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Ebene #2 - Raum 1 - Einmal durch die fantastische Bibliothek!

Hiragana Kayros

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Der neue Raum auf der Ebene war leer. Kein Shinobi, keine Kunoichi, kein Kayros. Leer bis auf eine Sache. Objekte, die sofort das Augenmerk des Betrachters auf sich zogen, einfach, weil sonst nichts, aber auch gar nichts, abgesehen von kahlen Wänden und mehreren Zugängen, in diesem Raum war. Es waren Bücher, alte Bücher. Sie wirkten auf dem Boden irgendwie verloren, verlassen. So blieb es für einen Augenblick, bis plötzlich Leben in eines der Bücher kam. Ja, Leben. Es richtete sich auf, lautlos rieselte Staub von ihm auf seine leblosen Artgenossen. Es schien sich umzusehen, und als es sich sicher schien, seine Umgebung korrekt wahrgenommen zu haben, erhob es sich gleitend in die Lüfte. Es schwebte, nicht flatternd wie mit Flügeln, sondern eher wie an einer unsichtbaren Schnur gezogen. Auf Kopfhöhe hielt es den Aufstieg an; rauschend blätterten sich von unsichtbarer Kraft gezwungen, oder vielleicht aus eigenem Antrieb, Seiten auf, bis es schließlich an folgender Stelle stehen blieb:

Ein Wald, überall Bäume, Sträucher, Gräser und das undeutbare Flattern von Flügeln, das Knacken von Ästen, ab und zu ein Vogelschrei. Mitten im Wald, weder die Tages- noch die Jahreszeit schienen sich genau bestimmen zu lassen. Es war mäßig warm, und man konnte keine Sonnenstrahlen durch das Blätterdach ausmachen. Es war wohl früher Sommer, genau konnte man es nicht sagen. Ein Specht schlug mit seinem Schnabel ein Loch in einen wirklich gewaltigen Baum. Der Baum war so groß, drei Menschen könnten ihn nicht umspannen. Seine untersten Äste waren so dick, dass ein Mensch oder ein großes Tier durchaus auf diesen stehen konnten, ohne Gefahr zu laufen, abzurutschen. Zu den Wurzeln des mächtigen Baumes gesellten sich scheinbar gerne Dachse und Füchse, die dort ihre Bauten errichteten. In den für schwere Tiere unerreichbaren Höhen des Baumwipfels nisteten zwei Tauben, die sorgsam ihre Brut behüteten und wärmten. Trampelpfade suchte man an diesem Ort vergebens: Die Blätter des letzten Herbstes lagen noch deutlich über allem, was nicht wachsen konnte oder gedeihen wollte. Die Bücher, zuvor noch in einem leeren Raum, lagen unsichtbar von Mensch und Tier unter einem Haselnussstrauch. Nur das lebendige Buch lag offen, mit derselben aufgeschlagenen Seite, vor den anderen. Aber auch dieses konnte man selbst mit den besten Augen nicht erkennen.

Der Gang wurde dunkler, enger, aber die Treppe führte weiterhin nach oben. Immer rundherum, immer wieder, Stufe um Stufe. Langsam erspähten die graublauen Augen des Jungen so etwas wie eine Lichtquelle. Es war kein richtiges Leuchten, eher ein heller werden, aber der Iryonin freute sich, die zweite Ebene erreicht zu haben. Der Turm schien höher, als er von außen den Anschein hatte, fand Kayros und grinste. Dieses Grinsen war auch das erste, was man von ihm sah, als er plötzlich auf einer mächtigen Astgabel stand. Er stand mitten im Wald, grinsend, aber verwirrt. Neben ihm staunte auch ein Specht, der gerade ein Nest zu bauen schien. Er schaute ihn an, der Genin grinste zurück, und dann schien der Vogel beruhigt weiterzumachen. Von oberhalb hörte er das Gurren eines verliebten Taubenpaares, welches scheinbar auf demselben Baum ihr Zuhause hatten, in dem der Specht einzuziehen gedachte. Vielleicht würde es ein Nachbarschaftsfest geben, wenn alles soweit war, aber so lange konnte zumindest der Mensch nicht warten. Er schaute sich um, versuchte, Wände auszumachen, eine Tür vielleicht, mit der er den nächsten Raum ausmachen konnte. Oder vielleicht ein bekanntes Gesicht. Aber nichts dergleichen. Wenn er nur wüsste, wie spät es war... Manchmal wünschte sich der Grinsende statt seiner Mütze eine Armbanduhr. Für den Moment regte sich noch nichts im Wald, abgesehen von den Vögeln. Und Kayros tat es ihnen gleich, er blieb an seiner Position und lächelte vor sich hin. Angst? Nein, die hatte er nicht. Er war froh, das hier war sein Element: Die Herausforderung.
 

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Ingvi brauchte ein paar Augenblicke, um sich zu orientieren, als er oben war und seinen Kopf angestoßen hatte. Von seinen minder freiwilligen Begleitern war hier keine Spur. Alles, was er vor sich sah, war ein Loch, kein besonders großes, aber eins, in das er hinein passte. Das war wohl der einzige Weg vorwärts, also kroch er hindurch und gelangte so in einen Tunnel, der kein Stück weniger groß war als das Loch, dafür aber bergauf führte. Und anstelle von Eis war hier drinnen Erdboden – das machte ihn zwar schmutzig und fühlte sich auch nicht gerade angenehm an, doch immerhin war er aus der Kälte heraus, die selbst ihn zum Erschaudern hatte bringen können. Und er wäre sicher abgerutscht, hätte er es auf dem glatten Grund von zuvor versuchen müssen, diese Steigung zu überwinden. Seine wunderschöne Jacke und seine nackten Arme mit Erde zu beschmieren war ja wohl die wesentlich bessere Wahl. Und immerhin, so schmutzig waren sie gar nicht, als der Tunnel sich nach ein paar Minuten des Kriechens erweiterte, bis er endlich richtig stehen, weitergehen konnte. Er stand nun auf seinen Füßen, was wesentlich angenehmer war, als sich auf allen Vieren zu bewegen. Sich den Dreck von der Weste klopfend ging Ingvi weiter, etwas zu unaufmerksam, wie ihm auffiel, als er mit einem kurzen Zucken gerade so einer vor ihm herunterhängenden Wurzel auswich. Beinahe wäre er dagegen gelaufen, was für einen Shinobi nun wirklich mehr als unangenehm gewesen wäre – und lächerlich. Gerade diese aufmerksamsten, fähigsten unter den Menschen konnten es sich doch nicht leisten, gegen so etwas zu laufen. Der Rutako blieb stehen, sah sich um bei den doch sehr geringen Lichtverhältnissen, und nach wenigen Momenten fiel ihm auf, dass der Tunnel wieder etwas enger, dafür aber wesentlich heller wurde; nicht weit vor ihm befand sich der Ausgang, und auch, wenn er sich ein bisschen bücken musste, so konnte er hier doch heraus, ohne sich noch einmal auf den Boden zu begeben. Schneller wurde er, bis er nicht ging, sondern lief, und dann begann er wie von selbst damit, weiter zu hüpfen, was für seine Verhältnisse nicht gerade gewöhnlich war, doch er war in Eile. Schnell musste er weiter, durfte ja nicht zu spät ankommen an dem Ort, auf den er gerade zulief. Zwischen weiteren Wurzeln, welche von Erde befleckt waren, brach er hinaus, durch das weite Loch, welches sich offenbar unter einem Baum befand. Unzufrieden blickte er sich um in diesem Wald, durch dessen Blätter er nicht sehen konnte. Was er hörte, waren nicht etwa die entspannten Laute glücklicher Vögel oder der sanfte Wind, der durch die Bäume strich und das hellgrüne, feucht glänzende Laub auf dem Boden glitt, mit Letzteren ein wenig spielte, sie allerdings nicht allzu weit schob. Er war nicht einmal stark genug, um sie komplett von der Erde zu heben, schob sie bloß auf dieser ein wenig umher. Aber nein, was ihm auffiel, waren ganz andere Geräusche: Ein Bach, der schnell plätscherte, durch die nur leicht schief gelegte nahezu-Ebene des Waldes raste, als würde ihn etwas jagen, Eichhörnchen, die durch die Bäume flitzten und von einem zum nächsten sprangen, um ja schnell weiterzukommen. Dabei fiel ihm auf, dass ja auch er es eilig hatte! Schnell, schnell musste er weiter, durfte sich hier nicht aufhalten lassen. Seine linke Hand hob er an, blickte auf die goldene, aufgeklappte Taschenuhr, die sich darin befand – seit wann oder wie sie dorthin gekommen war, das wusste er nicht –, ehe er aufschreckte. „So spät schon?“, murmelte er hastig und warf noch einen eiligen Blick über die Umgebung. „Gleich ist es Zeit für den Tee...“ Tee? Was für ein Tee? Was machte er denn überhaupt hier? Ingvi war gerade mehr als verwirrt, sein Kopf sagte ihm nur eines: Er musste weiter, schnell, schnell![/FONT]
 
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See how eagerly the lobsters and the turtles all advance!
They are waiting on the shingle - will you come and join the dance?
Will you, won’t you, will you, won’t you, will you join the dance?
Will you, won’t you, will you, won’t you, won’t you join the dance?

