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Lichtung in der Nähe von Shiro

Michiyo Kumiko

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<<< CF: Kagaku kôji, 26-3 <<<

Also spätestens mit ihrer Ankunft auf der als idyllisch zu bezeichnenden Lichtung dürften die beiden hinreichend aufgewärmt sein, weshalb ihr gnädiger Senpai keine wertvollen Sekunden verlor, die sie mit Training zubringen konnten. Sie sollte also vier Kunai zurückbringen, die Itoe gleich absichtlich verlor und hatte dafür großzügige zehn Sekunden Zeit. Machbar – schwierig zwar, aber nicht unmöglich… hoffentlich. In genau dem Augenblick in dem ihr Senpai seine Drehung vollendet hatte, stürmte die Taijutsuka in den Wald, um sich die ersten beiden Wurfmesser zu sichern. Eines davon war leicht ausgemacht, denn es lag einfach so hinter dem Dickicht herum- das zweite war da schon eine größere Herausforderung. Nicht, weil es supergut versteckt gelandet war, sondern weil es bis zur Nabe in einem Stein – IN-EINEM-STEIN steckte. Wenn der das Teil nicht aufgehalten hätte, wär es doch locker einmal um die ganze Welt geflogen – vielleicht hätte es auch die Erdanziehung überwunden, oder so. Jedenfalls musste das Blondchen das zweite Kunai mit einem starken Ruck aus seinem steinernen Mantel befreien, bevor sie sich zurück zur Lichtung machte, um das Kunai einzukassieren, das in dem Baum gleich in der Nähe stak. Spätestens jetzt musste sie sich dem Problemfall stellen: Dem See. Kumiko beherrschte den Wasserlauf noch nicht – der Preis für ihr hartes körperliches Training, also musste sie Schwung holen und hoffen, dass sie weit genug kam, wenn sie sprang. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend stieß sich das Mädchen im letzten Augenblick von der kleinen Klippe ab. Ob sie gut in der Zeit lag, oder nicht, darüber hatte sie schon längst den Überblick verloren. Im unkontrollierten Flug stellte sie beruhigender weise fest, dass es einige große Steine gab, die sie auf dem Rückweg nutzen könnte, wenn sie denn das Ufer gut genug abgepasst hatte, um nicht noch eine Weile Schwimmen zu müssen – was glücklicherweise auch nicht der Fall war. Bei der Landung wurden ihre Zehenspitzen sanft von kaltem Nass benetzt – kein großes Hindernis, also weiter: Vom Seeufer bis zum Kunai waren es nur ein paar Schritte, die in weniger als einem Wimpernschlag zurückgelegt wurde. Der Rückweg gestaltete sich folgendermaßen: die Taijutsuka wagte sich mit Höchstgeschwindigkeit auf das Ufer zu und stieß sich mit hohem Kraftaufwand ab. So konnte sie die besagten Steine im Wasser mit höherer Geschwindigkeit erreichen, als wenn sie einfach wieder gesprungen wäre und beindruckend aussehen tat das Ganze auch noch. Dass es für’s Auge auch was gab lag schlicht daran, dass Kumiko auf ihrem Weg zwischen den Felsen die Wasseroberfläche durch den Luftdruck bog sodass sich zu beiden Seiten hinter ihr die Wasseroberfläche teilte. Der Weg über den See musste der Klippen wegen trotzdem mit einem Sprung enden, der sie direkt neben Itoe führte, die sich noch immer an ihrem Äpfelchen labte. Ziemlich außer Atem hielt sie ihrem Senpai die Vier Kunai unter die Nase und wollte ihr gerne auch sagen, dass sie fertig war. Jedoch wurde sie quasi im Luftholen von dem Windzug ihrer eigenen Geschwindigkeit unterbrochen, der ihr plötzlich wild durch die Mähne fegte… und sie hatte zwei Sekunden zu lange gebraucht!
 
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Hyuuga Itoe

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Der Apfel schmeckte gut, das Wetter war fein und die Umgebung schön. Ein perfekter Tag, oder? Sogar für Beschäftigung war gesorgt – produktive Beschäftigung. Konnte es denn noch besser werden? Die Antwort war simpel: Ja, konnte es!
Itoe hatte die zehn Sekunden Hürde ganz und gar nicht willkürlich gesetzt. Sie wollte genau sehen wie schnell unser kleines Blondchen denn war. Sie war allerdings in keinster Weise davon ausgegangen, dass sie diese Marke vielleicht sogar tatsächlich packen würde! Itoe beobachtete nämlich sehr gespannt, wie die Genin von einem Ende des Waldes zum anderen flitzte und oft kaum noch zu erkennen war. *Sehr viel mehr wird Kumiko kaum noch aus ihrem Körper rausholen können...*, dachte Itoe als der blonde Haarschopf zurück über den See fegte und mit einem Windstoß direkt vor Itoe zum Stehen kam. Diese sah gelinde überrascht aus, denn sie hatte wie schon erwähnt kein so gutes Ergebnis erwartet. Die Hyuuga hatte früher oft selbst diese Art des Trainings angewendet und unzählige Wurfwaffen in allen Richtungen verteilt. Anschließend wurde das Byakugan angeschmissen und sich beeilt. Der Trick war, das erste, vielleicht sogar das zweite Kunai noch im Flug zu erwischen. Dadurch gewann man den doppelten Restweg des Fluges und konnte sich dem Rest widmen. Sobald Kumiko das realisiert hatte und die Dinger auch zu fangen kriegen würde, wären die zehn Sekunden wohl kaum noch ein Problem für das Mädchen. Aus diesem Grund nickte Itoe zwar lächelnd, zog allerdings noch ein fünftes Kunai hervor.
„Das war gut. Nochmal!“ Und schon drehte sich die Chuunin wieder im Kreis und Metall surrte durch die Luft. Während Itoe weiter an ihrem Apfel nagte, hetzte ihre Schülerin durch die Bäume und schlug sich wahrlich nicht schlecht. Sie verlor nicht einmal Zeit im Vergleich zum ersten Versuch und das trotz des zusätzlichen Kunai – unter den angekündigten zehn Sekunden blieb sie aber trotzdem nicht, weshalb sie noch eine dritte Runde absolvieren musste.
Diese allerdings schaffte sie in ganzen neun Sekunden und als der sie herbeitragende Windstoß samt Blätterregen abgeflaut war, lächelte Itoe nur noch etwas breiter.
„Sehr gut. Für dein Alter bist du wirklich verdammt schnell. Deutlich schneller als ich es war.“, sagte Itoe und verstaute dabei ihre Wurfwaffen wieder an deren angestammtem Platz. Eine Sache war Itoe allerdings aufgefallen, als sie das Mädchen beobachtet hatte: Sein Verhalten am Wasser. Kumiko hatte stets große Sprünge oder den Weg über Steine dem direkten vorgezogen. Dafür gab es eigentlich nur eine Erklärung und die wollte Itoe so gar nicht in den Kopf passen. Ein so trainingsfixierter Mensch würde doch wohl eine Grundlage wie den Wasserlauf nicht vergessen haben? Man konnte noch so schnell und noch so stark sein, wenn sich sein Gegner schlichtweg auf einer Pfütze verstecken konnte war das mehr als nur etwas peinlich.
„Bevor wir weiter machen, muss ich dich aber noch was fragen, Kumiko-kouhai: Beherrscht du den Wasserlauf?“
 

Michiyo Kumiko

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Ihr Senpai sah nicht so aus, als hätte er ihr Ergebnis erwartet. Allerdings sah die Überraschung in Itoes bleichen Augen nicht unbedingt negativ aus, soweit Kumiko das mit ihrer beinahe im Minusbereich rangierenden Menschenkenntnis ausmachen konnte, was durchaus noch mehr als genug Raum für Spekulationen bot. Ob sie die Zehn-Senkunden-Marke überwunden hatte, ließ sich ihre Hobbylehrerin nicht anmerken, es kam schlicht noch ein weiteres Messer dazu, begleitet von der Aufforderung, es gleich noch mal zu versuchen – selbes Zeitlimit! Gerade in dem Moment, in dem Itoe die Kunai wieder warf, fiel der Blondine K-L-U-K-erweise auch mal ein, dass sie sich nicht auf ein Startsignal oder einen entsprechenden –zeitpunkt geeinigt hatten, mit dem sie die Zeit effektiv messen konnten, was ihren Drang, abzuwarten, bis alle Kunai wirklich in der Luft waren, ziemlich lächerlich aussehen ließ. Mit dem Verzug, den diese Gedankengänge in ihrer Rübe halt brauchten, hastete sie dem ersten Messer noch in der Luft befindlich hinterher, um es zu erwischen. Dieses stellte kein Problem dar, aber wegen der vergeudeten Zeit zu Anfang, ging ihr das Zweite im Flug durch die Lappen, wodurch die Taijutsuka gezwungen war eine Schleife zu laufen und noch mehr wertvolle Apportierzeit zu verpulvern – auch dieses Mal verfehlte sie ihre Marke um zwei Sekunden, aber der Weg, so war Kumiko-chan völlig klar, war richtig – nächstes Mal würde sie es definitiv schaffen! Beim dritten Versuch sah die Sache schon viel besser aus: Das Erste Kunai wurde quasi im Volley aus der Luft gepflückt, genau wie das zweite. Dieses Mal war es das dritte Messer, das sie nicht mehr erreichen konnte. Zum Glück hatte sie damit gerechnet und musste deshalb nicht erst viel Zeit aufwenden, um ihren Kurs zu ändern. Letzten Endes konnte sich das Ergebnis sehen lassen, schließlich war es ihrem Senpai sogar ein Kompliment wert, das es fertig brachte, Kumiko einen verlegen zuckenden Mundwinkel abzuringen – sie rechnete damit, dass gleich noch ein dickes „Aber“ kommen würde... und es kam!
Ausgerechnet die Achillesferse des Blondchens wurde jetzt überdeutlich auf den Tisch gepackt, aber was wäre ein Training, wenn man um genau dieses Thema einen Bogen machte? Einen Moment stand in ihrer hohlen Rübe die Frage im Raum, ob sie sich jemals wieder in Shiro würde blicken lassen können, wenn sie jetzt ihren größten Grundlagenschwachpunkt lang und breit auspackte, bis sie letztendlich zu dem Schluss gab, dass sie eh keine Wahl hätte, wenn sie nicht gleich das Blaue vom Himmel lügen wollte. »Nein, ich habe das Gefühl, dass mir das Lernen von Techniken mit Chakrafinesse sehr viel schwerer fällt, als Anderen, senpai. Tatsächlich habe ich bereits um das Kai zu lernen fast einen vollen Monat benötigt.« Obwohl sich hier nur schwerlich von Chakrafinesse sprechen ließ, wenn man das Kai meinte. Innerlich wappnete sich die Blondine gegen so ziemlich alles, was sich zwischen einem zu Boden klatschenden Unterkiefer Itoes bis hin zu einem wahnsinnigen Gelächter bewegte, wobei sie ihren Senpai betont ausdruckslos ansah, was hoffentlich als Professionalität aufgefasst wurde.
 

