdem klimperte sie Itoe einen Moment lang verwirrt an, bevor sie sich schließlich zu einer Antwort bequemte: »Selbstverständlich…« hatte irgendjemand eine andere Antwort erwartet? Ja? Falsch gedacht, die Taijutsuka konnte halt nicht aus ihrer Haut, obgleich das eine Erfahrung der besonderen Art werden könnte. Also ihr selber reichte die Antwort und aller Wahrscheinlichkeit hatte Itoe nichts anderes erwartet, weshalb es dann gleich „auf den Sprung“ zurück zum Treffpunkt ging, von dem aus es dann sofort losging in ein Waldstück, das bei durchschnittlichem Reisetempo gute drei Stunden Fußmarsch entfernt war… aber wir reden hier immerhin von Itoe und Kumiko, also bitte! Nach der einen besagten Stunde, zeigte sich den Beiden eine einsame, kleine Blockhütte, die sich rein äußerlich nur durch die beiden mannshohen Kühltürme von anderen Waldhäuschen unterschied. Ansonsten stimmte so ziemlich alles: Ein Haufen Feuerholz neben dem Haus, ein eifrig vor sich hin qualmender Kamin auf dem Dach und einen sympathisch aussehenden, alten Mann, der ihnen zuwinkte.
Von der Tatsache, dass sie bereits erwartet wurden völlig unbeeindruckt setzten sie ihren Weg fort, bis sie vor dem Alten zum Stehen kamen: »Heda! Wenn mich nicht alles täuscht, seid ihr die beiden Ninjas, die ich angefordert habe?« Eine ziemlich normale Begrüßung, die vielleicht noch normaler gewirkt hätte, wenn sich in den Augen des Alchemisten nicht eine beängstigende Kälte zeigen würde, die es Kumiko kalt den Rücken herunter laufen ließ. Entsprechend war sie ziemlich froh darum, nicht den Senpai spielen zu müssen und sich zur Begrüßung lediglich verbeugen zu müssen.
 

Hyuuga Itoe

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Es war schon angenehm, nicht mit vollkommenen Trantüten unterwegs zu sein. Mit Kumiko konnte Itoe kräftig Stoff geben und Reisestrecken von mehreren Tagen in einem schaffen. Dieses Mal wurden zwar nur wenige Stunden gespart, doch man fühlte sich trotzdem so, als hätte man einen ganzen Tag dazu gewonnen.
Als die beiden Kunoichi also ankamen, machte die Aufmachung der kleinen Blockhütte nicht allzu viel her. Itoe hatte ein eisernes Labor erwartet, viele Sicherheitsmaßnahmen und eine extra Unterkunft für Angestellte – stattdessen gab es Holz in aufgeschichteter und häuslicher Form, vor der Tür hingen zwei gehäutete Hasen an einer Leine und bluteten aus und vor den beiden Kühltürmen (Aha! Also doch...) stand ein großer Mann mit ehemals schwarzen Haaren, die inzwischen aber leicht ins Grau übergingen. Sein Gesicht wirkte auf den ersten Blick nett und verständnisvoll und seine Körperhaltung strotzte vor Selbstvertrauen. Einzig die eisig grauen Augen passten nicht in das Bild des Heilsalben-herstellenden Mannes, der einen mit Keksen versorgte und Tee anbot. Viel eher zeugten sie von einem berechnenden und skrupellosen Verstand – der Zweck heiligt die Mittel und die Alchemie ist hier bestimmt der oberste Zweck. Etwas Skepsis war also in der Hyuuga am brodeln, als sie dem Mann gegenübertraten.
Sie selbst verbeugte sich ebenfalls leicht (hochintelligente Menschen waren oft sehr, sehr schnell beleidigt). „Ohio, Renkin-sama. Sie haben Recht, wir sind die angeforderte Hilfe. Uns wurde aber nicht gesagt, wie wir ihnen behilflich sein können?“, hörte man Itoe vorsichtig sagen. Ganz offensichtlich traute sie diesem Mann keinen Meter über den Weg, denn was den ersten Eindruck von ihm anging, so klingelten sämtliche Alarmglocken und ließen dabei noch rotes Licht in alle Richtungen leuchten. Gefährlicher Typ. Irgendwie zumindest.
„Jajaja. Weiß, was der Dorfverwaltung gesagt wurde. Grund, offensichtliche Dinge zu wiederholen? Nein. Rausgeworfene Zeit, verschwendete Zeit! Könnt euch leisten, Zeit zu verschwenden? Hm, möglich. Ich? Nein. Zu wichtig. Kommt.“, spulte Renkin Shi in einem sehr hohen Sprachtempo herunter und wartete nicht einmal annähernd auf eine Antwort der beiden Ninja – viel eher drehte er sich schon mitten im Satz um und führte sie in seine Blockhütte. Itoe schielte zu ihrer Teamkollegin herüber, zuckte mit den Schultern und folgte.
Das Innere des kleinen Häuschens sah auch nicht nach einem besonders tollen Labor aus. Ein großer Holzofen, eine alte Herdplatte und die typischen, selbst-geschnitzten Möbel. Den entscheidenden Unterschied machte aber ein großer, roter Knopf an der Wand. Neben diesem stand ein Bücherregal offen und erlaubte den Blick hinab in eine unterirdische, metallische Höhle, in der unzählige Lichter blinkten, Tiere in Käfigen randalierten und einige Chemikalien gerade überkochten (oder schon seit ein paar Stunden, besah man sich die Löcher im Boden).
„Folgen.“, bellte der Wissenschaftler und kletterte die Treppe hinab ins Herz seiner Schaffenskunst. Itoe musste gestehen, dass sie nun auch die beiden Kühltürme verstand. Hier unten waren so viele Gerätschaften, dass Itoe vollkommen den Überblick verlor. An den Wänden standen Gläser mit eingelegten Augen, eingelegten mechanischen Augen, verschiedenen, sich eigenständig bewegenden Metallarmen und Flüssigkeiten, die ständig ihre Farbe wechselten, zu schäumen begannen und dann gefroren. Blinzelnd und ein wenig sprachlos tappste die Chuunin ihrem Auftraggeber hinterher und musste zugeben, dass sie keine einzige Maschine kannte. Zwar gab es natürlich hundert verschiedene Reagenzgläser, Bunsenbrenner und sonstige Chemikalien-Behälter, doch im großen und Ganzen hatte Itoe keinerlei Ahnung, was Renkin Shi hier unten arbeitete.
„Labor. Irrelevant. Ihr hier wegen größter Errungenschaft. Wichtigster Errungenschaft. Meiner Errungenschaft. Ihr hier wegen Stein der Weisen.“, erklärte der Alchemist und breitete beim Reden die Hände und Arme aus, als ob er sich in die Lüfte erheben wollte. Kein Zweifel: Schwerer Gottkomplex. Sollten die Kunoichi nun applaudieren? Itoe zumindest hatte zwar vom Stein der Weisen gelesen, doch das war in einem Fantasy Roman und bisher hatte sie gedacht, dass dieser komische Brocken einfach nur ein Mythos wäre.
„Der Stein der Weisen?“
„Exakt. Sehr wichtig. Zu komplex um zu erklären. Problem: Verschwunden. Größte Errungenschaft gestohlen worden. Zwei Tage vergangen. Kluge Diebe. Gute Diebe. Haben Sicherheitssysteme ausgetrickst. Nördlich verschwunden. Sucht sie. Findet sie. Bringt den Stein wieder. Tötet sie, wenn gewünscht.“, erklärte der Mann und machte dabei einen noch kälteren Eindruck, als es eh schon der Fall war.
„Oh, wichtig: Stein sehr instabil. Beeilung, sonst Wald – Puff. Shi warf die Hände in die Luft.
"Fragen?"
 