Treppen? Hätte Teysaru die Möglichkeit gehabt, Jun und Seishin dabei zu verfolgen, wie sie den Weg außerhalb des eisigen Thronsaals beschritten, wäre er vermutlich vor Neid ganz grün angelaufen. Eine Tür hatte er zwar auch - und ähnlich wie bei den anderen verschloss sie sich kurz nachdem er sie durchschritten hatte - doch das war auch schon alles, was ihn mit den Anderen verbinden sollte. Hinter seinem eisigen Eingang war nämlich gar nichts. Na ja, es gab eine Wand wenige Zentimeter von seiner Nasenspitze entfernt, ebenso wie in direkter Nähe seiner Schultern ... das war eine Sackgasse! Eiskalte Panik schnürte die Kehle des Fünfzehnjährigen ab, kaum, dass der Gedanke des Gefangenseins gefasst worden war. Hilflos quetschte er sich einmal um die eigene Achse, nur um zu erkennen, dass die Tür verschwunden war. Er stand in einer winzigen rechteckigen Kammer, deren Boden und Decke pechschwarz waren und fühlte sich schrecklich. War das der Preis dafür, dass er sich von den Anderen getrennt hatte? Erging es ihnen auch so? Sie hatten sich nicht auf Teamarbeit verlassen, sondern waren egoistisch weitergegangen ... Jetzt bekamen sie die Quittung und flogen aus dem Examen. So früh mussten sie gehen ... Er hatte nicht einmal die Chance gehabt, auf Tora zu treffen. Was machte er nun, wenn sie nicht mehr zurückkam?! Vielleicht starb sie, weil er so dumm war sich von einer lächerlichen Kammer niedermachen zu lassen. Dabei wünschte er sich das Weiterkommen doch so sehr! Entschlossen, dass er weiterkommen musste, hob Teysaru die Faust, um wenn nötig einfach einen Weg aus dieser Box zu erprügeln, da hörte er plötzlich ein Brausen von unten, wie von einem überdimensionalen Staubsauger. Es kam näher. Schnell! Erschrocken wanderte der Blick des Genin nach unten, zwischen seine Füße, doch ihm blieb kaum Zeit einen Überraschungslaut auszustoßen, da genau in dem Moment, als er den Mund aufmachte (wann auch sonst...?) eine gewaltige Ladung Luft an seinen Schuhsohlen vorbeipfiff, was sich in der Gegend seiner Wangen angekommen ein bisschen anfühlte, als würde ihn jemand ohrfeigen. Ein verirrtes Fuutonjutsu, vielleicht? War es Zufall, dass Wind kam, wenn er gerade beim Gedanken an Tora verzweifelte? Vielleicht! Die Luftohrfeigen rissen ihn jedenfalls aus seinen trüben Gedanken, und ehe er sich versah, bemerkte der Schwarzhaarige, dass sich die Wände bewegten. Von oben nach unten zischten sie an ihm vorbei, während er sich fühlte, als würde etwas an ihm zerren und ziehen. Es schienen sich in der Zeit, in der er nachgedacht hatte tausende kleine Haken in seine Kleidung gefressen zu haben, die ihn nun nach oben rissen, allerdings nicht unbedingt unangenehm. Der Genin hatte einen Moment das wundersame Gefühl, als würde er fallen, nicht steigen, und schloss die Augen, lauschte dem Wind, der an seinen Ohren vorbeipfiff, dessen Finger überall waren, in jede Spalte seiner Kleidung griffen, sie von seinem Körper streiften ... Hey, moment! Reichlich irritiert öffnete Teysaru seine Augen wieder, nahm innerhalb eines Sekundenbruchteils wahr, dass der Tunnel, den er gerade noch nach oben gestiegen war, plötzlich rund war. Mit einem entsetztem Jappser atmete er erdige Luft ein, bekam Dreck in den Mund und hustete. Das alles geschah unnatürlich schnell, da sich die Augenlider sofort wieder über die blauen Iriden schoben. Das vorhin noch entspannte Gesicht wurde zu einer Maske des Schocks ob dessen, was er gesehen hatte. Ein Licht! Er raste geradewegs auf ein Licht am Ende des Tunnels zu! Wo auch immer er austreten würde, er war sich sicher, dass er bei seiner Geschwindigkeit einfach zerschellen würde. Was, wenn es wieder ein Raum voller Eiszapfen war? Er war so tot!
"GYAAAAAAAAH!"

Mit einem panischen Schrei purzelte ein großer, muskulöser Junge aus einem Kaninchenbau unter einer großen Eiche, rollte einige Meter weiter und blieb dann liegen, das Gesicht in der Erde vergraben, den Po nach oben gereckt. Schwer atmend hob der Yotuishe den Kopf aus dem Moder. Wo war er gelandet? Es roch nach Pilzen, Erde, Gras und Bäumen. Eine ganze Menge Tierstimmen drangen in seine Ohren, welches seltsamerweise nicht von seinen Haaren bedeckt waren. War er skalpiert? Er fühlte keinen Schmerz, aber das war normal, wenn man unter Schock stand, oder? Zittrig und in Erwartung einer blutenden Wunde (er konnte nicht komplett unversehrt aus einem Tunnel geschossen sein, oder?), tastete eine Hand nach oben, schreckte zurück, und griff dann zu. War das eine Schleife? Was zum ...? Mit einem Schlag zog sich der Vorhang der Verwirrung zurück, so rapide, dass er zusammenzuckte und sich erst jetzt der Situation gewahr wurde. Er war in einem Wald, hockte vollkommen ungeschützt im Gras und hielt eine Schleife, die mysteriöserweise seine Haare zu einem vermutlich recht femininen Pferdeschwanz gebunden hatte. Dann hatte diese Luft da unten ihn also doch ausgezogen! Aber das bedeutete, dass seine ganze Ausrüstung weg war! Aber nackt war er nicht, er spürte doch, dass etwas auf seiner Brust auflag... Allerdings nicht an seinen Beinen ... Wiedereinmal trat die tastende Hand in Aktion, setzte auf einer freiliegenden Kniekehle an, wanderte langsam einen nackten Oberschenkel nach oben, bis sie die Rüschchenkante eines Höschens ertasten konnten, was normalerweise in Toras Schubladen gehörte und wohl der Grund war, weshalb sich das da unten irgendwie leicht unbequem anfühlte. Aber wenn er untenrum nur eine sehr weibliche Unterhose trug, aber eine große Menge aufgebauschten Stoff unter seinem Bauch erfühlen konnte, bedeutete das doch ...
"HYA?!"
Mit einer (ohne jedwede genjutsubedingte Stimmverzerrung) um mindestens drei Oktaven erhöhten Stimmlage, kreischte der Bär von einem Mann los und sprang auf die Beine, vom Haaransatz bis zum Kinn rot wie eine Kirsche. Oh nein. Er war da im Gras gelegen wie irgendein Perverser, hatte sich begrabscht und trug offenbar ein wahnsinnig kurzes ... Kleid. Babyblau und voller Rüschen spannte es leicht an Brust und Bauch, was wohl vor allem der darüber getragenen, weißen Schürze zuzurechnen war und sah ansonsten ziemlich nach einer passenden Garderobe für ein kleines Mädchen aus, was er definitiv nicht war. Zumindest glaubte er das ... Verzweifelt trat er in den Erdboden und sah dabei, dass einer seiner Kniestrümpfe an seinem Knöchel zusammengeknäult war und seine hübschen schwarzen Lackschüchchen bedeckte. Ernsthaft - WAS war hier passiert? Wieso trug er ein Kleid, wieso war er in einem Wald, wieso war er ganz allein?
Dass er keinesfalls alleine war und vermutlich alle Anwesenden in seinem Rücken zutiefst verstört hatte, ahnte er natürlich nicht. Aber wer konnte ihm schon seine Unachtsamkeit verübeln, nach dem, was man mit ihm angestellt hatte? Wieso zog er bei sowas eigentlich immer die A-Karte?!...
 

Hiragana Kayros

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Von auf dem Baum stand nun der Hiragana, grinste und beobachtete das Spektakel. Zunächst tauchte ein Junge mit einer Taschenuhr auf - dabei hatte er sich das gerade gewünscht - und schien die Zeit genau zu kennen. Kayros wollte gerade zu ihm herabspringen, vielleicht, um den Westenträger seine Hand zu reichen, da bemerkte er just den Protektor, der an dessen Kleidung befestigt war: die Sonne. Es handelte sich also um einen Ninja direkt aus dem Herzen der anderen Fraktion, Soragakure. Das Dorf soll im Himmel schweben, was sie ziemlich schwer angreifbar macht, so hieß es. Der Junge aus Suna war außer auf der Insel Iitaka noch nie im Reich des Wassers gewesen, also hatte er auch noch die den Stolz der Kinzoku, die märchenhaft immer wieder in Erzählungen über den Bau genannt wurden, erblicken können. Eines Tages vielleicht, doch nicht heute. Heute war das Examen sein Ziel - und war nun dieser dunkel gekleidete Junge im goldener Taschenuhr nur eine Nebenerscheinung, oder gleich ein Hindernis? Aber was wusste er von dem fast genauso dunkelhaarigen wie dunkel gekleideten Menschen etwa drei Meter unter ihm? Nichts. Vielleicht war er eine Gefahr, vielleicht war er harmlos. Auf jeden Fall schien er in Eile.

