Chikamatsu Nanashi
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[FONT=Verdana, sans-serif]Kleider machen Leute[/FONT]
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Fünf Uhr, auf die Sekunde genau begann der selbst gebaute Wecker der weißhaarigen Kunoichi ein Liedchen zu trällern. Natürlich war dieser Wecker so eingestellt, dass er jeden Tag ein anderes Lied wiedergab, denn wenn der Morgen bereits mit einer Wiederholung begann, so würde Nanashis Laune wohl sofort in den Keller fallen. Noch ein wenig verschlafen tippte sie mit ihren bleichen Fingern dem Froschanzug des Weckers auf den Kopf und ließ ihn dadurch verstummen.[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] “Schick den Regen weiter, mach den Himmel weiter...”[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] setzte sie den Reim der eben erloschen war fort, rollte sich seitlich von ihrem Bett und landete mit den Füßen vorran auf dem weichen Teppichboden. Leicht benommen von der erfolgreichen Rolle strich sich das Mädchen durch das wilde weiße Haar, legte ihre Bettdecke ersteinmal wieder gerade auf ihr Bett und machte sich dann auf den Weg in die Küche in der sie sich eine Packung Kiba aus dem Kühlschrank nahm. Die letzten Tage waren eher ruhig gewesen, so hatte die Kunoichi weder eine Mission noch einen Job zugetragen bekommen, konnte es deshalb kaum erwarten, mal wieder eine Aufgabe zu erfüllen. Wie jeden Tag tänzelte Nanashi nun zielstrebig in der Küche herum, richtete das Frühstück für Toshiro und sich an und wartete ungeduldig darauf, dass der Postbote ihr ein Brieflein bringen würde.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch erst am Nachmittag besuchte einer der jungen Postboten Shirogakures tatsächlich das Anwesen der Chikamatsu. Die Gelbäugige hatte ihr Nachthemd bereits durch gemütliche Tagesklamotten ersetzt und öffnete dem Postboten begeistert die Türe, schenkte ihm sogar sofort ein breites Lächeln.[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] “Honda-kun! Wieso so spät? Hast du was für mich?”[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Der blonde Zwanzigjährige machte eine leichte Verbeugung vor seiner kleinen Stammkundin, nickte und überreichte ihr daraufhin einen einfachen weißen Briefumschlag, auf ihm das Zeichen Shirogakures. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Ein Brief von der Dorfverwaltung! [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Strahlend nahm Nanashi dem jungen Mann den Umschlag ab, bedankte sich schnell und schlug ihm dann die Türe aufgeregt vor der Nase zu. Kaum ein paar Sekunden später hatte der Wirbelwind auch schon den Umschlag geöffnet, war ein wenig verwundert darüber, dass in dem normalen Umschlag ein weiterer platziert war und schaute sich diesen dann kurz an. Der eigentliche Umschlag war aus sehr teurem Papier gefertigt, trug ein Logo, welches Nanashi bisher noch nicht gesehen hatte und schien sogar ein wenig nach Sonnenblumen zu riechen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]“Merkwürdiger Duft... Und das Logo wirkt viel zu überladen... Unique?” [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Dies war der Name des Geschäfts, das die Kunoichi für einen Job buchen wollte. Ein wenig verwundert, da sie diesen Namen noch nie gehört hatte, las Nanashi den Brief still weiter, freute sich daraufhin jedoch unheimlich bei einem solchen Job dabei sein zu dürfen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Inhaberin ist Lady Mahaki... Schreibt man in Briefen nicht üblicherweise Frau oder Herr?... Egal. Hm ein Job in einem neuen Modegeschäft... Wir sollen zu zweit Kunden anlocken und sollen ungeschminkt um sieben Uhr dort erscheinen.. Dann werden sie uns wohl erstmal einkleiden und zurechtmachen damit wir in das Verkaufskonzept passen... Na, das hört sich doch spannend an! [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Zwar zählte dieses junge Mädchen wohl kaum zu den möglichen Kunden des neuen Geschäfts, einige neue Ideen für neue Kreationen der Elfjährigen würden sich dort jedoch sicher sammeln lassen. Und auch die Tatsache, dass sie die anderen Dorfbewohner und Shinobi dazu bringen könnte, sich einmal etwas ausgefallener zu kleiden gefiel Nanashi recht gut. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Zwei Tage später war es also endlich so weit. Um es dieser Lady Mahaki auch recht zu machen, unterließ Nanashi es an diesem Tag sich in ihr kostümartiges Outfit extra für Missionen und Jobs zu begeben und trug also nur einen bunten Hoodie, da es morgens doch noch recht kühl war, sowie ihre Lieblingshose – eine weit geschnittene, türkisene Stoffbaggy mit vielen aufgenähten Smilies. Ihre Haare trug sie offen und nur ein wenig zurechtgekämmt, geschminkt hatte sich das junge Mädchen sowieso noch nie, weshalb sie diesen Schritt auch nicht überspringen musste. Doch obwohl für diesen Morgen kein Regen gemeldet war, zog sich Nanashi auch noch die am Oberteil befestigte Kapuze mit angenähten Hasenohren über ihren weißen Schopf – man konnte ja schließlich nie wissen... Voller Vorfreude machte sie sich dann um sechs Uhr bereits auf den Weg in Jôseis Innenstadt, da das Geschäft mitten in der Hauptstraße des Dorfes lag. Der Himmel war leicht bewölkt und ließ kaum einen Sonnenstrahl hindurch. Doch wenigstens war es nicht so windig wie die Tage zuvor und auch die Straßen Jôseis waren zu dieser Zeit noch menschenleer. Ihre Hände in den weiten Taschen ihres Oberteils versteckt schlenderte Nanashi durch die Straßen, versuchte nicht zu viel von der Qualität und Auswahl der Kleidung des neuen Geschäfts zu erwarten und fand sich um ca. halb sieben endlich auf der gegenüberliegenden Seite des Geschäfts ein. Ein paar Minuten lang musterte sie mit ihren gelben Augen die Schaufenster von Unique, welche jedoch noch mit schwarzen Bannern mit der Aufschrift “Neueröffnung” versehen waren und keinen Einblick in das Innere gewährten. Einen recht guten Platz für das Geschäft hatte die Inhaberin ihrer Meinung nach jedoch getroffen, denn Unique befand sich auf einer der meistbesuchtesten Straßen des Shinobidorfes. Direkt neben einem beliebten Café, Waffenläden und allem anderen, was der übliche Dorfbewohner so benötigte erstreckte sich über zwei Bauten das anscheinend neu restaurierte Gebäude. Immernoch ihre Hände in den flauschigen Seitentaschen verborgen, lehnte sich Nanashi nun gegen die Wand des gegenüberliegenden Ladens und ließ ihre Gedanken ein wenig schweifen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Wen die Dorfverwaltung wohl noch für diesen Job ausgewählt hat?.. Wieso haben sie eigentlich mir diesen Brief geschickt? Hat sich das Geschäft auf Kindermode spezialisiert? Nein das wäre doch in Shirogakure gar nicht sinnvoll. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Noch ein paar Minuten lang versuchte Nanashi den Grund für diese Wahl zu finden, doch würde sie wohl einfach Lady Mahaki fragen müssen. Gespannt darauf, wer wohl ihr Teampartner werden würde, wartete Nanashi also geduldig auf dessen Erscheinen, steckte sich noch ihren Frühstückslutscher - diesmal mit Orangengeschmack in den Mund und summte fröhlich irgendwelche Melodien vor sich hin.
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