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Auf dem Weg zur Kraterstadt

Kiyama Mura

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Ein wenig holprig war die Fahrt schon, krachte Muras Kopf doch zum wiederholten Mal unsanft mit Teilen einer Rüstung zusammen, die in der Nähe seines Kopfes von der Decke baumelten. Auf seine Nachfrage hin hatte ihm Cho-Cho erzählt, dass diese ein Andenken an einen Auftritt vor dem Daimyo des Grasreiches war. Dort hatte sie eine Frau gespielt, die als Mann verkleidet die Geschäftswelt des Kontinents auf den Kopf stellte oder so ähnlich. Denn der Kiyama hatte bei den zahllosen Geschichten, Gerüchten und Geheimnissen, die sie ihm offenbarte, irgendwann einfach abgeschaltet. Am Anfang hatte er noch gedacht, dass die eine oder andere Information von größerer Tragweite war und hatte dementsprechend aufmerksam an den Lippen der Künstlerin gehangen. Nachdem aber zum fünften Mal irgendeine Hofdame mit irgendeinem Samurai, Künstler oder einem Unbekannten –seltsamerweise den Gerüchten nach immer ein Shinobi– eine vermeintliche Affäre hatte, war es einfach nur ermüdend. Aber, wenn er ehrlich war, sollte er sich nicht beschweren. Schließlich hatte Mura ernste Befürchtungen gehabt, dass Cho-Cho zudringlich werden würde. Er hatte aber feststellen müssen, dass dieser ganze Annäherungsversuch doch mehr eine Farce als wirklich eine ernst gemeinte Avance war. Doch statt Erleichterung empfand Mura nur nur eine ganzes Menge Wut.
Was sollte das? Sind Schauspieler immer so?
Um ehrlich zu sein, war Mura richtig zornig über das Verhalten der Schauspielerin, musste er doch an seine Leute denken und wie dies auf sie, vor allem aber auf die blauhaarige Chuunin, wirkte. Es war ihm doch wichtig, was die anderen Shinobi von ihm hielten. Mai kannte ihn jetzt schon einige Zeit, während er selbst vor Kurzem an Benjiros und Chinatsus Vernunft appelliert hatte, Pflicht vor Vergnügen zu stellen.
Wusstest du eigentlich, dass der Sohn des…
Nur mit Mühe konnte Mura ein Seufzen unterdrücken. Wie gerne wäre er jetzt im Wagen, der hinter ihnen fuhr.
Wie es ihnen wohl erging? Durch die kleine Öffnung am Ende des Wagens konnte der Kiyama den Wagen hinter sich erkennen. Umeda Machiko saß dort allein auf einem Kutschbock und lenkte die Pferde. Von ihrer Schwester war nichts zu sehen und so vermutete der Kumonin, dass sie gerade mit seinem Team eine Unterhaltung führte.
Wie gerne würde er jetzt mit ihr tauschen... Hatte er das schon erwähnt?
 

Miki Benjiro

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Was zum…?! Irgendetwas Komisches ging hier vor sich. Cho-Cho hatte einen sehr speziellen Einfluss auf Mura genommen. Indem er seinen Kopf in eine leichte Schräglage brachte, kam Benji zu einer Schlussfolgerung. Er war sich sicher: Das hier musste ein sogenanntes Genjutsu sein. Der kleine Miki erinnerte sich zwar daran dass Mura erwähnt hatte, dass die Kontaktfrau Cho-Cho auch etwas auf dem Kasten habe, aber dass sie solche Künste beherrschte, hatte der kleine Genin nicht erwartet. Wie sonst wollte man erklären, dass Mura durch eine einzige Berührung Cho-Cho’s so in Verlegenheit gebracht wurde. Dass dies der erste Einfall war, der Benji kam, war gar nicht so verwunderlich. Schon oft hatte er es seiner weltfremden Art zu verdanken, dass er die einfachsten Dinge nicht begriff. Also ich versteh das nicht, sie berührt ihn doch nur… Wie kann man deswegen so verlegen und unsicher werden? Nachdenklich und schlussendlich schulter zuckend verwarf Benji den Gedanken an ein Genjutsu. Bestimmt gehört das zu Muras Rolle! Zufrieden des Rätsels Lösung doch noch gefunden zu haben, lauschte Benji wieder Cho-Cho’s Worten. Apropos Cho-Cho, diese befand sich mit Mura zusammen bei den Wagen. Na dann mal nichts wie hinterher! dachte Benji, und sprintete los. Nachdem Cho-Cho all ihre Begleiter vorgestellt hatte, warf auch Mura die Namen seiner drei Begleiter in die Runde. Schon als die Tänzerin ihr eigenes Team vorstellte, hatte Benji Probleme damit, aber als Mura auch noch dazwischen sprach, kam der Junge gar nicht mehr hinterher. Beinahe hätte Benji schon seinen eigenen Namen vergessen, als eine Aussage der Tänzerin dies verhinderte. … talentiert sind wir ja alle. Der kleine Miki wusste nicht, was es war, doch Cho-Cho wurde ihm nach und nach immer Unsympathischer. Benji konnte eingebildete Leute überhaupt nicht abhaben, und Cho-Cho schien eine Menge auf sich zu halten. Leise knurrend richtete er seinen Blick auf die beiden Schwestern, bei denen Mai, Natsu und er selbst mitfahren würden. Merkwürdigerweise verspürte er diesmal kein Verlangen mehr danach sich darüber zu beklagen dass es denn schon wieder Mädchen waren, bei denen er mitfahren musste. Dem kleinen Miki war Alles lieber als mit Cho-Cho mitzufahren.

Die Aufgabe mit Cho-Cho mitzufahren, übernahm dann wenig später Mura. Der kleine Miki machte sich keine Gedanken darüber. Mura würde schon wissen was das Beste war. Vielleicht hatten die Beiden auch noch wichtige Dinge zu besprechen. Plötzlich lachte Benji los. Die Vorstellung daran dass Cho-Cho Mura die ganze Fahrt über Tanztricks beibringen würde, war einfach zu lustig. Thahahaha, er kann sie ja mit seiner neuen schrillen Stimme auffordern aufzuhören… In Muras Blick glaubte Benji zu erkennen, dass Mura nicht ganz freiwillig mit der eingebildeten Tänzerin mitfuhr. Grinsend lief der Shinobi zu dem Wagen, in dem er mitfahren würde, stellte sich in eine Lücke zwischen die beiden Schwestern und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. Mit geschlossenen Augen atmete er einmal tief ein und dann wieder aus. Was gab es Schöneres als die frische Luft ausserhalb der Stadtmauern? Mit grossen Augen starrten die beiden Schwestern den Sunanin an. Offenbar waren sie es nicht gewohnt jemandem mit Benjis Anstand zu begegnen. Da der Miki keine Anstalten machte sich vorzustellen machte Machiko, die rechts von ihm stand, den Anfang. Sich mit dem linken Arm am Wagen abstützend sah sie Benji an und fragte dann selbstsicher: Du musst Benjiro sein, stimmts? Als er seinen Namen hörte, öffnete der Miki seine Augen und blickte zu Machiko herüber. Ja? Was gibt’s denn? kam freundlich aus seinem Munde hervor. Die Umeda lächelte, sie fand es amüsant wie unbeholfen Benji war. Freut mich, ich bin Machiko! Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. Hmm? Der Miki gab sich ziemlich erstaunt, kein Wunder bei seinem Hygienezyklus gab es selten Leute, die ihn freiwillig anfassten. Was…will sie denn nun von mir? Es war eine dieser typischen Situationen, in die der Miki immer wieder zu geraten schien. Da ihm nichts Besseres einfiel, schlug er High-Five artig in die Hand der Umeda ein. Beeindruckt sah Machiko den kleinen Shinobi an. Achso macht man das bei euch? Erleichtert nickte Benjiro. Phuuuh… Das war knapp. Auch die zweite Umeda, nämlich Tomoko, meldete sich nun zu Wort und nachdem Benji auch bei ihr die High-Five Prozedur hinter sich gebracht hatte, näherten sich Mai und Natsu ebenfalls dem Wagen.

Wenig später waren alle abfahrbereit und Mura erklärte noch kurz, dass er zur Mittagszeit wieder zu ihnen stossen würde. Wie ein General in der Schlacht gab Cho-Cho das Bereit Signal und daraufhin fuhren alle los. Es dauerte nicht allzulange bis es dem Jungen zuviel wurde mit drei Mädchen in einem Wagen zu sitzen, so viel Weiblichkeit hielt er einfach nicht aus. Also beschloss er kurzerhand die Fahrt von draussen aus zu geniessen. Machiko, die momentan die Kutsche steuerte, zeigte sich fröhlich als der Miki sich neben sie setzte, um ihr Gesellschaft zu leisten. Vielen Dank Benjiro, das freut mich! Grinsend lächelte Benji zurück: Ach, keine Ursache, hier draussen bei dir gefällt es mir sowieso besser! Plötzlich wurde Benji etwas klar: Es gab ja doch Mädchen, die gar nicht so bescheuert waren! Nachdenklich blickte Benji auf den Wagen vor sich. Was Mura wohl gerade trieb? Ob er wohl wirklich gerade Tanzunterricht bekam?
 

Sakaida Mai

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Mai versuchte sich auf das zu konzentrieren, was da gerade gesprochen wurde. Mura stellte sie den anderen vor, profilierte sich als Koji ein wenig mit den angeblichen Schauspieltalenten und scherzte mit Cho-Cho herum. Nein, es bestand kein Zweifel mehr daran: Die Tänzerin fand Chinatsu zum Anbeißen süß, selbiges galt für Benjiro, Als Koji vergötterte sie Mura und für Mai blieb ein kleiner Funken Verachtung übrig. Die Gründe dafür wollte der Blauschopf nicht erkennen, denn nicht selten rauschten die Eigenarten menschlichen Verhaltens an ihr vorbei. Dass Cho-Cho sie als Konkurrenz ansah, nur weil Mai noch ihre volle Jugend besaß, darauf würde sie nicht kommen. Warum auch? Schließlich hatte sie sich doch freundlich vorgestellt..

Noch immer ein wenig in Gedanken versunken, stieg Mai schließlich in den Wagen zu Chinatsu und einer der beiden Schwestern.Umeda Tomoko war diejenige, wenn Mai sich nicht täuschte, welche ebenfalls innen saß, während Umeda Machiko gemeinsam mit Benjiro auf dem Kutschbock saß. Der Blauschopf nahm in Fahrtrichtung Platz und schlug das linke Bein über das Rechte. Da Tomoko sich gegenüber von ihr setzte, lächelte Mai sie freundlich an. Schüchtern erwiderte das Mädchen das, ehe ihr schüchterner Blick wieder zur Seite wich. Vorgestellt hatten sie einander schon draußen, besonders Benjiro hatte sich wohl bereits in das Gedächtnis der Schwestern eingebrannt. Bewusst schob die Chuunin ihre unschönen Gefühle von vorhin beiseite und entschloss sich stattdessen dazu, die Fahrt mit ein wenig Smalltalk zu verkürzen. „Du bist Tomoko, nicht wahr?“, fragte Mai in die Stille, obwohl sie die Antwort fast sicher wusste. Das Mädchen lächelte und steckte sich eine Haarsträhne nach hinten. „Ja, richtig.“ „Ihr seht euch wirklich ähnlich! Aber Zwillinge seid ihr nicht, oder?“, redete der herzliche Blauschopf weiter, um das Gespräch anzukurbeln. „Nein, aber das denken manche! Machiko ist zwei Jahre älter als ich!“, lachte sie schüchtern auf, während Mai’s Augen größer wurden. Die sahen beide noch so jung aus! „Wie alt seid ihr denn?“, hakte sie interessiert nach. „Ich bin dreizehn, Machiko seit kurzem fünfzehn.“ Ob ‚seit kurzem fünfzehn‘ die oberste Grenze für Cho-Cho war, eine junge Frau zu mögen?

Umso mehr die drei Damen in dem Kutschwagen miteinander plauderten, desto angenehmer wurde die Atmosphäre. Wenn Machiko ebenso liebenswert war, wie ihre jüngere Schwester, dann würden bestimmt alle gut mit den beiden Umedas auskommen. Das Schauspielern lag wohl in der Familie, denn von Tomoko erfuhren Chinatsu und Mai, dass fast alle Mitglieder, vor allem die der älteren Generation, ihr Geld damit verdienten. Dazu gehörte auch, dass sie bereits seit Jahren Schauspielunterricht nahmen und damit zumindest den Blauschopf absolut in den Schatten stellen würden. Hoffentlich flogen die Ninjas neben solchen Talenten nicht allzu schnell auf..
 

Kiyama Mura

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Ich werde mich kurz ein wenig frisch machen. Diese Fahrten strapazieren mich immer so sehr.
Strapaze. Hmmm… Ein bisschen abfällig waren Muras Gedanken schon, als er die Worte Cho-Cho vernahm. Er musste nur an all die Probleme, Kämpfe und Anstrengungen denken, die er in seinem kurzen Leben erlitten hatte und konnte sich dann beim besten Willen nicht vorstellen, dass die beiden Gesprächspartner unter dem Begriff „Strapaze“ das Gleiche verstanden. Wahrscheinlich hatten Chinatsu und Benjiro am Vormittag während des Trainings mehr gelitten als diese Frau in ihrem gesamten Leben.
Kurz erschrak der Kiyama über seine Gedanken: Eigentlich entsprach es nicht seiner Natur, so schlecht über seine Mitmenschen zu reden oder gar zu denken. Er war wohl einfach ein bisschen überspannt, immerhin litt er schon den halben Tag unter dem Gebrabbel dieser Tratschtante. Irgendwann musste selbst einem Menschen wie ihm der Geduldsfaden reißen. Aber noch konnte er sich einigermaßen beherrschen.
So versuchte Mura irgendein mögliches Gespräch mit seiner Begleiterin zu vermeiden und nickte ihr stattdessen nur aufmunternd zu. Eine freundliche Geste, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen war, in diesem Fall jedoch sofort bereut wurde. Denn Cho-Cho nahm das Nicken auf die ihr eigene Art auf:
Kurz zwinkerte sie ihm nämlich zu, während ein Lächeln ihre Züge umspielte. Stumm formten ihre Lippen ein "Nicht spannen, Süßer", ehe sie sich dann doch ganz abwandte. Dabei bewegte sie doch etwas ausgiebig die Hüfte. Seine etwas aufdringliche Begleiterin zog sich in den mittleren Teil des Wagens zurück und errichtete dort noch immer ein wenig theatralisch eine Decke als Sichtschutz. Als das Schauspiel sein Ende fand, schmunzelte der Kiyama doch ein wenig und er betrachtete versonnen den wankenden roten Stoff.
Diese Frau ist wirklich eine Schauspielerin durch und durch.
Mura starrte der Frau noch einen Moment hinterher, lehnte sich dann aber entspannt zurück. Nichts lag ihm ferner, als irgendetwas in Richtung „Spannen“ zu unternehmen. Weder war er so verantwortungslos, dass er sich mitten in einer Mission mit irgendwelchen Frauen amüsierte, noch entsprach die Künstlerin seinem Typ Frau. Dieser befand sich eigentlich in greifbarer Nähe und war doch unerreichbar für den verbal oft sehr unbeholfenen Kiyama.
Er wusste gar nicht, wie oft er sich schon vorgestellt hatte, dass er seiner Angebeteten gestand, was er für sie empfand. Doch irgendwie war es nie dazu gekommen. Er hatte sich so viele Situationen ausgedacht, so sehr die Aufmerksamkeit seiner Flamme begehrt, war am Ende aber kein Schritt seinem Ziel näher gekommen. Seufzend betrachtete er den Planwagen hinter sich und war ganz froh, dass ihn Cho-Cho in diesem Moment der Trübsal nicht sah und störte. Tatsächlich ließ sich die gute Frau lange Zeit nicht blicken. Es dauerte einige Minuten, ehe hinter der Abdeckung Geräusche vernehmen zu waren. Mura musste sich lächelnd vorstellen, wie die Künstlerin bis dahin in lasziver Position verharrend auf sein Erscheinen gewartet hatte. Wahrscheinlicher war aber, dass sich die Frau inzwischen einfach nur neu geschminkt hatte. Ein höchst geräuschloser Vorgang, oder?
Ein Ruck ging durch den Wagen, während vorne vom Wagen Takashima Minoru seine Stimme erhob.
Hoh!!! Wir müssen jetzt einen Fluss überqueren. Das könnte ein wenig ungemütlich werden. Aussteigen müsst ihr aber nicht. Die Furt ist nicht so tief.
Heeeeyyyyy…Achtung!!! Der Schrei wurde von dem Wiehern einiger Pferde übertönt. Alamiert sprang Mura auf.
Das war doch die Stimme eine der Umedas gewesen! Der Wagen mit seinem Team. Was…!?!
Schon hatte der Kumonin einen Schritt zum Heck des Wagens gemacht, um den anderen Shinobi zur Seite zu stehen oder zumindest um zu sehen, was da eigentlich los war. Doch ehe er auch nur die Plane zur Seite stoßen konnte, wurde er von den Beinen gerissen. Ein Knarzen und Krachen war zu vernehmen, als die beiden Wagen gegeneinander schlugen.
Unsanft landete der Kiyama auf den Hosenboden. Doch das war nicht einmal das Unangenehmste. Mura hatte nämlich noch keine Gelegenheit, sich zu erheben, als sich die kurz zuvor noch so gepriesene Rüstung des Daimyos scheppernd auf ihn niederkrachte.
Benjiro, Mai und Chinatsu mussten vorerst ohne den Kumonin auskommen.
 