Während er zögerte, vernahm der Junge plötzlich ein aufbrausendes Wehen und der Baum, auf dem er sich gerade noch befand, erzitterte leicht. Kayros wankte leicht, behielt aber das Gleichgewicht. Mit einem Schrei tief aus einem feuchten, dunklen Loch entstieg ein Mädchen. Nein, sie rollte heraus, als wäre sie eine Bowling-Kugel. Dann blieb sie liegen, schien verwirrt - und langsam verschwand eine Hand unter dem Saum ihres himmelblauen Kleides. Ein spitzer Schrei schreckte die Vögel in der Umgebung der großen Eiche auf: Allgegenwärtiges Flügelschlagen begleiteten nun den ängstlich verwirrten Schrei der Person, die soeben aus dem Dachsbau gerollt kam. Sie sprang auf, und Kayros sprang ab. Mit katzenhafter Eleganz landete der Blondschopf neben der Schwarzhaarigen, die eine ganz besondere Ausstrahlung hatte. Strähnen fielen dem Iryonin ins Gesicht. Dass er seine Mütze gar nicht auf dem Kopf hatte, bemerkte er beiläufig. Vorsichtig kam er ihr näher, ehe er sanft seine Finger um ihren muskulösen Arm gleiten ließ. Erschrick nicht!“, flüsterte er mit beruhigender Stimme. Seine Augen glänzten im undeutlichen Licht, und eine Spur von Rosenduft erfüllte die Luft. Wer sie wohl war? Nun konnte er ihr Gesicht sehen.
Sie war ganz eindeutig ein Er. Diese miesen Crossdresser! Kayros grinste fröhlich in das Gesicht des Kleiderträgers, und auch der Junge in Eile dürfte hergeschaut haben, jedenfalls war er noch nicht weit weg, als der Hiragana-Spross seine ruhige Stimme erhob. Grinsend stellte er sich vor. Mein Name ist Kayros. Wir haben es auf die zweite Ebene geschafft. Nur: Wisst ihr, was nun kommt?“ Kayros' Selbstbewusstsein erfüllte die bewaldete Landschaft, zugleich achtete er genau darauf, keine Anzeichen eines feindseligen Verhaltens an den Tag zu legen. Yukiko und Ashizama hatten sich wohl nicht nur an den friedlichen Weg gehalten, weil er auf dem Boden unter dem Eis geschrieben stand. Es war auch wesentlich kräftesparender, wenn man zunächst Diplomatie versuchte. Und hier wollte es der Genin aus Suna auch versuchen. Ansonsten hatte er ja auch noch... Unauffällig glitt seine Hand seinen Rücken herunter, bis er seinen Hintern mit seiner eigenen Hand erspürte. Wo sind meine Werkzeuge? Das Lächeln weiterhin im Gesicht, überlegte er verwirrt, wo seine Waffentaschen und seine Mütze abgeblieben sind. Zumindest seine Handschuhe und sein restliches Outfit schien komplett.
 

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Nun gut, wo musste er jetzt entlang? Die Verabredung zum Tee war absolut wichtig, eine Verspätung konnte er sich nicht leisten, also würde er den Weg finden müssen... dringend. Erneut blickte er sich um, schnupperte ein wenig, und instinktiv kam ihm wieder die richtige Richtung in den Sinn. Genau, nach Westen musste er sich richten, dort würde er finden, was er suchte, wo er so dringend hin musste. Doch ehe er sich auf den Weg machen konnte, geschah, womit keiner rechnen konnte; direkt an ihm vorbei, aus demselben Loch, dem er selbst entsprungen war, kullerte ein Mädchen, ein junges Menschenkind mit schwarzem Haar, in blauem Gewand mit eleganten Rüschen daran, und blieb nach einer kurzen Wegstrecke liegen. Sie mutete verwundert an, wie sie sich so selbst begrabschte, ohne Anstalten zu machen, vom Boden aufzustehen, doch wie hieß es so schön? Jedem das Seine. Wenn sie es mochte, einfach da zu liegen und sich selbst am Höschen zu tun, hatte ihn das herzlich wenig zu interessieren. Gerade, als er sich abwandte, hörte der Rutako ihren Schrei, fuhr erneut herum, dieses Mal leicht zornig; was dachte dieses Gör sich dabei, ihn von seiner Verabredung fernzuhalten? Das war WICHTIG, verdammt! Wieso konnte sie nicht einfach stillschweigend weiter daliegen? Offensichtlich war sie inzwischen aufgestanden, betrachtete sich selbst voll Schock. Ob ihr wohl klar wurde, wie lächerlich ihr Auftritt gewesen war...? Doch auch das interessierte den Rutako nicht im Geringsten, weswegen er sich nun endlich auf den Weg begeben wollte... als plötzlich eine weitere Person in seinem Blickfeld auftauchte. Ein Junge mit blondem Haar, von nicht gerade geringer Größe, der eigentlich gar nicht mal schlecht in das Ambiente des warmen, friedlichen Waldes zu passen schien. Ja, er wirkte irgendwie ruhig auf Ingvi... Auch die paar Worte, die er sprach, passten dazu. Er hielt sich kurz und wurde nicht laut. Er war es auch, der Ingvi an den simplen Fakt erinnerte, dass sie sich ja auf einem Examen befanden – wieso dachte er dabei an Tee? Er machte ein paar Schritte auf die anderen zu, sich stark anstrengend, um nicht so schnell wie möglich in die andere Richtung zu laufen, in der er vermutete, erwartet zu werden. Feindselig wirkten beide nicht, auch wenn sich das Mädchen nach kurzer Betrachtung von Brust- und Kopfbereich als kein Mädchen herausstellte. Im Gegenteil, es war ein großer, muskulöser Junge... Im letzten Raum hatte er es nicht mit so einer Person zu tun gehabt, nur mit zwei Leuten, die alles in allem recht schwächlich wirkten. Dieser hier steckte zwar im Kleid eines kleinen Mädchens, doch ihn zu unterschätzen, wäre wohl minder klug. „Mein Name ist Rutako Ingvi. Was jetzt kommt... ich weiß es nicht. Allerdings habe ich das Gefühl, dass nach Westen zu gehen eine gute Idee ist...“ Streng genommen spürte er das ununterdrückbare Verlangen, sofort in diese Richtung zu spurten, glaubte, unbedingt dort hin zu müssen, keine andere Wahl zu haben... Allerdings klang es wohl besser, wenn er es so ausdrückte. Und die Zweifel an seinem gesunden Menschenverstand sollten so auch unwahrscheinlicher sein. Obwohl, sollte er sich wirklich bewerten lassen von einem Dauergrinser mit zerzaustem Haar und einem Giganten mit dem Kleidergeschmack eines weiblichen Kindes? Wohl eher nicht, aber sich mit diesen beiden gut zu stellen, sollte keine schlechte Wahl sein. Immerhin galt es in diesem Examen, sich möglichst unentbehrlich zu machen und nicht, dafür zu sorgen, dass jeder einen hasste, um dann der Erste zu sein, der durch einen hinterhältigen Angriff zu Tode kam. Eher noch der erste, der durch einen hinterhältigen Angriff jemanden zum Tode führte... „Ich glaube, wir drei sind uns einig, wenn ich sage, dass es wenig sinnvoll wäre, uns gegeneinander zu stellen. Stattdessen schlage ich vor, den Weg auf die nächste Ebene zu suchen... gemeinsam.“ Er zuckte. Er musste einfach los, konnte nicht anders, als dem Impuls nachzugeben und einen flinken Schritt nach hinten zu machen, ehe er es schaffte, sich gegen sich selbst zu stemmen. „A-Allerdings... wir sollten schnell weiter... bevor... bevor wir zu viel Zeit verlieren. Immerhin befinden wir uns... in einem Wettbewerb...“ Es kostete ihn viel Anstrengung, sich nicht sofort umzudrehen und wegzulaufen, Anstrengung, die sich manifestierte in einem, zwei Schweißtropfen, die über seine Stirn rollten, auf seine Nase, und von dort herunter tropften. Er konnte nicht länger, drehte sich um und hoppelte davon... hoppelte? Als er sich dessen bewusst wurde, blieb er stehen, wischte sich den Schweiß ab. Was war los mit ihm? Seinen Kopf wandte er erneut den anderen zu. „Schnell, kommt schon! Wir haben keine Zeit zu verlieren! Es ist schon so spät, so spät...“ Diese Worte waren begleitet von einem gehetzten Blick auf die Taschenuhr, während er schon wieder auf dem Weg war in Richtung Tee. Dieses Mal achtete er allerdings darauf, zu laufen wie jeder andere Mensch auch...[/FONT]
 
