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Abenteuer Schatzsuche!!!

Hayabusa Kaya

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Ein leises, kaum hörbares Seufzen verließ ihre rosigen Lippen, während ihre Hand sich auf die eigene Schulter legte. Mit wissenden Fingern ertastete sie ihre Muskulatur und setzte an der richtigen Stelle etwas Druck ein um diese zu lockern. Durch ihre ständige Anspannung verspannten sich besonders ihre Schultern ganz gern, was durch aus schmerzhaft enden konnte. Jetzt gerade war es eher unbequem - lästig - gewesen, mehr nicht. Das Seufzen war der Entspannung verschuldet, die danach einsetzte. "Als Iryonin ist es deine Aufgabe selbst in Topform zu sein um deine Kameraden versorgen zu können." schossen ihr die Worte ihrer Lehrmeisterin in den Sinn: dieser alten Hexe. "Selbstfürsorge heißt das Zauberwort." Bei dem Gedanken daran verzog Kaya genervt das Gesicht. Selbstfürsorge... war das nicht nur eine andere Formulierung für Egoismus? Ihr Blick fiel auf Ray - dann auf Jun, wo er einen Moment länger hängen blieb. Nein... leicht schlug sie die Augen nieder und seufzte erneut, dieses Mal jedoch deutlich hörbar. Als Iryonin lag ihre oberste Priorität bei ihren Kameraden und deren Gesundheit. Aber wie passten in das Bild bitte ihre Worte? Selbstfürsorge... das war etwas, dem sie erstmal genauer auf den Grund gehen musste. Etwas, das sich für sie wie eine Art kleine, ganz persönliche Schatzsuche, entwickeln sollte. Tatsächlich überraschte es Kaya nicht besonders, dass der alte Zauselkopf wohl mehr mit der Geistwelt am Hut hatte. Das passte zu der unheimlichen Atmosphäre, die ihn eh immer irgendwie umgab. Bei dem Gedanken daran schauderte die Hayabusa erneut.

Als ihr Blick zwischenzeitlich länger an Jun hängen geblieben war, hatte sie bemerkt, dass diese wohl irgendwas mit dem Arm hatte. Kayas Finger ballten sich zu einer Faust, während sie auf die Langhaarige zutrat. "Darf ich...?" fragte sie - sich nur all zu gut an die Konfrontation von vor wenigen Minuten erinnernd - und hob ihre eigene Hand, die von einem grünlichen Licht umgeben war: sie hatte ihr Chiyu Ryoku no Jutsu eingesetzt um den Knochen bei seiner Heilung zu unterstützen und die Zellen zusätzlich anzuregen. Die Zellen der Knochendame machten den Löwenanteil der Arbeit selbst durch die gesteigerte Regenerationsfähigkeit, die das Knochenerbe mit sich brachte: ein Fakt, der Kaya erst sehr, sehr viel später bewusst werden sollte. Gerade versuchte sie einfach nur etwas Linderung zu verschaffen: wobei sie bei der Anwendung dieses medizinischen Jutsus wenigsten keinen direkten Körperkontakt aufbauen musste. Das war doch in Juns Sinne: oder? Auf jeden Fall sollte sie bereits spüren können, wie sich ihr Arm zunehmend besser anfühlte. "Den Clan würde ich lieber raushalten." es fühlte sich absolut absurd an diesen Chaotenhaufen als Clan zu bezeichnen. Nun ja - Falken waren halt eigentlich Einzelgänger. Anders herum waren Raben sehr soziale Gruppentiere ... das Argument hatte also nur wenig - bis gar keinen - Wert. Kaya sah von Juns Arm auf und sah kurz direkt in ihre Augen "Fühlt es sich besser an?" fragte sie und wandte sich dann - ohne auf eine Antwort zu warten, da sie sich ziemlich sicher war, das sich ihr Arm besser anfühlen würde - zu ihrem Clanbruder um: "Können wir diesem Riro trauen?" fragte sie, wobei ihre Miene es offensichtlich machte, dass sie ihm nicht traute. "Das hier...ist dein Schatz." sprach sie plötzlich an Ray gewandt und versuchte ihm etwas Mut zu machen, während sie ihm die Schatzkarte zurückgab. "Die Entscheidung liegt also bei dir." stellte sie klar und lächelte leicht, während sie ihm entschlossen zunickte. "Wir stehen hinter dir." sprach sie fest entschlossen und sah aus dem Augenwinkel heraus zu Saku auf ihrer Schulter um dessen Reaktion zu beobachten. Wenn Ray schnell genug verstand, verstand er, dass sie gerade versuchte Saku um Rat zu bitten ohne das Jun dies bemerkte. Als rhetorische Frage maskiert wiederholte sie also die Möglichkeiten der Drei: "Ob wir uns an den Clan wenden..." Saku schien zu schnauben - insofern Rabengeister halt Schnauben können - und schüttelte den Kopf. Okay, der Clan war also raus. "...an den alten Riro..." der Rabe auf ihrer Schulter plusterte sein Gefieder auf und schüttelte sich ausgiebig. Was genau sollte denn das heißen...? "...oder es allein versuchen." plötzlich trafen seine tiefschwarzen Augen auf die ihren - aha! Das war es also, was er bevorzugen würde. Kaya vertraute ihrem Begleiter: blind.