Michiyo Kumiko

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Leider, leider, leider war das Grußwort auch schon das einzige, das sich halbwegs normal anhörte. Alles, was danach kam, äußerte sich bestenfalls knapp und abgehackt – aber es passte besser zu dem kirren Blick, den der Alte in den Augen spazieren trug. Entsprechend knapp formulierte er auch seinen Anspruch, ihm hinterher zu dabbeln, was die zwei Ninjas selbstverständlich gehorsam taten. Der Innenraum sah, bis auf den genannten roten Knopf aus, wie jede andere Blockhütte auch, aber unterhalb des Wohnraumes verbargen sich geschätzte drölf Überraschungen, von denen das Blondchen keine einzige wirklich einordnen konnte; überall platzte es, blinkte es, brodelte und zischte es munter vor sich hin, sodass Kumiko sich offenkundig verwirrt umsah und den „Erklärungen“ Renkins lauschte, die nur daraus bestanden, dass das hier sein Labor war. Das Thema schwenkte alsbald mit Renkin’scher Geschwindigkeit in Richtung des Steins der Weisen, von dem Kumiko bestenfalls mal was in Verbindung mit „Blei zu Gold“ gehört hatte. Ihr kam es jedenfalls irgendwie ein klein bisschen so vor, als hätte ihr Auftraggeber sich im Voraus lange überlegt, wie diese Unterhaltung verlaufen sollte.
Die Wichtigsten Infos teilte er ihnen schließlich bereitwillig auf Nachfrage Itoes hin mit: Ein komplizierter Stein vor zwei Tagen von mehreren Dieben gestohlen, die nordwärts geflüchtet sind. Eile war geboten, sonst gäbe es hier bald anstelle eines Waldes eine ausgedehnte Kraterlandschaft. Das Blondchen hatte schon erwartet, dass ihr Auftraggeber sich weiteren Fragen stellen wollte, war aber ob der seltsamen Art dieses Typs dann doch überrascht, als er diese Bereitschaft wirklich signalisierte: »Hai! Renkin-san… Würden Sie uns bitte Mitteilen, wer außer den hier Anwesenden überhaupt Kenntnis von der Existenz dieses Steins hat und vielleicht Interesse daran haben könnte, falls sich die Spur nach Norden verflüchtigt?« Sie bereute umgehend, überhaupt daran gedacht zu haben, eine Frage zu stellen, denn sofort arretierten sich die weit aufgerissenen Augen des Mannes auf der Nasenwurzel der Taijutsuka, die damit beschäftigt war, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie gerade nichts anderes wollte, als hier raus. [FONT=&quot]»[/FONT]Sicher[FONT=&quot]«[/FONT], begann er überraschend nüchtern: [FONT=&quot]»[/FONT]Ihr. Ich. Diebe. Sonst SOLLTE es eigentlich keiner. Besorgniserregend. Sollte nicht sein. Dürfte nicht. Eigentlich.[FONT=&quot]«[/FONT] Mehr bekam sie nicht aus ihm heraus, weshalb sie dem Drang von hier zu verschwinden mit einer gewissen Erleichterung nachgab, es aber noch schaffte, sich zum Abschied zu verbeugen und einen knappen, prüfenden Blick auf den Ort zu werfen, an dem sich das Steinchen befinden sollte, von dem es aber mit offenkundiger Gewalt entrissen wurde – gleich noch etwas, worum sie sich sorgen machen mussten.
Das Mädchen genoss einige Sekunden das Gefühl von dem alten weg zu sein, der offensichtlich nicht mehr ganz dicht war – und das mit Sicherheit nicht auf diese lediglich nervige, aber ansonsten gutmütige Art und Weise, wie so mancher Hotelmanager mit dem sie in ihrer Karriere so zu tun bekommen hatte. Als Itoe sich dann letztendlich auch wieder zu ihr bequemte, suchten Kumikos grüne Augen erst mal die nähere Umgebung nach ihrem psychopathischen Klienten ab, bevor sie ihre glorreiche Meinung kundtat: »Ob das, was wir tun sollen moralisch korrekt ist, wage ich zu bezweifeln. So ungern ich dies über einen Auftraggeber sagen mag: Ich traue diesem Herrn im Ernstfall auch zu, diesen Stein zu Forschungszwecken auch mitten in Shiro hochgehen zu lassen, wenn es seiner Forschung diente.« Das hatte sie einfach loswerden müssen. Trotz ihrer Bedenken gedachte sie, den Auftrag zu einem erfolgreichen Ende zu bringen, weshalb sie sich gleich in nördliche Richtung aufmachten, um hoffentlich Spuren der Diebe zu finden.
 