Hyuuga Itoe

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Es wurde Gelächter erwartet? Lockere Unterkiefer? Witze und Sticheleien? Kumikos Menschenkenntnis war wohl wirklich nicht die Beste. Statt all den eben aufgezählten Dingen lächelte Itoe nämlich mal wieder einfach nur freundlich und legte dem jüngeren Mädchen eine Hand auf die Schulter. „Halb so wild. Ich kenn viele, die Probleme damit haben, ihr Chakra in die richtigen Bahnen zu lenken. Geht sogar den meisten Taijutsuka so. Nur darfst du nicht zu viel Zeit darauf verwenden, deinen Körper bis an seine Grenzen zu stählen, wenn du dabei die Grundlagen vergisst.“, begann Itoe zu erzählen und führte Kumiko langsam in Richtung Wasser, drückte ihr dabei jedoch noch einen Apfel in die Hand und gönnte sich selbst ebenfalls noch einen weiteren.
„Zu dem Thema kann ich dir ne kleine Geschichte erzählen. Ich weiß nicht ob du ihn mal kennen gelernt hast – Matsuo Ryoichi. Begnadeter Taijutsuka, wirklich. Hat mit meinem Jyuuken ohne Probleme auf einem Level gekämpft und das mit nur einem Auge – verdammt zäher Kerl. Nun ja, wir beide haben auf unserem ersten Chuuninexamen zusammengearbeitet. Letzten Endes haben wir uns an einem riesigen See wiedergefunden, auf dem unser Ziel gemütlich in einem Boot saß. Ryoichi meinte, einfach auf dieses Boot springen zu müssen. Den Rest des Examens hat er dann damit verbracht, wieder an Land zu paddeln. Der erste und einzige Chuunin den ich kenne, der keinen Wasserlauf konnte. Er konnte sich nicht einmal an einem Baum festhalten. So, ich sagte doch, dass er mit mir immer auf einem Niveau gekämpft hat – sobald ich aber von diesen beiden Schwächen wusste, konnte ich sie ausnutzen und mit ihm machen, was ich wollte. Zumindest bis ich ihm beides beigebracht habe.“, erzählte Itoe gut gelaunt und schwelgte dabei ein wenig in den alten Erinnerungen.
„Ich will damit sagen, dass du überdurchschnittlich schnell und damit den meisten Shinobi einen Schritt voraus bist – und das ist gut so. Allerdings kannst du auch nur so stark sein wie deine größte Schwäche. Deshalb ist es für uns Taijutsuka auch so wichtig, uns gegen Genjutsu verteidigen zu können. Der Wasslerauf hingegen ist noch grundlegender und deshalb machen wir mit deinem Training nicht weiter, bis du ihn nicht kannst.“ Erschreckende Worte? Würde Itoe etwa abhauen und die arme Genin aufgelöst hier im Wald zurücklassen? Nicht doch, so viel dürfte sogar Kumiko herausgehört haben. Nun würde es Nachhilfe im Kontrollieren von Chakra geben! Inzwischen waren die Beiden am Rande des kleinen Sees angekommen.
„Du sagtest, du hast mit der Kontrolle deines Chakras Probleme?“ Itoe hatte die Befürchtung, dass Kumiko das Kai mehr oder weniger alleine gelernt hatte. Wenn man nämlich eh schon Probleme hatte und einem dann nicht einmal gesagt wurde, wie man es besser machen konnte, saß man tief in der Scheiße. „Da kann ich dir helfen. Ein paar Stunden, dann kannst du Jesus spielen, klar? Erst einmal zu den Grundlagen. Um überhaupt erst auf dem Wasser stehen zu können und nicht direkt hindurch zu fallen, musst du die Oberfläche auf der du stehst verstärken. Statt wie beim Baumlauf dich mit deinem Chakra an einer Oberfläche fest zu krallen, lässt du es in das Wasser hinein fließen. Gerade genug um darauf stehen zu können, aber nicht zu viel um das Wasser unruhig zu machen. Fangen wir an!“
Itoe erklärte dem Mädchen noch, wie sie selbst die Chakrakontrolle gelernt hatte, gab ihr einige Tipps und Tricks weiter, die sie selbst einst von ihrem Vater bekommen hatte als sie fünf Jahre alt war („Chakra ist wie Wasser, konzentriere dich zu erst nur auf die Schleusen und nicht auf das Wasser selbst, wenn du es lenken möchtest.“) und unterstützte Kumiko mit aufmunternden Worten. Fehlschläge konnten vor allem bei so engagierten Personen sehr, sehr weh tun und die Hyuuga hatte sich fest vorgenommen, dass die Genin an diesem Tag mit einigen Fortschritten nach Hause gehen würde.
Also saß die junge Frau mit den weißen Augen auf einem Stein im Wasser und mampfte rote Äpfel. *Es gibt schlimmeres, oder?*, dachte Itoe, als Kumiko ein weiteres Mal ins kühle Nass plumpste.
„Zu viel!“
 

Michiyo Kumiko

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Obwohl Itoe nicht so reagierte, wie sie es befürchtet hatte, beruhigte es Kumiko nicht im Mindesten, dass es scheinbar vielen Taijutsuka mit ihrem Chakra ähnlich ging, vermutlich la die fehlende negative Reaktion ihres Senpais entweder an einem ganzen Haufen Mitleid, oder aber daran, dass ihr Gegenüber das volle Ausmaß Kumiko-chans Unvermögens noch nicht kannte. Ob sich daran etwas änderte – im Positiven oder im Negativen – würde sch schneller zeigen, als ihr lieb sein konnte, denn mitten in der überraschend verständnisvollen Reaktion wurde sie quasi in Richtung des Sees dirigiert. Ob der Apfel, den sie in die Finger gedrückt bekam, daran etwas ändern konnte, war dringend zu bezweifeln, aber immerhin eine gut gemeinte Geste. Während das Mädchen also den Apfel anstarrte, um herauszufinden, was sie damit jetzt anstellen sollte, schüttelte sie andeutungsweise den Kopf, als der Name Matsuo fiel – sie hatte diesen Namen nie gehört, sollte sich aber den Tönen nach, die Itoe nach ihm warf vielleicht mal schlau machen, ob er ihr nicht vielleicht auch noch das Eine oder andere zeigen konnte. Jetzt aber musste sie sich damit abfinden, dass sie sich Meter für Meter einem See näherte, auf dem sie bald herumlaufen sollte, als wäre das gar nichts und dass ihr rein gar nichts einfiel, um aus dieser Sache wieder heraus zu kommen – was Itoe ihr jetzt in genau diesem Augenblick auch wieder sehr klar machte.
Am See angekommen, vollzog sich ein, aus ihrer Sicht ziemlich abrupter Themenwechsel, der die Taijutsuka nicht im geringsten beruhigte. Auf die Nachfrage hin, ob ihr Problem mit der Kontrolle ihres Chakras noch akut sei, nickte sie knapp und erwischte sich alsdann dabei, dass sie sich mit der Frage aufhielt, was denn ein Jesus sei. Die Frage wurde hastig beiseite geschoben; dafür war später auch noch Zeit genug. Jetzt lauschte das Mädchen erst einmal den Erklärungen ihres Senpai und beschäftigte sich innerlich mit solchen Worten wie Auftrieb, Oberflächenspannung und dergleichen. Einige Ratschläge ihres Gegenübers wurden auch gleich abgespeichert, obwohl sie als Handlungsorientiertes Mädchen damit reichlich wenig anfangen konnte – und dann kamen die ersten Versuche; Mit einer ganzen Menge Sorgfalt wurde Chakra an den Füßen gesammelt und gleichmäßig abgegeben. Schon der erste Schritt zeigt ihr, dass die Herangehensweise, ihre Körperenergien als eine Art Turbine zu nutzen einfach mal völlig falsch waren. Mit hohem Druck würde sie hier erstaunlich wenig zurande bringen, also musste sie das irgendwie anders machen. Der nächste Versuch eines ersten Schrittes lief schon besser, zumindest wenn man es als Fortschritt betrachten konnte, dass das Wasser unter ihr nicht gleich anfing, dampfend vor sich hin zu blubbern. Stattdessen schien es ihrem Fuß einfach auszuweichen, bevor es denn etwa auf Knöchelhöhe darüber zusammenschlug; Fehlschlag! Es zog noch eine gute Viertelstunde ins Land in der sich keinerlei Fortschritte feststellen ließen, Kumiko es also nicht schaffte, auch nur einen Fuß auf die Wasseroberfläche zu setzen, und dafür zu sorgen, dass ebendieser Fuß auch wirklich AUF dieser Oberfläche blieb. Aufgeben? AHAHAHAHAHAAAA... Nein!
Aber irgendwann sank sie mit ihrem inzwischen ziemlich durchweichten rechten Fuß nicht mehr im Wasser ein – zumindest nicht sofort und zog gaaaaaanz vorsichtig den Linken auch noch nach, der sie allerdings überforderte und letzten Endes dafür sorgte, dass sie eben doch wieder unterging. Unterschied zu ihren ersten Versuchen war eindeutig, dass sie jetzt mit beiden Füßen einsank und folglich das Gleichgewicht verlor... mit einem lauten *Platsch* landete der Rest der Blondine unausweichlich auch im kühlen Nass, sodass ob der fehlenden Wassertiefe lustigerweise ihre allerwertesten vier Buchstaben trocken aus dem Wasser ragten. Von dem überraschten »HN!«, das sie unter Wasser ob der überraschenden Nässe ausstieß, war oben selbstverständlich nichts zu hören – von da sah es gewiss nur lustig aus, dass ihr Popöchen als einziges wie eine Insel aus dem Wasser ragte. Jedenfalls zog Kumiko sich nach wenigen Momenten des erzwungenen Entspannungsbades wieder aus dem Wasser, um gleich den nächsten Versuch zu starten. Kaum, dass ihre Rübe wieder über der Wasseroberfläche war, musste sie sich anhören, dass sie „zu wenig!“ Chakra benutzt hatte. Was folgte waren durchmischte Versuche, die allesamt scheiterten, wobei sich die Gründe dafür erstaunlich weit verteilten: Mal benutzte sie zu viel, und wenn sie dann nur eine Nuance weniger Chakra nutzte, war es dann plötzlich wieder viel zu wenig. Interessant wurde es immer dann, wenn es mal umgekehrt war, denn dann wurde sie jedes mal davon überrascht, dass das Wasser unter ihren Füßen förmlich explodierte... also irgendwas machte Kumiko falsch. Ein – zweimal hatte es schon beinahe für einen Schritt gereicht, aber dann hatte sie entweder mitten in der Gehbewegung die Konzentration verloren oder aber vergessen ihr Chakra dem verlagerten Gewicht anzupassen und folglich wegen der punktuellen Belastung einfach langsam aber unaufhaltsam einsank. Ihr vermutlich lustigster Fehler aber war wohl der, dass das Mädchen es beinahe geschafft hatte, einen Schritt AUF dem Wasser zu tun, aber vergessen hatte, in dem Fuß, der den Schritt tun sollte, auch etwas Chakra zu konzentrieren. Das Ergebnis war, dass Kumiko-chan mit einer fließenden Bewegung und einem schlichten *blubb* im Wasser verschwand – dass es möglich war, auf dem Wasser zu gehen, wusste sie ja, aber so langsam beschlich sie das Gefühl, dass es ihr nicht bestimmt war, diese Technik zu erlernen.
 