Schmunzelnd sah sie zu Ray, der die Reaktion des Rabens hoffentlich so wahrgenommen hatte wie sie selbst: "Wir könnten selbst Nachforschungen anstellen und schauen ob wir in der Bibliothek auf weitere Informationen stoßen." Auch wenn sie direkt Magenschmerzen bekam, wenn sie an diesen Ort dachte - doch das schien ihr die beste Vorgehensweise und Saku schien ihr zuzustimmen. Kaya verschränkte die Arme und zuckte leicht mit den Schultern: "Hm...wir werden jawohl nicht die Ersten sein, die mit so einem Siegel konfrontiert werden. Außerdem: auch wenn unser Clan so ein Geheimnis um die Tiergeister macht -" was durch aus berechtigt war - "- finden wir dort vielleicht weitere Hinweise. Vielleicht gibt es dort auch Aufzeichnungen bezüglich des Bogens?" versuchen konnte man es ja mal. Erneut schmunzelte das Rabenmädchen, nun allerdings amüsiert ob der Unruhe, die von Jun Besitz ergriffen hatte. "So oder so sollten wir uns entscheiden und uns auf den Weg machen, bevor Jun uns in den See hüpft." scherzte sie, nicht ahnend wie nah sie damit ihrem tatsächlichem Gedankengang kam.

@Ikari Jun @Hayabusa Ray
 

Hayabusa Ray

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Was war das nur für eine vertrackte Situation in die sie gelandet waren. Bodo war ein Tiergeist. Saku hatte was gegen Bodo. Die Schriftrolle hatte irgendein finsteres Siegel auf sich und seine beiden Mitstreiterinnen überließen ihm die Entscheidung. Wie ein Tiger stromerte Ray auf und ab und war in seinen Gedanken versunken, während Kaya sich um Juns Ellbogen kümmerte. Ray hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass diese sich verletzt hatte. Das es sich lediglich um die Wachstumsschmerzen aufgrund ihres Bluterbe handelte, konnte er ja nicht ahnen, denn immerhin wusste er noch nicht einmal, dass die junge Dame ein Bluterbe besaß. Zwar war Ray mittlerweile auf der ein oder anderen Mission Teamleiter gewesen, dennoch war es ungewohnt für ihn die Verantwortung für andere Menschen zu tragen. Die Entscheidung, die er jetzt traf hatte immerhin nicht nur Konsequenzen für sich selbst, in dem Fall wäre er schon längst auf dem Weg gewesen, sondern auch auf die beiden jungen Frauen, denen er sich irgendwie verbunden fühlte.