Hyuuga Itoe

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Der Unterschied zwischen echten Missionen und kleinen Nebenjobs war einfach: Bei letzterem konnte im Normalfall nichts passieren. Dies änderte sich erst, sobald irgend jemand zu geizig war um genug Geld für echte Hilfe hinzulegen. Renkin Shi hatte daher echtes Glück gehabt, dass zwei erfahrene Shinobi hier aufgetaucht waren und nicht die letzte Hein-Blöds, frisch von der Akademie. Itoe gefiel die Sache trotzdem nicht, denn wenngleich sie kaum so versessen auf Regeln war wie beispielsweise Mameha Junko, so erkannte sie natürlich deren Nützlichkeit. Ohne Informationen einem hochexplosiven Stoff im Wald hinterherhetzen? Nicht so nützlich.
„Müssen wir auf irgend etwas achten, wenn wir den Stein finden? Damit er nicht... naja, puff macht?“, fragte Itoe und warf die Hände empor.
„Hm. Nicht anfassen.“
„Nicht anfassen?“
„Korrekt.“
„W...“ Itoe unterließ eine weitere Frage, denn sie bezweifelte stark, dass sie auch nur irgend eine brauchbare Information aus dem verrückten Alchemisten herauskriegen würden. Den Stein sollten sie also nicht anfassen? Nicht berühren? Sehr praktisch.
„Hier rein.“, unterbrach Renkin Shi Itoes Gedankengang und drückte ihr ein komisches Podest mit einigen Halterungen und einer Glaskugel in die Hand – offenbar gehörte die instabile Fracht genau dort hinein. Die Hyuuga kam nicht umhin sich zu fragen, ob sie dieses Teil auch ohne Fragerei bekommen hätten. Nachdem nun also alles verstanden war und es in Richtung „Rettet den Wald“ ging, konnten die beiden Kunoichi das Labor samt merkwürdiger Fracht (mechanisch und menschlich) hinter sich lassen, denn es war Eile geboten.
Draußen, ohne nervige Augen im Nacken (ob es hier wohl Kameras und Mikrofone gab?) konnte man sich nun also über den Klienten lustig machen, über ihn motzen und ihn verrückt nennen. Richtig? Richtig, denn genau das tat Kumiko auch. Nicht, dass Itoe ihr da in irgend einer Form widersprechen konnte.
„Mhm. Ich hab bei dem Kerl auch nicht das beste Gefühl, aber was wollen wir machen? Der Job hier wurde von offizieller Seite aus genehmigt, man wird also damit einverstanden sein, dass Renkin Shi hier draußen forscht, oder? Vielleicht wissen sie nichts von diesem Stein hier, aber das können wir der Dorfverwaltung ja sagen, sobald wir wieder zuhause sind. Wenn denen das nicht passt, werden die schon ein paar ANBU losschicken – oder was meinst du?“
Kumiko hatte nämlich wahre Worte gesprochen. Vollkommen unkontrolliert wäre dieser Mann eine Gefahr für sich und seine Umwelt und dass seine Wert- und Moralvorstellungen etwas verdreht waren, dürfte kein Geheimnis mehr sein.
So oder so – das alles spielte keine Rolle, sollten die beiden Kunoichi nicht bald diesen Stein finden. „Wollen wir einfach nach Norden ziehen, bis wir irgendwelche Anhaltspunkte finden? Sollte Sora von so einer Erfindung Wind bekommen haben, sind sie wahrscheinlich schon über alle Berge. Hoffen wir als auf das Beste, hm?“, sagte Itoe und lächelte dabei ausnahmsweise mal nicht. Der Gedanke, dass der gesuchte Stein gerade in einem Labor mitten in der fliegenden Stadt untersucht wurde, war kein besonders guter. Außer natürlich, das Ding flog in die Luft und beendete die Streitigkeiten zwischen den Nationen. Perfider Plan des Alchemisten? Tod durch Neugierde? Ach, Itoe wurde schon wieder albern. Vermutlich waren hier nur ein paar Halbstarke oder ein bitterböser Konkurrent am Werk, der Söldner angeheuert hatte.
Team Kitoe (hussa!) sauste inzwischen durch Baumkronen, sprang von Ast zu Ast und über den Boden hinweg und jagte das große Unbekannte. Itoe war natürlich die ganze Zeit fleißig am Spähen, denn ohne Byakugan wären sie hier sehr, sehr verloren. Bereits nach einer guten Viertelstunde streckte sie ihre Faust in die Luft.
„Kumiko-san, ich hab was gefunden.“, sagte sie. Was sie gefunden hatte? Klar verrate ich euch das, es war nämlich:

...
 

Michiyo Kumiko

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... die Spur eines gewaltigen Chakras, das leicht auszumachen war, aber zusehends an Konsistenz verlor. Kumiko hatte nicht erwartet, dass sie so schnell auf eine verwertbare Info stoßen könnten und musste voll in die Eisen gehen, damit man sie später nicht mit einem Spachtel bewaffnet von Itoes Rücken kratzen musste – ein wenig mehr Abstand zu halten, oder ein wenig versetzter zu Folgen, waren ihre Optionen, von denen sie sich bei ihrer Weiterreise eine aussuchen durfte. Aber bevor sie diese unendlich wichtige Wahl traf, nahm sie die Infos in sich auf, die ihnen gerade so zuflossen: Zu den beiden dringend Tatverdächtigen hatten sich offensichtlich noch zwei weitere Gestalten gesellt, Komplizen. ‘Macht zwei für jeden.’ stellte Kumiko geistreich fest, während sie noch mit der Info versorgt wurde, dass die Gruppe ihre Richtung geändert hatte und jetzt mit einem leichten Stich westwärts marschierte. Das war insoweit nicht beunruhigend, als dass es normal war, dass Leute, die nicht aufgespürt werden wollten, erst mal in die falsche Richtung gingen, um eine falsche Fährte zu legen; anders sah es da schon damit aus, dass zumindest drei der vier Personen definitiv nach einer Menge Kampferfahrung aussahen, aber das hatten sie ja noch nicht raus – aus Itoes Sicht weise dürfte der Vierte im Bunde gerade sehr viel beängstigender aussehen, denn dieser verfügte über eine beachtliche Menge Chakra und ein verdammt noch mal sauberes Chakrasystem. »…«
Das Blondchen sparte sich die Frage, was die Info mit den Chakraleitungen ihr am Ende bringen sollte, dafür war einfach nicht die richtige Zeit – später vielleicht. Ob sich mit den Infos, die sie bis jetzt zusammengetragen hatten Pläne schmieden ließ, stand außer Frage; es fragte sich nur, wie gut ihre Pläne dann ausfallen würden. Trotzdem arbeitete es in der mit blondem Haupthaar verzierten in dieser Richtung auf Hochtouren. Sofern sich die Gruppe noch in Bewegung befand – was bis jetzt noch der Fall war – wäre ob ihrer bloßen Unterzahl ein Hinterhalt empfehlenswert. In dem entstehenden Überraschungsmoment könnten sie sicherlich zumindest eine zahlenmäßige Fairness im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung herstellen, wenn nicht sogar die Sache gleich in einem Rutsch über die Bühne bringen. Voraussetzung dafür wäre selbstverständlich, dass die Überraschungsstarre möglichst lang genug hält und der Gruppenführer, den es – Gruppendynamik sei Dank – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gab, seine Kameraden nicht schnell genug wieder unter Kontrolle bringen konnte. Selbstverständlich wusste Itoe das alles auch und sowieso viel besser, als das blonde Blödchen, weshalb sich in ihre Vorschläge ein Fragender Unterton mischte, als sie diese Vorbrachte: »In Anbetracht der Überzahl und der Kampfkraft unserer Feinde, die wir nicht kennen, schätze ich einen Hinterhalt noch am ehesten als erfolgversprechend ein. «
HA! Brilliant! Naja, eigentlich konnte man ihre Argumente in jedem Anfänger-Taktikgrundlagenbuch nachlesen – mit etwas Glück sogar wörtlich, deshalb räumte das Mädchen nach einem wohlgemessenen Atemzug gleich noch eine Alternative ein – außerdem rechnete Kumiko-chan fest damit, das ihr Senpai noch das Eine oder Andere „Aber“ einwerfen würde, alles über den Haufen warf und sie am Ende doch was ganz anderes täten: »Oder aber wir könnten versuchen näher ran zu kommen, um an mehr Informationen zu gelangen – was ich für Riskanter halte.« Jawohl, sie rechnete damit, dass sie es vielleicht mit Ninjas zu tun hatten und diese im schlimmsten Fall einen Sensor-Typ bei sich hatten; in dem Falle würde das Risiko des Entdeckt-werdens mit jedem Augenblick in ihrer Nähe deutlich steigen. Zwar war das auch bei einem Hinterhalt der Fall, aber wegen des geringeren Zeitaufwands in der Nähe ihrer Opfer würde das Risiko ungleich kleiner sein. Mal sehen, was ihr Senpai so an Weisheiten hinzuzufügen hatte...
 