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Dass er nicht erschrecken sollte, bewirkte bei dem Yotuishe, der aufgrund jüngster Ereignisse nervlich leicht angeschlagen war, leider das genaue Gegenteil des eigentlichen Wortlautes. Wie aus dem Nichts berührte ihn etwas am Arm, flüsterte ihm sanfte Worte ins Ohr, die ihn beruhigen sollten. Für den Taijutsuka, der gerade aus einem Erdloch gefallen war und zudem ein eigentümliches Kleidchen trug, war es jedoch mehr, als würde jemand ihm ein Messer an die Kehle halten. Vielleicht war es so! Wenn er nicht gehört hatte, wie sich der Andere - es war ein Er, das hörte er an der Stimme - angeschlichen hatte, würde dieser ihn womöglich einfach ausschalten. Alles andere wäre dumm, immerhin war er ein muskulöser Mann, dem das Wort Taijutsuka trotz der Rüschen und Schleifchen auf die Stirn gebrannt war. Es konnte ja niemand ahnen, dass er ungefähr so gefährlich wie ein weißes Häschen war. Moment mal ... ein weißes Häschen? Wieso hatte er den spontanen Drang ein solches zu finden? War er deshalb hier? Für einen Augenblick überlagerte dieses Bedürfnis jede Angst in ihm, war so heftig, so drängend, dass es alle Reflexe der Verteidigung außer Kraft setzte und ihn davon abhielt, seinen Bedroher (?) über Kopf auf den Boden zu knallen. Nein, eine ganze Weile gab es im Kopf des Genin nur dieses weiße Häschen, das süß mümmelnd über eine grüne Wiese hoppelte, immer weiter auf einen Bau zu, in dem er unglücklicherweise gefallen war. Was, er war zuvor in einem eisigen Schloss gewesen und wurde durch einen Wind nach oben getrieben? So ein Quatsch! Und dieser Jemand, der seinen Arm festhielt, würde ihm nichts tun, das wusste er in einem Anflug spontaner Naivität ganz sicher, weshalb er sich ein Stück zur Seite wandte, um in die Augen des grinsenden Jungen zu sehen. Die dunkelblauen Augen des Yotuishe hatten kurz einen Ausdruck tiefster Unschuld, voller Staunen und Freundlichkeit blickte er zu dem Blonden, und obgleich er zu Kayros hinabsehen musste, wirkte es ganz so, als würde er ihm nur bis zur Hüfte reichen, so als wäre er nur ein kleines Kind, welches sich spontan in einer wundersamen Welt wiedergefunden hatte. Er schaute nur einen Augenblick unverblümt und furchtlos, wie es nur naive Leute taten, in dessen Augen, ehe sich das Erstaunen verwandelte und Teysaru ganz unteysarumäßig ein großes Lächeln ins Gesicht zauberte. Was war nur los mit ihm? Wo war seine Schüchternheit hin? Tief drinnen fühlte er sich befangen ob der Lockerheit, mit der er einen völlig Fremden, der möglicherweise schlechte Absichten hatte, angrinste. Und doch konnte er nichts dagegen tun. Es war, als würde etwas ihn lenken, als trüge er Marionettenfäden an den Handgelenken, die ihn zu genau den Handlungen trieben, die er von sich aus niemals getan hätte. In seinem Ohr saß ein Kind, welches ihm unwiderstehliche Pläne und Strategien zuflüsterte ... und zum ersten Mal in seinem Leben wollte er diesen Späßen nachgeben. Das Wetter war wunderschön, die Vögel zwitscherten - warum sang er ihnen nicht ein Lied? Wieso vertraute er diesem Jungen nicht einfach, der sich als Kayros vorgestellt hatte?! Wovor hatte er Angst? Man musste nicht immer das Schlechte in Menschen sehen, das brachte ihn nicht weiter. Dieser Typ hatte noch keinerlei Anzeichen gemacht, dass er ihn töten oder verletzen wollte, deshalb würde er ihn auch nicht als Feind behandeln. "Ich heiße Teysaru~" Woher kam dieses fröhliche Flöten in seiner Stimme? Mysteriös. Aber egal! Er hatte gerade noch eine Person entdeckt, einen weiteren Jungen, somit stand es also zwei gegen eins im Geschlechter...WAS? Der Andere sah ein bisschen gehetzt aus. Wo er das festmachte, wusste er nicht genau, aber feindselig wirkte auch dieser nicht. Wen findest du schon feindselig? Du bist gerade ein bisschen sehr aufgeschlossen, findest du nicht? Eigentlich fand er, dass dieser Rutako Ingvi, wie er sich vorgestellt hatte, mehr wie ein Hase aussah. Ja, wie ein weißes Häschen. Wie DEN Hasen, den er verfolgt hatte! Und er sagte, dass sie nach Westen gehen sollten? Das war eine tolle Idee! Sicher wusste das Häschen ganz genau, wo sie hinmussten, es hatte ihn immerhin in diese bezauberte Märchenwelt geführt ...! "Wenn Usagi-chan (Usagi-chan?* WAS ZUR HÖLLE?!) sagt, dass wir nach Westen sollen, bin ich total dafür! Und ich will hier niemanden wehtun, uh-huh." Ein eigenartiger Laut verließ Teysarus Mund, seine Stimme war, wie er gerade merkte, höher als sonst, doch das störte ihn nicht. Westen war ihr nächstes Ziel, dort gab es mit Sicherheit viele Dinge zu entdecken. Die nächste Ebene war noch weit, denn dafür mussten sie erst einmal das Wunderland hier durchqueren. Am besten also sie vergeudeten keine Zeit, wie Usagi-chan (...) schon richtig festgestellt hatte. Wieso zuckte er so? Hatte er Schmerzen? Nein, es war spät. So spät schon? "So spät? Okay!" Während Usagi-chan von dannen hoppelte beziehungsweise unhasenhaft auf zwei Beinen davonlief, drehte Teysaru, der irgendwie so gar nicht er selbst zu sein schien, den Spieß um und umfasste die Hand des Hiragana, um ihn mit vermutlich für den anderen ungewohnter Kraft hinter sich herzuziehen. Seine Schritte waren federnd, fröhlich. Die sprunghaften Tappser eines kleinen Kindes ...

... welche die Gruppe langsam nach Westen trugen, immer dem Hasen hinterher, durch Laub und Gestrüpp. Wie durch ein Wunder verfing sich kein Zweig in ihrem Kleidchen, kein Tropfen Waldesmatsch verirrte sich auf ihre porzellanfarbene Haut. Je weiter sie gingen, desto lichter wurden die Bäume, bildeten beinahe ein weites Feld, in dem man wundervoll tanzen könnte. Ob ihr Röckchen wohl hübsch um sie herumflattern würde, wenn sie eine Pirouette drehte? Sie konnte es leider nicht ausprobieren, solange sie den Anderen an der Hand hatte, aber ihn loslassen wollte sie auch nicht, weil sie bald am Ziel waren. Sie wusste es genau! Sie? Ja, sie! Ihre Augen waren glitten neugierig, staunend über die Lichtung, welche sich vor ihnen auftat. Fehl am Platze und dennoch irgendwie passend, stand ein langer Tisch auf dem Gras, gedeckt mit wundervollem Porzellan, wie das, was sie zu Hause in ihrem Zimmer hatte, um mit ihren Puppen Teeparty zu spielen. Es gab Tee und Plätzchen, Törtchen, Kuchen - alles, was das Herz eines kleinen Mädchens begehrte! Nun ließ sie Kayros doch los, lief auf den Tisch zu und betrachtete mit leuchtenden Augen all die Leckereien, die sich ihr anboten. Was sollte sie zuerst verspeisen? Sie hatte großen Hunger ... am Besten sie griff erst einmal nach der Teekanne und goss sich etwas davon ein! Während sich also ein großer Junge, der sich momentan für ein kleines Mädchen hielt, nach vorne beugte und mit abgespreiztem kleinen Finger an einem Teetässchen nippte, hatte dieser scheinbar alles um sich herum vergessen: Kayros, den Grinsenden, Ingvi, den Hasen, ja selbst das Chuuninexamen. War das die Aufgabe der zweiten Ebene? Ein Test der Willenskraft? Nun, wenn es darum ging, hatte er wohl schon versagt - doch wozu hatte er seine Mitgenin? Würden sie ihn in diesem Märchen die Bösewichte spielen, oder fiel ihnen am Ende doch die Rolle des strahlenden Helden zu?

___
*Häschen
 

Hiragana Kayros

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Die drei ungleichen Wesen folgten einer Spur, die aus einem Gefühl gepaart mit einem fast vergessenen Wunsch herrührten. Zwei von ihnen schienen sich auf einer ganz speziellen Weise näher zu kommen.

Lächelnd erwiderte der junge Hiragana den Blick des ihm Fremden im hellblauen Kleid, während sich der andere Junge als Ingvi vorstellte, als es plötzlich einmal bei dem Hiragana aussetzte. Das nächste, woran er sich erinnern konnte, war, dass Teysaru - so nannte er sich, erinnerte sich Kayros, ohne wirklich die Worte im Gedächnis zu haben - den Jungen mit einiger Bestimmtheit mit sich führte. Der Genin spürte die warme, starke Hand, von der so viel brachiale Kraft scheinbar ausgehen konnte. Und dennoch: Sie war sanft und doch behutsamer, als ein Außenstehender es wohl erwartet hätte. Das Herz des Jungen schlug mit einem Male schneller: Im beschleunigten Takte beschleunigte das Dreiergespann auch ihre Reise. Die Bäume wichen mehr und mehr einer lichteren Umgebung, und dort schien auch das Ziel ihrer Suche zu sein. Teysaru machte sich von ihrem Begleiter los. Ihrem Begleiter? Kayros grinste schlichtweg weiter, wobei er sich langsam fragte, ob sein Kopf alles richtig interpretierte. Kayros bemerkte, wie sich langsam etwas in seinem Kopf gegen etwas anderes wehrte. Und er sah, wie Teysaru einen wohl leckeren Tee trank.
Der Blondschopf trat näher auf das in blau gekleidete Gegenstück zu, ehe er sanft ihre Hand berührte. Mit entschiedenem Griff entwand er ihr die Tasse, setzte sie seinerseits an die Lippen und ließ die Wärme der Flüssigkeit wohlwollend in sein Inneres fließen. Als er absetzte, bemerkte er einen verlorenen Tropfen an der Unterlippe Teys. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich dazu berufen, diesen zu entfernen. Also näherte sich vorsichtig dem recht hübschen Gesicht und vollzog eine ruhige, aber womöglich intensive und intime Berührung. Sie dauerte nur einen Augenblick, aber kurz darauf schmeckte der ruhige Sechzehnjährige wieder den Tee an seinen Lippen. Ingvi mochte die Szene, als Kayros den Tropfen von Teysaru mit einem Finger auffing, ehe er ihn sich ableckte, befremdlich finden, aber vielleicht betrachtete er auch ein ganz anderes Schauspiel. Es tat sich nämlich etwas unweit des Tisches.

Unter Büschen, dieses Mal anderen, kam etwas Leben in dieselben Bücher. Das oberste schien einige Seiten weiter zu blättern, aber es wirkte, als ob auch ein anderes langsam unruhig wurde... Das freilich sah der Rutako nicht, aber wohl das, was sich genau vor der Gruppe abzuspielen schien.
 