Er selbst präferierte die Option den alten Riro aufzusuchen. Der Zausel machte zwar den Anschein nicht ganz richtig im Kopf zu sein, aber hinter seinem verrückten Auftreten war mehr, als es den Anschein hatte. Davon jedenfalls war der Falkenjunge überzeugt, auch wenn er bisher nur wendige Worte mit dem Alten gewechselt hatte.

~~~
"Kurenai, wohin bringst du mich überhaupt?" Ray, gerade mal 10 Jahre alt, folgte seiner großen Cousine, durch einen der verwilderten Teile von Plattform 4. "Das wirst du früh genug sehen." Sie grinste, wie sie es immer Tat, wenn sie etwas im Schilde führte. Der Rotschopf seufzte und gab sich der Kunoichi geschlagen. Selbst wenn er gewollt hätte, dann hätte er jetzt nicht mehr umkehren können. Dafür war er einfach viel zu neugierig. Immerhin hatte Kurenai ihn mit einem geheimnisvollen Abenteuer geködert, wer konnte da auch wiederstehen.
Kurze Zeit später kreuzte ein ausgetretener, aber kaum zu sehenden Trampelpfad ihren Weg und die schwarzen Augen seiner Cousine leuchteten auf.
"Ich wusste doch, dass der Weg irgendwo hier war." meinte sie triumphierend und drehte sich zu ihrem kleinen Cousin um. "Ab jetzt müssen wir ganz leise sein." Dabei legte sie den Finger auf die Lippen und bedeutete Ray dann hinter ihr herzuschleichen. Wie zwei Raubtiere bewegten sie sich durch das Unterholz abseits des Trampelpfades, bis sie hinter einigen Haselnusssträucher Halt machten. "Wir sind da." flüsterte Kurenai und bog mit leisen Bewegungen ein paar Äste auseinander. Neugierig tat der Rotschopf es ihr gleich und spähte durch die Sträucher und erblickte das wohl merkwürdigste Haus, dass er je gesehen hatte. Wobei... war es überhaupt ein Haus, so seltsam wie es sich perfekt in die Umgebung einfügte. Und wuchs nicht eine Eiche direkt aus dem strohbedeckten Dach mit dem schiefen Schornstein aus dem Rauch aufstieg? Und aus welchem Material waren überhaupt die Wände? Da waren Steine verbaut und Lehm und Holzbalken und ein paar weitere Materialien, die Ray nicht mal benennen konnte. Dieses Haus besaß auch keine Ecken, es war irgendwie rund, aber irgendwie auch nicht. Es war seltsam. Hinter dem, was man im Entferntesten ein Fenster nennen konnte, flackerte Feuerschein.
Ray lief es eiskalt den Rücken herunter. "Was ist das?" fragte er zurück und blickte wie gebannt auf diese Wohnstatt. "Und wer lebt dort?" schoß er gleich eine zweite Frage hinterher. "Das hier ist der Wohnort vom alten Riro." erwiderte Kurenai und auch aus ihrer Stimme waren Leichtigkeit und kindliche Freude gewichen. Dieses Haus macht etwas mit der Atmosphäre, es wirkte mysteriös, unheimlich und irgendwie so, als ob es nicht ganz in dieser Welt wäre. Und war die Krümmung der einen Wand eben nicht noch anders gewesen? Darüber hinaus schienen die Schatten rund um das Haus lebendig zu sein und konnte man nicht sogar ein ganz leichtes Flüstern hören? Oder war das nur der Wind und die Einbildung die den beiden einen Streich spielte. //Wetten, dass du dich nicht traust durch das Fenster zu schauen.// ertönte eine Stimme in seinem Kopf und wie von selbst setzte Ray sich in Bewegung ohne auf die zischenden Rufe seiner Cousine zu hören, die ihm kreidebleich hinterherstarrte, während er sich an eines der Fenster heranschlich. Dank des weichen Mooses konnte er sich mühelos lautlos anschleichen und wie ein Wassertropfen geformte Fenster erreichen. Zentimeter für Zentimeter schob der Rotschopf seinen Kopf höher und schlussendlich drang sein scharfer Blick durch das Zwielicht. Was er dort im Innern entdeckte, war mindestens ebenso seltsam, wie das äußere Aussehen des Hauses. Seltsame Gerätschaften, seltsame Formen, sogar seltsame Pflanzen waren zu sehen. Und was war das, was in den Schatten huschte. Gerade wollte er seinen Kopf noch ein wenig höher heben, da tauchte plötzlich ein altes, runzliges Männergesicht mit Leberflecken, weißen Kinnbart und einem irren Lächeln auf. Eines der Augen war halb zugekniffen, das andere weit aufgerissen, doch beide starrten den Jungen direkt an.
Mit einem Aufschrei krabbelte Ray zurück, als im nächsten Moment auch schon die Tür der seltsamen Wohnung aufgestoßen wurde und der alte Mann in seiner seltsamen, grünen Robe hinaustrat, den Mund immer noch zu einem Lächeln verzogen. "Na na, wen haben wir denn da?" Die Stimme des Alten hatte einen hörbaren, krächzenden Unterton und es war für den Jungen absolut nicht einzuschätzen, ob sie freundlich oder feindlich klang. "Ahh, ein Clanmitglied. Dann vermute ich mal, dass deine Freundin dahinten auch zu uns gehört." plapperte der Alte weiter. "Du kannst ruhig rauskommen junges Fräulein." meinte Riro und verstohlen wagte sich Kurenai hinter den Haselnusssträuchern hervor, während Ray immer noch rückwärts krabbelte. Riro war ihm definitiv nicht geheuer. "Keine Sorge, ich tue euch nichts. Wollt ihr nicht hereinkommen, auf eine schöne Tasse Tee?" zumindest in diesem Moment schien der Alte recht freundlich zu wirken, doch weder Ray noch Kurenai waren in der Lage zu antworten. "Ich seh schon." jetzt kicherte der Weißhaarige, was seinen Ziegenbart dazu brachte auf und ab zu wippen. "Der kleine Königsfalke hat Angst." Jetzt verzog sich der Mund zu einem schiefen Grinsen. "Keine Sorge, vor mir habt ihr nichts zu befürchten, oder vielleicht doch?" Und das war zu viel für die beiden Hayabusa, denn in dem Moment nahmen sie ihre Beine in die Hand und rannten, als ob der Leibhaftige selbst hinter ihnen her war.
~~~