Hyuuga Itoe

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Dieser Stein musste es ganz schön in sich haben, solch starke Spuren hinterließ er in der Luft. Und das noch nach anscheinend zwei ganzen Tagen! Itoe war wirklich sehr überrascht, denn bisher hatte sie so etwas noch nicht erlebt. Wie viel Chakra hatte Renkin Shi da nur reingepumpt? Kein Wunder, dass er das gute Stück als instabil bezeichnet hatte.
Itoe blieb also stehen und verfolgte die Chakraspur viele Kilometer weit in den Wald herein, ehe sie plötzlich abknickte, Bogen schlug und in Kehrtwende, nicht weit entfernt wieder auf sie zu kam, nur um dann nochmals nach Westen abzubiegen. Wer auch immer den Stein geklaut hatte, rechnete offenbar mit Verfolgern und hatte deshalb so oft seine Richtung gewechselt. Es war wohl Ironie des Schicksals, dass die Diebe schon längst über alle Berge hätten sein können, wenn sie ein paar Nächte durchgemacht und sich etwas beeilt hätten. Doch so war es letztendlich ein Leichtes für die Hyuuga, unsere vier Diebe etwa sechzehn Kilometer westlich zu entdecken. Keiner der Männer trug ein Stirnband, was schon einmal ein äußerst gutes Zeichen war. In einer metallenen Kiste lag wohl der Stein, denn er glühte förmlich mit blauem Chakra. Daneben schlief einer der Diebe und zwar einer, der über deutlich mehr Chakra verfügte als seine Kameraden. Der Kopf der Truppe?
Itoe gab ihre Informationen natürlich sofort weiter und die beiden Damen machten sich im Affentempo nach Westen auf – es wäre doch wirklich schön, wenn man die Kerle noch beim Frühstück erwischen würde, oder? Zumindest sah es danach aus, denn die vier Männer schienen überzeugt davon, jegliche Verfolger abgeschüttelt zu haben und wogen sich wohl in falscher Sicherheit. Blieb noch die Frage zu klären, wie Itoe und Kimoko diese Sache nun angehen wollten.
„Du hast Recht, ein Hinterhalt sollte klappen. Ich für die Holzhammer-Methode. Wir passen einen guten Moment ab und lassen genug Rauchbomben über die Typen regnen, dass sie nicht mehr wissen wo vorne und hinten ist. Ich geh rein und schalte sie aus – alle, die aus dem Rauch rauskommen, übernimmst du. Kurz und schmerzlos. Danach stellen wir erst die Fragen. Einverstanden?“ Den Sicht-Vorteil würde Itoe optimal ausnutzen können und wenn sich einer der Kerle in Sicherheit und außerhalb des Rauches fand, konnte Kumiko ihm die Hölle heiß machen. Sie mussten wohl nur darauf achten, sich mit zerstörerischen Ninjutsu und Explosionen zurückzuhalten. Wegen... naja, ihr wisst schon. Puff und so.
Die beiden Kunoichi hatten aber trotz aller Pläneschmiederei noch eine gute Strecke vor sich, die einige Minuten in Anspruch nehmen würde, weshalb besagte Pläneschmiederei auch auf den Weg verlegt wurde.
Itoe überlegte währenddessen, ob diese vier Männer aus eigenem Antrieb handelten – und woher sie in diesem Fall von dem Stein wussten, oder ob sie nur angeheuert wurden. Doch so oder so: Irgendjemand wusste etwas, was er eigentlich nicht wissen sollte. Das war bei solch geheimen und kraftvollen Stoffen ziemlich beunruhigend und die Hyuuga ließ sich noch einmal durch den Kopf gehen, was Kumiko zuvor über Shirogakure und puff gesagt hatte.
Ob die dort gut besucht waren?
...
 

Michiyo Kumiko

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Kumiko konnte es kaum glauben, vermutlich erlebte sie gerade zum ersten Mal, dass ein Vorschlag von ihr ohne irgendein noch so kleines „aber“ einfach so angenommen wurde. Die Augenbraue des Mädchens vollzog eine Wanderung in luftige Höhen, die jedoch nur wenige Sekunden andauerte, bevor sich ihr Gesichtsausdruck wieder normalisierte. Die ersten Details fügte Itoe dem Plan hinzu, und sie hörten sich soweit ok: Sie durfte quasi den umgekehrten Türsteher machen und anstatt keinen rein zu lassen, sollte sie dafür sorgen, dass keiner aus der geplanten Rauchwolke mehr RAUS kam. Irgendwo in ihrem Oberstübchen gefiel ihr diese Sichtweise, aber auch dafür war gerade nicht so richtig Zeit. Scheinbar waren es einige Kilometer, die sie von den Räubern trennten, sodass sie die endgültigen Details quasi auf dem Sprung klären konnten. Zuerst würden sie um das Camp Stellung beziehen, so gut es zu zweit eben möglich war, dann würden sie die Gegend nicht rossflächig aber ziemlich gründlich einräuchern und ihre höchstgeschätzter Senpai würde sich in das hoffentlich entstehende Chaos begeben und ihre Feinde vermutlich auf eine Art vermöbeln, die in dem kleinen, blonden Köpfchen nicht nur entfernt an einen Bud Spencer Film erinnerte. Mit etwas Glück überlebten auch alle der bösen Buben, damit sie diese nachher auch noch befragen konnten. Sie selber sollte in der Zwischenzeit weiter auf der Mauer, auf der Lauer sitzen wie eine kleine Wanze, um die Schinkenstücke herauszupicken, die es aus Itoes nebliger Prügelhölle schafften und trotzdem noch gerade stehen konnten.
Kumiko hätte sich wirklich lieber in irgendeiner anderen Rolle gesehen, als der des Linienrichters, aber so war es eben am effektivsten. Viele Details gab es nicht zu klären, allenfalls die genaue Anzahl der eingesetzten Rauchbomben vielleicht, weshalb sie ziemlich dankbar dafür war, dass der Weg zu ihren Kontrahenten nicht länger, als ein paar gute Fußminuten war... zumindest, wenn man in der Kitoe’schen Mopsgschwindigkeit reiste – schön entspannt also, wenn man darauf stand, ständig einem Herzinfarkt nahe zu sein. Nach ihrer Ankunft bot sich den Beiden das Bild einer trägen Gruppe, die lustlos irgendwelchen Reisefraß mit Lederkonsistenz weich zu sabbern und nebenher einhändig das Provisorische Lager abzubauen versuchte – sie hatte es also noch rechtzeitig zum Frühstück geschafft, wie schön! Das Blondchen suchte sich ein Versteck etwa vierzig Schritt von ihren Zielpersonen entfernt aus, das sie verlassen würde, sobald es losging. Schließlich musste sie ja dann auch mitbekommen, wenn einer aus der Dampfwolke purzelte. Wie Kumiko rechnete ziemlich fest damit, dass sie ihr Pensum an Action auch noch bekommen würde, ohne dabei wirklich an ihrer Partnerin zu zweifeln, als sie sich ihr umwandte und ihr mit gesenkter Stimme mitteilte: »Bin bereit...«
 