Hyuuga Itoe

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Zugegeben, Itoe konnte sich das ein oder andere Prusten dann doch nicht verkneifen. Es sah einfach viel zu komisch aus, wie Kumiko sich auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen ins Wasser legte. Kopfsprung, Bauchplatscher, gestolperte Schraube – alles war dabei und eins sah besser aus als das andere. Itoe fühlte sich fast schon ein bisschen schlecht, wie sie so nichtstuend da saß, dem Mädchen zusah und dabei einfach nur kaute, während es immer und immer wieder hinab ins kühle Nass sank.
Doch Kumiko war bei weitem nicht so schlecht, wie sie sich das einredete. Sie hatte es zumindest schon einmal geschafft, dem Wasser einen Hauch von Halt zu geben – sonst wären diese ganzen Missgeschicke auch gar nicht möglich gewesen. (Als Kumikos Hinterteil herausguckte, hatte die Hyuuga fast ihren Apfel darauf geworfen, es dann aber in letzter Sekunde doch noch sein lassen)
Itoe überlegte hin und her, wie sie dem Mädchen unter die Arme greifen konnte. Chakra konnte sie nicht für sie steuern und Worte würden sie auch nur so weit bringen. Prinzipiell hatte Kumiko ja verstanden, was sie machen musste. Nun hatte sie es nur noch umzusetzen. Doch was, wenn sie genau das gar nicht konnte? Ein ungutes Gefühl beschlich Itoe. Sollte die Genin den Wasserlauf nämlich nicht meistern können, so hätte sie schon in ihrer allerersten Aufgabe als Lehrerin versagt. Voll und ganz und ohne es irgendwie schönreden zu können. Und da kam Itoe auf eine Idee – sie wollte Kumiko unter die Arme greifen. Na, wieso tat sie genau das nicht einfach?
Nachdem das Mädchen schon wieder in einer merkwürdigen Drehung ins Wasser geplatscht war, spürte sie zwei starke Arme um ihre Taille, die sie wieder empor zogen. Itoe veränderte ihren Griff und die arme Kumiko konnte nun sehen, dass sie von Itoe unter den Achsel gehalten wurde, damit sie nicht wieder zurück ins Wasser plumpste.
„Bevor du gehen lernst, musst du erst einmal stehen können. Ich halte dich so lange, bis du ein Gefühl dafür bekommen hast, wie viel Chakra du ins Wasser leiten musst.“, sagte sie und korrigierte eben die Höhe, damit Kumikos Füße sanft die Wasseroberfläche striffen. Die Besitzerin dieser Füße konnte übrigens sehen, dass sich einige dicke Adern über Itoes Gesicht zogen, denn sie beobachtete den Chakrakreislauf des Mädchens genau, damit sie ihr sagen konnte, wann sie zu viel und wann zu wenig Chakra in ihre Füße leitete.
So begann der lange und steinige Weg des Korrigierens aka („Zu viel, immer noch, noch ein bisschen weniger – das war zu viel, wieder ein bisschen mehr, etc.“), nur um Kumiko immer mal wieder mit etwas mehr Druck aufs Wasser zu lassen, damit sie ihr Gewicht auf dem Wasser spüren konnte.
Dass sich die prinzipiell distanzierte Kumiko bei dieser komischen Übung etwas unwohl fühlen konnte, daran dachte Itoe in dem Moment gar nicht. Sie wollte dem Mädchen etwas beibringen, also wurde es festgehalten. So einfach war das!
Duh.
 

Michiyo Kumiko

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Es war einfach zum kotz- übergeben! Mal passierte einfach gar nichts und dann wieder explodierte irgendwann einfach spontan die Wasseroberfläche, ohne, dass sie wirklich wusste, woran das lag – aber es endete immer damit, dass Kumikos Versuche, ausnahmsweise mal trocken zu bleiben, zum Scheitern verdammt wurden. Das Mädchen scheiterte... wieder... und wieder... und wieder und es war verdammt noch mal verdammt demotivierend, aber sie sah sich in der Verpflichtung, ihren Senpai nicht enttäuscht wieder nach Hause schicken zu müssen, weil sie gerade rein gar nichts auf die Reihe bekam, so schleppte sie sich mit zunehmend weniger Elan und ständig ansteigendem Unmut von Versuch zu Versuch, bis sie irgendwann einfach unter den Armen gepackt und hochgehoben wurde, was sich für Kumiko nicht nur ungewohnt, sondern auch ziemlich seltsam anfühlte und man ihr auch problemlos einen Augenblick lang SEHR deutlich ansah. Dabei war es weniger das Bild, das sie gerade in der Realität abgeben musste, das ihre Überraschung auslöste, sondern die Erinnerung daran, wann sie das letzte Mal so gehalten wurde...
Kaum zu glauben, dass das jetzt fast zehn Jahre her sein müsste, als sie mit ihrer damals noch intakten, beziehungsweise emotional noch vorhandenen Familie in dem einzigen Urlaub war, an den sie sich erinnern konnte. Wie der Berg hieß, wusste das Blondchen inzwischen nicht mehr und auch der Name des günstigen aber Kinderfreundlichen Berghotels ohne Gorillas hatte sie damals nicht interessiert. Sie erinnerte sich aber sehr wohl daran, dass sie nicht einen einzigen Tag entspannt im hotel verbracht hatten, sondern täglich in relativer Frühe aufbrachen. Der Höhepunkt des Urlaubs war das „besteigen“ des namenlosen Berges, was sich dank eines breiten Touristenweges als nicht all zu beschwerlich herausstellte und ihren Vater aber dennoch vor eine große körperliche Herausforderung stellte. Trotzdem war er es, nicht Minako, der sich das Bonde knuddelknäuel krallte und sich ganz auf die Spitze der Aussichtsplattformwagte, wo er die kleine Fee einfach vor sich hielt und mit der damals noch ziemlich kleinen Kumiko wettete, wer von beiden es wohl eher schaffte, eine Lawine auszulösen... Dass das keine gute Idee war, fand Minako-san übrigens auch, aber das tut ja nichts zur Sache... Jedenfalls stieg in der inzwischen dreizehnjährigen Kumiko-chan in diesem Augenblick genau jenes Bild hervor, das sich nur schwerlich wieder lösen ließ. Selbst, als Itoe ihr den dezenten Hinweis gab, das mit den Schritten vielleicht erst später zu versuchen, schaffte sie es noch nicht, in ihrem »Hai…« die übliche, emotionale Distanz mitzugeben, die ihr eigentlich schon fast als Markenzeichen durchging. Stattdessen hörte sogar die Taijutsuka selber den Hauch von Bitterkeit in ihrer Stimme, was Itoe hoffentlich nur als Zeichen der Motivationslosigkeit auslegen würde – das war ihr irgendwie noch lieber, obwohl es ihr höchstwahrscheinlich als ziemlich untypisch ausgelegt würde. Zunächst formten sich ihre Lippen zu einer schmalen Linie, bevor sie ihre Konzentration wieder auf das Wasser unter sich lenkte.
Irgendein System gab es scheinbar nicht, was das funktionieren des Wasserlaufs anging, denn mal benutzte sie zu wenig, dann wieder zu viel, und dann war es plötzlich einen Moment lang genau richtig, obwohl es wenige Augenblicke noch viel zu viel oder zu wenig hätte sein müssen, sie begriff es einfach nicht – oder aber sie schrammte einfach immer nur Haarscharf auf genau der richtigen Chakramenge vorbei und traf sie nur nie so ganz richtig. „Schnell“ wechselte sie also ihre Vorgehensweise dahingehend, dass sie ihr ständiges vor und zurück einstellte und Mini-Merkelschrittchen machte, um sich der optimalen Chakramenge anzunähern – jetzt hatte sie ja die Zeit. Trotzdem brauchte es noch ein wenig, bis sie endlich einen Fortschritt bemerkte: Widerstand unter ihren Füßen!
 

