Isuzu Himeko
Member
CF: Kalte Kunst im Regen…
Himeko hätte natürlich verstanden, wenn Hebi und Hisake erstmal um die Ecke hätten verschwinden wollen, um … Dinge zu tun, weil sie sich doch bestimmt schon lange nicht mehr gesehen hatten. Aber irgendwie schafften sie es doch, nicht gleich in Liebesschwüren ertrinkend übereinander herzufallen und sich stattdessen zum Rest der Gruppe und diesem Shin-Menschen zurückzubegeben. Dieser Shin-Mensch schien eine ganz besondere Kategorie von Mensch zu sein. Er versuchte immerhin sofort, sich der Gruppe anzupassen, indem er sie einschätzte und seine Tonlage anpasste. Zwar griff er bei Ingvi irgendwie ein bisschen daneben und missinterpretierte den Sprachfehler als Blödheit, aber in Wirklichkeit kam der nur … ja, woher kam der eigentlich? Aber das war ja im Moment auch egal, wichtig war, dass Himeko sich sicher war, dass dieser Tonfall an Ingvi nur irgendwie abperlen würde oder er sich einfach nichts anmerken ließ – wie immer. Sie hatte ihre Schuldigkeit getan, und ordentlich gegrüßt, und das war es. Wenn dieser Kerl zumindest in dieser Hinsicht normaler war, als der Rest der Gruppe, würde er daran hoffentlich keinen Anstoß finden, wie das bei den Anderen mit so ziemlich jeder Kleinigkeit der Fall war, die sie tat.
Aber das musste sich noch herausstellen. Man mochte es kaum glauben, aber die jüngsten Ereignisse hatten sogar bei der Brünetten dafür gesorgt, einfach allen gegenüber ein gewisses Misstrauen zu verspüren – am Meisten davon selbstverständlich gegenüber ihren drei Gruppenkollegen. Selbstredend würde sie dies aber für sich behalten. So sammelten sich die beiden Gruppen, die bisher unabhängig an dem Fall gearbeitet hatten, und machten sich auf dem Weg nach … irgendwohin. So gut es ihr eben möglich war, setzte sie sich aus alter Gewohnheit ans Ende des Trosses und machte sich einige Gedanken über ihre Umgebung, während die fremdartigen Gebäude an ihr vorbeiflogen. Unübersehbar war, dass das technische Know-how für den Bau von Soragakure von hier stammen musste. Der Rest der bekannten Welt war im Vergleich ziemlich rückständig und mechanisch orientiert, während man hier vor leitungs- und apparatestrotzenden Wolkenkratzern beinahe den grauen, regnerischen Himmel nicht mehr sehen konnte – was für ein trostloser Ort. Das Wetter war hier für das Mädchen nur noch melancholisierendes Beiwerk, wenn sie sich ihre Umgebung genau betrachtete.