Miki Benjiro

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Und deswegen werde ich einmal der beste Shi… Schauspieler der Welt! Erklärte der Miki der Umeda überzeugt. Das er sich beinahe verplappert hätte, muss wohl nicht extra erwähnt werden, aber er hatte die Kurve gerade noch gekriegt. Mura verlangte da echt viel von ihm. Benji hatte schon genug damit zu tun sich ständig neue Trickidentitäten auszudenken, da hatte ihm eine >>Halte deine Fähigkeiten geheim- Anweisung<< gerade noch gefehlt. Aber Benjiro, du erzählst mir schon die ganze Zeit über etwas vom Fallen stellen usw. Bist du etwa Jäger? Auf Machikos Frage ging Benji nicht ein, er war viel zu Abgelenkt, denn irgendwie hatte sein Blick sich an ihr verfangen. Hastig schüttelte er seinen Kopf: Ähm was wolltest du noch mal? Die Umeda, der Benjis Reaktion keineswegs verschleiert blieb, grinste leicht. Phuu was soll denn das? Das ist mega nervig, ich kann keine zwei Worte mit ihr sprechen, ohne irgendwie abgelenkt zu werden… Was dem Miki da passierte, kennen viele Leute sehr gut, Machiko schien doch nicht nur ein weiteres mühsames nerviges Mädchen zu sein. Natürlich wäre das die allerletzte Schlussfolgerung auf die Benji je kommen würde. Ihm lag es viel näher dass sie Zauberkräfte besass mit denen sie ihn verhexte. Jah, daran muss es liegen! Der Vorsatz, Machiko im Auge zu behalten, verwarf der kleine Junge wenige Augenblicke später unfreiwillig. Er war einfach viel zu sehr aus dem Häuschen.

Die Umeda war dem kleinen Jungen keine Hilfe. Es war als könnte sie riechen, wie es Benji ging, beinahe schon gruselig. Benjiro? Weisst du, ich muss echt sagen, so jemand wie du ist mir noch nie untergekommen. Ich meine, wenn man dich sieht, und zum ersten Mal erlebt, hast du irgendetwas freches an dir, aber du scheinst ja doch ganz vernünftig zu sein. Kurz wartete die Umeda ab, scheinbar hatte sie eine Art Rück-Kompliment erwartet, zumindest eine Antwort. Aber genau dass war ja das Problem, Benji gab keine Antwort, wollte er ihr vielleicht gar nicht antworten? Tatsächlich war der Grund ein anderer, all die Aufregung hatte Benji einschlafen lassen. Gegen eine schöne Portion schlaf, sah eben auch Machiko alt aus. Hey, Benjiro, Hast du mich nicht gehör….!!??? Leicht erzürnt drehte die Umeda ihren Kopf weg und kam sich, zurecht, veräppelt vor. Was tat Benji? Seine Antwort war nur ein lautes Schnarchen ChrrrrrrChrrrZZzzz! Für die restliche Fahrzeit hatte die Umeda sich vorgenommen kein Wort mehr mit Benji zu sprechen. Der kleine Miki machte es Machiko ziemlich leicht diesen Vorsatz einzuhalten, denn er schlief einfach weiter. Erst als ihre erste Schicht vorbei war und sie Benji zwangsläufig wecken musste, damit dieser kurz die Zügel übernahm, redete sie doch noch mit ihm. Sie klang nun sehr forsch. Hier, halt das! Und schon drückte die Umeda dem Miki die Zügel in die Hand. Als der Wechsel stattfand winkte Benji der Umeda noch einmal kurz zu Hey, bis später Machiko! Diese fand dass völlig unangebracht und wandte sich wortlos ab.

Selbst Machikos Schwester Tomoko schaute ihrer älteren Schwester kurz hinterher. Gerade als sie Benji fragen wollte, was er denn mit ihrer Schwester angestellt habe, sah sie, dass auch Benji ein Fragezeichen ins Gesicht geschrieben stand. Was hat sie denn? Kurz dachte die jüngere Umeda nach. Hast du dich über sie lustig gemacht? Auch Benji dachte nach, er konnte sich nicht vorstellen was Machiko jetzt hatte, immerhin war er schon lange nicht mehr so nett zu jemandem gewesen. Nein, Sie hat etwas erzählt, und dann hab ich ein Nickerchen gemacht! Erstaunt musterte die Umeda Benjiro, und übernahm dann auch wieder die Zügel. Moment, bist du eingeschlafen ohne die Unterhaltung mit ihr zu Ende zu führen? Lachend folgte die Antwort des Jungen prompt. Das hab ich doch gerade gesagt! Belehrend brachte sie die Pferde mit einem Hoooh! Zum Weiterlaufen. Wenn dass so ist dann hast du dich tatsächlich über sie lustig gemacht. Das Ganze war dem Jungen zu hoch. Kurz seuftzte er. Ihr seid echt mega-kompliziert, ihr Mädchen, ich bleib lieber bei Tieren, die versteh ich wenigstens! Kurz streichelte der Junge über den Rücken des rechten Pferdes. So wie Bruder-Pferd hier, den mag ich. Mit einem vielaussagenden Seitenblick kritisierte die Umeda den kleinen Miki ungläubig. Sie wollte ihm nicht glauben, dass er Tiere Anhand von ihren Gesten verstehen/sehr gut einschätzen konnte. Willst du damit etwa sagen, dass ich lüge? Knurrend ballte der Miki seine Fäuste. Bei sowas verstand er so gar keinen Spass, da wollte er ihr etwas von sich selbst preisgeben und sie bezeichnete ihn als Lügner. Na wenn du solche Dinge behauptest, dann ja! Lautete die Antwort der Umeda. Die Wut, die sich in Benji ansammelte wurde immer grösser und grösser. Grrrrrrr….! Na der ollen Trulla werd ichs gleich zeigen! Benji sollte echt immer ein Bild von Mura dabei haben, denn wieder war er es, oder besser gesagt der Gedanke an ihn, der Benji einhalten liess. Mura war so ein netter Mensch, gab sich so viel Mühe mit ihm und Chinatsu, ausserdem hatte er versprochen dass noch ein Privattraining rausspringt, wenn alles nach Plan läuft. Der Junge packte all seine Wut beiseite und bat der Umeda einen Waffenstillstand an, dies fiel ihm nicht gerade leicht. Da Streit auch keineswegs die Absicht der Umeda war, nahm sie dass Angebot dankend an.

Wenig später war der Ganze Streit schon wieder vergessen, und ein neues Problem tauchte auf.
Hast du auch so Kohldampf wie ich? Ohne die Antwort der Umeda abzuwarten, rieb der Junge sich seinen Bauch. Er formte seine Hände zu einem Fernglas und als sich auch so nichts Essbares vorfand, kam ihm die Idee: Mai! Nein, nicht so, also er wollte Mai nicht verspeisen, sie war aber die Person, die in der Nähe seines Rucksackes sass. Benji sprang auf und drehte sich um. Plötzlich begann er, mit seinen Händen zweimal auf die Plane des Wagens zu hauen. Hey, Mai! mit einem breiten Grinsen im Gesicht fuhr er fort. Lass mal bitte meinen Rucksack rüberwachsen, ich hab echt Hunger!

Der Miki war nicht gerade leicht und durch seine hastigen und ungeduldigen Bewegungen brachte er den Wagen mächtig ins Schaukeln. Der Blick der jüngeren Umeda richtete sich zu Benji, nach hinten und sie wollte ihn anweisen nicht so hin und her zu schaukeln. Plötzlich ging alles ganz schnell: Der kleine Junge hörte nur noch die Stimme der Umeda die Heeeeyyyyy…Achtung!!! Schrie. Denn kurz darauf wurde Benji von seinen Beinen gerissen und flog von dem Wagen herunter auf den Boden. Es hiess wohl nicht umsonst in allen Achterbahnen man solle nicht aufstehen. Der Wagen seines Teams war volles Rohr (So schnell wie die Dinger jedenfalls fahren konnten) in den von Mura gekracht. Kurz rieb er sich seinen Hinterkopf, auf den er gefallen war und sprang dann wieder auf. Aiaiaiaiaiaia! Sein Hunger war einfach grösser als seine Schmerzen. Die Situation musternd ging Benji einmal um den Wagen herum. Hey Leute, ich find das total cool von euch dass ihr hier ein Lager aufschlagen wollt, weil ich so Hunger hab… aber hier mitten im Fluss? Wie wollen wir so ein Feuer machen? Ja, das war jetzt bestimmt die wichtigste Frage.
 

Sakaida Mai

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Für einen Moment verstummten alle Mädchen im Wagen. Es war keine dieser peinlichen Stillen, Gesprächspausen in welchen keinem mehr einfällt, was er noch reden soll. Es hatte sich einfach eine angenehme Stille ausgebreitet. Das war schon fast zu verführerisch, für einen kurzen Moment die Augen zu schließen. Glücklicherweise tauschten die beiden Umedas ausgerechnet jetzt die Plätze, sodass Mai ihre Augen nicht wirklich schloss. Schon toll, dass die beiden nicht nur gut schauspielern konnten, sondern darüber hinaus auch noch beide eine Kutsche führen können. Machiko war leider nicht allzu gesprächig. Nicht, dass sie unfreundlich war. Sie grüßte Chinatsu und Mai höflich, sprach ein paar nette Sätze mit ihnen – doch bei bester Laune schien sie nicht zu sein. Ihren Kopf und die Hand stützend warf Mai einen Blick in die Natur. Es war ein schöner, sonniger Tag und angenehm warm. Irgendwie war sie ein wenig müde..

Ein Glück, dass der Blauschopf in diesem Moment Benjiro hörte, welcher ihren Namen aussprach. Aufmerksam sah Mai auf und lächelte beherzt, als der kleine Junge seinen Wunsch äußerte. Selbstverständlich ging Mai seiner Bitte ohne zu zögern nach und wollte gerade nach seinem Rucksack greifen, als es zu Schaukeln begann. Verwirrt sah Mai wieder auf, suchte den Grund dafür. Doch es ging zu schnell. Benjis Lebensgeister vertrugen sich nicht besonders gut mit den Pferden, scheuchten diese auf und brachten den Wagen so richtig in Fahrt. Geistesgegenwärtig und so gut es in der „Schaukel“ noch ging, presste Mai Chinatsu an sich und griff unsanft nach Machikos Arm, um sich aus dem Wagen zu retten, ehe dieser mit dem Wagen Mura’s zusammenstieß. Machiko schliff einsam ein paar wenige Meter auf dem Boden entlang, da Mai ihren Arm nicht länger halten konnte, während sie selbst mit Chinatsu auf dem Boden umherrollte.
Oh man..“, ächzte Mai, während sie noch etwas wacklig wieder aufstand. Bis auf den Dreck und den Staub konnte sie sich bester Gesundheit erfreuen, die kleinen Schürfwunden störten nicht weiter. Während sie Chinatsu aufhalf, erkundigte Mai sich noch nach ihrem Zustand, doch auch ihr schien es gut zu gehen.
Schnell waren die beiden bei Machiko angekommen. Diese beklagte sich über Schmerzen in der Schulter, doch ansonsten ging es ihr gut. „Es hätte schlimmer kommen können!“, meinte sie schließlich, „Aber du bist ja drauf! Wie hast du das gemacht?“, fragte Machiko Mai. Der Blauschopf klopfte sich den Staub von der Kleidung und suchte schnell nach einer Ausrede. „Ähm.. Das war wohl der Adrenalin-Stoß!“, meinte sie schnell, ehe sie nach Benjiro, Tomoko und natürlich Mura sehen wollte.

Es war schon verrückt, dass eigentlich Mura derjenige sein sollte, der heil aus solchen Geschichten raus kommt. „Andererseits.. warum wundere ich mich eigentlich noch..“, ging es Mai durch den Kopf, während sie Mura gemeinsam mit Takashima Minoru, dem Schauspieler, aus dem Wagen barg. Glücklicherweise schien er die Rüstung nur unglücklich abbekommen zu haben, er würde bestimmt bald wieder zu sich kommen. Bis dahin lag er im Schatten eines Baumes herum, den Kopf auf einer Decke gebettet und unter Chinatsus wachsamen Augen. Natürlich war Mai um Mura’s Wohlergehen höchst besorgt, aber sie kannte ihn schon eine ganze Weile und wusste, dass er Verletzungen zwar förmlich anzog, sie aber immer gut wegsteckte. Während Cho-Cho damit beschäftigt war, sich zu Tode zu ärgern, da sie volle Kanne im Fluss gelandet war und triefend nass war (ihre Frisur war nun mehr alles andere als schön, auch das Make-Up hatte bereits bessere Tage), gesellte sich Mai wieder zu Benjiro und dem kaputten Wagen. Die Reaktion des Jungen quittierte sie mit einem breiten Grinsen. War dieser Junge nicht großartig? Anscheinend hatte er immer einen Witz auf Lager! „Das könnte ein Problem werden, da hast du Recht!“, stimmte sie ihm lachend zu.