Hyuuga Itoe

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Naaaaaaan ts'ngonya ma bakithi baba...
Diese Haltung war nicht nur für Kumiko ein wenig ungewohnt, so viel konnte man glauben. De facto hatte Itoe bisher noch nie jemanden so gehalten, Kumiko besaß also sowohl einen kleinen Vorteil, als auch ein Privileg was das Schluchten-Gehänge anging. Der Ausdruck auf dem Gesicht der Genin konnte zwar einerseits belustigend sein, andererseits ließ er Itoe auch an ihrem ganzen Vorhaben zweifeln. Hatte sie hier die richtige Methode gewählt? War sie eigentlich dazu geeignet, das Mädchen zu unterrichten? Für die Hyuuga war dieser Wasserlauf eine Beweisprobe, der sie sich selbst genauso unterziehen musste wie Kumiko.
Was jedoch deren Markenzeichen betraf („Hai!“), wurde dieses von Itoe nicht einfach nur wie etwas Motivationslosigkeit aufgefasst. Natürlich, ganz ausschließen konnte Itoe das in dieser einen, winzigen Sekunde auch nicht, doch hatte die Hyuuga in ihrem Leben schon so viele niedergeschlagene, müde und schlecht gelaunte Menschen reden gehört, dass sie zumindest dafür ein bisschen Gespür entwickelt hatte. Dieses „Hai!“ war nicht einfach nur motivationslos sondern... fast schon traurig? Böse Erinnerungen an vergangene Zeiten? So oder so war sich Itoe nicht sicher und beschloss, die Sache nicht weiter zu verfolgen. Sie ordnete Kumiko nicht in die Schublade Mensch ein, die gerne über persönliche Probleme oder Stimmungsschwankungen sprach. Da konzentrierte man sich lieber weiter auf den Wasserlauf und bemühte sich, das Mädchen nicht noch unwohler zu machen als es eh schon war.
Die richtige Menge an Chakra, die benötigt wurde um auf dem Wasser zu wandeln, war wirklich ein sehr, sehr schwer zu erfassen. Es spielten so viele Faktoren eine Rolle, dass selbst Itoe nicht einfach eine fixe Menge angeben konnte. War das Wasser still oder aufgewühlt, wie viel Salz konnte man darin finden, wie schwer war man und wie war eigentlich das eigene Gewicht verlagert? Das Ziel war es demnach, die komplette Mengenregulation in das Gefühl übergehen zu lassen. Und das passierte nur durch lange, lange Übung – die konnte aber erst absolviert werden, sobald Kumiko die Grundlagen beherrschte. Diesen Grundlagen kam sie übrigens immer näher, bis sie irgendwann Halt unter den Füßen spüren dürfte. Itoe schlich ein stummes Lächeln auf die Lippen.
Die Hyuuga lockerte ihren Griff immer weiter. Die Genin dürfte davon wohl kaum etwas mitkriegen, so sehr war sie auf ihr eigenes Chakra konzentriert. Als Itoe ihre Hände letztendlich komplett von Kumiko löste und zwei Schritte zur Seite ging, stand das junge Mädchen ganz alleine auf der durchsichtigen, blauen Oberfläche und konnte die Fische beobachten, die langsam ihre Bahnen zogen.
„Siehst du? Das Schwierigste ist geschafft. Versuch dich an ein paar Schritten!“, sagte Itoe fröhlich. Kumiko hatte das Prinzip nun verstanden und ihrem Körper beigebracht, der Rest sollte also relativ flott über die Bühne gehen – bis es ihr in Fleisch und Blut übergehen würde, waren es natürlich noch einige Tage oder Wochen.
Das Wichtigste war aber, dass Itoe ihr Selbstvertrauen nicht verloren hatte. Sie konnte dem Mädchen etwas beibringen und da sie nun die Bestätigung dafür hatte, hielt die beiden Kunoichi ja eigentlich nichts mehr auf... oder?

[out: Nochmals entschuldigung für die Wartezeiten! Böses Itoe, böses, böses!]
 

Michiyo Kumiko

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Warum, fragte sich Kumiko, sah das bei anderen immer so verdammt leicht aus? Sie hatte zwar Fortschritte gemacht, aber dennoch erforderte es beinahe die Gesamte Aufmerksamkeit des Mädchens, sich den Fluktuationen der Wasserkonsistenz anzupassen – folglich dauerte es ziemlich lange, bis sie merkte, dass der Löwe nicht mehr präsentiert wurde, die Patschehändchen ihres Senpai waren verschwunden. Dass sie das überhaupt bemerkte war nicht ihrer Restaufmerksamkeit geschuldet, sondern der Tatsache, dass Itoe so nett war, ihr das lingual auch mitzuteilen. So hätte Kumiko beinahe aufgehört, die Wasseroberfläche zu hypnotisieren um sich oberhalb der Wasserlinie zu halten und wäre folglich um ein Haar mangels Chakraausstoß doch wieder in den See geplumpst. Mit einer wohltuenden Wärme im Brustbereich, die den Wehmut der kürzlichen Erinnerung davon schwemmte, nickte Kumiko-chan ganz vorsichtig, als könnte das schon ausreichen, die Konzentration – und sie selber damit ins Wasser – fallen zu lassen. Mit einem »Ähm, Hai.« wandte sie sich allerdings schnell wieder dem Wasser unter ihren Füßen zu. Irgendwie versuchte sie ein Gefühl dafür zu kriegen, wie sie das anstellen sollte, oder sich zumindest eine Art Schablone für die nötige Chakramenge zurechtzulegen, damit ihr Versuch, ein paar Schritte zurückzulegen hoffentlich nicht in einem Desaster endete.
Ganz Vorsichtig lehnte sich die Blondine mal ein wenig nach links, dann wieder ein wenig nach Rechts und versuchte dabei, selbstverständlich mindestens ebenso vorsichtig mit der Chakraverteilung unter ihren Füßen zu spielen. Ihre Fortschritte, sofern sie überhaupt wieder welche machte, gingen nur sehr langsam vonstatten, zumal sie die Konzentration des Aufrechthaltens des Wasserlaufes noch nicht gewohnt war. Baumlauf war da schon eine andere Kategorie gewesen: Sie hatte eine feste, physikalische Fläche die nicht ständig unter ihr herum waberte und seine Festigkeit hin und zurück änderte gehabt und musste sich nicht in jedem Moment neu anpassen, das war absolut neu und erforderte einiges an Aufmerksamkeit von der nicht mehr ganz so kleinen Taijutsuka. Nachdem Kumiko glaubte, endlich so etwas wie ein Gespür für die Verteilung bekommen zu haben, hob sie ganz langsam einen Fuß, um tatsächlich einen Schritt zu machen. Selbstverständlich war auch hier das Risiko mit einem lauten Platschen in die Wassermassen zu stürzen vorhanden, aber es sah soweit gar nicht schlecht aus. Ihr angehobener Fuß wurde in einer beinahe mechanisch wirkenden Bewegung nach vorn verlagert und vorsichtig wieder aufgesetzt, wobei die Chakrazufuhr selbstverständlich wieder angepasst wurde.
Der erfolgreich gemachte Schritt ermutigte sie dazu, gleich noch einen versuchen; Schwierigkeit hierbei war, dass sie das ganze Spielchen jetzt spiegelverkehrt machen durfte, was ja schließlich auch eine Herausforderung für sich war. Zwei – drei mal wäre von dem Mädchen im Sichtbaren Spektrum lediglich noch die Blonde Mähne übrig geblieben, während sich der Rest von ihr auf Tauchstation begeben hätte, aber letzten Endes ging es dann doch noch mal gut – also trocken – für sie aus. Zur Probe, ob sie das Prinzip auch wirklich verstanden hatte, machte sie gleich noch einen dritten Schritt und einen vierten und fünften, sechsten und siebten, bis sie wirklich überzeugt war, dass es auch wirklich klappte. Erst dann wandte sie sich ihrem Senpai zu: »Senpai, ich denke, ich habe das Prinzip jetzt verst-« *blubb* ... mit einem leisen blubbern versank das Mädchen, so kerzengerade, wie es gestanden hatte, sang und klanglos im See und hinterließ bestenfalls ein leichtes Kräuseln auf der Wasseroberfläche. Der Weg zum Ufer wurde ohne Schamgefühl schwimmend zurückgelegt, wo sie die Aussage, die zu treffen sie im Begriff gewesen war, revidierte: »Aber es lässt sich mutmaßen, dass ich eventuell noch an meiner Konzentrationsfähigkeit arbeiten muss.« Der trockene Tonfall der Taijutsuka ließ der Annahme, es handele sich um Sarkasmus außerordentlich viel Raum. Aber immerhin hatte sie ein paar Schritte getan, das war ein Spürbares Ergebnis!
 