Hyuuga Itoe

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Still und stumm verharrten die beiden Kunoichi hinter einigen Bäumen. Weit entfernt waren sie nicht mehr und die Nervosität und Anspannung hatte jetzt den richtigen Zeitpunkt gefunden um sich kund zu tun. Ja, auch die erfahrene Itoe verspürte vor Kämpfen stets ein leichtes Kribbeln in der Bauchregion. Aufregung und Adrenalin. Endlich wieder Äktschön!
Doch erst einmal mussten noch die kleinsten Vorbereitungen getroffen werden. Itoe zog daher ganze fünf Rauchbomben aus der Tasche und drückte Kumiko zwei davon in die Hand. „Zwanzig Sekunden, dann wirfst du eine dorthin“ Itoe zeigte geradeaus vor das Lager „-und die andere etwas weiter links. Ich nehme die anderen beiden Himmelsrichtungen und das Lager selbst. Ich zähl' auf dich!“, flüsterte die Hyuuga ihrer Partnerin zu und verschwand dann leise im Wald und begann zu zählen.
Sie schlug sich auf die andere Seite ihrer Feinde, damit man sofort einen Zweifrontenangriff starten konnte. Diese Kerle würden nicht wissen, was sie traf, dessen war sich Itoe ziemlich sicher. Als sie gefährlich nahe den zwanzig Sekunden kam, löste sie die Sicherheitsvorrichtungen der metallenen Rauchbomben, wartete noch zwei weitere Augenblicke und schleuderte dann alle drei gezielt in die gewünschten Richtungen. Wenn Kumiko ihren Anweisungen Folge geleistet hatte, würden genau jetzt...
Fast gleichzeitig explodierten die fünf Rauchbomben und hüllten den Wald sofort in einen dichten, grauen Rauch. Schreie wurden laut und die Männer erhoben sich alarmiert, doch Itoe war längst auf dem Weg. Binnen eines Wimpernschlages hatte die Hyuuga die Entfernung zwischen sich und ihren Opfern zurückgelegt. Ein blauer Stier auf purem Chakra krachte gegen die Brust eines vernarbten Mannes, der noch verwirrt durch die Gegend geblinzelt hatte. Die gewaltige Aufprallwucht schleuderte ihn auf direktem Wege einige Meter weiter, wodurch er die unsichtbare Barriere zu Kumikos Reich überschritt – aber dahinter auch sofort bewusstlos von einem Baum rutschte. An dem musste sich das Mädchen nicht mehr austoben. Während Itoe aber Nummer Zwei ins Auge fasste, waren zumindest die anderen beiden schlau genug zu reagieren. Das Schwert gezogen rannte einer der Männer geradewegs in Kumikos Arme, hatte aber einen ziemlich wilden Gesichtsausdruck aufgesetzt.
Zwei sachte Berührungen am Hals später lag Itoes nächster Gegner am Boden, doch Nummer Vier des angegriffenen Bundes würde vielleicht noch ein Problem darstellen. Während Kumiko noch am Kämpfen war, formte er nämlich flink einige Fingerzeichen.
Itoe beeilte sich zwar, wusste aber gleichzeitig, dass sie diese Attacke nicht mehr würde stoppen können. „Jutsu!“, schrie sie daher in dem Wunsch, ihre jüngere Teamkollegin noch zu warnen, ehe sich das Jutsu in deren Richtung ausbreitete. Und was für ein Jutsu das war! Ein ganz erstaunliches, besonderes und unglaublich kreatives, nämlich das...
 

Michiyo Kumiko

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Fuuton: Igai Na Kamaitachi no Jutsu! Die Warnung Itoes bekam Kumiko zwar mit, aber so richtig reagieren war gerade nicht früh genug drin. Was war los? Auch wenn ihr beinahe anbetungswürdiger Taichō zwei der Räuber aufgehalten hatte, war immer noch einer übrig, der fatalerweise die Flucht ergriffen hatte, um sich irgendwie in Sicherheit zu bringen. Das bedeutete, dass dieser hier zwangsläufig in Kumiko-chans Aufgabenbereich fiel, was ihn allerdings nicht so wirklich zu stören schien, sofern man seine gezogene Waffe und seinen entschlossenen, beinahe grimmigen Blick nicht einfach mal ignorierte. Ob ignoriert oder nicht, ihr Gegner musste irgendwie kampfunfähig gemacht werden, weshalb sie aus dem Unterholz heraus sofort mit einem Yūhi ano Yūhi eröffnete; ihre Chancen standen ausgezeichnet, diese Sache mit einem einzigen Schlag zu beenden, ohne großen Aufwand zu betreiben, aber der „Jutsu“-Ruf machte das jäh zunichte. Diesen schaffte sie zwar noch so weit zu ignorieren, als dass sie nicht mitten im Flug einfach aufhörte und was anderes machte, aber leider konnte sie der folgenden Luftdruckwelle aus demselben Grund schlicht nicht ausweichen: Sie war noch mitten im Flug, als ihr die luftige Gischt um die Ohren flog.
Folge dessen bekam die Blondine trotz wohlgemeinter Warnung eine volle Breitseite ab und musste sich mit der Hoffnung abfinden, der Anwender habe nach Möglichkeit wenigstens keinen Mundgeruch. Das plötzliche Stechen in der beinahe gesamten linken Körperhälfte hätte ihr vor Schreck beinahe die Körperspannung genommen, aber zum Glück kannte sie dieses Gefühl schon von ihrem Trainingskampf mit Kiyama-san, der direkt unter ihr einfach ein Explosionssiegel gezündet hatte, während sie gerade über das Gebüsch sprang, in dem es versteckt gewesen war – fieser Plan, aber einer, aus dem sich lernen ließ; damals hatte Kumiko nämlich total vergessen, ihre Körperspannung aufrecht zu halten und hatte sich deshalb ohne selber Schaden anzurichten über den Waldboden gekugelt nachdem sie sich einen schmerzhaften Tritt ihres Dorfkollegen eingefangen hatte, der ihre Niere leider nicht verfehlte. Ihr Gegner, der nicht nur von ihrem Tritt sichtlich überrascht war, als er sich missgelaunt wieder aufrappelte, sondern auch von dem Jutsu seines „Partners“, funkelte nicht gerade freundlich in dessen Richtung, in der sich zeigte, dass das angewandte Jutsu sich nicht nur ziemlich widerlich anfühlte, sondern auch ihre Rauchwolke größtenteils in nichts aufgelöst hatte. Aber das interessierte Kumiko gerade recht herzlich wenig, als sie sich wieder in Bewegung setzte, ihren Kontrahenten zu bespaßen, während der Übeltäter mit der Windböe schon wieder Fingerzeichen formte… Was kommt dieses Mal aus der Wundertüte?
 