Einer der Musiker, Ishikawa Hiroshi, sah sich den Wagen besonders genau an. „Na, ist doch alles halb so wild!“, meinte er schließlich zufrieden. „Ja?“, fragte Mai verdattert nach. „Ich habe viele Jahre als Handwerker gearbeitet und kenne mich aus, Kindchen. Alles halb so wild. Alles haaaalb so wild!“, meinte er wohlwollend und tätschelte Mai den Kopf, nur um danach Benjiro auf die Schulter zu klopfen. „Onkel Hiroshi bringt das in Ordnung, wirst schon sehn‘, Kleiner!“ Auf Mai wirkte der ältere Mann höchst herzlich und liebenswert, wie er auf Benjiro wirkte, war eine andere Sache. „Und was wäre ich für ein Handwerker, wenn ich mein Werkzeug nicht dabei hätte? Hahaha! Ich brauche alle starken Männer-“, er zwinkerte Benjiro zu, „um den Wagen wieder aufs Festland zu bringen. Mit den Pferden wird das einfach, hahaha! Das schwierigste wird die Reparatur des Rades sein, aber ich habe ja Zeit, bis wir weiterziehen.“ Das stimmte wohl, denn an (und nicht in) diesem Fluss wollte die Gruppe ihr Lager aufbauen. Da Mai wohl hier nicht gebraucht wurde und sie sowieso nicht besonders stark war, sah sie sich nach einer Beschäftigung um. Glücklicherweise winkte Chinatsu in diesem Moment in die Richtung der anderen, anscheinend kam Mura wieder zu sich. Schnell war sie bei den beiden angekommen und setzte sich neben den blonden Shinobi, welcher tatsächlich unter leisem Ächzen wieder zu sich kam. „Du Armer, dich erwischt es wirklich oft.“, murmelte Mai mit einer Mischung aus Amüsement und Mitleid, während sie ihm tröstend über die Hand strich.
 
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Kiyama Mura

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Sonnenstrahlen kitzelten Muras Nase, als er stöhnend die Augen aufschlug und feststellen musste, dass ein feuchtes Stück Stoff über sein Gesicht gelegt worden war. Seine Irritation nahm aber noch weiter zu, als er Gras und Erdreich unter sich spürte, während sich das Klappern von Hufen ein wenig von seiner Position entfernte. Was war passiert?
Es dauerte einige Sekunden, bis der Kiyama realisierte, was ihm widerfahren war. Sein Wagen hatte einen Unfall gehabt.
Ja, richtig. Die Rüstung war auf ihn niedergekracht. Moment, wenn er sich nicht mehr im Wagen befand, musste er ohnmächtig gewesen sein. Mit einem Mal wurde ihm klar, warum ein Tuch sein Gesicht verhüllte. Schließlich hatte er im bewusstlosen Zustand sein Henge no Jutsu unbeabsichtigt fallen lassen. Jemand war so geistesgegenwärtig gewesen und hatte unter dem Vorwand einer Kühlung sein verändertes Gesicht bedeckt. Gleichzeitig war er in eine Decke gewickelt worden, sodass niemand seine Kleidung und Ninja-Taschen erblicken konnte. Pfiffig… Muras Augen lugten unter dem Tuch hervor. Mit Ausnahme von Chinatsu war kein Mensch in seiner Nähe. Alle waren entweder mit den Wagen und Tieren beschäftigt oder hatten sich Cho-Cho zugewandt, die einen riesigen Lärm um ihr Gepäck, Kleidung und Aussehen machte. Ein bessere Gelegenheit gab es nicht, wollte er sich nicht vor dem eigentlichen Beginn der Mission unangenehmen Fragen ausgesetzt sehen. Nach einigen schnellen Fingerzeichen wurde sein Körper in Rauch gehüllt, was zu seinem Glück mit Ausnahme der bei ihm verbliebenen Hasekura der Aufmerksamkeit aller entging. Während diese auch prompt den Rest der Reisegruppe darüber in Kenntnis setzte, dass er wieder zu Bewusstsein gekommen war, nutze er die Zeit, um vorsichtig nach seinem Kopf zu tasten. Das war jetzt schon das zweite Mal, dass er am heutigen Tag sich am Boden niedergestreckt wiederfand. Mit einem leichten Stöhnen auf den Lippen entdeckte der Kiyama eine dicke Beule an seinem Hinterkopf, die sich zu der vom Vormittag gesellte. Er sollte wirklich darüber nachdenken, vorläufig nur noch mit einem Sturzhelm herumzulaufen.
Er war gerade im Begriff, sich zu erheben und das Tuch vom Gesicht zu nehmen, als sich Mai neben ihn setzte und lächelnd sein „Glück“ verspottete.
Du hast Recht. Ich bin vom Glück gesegnet. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und ein wenig unbeholfen fuhr er sich mit den Händen durch das Haar, um dann direkt mit einem zischenden Geräusch zusammenzufahren.
Das gibt eine Beule. Ein leicht verschämtes Lächeln huschte über seine Lippen. Ist euch denn etwas passiert? Eine große Hilfe war ich ja nicht. Ächzend erhob er sich und dehnte seine Glieder. Dabei blickte er sich aufmerksam um. Mai und Chinatsu befanden sich bei ihm, während sich Benjiro mit einigen anderen Darstellern daran machte, einen letzten Wagen aus dem Fluss zu heben. Einige Meter vom Ufer entfernt und etwas abseits der Furt hatte man in der Zwischenzeit die beiden anderen Wagen abgestellt. Unter anderem waren die Umedas dort schon geschäftig dabei, Topfe, Planen, Äxte und Schaufeln hervorzukramen. Mura verstand sofort, dass sie auf dem kleinen, vielleicht zehn Meter im Quadrat messenden Stellplatz das Lager für die Nacht aufschlagen wollten. Der Blick des Kiyamas ging zum Himmel und zum Stand der Sonne. Rein theoretisch hätten sie bestimmt noch ein oder zwei Stunden weiterziehen können. Dann aber wanderten seine Augen zu dem im Fluss zurückgebliebenen Wagen und Mura bemerkte, dass etwas mit dem Gefährt nicht stimmte.
Gibt es einen Schaden an dem Wagen? Das würde zumindest erklären, warum sie jetzt schon ein Lager für die Nacht errichteten. Vielleicht sollte ich ihnen kurz zur Hand gehen. Mai-chan, wärst du so gut und gehst zusammen mit Chinatsu zu den Wagen? Vielleicht können die dort Hilfe gebrauchen. Ich werde mal sehen, ob man da nicht noch jemanden bei dem gestrandeten Gefährt gebrauchen kann. Übrigens… gut aufgepasst. Mura legte noch einmal ein gewinnendes Lächeln auf, ehe er sich abwandte.
Doch viel zu tun gab es für den Kiyama nicht. In der Tat hatten schon vier Paar Hände und eine der Musikerinnen –Mura war der Name entfallen- auf dem Kutschbock ganze Arbeit geleistet. Die Vorgehensweise war dabei ganz simpel. Die Musikerin -verdammt, wie hieß sie denn nochmal- trieb die Tiere an, während die vier anderen mit aller Kraft den Wagen anhoben und so das kaputte Rad entlasteten.
Obwohl er schließlich doch noch an Hand anlegte, wäre das kaum noch nötig gewesen. Es zeigte sich, dass die reisenden Künstler sich durchaus selbst zu helfen wussten. Außerdem hatten sie ja noch Benjiro dabei, der, wie Mura schon feststellen durfte, für sein Alter eine herausragende Kraft an den Tag legen konnte. Am Ende brauchten sie keine fünf Minuten, um das andere Ufer zu erreichen. Mura merkte, dass der Atem der meisten etwas schwerer ging und so entschied er sich, es den Zivilisten gleichzutun. So japste er nach Luft und tat so, als hätte ihn die verhältnismäßig kleine Anstrengung gehörig mitgenommen. Und scheinbar funktionierte das ganz gut, denn der ein oder andere klopfte dem Kumonin aufmunternd zu. Doch das war nichts im Vergleich zu Benjiro, der sich wohl in die Herzen der Künstler geschoben hatte.
Hier ein „Gut gemacht!“, da ein „Hast ja ganz schön Muckis.“ und Mura stand nur lächelnd daneben und wurde komplett ignoriert. Das war ihm ganz recht, gönnte er doch dem jüngeren Genin die Aufmerksamkeit und Anerkennung der Mitreisenden.

Es gab ohnehin noch einige Dinge zu erledigen. Ein Rad musste repariert, Feuerholz gesammelt, Schlafstätten hergerichtet und Essen gekocht werden. Obwohl sogar Cho-Cho nach einer gewissen Zeit der Herrichtung mithalf, brauchte es doch fast eine ganze Stunde, bis sie alle am Feuer Platz nehmen und eine Schale mit Essen in der Hand halten konnten. Und die Stimmung war großartig:
Die Musiker hatten Instrumente hervorgeholt und sorgten für eine angenehme Untermalung, während die Sonne langsam unterging. Cho-Cho, die nur wenige Happen zu sich genommen hatte, nickte dem Kiyama kurz zu und erhob sich dann vom Lagerfeuer. Sie richtete ein paar Worte zu Chinatsu und die junge Kunoichi folgte ihr, nachdem sie sich brav für das leckere Abendmahl bedankte. Vielleicht zwanzig Minuten später kamen die beiden wieder, tuschelten ein bisschen und lachten. Das nächste Opfer der Künstlerin war dann auch die Sakaida.
Hey! Mura-chan sagte mir, dass ich dir eine kleine Übungsstunde in Schauspielerei geben soll. Mehr sagte die Schauspielerin nicht, die sich wie zuvor von dem Feuer und ihren Gefährten entfernte und an ihrem Wagen auf die Kunoichi aus Kumogakure wartete.
Der bis dato einseitig geführte Zickenkrieg ging also in die nächste Runde…
Inzwischen unternahmen die beiden Umedas einen weiteren Versuch, sich dem sozial arg unbeholfenen Benjiro zu nähern. Dabei mimte die ältere Schwester den „WIngman“ und wies durch subtile Ergänzungen und Tipps dem Sunanin den Weg in das Herz ihrer Schwester.
Mura lächelte verstohlen, als er das bemerkte, schaute dann aber ein bisschen sehnsüchtig der Sakaida hinterher. Eine helfende Hand hätte er auch einmal nötig.
Mura lehnte sich zurück. Was blieb ihm auch anderes übrig, als ein wenig die Musik zu genießen.
 

Miki Benjiro

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Obwohl Benji froh war, dass niemandem etwas passiert war, gab es da immer noch ein Problem: sein Hunger! Wild entschlossen das Lager in Windeseile aufzubauen, um schnellstmöglich etwas zwischen die Beisserchen zu bekommen, machte sich der kleine Junge erst einmal daran den Musikern bei ihrem Wagenproblem zu helfen. Der alte Kauz Hiroshi stellte sich als Experte in der Kunst des Wagen zusammenschraubens heraus. Erstaunt begutachtete der Miki die Arbeit des Alten. Ahhh, das ist machbar… aber Er machte eine Pause. So recht wusste Benji nicht, was man in dieser Situation zu einem Wagen sagen sollte. Öhm, wird er durchkommen? Lächelnd nickte der Kauz und fuhr dann fort Gib mir ein paar Stunden Zeit und das Ding läuft besser als zuvor. Der Alte hatte es zwar gut mit ihm gemeint, aber Benji hatte inzwischen eingesehen, dass er hier nicht mehr von Nutzen war und machte sich daran mit den Anderen den Wagen aus dem Fluss zu ziehen. Bevor er aber damit begann mitzuhelfen, begab er sich nach vorne zu den Pferden. Kurz fuhr er mit seiner Hand jedem Pferd einmal über den Kopf. Zugegeben, er kam zwar nicht auf die Höhe eines Pferdes, um dessen Kopf anzufassen reichte es aber allemal. Vielen Dank dass ihr uns dabei helft den Wagen aus dem Fluss zu ziehen! flüsterte Benjiro, während ein breites Grinsen sein Gesicht zierte. Warum Benji das tat? Die Antwort darauf ist sehr einfach, für Benji hatten Tiere schon immer eine grosse Bedeutung und sich bei ihnen zu bedanken schien in Benjis Augen, dass Mindeste zu sein, was man tun konnte. Als der Junge seinen Platz hinter dem Wagen eingenommen hatte konnte es losgehen. Dank der guten Koordination aller Mithelfer dauerte es nicht lange bis:

Geschafft! Ein breites Grinsen vermischte sich mit dem Schweiss der über Benjis Gesicht nach unten floss. Thahaha, das war grossartig! Schoss es aus dem an ein Tier erinnernden Jungen heraus. Scheinbar empfanden das auch die Darsteller so, denn kein Darsteller ging an Benji vorbei ohne ihm nicht auf die Schulter zu klopfen, oder seiner Bewunderung mit Worten Luft zu machen. Der kleine Miki begriff im ersten Moment nicht so ganz weswegen die Darsteller so einen Wirbel um seine Kraft machten, für ihn war dass schliesslich mehr als normal, dass er so stark war. Es gab da aber eine Sache, die dem Jungen gar nicht einleuchten wollte. Sein Blick fixierte Mura. Hmm? Hat das kleine Wagenschieben Mura wirklich schon ausser Puste gebracht? Schulterzuckend wendete Benji seinen Blick von Mura ab und nutzte die übrige Zeit noch um den Darstellern ein High-Five nach Benji-Art beizubringen. Es war einfach schön mit anzusehen wie alle hier Hand in Hand arbeiteten, um das Lager schnellstmöglich auf die Beine zu bekommen. Ein heftiges Magenknurren durchzog den Jungen genau in dem Moment, in dem das Lager endlich fertig errichtet war. Es war nicht so als hätten sie lange dafür gebraucht, aber wenn man Todeshunger hatte, waren bekanntlich 10 Minuten schon irre lange.