Besser wurde es sicher nicht, als sie an irgendeinem grauen Klotz von einem Gebäude ankamen, und Hebis Lebensgefährte irgendwelche komischen, komplizierten Dinge tat, um Einlass zu bekommen – darunter ein „Kai“. Auf jeden Fall schien es zu funktionieren – was sich von dem Annäherungsversuch des Shin-Menschen an Himekos Polstern nicht behaupten ließ. Es stand außer Frage, dass sie mitbekommen hatte, was dieser Kerl geplant hatte, jedoch hatte sie nicht die geringste Ahnung gehabt, wie sie darauf hätte reagieren sollen. Glücklicherweise nahm der andere neue im Bunde, ihr diese Last ab, indem er im letzten Moment intervenierte. Angenehmer wurde der Aufenthalt in diesem Geheimversteck dadurch aber auch nicht, denn hier fand sich das gesamte Ausmaß des Falles in allen unschönen Details, die letzten Endes dafür sorgten, dass sie sich mit Yuudari-san, Ingvi und einem verhüllten Fremden zur Kanalisation begab …
Es war eine Kanalisation, zu der sie geführt wurden, was gab es dazu zu sagen? Es war dunkel, klaustrophobisch und es stank über alle Maßen bereits aus der Ferne. Wie gerne hätte Himeko den Abstecher an diesen Ort ausgelassen, aber unterwegs klärte ihr vermummter neuer Freund sie darüber auf, warum sie gerade dorthin unterwegs waren – und danach erschien es ihr mehr als nur verständlich, dorthin als Nächstes zu gehen: »In aller Kürze: Heute früh haben wir drei Mitglieder der Untersuchungseinheit hierher entsandt, um nach Blutspuren oder Ähnlichem zu suchen. Seitdem gab es keinen Kontakt mehr. Unsere Aufgaben hier unten umfassen also unter anderem die Übernahme der Aufgabe, nach Spuren zu suchen und auch das Auffinden unserer Vorgänger.« Die Aufgabenstellung war so weit eine logische Folge des Verlustes. Die Vorgeschichte bedeutete jedoch auch, dass hier unten die Möglichkeit einer heißen Spur bestand und die andere Gruppe vielleicht deshalb … „beseitigt“ worden war. So oder so; hier mussten sie kampfbereit sein, und das unter widrigsten Umständen. Platz hatte man in den Nebenrohren der Kanalisation eher weniger. Das änderte sich, sobald sie einen der Hauptkanäle betreten würden, aber sie sollten nicht darauf hoffen, ihren Widersacher dort stellen zu können.
Auch wenn es nicht offensichtlich war, hatte der Täter eine ganze Menge Informationen über sich preisgegeben. So zum Beispiel, dass er gewaltige Entfernungen in kurzer Zeit überbrücken konnte: Sie waren aufgebrochen, etwa zwei Tage nach dem letzten Mord in Soragakure, hatten unterwegs einen Bestätigten Kontakt auf dem Weg nach Ame und als sie ankamen, erwartete sie bereits eine Leiche, deren Anordnung auf eine mehrtägige Vorbereitung schließen ließ. Entweder er hatte ein Teleportationsgerät erfunden, oder aber es bestand die ernsthafte Gefahr, es mit einem erfahrenen Kämpfer zu tun zu bekommen. Dazu kam bestärkend noch das Genjutsu, mit dem Hime belegt worden war, das ihr zweifelsfrei sagte, dass sie es mit einem Chakranutzer zu tun hatten. Ein hochrangiger Ninja vielleicht? In diesem Fall konnten sie noch nicht mal der dienstlichen Infrastruktur vertrauen, wenn sie Informationen austauschen mussten.
Darüber hinaus war ihr Feind eindeutig ein kluger Machtmensch, nachdem er sich den Behörden jedes Mal aufs Neue entziehen konnte und selten eine Gelegenheit ausließ, es seinen Häschern unter die Nase zu reiben – aber hier hatte er auch eine klare Schwäche gezeigt, die sich mit etwas Glück und Risikobereitschaft ausnutzen ließe: Er hielt sich eindeutig für schlauer, als die Untersuchungskommission. Das zeigte sich deutlich an dem offenkundig provozierend gemeinten Gedicht, das sie zur Untersuchung bewogen hatte. Er badete in der Macht, die er damit auf die Herzen der Gruppenmitglieder ausübte – und damit ließe sich beinahe schon ein komplettes psychologisches Profil ihres Täters erstellen, wenn Himeko von dergleichen ein kleines bisschen Ahnung hätte – was leider nicht der Fall war. So begnügte sie sich damit, am Eingang zur Kanalisation ein Kunai zu ziehen und sich schützend daran festzukrallen, nachdem sie sich jetzt als im Herzen feindlichen Territoriums wähnte. ›Ganz hinten zu gehen ist vielleicht doch nicht immer eine gute Idee.‹ Dies war ihr prominentester Gedankengang, als sie sich mit sorgenvoll emporgezogenen Augenbrauen in das gruselige Dunkel von Amegakures Kanalisation begab.