Erst nach dieser schicksalhaften Begegnung hatte Ray mehr über Riro erfahren, doch das Meiste davon waren keine gesicherten Informationen, sondern Spekulationen, Mythen und Legenden. Aber vielleicht war gerade deswegen genau der Richtige. Irgendetwas jedenfalls ließ ihn nicht los an dem Gedanken zu dem alten Riro zu gehen. Er wollte ihn sowieso immer schon noch gefragt haben, wieso er ihn Königsfalke genannt hatte. "Ich bin dafür, dass wir zu dem alten Riro gehen." beschloss er, was zumindest bei Saku auf heftige Proteste stoß. So jedenfall interpretierte er das heftige Aufplustern und Schütteln des Rabengeistes. Ray hatte aber jetzt keine Lust sich mit dem Rabengeist auseinanderzusetzen. Nachdem dieser sich so mit Bodo gestritten hatte, wusste er nicht mehr ganz so genau, was er von Saku halten sollte oder von Bodo oder von Tiergeistern überhaupt. Fakt war: So wie Kaya Saku vertraute, so vertraute Ray auch Bodo. Und da Saku Bodo nicht ausstehen konnte, war es vielleicht sogar genau das Richtige zu Riro zu gehen. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was sie dort erwarten würde. Da von Jun und Kaya aber keine weiteren Proteste kamen, führte Ray den kleinen Trupp tiefer und tiefer in die dichten Wälder bis zu Riros Wohnstatt, die sich in all den Jahren nicht wesentlich verändert hatte. Nur das er diesmal den Trampelpfad benutzte, denn wahrscheinlich bemerkte Riro sowieso jeden der sich seiner Wohnung näherte. Als sie durch die letzten Bäume traten und der Blick auf das seltsame Hausgebilde frei war, blieb Ray nochmal stehen und schluckte hörbar. Immer noch ging etwas mystisch-unheimliches von diesem ganzen Ort aus. "Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne hierbleiben." bot er den beiden Kunoichi an, wartete kurz auf deren Reaktion ehe er die letzten Meter zurücklegte.
 