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Ingvi lief, hüpfte und sprang, immer weiter in Richtung Westen, immer wieder die Taschenuhr in den Blick nehmend. Er würde es nicht schaffen, er würde zu spät kommen, und das nur wegen der Unterhaltung, die er mit dem Dauergrinser und dem Crossdresser geführt hatte. Trotzdem war es wohl besser, sich mit den beiden anderen Shinobi zu verbünden anstatt sie gegen sich aufzubringen, auch wenn er dadurch Zeit verloren hatte. Die Umgebung raste an dem Schwarzhaarigen vorbei, er hätte so vieles sehen können, der Wald war voller Wunder und schöner Dinge, man konnte hier sehen, was es sonst nie zu sehen gab, was eigentlich unmöglich war. Es war so ein wundervoller Ausblick, den man nie wieder zu sehen bekommen würde, den man genießen musste, weil es einfach einmalig war. Der Rutako ignorierte diese Szenerie vollkommen und sah einfach nach vorne, bis der große Tisch in sein Blickfeld kam. Er wurde langsamer, blieb stehen und merkte erst jetzt, dass die beiden anderen mitgekommen waren; sehr gut, sein Annäherungsversuch hatte also gewirkt. Die beiden standen sich auch schon ziemlich nahe, hielten sie doch Händchen, oder jedenfalls hatte einer von ihnen das Handgelenk des anderen fest im Griff. Während er dieses losließ und sich zu Tisch begab, um nach dem Tee zu greifen, tat Ingvi selbiges, nur auf der gegenüberliegenden Seite. Elegant zog er einen Stuhl zurück, setzte sich und griff an dem reich verzierten Kerzenhalter vorbei, der drei Kerzen halten konnte, aber nur mit einer ausgestattet war, um an eine Teekanne zu gelangen. Langsam goss er das Getränk in eine Tasse, die vor ihm stand, und führte diese dann an seinen Mund, um einen Schluck zu nehmen. Der Tee schmeckte wirklich gut... Mit geschlossenen Augen genoss er ihn, ignorierte geflissentlich, was sich zwischen dem hünenhaften Mädchen und dem Blonden abspielte, auch wenn er sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Sie waren doch so ein niedliches Pärchen, da konnte doch niemand etwas gegen derartige Aktionen sagen, es sei denn natürlich, einer der beiden Shinobi wäre bereits vergeben... Unwahrscheinlich, wenn man sie sich so ansah. Beide wären vermutlich erfolgreicher, wenn sie sich vollkommen dem männlichen Geschlecht verschrieben, denn ansonsten würden sie wohl immer Single bleiben müssen. Stumm lachte er in sich hinein, wünschte den beiden innerlich viel Glück miteinander – ein sehr sarkastischer Gedanke –, ehe er seine Tasse leerte und vorsichtig wieder abstellte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nur aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie sich etwas bewegte, wandte dann seinen Blick in die entsprechende Richtung, erkannte allerdings nichts weiter als ein paar Büsche. Vielleicht war eines der vielen Tiere des Waldes dort entlang gehuscht... Was der Rutako nicht sehen konnte, war das Buch, welches blätterte, ehe es die nächste Seite eröffnete, die es für angemessen hielt.[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Gleichmäßigen Schrittes bewegten sie sich fort, marschierten auf in Reih' und Glied, gezielt in Richtung der Ahnungslosen wanderten. Diese Soldaten als schlank zu bezeichnen wäre eine enorme Übertreibung, von der Seite dürften sie kaum gesehen werden können, wären nicht ihre Köpfe gewesen. Wie Spielkarten wirkten sie, und die karoförmigen, blauen Muster auf ihren Rücken sprachen sich nicht gegen diesen Eindruck aus, ebenso wenig die Zeichen, von denen man auf jeder Brust ein anderes auffand. Rote Zahlen von Zwei bis Zehn zierten die Ecken der Marschierenden, entsprechend viele Herzen waren auch auf ihnen zu sehen. Jede dieser Karten hielt einen Speer in einem ihrer dünnen Ärmchen, und so liefen sie ihren Weg ab über das weite, leere Feld, direkt zu auf das einzige, was sich dort befand: Die ungleiche Gruppe dreier wandernder Wesen, die unterschiedlicher nicht sein konnten.[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Misstrauisch beäugte Ingvi die Büsche von seinem Stuhl aus, doch kurz darauf ging das nicht mehr. Er riss überrascht die Augen auf, als er unsanft auf der Wiese landete – hatte ihm jemand den Stuhl weggezogen? Nein, das fühlte sich anders an, und abgesehen davon war nicht nur sein Stuhl plötzlich weg. Nein, der lange Tisch mit dem Tee, den er vor sich gehabt hatte, war ebenso verschwunden, und mit ihm alles was darauf gestanden hatte und jeder Stuhl daneben... wie auch seiner. Als der Rutako sich umsah, konnte er auch den Wald nicht mehr entdecken, aus dem sie gekommen waren, außer ihm selbst waren nur noch Kayros und Teysaru anwesend. Was war hier nur los?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Was noch auf sie zukam, hatte er bisher nicht bemerkt...
[/FONT]
 
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Menschen, die Yotuishe Teysaru wirklich kannten (und es gab nur wenige, die das von sich behaupten konnten) wussten, dass es eine bestimmte unsichtbare Grenze gab, die der Genin des Öfteren unterbewusst überschritt, wenn es zu eng wurde. Seine Persönlichkeit war in den meisten Situationen mit einem fehlgestarteten Fallschirmspringer zu vergleichen: Unablässig fallend, unsicher und mit Aussicht auf absolute Zerstörung. Wie bei jedem guten Fallschirm gab es jedoch auch bei ihm einen Art Ersatzhebel, den man unwillkürlich betätigte - und der bewirkte für gewöhnlich, dass gleich einem gigantischen Strudel sämtliche vor allem aus Nervosität und Schüchternheit geborenen Emotionen eingesaugt wurden, um einen Strom aus reiner Panik nachzugeben, der meist die Vorstufe zum absoluten Heldentum bildete. Das war bisher auf jeder Mission so gewesen: Irgendwann war er einfach abgebrochen, teils aus eigenem Antrieb, teils, weil andere in Gefahr waren und hatte es irgendwie geschafft sich zu profilieren. Die Wahrheit war nämlich, so schwer man sich das auch im Moment vorstellen konnte, dass er kein schwächliches kleines Mädchen war, so sehr es ihm diese Umgebung auch einreden mochte. Im Gegenteil: Er war sogar ziemlich stark. Seine Macht lag nicht unbedingt in seiner geistigen Leistungsfähigkeit oder in seinem Einfühlungsvermögen, nein. Teysaru hatte einen großen Berg Muckies unter dem babyblauen Kleidchen und das wurde Kayros wohl leider zum Verhängnis. Doch um genau zu verstehen, was bitte einen so friedvollen Menschen zu einer gewalttätigen Handlung treibt, muss man etwas weiter ausholen: Yotuishe Teysaru hatte, im Geiste noch das kleine Mädchen im Wunderland, unschuldig an einer Tasse Tee genippt und offenbar ein winziges Tröpfchen an sein Kinn verloren. Lieblich wie er war, hatte er das nicht bemerkt und für einen Moment jegliche kindlichen Gefühle, die in ihm aufstiegen, die Führung übernehmen lassen, so dass er es nicht richtig realisierte, als der Andere seine Hand berührte und ihn angrinste. Nein, für einen Augenblick etwa hoppelte noch das weiße Häschen auf der unbewohnten Einöde seines Kleine-Mädchen-Geistes, bis urplötzlich ein gewaltiges Erdbeben die paradiesische Szenerie durchbrach, den kleinen Hasen zermatschte. Aus dem imaginären Erdboden brach ein Gesicht heraus, umrahmt von lila Haaren. Wie einer Rachegöttin geopferte Rubine, durch die Sonnelicht fällt, fraßen sich ihre roten Augen in das Innere seines Kopfes, gaukelten ihm unvorstellbaren Schmerz vor ... Nein. Nicht ihm. Dem kleinen Mädchen in seinem Kopf. Während die scharfe Stimme seiner Freundin durch seinen Geist schnitt, war es ihm als würde in der Lichtung, auf der er sich mit Kayros und Ingvi befand ein kalter Wind aufkommen, der ihn frösteln ließ und die Einflüsterungen des Kindes in ihm übertönte. Es war, als hätten sich die Baumkronen zurückgezogen, um ihm nun auch auf der körperlichen Ebene den Durchblick zu gewähren, den er geistig erfahren hatte. Als natürliche Reaktion zogen sich die Pupillen des Schwarzhaarigen zusammen, aber die Augen öffneten sich weit, unendlich weit vor Entsetzen. Ein blonder Ninja beugte sich zu ihm und streckte den Finger aus, um ihn zu berühren. Es trennten sie so wenige Zentimeter, dass er den Atem des Anderen hören konnte, seinen Duft riechen. Wie ein Stier blähte Teysaru die Nasenlöcher auf, öffnete den Mund, wollte irgendetwas sagen. Es sah für einen Moment so aus, als wolle Kayros ihn küssen. Hier und jetzt. Auf dieser Lichtung. Ihn! Abgebrannte Knallfrösche zündeten in seinem Hirn, Feuerwerke aus Panik und Angst schossen in die unendlichen Weiten des Nichts dort hinter seiner Stirn, in der immernoch der lilahaarige Rachegöttinnenkopf saß, der ihn beobachtete. ALLES beobachtete. Sie wird es riechen ohmeingott wenn er mich küsst sie wird es riechen und wenn sie mich bekommt wird sie mich töten sie wird es riechen Tora weiß alles sie riecht alles ich werde sterben
Ohne es zu bemerken, ohne es kontrollieren zu können, riss der Yotuishe seine Faust nach oben, traf den Blonden, spürte nur noch, wie Gewicht unter seiner Hand nachgab, sich nach oben bewegte. Die Druckwelle seines Schlages trieb ihm die Hacken in den weichen Waldboden und es war ihm, als würden der Flugbahn des Älteren winzige Lichter folgen, Teetropfen vielleicht, durch die das Tageslicht funkelte. "GOMEN NASAAAI!", kreischte der Schwarzhaarige, in Ermangelung einer wirklichen Ausrede. Er hatte nicht gedacht, dass er das konnte. Er war ... das war keine Absicht gewesen! Oh Gott!
Während er seinen Kopf nach oben wandte, versuchte, den anderen wenn möglich irgendwie aufzufangen, damit er nicht auf dem Boden aufklatschte wie ein platter Frosch, bemerkte er nicht, wie sich die Szenerie verändert hatte. Den Rutako hatte er ausgeblendet, den nicht mehr vorhandenen Wald, das viel zu enge Kleid, welches aufgrund der heftigen Armbewegung über der muskulösen Brust aufgerissen war. Was war, wenn er ihn getötet hatte?! Er konnte keine Menschen töten. Bestimmt hatte er das als Anfeindung verstanden ... Wie auch nicht, du hast ihn ins ALL GESCHOSSEN DU RIESENHIRNI! ... Was sollte er tun? Was würde mit ihm passieren? Was war überhaupt los und was in alles in der Welt kam auf sie zu?
Nun, wo auch immer der blonde Genin jetzt war, eines war sicher: Er hatte bestimmt eine wundervolle Aussicht...