Als Benji sich hinter Machiko anstellte um endlich eine Portion des, im Kochtopf vor sich her kochenden, Gerichts zu ergattern, legte er die Umeda auf die nicht gerade feine Art herein. Machiko sieh mal, der Wagen rollt wieder zurück in den Fluss! Zurecht erschrak die Umeda und blitzschnell richtete sich ihr Blick zum Wagen, mit dem glücklicherweise alles in Ordnung war. Benji hatte sich in der Zwischenzeit Machikos Platz ergattert und sah nicht so aus, als wäre ihm klar, was er gerade getan hatte. Wütend hielt die Umeda ihren Finger seitlich gegen ihre Stirn und zeigte Benjiro den Vogel. Nicht wenig später entbrach zwischen den Beiden eine Laute Diskussion: Benjiro, gib mir meinen Platz zurück! Entgeistert antwortete Benji: Hast du’n Rad ab, bist doch selbst schuld, dass du weggegangen bist! Die Stirn der Beiden berührte sich nun beinahe. Achja, das hab ich nur getan, weil du mich reingelegt hast! Der Miki zeigte sich unnachgiebig und schlussendlich war der alte Kauz derjenige, der den Streit beendete. Er befand sich noch vor Benjiro und liess die Umeda nun vor sich in die Schlange treten. Während Machiko ihre Zunge in Benjiros Richtung ausstreckte bedankte sie sich bei Hiroshi und bekam ihre Portion nun doch noch vor Benjiro. Hmpf…

Spätestens als der Miki dann mit seiner Portion vor dem Lagerfeuer sass war die Sache für ihn vergessen. Nur für Machiko schien dass letzte Wort noch nicht gewechselt worden zu sein. Der an ein Tier erinnernde Junge war schon ein Sonderfall, genauso schnell wie er wütend wurde, herrschte für ihn wieder der reine Weltfrieden. Es gab durchaus Dinge bei denen er sehr nachtragend sein konnte und diese hatten nicht selten mit Essen zu tun. Dies war aber eher der Ausnahmefall als die Regel. Während die Musiker das Abendessen musikalisch begleiteten, entfernten sich Chinatsu und Chocho von dem Lagerfeuer. Als die beiden ca. 20 Minuten später lachend zurückkehrten, konnte sich Benji nur denken über was sie gequatscht hatten. Bestimmt handelte es sich um bescheuerte Mädchen Dinge. Als Chocho aber wenig später auch Mai bat ihr zu folgen, gab sich der Miki erstaunt. Seit wann vertrugen sich denn der Sturm und der Berg? Während Benji Chocho einen misstrauischen Blick zuwarf, setzte sich Tomoko neben ihn. Was nun folgte, hätte niemand erahnen können. Offenbar hatte die Umeda zu oft die Sendung Sandblatt geschaut. Sandblatt war eine Sendung die Benjiro von seiner Oma in Sunagakure kannte. Darin ging es um Leute, die die grosse Liebe suchten. Es war eine so kitschige Sendung, dass sogar Oma Mikis Wohnzimmereinrichtung Heilig dagegen aussah und das wollte was heissen. Unbeholfen wie Benji war, durchschaute er Tomokos Absicht nicht. Sie liess ihm auch keine Zeit dafür, denn Lehrer-mässig blickte sie den Miki an und begann mit ihrer Flirt-Lektion.

Also, Benjiro, Zuerst möchte ich dir sagen das das, was du vorhin getan hast, total anstandslos und frech war, so verhält sich kein Gentleman. Nachdem sie kurz überprüft hatte ob Machiko, die etwas weiter weg sass auch wirklich nichts mitbekam, fuhr sie fort. Also zu allererst musst du dich bei ihr entschuldigen. Der Miki begriff gar nichts mehr Aber Tomoko, sie hat ihren Platz verlassen, sie ist selbst schuld. Die Umeda schüttelte ihren Kopf und nachdem sie ein ellenlanges Gespräch mit dem Miki führte, wer denn nun Schuldig und wer unschuldig sei, waren sich beide einig, sich uneinig zu sein. Der kleine Junge erkannte keine Schuld bei sich selbst und daran gab es auch kein wenn und aber. Während Tomoko sich dazu entschied eine kleine Pause zwischen Lektion 1 und Lektion 2 einzulegen holte sich Benjiro noch mal eine Schale des leckeren Essens. Als er sich wieder hinsetzte, konnte es weitergehen. Kommen wir zu der zweiten Lektion. Wie jede andere Frau auch mag Machiko Komplimente, sag ihr z.B, dass sie in deinen Augen wunderschön aussieht. Benjiro musterte die Umeda grossäugig. Wieso sollte ich sowas zu ihr sagen, sieh doch mal Mai an, die ist doch viel hübscher. Entsetzt zog die Umeda an Benjiros Ohr Sag mal stellst du dich extra so doof an, oder was? Der Miki, dessen Ohr eindeutig eine seiner Schwachstellen war, hatte gerade ganz andere Sorgen. Auuaaaa, lass los, das tut doch weh! Knurrend rieb Benji sein Ohr als Tomoko es losliess. Grrrrrrr..! Kurz bevor noch ein Unglück passiert wäre, sah Tomoko ein, dass ihre Reaktion möglicherweise etwas zu heftig war und entschuldigte sich dafür. Der Miki, der sich wütend weggedreht hatte, nahm das Friedensangebot schliesslich an. Benjiro sieh mal, es ist egal, was du zu ihr sagst, du könntest dir aber ruhig Mühe geben, dass es etwas Nettes ist. So wie ich dass sehe mag sie dich wirklich, wenn du sie nicht gerade auf die Palme bringst. Und du magst sie doch auch, oder nicht? Lächelnd tätschelte Benjiro Tomokos Schulter. Sie wirkt ganz nett, aber ob ich sie mag, dass weiss ich noch nicht, ich kenn sie doch gar nicht. In dem anschliessenden Gespräch dass die Beiden geführt hatten, hatte Tomoko ständig versucht ihm einzureden, dass er Machiko nun endlich ansprechen sollte. Ein Versuch war das Ganze wert und kurz darauf setzte er sich neben Machiko, die ihm immernoch nicht freundlich gesinnt war. Eigentlich tat er das Ganze nur Tomoko zu Liebe, damit sie endlich Ruhe gab, aber als Benjiro Machikos nur halb aufgegessene Schale sah, erkannte er DIE Gelegenheit. Ähm Machiko… Vorsichtig tastete er sich an die Frage heran. Isst du das noch? Die Umeda blickte kurz zu Benji herüber und schüttelte ihren Kopf. Nein, nimm es nur, wenn du willst. Scheinbar hatte die Frage das Eis zwischen den Beiden gebrochen, denn Machiko sprach nun wieder mit ihm. Während Benjiro glücklich die Schale der Umeda auffutterte, konterte diese mit einer Gegenfrage. Hast du dich nur deswegen zu mir gesetzt? Wolltest du mir vielleicht noch etwas anderes sagen? Dass die Umeda auf eine Entschuldigung hinauswollte begriff Benjiro nicht, er empfand es als genau eine dieser Situationen die Tomoko beschrieben hatte, in der man einer Frau ein Kompliment machen musste. Naja, eine Sache wäre da noch… Erwartungsvoll glänzten die Augen der älteren Umeda. Ich bin mir sicher, bei diesem Kompliment kann sie mir nicht böse sein! Auch der Miki grinste nun. Du bist ein riesengrosses Rhinozeros! Nicht nur Machikos Kinnlade hing hinunter bis auf den Boden, auch alle anderen im Lager, taten als hätten sie sich verhört. Für Benji war ein Rhinozeros gleichzusetzen mit jemandem, der ein grosses Herz hat, aber das war ja das Problem, Was für Benji galt musste nicht automatisch auch für andere gelten.

Wieso roch es hier plötzlich so nach Ärger?
 

Sakaida Mai

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Es hatte eine ganze Zeit in Anspruch genommen, bis der Wagen geborgen, das Lager aufgebaut und alles bereit fürs Essen war. Mit einem Lächeln, gleichzeitig aber auch kopfschüttelnd, beobachtete Mai über Chinatsus Kopf hinweg das Verhalten Benjiros. So einen Jungen hatte sie noch nie zuvor getroffen. Viele schräge Vögel hatte der Blauschopf schon kennengelernt, allen voran Zenigame Gembu, aber Benjiro war ebenfalls eine Nummer. Wäre er älter, weniger knuffig und zwei Köpfe größer, so würde jeder behaupten, er sei ein fieser Egoist. Aber glücklicherweise hatte er ja den Süß-Bonus! Als schließlich auch Mai an der Reihe gewesen war und sich ihr Abendessen voll Vorfreude abgeholt hatte, setzte sie sich zu Mura ans Feuer. Chinatsu war bald von Cho-Cho abgeholt worden und Benjiro war mit der jüngeren Umeda beisammen. Das Essen schien doppelt so gut zu schmecken, wenn man am Feuer saß und nebenbei Musik spielte! Oder es lag einfach daran, dass der Hunger bereits so groß war. Oder an ihrem Nebenmann.

Gerade, als das Geschirr wieder sauber war und Mai sich zurück zu ihrem Platz begeben wollte, wurde sie von Cho-Cho abgepasst. Sofort wurde der Rücken des Blauschopfs gerade und der Blick aufmerksam, auch eine Portion Nervosität war dabei. Warum der vermeintliche Manager Koji auf einmal ein „chan“ bekam, wusste Mai nicht. Sie verwarf auch den Gedanken daran, was im Wagen vor ihr dazu geführt hatte und nickte nur zustimmend auf die Aufforderung, Schauspielunterricht zu nehmen. Grundsätzlich hatte Mai große Lust auf solche Aktionen, schließlich hatte der offenherzige Blauschopf Spaß an solchen Dingen. Aber da Cho-Cho die Lehrerin sein würde, stellte sich Mai bereits auf wenig Freude ein. Zu Chinatsu war die Tänzerin bestimmt sehr zuvorkommend gewesen! Was war nur das Problem? Eigentlich hätte Mai allen Grund dazu, sauer zu sein und nicht umgekehrt! Aber hier galt eben, professionell zu bleiben.

Am Wagen angekommen, stiegen die beiden Frauen ein und Cho-Cho schloss die Tür. „Wie alt bist du eigentlich? Anfang zwanzig?“, fragte die Schwarzhaarige. „Nein, ich bin siebzehn geworden.“, antwortete Mai möglichst freundlich. Cho-Cho hob die Augenbrauen und musterte den Blauschopf mit einem etwas überraschten: „Oh.“ Schüchtern wich Mai’s Blick zur Seite aus. „Und wie kommt man darauf, sich die Haare blau zu färben?“, bohrte sie weiter nach. „Ich, ähm.. ich habe mir die Haare nicht gefärbt, meine Mutter hat auch blaue Haare. Das liegt bei uns in der Familie.“, erklärte die Kumo-Nin kleinlaut. Was für eine unangenehme Situation! „Ulkig.“, quittierte Cho-Cho das und.. lächelte?! Mai erwiderte das zurückhaltend, sah dann aber schnell wieder zu Boden. „So wirst du keine gute Schauspielerin. Steh gerade, sei selbstsicher und sieh den Leuten in die Augen.“, meinte die Ältere plötzlich streng. Dieser Ton ließ Mai sofort tun, wonach sie verlangte. Plötzlich legte Cho-Cho ihren Finger an das Kinn des Blauschopfs und drückte ihren Kopf zur Seite. „Mhm.. mit dem Profil können die bestimmt was anfangen..“, murmelte sie nach einer Weile des prüfenden Blickes und ließ wieder von Mai ab. Wirklich zufrieden klang Cho-Cho nicht, aber es klang auch nicht verärgert. Und wer waren überhaupt „die“? „Nun gut. Fangen wir an.

Schön ist anders. Cho-Cho verlangte die verschiedensten Emotionen von Mai auf Knopfdruck, kritisierte gern und lobte, indem sie zufrieden, aber ausdruckslos nickte. Ihre Tipps waren nichts desto trotz sehr hilfreich! Der Blauschopf konnte einiges aus der Übungsstunde mitnehmen, das ließ sich nicht bestreiten. Es wäre angenehmer, würde Mai sich ein wenig wohler fühlen in Cho-Chos Anwesenheit. Zum Schluss folgte noch ein wenig Frontalunterricht, welchem die Kumo-Nin aufmerksam folgte. Mit einem angestrengten Seufzen endete die Tänzerin schließlich. „Das reicht für’s Erste. Du bist nicht völlig talentfrei, aber du brauchst mehr Biss. Streng dich an, wenn etwas aus dir werden soll.“ Eine leicht eigenartige Betonung lag auf dem „dir“ und der Unterricht war beendet. Ob Benjiro nun an der Reihe war? Das war Mai in diesem Moment eigentlich egal, Hauptsache, sie war fertig damit. Auf eine solch unangenehme, indirekte Art und Weise wurde Mai noch nie kritisiert. Und was sollte sie schon sagen? Sie war schließlich keine Schauspielerin, sondern Kunoichi. Aber das durfte ja keiner wissen!
Geschafft seufzend ließ sich Mai wieder auf dem Baumstamm neben Mura nieder und starrte frustriert ins Feuer. So einen Unterricht brauchte sie so schnell nicht wieder.
 

Kiyama Mura

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Mura, der sich alleine am Lagerfeuer sitzend wiederfand, hatte mehr als genug Zeit, um sein Umfeld näher zu betrachten. Er hatte einen guten Platz erwischt, um all seine Reisebegleiter gut beobachten zu können. Das war allerdings auch nicht sonderlich schwer, war doch die Sitzgruppe kreisförmig um das sehr stattliche Lagerfeuer herum organisiert. Man hatte sich dazu entschieden, einen großen Holzstoß zu errichten, da ja doch einige der Künstler und Möchtegern-Schauspieler bei der Überquerung des Flusses nasse Füße bekommen hatten. So war die Nacht hell erleuchtet und die Gesichter seiner Gefährten gut für Mura zu erkennen, während eine wohlige Wärme durch seine Glieder strömte. Während er sich so entspannt nach hinten lehnte, wanderte sein Blick nach rechts, wo die beiden Umeadas noch immer den armen Benjiro bearbeiteten. Ob er den armen Kerl aus den Fängen der Schwestern befreien sollte? Es wäre vielleicht ein ganz netter Zug von dem Kiyama, würde ihm aber gerade den ganzen Spaß nehmen und so beließ er es dabei, ein Auge auf die so unterschiedlichen Gesprächspartner zu werfen. Sollte etwas ganz gewaltig schief gehen, würde er eingreifen. Denn waren wir einmal ganz ehrlich. Mura mochte den kleinen Benjiro und seine unbeschwerte Art ja irgendwie schon ganz gerne, aber irgendwie kam dessen Teilnahme an dieser Mission dem Tanz am Rande eines Vulkans gleich. Man wartete nur darauf, dass der sozial total unbeholfene Sunanin seine Tarnung auffliegen ließ. Doch der Kiyama entschied sich, dem jungen Sunanin einen kleinen Vertrauensvorschuss zu geben. Schließlich war dessen unverfängliche und natürliche Art gut bei den Schaustellern angekommen.
Apropos Schausteller. Man konnte sagen, was man wollte, aber die Frauen und Männer in Begleitung der Shinobi-Truppe wusste, wie man feiert. In der Zwischenzeit hatte nämlich Ishikawa Hiroshi zu singen angefangen und eine nette Ballade über zwei Freunde vorgetragen. Diese waren in einen Konflikt mit einem Fürsten geraten und mussten allerlei Abenteuer bestehen, Tricks und Kniffe anwenden und auf ihr unaussprechliches Glück hoffen, um ihren Häschern zu entkommen.
Obwohl es also wirklich Einiges zu sehen und zu hören gab, wanderte Muras Blick doch immer wieder zu einem Punkt außerhalb des Lagerfeuers … nämlich dem kleinen Wagen, in dem Sakida Mai zusammen mit Cho-Cho verschwunden war. Der Kiyama, der sich nur kurz und recht oberflächlich mit Mai hatte unterhalten können, war schon ein wenig enttäuscht, dass die Künstlerin ihm so schnell seine Gesprächspartnerin geraubt hatte. Obwohl… Hatte er wirklich nur so wenig Zeit zur Verfügung gehabt? Innerlich verfluchte er sich selbst. War er nämlich ganz ehrlich, dann hatte er seine Chance auf eine ausführlichere Unterhaltung schlicht und ergreifend ungenutzt verstreichen lassen. Dabei war hier an dem großen Lagerfeuer mit der Musik im Hintergrund eine unglaublich gute Gelegenheit gegeben, um endlich der Sakaida ein wenig näher zu kommen. Doch was tat er? Er hatte nur stumm geradeaus gestarrt und sich so neutral –sachlich abweisend benommen, dass selbst die Versuche Mais, ein Gespräch aufzubauen, schon im Keim erstickt wurden. Ja, in letzter Zeit benahm er sich wirklich ein bisschen seltsam, sobald er die Sakaida nur erblickte. Sicher… Der Kiyama hatte auch mit einer ganzen Reihe von privaten Problemen zu kämpfen gehabt, mit denen er sich bei Möglichkeit nicht auseinandersetzen wollte. Das war aber nicht der hauptsächliche Grund für sein Verhalten. Für jeden, der es nicht weiß: Der Kiyama war in die Kunoichi aus Kumogakure über beide Ohren verliebt. Seit gefühlten Ewigkeiten kannte er die junge Sakaida nun schon und fast ebenso lange hatte er auch ein Auge auf das blauhaarige Mädchen geworfen. Doch irgendwie hatte es nie geklappt. Erst waren sich die beiden Shinobi aus Kumogakure immer nur sporadisch begegnet. Doch je mehr Kontakt sie hatten, desto intensiver wurden die Gefühle des Kiyamas für die blauhaarige Mai, die mit ihrer offenen und herzlichen Art dem blonden Shinobi auch in so manch düsterer Stunde ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hatte.
Voller Verdruss haderte Mura noch mit seinem Schicksal, als er plötzlich das Wort „Rhinozeros“ vernahm und sich eine gruselige Stille über das Lager legte. Alle Augenpaare starrten in Richtung Benjiro und den Umedas. Die Ballade über die beiden Freunde endete abrupt, als sie in einer Höhle festsaßen, die von den Männern des Fürsten umstellt wurde. Doch darum scherte sich niemand mehr in diesem Moment. Kennt ihr diesen Moment, in dem man ganz schnell ganz woanders sein möchte? Alle an diesem Lagerfeuer erlebten gerade einen solchen Moment, als sich diese beklemmende Stille über das gesamte Lager legte. Alle gafften nur und warteten auf das anstehende Gezeter und Gebrüll des Mädchens. Ihre Mundwinkel zuckten, die Schultern bebten und plötzlich…ja, plötzlich fing sie an zu lachen. Ob es nun die Erleichterung, die absurde Situation oder aber die Miene des Mikis war, der gar nicht so recht wusste, wie ihm geschah, auf jeden Fall stimmten auch die anderen mit ein und ein großes Gelächter brach los. Einzig Mura blieb ernst, atmete durch und war selig, dass er sich ein bisschen mit Genjutsu beschäftigt hatte und deswegen Kanjou beherrschte. Trotzdem war es sehr knapp gewesen und der Kumonin war sich nicht sicher gewesen, ob seine Beeinflussung von Benjiros Freundin den gewünschten Effekt erzielte. Schließlich ließen sich die Gefühle eines Menschen nur grob beeinflussen.
Schon wollte sich Mura den Sunanin schnappen, um weiteres Übel vermeiden, als ihm Hiroshi zuvorkam, sich vor Chinatsu breit lächelnd verbeugte und allgemein zum Tanz aufrief. Noch ehe Mura sich versah, war Benjiro gegriffen und auf die Tanzfläche gezogen worden. Da konnte man doch nicht viel falsch machen, oder? Zumindest kam man so nicht zum Reden…