Hyuuga Itoe

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Laut lachend klatschte Itoe in die Hände. Kumiko zog sich gerade am Ufer des Sees aus dem Wasser und die Hyuuga gesellte sich zu ihr.
„Gut gemacht. Wie du siehst, ist deine Chakrakontrolle zumindest vorhanden. Nicht ausgeprägt vielleicht, aber vorhanden. Du wirst zwar noch eine Weile üben müssen, aber das sollte kein großes Problem für dich sein, oder?“ Nein, vor zusätzlichem Training scheute Kumiko sich bestimmt nicht. Itoe hatte aber die Befürchtung, dass die Blondine regelmäßig ins Wasser plumpsen würde, weil sie sich mit ziiltrionen Gewichten beladen musste. Mit den Schultern besah sie sich ihre Schülerin und musste feststellen, dass diese komplett durchnässt war. Ja, schon gut, das war jetzt nichts wirklich neues und hätte man auch voraussehen können, die Hyuuga realisierte das aber erst in diesem Moment.
„Kumiko-kouhai, ich weiß jetzt wie schnell du bist und dass du... bald die nötigsten Grundlagen beherrscht – Kai, Baum- und Wasserlauf – ich wollte jetzt eigentlich ein bisschen von deiner Nahkampftechnik sehen, aber du bist pitsche nass. Hast du Klamotten zum Wechseln dabei? Ich möchte nicht, dass du krank wirst. Ansonsten kann ich dir einen meiner Kimonos anbieten, ich habe immer Ersatz dabei.“, erklärte Itoe. Schriftrollen waren womöglich die schönste Erfindung der Shinobiwelt und konnten auf Reisen sogar einen ganzen Kleiderschrank ersetzen. Der Traum einer jeden Frau! Die Hyuuga legte die wertvolle Fracht also einfach auf den Boden und drehte dem jüngeren Mädchen den Rücken zu. Genauer gesagt begab sie sich erneut auf den See hinaus, denn während Kumiko sich neu einkleidete kümmerte sich Itoe um ein gutes Essen. Nein, keine Äpfel.
Viel eher hatte die junge Frau ein starkes Bedürfnis nach Fisch bekommen, nachdem sie so lange über ihnen gestanden war. Daher wurde der Ärmel hochgekrempelt, in die Knie gegangen und gewartet. Kurze Zeit und zwei ruckartige Bewegungen später kehrte Itoe mit zufriedenem Gesicht und zwei frisch erlegten Bachforellen zurück ans Ufer und verstaute die toten Tiere in einem kleinen Steinkreis im Wasser, damit sie frisch blieben bis die Kunoichi mit ihrem Training fertig waren.
„Wann immer du bereit bist, Kumiko-kouhai.“, sagte Itoe und begab sich in Kampfstellung. Sie war verdammt neugierig. Ob man ihr das ansah?
 

Michiyo Kumiko

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Schön! Itoe schien zufrieden zu sein und auch der abschließende Patzer wurde geflissentlich ignoriert, einfach wunderbar, dann konnte es ja weiter gehen. Ein kurzes Resümee, das ihr bestätigte, noch ein wenig an ihrer Technik feilen zu müssen, während die Möglichkeit, sie anzuwenden bereits vorhanden war. Sie aufrecht zu halten und sie später irgendwann hoffentlich auch mal instinktiv und nebenher einzusetzen erschien Kumiko noch wie in ziemlich weiter Ferne, aber man konnte es nicht wissen, bis man es ausprobiert hatte, nicht? In unsteter Erwartung eines weitergehenden Trainings sah sich das Mädchen dem abschätzenden Blick ihres Senpai ausgesetzt – hätte sie gewusst, dass einzig die Vorstellung, dass die Blondine, die gerade mehrfach ins Wasser geplumpst war, gerade nass sein müsste, in Itoes Kopf herumgeisterte, wäre ihre Augenbraue sicherlich in ungeahnte Höhen gewandert, aber sei es, wie es sei. Auf jeden Fall wurde die Nachfrage, ob die Kouhai Wechselkleider bei sich trug mit einem Lösen der Lederschnalle beantwortet, die jene, die sie gerade trug an Ort und Stelle hielt. Schamgefühl? Ahahahaa~ Wofür? Dass Itoe sich umdrehte, registrierte Kumiko und beachtete es nicht weiter, während langsam Kleidungsstück für Kleidungsstück inklusive Unterwäsche auf einem improvisierten Haufen landete, der fix in einem Kleiderschranksiegel landete, nachdem sie aus selbigem einen anderen Haufen Klamotten befreit hatte, der bezeichnenderweise außer seiner Trockenheit von dem alten, tropfend nassen Set nicht zu unterscheiden war – spricht doch für ihre Ansprüche, was ihr Äußeres angeht, nicht?
»...« Schnell aber gründlich überprüfte das Mädchen den Sitz der Kleider und die Funktion der haltenden Schnallen, um keine unangenehmen Missgeschicke während der nächsten Trainingsphase erleben zu müssen. Während sie das tat, blieb ihr Blick beständig auf das Kleidungsstück aus dem tiefsten Kreis der Unterwelt geheftet, das ihr von ihrem Senpai angeboten worden war... Kimono... Bei dem bloßen Gedanken daran, in so einem zwickenden, einengenden Teil trainieren zu müssen, wurde ihr schon ein bisschen anders – nicht zuletzt, weil sie es immer verabscheut hatte, sich zu Neujahr jedes Mal in so ein Teil zwingen zu müssen. Aber vielleicht ging sie ja auch einfach mit der falschen Attitüde an die Sache heran – vielleicht... ganz vielleicht war es ja nur halb so schlimm, nicht richtig atmen zu können und sich dank eng eingepackter Hüften nicht mehr richtig bewegen zu können und vielleicht waren die Einschnürungen, die sie beim Training in so einem Teil abbekommen würde ja in echt ein Grund zur Freude... wenn es nach ihr ging, würde sie es nicht erfahren, denn von Masochismus hatte sie zwar schon mal was gehört, aber Gefallen fand sie daran bestimmt nicht.
So würdigte sie den Kimono der Anderen eines letzten Blickes, bevor sie selber Kampfhaltung annahm und wartete... worauf eigentlich? Naja, so genau wusste sie das selber nicht, aber sie hoffte einfach, dass es diesen Moment gab, der ihr sagen würde, dass sie losschlagen konnte, wie es in den Büchern und Filmen auch immer war – und tatsächlich hatte sie urplötzlich das Gefühl, genau jetzt loslegen zu können. Zwar erwartete Itoe ihren Anfang schon, aber so ganz ohne Vorbereitung wollte sie an die Sache trotzdem nicht rangehen – Verletzungsrisiko und so. Entsprechend Vorsichtig sah der Anfang der Taijutsuka aus; keine ausgefallenen Techniken, nichts über-schnelles, einfach ein bisschen Geplänkel zum einstimmen – wobei sich Kumiko-chan herausnahm, langsam aber sicher an dem Einen oder Anderen Schräubchen zu drehen, um irgendwann auch mal an dem Punkt anzukommen, an dem die Sache dann auch mal anstrengend wurde. Irgendwann entschied das Mädchen einfach mal, dass es soweit sicher wäre, das erste Jutsu auszupacken, ihre Wahl fiel auf das Nijū no Tsutsuku, das für den Anfang reichen sollte.
 

Hyuuga Itoe

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Kimonos waren eigentlich gar nicht so schlimm. Klar, in einfachen Trainingshosen hatte man im Normalfall mehr Bewegungsfreiheit, doch für Itoe gehörte dieses Kleidungsstück zur Tradition ihres Clans. Zumal man einen Kimono nicht immer wie einen Kimono trug – die Hyuuga beispielsweise trug sie gerne ein, zwei Nummern zu groß und band sie locker genug um im Kampf nicht eingeschränkt zu sein. Bewegungsfreiheit kombiniert mit einem stilvollen, schönen Äußeren. Nein, daran konnte man wirklich nichts aussetzen.
In jungen Jahren hatte sie selbst aber auch anders gedacht – ganz so wie Kumiko. Selbst ihr Kleidungsstil hatte dem der Genin gegleicht. Lächelnd wandte sich Itoe wieder ihrer Trainingspartnerin zu und nahm Kampfhaltung an.
Die beiden Mädchen sahen sich einige Sekunden an, dann ging es los. Die ersten Angriffe Kumikos waren zögernd und es steckte kaum Kraft dahinter. Der Hyuuga war bewusst, dass dies noch lange nicht das obere Ende Kumikos Fähigkeitskurve darstellen konnte – wenn doch, hätte sie nämlich von dem Mädchen all die Zeit ein komplett falsches Bild gehabt. Itoe ließ die Angriffe auf sie meist ins Leere laufen, lenkte Kumikos Fäuste in eine andere Richtung oder positionierte sich einfach nur so, dass die Genin es sehr schwer hatte, eine gezielte Attacke auszuführen. In dieser Form spielten die beiden einige Zeit miteinander – ein vorsichtiges Abtasten ohne jegliche Gefahr. Zufrieden stellte Itoe fest, dass das Mädchen langsam aber sicher aufzutauen schien. Seine Angriffe kamen schneller und es lag mehr Kraft dahinter. Dennoch hatte die Hyuuga das Gefühl, Kumiko würde sich zurückhalten. Trotzdem blieb sie in der Defensiven und beschränkte sich auf Ausweichen, Blocken und Umlenken.
Irgendwann kam der Zeitpunkt, als die erste Technik auf dem Programm stand – endlich. Kumiko setzte zu einem hohen Seitwärtskick an und ihr Fuß raste auch schneller auf Itoes Kopf zu als diese es erwartet hatte. So oder so hatte sie sich dazu entschlossen, diesen Angriff nicht zu umgehen. Sie wollte sehen, ob sich Kumiko endlich ins Zeug legte. Deswegen wurde der erste, seitliche Tritt mit dem Ellenbogen abgefangen – Schmerzen durchzuckten ihren Arm, jedoch keine allzu großen. Den nachfolgenden Kick gegen ihre Brust fing sie mit ihren Handflächen ab. Auch hier spürte sie den Druck dahinter, doch um ernsthafte Schäden zu verursachen hielt sich Kumiko noch zu sehr zurück. Eine Tatsache, die sich ändern musste.
Nachdem also der Angriff vorüber war, trat Itoe zum ersten Mal in Aktion. Einfache, kraftvolle Schläge wurden gegen Oberkörper und Kopf des Mädchens ausgeführt, die sich sehr schnell von der Frequenz her steigerten. Die Hyuuga ging in einige Drehungen über, baute Ellenbogen und Füße ein und setzte ihrer Gegnerin mit durchschaubaren, aber soliden Attacken nach und nach zu um letztendlich in ein aus der Drehung heraus durchgeführtes Hakke Kusho überzuleiten.
*Zeig mir endlich, was du kannst.*
 