Hayabusa Kaya

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Den alten Rori... Ray sagte das so, als sollte er ihr ein Begriff sein. Doch tatsächlich kam ihr bei dem Namen kein Gesicht vor Augen: was wohl zum größten Teil daran lag das sie wirklich recht wenig mit dem Clan zu tun hatte... warum auch? Wozu? All die Jahre auf der Straße... hatte sich der Clan auch nicht um sie geschert. Hatte ihr der Name "Hayabusa" nicht weitergeholfen. Sie hatte sich selbst auf die Beine gekämpft, immer und immer wieder. Ja sie gehörte dem Hayabusa Clan an doch...sie war das Rabenmädchen. Nicht mehr, nicht weniger.

Als Jun anmerkte, dass sie dem restlichen Clan lieber fernbleiben wollte, nickte Kaya und fixierte schließlich ihren Clanbruder. Ihre Stimme war ruhig, doch entschlossen: "Den Clan offiziell um Hilfe zu bitten ist keine Option." erklärte sie und wechselte den Blick zwischen dem vertrauten Rotschopf und der hübschen Kunoichi an ihrer Seite. "Wie du selbst schon sagtest - sie würden uns die ganze Sache aus den Händen nehmen und ganz ehrlich..." sie senkte leicht den Blick und fixierte dabei insbesondere die Ikari: "Das hier... dieses Ding..." - damit meinte sie die Schatzkarte, denn zu ihr sah sie bei diesen Worten - "...ist unsere Aufgabe. Unser Abenteuer. Also bleibt es auch unter uns Dreien." schloss sie schließlich ab und zuckte mit den Schultern, ehe sie die zierlichen Hände in ihren Hosentaschen vergrub. Da sie aber alle Drei keine Ahnung hatten von diesem Siegel und an sich nicht wussten wie genau es von hier aus weitergehen sollte... brauchten sie Hilfe, Input von Außen - am besten von Jemanden, der diesbezüglich mehr Ahnung hatte als sie selbst. Ihr erster Gedanke war Joudan gewesen: er schien sich doch sehr gut mit Siegeln auszukennen. Doch der blonde Shinobi schien gerade seine ganz eigenen Aufgaben zu bewältigen zu haben... ihn um Hilfe zu bitten war also keine Option. Obwohl es ihr die liebste Version gewesen wäre... "Also gehen wir zu diesem Rori." erklärte sie und zuckte noch einmal mit den Schultern, ehe sie zu Jun aufschloss. Sie nickte in Richtung ihres Verwandten und lächelte schmal: "Also? Wo gehts lang?"

Wenn auch wenig begeistert, folgte sie Ray zu der mystischen Hütte und ihre Befürchtungen sollten sich bestätigen: ein kalter Schauer jagte ihr den Rücken hinab bei dem Anblick, der sich ihnen bot... oder besser gesagt, angesichts der Stimmung, die sich ihnen aufdrängte. Kaya schluckte, musste jedoch gleich wieder schmunzeln, als selbst Saku sich sichtbar schüttelte. Kaya trat an die Seite von Jun und nickte in die Richtung ihres Rothaarigen Clankollegen: "Nimm's mir nicht übel - aber ich warte lieber mit Jun hier draußen." verkündete sie und schob die Hände in die Hosentaschen, während sie die Schultern hochzog. Kaya ging einfach mal davon aus das Jun auch lieber hier draußen warten würde.

@Ikari Jun @Hayabusa Ray ( @Kushou Joudan )
 
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Hayabusa Ray

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Der alte Riro, wieder einmal stand Ray vor seiner Hütte, diesmal allerdings mehr oder weniger freiwillig. Er schluckte hörbar, als er nach links und rechts zu den beiden Kunoichi blickte, die ihn bis hierhin begleitet hatten. War es wirklich ihr Abenteuer, wie Kaya es behauptete? War es überhaupt sein Abenteuer oder war er selbst nur der Spielball irgendwelcher Mächte, die größer waren als das was sein Verstand begreifen würde. Ein sichtbarer Schauer durchlief den Jungen und überrascht stellte dieser fest, dass er tatsächlich fror. Wann hatte er zuletzt wirklich Kälte empfunden oder Hitze? Eigentlich kannte er kaum einen Hayabusa, der die äußere Temperatur zur Sprache brachte, ganz egal ob es sich dabei um die steinerne Kälte einer Säulenhalle handelte oder um die brütende Hitze der Mittagssonne. Als ob die Hayabusa über solchen Dingen wie Temperatur standen. Jetzt aber stellten sich die feinen Härchen auf den Unterarmen des Jungen auf und fasziniert beobachtete er diesen Vorgang ehe er sich zusammenriß und entschlossenen einen Schritt nach vorne trat.