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Hiragana Kayros

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Es war weder ein konzentrierter noch ein wirklich gezielter Schlag, aber als Teysaru den Hiragana in die Magengegend schlug, weil er eine Geste des Sunas ganz falsch interpretierte, verlor dieser den Boden unter den Füßen. Für einen Augenblick löste der Schmerz aber tatsächlich die Illusion auf, in der sich die Genin befand, und er sah wieder die Wirklichkeit: Ein völlig leerer Raum, wenn man von Teysaru und Ingvi absah. Keiner von ihnen hatte in Wirklichkeit die Uhr oder das Kleid, nirgendwo befand sich ein Baum, ein Tisch oder gar das, was er gleich sehen würde. Kayros verschlug es den Atem, die neuen Reize konnte er gar nicht wirklich verarbeiten, stolperte ein paar Schritte zurück, als er auch schon wieder im Wunderland war.
In sich zusammengekauert flog nun ein Kayrosball ins All. Wenn er Glück hatte, überlebte er den Schlag, dachte der Chuuninantwärter und sah nur, wie Ingvi und Teysaru, beide unten und sehr verdutzt nach oben schauend, immer kleiner wurden. Die Entschuldigung führte dazu, dass der Braunhaarige ein Gesicht mit den Attributen verdutzt und schmerzverzerrt zeigen ließ, wovon er niemals gedacht hätte, so etwas mit seiner Gesichtsmuskulatur hinbekommen zu können. Irgendwann wich der blitzartige einem bleibenden, wirklich beißendem Gefühl, und Kayros merkte, die Blut seinen Mund verlassen hatte, was sich unten auf den zerrissenen Fetzen von Teysarus Kleid verteilt hatte. Er befand sich immer noch mit beachtlicher Geschwindigkeit auf den Weg nach Oben, als er sich selbst disziplinierte. Er brauchte eine Idee, was er machen sollte, wenn es wieder hinunter ging. Schließlich ist noch kein Chuunin vom Himmel gefallen. Langsam wurde er langsamer, und Kayros war sich soweit seiner misslichen Lage bewusst, als er seinen Blick endlich der großen Umgebung widmete. Vor seinen Augen erhob sich ein weißer Teppich mit roten und schwarzen Punkten. Er kniff die blaugrauen Augen zusammen: Waren es Spielkarten? Tatsächlich. Während Kayros wieder niedersauste, der Wind hat ihn bereits einige Meter weg von seinem unfreiwilligen Startpunkt getragen.
Der Schlag hatte übrigens zwei gute Seiten: Zum einen wusste der Hiragana nun, was gerade passierte, und konnte nun nicht mehr überrascht werden. Zum anderen löste der Schmerz das Genjutsu auf, was seine Klamotten und seine Mütze hatte verschwinden lassen, sodass er wieder vollkommen ausgerüstet irgendwann auf den Boden zurückkehren konnte. Die Frage war nur: Wann. Aber noch etwas anderes durfte den Hiragana beschäftigen: Wie würde er den Sturz überleben? Den Schmerz konnte er nicht richtig behandeln, er hatte zurzeit keine Möglichkeit, seine Nerven zu betäuben. Würde er es machen, würde er nicht genug Körperbeherrschung aufbringen können. Unter dem Jungen, der beim Aufstieg eine Zeitung hätte lesen können, befand sich ein See. Ob jemand vorher diesen bemerkt hatte, wusste er nicht. Seine Hoffnung bestand darin, dass er tief genug war, dass er den Fall weit genug bremsen konnte. Von der Fläche könnte es passen. Und er war ruhig. Sagte man nicht, stille Wasser seien tief? Auf jeden Fall wünschte es sich der Iryonin. Vielleicht war es Zufall, vielleicht Schicksal, auf jeden Fall war Kayros dankbar für diese gottgegebene Fügung. Unter Schmerzen zog er einen mit einem Explosionsbrief präparierten Kunai aus seiner Werkzeugtasche, ehe er sich so weit ausbreitete, wie es der Schmerz in seiner getroffenen Körpermitte zuließ. Zielsicher schleuderte er das Werkzeug genau unter sich, auf die spiegelglatte Oberfläche. Nach wie vor hatte der Genin ein ziemlich gutes Gespür für Entfernung, denn kaum als die Messerspitze das Wasser durchbrach, aktivierte er das Siegel und wühlte so aufs Heftigste den See auf. Wasserspritzer schossen dem sechzehnjährigen Jungen entgegen, ehe er die Arme vor dem Kopf verschränkte und ins Gewässer eintauchte.

Kurz nachdem der Junge in den See fiel und die Schwärze der Bewusstlosigkeit empfing, begannen die beiden magischen Samen, die unweit der nun nicht mehr existierenden Tafel langer Zeit gepflanzt wurden, aus ihrem Schlaf zu erwachen und zu wachsen. Es würde noch einige Zeit dauern, aber bald würden die beiden Bohnenranken in den Himmel ragen, sollten die Kartenkrieger der bösen Herzkönigin sie nicht vorher niedergebrannt haben. Würden es die tapferen Recken schaffen, die nächste Ebene zu erreichen? Auf jeden Fall fanden sie sich nun geistig wieder gefestigt vor einem großen Problem.

Blubbernd stiegen einige Luftblasen aus dem leicht geöffneten Mund des Sunas. Tatsächlich war der See tief genug, er hatte mit seinem Körper nicht ansatzweise den Grund erreicht, aber trotzdem hatte der Aufprall ihm alle Sinne genommen. Immer noch war die Oberfläche aufgewühlt, und die steigenden Blasen fielen nicht auf. Stattdessen trieb der Körper etwa zwei Meter unter der Oberfläche langsam nach oben. Das Grinsen war aus dem Gesicht des Blonden gewischt, die Augen waren geschlossen, aber wie durch ein kleines Wunder hatte er nach wie vor seine Mütze auf dem Kopf. Die Chuuninbeobachter aber würden den Jungen einfach nur auf dem Rücken liegend vorfinden, kurz benommen, aber nicht in Lebensgefahr. Ingvi und Teysaru dürften nun, sollten sie nicht Kayros mit ihren Blicken gefolgt sein, eine wirklich merkwürdig anmutende Armee aus menschengroßen Spielkarten mit Piken aus Pik und Karo sehen, die geradewegs in ihre Richtung marschierte. Eigentlich waren sie nur zufällig da, die Genin, denn das eigentliche Ziel waren die Bohnenranken, die mittlerweile kniehoch waren und zusehend schneller gen Himmel schossen.
 