Himeko hätte natürlich verstanden, wenn Hebi und Hisake erstmal um die Ecke hätten verschwinden wollen, um … Dinge zu tun, weil sie sich doch bestimmt schon lange nicht mehr gesehen hatten. Aber irgendwie schafften sie es doch, nicht gleich in Liebesschwüren ertrinkend übereinander herzufallen und sich stattdessen zum Rest der Gruppe und diesem Shin-Menschen zurückzubegeben. Dieser Shin-Mensch schien eine ganz besondere Kategorie von Mensch zu sein. Er versuchte immerhin sofort, sich der Gruppe anzupassen, indem er sie einschätzte und seine Tonlage anpasste. Zwar griff er bei Ingvi irgendwie ein bisschen daneben und missinterpretierte den Sprachfehler als Blödheit, aber in Wirklichkeit kam der nur … ja, woher kam der eigentlich? Aber das war ja im Moment auch egal, wichtig war, dass Himeko sich sicher war, dass dieser Tonfall an Ingvi nur irgendwie abperlen würde oder er sich einfach nichts anmerken ließ – wie immer. Sie hatte ihre Schuldigkeit getan, und ordentlich gegrüßt, und das war es. Wenn dieser Kerl zumindest in dieser Hinsicht normaler war, als der Rest der Gruppe, würde er daran hoffentlich keinen Anstoß finden, wie das bei den Anderen mit so ziemlich jeder Kleinigkeit der Fall war, die sie tat.
Aber das musste sich noch herausstellen. Man mochte es kaum glauben, aber die jüngsten Ereignisse hatten sogar bei der Brünetten dafür gesorgt, einfach allen gegenüber ein gewisses Misstrauen zu verspüren – am Meisten davon selbstverständlich gegenüber ihren drei Gruppenkollegen. Selbstredend würde sie dies aber für sich behalten. So sammelten sich die beiden Gruppen, die bisher unabhängig an dem Fall gearbeitet hatten, und machten sich auf dem Weg nach … irgendwohin. So gut es ihr eben möglich war, setzte sie sich aus alter Gewohnheit ans Ende des Trosses und machte sich einige Gedanken über ihre Umgebung, während die fremdartigen Gebäude an ihr vorbeiflogen. Unübersehbar war, dass das technische Know-how für den Bau von Soragakure von hier stammen musste. Der Rest der bekannten Welt war im Vergleich ziemlich rückständig und mechanisch orientiert, während man hier vor leitungs- und apparatestrotzenden Wolkenkratzern beinahe den grauen, regnerischen Himmel nicht mehr sehen konnte – was für ein trostloser Ort. Das Wetter war hier für das Mädchen nur noch melancholisierendes Beiwerk, wenn sie sich ihre Umgebung genau betrachtete.