Außer zwei Musikern hatte sich so ziemlich jeder auf der grünen Tanzfläche eingefunden. Einzig Mura war noch sitzengeblieben und konzentrierte sich weiterhin auf Machiko und sein Genjutsu. So bemerkte er erst spät, dass Mai neben ihm Platz genommen hatte. Doch was war das? Das sonst so heitere Mädchen starrte frustriert in das Lagerfeuer und nahm seine ausgelassen feiernde Umgebung gar nicht richtig wahr. Hatte ihr Cho-Cho Ärger gemacht? Es war zu befürchten.
Mura atmete dreimal ein und aus. Jetzt gilt es.
Du…Mai. Es kann nicht sein, dass das schönste Mädchen unserer Reisegruppe nicht auf der Tanzfläche zu finden ist.
Der Kiyama war aufgestanden und streckte der Kumonin aufmunternd lächelnd die Hand entgegen.
Würdest du mir die Freude machen?
 

Miki Benjiro

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Thahahahahahahahahahahaha plötzlich begann Machiko loszulachen. Der kleine Miki war ratlos. Gerade noch pulsierten ihre Adern so stark dass sie aussahen, als wollten sie zu Schlangen -ähnlich wie Medusas Haare- werden und den jungen Miki attackieren. Stattdessen lachte sie jetzt. Nicht dass sich Benji beschweren wollte, besser so als wenn sie einen riesen Zirkus veranstaltet hätte. Auch alle Anderen die am Lagerfeuer sassen lachten, nur Mura schien nicht ganz bei der Sache zu sein. Er war übermässig konzentriert und es bildete sich nicht einmal ein kleiner Grinser auf seinem Gesicht. Auch Tomoko lachte, obwohl ihr Lachen eher wegen der grossen Erleichterung zu Stande kam. Erleichterung darüber, dass Machiko nicht zu einer allesfressenden Harpyie geworden war. Fest entschlossen auch Mura noch zum Lachen zu bringen, sprang der Miki auf und marschierte geradewegs auf diesen zu. Weit kam er nicht, denn just in diesem Moment stellte sich, dem an ein Tier erinnernden Jungen, Hiroshi in den Weg. Der alte Kauz forderte Chinatsu zum Tanz auf und gab auch Benji zu verstehen, dass er gerne mitmachen dürfe. Ein breites Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Sunanins, denn in seiner Kindheit, hatte seine Familie beinahe jeden Abend getanzt. Selbstverständlich wurde das ganze Spektakel auch immer musikalisch begleitet. Das Tanzen lag in der Natur der Nomaden und Benji hatte alle Traditionen der Nomaden übernommen, restlos. Wenig später sorgte der Miki für ordentliche Stimmung auf der grünen Tanzfläche und tanzte eine ganze Zeit lang mit Chinatsu, was ihm ungeheuren Spass machte. Dass Benji auch so eine Seite hatte, trauten ihm die Meisten nicht zu, denn sein Verhalten deutete nicht gerade auf solche Talente hin. Dass war dem Miki aber egal, er genoss einfach nur die grossartige Stimmung und die tolle Musik. Das ist einfach toll hier, die Leute sind toll, die Stimmung ist Affengeil! Während alle bis auf die beiden Umedas, zwei Musiker und Mura tanzten, kehrte auch Mai von Cho Chos-Folter Stunde zurück.

Kurz schweifte der Blick des Miki zu Mai, deren Blick ihm verriet, dass es wie erwartet, nämlich total bescheuert gelaufen war. Es gab viele Dinge die Benjiro unglaublich wütend machten, und dann gab es Dinge die Benjiro zu einem Tier werden liessen, er konnte sich dann beinahe nicht mehr beherrschen und rastete komplett aus. Cho Cho schien unbedingt zu wollen das Benjiro an diesen Punkt gelangte, denn sie trieb es immer bis auf die Spitze und noch viel weiter. So Vernünftig wie Mura und Mai war Benji zwar nicht, er verspürte auch grosse Lust die alte Kuh auf ein Katapult zu binden und sie dann Kilometerweit weg zu katapultieren, er war aber vernünftig genug um zu kapieren dass das in der momentanen Situation nicht ging. Kurz lachte er zu sich selbst: Genügend Seil hätt ich sogar dabei. Binnen Sekunden fasste der Miki einen Entschluss: Cho Cho sollte ihr blaues Wunder erleben! Mai war so ein nettes Mädchen, sie hatte den Miki von Anfang an für voll genommen und dass obwohl sie nicht wie Mura gesehen hatte was er draufhat. Sie war stets zu allen nett und gab sich grosse Mühe nicht nur bescheuert in der Gegend rumzustehen! Wieder fiel der Blick des Miki auf Cho Cho, denn diese stand ziemlich gerne nutzlos in der Gegend herum. Einige Augenblicke später wanderte Benjis Blick wieder zu Mai, die sich mittlerweile neben Mura niedergelassen hatte. Auch Mura schien es irgendwie mitzunehmen wenn Mai unglücklich war. Benji war kein Profi darin die Gefühle der Anderen zu deuten, er hatte es aber schon oft versucht und durfte auch immer öfters einen Erfolg feiern. Zudem waren die negativen Gefühle wie Wut und Trauer oft viel intensiver als positive wie z.B Glück und Liebe. Es ist Zeit für einen Doppel-Aufmunterungs-Streich! dachte der Junge und grinste selbstsicher. Er hatte vor Mura und Mai aufzuheitern, während er Cho Cho eine Lektion erteilen würde. Er wusste auch schon genau wie das Ablaufen sollte. Zuerst wollte er Chinatsu in sein Vorhaben einweihen, doch dann erinnerte er sich daran wie gut sie und Cho Cho es zusammen hatten, das wollte er Natsu nicht wegnehmen. Dann wird das eben eine Solo-Nummer!

Grinsend sprach sich Benjiro mit den Musikern ab und nachdem alle ihre Aufträge erhalten hatten, tanzte er weiter. Wieso die ganze Truppe das Vorhaben unterstützte? Natürlich hatte Benji in seiner Erklärung den Teil mit Cho Chos Streich weggelassen. Als Cho Cho dann endlich aus dem Wagen kam konnte es losgehen. Wie ein Hase sprintete der Miki zu Cho Cho herüber. Als er ankam wusste er nicht so recht wie er das Gespräch beginnen sollte und sagte daher das Erstbeste was ihm einfiel. Du Cho Cho, also als du vorhin ins Wasser gefallen bist, als die beiden Wagen zusammengeprallt sind, hat da zufällig jemand geschrien dass du eine nasse Ziege seist? Die nasse Ziege guckte ziemlich erstaunt und antwortete dann: Ja, aber wieso fragst du mich das? Kurz stocherte der Miki mit seinem Fuss in der Erde herum Ach, nur so! Unschuldig pfeifend packte Benjiro Cho Chos Hand und zog sie zum Lagerfeuer herüber. Die Ziege wusste nicht wie ihr geschah und liess sich zum Lagerfeuer führen. Setz dich genau da hin Cho Cho sagte Benjiro lächelnd mit einer freundlichen Stimme. Nickend platzierte sich Cho Cho ebenfalls am Lagerfeuer. Indem er zu den Musikern sah und nickte beendete er deren Musik. Der kleine Miki räusperte sich. Hey Leute, es war heute echt ein anstrengender Tag und ich finde wir haben die Situation grossartig gemeistert. Also einen Riesengrossen Applaus für uns selbst! Benjiro klatschte los und alle machten mit, diese Ansprache schien besonders Hiroshi zu gefallen. Zusammen mit meinen Musiker-Kumpels habe ich mir vorgenommen euch etwas vorzuspielen. Ausser den eingeweihten Musikern, zeigten sich alle erstaunt.

Als Benjiro seinen Daumen nach oben richtete warf einer seiner Kumpels ihm ein Instrument zu, welches er gekonnt auffing. Es war eine Geige. Gleich darauf begann er zu spielen. Benji konnte ein Instrument spielen? Nein, natürlich nicht, obwohl das so ganz auch nicht stimmt. Der Junge konnte zwei drei Lieder auf der Geige spielen da er dies von seiner Mutter gelernt hatte. Jedoch konnte er nur diese paar Lieder und hatte sonst so gar keine Ahnung von dem Instrument. Auch vom Notensystem hatte er keinen blassen Schimmer, er verliess sich nur auf das was er gelernt hatte. Wieso er genau Geige spielte? Irgendwie hatte sich der Gedanke in Benji verfestigt, dass man eine Geige im Notfall auch als Bogen zur Abwehr benutzen konnte. Passenderweise hatte Mura jetzt Mai zum Tanz aufgefordert, na das war ein Grund mehr weiterzuspielen. Selbstverständlich wurde der Sunanin von den Musikern begleitet und war mit ganzem Herzblut dabei. Bei der Hälfte des Liedes begann er plötzlich zu Tanzen und schloss dabei seine Augen. Der Miki war selbst erstaunt wie gut er das Lied noch konnte, auch wenn hier und dort ein paar falsche Töne entstanden. Die Stimmung war grossartig und mittlerweile tanzten alle, auch die Umedas und Cho Cho. Machiko die den Sinn dieses Auftritts wohl etwas missverstand, nahm an dass Benjiro dieses Lied für sie spielte und war deswegen gar nicht mehr wütend auf ihn. Gelächter und Gesang hallte durch das ganze Lager und nachdem der Miki den letzten Teil des Liedes etwa fünf Mal gespielt hatte -da er den Schluss nicht mehr kannte- beendete er das Stück. Stolz grinsend gab er die Geige dem Musiker zurück, von dem er sie ausgeliehen bekommen hatte und schlug bei allen mit einem High-Five ein. Leute ihr wart einsame Spitze! Die Musiker waren begeistert und überfielen den jungen Miki mit Komplimenten. Wo hast du das nur gelernt, das war Super! Benji blickte kurz zu Mura und zwinkerte diesem dann zu. Haha, man lernt so einiges wenn man vom Zirkus abstammt. Die Musiker guckten einander lächelnd an. Ja jetzt wird uns so einiges klar! Gemeinsam mit dem an ein Tier erinnernden Jungen lachten die Musiker laut los und alle hatten ihren Spass.

Benji hoffte inständig dass er Mai und Mura eine kleine Freude machen konnte, auch wenn er das natürlich nie zugeben würde.

Unter dem Vorwand dass er kurz man pullern musste, schlich sich Benjiro zu Cho Chos Wagen und verteilte eine kleine Überraschung darin. Er hatte hinter dem Wagen bei den Pferden braunes, stark stinkendes Zeug am Boden entdeckt welches er wegen der Dunkelheit nicht genau identifizieren konnte. Es stank fürchterlich und das war schon viel wert. Wenig später kehrte der Junge zurück und lauschte den Musikern die ihr Gespiele wieder aufgenommen hatten. Sobald wie die Ziege ihren Wagen betreten würde, würde sie dort eine stinkende Überraschung erwarten.
 

Sakaida Mai

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Wenn man es recht bedenkt, dann war es ja irgendwie auch egal, was Cho-Cho von Mai dachte. Der Blauschopf wollte ja nie Schauspielerin werden und will es auch jetzt nicht. Denn eigentlich machte sie im Moment genau das, worin sie gut war und was ihr Freude bereitete, nämlich ihren Job als Ninja. Dummerweise war es eben diesmal so, dass sie dafür vielleicht vor Publikum spielen musste. Aber na und? Das würde auch wieder vorbei gehen. Und wer weiß, was diese Mission zu bieten hatte? Es bleibt bestimmt nicht beim Theater. Es war zwar ein Anfang, aber dennoch blieben diese Gedanken zunächst ein schwacher Trost.
Anders war es, als die Kumo-Nin mitbekam, dass Benjiro sich plötzlich den Musikern anschloss. Ungläubig sah sie von ihrem Platz aus zu dem Jungen, welcher sich eine Geige schnappte und tatsächlich darauf zu spielen begann. „Das hätte ich nicht erwartet!“, schoss es ihr überrascht durch den Kopf und ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Dass Benjiro die Geige eigentlich gar nicht so sehr beherrschte, merkte man gar nicht. Fast die gesamte Reisegruppe fand sich auf der provisorischen Tanzfläche, dem Waldboden, wieder und die Stimmung wurde besser und besser.