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Verdutzt und misstrauisch saß Ingvi im Gras, wollte unbedingt wissen, was auf einmal geschehen war, doch dieses Wissen sollte ihm versagt bleiben. So saß er einfach verdutzt da und bemerkte kaum, wie Kayros seinen Flug begann, war viel zu angestrengt bei dem Versuch, sich zu erklären, wie einfach so eine komplette Tafel mitsamt Tee und Gebäck und Stühlen und einem ganzen Wald hatte verschwinden können. Erst Augenblicke später blickte er sich wieder nach den anderen um und bemerkte, dass nun nur noch ein Junge dastand und dieser noch dazu sein hübsches, blaues Kleid ruiniert hatte! Wie sollte sich der Prinz denn nun in ihn verlieben, wenn er mit der Kürbiskutsche auf dem großen Ball auftauchte und seine fehlenden Brüste so völlig entblößt waren? Innerlich lachte der Rutako über seinen eigenen Witz, äußerlich ließ er sich nichts anmerken, stand einfach auf und klopfte sich die Erde ab, sah dann wieder auf seine Uhr. Viel Zeit war verstrichen, wesentlich mehr als die paar Schlucke Tee, die er genommen hatte, verbraucht haben konnten. Was war hier nur los? Erneut sah er sich um, diesmal komplett, überblickte die weite, flache Ebene, doch er erkannte rein gar nichts. Kaum fiel ihm auf, was sich da am Horizont anbahnte, es tangierte sein Blickfeld, ohne dass er es bemerkte. Erst als er skeptisch nochmal dorthin zurückblickte, in dem Glauben, irgendetwas gesehen zu haben, erkannte er, dass etwas auf ihn zukam, auf ihn und Teysaru. In diesen paar Sekunden war die Kartenarmee allerdings auch ein ganzes Stück näher gekommen, sie waren schnell und somit auch bald erkennbar. Ingvi wandte sich in ihre Richtung, blickte ihnen mit schmalen Augen entgegen, um zu erkennen, dass sie nicht freundlich gesinnt waren; das Gewächs, das ein Stück hinter ihm aus dem Boden zu sprießen begann, bemerkte er dabei nicht. Kaum dass er die Waffen bemerkte, die die Feinde in Händen hielten, wanderte seine Hand an seinen Gürtel, und erst jetzt fiel es ihm auf: Sein Katana war verschwunden! Geschockt klopfte er seine Jacke ab, bemerkte, dass sich die Schriftrollen nicht mehr darin befanden, dass auch seine Kunai, Shuriken, Explosionssiegel verschwunden waren – er hatte nichts mehr, mit dem er kämpfen konnte. Geschockt trat er einen Schritt zurück, ehe ihm bewusst wurde, was er gerade gedacht hatte: Er war ein Shinobi, der davon ausging, ohne Waffen und Ausrüstung aufgeschmissen zu sein! Das konnte doch wohl nicht sein! Natürlich, Ausrüstung war nützlich, sie war auch wichtig, aber er konnte auch ohne sie klarkommen! Besiegt war er erst in dem Moment, in dem sein Chakra den Nullpunkt erreichte, nicht eine Sekunde früher. Irgendwie blitzte das Stirnband an seiner Schulter in diesem Moment etwas heller, während seine Hände aufeinander trafen und er eine Fingerzeichenkette begann. Er lief vor, während er seinem Begleiter mit dem hübschen Kleid zurief: „Ich hoffe, du beherrschst den Wasserlauf!“ Die Karten würden das sicher nicht können, sie würden untergehen in dem, was sie erwartete... Ein Sprung, eine Landung, zwei Hände, die gen Boden schnellten und ein leiser Ruf: „Chiho no doro!“ Sofort schoss eine ganze Ladung Chakra in den Boden, die grüne Wiese trug mit Sicherheit genügend Wasservorräte in sich, damit das Jutsu gut wirkte, und es sollte auch funktionieren; die Ebene wurde in einem Umkreis von 20 Metern um den Jungen herum zu Matsch und Schlamm. Damit würden diese blöden Karten versinken und aufweichen und zu kampfunfähigem Pappmaschee werden, was natürlich einen Sieg für die Genin bedeuten würde. Sieg durch ein einziges Jutsu, Ingvi hatte es ja sowas von drauf![/FONT]
… [FONT=Verdana, sans-serif]soweit jedenfalls der Plan. Was jedoch alles andere als planmäßig verlief war die Tatsache, dass sich das Schlammgebiet, kaum hatte es sich komplett ausgebreitet, sich wieder zusammenzog. Die Enden des Jutsu wurden einfach wieder zu fester Erde und sofort wuchs wieder Gras heraus, und das alles immer weiter, bis der gesamte verwandelte Bereich wieder genau so aussah wie zuvor. Und jetzt erreichte die kleine Armee auch die Zweiergruppe, blieb stehen und betrachtete überrascht die Shinobi, welche vor ihnen standen. Als hätten sie nicht erwartet, hier auf jemanden zu treffen... Irritiert standen sie da, machten keine Anstalten, anzugreifen, und so blieb auch Ingvi einfach stehen, vorsichtig, ohne seine Deckung fallen zu lassen, doch auch ohne den Feind unnötig zu provozieren. Diese Szene hätte ganz ruhig ausgehen können, wäre nicht eine laute, grelle Frauenstimme ertönt, sie erklang quasi von überall: „Na los, meine Soldaten, erfüllt eure Aufgabe! Wenn es sein muss, streckt die beiden nieder! Wer von euch sie tötet, wird nicht geköpft!“ Eine seltsame Ansage, doch sie funktionierte, die Soldaten fassten sich sogleich wieder und der vorderste von ihnen machte einen Schritt auf Ingvi zu, nahm seinen Speer und wollte auf ihn einstechen. Gewandt wich dieser der Spitze aus, fuhr seine Hand aus und schnappte sich die Waffe an der langen Holzstange, zerbrach sie mit einem Riss und schlug zeitgleich mit der linken Hand fest gegen die Mitte der Karte. Er hatte erwartet, den dünnen Körper zu durchschlagen, doch stattdessen wurde der Soldat nur zurückgeschleudert gegen ein paar weitere Soldaten, was dem Soranin einen schnellen Sprung zurück ermöglichte. So gelangte er wieder zu Teysaru, stand direkt neben ihm, während die Armee sich auf sie konzentrierte...[/FONT]
 
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Man mochte sagen, was man wollte: Yotuishe Teysaru war kein aggressiver Mensch. Obgleich er gerade mit einem einzigen Schlag aus purer Panik das Leben einer Person in Gefahr gebracht, sie ins All geschossen und in einem See versenkt hatte, war dort, wo sein verzweifeltes Gehirn den Befehl "Zuschlagen!" entsandt hatte in jenem schicksalshaftem Moment keine bösen Absichten gewesen. Es war mehr ein Reflex als irgendeine Tat, eine Art Ausschlagen, um schnell Abstand zwischen sich und dem Blonden zu bringen. Niemals, nicht in tausend Jahren, hätte der große Junge eine Kampfansage gemacht, wenn es sich nicht irgendwie vermeiden ließ. Er liebte Übungskämpfe, aber ein richtiger Schlagabtausch war dem Soranin absolut zuwider. Teysaru hatte ein Dorf gerettet, zweimal, diverse Bösewichte zur Strecke gebracht und im Allgemeinen schon recht viel erreicht, wofür man unter Anderem eine große Portion Gewalt gebraucht hatte, aber trotzdem fühlte er sich jedes Mal genauso schlecht wie zuvor, wenn er jemanden schlug. Er wollte es nicht anders. Was wäre er denn auch, sollte er irgendwann keine Reue mehr empfinden, wenn er ein anderes Lebewesen verletzte? War er dann überhaupt noch ein Mensch? Dabei war seine Menschlichkeit, mit all ihren Schwächen, doch das Einzige, was ihn überhaupt antrieb ...
Umso besser also, dass er beinahe in Schuldgefühlen ertrank, als Kayros hochkant ins Wasser flog, welches spontan erschienen war. Moment. Wasser? Vor Verwunderung tausendfach blinzelnd sondierte der Schwarzhaarige die veränderte Lage. Die Teeparty war verschwunden, ebenso der Wald um sie herum. Doch aus dem Genjutsu waren sie noch nicht befreit, das wusste er schon allein deshalb, weil er nach wie vor sein kitschiges Kleidchen trug. Es war allerdings ziemlich zerrissen und würde den Taijutsuka in einem direkten Kampf eher hindern als nützen. Und kämpfen stand in unmittelbarer Aussicht, nachdem sich von Ingvis Blickwinkel aus eine Armee aus seltsamen Menschen mit Kartenkörpern näherte. Schnell. Rasch überflog er die Entfernung der mutmaßlich gefährlichen Armee im Verhältnis zu der des Sees und kam zu dem verheerenden Schluss, dass die Feinde sie erreichen würden, bevor sie bei Kayros angekommen waren. Doch sie mussten ihn retten! Wenn der Blondschopf seinetwegen ertrank, würde er sich das niemals verzeihen können! Als der Rutako ihn fragte, ob er denn den Wasserlauf beherrschte und ohne eine Antwort abzuwarten von dannen zog, als wäre nichts gewesen, bildete sich ein Knoten in Teysarus Brust. Nein, er konnte keinen Wasserlauf. Er würde zu Kayros schwimmen müssen. Ob er ihn rechtzeitig erreichte? Vielleicht sollte er den Anderen die Kartenmenschen überlassen und versuchen, ihn zu retten. Doch dann würde er den Rutako in Stich lassen ... Konnte man mehr in einer Zwickmühle stecken als er? Da stand er, hin und hergerissen zwischen einem Fraktionsverbündeten und einem, den er selbst in diese missliche Lage gebracht hatte und konnte sich nicht entscheiden, wo er zuerst hingehen sollte. Er war so unfassbar dumm gewesen, den Sunanin zu schlagen, so dumm. Verdammt, wieso war er ein solches Weichei?! Konnte er nicht ein einziges Mal das Richtige tun? Wenn er sich nicht zusammenriss, würden alle Menschen in seinem Umkreis sterben...
"Ingvi!", brüllte er plötzlich - für Suffixe war jetzt keine Zeit - und beobachtete mit schreckensgeweiteten Augen, wie dessen Suitonjutsu im Nichts verlief. Konnte sich dieser Junge überhaupt auf körperliche Fähigkeiten verlassen? Er wusste gar nichts über die anderen Genin, dabei war es doch so wichtig, sich in einem Team zu verständigen. Ein Team, genau. Keine Rivalen. Sie kamen hier nur raus, wenn sie ein Team waren! Von wilder Entschlossenheit eines kameradschaftlichen Augenblicks ergriffen, grub er seine Fingernägel in das zerrissene Kleid und riss sich den herabhängenden Ärmel vom Körper, raste mit nunmehr neuer Beweglichkeit auf den Anderen zu. Baute sich neben ihm auf. Gerade, als er den Mund aufmachen wollte, um ihr Vorgehen zu beschreiben, schoss eine schrille Frauenstimme durch seine Gedanken, jagte Bilder seiner Mutter durch seinen Kopf und hinterließ den vertrauten Geschmack liebevollen Ekels, den er von zu Hause kannte. Mit dem Unterschied, dass er meist weniger dem Tod nahe war und bedeutend seltener von Lanzenmännern bedroht wurde. Aber damit würden sie fertig werden. "Pass auf. Wir werden diese Typen in den Boden stampfen und anschließend den Jungen im Wasser retten. Vertrau mir, ich habe Erfahrung mit dieser Art von Frauen..." Ein beinahe resigniertes Grinsen flackerte über sein Gesicht, ehe er sich eine Lanze griff, den Kartenmann daran zu sich herzog und ihn zu einer Bowlingkugel zerknüllte, die drei weitere seiner Kameraden mit sich auf den Spieletisch im Himmel beförderte. Glücklicherweise waren diese Kerle nicht sonderlich hart im Nehmen, dafür jedoch in verheerender Überzahl. Und die Zeit rann ihnen davon ...
 