Besser wurde es sicher nicht, als sie an irgendeinem grauen Klotz von einem Gebäude ankamen, und Hebis Lebensgefährte irgendwelche komischen, komplizierten Dinge tat, um Einlass zu bekommen – darunter ein „Kai“. Auf jeden Fall schien es zu funktionieren – was sich von dem Annäherungsversuch des Shin-Menschen an Himekos Polstern nicht behaupten ließ. Es stand außer Frage, dass sie mitbekommen hatte, was dieser Kerl geplant hatte, jedoch hatte sie nicht die geringste Ahnung gehabt, wie sie darauf hätte reagieren sollen. Glücklicherweise nahm der andere neue im Bunde, ihr diese Last ab, indem er im letzten Moment intervenierte. Angenehmer wurde der Aufenthalt in diesem Geheimversteck dadurch aber auch nicht, denn hier fand sich das gesamte Ausmaß des Falles in allen unschönen Details, die letzten Endes dafür sorgten, dass sie sich mit Yuudari-san, Ingvi und einem verhüllten Fremden zur Kanalisation begab …
Es war eine Kanalisation, zu der sie geführt wurden, was gab es dazu zu sagen? Es war dunkel, klaustrophobisch und es stank über alle Maßen bereits aus der Ferne. Wie gerne hätte Himeko den Abstecher an diesen Ort ausgelassen, aber unterwegs klärte ihr vermummter neuer Freund sie darüber auf, warum sie gerade dorthin unterwegs waren – und danach erschien es ihr mehr als nur verständlich, dorthin als Nächstes zu gehen: »In aller Kürze: Heute früh haben wir drei Mitglieder der Untersuchungseinheit hierher entsandt, um nach Blutspuren oder Ähnlichem zu suchen. Seitdem gab es keinen Kontakt mehr. Unsere Aufgaben hier unten umfassen also unter anderem die Übernahme der Aufgabe, nach Spuren zu suchen und auch das Auffinden unserer Vorgänger.« Die Aufgabenstellung war so weit eine logische Folge des Verlustes. Die Vorgeschichte bedeutete jedoch auch, dass hier unten die Möglichkeit einer heißen Spur bestand und die andere Gruppe vielleicht deshalb … „beseitigt“ worden war. So oder so; hier mussten sie kampfbereit sein, und das unter widrigsten Umständen. Platz hatte man in den Nebenrohren der Kanalisation eher weniger. Das änderte sich, sobald sie einen der Hauptkanäle betreten würden, aber sie sollten nicht darauf hoffen, ihren Widersacher dort stellen zu können.
Auch wenn es nicht offensichtlich war, hatte der Täter eine ganze Menge Informationen über sich preisgegeben. So zum Beispiel, dass er gewaltige Entfernungen in kurzer Zeit überbrücken konnte: Sie waren aufgebrochen, etwa zwei Tage nach dem letzten Mord in Soragakure, hatten unterwegs einen Bestätigten Kontakt auf dem Weg nach Ame und als sie ankamen, erwartete sie bereits eine Leiche, deren Anordnung auf eine mehrtägige Vorbereitung schließen ließ. Entweder er hatte ein Teleportationsgerät erfunden, oder aber es bestand die ernsthafte Gefahr, es mit einem erfahrenen Kämpfer zu tun zu bekommen. Dazu kam bestärkend noch das Genjutsu, mit dem Hime belegt worden war, das ihr zweifelsfrei sagte, dass sie es mit einem Chakranutzer zu tun hatten. Ein hochrangiger Ninja vielleicht? In diesem Fall konnten sie noch nicht mal der dienstlichen Infrastruktur vertrauen, wenn sie Informationen austauschen mussten.
Darüber hinaus war ihr Feind eindeutig ein kluger Machtmensch, nachdem er sich den Behörden jedes Mal aufs Neue entziehen konnte und selten eine Gelegenheit ausließ, es seinen Häschern unter die Nase zu reiben – aber hier hatte er auch eine klare Schwäche gezeigt, die sich mit etwas Glück und Risikobereitschaft ausnutzen ließe: Er hielt sich eindeutig für schlauer, als die Untersuchungskommission. Das zeigte sich deutlich an dem offenkundig provozierend gemeinten Gedicht, das sie zur Untersuchung bewogen hatte. Er badete in der Macht, die er damit auf die Herzen der Gruppenmitglieder ausübte – und damit ließe sich beinahe schon ein komplettes psychologisches Profil ihres Täters erstellen, wenn Himeko von dergleichen ein kleines bisschen Ahnung hätte – was leider nicht der Fall war. So begnügte sie sich damit, am Eingang zur Kanalisation ein Kunai zu ziehen und sich schützend daran festzukrallen, nachdem sie sich jetzt als im Herzen feindlichen Territoriums wähnte. ›Ganz hinten zu gehen ist vielleicht doch nicht immer eine gute Idee.‹ Dies war ihr prominentester Gedankengang, als sie sich mit sorgenvoll emporgezogenen Augenbrauen in das gruselige Dunkel von Amegakures Kanalisation begab.
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