Als Mai von Mura angesprochen wurde, sah sie sofort aufmerksam zu ihm und wusste gar nicht, ob sie alles richtig verstanden hatte. Ihre Augen wurden größer, ein Lächeln machte sich in ihrem Gesicht breit. Dennoch schüttelte sie kaum merklich den Kopf und wollte nachhaken: „Findest du wirk..-“ „Frag das nicht!“, stoppte sie sich selbst schnell und legte ihre Hand in seine. „Sehr gern!“, nahm sie Mura’s Einladung hocherfreut an. Das Trübsal, welches vor wenigen Sekunden noch geblasen wurde, war längst vergessen. Vielmehr breiteten sich Aufregung, Herzrasen, ein leichtes Kribbeln und auch die Angst vor dem Tanzen in Mai aus. Wie war das eigentlich, wenn man ein geschickter Ninja ist? Konnte an dann auch gut tanzen? Vielleicht waren Mura und Mai beide nicht das, was man einen „Körperklaus“ nannte, aber dennoch waren sie keine Profis. Doch es stellte sich bald heraus, dass das fast schon gut war, denn jedes Mal, wenn sie aus Versehen gegen andere Tänzer stießen, war das Gelächter groß. Hauptsache war wohl, sie traten einander nicht auf die Füße. Es war ein schönes Gefühl, Mura so nah zu sein. Auf eine Art und Weise, wie sie sich noch so selten nah waren. Vielleicht würden sich solche Momente in Zukunft ja öfter ergeben? Mal sehen, was die Zeit so bringen würde..

Begeistert applaudierten alle für Benjiro und die Band, die Stimmung war bestens gewesen. Zu einem letzten Tanz ließen sich die beiden älteren Kumo-Nins hinreißen, ehe sich die Gruppe aus vier Shinobi zusammensetzte, um sich über die Aufteilung der Nachtwache und den nächsten Tag zu unterhalten. Mai meldete sich freiwillig dafür, die erste Schicht zu übernehmen. Ob sie das allein oder zu zweit machen würden, soweit kam die Gruppe gar nicht zu diskutieren. Denn urplötzlich erklang ein schriller Schrei von Cho-Cho aus ihrem Wagen, gefolgt von einem wutentbrannten: „Wer war das?! Das ist ja widerlich!“ Fragend sahen alle in die Richtung, aus welcher der Schrei kam. Die Tänzerin kam den Shinobi bereits entgegen marschiert, blieb vor ihnen stehen und keifte Mura an: „Jemand hat mir die Hinterlassenschaften von sonst Was im Wagen verteilt! Tu etwas!“ Mai klappte die Kinnlade runter. Wer kam denn auf so was?
Was nicht heißen soll, dass es ihr leid tat, dass Cho-Cho das passiert war.
 
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Kiyama Mura

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Mura konnte sein Glück kaum fassen, als ihm die Sakaida den Gefallen tat und seine Hand ergriff. Ihre Haut war so zart und weich, dass sich der Kiyama über die rauen Schwielen seiner Hand ärgerte und schämte. Und doch schien das Mai nicht sonderlich zu stören, deren traurige Miene von zuvor komplett verschwunden war und die strahlend mit ihm das Tanzbein schwang. Doch ganz so einfach gestaltete sich das nicht. Mura, der in erster Linie nur daran gedacht hatte, die traurig wirkende Kunoichi aufzumuntern und damit seiner heimlichen Flamme näherzukommen, war alles andere als ein geübter Tänzer. Natürlich hatte es in Shinoha, seinem einstigen Heimatort, die ein oder andere Feier gegeben und auch seine Mutter hatte ihr Bestes gegeben, ihrem Sohn den ein oder anderen Tanzschritt zu vermitteln, aber das lag einige Jahre zurück. Doch Mura war überrascht. Nach den ersten zaghaften Bewegungen erinnerte er sich doch tatsächlich wieder an viele Bewegungsabläufe und konnte seine auch recht unerfahrene Tanzpartnerin sogar führen. Dass die beiden Shinobi hier und da mal mit einem anderen Tanzpaar zusammenstießen, war dem Kiyama herzlich egal. Im Gegenteil. Hätte man Mura auf einen Zusammenstoß angesprochen, der junge Kumonin hätte keine Ahnung gehabt, wovon man sprach. Er befand sich wie in Trance und war gerade mit sich selbst und der Welt voll im Einklang. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten vergaß er die letzten alles andere als angenehmen Monate und ein offenes Lächeln huschte über sein Gesicht.
Nach einem Lied und damit in Muras Augen viel zu schnell war der Tanz beendet. Noch immer zierte ein Grinsen sein Gesicht, als er sich bei Mai bedankte.
Das war ein Spaß!
Erst jetzt merkte er das ihm der beschwingte Tanz ein wenig den Atem geraubt hatte. Auch die meisten anderen klatschten anerkennend, verneigten sich voreinander und kehrten zu ihren Sitzplätzen zurück. Auch so merkte man, dass die Partylaune der Künstler ein wenig ins Stocken geraten war. So packten die Musiker ihre Intrumente weg, während sich ein großer Teil der Schauspielcrew verabschiedete und sich zurückzog. Den getarnten Shinobi wurde der Wagen der Umedas, die bei Cho-Cho einquartiert worden waren, als Übernachtungsmöglichkeit angeboten. Doch keiner der Vierergruppe dachte im Moment ans Schlafen. Schließlich standen für die Shinobi-Gruppe noch einige Tagesordnungspunkte auf dem Plan.
1. Wer übernahm wann die Nachtwache?
2. Trainingseinheit mit den frisch gebackenen Genin.
3. Einige Kommentare zu Verhalten und Handlungsweisen einiger Teammitglieder.
Gerade hatten sie sich zusammengesetzt, um die einzelnen Punkte abzuklappern, als ein Aufschrei Mura überrascht herumfahren ließ. Mit weit ausgreifenden Schritten lief Cho-Cho der Gruppe entgegen, während sich neugierige Köpfe aus den Wagenluken reckten.
Ach, du Schei… Mura hatte keine Ahnung, dass er gleich in mehrfacher Sicht Recht haben sollte…

Wenige Minuten später stand der Kiyama mit verhärteter Miene vor den anderen beiden Genin seines Teams und betrachtete sie eingehend. Tagesordnungspunkt 3 war nach vorne geschoben worden. Ursprünglich hatte er geplant, die beiden Shinobi für ihr verhältnismäßig diszipliniertes Verhalten zu loben. Er war sich bewusst darüber, dass es nicht gerade leicht war, eine Rolle aufrechtzuerhalten, wenn man wahlweise wie eine Schaufensterpuppe angekleidet und geschmückt oder von einem Duo penetranter Groupies verfolgt wurde. Und hey… Mit Ausnahme des Rhinozeros-Vorfalles war doch alles reibungslos verlaufen. Ursprünglich…
Denn nun war alles anders.
Wütend hatte der Kiyama die beiden Genin stehengelassen. Zuvor hatte er Mai darum gebeten, sich ein wenig um Cho-Cho zu kümmern, während er selbst die Fäkalien aus dem Wagen beseitigt, gelüftet und die verschmutzten Teile entfernt oder gesäubert hatte. Erst dann hatte sich die Künstlerin bereit erklärt, ihren Wagen zu betreten. Dennoch war die Sakaida vorerst bei der Frau geblieben und so hatte Mura nun endlich Zeit, sich um Benjiro und Chinatsu zu kümmern:
Ich kann… Er stockte kurz. Doch nicht, weil ihm die Worte fehlten, sondern aus blanken Zorn. Ich kann das echt nicht glauben. Wir sprechen hier von zwei Tagen. Zwei Tagen, in denen ihr beide die Füße still halten solltet. Wirklich… Mura atmete aus, während er kurz auf seine Füße blickte. Als er wieder Worte an seine Schutzbefohlenen richtete, waren diese weitaus weniger scharf, sondern nüchtern und deprimiert.
Ich bin wirklich enttäuscht. Wieder trat für einen kurzen Moment Stille ein. Ich werde mich jetzt in eurem Namen bei Cho-Cho entschuldigen und danach die erste Nachtwache übernehmen. Die beiden Nachtschichten überlasse ich euch, während Mai die Frühschicht übernimmt…
Sollten die beiden doch die Ruhe und Einsamkeit der Nacht nutzen, um ein wenig nachzudenken.
Auf ein Training habe ich keine Lust mehr.
 

Miki Benjiro

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Was zum Tiger…? Der junge Miki kapierte gar nichts mehr, eben noch hatte er sich halb tot gelacht wegen Cho Chos Gesicht, und nun wurde er von Mura zusammengefaltet. Wenn man schon nur davon absah wie sehr Benji Belehrungen und Predigten hasste, konnte man sich vielleicht vorstellen wie wütend der an ein Tier erinnernde Junge gerade war. Laut knurrend erwiderte er Muras bösen Blick mit einem minimum genau so ernsten. Ich kann das echt nicht glauben. Wir sprechen hier von zwei Tagen. Zwei Tagen, in denen ihr beide die Füsse still halten solltet. Wirklich… Muras Worte trugen nicht dazu bei, dass Benjiro sich beruhigte, ganz im Gegenteil, aus der Flamme –die in Benjiro loderte- war jetzt ein brennendes Hochhaus geworden. Der kleine Miki hatte einen überaus genauen Gerechtigkeitssinn. Man könnte jetzt sagen dass es ungerecht von ihm war Cho Cho’s Wagen mit Pferdefäkalien zu verschmutzen, aber wenn man bedachte wie dreckig Cho Cho mit Mai umging, war Benjis Tat gerechtfertigt. Es lag nicht daran dass Benji Mai beschützen wollte, denn er war sich sicher, dass Mai ganz gut auf sich selbst aufpassen konnte. Es war einfach nur ungerecht, denn so liebe Menschen wie Mai gab es zu wenige auf der Welt und genau solche Leute wie Cho Cho waren daran schuld. In der Wüste hatte Benji oft das Treiben der wilden Tiere beobachten können, er wusste wie ein Tiger seine Beute ansah und Cho Cho war ein richtiger Löwe, wenn es um Mai ging. Aber nicht mit Benji, da hatte die nasse Ziege sich den falschen Spielpartner ausgesucht. Fest stand, dass Benji genau so lange mit diesen Aktionen weitermachen würde, bis Cho Cho mit Mai endlich auf einen grünen Zweig kam. Mission hin oder her, seine Prinzipien würde Benjiro nie dafür aufgeben. Dazu war er viel zu Stur und Stolz. Immer noch grimmig guckte Benjiro in Muras Augen und öffnete dann seinen Mund, wobei seine weissen Zähne gut zu sehen waren. Anstatt dich bei der Trulla zu entschuldigen solltest du sie besser dazu bringen etwas Erträglicher zu sein. Da hätten bestimmt auch die Anderen im Lager nichts dagegen. Der Junge sprach laut und deutlich, er schrie nicht, aber laut waren seine Worte allemal. Umso ruhiger war der Satz, den er daraufhin sprach: Chinatsu hat damit nichts zu tun, sie hat weder mitgemacht noch wusste sie etwas davon, also lass sie da raus. Die Flammen loderten immer noch in Benjis Augen. Obwohl Benjiro sichtlich wütend auf Mura war, beruhigte er sich ein klein wenig und blickte kurz zu dem Bach herüber. Als der Blick des kleinen Miki wieder zu Mura wanderte, stand sein Entschluss fest. Er würde selber mit Cho Cho reden, egal was Mura davon hielt. Mura mochte vielleicht der Teamleiter sein, das bedeutete aber noch lange nicht dass er Benjiro nach Belieben herumkommandieren konnte. Ich werde selber mit Cho Cho reden! knurrte er Mura erneut an. Diesmal war es nicht zu 100% Mura selbst der Benji provozierte, sondern Kojis Aussehen. Als Benjiro an Mura vorbeiging bekam er noch mit wie Mura mitteilte das es kein Extra-Training geben würde. Phaaa, ich hatte sowieso keine Lust auf ein Mädchentraining…

Mit stampfenden und wütenden Schritten ging Benjiro auf Cho Cho‘s Wagen zu und stammelte dabei ein paar Wörter, die ihn offenbar sauer machten Mura… Blöde Cho Cho… Keine Streiche… Kurz darauf klopfte Benjiro dreimal stark gegen Cho Cho’s Tür. Als sich die Tür langsam öffnete, lugte eine überraschte Mai durch den wenig geöffneten Türspalt. Als Benjiro seine Absicht klarmachte, willigte die Blauhaarige ein, den Wagen kurz zu verlassen. Als der kleine Miki zu Cho Cho in den Wagen trat sass sie dort, mit dem Rücken zu ihm gedreht. Hallo Cho Cho, ähh… Was willst du hier? unterbrach sie ihn. Hast du nicht schon genug angerichtet? fragte sie barsch. Sofort bereute der Miki den Schritt sich mit Cho Cho versöhnen zu wollen. Ich wollte mich nur bei… doch schon wieder unterbrach ihn Cho Cho: Was hast du diesmal vor? Jetzt reichte es Benjiro endgültig, knurrend erwiderte Benjiro laut: Entschuldigung! Auch in Cho Cho kamen die Gefühle von vorhin hoch, dies war jedenfalls die einzige logische Erklärung für den Streit, den die Beiden anschliessend hatten. Schon gut! antwortete Cho Cho und ein wilder Wortwechsel in einem ziemlich temperamentvollen Ton folgte, da scheinbar keiner der Beiden dazu bereit war irgendwelche Fehler einzugestehen.

Na gut so!
Mach dir blooooooooss keine Gedanken!
Mach ich sowieso nicht!
Schön!
Tschüss!
Gleichfalls!

Ehe sich Benji versah, schubste ihn Cho Cho aus ihrem Wagen und knallte die Tür zu. Hrmph! knurrte Benji und richtete seinen Häuptlingskopfschmuck ehe er sich ans Lagerfeuer sass. Chinatsu, die mittlerweile auch am Lagerfeuer Platz genommen hatte, bekam nun eine Entschuldigung von Benji, da Mura nun wegen dem Miki auf sie wütend war. Das war das Letzte was Benji wollte, nicht umsonst hatte er die Hasekura aussen vor gelassen bei der Pferde-Fäkalien-Aktion. Im Lager wurde es allmählich ruhig, was gut daran liegen könnte, dass es schon sehr spät war. Während Chinatsu und Benji sich schlafen legten, gesellte sich wenig später auch Mai hinzu, die scheinbar doch noch von Cho Cho losgekommen war. Mura übernahm die erste Wachschicht und verbrachte sie grösstenteils damit, herum zu hocken. Natürlich machte er auch hier und dort einen Kontrollgang durch das Lager, und achtete auf das Feuer, das keinesfalls ausgehen sollte. Am Lagerfeuer hatte man gut Zeit über das Passierte nachzudenken. Viel Anderes gab es sowieso nicht zu tun, während einer Wachschicht.