Hiragana Kayros

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Blubbblub Nicht nur vom Genin stiegen einige Blasen auf, auch unter ihm und neben ihm erschienen sie. Mehr und immer mehr wurden sie, trugen den Bewusstlosen herauf, während es weiter zu brodeln schien, als wäre der See auf einer unterirdischen Vulkanplatte entstanden worden. Mit jedem Meter, dem der Junge der Oberfläche näher kam, kehrten auch mehr und mehr seine Lebensgeister zurück: Man konnte es vielleicht so am besten beschreiben. Ein drittes Buch schien es gar nicht zu gefallen, einfach links - oder vielleicht rechts - liegen gelassen zu werden, erhob sich trotzig und präsentierte dem nicht vorhandenen, und demnach nicht verzauberten Zuschauer sein Innerstes:

Zu mancher Zeit, an manchem Ort,
erscheint Magie, trägt einen fort.
Gen Himmel strebend, immer mehr.
die Rettung naht.
Auch wenn er raus ist,
so schad' es ist,
hat er eine Szene noch verdient,
die hoffnungsvolle Zukunft miemt,
wenn auch gleich für ihn nicht mehr
Der Fairness halt: als große Tat.


Der Trank am Tisch, ja glaubt es mir,
heilt viele Schmerzen, wie auch hier.
Zwar im Geiste nur, das ist klar,
doch manchmal wird ein Traum noch wahr.
Gestärkt erscheint, zur zweiten Rund',
ein tapf'rer Reck zur letzten Stund'.
Für den Moment, das sei gewiss,
sei Feindschaft über Bord geschmiss',
er ist zwar raus, und doch nicht ganz,
Feinde, auf zum letzten Tanz!

Stürmend und brodelnd trugen die Blasen den Hiragana in neue Höhen, der mit einem Mal tief Luft holte und die Augen weit aufriss. Alles wurde ihm klar, und er sah die Welt nun viel mehr als das, was sie war: Eine Illusion, die die Gruppe davon abhielt, die nächste Ebene zu erreichen. Umrahmt von Blasen, die auf eine seltsame Art und Weise wärmten und gleichzeitig trockneten sie den Jungen, der gar nicht spürte, wie er massenweise Fingerzeichen schloss. Alle Augen waren auf den Iryonin gerichtet, und dieser blickte direkt zu Ingvi, förmlich durchbohrten seine Augen, schauten direkt in die Seele. Vielleicht. Dann kam er vom Zenit herab, wie ein Himmelsfeger, und Sturm und Winde und Blasen und Luft bliesen einfach die Karten weg, ihre Lanzen flogen willkürlich umher, und die Worte der Königin gingen unter im tosenden Geheul des Windes, den der Junge entfacht hatte. Ingvi und Teysaru, beide völlig unverletzt, befanden sich nun nahe bei Kayros, dessen Füße endlich wieder festen Boden berührten. Und dennoch tanzten einige Blasen um den Jungen, wie Feen um eine magische Quelle, als er ihnen nun erklärte, wie es weiter zu gehen hatte. Aus dem Mitspieler war ein Teil der Illusion geworden. Doch dieses letzte war real:
„Einzig die Bohnenranken“, erklärte Kayros und wies mit einer Hand auf die beiden in den Himmel ragenden Stauden. Einzelne Luftblasen umschwirrten seinen emporgehobenen Arm. „... führen auf die nächste Ebene. Wir befinden uns in einer Illusion, aber lösen kann man sie nicht so einfach. Ich werde nachkommen, sobald ich kann, aber wir müssen verhindern, dass die Soldaten der bösen Königin die Ranken niederbrennen. Ingvi-san“, nun stand der Blondschopf direkt vor dem Jungen mit den sehr dunklen Haaren, „übergebe dies einem der beiden Kumos: Sie hat langes, blaues Haar, er hat hellere Haare als ich, aber von derselben Länge.“ Mit diesen Worten überreichte Kayros nun eine sehr schmale Schriftrolle, mit dem sicheren Gefühl, dass sein letzter Wille erfüllt würde.

Und so ergab es sich, konnte man zuletzt wieder im Buch lesen, dass einer ausschied, ohne es wirklich wahrnehmen zu können. Inwiefern er selbst handeln konnte und wollte, ist nicht überliefert, aber Folgendes könnt ihr, liebe Leser, noch aus der Geschichte mitnehmen: Es herrschte ein heftiger Sturm im Wunderland, über Tage und Wochen, vielleicht waren es Jahre, oder nur Stunden. Irgendwann, und diese Zeit kam sicher, gab die Königin ihren Plan auf, die Ranken zu vernichten. Ingvi und Teysaru, mit jedem Meter, den sie höher kletterten, verließ sie Stück um Stück das Genjutsu, was auf ihnen lastete wie ein Fluch. Begleitet wurden sie von einem grinsendem Gesicht, dass mehr zu wissen schien, als man glaubte. Es verschwand immer mehr, verblasste, bis nur noch die Zähne zu sehen waren. Und dann stießen die beiden Jungs mit dem Kopf durch die Wolkendecke - und auch das letzte Anzeichen von Kayros verschwand. Einzig die Schriftrolle blieb in der Tasche des Rutakos - und ein unerfüllbares Versprechen auf Ebene 2, welches wie ein Märchen war. Doch nicht für alle ging es so märchenhaft aus, wie man es sich wünschte.

Aktion abgesprochen.
 

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Es war eine Sternstunde für den Rutako, er konnte glänzen als Shinobi, wie er es noch nie zuvor getan hatte und es vielleicht auch nie wieder können würde. Er war in einer Situation, in der alles, was er gelernt und mit dem er sich ausgerüstet hatte, ihm nichts mehr half; seine Ausrüstung war verschwunden, seine Jutsu zeigten keine Wirkung, die Zahlen und die Umgebung sprachen klar gegen ihn, und doch, oder eben gerade deswegen, konnte er nun erst zeigen, wie sehr er es verdient hatte, seine Tätigkeit ausüben zu dürfen. Zusammen mit Teysaru konnte er eine Karte nach der anderen zusammenfalten wie eine... naja, wie eine Karte eben. Und das ohne Jutsu, Katana, Rauchbombe, Explosionssiegel, Kunai, Senbon oder was sonst noch alles, nur mit den natürlichen Fähigkeiten, die sein Körper nun einmal innehatte. Es war traumhaft. Auch wenn es eine Sache gab, auf die Ingvi nicht besonders stolz wäre, wenn er davon wüsste: Als einziger der drei war er noch nicht einmal ansatzweise darauf gekommen, dass sie in einem Genjutsu steckten. Er hatte sich sowieso kaum Gedanken um die Umgebung gemacht, bis plötzlich alles verschwunden war, und danach hatte er, wie man offen sehen konnte, andere Sorgen. Außerdem kam da noch seine natürliche Abneigung gegenüber Genjutsu hinzu, wegen der er sich kaum bis gar keine Gedanken um jene machte und niemals von selbst darauf kommen würde, in einem zu stecken; es sei denn, es war offensichtlich, und dieses hier war wirklich einmalig, unendlich glaubwürdig und so viel weiträumiger als ihre tatsächliche Umgebung... Da kam man nicht einfach auf solche Gedanken, jedenfalls nicht, wenn man Ingvi war. Doch es würde nie jemand erfahren, sollte er gefragt werden, so würde er es natürlich von Anfang an durchschaut und nur zur eigenen Belustigung mitgespielt haben. Soviel zum Thema Stolz.

Während Ingvi also tat, was ein Mann tun musste – vorzugsweise ein Mann, der nicht gerade in einem zerrissenen blauen Kleidchen herumlief –, entschied sich Kayros offenbar unwillentlich, ein letztes Mal in diesen Kampf mit einzusteigen. Wie ein Blitz kam er aus der Luft geschossen, schlug ein zwischen den Genin und den Soldaten, um letztere in den Tod zu reißen, so gut es eben ging. Zusammen mit seiner Kavallerie an Seifenblasen machte er sich auf in das, was für ihn ein letztes Gefecht im Chuuninexamen sein würde. Doch scheinbar hatte ihn die Erleuchtung ereilt, denn er wusste nun, was die beiden anderen zu tun hatten; ja, erst als Kayros sie erwähnte, bemerkte Ingvi die Ranken, welche hinter ihm in die Höhe schossen. Das war also der Ausweg aus dieser Ebene und der Einstieg in die nächste... Doch das war noch nicht alles. Mit einer Bitte wandte sich dieser Junge, der ihm eigentlich fremd und inzwischen doch so vertraut war, an ihn, gab ihm eine Schriftrolle, die er einem der beiden Kumonin geben sollte. Sofort schoß Ingvi das Bild Muras durch den Kopf, mit seinem Protektor und seiner komischen Art... Hoffentlich würde er wieder auf ihn treffen. Die Alternative war wohl ein Mädchen mit blauen Haaren, doch ob die auch so umgänglich sein würde wie ihr blonder Kamerad? Man konnte es nur hoffen, jedenfalls stand für Ingvi eines fest: Dieser Shinobi hier erklärte sich gerade bereit, für ihn, einen Shinobi des anderen Verbundes, zu kämpfen, sich vielleicht sogar für ihn zu opfern, und es wäre verdammt ehrlos, wenn er sich hier weigern würde, wenigstens diese Schriftrolle für ihn weiterzugeben. Deswegen nickte er kurz, deutete für einen Moment ein Lächeln an und ergriff die Rolle: „Verlass dich auf mich... Kayros-san.“ Außerdem wäre das notfalls ein guter Einstieg, um sich mit diesen Kumonin gut zu stellen, sollten sie nicht so 'nett' und 'liebevoll' und 'friedfertig' sein, wie der Soranin es war. Apropos Sora... Für seine Fraktion würde Ingvi weitermachen müssen. Ob er wollte oder nicht, er musste den Fremden hier zurücklassen und sich auf seinen Weg begeben, die Bohnenranken entlang nach oben, und das tat er nun auch. Wo immer sie ihn hinführen mochten...
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