Hyuuga Itoe

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...Fuuton Daitoppa!
Unser Ninjutsu-begabter Widersacher ließ nämlich nicht lange auf sich warten. Die erste Windböe hatte er schön längst wieder abgehakt und nur kurze Zeit, nachdem seine beiden Opfer sich erhoben hatten, flog schon die nächste in deren Richtung. Doch zuerst... was machte Itoe eigentlich gerade? Nun, sie befand sich ein bisschen zwischen den Fronten. Zu ihrer linken händigte Kumiko ihrem Gegner gerade ihre Füße zum Frühstück, zu ihrer Rechten gab es den großen, bösen Pustemann. Ob sie noch rechtzeitig ankam um wenigstens das Zweite zu stoppen? Leider realisierte die Hyuuga, dass ihr Gegner immer weiter nach hinten wich um die Distanz zwischen ihm und den Konoha-Nin zu vergrößern. Distanz, die Itoe würde überbrücken müssen. Na, dann mal los! Itoe nahm die Beine in die Hand und spurtete auf den großgewachsenen Mann zu, der einfach munter weiter Fingerzeichen formte. Itoe kam näher und näher, doch als das Schwein die Kette vollendete, seufzte Itoe innerlich. Mit so viel Kraft wie möglich stieß sie sich vom Boden ab um sich in luftige Höhen zu katapultieren und der Fuuton-Attacke zu entkommen.
Zu ihrem Pech war diese Windböe nicht nur etwas breiter und höher, sondern auch um einiges Stärker. Die Äste der umliegenden Bäume knickten ab, Blätter rasselten den Mädchen ins Gesicht und auf den Beinen halten war eine Aufgabe, die man nicht unterschätzen sollte. Itoe jedoch befand sich in der Luft. Sozusagen über der unter ihr herrollenden Luftmasse. Zumindest war das der Plan gewesen, denn missmutig musste das Mädchen feststellen, dass ihre Beine ganz und gar nicht frei jeglicher Bedrohung waren, stattdessen wurde ihr Unterkörper mitgezogen und das Ergebnis war unschön. Zwar flog Itoe auf ihr Ziel – Pustemann – zu, allerdings hin unkontrolliert und im Kreis wirbelnd.
Manchmal musste man ein bisschen Glück haben – aus diesem Grund hüllte Itoe ihre Hände in das Juho Soshiken. Noch während des unkontrollierten Fluges zielte die Hyuuga per Byakugan so gut es ihr nur irgendwie möglich war und feuerte zwei wütende Stiere auf ihren Gegner ab. So gab es also eigentlich nur zwei wichtige Fragen im Moment: Wie sah es bei Kumiko aus und ließ sich Pustemann treffen, oder bereitete er gerade wieder irgend etwas vor?
 

Michiyo Kumiko

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Es sah wirklich zu leicht aus, nachdem sie ihre Startschwierigkeiten überwunden hatte – mit etwas Fantasie könnte die Szene, wie sich ihr Fuß im Gesicht ihres Opponenten vergrub als statische Theaterszene durchgehen; War halt nicht besonders Klug, die Kauleiste sperrangelweit offen zu lassen, wenn man mit einem Taijutsuka kämpfte, oder? ODER?? Jedenfalls sah es zum Schießen aus – nicht, das Kumiko das irgendwie gejuckt hätte, sie war im Moment eher damit beschäftigt, ihre Pflicht zu erfüllen, ihr Gegenüber am Leben zu lassen; Obwohl der Erwachsene vermutlich mit seinem ziemlich zerstörten Kauwerkzeug große Probleme beim Sprechen bekommen könnte, als er ihren Fuß mit einem schmerzbezeugenden »Hnnnn!!!« dann auch endlich bemerkte. Vielleicht hätte sich das Blondchen ein wenig zurückhalten sollen? Nur ein bisschen? Der Gedanke war schnell wieder aus dem runden Kugelköpfchen verschwunden, als sie mitsamt ihrem wimmernden Ziel von einer Windbö erfasst wurde, die im Vergleich zu vorher ungleich stärker war.
Ausweichen kam absolut nicht in die Tüte, so blieb zumindest diese Option außerhalb jeder Überlegung; logischerweise konnte die Taijutsuka nicht wirklich anderes tun, als den Versuch, auszuharren und hoffentlich keine fliegenden Ambosse oder dergleichen ins Gesicht zu bekommen. Dass das mit konventionellen mitteln nicht zu schaffen war, zeigte sich Kumiko-chan spätestens in dem Augenblick, in dem ihr eigenes Ziel sich wimmernd mit einem neu dazu gewonnenen Jaulen, fliegend in die Wallapampa verabschiedete – im Vergleich zu ihm hatte sie es mit ihrem hastig angewendeten Kinobori eigentlich viel einfacher – sie musste sich schließlich nicht mit unkontrolliertem Waagerechtflug mit matschiger Kauleiste herumschlagen. Herumfliegendes Geäst hinterließ in ihrem Gesicht zwar seine Spuren, aber im großen und ganzen würde sie damit umgehen können. So stellte sie fest, dass sie sich wohl oder übel auf die Suche machen musste, ihren Herrenlosen Gegner wieder aufzugabeln, der vermutlich in Fötusposition irgendwo herumliegen müsste.

Itoe indes hatte die Kühe fliegen lassen und in Anbetracht ihrer Situation leichte, turbulenzenbedingte Probleme. In einem halbkontrollierten Fall war das Zielen halt eine Ecke schwieriger, als unter Trainingsbedingungen, jedoch durfte es für die anbetungswürdige Itoe-Senpai gar kein Problem sein. Dass die erste fliegende Kuh ihr Ziel verfehlte, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zweite traf und – wer hatte schon gerne eine fliegende Kuh auf dem Knie liegen – den Pustefix veranlasste, einen Schmerzensschrei auszusenden, der entfernt an ein sterbendes Pferd erinnerte. Keine Sekunde zu spät, denn das unechte Eutertier hatte ihn in eiskalt inmitten einer weiteren Kaskade von Fingerzeichen unterbrochen. Volle Socke am Bein erwischt, sah sich der Ninjutsuka unfähig, einen Fluchtversuch zu starten und entschied sich fix für die Kamikaze-Variante. Zittrig zückte Itoe-Senpais Kontrahent ein kleines Messerchen mit angebundenem Explosionssiegel und humpelte auf die Stelle zu, an der die Kuhbändigerin zu gegebener Zeit ungefähr landen müsste – was würde sie tun? Was sollte Kumiko dann tun, die gerade ihren eigenen Feind hinter einem Gebüsch entdeckte?

[off: Sorry, Stress @work, Jahresabschlüsse, Steuererklärungen, etc.]
 