Michiyo Kumiko

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Wie sie es erwartet hatte, konnte Itoe ihrem ersten halbwegs ernsthaften Angriff ohne größere Probleme die Gefährlichkeit nehmen; Das größere Problem bahnte sch erst danach an, denn jetzt musste sich das Blondchen in die Verteidigungsposition zwingen lassen – natürlich gefiel es ihr nicht, aber es war die beste Möglichkeit, herauszufinden, wie weit sie selber gehen konnte... allerdings hätte sich Kumiko schon gewünscht, dass ihr Senpai auf weniger... Anfällige Stellen zielte. Aber das hier war ja schließlich kein Wunschkonzert und– Ach du gute Güte! War das ein Jutsu? Diese Art war ihr völlig unbekannt und dementsprechend viele Rezepte hatte sie auch, um diesem Angriff zu begegnen – also half nur der Versuch, auszuweichen. Urplötzlich löste sich das junge Mädchen von seinem Trainingspartner und versuchte Abstand zwischen sich und die Druckwelle zu bringen, die Ihr Senpai mal eben so erschaffen hatte. Der folgende Angriff der Blondine ließ auf sich warten, denn sie begnügte sich vorerst damit, ihren Senpai berechnend aus einigen Metern Entfernung anzustarren. ’Ist die doof oder so? Wahnsinnig vielleicht?’ War so ziemlich das Erste, was ihr auf die letzte Aktion einfiel. Dann erst spinnte sie den Gedankengang weiter, erinnerte sich an eine recht löwige Situation und den Zweck, den sie erfüllen sollte. ’Reicht es etwa nicht?’ In der Zwischenzeit verzichtete Kumiko völlig darauf zu blinzeln – Zeitverschwendung – und machte sich Gedanken darüber, was von ihr erwartet wurde.
Es dauerte insgesamt fast vier Sekunden, bis sie sich aus ihrer Erstarrung löste, nickte: »... verstehe.« war aber alles, was verbal mit einer Seelenruhe von ihr kam, während sie demonstrativ ihre Armschützer zurechtrückte, ganz entspannt in Kampfhaltung ging und nach wenigen Augenblicken losstürmte: Unterschied? Dieses Mal war Blinzeln ein Fehler, den man nicht zu oft machen sollte, wenn man nicht mit einer Faust oder einem Fuß im Gesicht enden wollte. Die Stärke ihrer Angriffe erfolgte jetzt mit ungefähr der selben Kraft, mit der sie auch vorher angegriffen wurde – also volle Socke. Techniken wurden jetzt rausgehauen wie warme Brühwurst beim Marktschreier. Zum Auftakt gab es ein leckeres Yūhi ano Yūhi garniert mit einem weiteren Nijū no Tsutsuku und als Nachtisch gab es bei einem Blockversuch, der sich gerade anbot noch ein Sanjū Yuku no Hochō hinterher. Wäre Itoe damit eher zufrieden? Hoffentlich, denn die einzige Schraube, an der sie noch drehen könnte, wäre eine Kleinigkeit an ihrer Geschwindigkeit, mit der sie aber ziemlich schnell total am Ende wäre. Danach folgte ein ganzer Haufen an Schlägen und Tritten und was nicht so alles zum Vermöbeln dazugehörte, bis wieder gelegentlich die Eine oder andere Technik ausgepackt wurde. Hier und da Kombinierte die Taijutsuka auch mal Mamori Tsume mit einem neuen Yūhi, aber selbst, wenn sie noch nicht 100%ig gas gab, merkte Kumiko-chan schnell: ’Das schaff’ ich höchstens zehn Minuten lang, in dieser Intensität...’
 

Hyuuga Itoe

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Ein grimmiges Lächeln zog sich über Itoes Gesicht, als sie die anstürmende Kumiko betrachtete. Körperhaltung, Tempo, alles war anders. Es gab nun keinen Zweifel mehr, dass das Mädchen einen Zahn zulegen würde und sich die Hyuuga hoffentlich anstrengen musste – der Grund, weshalb nun auch ihr Byakugan aktiviert wurde. Man wollte Kumiko schließlich das echte Feeling vermitteln und keinen billigen Abklatsch eines Akademie-Trainingskampfes mit Fäustlingen, nicht? Hier waren sie alle erwachsen (mehr oder weniger) und konnten auf sich aufpassen (mehr oder weniger).
Als die ersten ernsthaften Tritte gegen Itoes Gesicht flogen, fing sie diese noch mit den Armen ab, merkte aber sehr, sehr schnell, dass diese Taktik nicht mehr wirklich funktionierte. Die Wucht hinter Kumikos Tritten hatte enorm zugenommen und wenn sich die Hyuuga nicht die Ellenbogen brechen wollte, musste sie etwas verändern. Sie war schließlich hier um Kumiko zu trainieren, ihre Grenzen auszutesten und nicht um sich die Fresse polieren zu lassen. Deshalb kam die Genin zum ersten Mal in Kontakt mit Itoes eigener Kreation, dem Honpô na Katame. Dabei erschuf die junge Frau blitzartig keine Chakrawände, die sich einem Schild gleich vor ihrem Körper aufbauten und Itoes Defensive exponentiell verbesserten. Von nun an wurden nämlich viele der Tritte und Schläge Kumikos entweder komplett mit der blauen, flackrigen Masse abgeblockt oder soweit abgeschwächt, dass Itoe sie relativ einfach von ihrem Körper ableiten konnte.
Einfach war an dieser Stelle aber vielleicht das falsche Wort, denn so richtig, richtig einfach machte Kumiko es nicht. Die Genin war Itoe zwar technisch unterlegen, machte das aber durch Enthusiasmus und eisernen Willen wett. Sie ließ nicht ab und bombadierte die Chuunin weiterhin mit ihren Füßen. Was dabei allerdings auffiel, war die mangelnde Arbeit mit den Armen. Ganz offensichtlich lag der Fokus Kumikos Kampfstil auf kraftvoller, technisch hochentwickelter Beinarbeit. Hieß im Klartext: Über der Hüfte hatte das Mädchen Nachteile.
Nachdem die erste Angriffswelle über Itoe hinweggebrandet und mit etwas Schweiß und Chakra abgewehrt worden war, wollte die Hyuuga etwas Platz haben – die einfachste Variante war demnach ein Kaiten, das Kumiko zum Rückzug zwang.
„Es ist gut, dass du Krafttraining machst.“, war ihr einziger Kommentar, bevor sie ein paar Fingerzeichen formte. Was sie damit sagen wollte? Tja, wer wusste das schon. Hielt sie Kumiko für zu schwach? Ein ewiges Rätsel. Itoes Fingerzeichen brachten eine sehr einfache Kunst hervor, die während der nächsten Zeit aber konstant aufrecht erhalten werden würde: Raiton: Reiki Ryou Seiteki. Dabei erschuf Itoe ein statisches Feld um sich herum, das neben Kribbeln in den Gliedmaßen auch Funken und Sternchen vor den Augen tanzen ließ. Itoe wollte, dass Kumiko wirklich das Letzte aus sich herausholte und zeigte, wie sie mit Problemen umging.
„Kumiko-kouhai, ich will, dass du mich zum Bluten bringst.“ Eieieiei, bitte was nochmal? Das war ja tatsächlich so bescheuert wie es auf den ersten Blick wirkte. Itoe wollte verletzt werden. Ganz definitiv musste die Chuunin wahnsinnig sein! „Mir ist egal wie. Streng dich an und versuch' meine Defensive zu umgehen.“ Um ehrlich zu sein glaubte die Hyuuga nicht daran, dass Kumiko das heute schaffen würde. Wenn Itoe nämlich auf etwas stolz war, dann waren es ihre Fähigkeiten in der Verteidigung. Diese zu durchbrechen erforderte einiges an Anstrengung und sie wusste nicht, ob die junge Genin schon gut genug war für diese Aufgabe. Genau deshalb hatte sie dieses Ziel für die Blondine gewählt – sie sollte über sich hinauswachsen und sich noch stärker ins Zeug legen als sie es eh schon tat.
„Wenn du es schaffst, erfülle ich dir einen Wunsch. Ganz egal welchen.“, sprach die gute Fee und schwenkte einmal ihren Glitzerzauberstab durch die Luft. Hihihi. Danach gab es keine weiteren Worte mehr, keine Erklärungen. Itoe ging erneut in den Angriff über – der Unterschied lag dieses Mal allerdings im „Wie“. Statt den typischen Handflächen und -Kantenschlägen, für die der Hyuuga Clan bekannt war, setzte die Chuunin sehr, sehr häufig ihre Beine ein. Einen kleinen Haken gab es dann aber doch: Raiton: Sanbou Raiton verdammte Kumikos bisherige Herangehensweise zur Zweischneidigkeit.
 

