Hei, der das Gesicht des schlafenden Mädchens genau beobachtet hatte, grinste, als sie die Augen aufschlug und erst einmal überhaupt nicht zu bemerken schien, wo sie überhaupt war - und in welcher Situation sie sich befand. Das allerdings dauerte nicht lange, aber auch das hatte er noch vermutet - wer erwartete schon, plötzlich aufzuwachen und sich auf einer Sandwolke zu befinden. Anscheinend war sich Nanashi aber erst einmal sicher, dass sie überhaupt nicht aufgewacht war; Natürlich! Es musste ein Traum sein, nicht? Das Grinsen des Tatsumaki wurde immer breiter, auch, als sie sich plötzlich an sein Bein klammerte und sich selbst einredete, es wäre ein Traum - außerdem schien sie auch nicht vorzuhaben, jemals wieder nach unten zu sehen. "Ja. Hei.", erwiderte er grinsend und tätschelte den Kopf der Weißhaarigen, offensichtlich ziemlich belustigt. Ja, wenn sich das mal nicht gelohnt hatte; auch wenn ihr Klammergriff natürlich ein wenig übertrieben war. Sie würde nicht runterfallen, jedenfalls nicht, wenn sie sich einigermaßen auf einer schwebenden Sandwolke halten konnte. Schließlich ging eine ziemlich Verwandlung mit dem Mädchen vor sich; Von eben noch ängstlich, verwirrt und absolut nicht fähig, irgendetwas anderes zu tun, als sich an ihm festzuhalten und zu versuchen, sich einzureden, es wäre nur ein Traum, zu analytisch und irgendwie... fröhlich? Aber jedenfalls wusste Hei jetzt, dass die Chikamatsu nicht nur diese wenig kindliche Seite an sich hatte - die Seite der Puppenspielerin - sondern eben irgendwo doch noch ein kleines Mädchen war, welches in solchen Situationen doch Angst empfinden konnte. "Nein, ich bin es wirklich.", fuhr Hei grinsend fort, löste die kleine Hand sanft aus seiner Hose und drückte sie leicht. "Keine Sorge. Du fällst nicht runter, nicht, wenn ich es nicht möchte. Ja, es ist keine einfache Technik und ziemlich aufwendig, aber ich habe mir überlegt... nun, du hast dich für meine Techniken interessiert. Deshalb habe ich eine kleine Überraschung vorbereitet - sozusagen. Es ist sehr nützlich, fliegen zu können, wie du dir denken kannst.." Grinsend sah er nach unten, nickte. "Ja, da ist dein Haus, aus dem ich dich eben entführt habe." Schmunzelnd zwinkerte er der Weißhaarigen zu, ließ die Wolke ganz plötzlich um einige Meter absacken, was ein ähnliches Gefühl wie in einer Achterbahn war; Jedenfalls für Nashi musste es sich so anfühlen, die einen Moment in der Schwebe war, aber Hei hatte sie ja noch immer an der Hand - passieren konnte nichts. Als sie wieder auf den weichen, federndem Sand landete, grinste Hei wieder. "Wir haben ja noch etwas zu besprechen, nicht?" Der junge Mann zog Nanashi ein wenig näher, ließ ihre Hand dann los und zog ihre Wangen mithilfe seines Zeigefingers und Daumens auseinander, musterte sie währenddessen streng. "Was hast du dir dabei gedacht, mich einfach so sitzen zu lassen, hm? Das war nicht nett!" Gespielt böse sah er das Mädchen an, lachte dann aber nach einer kurzen Zeit. Einen Vorwurf machte er ihr natürlich nicht, aber sehen, wie sie auf einen reagierte, wollte er dann doch sehen. "Aber keine Sorge, ich bin dir nicht böse."
Während er das sagte, setzte sich die Wolke seinem Willen nach plötzlich in Bewegung und flog in einer kreisförmigen Flugbahn nach unten auf das Haus der Chikamatsu zu, allerdings in weitaus gemäßigterem Tempo; er wollte das Mädchen ja nicht noch weiter verschrecken. Ungefähr zehn Meter über dem elegangen Zuhause der Gelbäugigen blieb er allerdings wieder stehen, ließ die Wangen des Mädchens los und legte den Kopf schief. "Also?", fragte er, betrachtete sie erst einmal ein wenig genauer. "Niedliche Hose übrigens.", merkte er an und lachte leise - wollte er doch niemanden aufwecken, schon garnicht den alten Chikamatsu, der seine Enkelin vielleicht irgendwie als bedroht wahrnehmen würde; Und kämpfen wollte Hei gegen so einen erfahrenen Mann natürlich nicht. Besser war, dass er hiervon überhaupt nichts mitbekam. Allgemein konnte das als Hausfriedensbruch gewertet werden...