Hyuuga Itoe

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Mitten in der Luft, ohne große Kontrolle und keine Kühe mehr an den Armen. Wenn man in dieser Lage auf jemanden zuflog, der gerade ein Kunai zuckte und einen in die Luft sprengen wollte – ungut. Uncool, möchte man gar sagen! Es machte einfach keinen Spaß, die eigenen Gliedmaßen zwischen den Ästen suchen zu müssen, weshalb man Explosionen im und um den eigenen Körper herum stets gründlich vermeiden sollte. Ninja Einmaleins. Wurde schon in der Grundschule gelehrt.
Was blieb Itoe also übrig? Sicher, ein Kaiten. Die Standardabwehr eines jeden Hyuugas der etwas auf sich hielt. Das Klischee. Die.. nun, meistens sicherste Variante um größeren Schäden zu entgehen. Mitten im Flug war das allerdings etwas schwierig. Die Drehung war zwar möglich, aber dafür benötigte man einiges n Geschick. Itoe wählte daher lieber den Angriff als Verteidigung. Chakra sammeln, im Stoß freilassen, dem Gegner volle Kanne in die Fresse hauen. So sah der Plan aus. Die angewandte Technik hörte auf den Namen Hakke Kusho und verteilte Druckwellen im Land. Wer hat noch nicht, wer will nochmal?
Auf jeden Fall jagte genau so eine Druckwelle von Itoe herab auf ihren Gegner und traf diesen erneut im letzten und richtigen Moment – das Kunai segelte ihm aus der Hand und versteckte sich feige hinter einigen Blättern und Zweigen. Unser werter Pustemann wurde indes umgeworfen und als er sich wieder aufrichten wollte, hatte er schon die angekündigte Faust Itoes auf der Nase. Sie junge Frau hörte es Knacken und einige Spitzer des roten Lebenssaftes brachen hervor. Überrascht blickte Itoe auf die zerbrochene Flasche Traubensaft in der Manteltasche des Mannes, ignorierte diese Tatsache aber lieber und packte den Kerl am Kragen um ihn sich mal gehörig zur Brust zu nehmen.
Kumiko? Die war inzwischen auch fertig und trottete pflichtbewusst zur Seite der Hyuuga. Braves Mädchen. Leckerlie?
„Den Stein, bitte.“
Itoe bekam den Stein. Seltsam kooperativ, der gute Mann, nicht?
„So, jetzt erklärst du uns ganz detailliert wer du bist, wer dich engagiert hast und warum du den Stein gestohlen hast. In Ordnung? Ich möchte dir nicht noch etwas … ähm... brechen müssen.“, sagte Itoe mit Blick auf die kaputte Flasche.
„Fang doch mal mit deinem Namen an, hm?“ Itoe war wirklich sehr freundlich, hörte sich nicht einmal böse an und wirkte auch sonst sehr einfühlsam, betrachtete man die Szenerie im Ganzen.
„Äh – Ja. Kito Hamitsu ist mein Name. Die anderen... die kenne ich nicht, tut mir Leid. Ähm – magst du mich runter lassen? Bitte?“, fragte er und dabei rutschte ihm die Kapuze vom Gesicht. Erstaunt ließ Itoe den Mann auf den Boden sinken – ein echter Mann war das nämlich gar nicht. Auf keinen Fall war er älter als Itoe, eher sogar noch ein Jährchen jünger. Die Frage, was das alles sollte, kam da natürlich ziemlich schnell auf.
„Was... du hast etwas zu erklären. Ich schlage vor, du machst das jetzt.“ Hamitsu nickte eifrig, setzte sich gerade auf und öffnete den Mund.
„Also, das war so...“
 

Michiyo Kumiko

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Also wirklich, das wäre beinahe schon anstrengend geworden, wenn der Gegner ihres Taichō ihr diese Sache nicht mit einem Teamkill par Excellence abgenommen hätte. Nachteil an der Sache war, dass sie ihren Gegner eine Weile hatte suchen müssen, um ihn an seinen ramponierten Füßen einem alten Teddybär gleich hinter sich her zu schleifen, während sie mit unschuldigem Gesichtsausdruck zu ihrem Ausgangspunkt zurückschlurfte. Das gelegentliche, matte Stöhnen, wenn sich irgendwo am Boden ein Steinchen fand, wurde eiskalt ignoriert, denn Mitleid konnte ein Feind von ihr einfach nicht erwarten. „[...] so… Äh, wir wissen von dem Typ und obwohl wir nicht so genau wissen, was er da macht, ist den Leuten in der Umgebung nicht wohl bei dem Gedanken, Opfer irgendwelcher kranken Experimente zu werden. Vielleicht bringt der uns ja eines Tages um? Ihr... Ihr habt ihn doch gesehen? Den Blick in seinen Augen? Der ist doch krank, einfach nur krank, der würde doch noch nicht mal zucken, wenn er meint, er müsse uns Opfern!“ Jetzt langsam, kam sie den beiden nah genug, um sich mitzuteilen, ohne rufen zu müssen: »Ich dachte, das hier wäre Niemandsland? Wenn ihr-« „-ist es aber nicht! Hier leben Menschen! Nicht viele, aber doch ein paar! Und wir leben weit verstreut, deshalb haben wir auch Monate gebraucht, das da zu planen!“ und wies auf die mittlerweile wieder verlorene Errungenschaft in Itoe-sans Händen. Schon eine Perversion für sich: Um die Leben aller in der Gegend zu retten, planen sie monatelang, und klauen dem Bekloppten am Ende genau den Gegenstand, der sie alle getötet hätte, wenn sie sich nicht beeilten... wirklich bizarr... trotzdem blieb der einzige Hinweis auf ihr Amüsement ein hintergründiger Glanz in ihren grünen Augen, der schnell wieder verschwand. »Woher wusstet ihr eigentlich so genau, wie ihr da rein kommt, und wieder verschwinden könnt?« Als Antwort bekam Kumiko vorerst nur ein Lächeln, das sich aber auf eine emporgezogene Augenbraue hin schnell ins Nirgendwo verflüchtigte: „Auch ein verrückter Wissenschaftler braucht Material und Vorräte... Und, äh, so ein Lieferant bekommt so einiges Mit, wenn du verstehst, was ich meine.“ Obwohl es nur eine rhetorische Frage war, nickte das Blondchen trotzdem einfach mal: „Es hat Lange gedauert, bis wir die Details zusammen hatten, aber am Ende haben wir es doch geschafft. N-na ja, das hoff ich zumindest mal... wir hatten keine Ahnung, was wir mitnehmen sollten, also haben wir einfach was genommen, das irgendwie wichtig aussah... und öhm, na ja...“ wobei er wieder auf den Beutegegenstand wies, als würde er für sich selber sprechen... Tja, sie waren jetzt in einer moralischen Zwickmühle gefangen: Entweder sie sahen das mit den Leuten und ihrem verzweifelten Versuch als Kampf der Gerechten an, die um ihre Heimat besorgt waren, oder aber sie hielten sich an den Ninja-Kodex, der ihnen gebot, die Sache zuende zu bringen, und zuzulassen, dass irgendwelche unschuldigen Leute bald einfach so in die Luft fliegen könnten, ihnen fünfzehn neue Arme wuchsen oder ähnlich bescheuertes. Wenn es nach Kumiko ging, eher Letzteres, aber Itoe hatte ja schließlich auch noch ein Wort dazu zu sagen, oder?
 