Michiyo Kumiko

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Einige Sekunden funktionierte das mit der rohen Gewalt überraschend gut. Einen Augenblick lang hatte sie das Gefühl, eine Muskelzuckung im Gesicht ihres Senpai auszumachen, die auf Schmerzen schließen ließ, aber das könnte ja auch eine seltsame Art von Humor sein – Itoe trug ja auch freiwillig Kimonos zum Training, also hatte sie da gewiss solche komischen... Präferenzen oder so. Aber letztendlich versuchte ihr älterer Trainingspartner, sich von direkten Konfrontationen in Ablenkungen zu retten – etwa um die Knochenstruktur zu retten? Wer wusste das schon. Jedenfalls kam es ihr recht surreal vor, dass ihre Trainingspartnerin es plötzlich so einfach hatte, ihr zu begegnen und auch, dass die Schläge, um die sie sich überhaupt nicht scherte, irgendwie so überhaupt gar nicht zum Milchauge durchdrangen – da stank etwas ganz gewaltig miefig. Mehr Kraft konnte Kumiko nicht aufwenden, zumal sich die ersten Ermüdungserscheinungen – insbesondere in ihren Füßen – ankündigten, die auf lange Sicht mit Sicherheit nicht besser werden sollten und noch schneller werdend würde nur ihren Kampf verkürzen... zu ihren eigenen Ungunsten versteht sich. Ihr eigener Vorteil lag weniger in ihren eigenen Aktionen, sondern in denen ihres Gegners, der sich inzwischen auch dazu herabgelassen hatte, sein Badezimmer-Zählgerät No Jutsu auszupacken, was dessen Antlitz nicht unbedingt liebenswerter machte, wie sie fand. Davon abgesehen, dass diese Gesichtsbauliche Veränderung wie alles andere eben Geschmacksache war, schien es ihr irgendwie schwierig überhaupt einen korrekten Treffer zu landen, den abzuwehren sich gelohnt hätte. Es sah ganz danach aus, als würde sie bloßes Chakra um sich herum wabern lassen, dass ihre Bewegungen bremste, und Itoe damit einen Vorteil in der Verteidigung verschaffte – ein ziemlich widerliches Jutsu... Mit dem sie sich zum Glück nicht lange praktisch beschäftigen musste.
Itoe spielte nach wenigen Sekunden kurz den Kreisel, der sie dazu brachte, sich einige Schritt weit zurückzuziehen. Natürlich ließ sich Kumiko nichts anmerken, aber u die Atempause war sie unendlich dankbar – das neue Tempo stellte schon ganz andere Anforderungen an ihre Kondition, als der Weichspülgang von vorher. Die Blondine war zwar noch nicht fix und fertig, aber ihre Beine wurden schon ein wenig schwer und ihre Atmung war nur noch mit Mühe ruhig zu halten. In der runden Hirse arbeitete es fieberhaft nach einer Lösung für das Problemchen mit der lästigen Chakraverteidigung, sodass sie fast überhörte, dass Itoe gerne mal wieder bluten wollte. Der Satz wurde mit einem Schulterzucken hingenommen, schließlich hatte ihr Senpai heute schon gezeigt, dass er wahnsinnig war und keine Skrupel hatte, irgendwelche kleinen, wehrlosen Kouhais mit Jutsu zu bombardieren und zu kleinen, süßen Häuflein Asche umzuformen. Ob das Mädchen ihrem Partner diesen masochistischen Wunsch erfüllen konnte, war eher unwahrscheinlich, denn neben den tollen neuen Blitzteilen gab es jetzt noch glitzernde Sternchen im Sichtfeld. Kumiko hatte ob ihrer Chancen eigentlich vorgehabt, erst mal den Fernkampf zu suchen, aber leider stürmte Tinkerbell längst auf sie zu und glänzte durch ihre hervorragende Beinarbeit. Ihr kam es in etwa vor, wie ein Polka-Kurs, aber hier musste sie sich immerhin noch Gedanken um elektrische Verbrennungen machen. Gegen Strom half ja bekanntlich Erdung, aber das funktionierte eher schwierig, wenn man von einer Flügellosen Glitzerfee angegriffen wurde. Den Fehler, Itoe an die Patschehändchen zu fassen, versuchte sie kunstvoll zu umgehen, indem sie alles, was sich unterhalb der Handgelenke abspielte, solange sie es mit den Händen tun musste. In der Verteidigung konzentrierte sich das Blondchen auf die Füße, die sie größtenteils mit den Flossen abgleiten ließ, damit sie sich mit ihren Quanten auf die Elektrokutionswerkzeuge konzentrieren konnte: Gummisohlen! Sicherlich war es ein wenig unübersichtlich, aber das waren Polka-Kurse ja irgendwie immer, wenn man sich so manche Trainingsmethode vor Augen führte. Für Rezepte und Gegenmaßnahmen würde Kumiko-chan vermutlich noch eine Weile brauchen, wenn sie bis dahin überhaupt noch lebte, oder die Kraft zum Stehen hatte – denn jetzt hielt sich das Mädel nun wirklich gar nicht mehr zurück – das hielt sie eventuell zwei bis drei Minuten durch, danach dürfte es ziemlich düster aussehen...
 

Hyuuga Itoe

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Immer und immer wieder schossen von links und rechts Itoes Beine auf Kumiko zu. Stampftritte in Richtung Brust, Lowkicks gegen Schienbeine und Knie und auch der Kopf der Genin war nicht komplett sicher. Itoe fasste das Mädchen wirklich nicht mit Samthandschuhen an. Viel eher sorgte sie für Muskelschmerzen, Frustration und das sehr schnelle Schwinden ihrer Ausdauer. Warum? Weil die Hyuuga der Meinung war, dass Kumiko das abkonnte. Man konnte die Genin schlagen, treten, … vielleicht nicht gerade bespucken, aber man konnte sie in die richtige Richtung prügeln. Itoe schätzte Kumiko ähnlich ein wie sich selbst: Hartes Training? Genau das Richtige.
Aus diesem Grund ließ Itoe auch nicht locker, als die ersten Ermüdungserscheinungen zu sehen waren. Sie wollte ihre Trainingspartnerin weiter treiben, bis sie kur davor war, zusammenzubrechen. Sadistisch? Iwo. Diente ja alles einem höheren Zweck.
Die Verteidigung des Mädchens war zuweilen lustig anzusehen, war aber in ihrer merkwürdigen Art und Weise effektiv. Die Auswirkungen des Raiton wurden minimiert und Kumiko biss sich einfach durch die Sterne vor ihren Augen. Zufrieden stellte die Hyuuga fest, dass unsere Blondine endlich alles gab. Keine Zurückhaltung mehr, keine Hemmungen. Das musste sie schließlich auch – sonst gab es auf die Fresse. Um es mal literarisch anspruchsvoll auszudrücken.
Die beiden Kunoichi kamen an einen Punkt, an dem Füße und Hände nicht mehr klar zu erkennen waren. Wirre Schemen in der Luft mischten sich mit harten, langsam Tritten und bildeten … nun, einen Polka-Tanz. Einen sehr, sehr anstrengenden.

Itoe zog dieses Tempo noch weitere fünf Minuten durch, ehe sie die Arme herunter nahm, das Chakra in ihren Beinen und um sie herum versiegen ließ und ihr Byakugan deaktivierte. "Das genügt." Ihr Körper war längst warm gelaufen, ihr Herz schlug in hoher Frequenz und ein Schweißfilm hatte sich auf ihrer geröteten Haut gebildet. Ihr Atem ging stoßweise aus dem offenen Mund und das Gefühl der Ermattung umarmte sie. Kumiko war – da musste man nicht einmal besonders aufmerksam sein – kurz vorm Ende. Itoe musste eingestehen, dass sie so aber auch nicht hätte ewig weiterkämpfen können. Dafür war das Tempo der Genin zu hoch und ihre Technik zu gut.
Die Hyuuga zog zwei Wasserflaschen aus einer kleinen Schriftrolle hervor, warf eine davon ihrer Trainingspartnerin zu und trank die andere in einem Zug aus, ehe sie zum Fluss ging und dort mit dem klaren, kalten Wasser nachfüllte.
„Du bist schnell und technisch verdammt gut für dein Alter, Kumiko-Kouhai.“ Itoe konnte keine langen Reden halten, ohne gebührend Luft zu holen. Eine kleine Genugtuung für das blonde Mädchen? „Hast du schon einmal an einem Chuuninexamen teilgenommen?“, wollte die Hyuuga wissen und lehnte sich gegen einen Baum um etwas zu entspannen.
 

Michiyo Kumiko

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Obwohl sie sich für die bewegungstechnisch Anspruchsvollere, aber logisch effektivere Art der Verteidigung entschieden hatte, war das Kribbeln an ihren Gummisohlen noch immer ziemlich beunruhigend. ’Die versucht mich tatsächlich umzubringen. Wenn ich auch nur den kleinsten Fehler mach, werd’ ich es bereuen, noch kein Testament gemacht zu haben.’Es dauerte in der Tat nicht lange, bis die Blondine bemerkte, dass ihre Verteidigungsmaßnahmen immer knapper wurden, ihre Glieder schnell schwerer wurden und zu schmerzen anfingen. Am Schlimmsten war jedoch, dass ihre Lungen mit ihrer körperlichen Belastung schon sehr bald nicht mehr Schritt halten konnten und bald mit jedem Atemzug brannten, als gäbe es kein Morgen. Das Gefühl, absolut am Ende zu sein, stellte sich nach nur drei Minuten des Trainings ein, aber Milchglupschilein machte keinerlei Anstalten, Gnade zu zeigen. So blieb dem jungen Mädchen einfach nichts anderes übrig, als sich zu verteidigen, einige hastige Mamori Tsume einzustreuen, die an Genauigkeit schon einiges einbüßen mussten, und zu beten, dass sie diesen Tag irgendwie überstehen würde. Einen Augenblick kam Kumiko der Gedanke, sich mit ein paar Waffen oder Ninjutsu kurzzeitig zu entlasten, aber das war letztlich nicht praktikabel: Metallwaffen waren bei Itoes tollem Raitonjutsu irgendwie... Meh! Und für die Fingerzeichen eines Ninjutsu hätte sie gewiss nicht die Zeit, weshalb ihre tollen Mizu-Naifu auch ausfielen – von der elementaren Sichtweise mal ganz abgesehen – hier war nichts zu holen; Nicht mit ihrer winzigen Trickkiste! Wasser war zwar nicht wirklich schwach gegen Raiton, das wäre dann, aber die natürlichen Eigenschaften beider Elementnaturen machten die Sache für Kumiko dann letztendlich doch ziemlich... unklug...
Ihr Trainingspartner wartete wirklich bis zum aller letzen Moment ab, bis sie den Kampf beendete. Wirklich gleichzeitig mit Itoes Feststellung, dass es genug sei, fiel die junge Taijutsuka auf den Allerwertesten und keuchte eine ganze Weile kopfschüttelnd vor sich hin.