Nachdem Mura seinen Dienst getan hatte, war Chinatsu an der Reihe. Als ob sie Benjis Verhaltensmuster übernommen hätte, fiel es ihr ganz schön schwer mitten in der Nacht aufzustehen und hätte Mai nicht auch in dem Wagen der Umedas geschlafen, hätte Mura bestimmt mehr krach veranstaltet, bei der Aufweck-Aktion. Nach ein paar Minuten schaffte Chinatsu es dann trotzdem ihren müden Körper in Gang zu setzten. Auch Chinatsu hockte grösstenteils am Feuer, obwohl sie sich dabei als weitaus kreativer als Mura erwies. Natsu war nunmal eine lustige Bohne und sie wusste wie man trotz der geringen Möglichkeiten trotzdem viel Spass haben konnte. So bastelte sie aus ein paar bunten Blumen eine Blumenkette. Weil sie sich so stark auf die Wache und das Blumenflechten konzentriert hatte, verpasste sie noch fast den Ablösemoment.
Chinatsus Aufgabe Benji zu wecken sollte sich als sehr schwierig herausstellen. Noch schwieriger als die Prüfungen von Herkules. Der junge Miki machte keine Anstalten aufzustehen und erst als Natsu anfing an ihm herum zu rütteln brabbelte er leise los. Mhm… Nein lieber Schoko-Kuchen, warum… läufst du denn… weg vor mir? Auf Chinatsus Gesicht bildete sich ein Lächeln, anscheinend hatte der junge Miki sie an Schokokuchen erinnert und mal ganz ehrlich, wer mochte keinen Schokokuchen? Richtig, so gut wie Niemand. Der ausschlaggebende Punkt, der für Benjis Erwachen verantwortlich war, war Chinatsus Geruch. Er hatte irgendetwas Spezielles an sich, dass Benji sofort wach werden liess. Schon als sich die Beiden das erste Mal getroffen hatten, fiel ihm das auf.

Mit zehn Minuten Verspätung begann dann auch Benji seine Wachschicht und nachdem er alle möglichen Sitz- und Liegemöglichkeiten ausprobiert hatte – was gaaaaanze 10 Minuten gedauert hatte- wurde ihm so richtig öde und langweilig. Phhhhhhhhh… seufzte der Junge. Ich hätte nie gedacht, dass eine Wachschicht so unspektakulär sein kann… Das ist ja zum Verrücktwerden. Schlussendlich vergnügte sich Benji mit dem Spiel Steine-übers-Wasser-plantschen-lassen. Da er ziemlich kräftig war schossen die Steine wie kleine Wurfgeschosse über das Wasser. Dieses Spiel bereitete dem Jungen grosse Freude und er vergass die Geschehnisse des Vorabends vollkommen. Mit entsprechend guter Laune marschierte er dann zurück zum Wagen um auch Mai für ihre Wachschicht zu wecken. Gekonnt räkelte sich Benji à la Twister über Mura und Chinatsu, um Mai zu wecken. Leise flüsterte er: Mai, aufsteheeeeen! Die Sonne lacht du Schlafmütze, nun steh schon auf! Der kleine Miki konnte sogar in solch simple Dinge wie jemanden aufzuwecken seine volle Leidenschaft hineinstecken. Als die Sakaida sich aufrichtete und Benjiro mit ihren müden Augen begrüsste, bildete sich ein breites Lächeln auf Benjis Gesicht. Die Leute waren alle gleich, wenn es ums Aufstehen ging, das tat Nunmal niemand gern. Anscheinend war auch in der Wachschicht der Sakaida nichts Aussergewöhnliches passiert, denn ca. zwei Stunden später wurde Benjiro vom restlichen Team geweckt. Die meisten im Lager waren schon wach, da alle so schnell wie möglich weiter wollten. Die Gruppe war schon seit einiger Zeit unterwegs, da konnte man es den Musikern und auch allen Anderen nicht übel nehmen, dass sie sich auf eine richtige Stadt freuten. Zumal auch der Aufenthalt der Reisegruppe in Shirogakure nicht besonders lang gewesen war.

Als Benji seinen Hintern kratzend den Wagen der Umedas verliess, waren es besagte besagte Schwestern, die ihm scharfe Blicke zuwarfen. Benji war sich nicht sicher wie Medusa aussah, aber bestimmt ähnelte sie den beiden Umedas in diesem Moment sehr. Kurz schielte Benji zu Mai herüber und fragte dann leise: Du, Mai, warum starren mich Tomoko und Machiko so an? Benji war sich sicher, dass Mai darauf eine Antwort wusste. Ob er wohl recht behalten wird?
 

Sakaida Mai

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Warum musste sich ausgerechnet Mai um Cho-Cho kümmern? Das fragte sich die Tänzerin selbst bestimmt auch. Ihr wäre es sicherlich lieber gewesen, wenn der Blauschopf die Fäkalien wegräumt und Mura in seiner Verkleidung als Koji sich um sie kümmert.. Andererseits, wenn Mai es recht bedachte, war es so besser.
Setzen wir uns in den Wagen von den Umeda-Schwestern, der ist hoffentlich in Ordnung!“, schlug Mai bemüht freundlich vor (viel Mühe brauchte sie ja für so etwas nicht) und Cho-Cho war einverstanden. Ein wenig Angst hatte die Kumo-Nin ja schon, dass man ihr die Verschmutzung vorwerfen würde. Das wäre gar nicht so abwegig, denn schließlich schien Cho-Cho Mai nicht sonderlich zu mögen. Als hätte diese jedoch Mai’s Unbehagen bemerkt, brach sie plötzlich die Stille: „Keine Sorge. Wenn ich glauben würde, dass du das warst, hätte ich die Säuberung von dir verlangt.“ Mai lächelte Cho-Cho schwach zu und wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. „Sieh es als eine Lektion fürs Leben an: Die Männer können sich ruhig die Finger für uns schmutzig machen.“, schmunzelte die Schauspielerin und lächelte selbstgefällig ins Leere. Um nicht unhöflich zu sein, lächelte sie auf diese Bemerkung hin, wenngleich sie das ein wenig unpassend fand. Plötzlich schüttelte es Cho-Cho durch: „Oh, das ist so widerwärtig!

Wenig motiviert tapste Mai Cho-Cho hinterher, um den endlich gesäuberten Wagen zu betreten. Unterwegs hörten sie Mura schimpfen, sodass nun auch die beiden Frauen mitbekamen, wer der Übeltäter war. „Warum soll ich noch mitgehen? Es ist doch alles wieder in Ordnung..“ Abgesehen davon merkte der Blauschopf, dass sie müde wurde und gerne ein paar Stunden schlafen würde, ehe es an die Frühschicht ging. „Hilf mir, alles zu prüfen.“, verlangte Cho-Cho und begann, ihren Wagen penibel zu durchsuchen. Und während Mai dies eben tat, kam der nächste Anschlag: „Du hättest ja gar nicht die Zeit dazu gehabt, mir das anzutun. Du warst schließlich mit Tanzen beschäftigt.. nicht wahr~?“, fragte Cho-Cho und zog das letzte Wort besonders lang. „Was soll das denn jetzt? Das ist ein Albtraum!“, schoss es Mai durch den Kopf, unfähig, eine Antwort zu geben. Hätte Benjiro nicht in diesem Moment geklopft, wäre Mai vermutlich gestorben. Einfach so.
Irgendwann hatte es die junge Kunoichi dann schließlich geschafft, sich aus den Fängern Cho-Chos zu befreien. Zum Glück, denn bald wären Mai die ausweichenden Antworten auf ihre überaus neugieren Fragen ausgegangen. Die Schauspielerin hatte sowieso alles negativ kommentiert und kritisiert, darauf konnte Mai ab Frage Nummer drei verzichten. Es dauerte nicht lange, da war die 17-Jährige auch schon im Wagen mit ihren Teamkollegen eingeschlafen und verbrachte traumlose Stunden, bis Benjiro sie auf nette Art und Weise weckte. Verschlafen und mit etwas desorientiertem Blick versuchte sie ihm zuzulächeln, nachdem sie sich aufgerichtet hatte. Mura’s Schicht wäre ihr lieber gewesen..

Mai nutzte die Zeit, um sich schon einmal frisch zu machen, konnte damit aber nur einen kleinen Teil der Wache totschlagen. Als sie am Feuer sitzend bemerkte, dass sie noch einige Kratzer und kleinere Wunden von der Rettungsaktion gestern an sich hatte, entschied sie sich, ihre neuen Fähigkeiten ein wenig zu trainieren, wenngleich eine Fleischwunde wohl effektiver sein würde. Mit Hilfe des Chiyu Ryoku no Jutsu waren die kleinen Verletzungen schnell Geschichte und die Zeit zog ein wenig schneller ins Land..

Das Lager erwachte nach und nach zu neuem Leben, je wärmer die Strahlen der Sonne wurden. Während manche bereits zusammenpackten, kümmerten die anderen sich um das Frühstück. Mai sah sich gerade nach einer Arbeit um, als Benjiro sie ansprach. Fragend sah der Blauschopf erst zu den Umedas, dann wieder zu Benji. „Weißt du..“, begann sie zögerlich, „Ein Rhinozeros ist nicht unbedingt das Tier, mit dem ein Mädchen oder eine Frau verglichen werden will.“, versuchte sie ihm zu erklären, doch es machte den Eindruck, als könnte Benjiro nicht verstehen, was an einem Rhinozeros nicht positiv sein soll. „Versuch‘ es das nächste Mal lieber mit einem grazileren, niedlicheren Tier! Ich weiß nicht.. vielleicht ein Schwan! Oder.. oder ähm.. ein Schmetterling?“, schlug sie ihm vor und hoffte inständig, dass Benjiro es nicht schaffen würde, auch mit diesen Tieren in ein Fettnäpfchen zu treten. „Aber zuerst solltest du ihnen ganz einfach erklären, dass du das nicht böse gemeint hast, im Gegenteil! Ich glaube, dass das ein Missverständnis war!“, meinte sie noch gut gelaunt und grinste Benjiro aufmunternd an. Wie gerne würde Mai ihn nun fest in die Arme schließen und so richtig durchknuddeln! Aber irgendetwas sagte ihr, dass sie das besser lassen sollte.
Sie wollte gerade zu Takashima Minoru gehen, welcher ihr zuwinkte, um Hilfe beim Zäumen der Pferde zu haben, als ihr noch etwas einfiel: „Ach und Benji, sei bitte nicht sauer auf Mura! Die Missionsleitung zu haben ist wirklich kein Spaß.. War aber trotzdem lustig!“, lachte sie gegen Ende auf und meinte damit natürlich seinen Streich. Noch immer schmunzelnd ging Mai schließlich zu den Pferden.
 

Kiyama Mura

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Mura war sauer, stinksauer. Er hatte dermaßen die Nase voll. Er wollte weder einen der Genin sehen noch großartig mit Cho-Cho verkehren. Im Endeffekt tat ihm der Miki sogar noch den Gefallen und kümmerte sich um die streitbare Krähe. So wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und der Kiyama konnte sich in Ruhe vor das Lagerfeuer setzen und nachdenken. Die anderen Reisebegleiter merkten schnell, dass es in der Gruppe der Neulinge kriselte und machten vor allem um den mürrisch am Lagerfeuer brütenden „Koji“ einen großen Bogen. Wo wenige Minuten zuvor noch Heiterkeit und Trubel geherrscht hatten, sah man nun zornig und einsam den Shinobi sitzen, der mit einem langen Stock im Lagerfeuer herumstocherte.
Normalerweise war der Kiyama für seine Ausgeglichenheit bekannt, aber jetzt tobte er innerlich. Es ging ihm sogar vollkommen am Allerwertesten vorbei, dass sich Cho-Cho und Benjiro schon wieder fetzten, sollten sie doch. Ginge es nach Mura, er würde umgehend die Mission abbrechen, zurückreisen, seinen Bericht abliefern und sich daheim einschließen. Sollte sich doch jemand anders mit den beiden Idioten Cho-Cho und Benjiro herumschlagen. Er hatte darauf keinen Bock.

Erst am Ende seiner Nachtschicht hatte sich der Kiyama ein wenig beruhigen können. Es war wirklich hilfreich gewesen, ein wenig Zeit für sich zu haben und nachzudenken. Mura, der ohnehin ständig sein Verhalten selbst reflektierte, hatte die Zeit nutzen können, um sich über einige Dinge bewusst zu werden. Vor allem mit sich selbst war er stark ins Gericht gegangen und hatte erkannt, dass er viel, wenn nicht sogar alles, falsch gemacht hatte. Zuerst einmal hatte er erkannt, dass es von ihm eine mehr als dumme Idee gewesen war, von den beiden Jungspunden dieses Maß an Heimlichkeit zu erwarten. Spätestens am Vormittag und diesem mehr als verunglückten ersten Kennenlernen hätte er sich denken können, dass er diesen Plan besser hätte verwerfen sollen. Tarnung, Unauffälligkeit und soziale Anpassungsfähigkeit gehörten nicht zu den Stärken des Mikis und doch hatte Mura um jeden Preis an dem Plan der Dorfverwaltung festhalten wollen. Zeichnete sich ein guter Anführer nicht dadurch aus, dass er nur das von seinem Team verlangte, was es auch zu leisten vermochte? Dann war der Kiyama ein schlechterer Anführer, als er sich selbst eingestehen wollte. Im Endeffekt war er doch mit offenen Augen in sein Verderben gerannt. Es war doch gar nicht die Frage gewesen, ob Chinatsu oder Benjiro ihre Tarnung aufliegen ließen, sondern wann.
Selbst als er die Hasekura weckte und sich zur Ruhe legen wollte, gelang es ihm nicht, Schlaf zu finden. Denn Mura war sich wirklich unsicher, ob er nicht doch die Mission abbrechen sollte. Ohne ausreichende Tarnung war es kaum möglich, den Verfasser der Drohbriefe zu finden. Er war schwerlich vorstellbar, dass jemand so doof war und seinen Plan umzusetzen gedacht, während offenkundig eine Gruppe Shinobi herumschnüffelte. Es würde doch schon reichen, nur wenige Tage zu warten. Schließlich bedeutete selbst ihre kleine Gruppe, die jetzt nicht gerade aus den erfahrensten Shinobi bestand, eine enorme Belastung für den Auftraggeber. Länger als eine Woche würden sie ohnehin nicht bleiben können.
Was sollte er nur tun?