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Hyuuga Itoe

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Itoe schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur so unendlich dumm sein? Es ist ja nicht so, dass dieser Diebstahl irgend etwas verändert hätte. Nein, sie hätten den Wissenschaftler lediglich dazu gezwungen, noch mehr verrückte Dinge zu erfinden. Man konnte es den wenigen Bewohnern dieser Gegend zwar nicht verdenken, etwas gegen den Einsiedler unternehmen zu wollen, doch soetwas? Da hätten sie sich gleich an die richtigen Dinger wagen sollen. Mord. Das hätte das Problem zumindest auf Dauer gelöst. Das hier... das war einfach nur kindisch, unüberlegt und gefährlich. Apropos gefährlich...
„Kumiko-kouhai, nimm bitte den Stein an dich und bring ihn sofort zurück – wir wollen hier kein Unheil anrichten. Ich kümmere mich um die Typen hier und treffe dich dann so schnell wie möglich vor Renkin-samas Hütte. Vielleicht bietet er dir ja etwas Tee an.“, sagte Itoe lächelnd und überreichte ihrer Teamkollegin die kleine explosive Kiste. Nun drehte sie sich wieder dem jungen Ritter der edlen Rose zu, der vor ihr auf seinem Stein saß.
„Was ihr getan habt war dumm, unverantwortlich und unüberlegt. Ihr habt euch in mehr Gefahr gebracht als ihr wusstet.“ Itoe vermutete, dass dieser junge Mann nie die Ausbildung eines Shinobi hatte – dennoch konnte er mit einigen Fuuton-Jutsu um sich schmeißen. Das hieß: Er besaß Talent. Die Hyuuga war intelligent genug um zu sehen, dass der Kerl noch von Wert sein könnte für den Verbund um Shirogakure. Deshalb...
„Ihr alle seid verletzt. Du musst dein Bein durchchecken lassen – Verletzungen an Muskeln und Keirakukei sind kein Spaß. Genauso geht es den Anderen. Trifft sich ja gut, dass wir in Shirogakure ein ganz hervorragendes Krankenhaus haben, nicht?“
„Aber- wir wollen nicht nach-“
„Doch, das wollt ihr. Ihr habt Eigentum Shirogakures gestohlen, dafür müsst ihr euch verantworten. Erklärt eure Lage und beantragt Sicherheit für die Bewohner in dieser Gegend – man hat Renkin-sama nicht ohne Grund ins Nirgendwo gesteckt; man möchte die Menschen in Sicherheit wissen. Außerdem würde ich dir gerne ein paar Leute vorstellen. Hast du Ninjutsu Unterricht erhalten als du ein Kind warst?“
Itoes Gegenüber schien offensichtlich verwirrt, hatte aber einen leichten Hoffnungsschimmer in den Augen.
„Mein Großvater hat mir ein bisschen beigebracht, aber das war auch schon alles.“ Die Hyuuga zuckte mit den Schultern und half dem Jungen auf.
„Die Dorfverwaltung ist oft gnädig, wenn sie einen Profit daraus schlägt. Du könntest ein Profit sein. Pack deine Kameraden ein – wir haben ein kleines Stück Weg vor uns.“

Einige Minuten später stand die seltsame Truppe vor dem verwinkelten Haus Renkin-samas um Kumiko einzusammeln und dann den Rückweg anzutreten. Hinter Itoe standen die Männer brav in Reih und Glied, die Hände mit Kabelbinder auf dem Rücken verschnürt und mit mürrischem Gesichtsausdruck. Die Hyuuga hingegen lächelte fröhlich und trällerte in den Wald hinein.
„Es geht nach Hauseeeee!“
 

Michiyo Kumiko

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An der Stelle, an der es spannend werden sollte, wurde Kumiko also fortgeschickt? Im Ernst? Na ja, dann sollte es eben so sein. Mit einem Kumikohaft-trockenen »Hai...« Nahm sie dieses Teil mitsamt seiner komplizierten Halterung an sich, die sie noch immer für seltsam und unnötig hielt – aber Befehl war halt Befehl – an sich, verbeugte sich knapp und entschwand in einer Windbö gen Haus des bescheuerten Alchemisten. Selbstverständlich kam sie gut voran, aber je näher sie dem eigentlich recht gemütlich anzusehenden Waldhäuschen kam, desto komischer wurde ihr bei dem Gedanken, mit diesem skrupellosen „Wissenschaftler“ alleine in einem Haus sein zu müssen. Als sie an dem Häuslein ankam, war sie sogar schon so weit, dass ihr ein Seufzen entfuhr, das ja zum Glück eh keiner hörte... und wie auch schon bei ihrer ersten Begegnung wurde sie bereits erwartet: »Ich bi-« weiter kam sie nicht, denn der bescheuerte Alte unterbrach sie, während er sich die Nase rieb und sie mit seinen kalten, toten Augen anstarrte: »Zurück? Seh ich. Erfolg? Schön. Mitkommen, schnell! « Und ließ die Taijutsuka einfach an Ort und Stelle stehen. Ihr dieses hochgefährliche Teil abnehmen stand bei ihm offenbar nicht im Script; er mochte geistig hochgradig beeinträchtigt sein, aber wie er sich in relativer Sicherheit hielt, hatte er ganz offensichtlich noch nicht verlernt, als er mit schnellen Schritten den Weg zurück in seine Wissenschaftskatakombe wies, den er „Labor“ zu nennen pflegte.
»Da rein. Markierung zur Tür.« Mangels Alternativen tat sie, wie ihr geheißen, obwohl ihr irgendwo im Hinterkopf die Frage herumspukte, ob sie in einem Lichtblitz gefangen, urplötzlich ein drittes Auge wuchs oder so, wenn sie das wirklich tat. Aber zum Glück passierte nichts... also auf jeden Fall nichts, was sie sofort hätte feststellen können... stattdessen brummte irgendwo in einem Nebenraum irgendeine der unzähligen Maschinchen auf und gab einen beständigen, tiefen Ton von sich, der auf sonderbare Art und Weise beruhigend wirkte. Renkin versicherte sich noch einige Male ausgiebigst, ob irgendwelche Werte, deren Namen sie beim Besten Willen nicht korrekt aussprechen konnte, im grünen Bereich waren, bevor sich sein Blick wieder dem Blonden Versuchsobjekt zuwandte: »Was ist? Bezahlt im Voraus. Weg.« Innerlich klatschte sie den Typen gerade mit Überschall an die erstbeste Metallwand, ließ sich aber absolut nichts anmerken, als sie sich verbeugte und verabschiedete: »Hai!« Mehr brauchte er nicht von ihr zu erwarten – und tat es vermutlich auch nicht, denn seine Aufmerksamkeit ruhte längst wieder auf seinem eigen; seinem Schaaaaatz~.
Begrüßt wurde sie quasi während dem Öffnen der Tür von ihrem Senpai, der sie beinahe Trällernd zu sich rief. Das Bild war irgendwie zu verstörend, als dass Kumiko irgendetwas als Antwort darauf parat hatte – vor allem nach diesem Launenumschwung in ihrem Umgang mit Renkin-sama. »…« schweigend setzte sie sich ans Ende der seltsamen Kolonne, um Ausreißer wieder einsammeln zu können – schließlich wusste sie nichts von irgendeinem Deal mit ihrem geliebten Pustefix...


~FIN
 
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