Die Wasserflasche ihres Senpai landete recht unsanft an Kumikos bebendem, nach Atemluft ringendem Oberkörper und kam dann auf ihren kraftlosen, bleichen Beinen zum liegen. »…« so eine einfach Sache, wie Auffangen dieses Teils war für sie gerade schlicht ein Ding der Unmöglichkeit, weshalb sie sich gezwungen sah, diese einfach Flasche keuchend eine weile anzustarren, als käme es aus einer anderen Welt; Was trinken wäre jetzt wirklich toll, aber atmen war gerade irgendwie wichtiger. Nach einigen Sekunden zwang sie sich, ihre Atmung zu beruhigen und versuchte sich dann an dem Verschluss der Flasche, die sie ob ihres Zustands nur mit großer Mühe aufbekam und trank langsam, aber ausgiebig, bis sie enttäuscht bemerkte, dass nichts mehr drinnen war. Inzwischen hatte ihr anbetungswürdiger Senpai seine eigene Durstlöschvorrichtung neu aufgefüllt und machte eine Bemerkung zu Kumikos Leistung – scheinbar war sie zufriedener, als die Blondine selber – sie hatte es ja noch nicht mal wirklich eine Viertelstunde durchgehalten, da ging also noch viel mehr. Trotzdem quittierte sie lediglich mit einem dankenden Nicken, um kostbare Atemluft zu sparen, bis sich die Hitzewallungen ihrer körperlichen Anstrengungen verflüchtigen konnten.
Hätte sie es noch fertiggebracht, hätte sie auf die nachfolgende Frage ihres Gegenübers die Luft angehalten; Chuuninprüfung? War das ihr ernst?? Sie antwortete mit einem stummen Kopfschütteln, gefolgt von einer verbalen Antwort, für die sie mehrmals mittendrin Luft holen musste: »Nein, habe ich... nicht, Senpai.« war die Einleitung: »Es ehrt mich, dass Sie den... Eindruck haben, ich... könnte es schaffen, aber... ich bin charakterlich nicht für die Anforderungen... die an einen Chuunin gestellt werden prä... destiniert. Es mangelt mir an... Führungsqualitäten, zum Beispiel. Planungsvermögen und... Einfühlungsvermögen.« Ihre Lippen zucken kurz, bevor sie noch mal nach Luft schnappt: »Ich bin ein Befehlsempfänger, niemand der... selber Befehle gibt, Senpai.« auf dieser zwischenmenschlichen Ebene sah Kumiko keine Chance auf Besserung, denn sie war der Überzeugung, dass soziale dinge etwas waren, was man entweder konnte, oder eben nicht konnte... und wo sie sich da selber ansiedelte, sollte ziemlich klar sein...
 

Hyuuga Itoe

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Es war bei jungen Shinobi häufig zu sehen, dass sie irgend eine große Lücke, eine große Schwäche hatten. Manche waren zu undiszipliniert um große Fortschritte durch Training zu erlangen, anderen fehlte die geistige Kapazität um erfolgreiche Pläne auf die Beine zu stellen. Die Dinge, die Kumiko gerade genannt hatte, gehörten für Itoe hauptsächlich zu sozialer Kompetenz. Einfühlungsvermögen, Führungsqualität – alles hatte mit der Interaktion mit anderen Menschen zu tun. Ein Befehlsempfänger zu sein war aber im Shinobileben ganz und gar nicht abträglich.
In gewisser Art und Weise erinnerte Kumiko sogar an Mameha Junko. Sie war allem Anschein nach sehr auf Regeln bedacht, nicht immer einfühlsam und emotional als „kalt“ zu bezeichnen. Der Unterschied war, dass Junko eine geborene Führungskraft war. Sie war allerdings auch ein ganzes Stück älter, weshalb Kumikos jetzige Einschätzung ihrer selbst noch lange nicht das Ende vom Lied war. Vor allem aus dem Grund, dass sie diese Probleme erkannte. Und wenn man ein Problem identifiziert hatte, konnte man sich an dessen Lösung machen.
„Führungsqualitäten sind nur den wenigsten Menschen angeboren. Die meisten müssen sie lernen. Und eine Sache siehst du übrigens falsch: Befehlsempfänger und Leute, die tun was man ihnen sagt, sind bei der Dorfverwaltung sehr gerne gesehen. Auch als Chuunin bist du nämlich nichts anderes – du bekommst einen Befehl und musst ihn ausführen. Der einzige Unterschied liegt darin, dass du mehr Verantwortung trägst. Du scheinst dich nicht sonderlich durch aufkommende Emotionen beeinflussen zu lassen – oder zumindest versuchst du es. Das ist eine der wertvollsten Eigenschaften, die ein Teamleiter haben kann, Kumiko-Kouhai. Die richtigen Strategien zu entwickeln und zu planen... das sind Sachen, die du lernen musst. Im Laufe der Zeit, mit der Erfahrung. Man wächst an seinen Aufgaben. Teamkollegen am Leben zu halten ist eine verdammt große Aufgabe.“, sagte Itoe und lächelte ein wenig erschöpft.
„Außerdem gibt es genug Chuunin, die sich so dumm anstellen, dass du dich fragst, was zum Teufel sie eigentlich versuchen zu...“ Itoe verdrängte den Gedanken an Kayros mit einem energischen Kopfschütteln und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Genin. Sie würde sich wohl noch etwas ausruhen müssen, ehe sie den Rückweg antreten konnten. Kein Problem für Itoe – sie ließ sich einfach auf den Boden plumpsen, legte sich auf den Rücken, streckte die Glieder in alle Richtungen hinfort, schloss die Augen und genoss den warmen Sonnenschein auf ihrem Gesicht.
„Sag Bescheid, wenn du bereit für den Rückweg bist. Außer natürlich, du willst noch eine Runde...“
 

Michiyo Kumiko

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Sie hatte mit eifriger Zustimmung für bezüglich ihrer Unfähigkeit gerechnet, aber Itoe wollte ihr den Gefallen allem Anschein nach nicht tun. Während sie den Ausführungen ihres anbetungswürdigen Senpai lauschte, rann ihr überdeutlich spürbar ein salziges Rinnsal vom Nacken hinab, auf ihren Rücken, unter der Kleidung entlang – ein widerliches Gefühl! Trotzdem konzentrierte sich Kumiko-chan darauf, nicht den Faden zu verlieren und sporadisch mal zu nicken. »…« Trotz dass es eigentlich völlig klar war, dass sie recht hatte, war das Blondchen nicht wenig überrascht. Vermutlich war das einfach ihrem mangelnden Einfühlungsvermögen zuzuschreiben, dass sie die ganze Sache nicht aus dieser Sicht der Dinge betrachtet hatte – aber das war ja laut ihrem allwissenden, fastkosmischen Senpai auch lernbar, also kein wirkliches Problem... schwieriger wurde es dann schon, als das Mädchen erkannte, wohin diese Unterhaltung zielte – was doch noch ein wenig länger dauerte und erst bei dem halbausgesprochenen Verweis auf Kairos völlig klar wurde. ’Teamkollegen am Leben zu halten...’ Schoss es ihr durch den Kopf. Obwohl sie eigentlich ganz anderen Dingen nachgehangen war, war dieser Teilsatz doch irgendwo haften geblieben. ’… manche können es, manche nicht... zu welchen davon ich gehöre, kann ich leider nicht in meinem Kopf entscheiden... und wenn es so wäre...’ Ihr Blick wanderte unstet zwischen ihren Knien hin und her, ’Bin ich denn bereit, es zu probieren? Sollte ich sie wirklich schon übertreffen können?’ Sie bekam sogar selber nicht mit, wie sich ihre Lippen, stumm sprechend, bewegten, so sehr beschäftigte sie der Gedanke.
Die Möglichkeit wurde auf alle möglichen und unmöglichen Arten auf ihre möglichen Möglichkeiten überprüft, bis sie schließlich zu einem Ergebnis kam. Dass ihr Senpai inzwischen noch etwas zum Besten gegeben hatte, wurde nur zwischendurch einmal kurz irgendwo zwischengespeichert: »Senpai. Ich bin nicht sicher, ob ich das körperlich noch einmal durchhalten würde... auf der anderen Seite...« Sie atmete einmal gaaaaanz tief durch »Wäre ich gerne bis zur nächsten Anmeldefrist bereit zum Examen... Oder würde mich gerne etwas mehr bereit fühlen. Wie wir weiter vorgehen, ist ganz Ihnen überlassen, Senpai!« Mit den letzten Worten, drehte sie sich behäbig auf den Bauch, um sich quälend langsam auf die Füße zu stemmen. Die Wasserflasche legte sie so lange neben sich ab – sie wurde aufgefüllt, bevor sie ihren Senpai mit einem fragenden Blick bedachte, ob und wie es heute noch weiter gehen sollte.
 
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