Damit war der Damm gebrochen und ohne zurückzublicken, auch aus Angst nicht weiterlaufen zu können, steuerte er die Tür der moosbewachsenen Hütte an. Hatten die Schatten Augen hier? Was waren das für seltsame Schemen, die sich dort formten? Spielten seine Augen ihm lediglich Streiche? Ray wusste es nicht, aber vielleicht waren eben diese Tiergeister, die er undeutlich wahrnahm der Grund, warum Saku nicht hierher kommen wollte. Mit einem Knarren öffnete Ray vorsichtig die Tür und spähte ins Innere, allerdings schienen sich die Schatten in der Hütte ganz besonders dagegen zu wehren vom scharfen Falkenblick der Hayabusa erkannt zu werden. "Ri..." setzte Ray an, doch brachte er nur ein undeutliches Krächzen zustande. "Riro?" wiederholte er sich, diesmal mit all der Entschlossenheit, die er noch aufbringen konnte. Mutig trat er über die Schwelle und straffte den Rücken. Dann, wie aus dem Nichts schienen einige Lichter in der Hütte anzugehen. Allerlei seltsames Gerät war zu sehen. Auf einem Regal standen milchige Gläser mit undefinierbaren Inhalt. Eine Vielzahl von Düften, Aromen und Gerüchen benebelte fast schon den Verstand des Hayabusa und als er schließlich wieder ganz bei Sinnen war, stand Riro in seiner ganzen Pracht vor ihm. Ein undefinierbares Lächeln umspielte die faltigen, alten Lippen des Mannes, der sich gebeugt auf einen knorrigen Ast zu stützen schien. Seine Hände, die unter einem bodenlangen, grünen Gewand hervorlugten waren ebenso faltig wie sein Gesicht und auch die strohweißen Haare, die nach allen Seiten abstanden verrieten, dass es sich bei diesem Mann um ein äußerst altes Exemplar der Gattung Mensch handelte, das heißt, falls es sich um einen Menschen handelte. Ray war sich da alles andere als sicher. Aber am einschüchterndsten waren die intensiven, schwarzen Falkenaugen und für einen Moment erlebte Ray dasselbe, was wohl viele Shinobi erlebten, wenn sie zum ersten Mal in seine schwarzen Augen blickten. Das rechte Auge war weit aufgerissen, funkelte und schien direkt in die Seele des Rotschopfes zu dringen. "Ray Hayabusa, hat es dich also wieder zu mir verschlagen." Riro lächelte und musterte den stummen Hayabusa von oben nach unten. "Groß bist du geworden und wie es scheint hast du einen Gast mitgebracht." Irritiert blickte Ray den Alten an, während sich seine Gedanken überschlugen. //Weiß er von Bodo? Er kann doch nicht Kaya und Jun meinen. Aber woher weiß er das?// Und als hätte Riro die Gedanken des Falkenjungen lesen können, fuhr dieser ungerührt fort. "Ich sehe ihn." Doch machte er keine Anstalten weiter zu erklären, was er damit meinte und schwieg, wartend darauf, dass sein Gast das Wort ergriff.
So herrschte einige schrecklich lange Augenblicke Stille, ehe der Rotschopf in seine Tasche Griff und die Karte hervorholte, die Karte, dessen eigentümliches Siegel nun zerbrochen war. "Ich bin hier..." doch weiter kam er nicht, denn das Wort wurde ihm von dem Grüngekleideten abgeschnitten. "Ich weiß, wieso du hier bist. Sie haben es mir längst verraten." Noch mehr Fragezeichen tauchten im Gesicht des Rotschopfes aus und Riro nutzte die Verwirrung, um die Schriftrolle mit spitzen Fingern zu stibitzen und vor sich auf den Tisch zu legen. Dabei bewegte er sich mit einer Schnelligkeit, die Ray dem Alten gar nicht zugetraut hatte. "Soso, du hast es also gefunden. Aber das ist eigentlich kein Wunder, sollte er tatsächlich zu dir sprechen." weiterhin sprach Riro in Rätseln. Scheinbar wusste der Alte mehr