Mit einem leichten Ächzen auf den Lippen erhob sich der Kiyama. Er streckte sich aus und spürte unter sich die so vertraute Nässe und den kühlen Stein. Stein…?!? Ach ja, sein Gefängnis. Stille und Dunkelheit hatte ihn umfangen. Nur das stetige Tropfen von Wasser, das von der Decke herabrieselte, durchbrach die erdrückende Stille. Wie lange war er hier schon? Wochen, Monate, Jahre? Er wusste es nicht. Doch all die Qualen, Foltern und Erniedrigungen nahmen ihn nicht so sehr mit, wie seine Träume. Träume, in denen er frei war, seine Freunde sah und mit seiner Familie zusammen war. Träume, die ihm ein besseres Leben versprachen, ihn hoffen ließen und doch nur betrogen. Denn jedes Mal, wenn er wieder erwachte, fand er sich in dieser schwarzen Hölle wieder. Plötzlich verschwamm das Bild und Mura fand sich inmitten des Dorfplatzes Shinohas wieder. Es dauerte einen Moment, bis er erkannte, dass die gewohnten Größenverhältnisse nicht mehr stimmen. Er war kleiner, viel kleiner. So klein, dass er nicht einmal die Alarmglocke mit Händen berühren konnte, die vor Unwetter, Banditen oder anderen Gefahren warnen sollte. Es war die Aufgabe seines Vaters, Kiyama Etos, die Glocke zu bedienen und Mura war stolz, dass so viele Menschen diesem ihr Leben anvertrauten. Ja, so war sein Papa. Und da… da vorne war er, saß vor ihrem Haus und spielte mit Buntaro. Freudig, lachend und unbeschwert rannte Mura auf seine Verwandtschaft zu. Buntaro sollte doch nicht den ganzen Spaß haben, indem er versuchte, den kleinen Suiton-Bällen seines Vaters in Shinobi-Manier auszuweichen. Doch er hatte den Weg noch nicht zur Hälfte überwunden, als der blaue Himmel seine Farbe verlor und Wolken aufzogen. Mura senkte seinen Blick. Das bedrückende Grau hatte auch die Wände und Dächer des Dorfes ergriffen und den umliegenden Feldern die Farbe genommen. Nur um Buntaro und Eto herum existierte noch eine letzte Bastion voll Farbe. Doch je näher Mura kam, desto mehr erkannte er, dass sein Vater nicht mit Wasser, sondern mit etwas anderem von roter Färbung und zäherer Konsistenz um sich warf. Doch dem Knabe gelang es nicht, seinen Schritt zu bremsen. Unvermindert rannte er weiter und sah, dass seine Verwandtschaft mit Blut besudelt war. Beide unterbrachen ihr abscheuliches Spiel und betrachteten aufmerksam den Neuankömmling. Gerade zu einladend streckten beide ihre verschmierten Hände aus…
Nein, nein, neeeeeiiiin!
Erschrocken starrte Mura auf seine Füße. Schon wieder war er aus einem dieser Alpträume erwacht, die ihn seit seinen Erlebnissen in Yugakure verfolgten. Er schluckte und versuchte sich wieder zu fassen. Und das keinen Moment zu spät, denn wenige Augenblicke später kam Mai herein, um ihn und die anderen Mitglieder des Teams zu wecken. Er sah das strahlende Gesicht der Kunoichi und war froh, dass er dort kein Zeichen von Verwunderung oder Irritation ausmachen konnte. Scheinbar merkte man ihm seinen Alptraum nicht an.

Es gab doch am frühen Morgen Einiges zu tun und so hatte Mura ausreichend Gelegenheit, den letzten Tag und das nächtliche Erlebnis angemessen zu verdauen. Am wichtigsten aber war, dass Mura eine Entscheidung getroffen hatte, wie es weitergehen sollte. Leider ergab sich lange für ihn keine Möglichkeit, seinen anvisierten Gesrpächspartner, gemeint ist übrigens Miki Benjiro, abzufangen. Entweder waren da gerade andere Reisbegleiter oder er selbst war gerade damit beschäftigt, irgendwo Hand anzulegen.
So gelang es ihm erst spät, als die Gruppe schon längst wieder aufgebrochen war, den Sunanin abzufangen. Dieser war gerade noch in ein Gespräch mit einem der Schausteller vertieft gewesen, als der Kumonin hinzutrat und dem Miki zu verstehen gab, mit ihm hinter dem letzten Wagen herzulaufen.
Sie beide liefen eine Zeit lang schweigend nebeneinander her, dann aber ergriff Mura das Wort.
Hey, ich wollte noch einmal mit dir sprechen wegen gestern… Und dabei abschätzen, ob ich die Mission abblasen muss, fügte er in Gedanken hinzu. Erst einmal möchte ich mich entschuldigen. Ich weiß, mein Verhalten gestern war ein bisschen rüde, aber ich habe meine Gründe. Du musst verstehen. Ich mag Cho-Cho ja selbst nicht sonderlich, aber sie ist wichtig für diese Mission. Sie ist unser Ticket, unsere Empfehlung, unsere einzig reelle Chance, um irgendwie unbemerkt das Theater zu infiltrieren. Der Kiyama stockte für einen Moment, entschied dann aber, ganz ehrlich zu sein. Ich bin kurz davor, die Mission abzubrechen, und werde das auch tun, wenn du sagst, dass ich dir mit dem Dulden von Cho-Chos Eigenheiten und der ganzen Tarnung zu viel abverlange. Über den finanziellen Schaden kommt die Allianz hinweg, die Leute dagegen, die sich auf uns verlassen haben, hätten viel mehr unter unserem Versagen zu leiden. Und das lässt mich zögern. Weißt du… ich sehe es immer so. Wir sind mit außerordentlichen Kräften und Fähigkeiten gesegnet, die die Vorstellungskraft der meisten Menschen schlicht und ergreifend übersteigen. Irgendwo ist es doch schon fast unsere Verantwortung, die Schwachen zu beschützen. Doch dazu ist es wichtig, für diese stark zu sein. Mura legte eine Hand auf seinen Oberarm, ehe er fortfuhr. Ich meine dabei nicht einmal die Stärke hier oder hier (Mura deutete auf Brust und Herz), sondern hier (Mura deutete auf seinen Kopf). Wir müssen halt manchmal mit Bedacht handeln.
Ob er zu seinem Kameraden durchgedrungen war? Er hoffte es inständig.
 

Miki Benjiro

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Als die Fahrt nach einem ausgiebigen Frühstück weiterging, wollte Mura noch mit dem kleinen Benjiro reden. So hatte der Miki das jedenfalls verstanden, als Mura dem Miki bedeutete, ihm zu folgen. Nachdem die Beiden eine Weile schweigend nebeneinander herliefen, entschied sich Mura dazu, den Anfang zu machen. Benjiro der noch nie nachtragend war, wusste gar nicht so recht, was Mura von ihm wollte, für ihn war die Sache bereits gegessen. Man muss vielleicht kurz den Hintergrund von Benjis Verhalten erklären. Seine Eltern hatten ihn stets gelehrt dass Streit nie eine gute Lösung ist und man weiss ja nie wie es kommt, vor allem im Ninja-Geschäft. Zu oft hatte der kleine Genin erlebt, dass es zu spät war, zu spät, um sich zu entschuldigen. Deswegen war er nicht nachtragend er verzieh sehr schnell und beinahe alles. Natürlich provozierte er den Streit oft, nicht selten wurde er aber auch zu Unrecht beschuldigt. Er war eben sehr temperamentvoll und wenn er wütend wurde, war er nicht mehr zu bremsen. Aber hey, so war Benji Nunmal, und immer noch besser so, als alles in sich hineinzufressen und dann irgendwann zu explodieren. Plötzlich fiel dem Jungen etwas ein was Mura hätte verärgert haben können und er wollte gerade sein schlechtes Gewissen entlasten, wegen dem Thunfisch-Vorfall. Das klingt jetzt vielleicht lustig aber Benjiro liebte Thunfisch-Sandwiches sehr. Das hatte ihn dazu veranlasst zum Frühstück, als er gerade Zeit hatte, ein eben beschriebenes Sandwich zu mampfen. Der Thunfisch-Aufstrich landete leider auf einem Teil von Muras Rucksack. Während Mura nach den richtigen Worten suchte, versuchte Benji in seinem Gesicht zu erkennen, was er gleich sagen würde. Was hat er denn? Hab ich etwa noch was verbrochen? Mit halb zugekniffenen Augen und einem misstrauischen Blick horchte er Muras Worten. Harte Worte waren das, die definitv nicht von dem Thunfisch-Vorfall handelten. Benjis Blick veränderte sich, wenn auch nur ganz minimal, kaum wahrnehmbar. Der Junge wusste wie er seinem Gegenüber etwas vorgaukeln konnte. Das hatte er mit der Zeit gelernt, wen interessierte schon was der Wüstennomade dachte. Etwas traurig schaute er zu Boden. Das Mura das Abbrechen der Mission, nun mit Benjiro in Verbindung bringen wollte, das passte dem an ein Tier erinnernden Jungen gar nicht. Das Mura die Zukunft von mehren Menschen im Ungewissen liess, weil er mit Benjiro nicht zurechtkam, das passte dem Jungen noch weniger, aber das allerschlimmste war, dass Mura sozusagen schon aufgegeben hatte. Er vertraute dem Miki nicht, nicht mal ein kleines bisschen. Vertrauen war doch eine der wichtigsten Voraussetzungen in einem Team, oder irrte sich Benji da etwa? Er war enttäuscht und wusste nicht einmal, was er darauf antworten sollte. Es gab momentan gerade viele Leute, die sich auf die Vier verliessen. Leute, die ohne die Vier aufgeschmissen waren. Trotzdem war Mura bereit aufzuhören. Die Aussage von Mura, dass er wegen den vielen Leute die sich auf ihn verliessen noch nicht abgebrochen hatte, entschärfte die Lage nicht. Damit hätte der Miki nicht gerechnet. Er selber wollte ein begnadeter Teamleiter, ein starker Shinobi, der rechtschaffen handelte und jedem half der denn Hilfe benötigte werden. Nun setzte bei Benji eine enorme Wut ein, er war ultrasauer. So viele Ninjas würden alles für eine Chance wie die von Mura geben, und er wollte abbrechen?

Knurrend biss sich der Miki auf seine Lippen. Wenn Mura mit diesem Gespräch erreichen wollte, dass der Miki stinksauer war, dann war ihm das gelungen. Aufgeben, dieses Wort gab es in Benjis Wortschatz nicht. Das war das Schlimmste, dass man in Benjis Augen tun konnte. Als Mura dann schliesslich etwas von physischer und mentaler Stärke brabbelte, da platzte Benji der Kragen. Wenn du aufgeben willst, dann tu das, meinetwegen nimm den Rest des Teams nach Hause mit. Dann mach ich das hier alleine. Hör aber auf dauernd alles auf alle Anderen zu schieben. Ja, ich hab mich falsch verhalten, ja, ich mache einem das Leben schwer und ja, ich bin nicht der Missionspartner, den man sich wünscht. Als Teamleiter solltest du das Beste aus der ganzen Mission machen. Benjiro fuchtelte mit seinen Armen Hin und Her. Du kannst doch nicht das wohlergehen von so vielen Leuten aufs Spiel setzten, weil du mit mir nicht klar kommst. Ich kann meinetwegen für den Rest der Mission schweigen, wenn du willst, red ich kein einziges Wort mehr Benjiro beruhigte sich. Aber bitte, lass nicht die Anderen darunter leiden dass wir Beide uns nicht verstehen. Kurz senkte Benji seinen Blick erneut. Ich weiss das ich kein einfacher Zeitgenosse bin, es fällt mir schwer mich an normales Verhalten anzupassen, auch ich hab meine Gründe dafür… Ich hoffe trotzdem, dass diese Mission nicht allzu unerträglich für dich wird. Diese Worte waren Benjiros Art Entschuldigung zu sagen.

Mit einem gekränkten Lächeln machte Benjiro die typische Reissverschluss schliessen Bewegung über seinen Mund und schwieg dann. Der Miki wusste durchaus das sein Verhalten nicht immer vorbildlich war, dass er Mura aber dadurch so viel Ärger bereitete, das hätte er nicht gedacht. Sein Versprechen gegenüber Mura kein Wort mehr zu sprechen, hielt er vorerst ein. Da nun alles besprochen schien, aus Benjiros Sicht, stieg er wortlos auf den Wagen der Umedas auf und hockte sich ans Fenster. Obwohl Benjiro nicht nachtragend war, hatte er beinahe den ganzen Vormittag an Muras Worten zu kauen. Egal wie sehr er sich seine Worte schön redete, Gesagtes konnte man bekanntlich nicht zurücknehmen, und nur Gesagtes zeigte, wie eine Person wirklich war. Während Benji das Spiel von zwei herrlich zwitschernden Vögeln beobachtete, seufzte er kurz Niemand hat mir gesagt, dass es so schwierig ist… Aus seiner Traumwelt wurde er erst zurückgeholt als Machiko ihre Hand auf Benjis Schulter legte. Was bläst du denn so Trübsaal? lächelnd drehte der Miki seinen Kopf zu Machiko und zwinkerte ihr dann zu. Ach, weisst du so eine Kutschfahrt macht mich einfach ganz träumerisch. Während Benjiro seine Hand auf ihre Schulter legte um sich ein wenig an Machiko abzustützen- da es doch sehr eng in dem Wagen war- fiel ihm eines seiner von seinem Handgelenk herunterbaumelden Armbänder auf.

Eine Erinnerung spielte sich vor Benjis innerem Auge ab. Er sass mit Bär, dem Nomadenanführer und Fuchs, dessen Tochter am Lagerfeuer, Benjiro hatte ihn oft um Rat gefragt, wenn es ums menschliche Verhalten ging. Oft waren es ganz alltägliche Dinge die Benjis Gehirn auf Hochtouren brachten. Man kann sich sicherlich vorstellen wie schwierig es war jemandem wie Benji die wahre Bedeutung eines Kusses klarzumachen. Bestimmt mochte Benji Mädchen deswegen nicht. Aber weiter jetzt!
Du, Bär, glaubst du dass ich eines Tage auch Freunde finden werde? Ein kleiner Hund sprang Benji an und schleckte sein Gesicht ab. Thaha, ich meine natürlich andere Freunde Das Wort Andere betonte er ganz lieb und streichelte dabei den Kopf des Hundes. Du weisst schon, ausser euch.
Fuchs die Tochter des Häuptlings übernahm das Antworten der Frage. Benjiro, wenn du einem Freund begegnest, wirst du das zu dem Zeitpunkt wissen. Es kann sich zwar als nicht ganz so leichte Aufgabe gestalten, aber vergiss nie…
Es waren bestimmt nur einige Sekunden gewesen, doch zurück im Hier und Jetzt begriff Benji plötzlich den wahren Sinn des Armbandes. Er wusste nun wieder, wieso er etliche Stunden damit verbracht hatte das Band herzustellen Aller Anfang ist schwer! Natürlich! Wie ein wildgewordenes Tier sprang er mit einem Hechtsprung aus dem Wagen heraus genau vor Muras Füsse, dabei schlug sein Kopf so heftig auf dem Boden auf dass er dachte er träume schon wieder. Nachdem Benjiro schmerzlich feststellen musste das ein Kampf gegen den Boden für ihn noch nicht gewinnbar war, richtete er sich auf und grinste Mura an. Ich weiss ich hab zwar gesagt, dass ich dich in Ruhe lasse, aber eines wollte ich noch erledigen! Grinsend zog er das vorhin beschriebene Armband von seinem Handgelenk herunter und reichte es Mura. Hier, für dich! Ich würde mich freuen, wenn wir alle Vier die Mission weiterführen könnten! Diese Leute zählen auf uns, wir sollten sie auf gar keinen Fall enttäuschen. Was Cho Cho angeht… grinste Benji. Ich glaube sie hat ihre Lektion gelernt, so schnell macht die keinen Ärger mehr. Nun blickte er Mura direkt in die Augen. Ich werde mir alle Mühe geben mich zu beherrschen. Was nicht bedeutet, dass ich mir ALLES gefallen lassen. So schnell würde Benjiro keinen Ärger mehr machen, eines stand aber fest: Sollte Cho Cho sich weiterhin daneben benehmen, dann war auch der Waffenstillstand zwischen den Beiden vorüber. Frech grinsend reichte Benji Mura seine Hand. Auf Team BeMuMaChi? Es stellte sich nur die Frage ob Mura genauso gut im Frieden schliessen war wie Benji. Würde Mura Benjis etwas eigenwillige Entschuldigung annehmen?
 
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