über Ray und Bodo, als der Rotschopf selbst. "Das ist gut... oder schlecht." murmelte er weiter vor sich hin und studierte das Siegel mit seinen schwarzen Augen, wobei Ray das seltsame Gefühl hatte, dass der Alte weitaus mehr sah, als nur das Siegel. "Aber wer bin ich zu beurteilen, ob der Schwertträger gut oder schlecht ist. Kann überhaupt ein Mensch über diese Dinge urteilen? Ist nicht das, was für den einen gut ist für den anderen schlecht." Diese Worte waren eindeutig nicht an Ray gerichtet und doch erinnerten sie ihn in gewisser Hinsicht an seinen Vater Jun und seine Art zu philosophieren. "Was siehst du?" fragte Ray, von seiner Neugierde übermannt. "Das mein Junge ist zumindest schon mal die richtige Frage." Riro grinste, machte aber keine Anstalten diese Frage zu beantworten. "Du hast da etwas sehr interessantes gefunden oder hat es vielleicht dich gefunden? Wer weiß das schon." Die Gerüchte über Riro, dass jedes seiner Worte rätselhaft war, schienen tatsächlich wahr zu sein. "Du hast keine Ahnung, was du da gefunden hast." Es war eine Feststellung, keine Frage. "Hierüber muss Orochi unterrichtet werden und wahrscheinlich auch Iriane." meinte Riro und nun war der Schock deutlich in Rays Augen zu lesen. "Aber, aber..." stammelte er und wollte Gegenargumente vortragen. Immerhin hatte er den offiziellen Teil des Clanes heraushalten wollen. Nie hätte er erwartet, dass Riro auf deren Seite stehen würde. "Du dachtest wohl, nur weil ich hier draußen wohne, dass ich nichts mit denen im Haupthaus zu tun habe. Das ist richtig und falsch zugleich." erwiderte Riro. "Wir alle haben unsere Geheimnisse kleiner Falke." Wieder lächelte er und diesmal schien es ein sanftes Lächeln zu sein. "Aber du kannst den Alten vertrauen, zumindest meistens und in den wichtigen Dingen. Aber auch das wirst du noch lernen, wie ein Vogeljunges lernt den Eltern zu vertrauen, die es aus dem Nest geschmissen haben, damit es fliegen lernt." Ray zögerte, er wusste nicht genau was er davon halten sollte. Konnte er dem Alten vertrauen? Konnte er seinem Clan bedingungslos vertrauen? Zwar hatten sie ihm bisher keinen Grund zum Misstrauen gegeben, aber die stetige Geheimniskrämerei der Hayabusa war sicherlich nicht vertrauensfördernd. Andererseits tat er dasselbe. Vielleicht war es das gemeinsame Blut, welches durch ihre Adern floß. "Es bleibt deine Entscheidung Ray. Du kannst die Schriftrolle nehmen und wieder gehen oder du lässt sie hier und vertraust deinem Clan." stellte Riro den Rotschopf vor einer Entscheidung und aus Gründen, die ihm selbst nicht ganz klar waren, verneigte sich Ray vor dem Alten, wandte sich dann schweigend ab und verließ die Hütte. "Danke kleiner Falke." flüsterte Riro leise, so leise, dass Ray es nicht mehr hörte.

Draußen warteten wie abgesprochen Jun und Kaya, beide waren sicherlich überrascht über den nachdenklichen Gesichtsausdruck, den Ray nun trug. "Es liegt nicht mehr in unserer Hand. Ich habe mich entschieden dem Clan zu vertrauen." erwiderte er leise und verbeugte sich dann vor den Beiden. "Danke für eure Begleitung. Ich weiß das sehr zu schätzen. Was jetzt passieren wird, weiß ich auch nicht." Das wusste Ray tatsächlich nicht. "Ich muss jetzt nachdenken." fügte er noch hinzu und kaum war das gesagt rannte der Rotschopf mit vollem Tempo hinaus in den Wald und ließ damit zwei Kunoichi mit großen Fragezeichen über ihren Köpfen zurück.
@Hayabusa Kaya @Ikari Jun
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