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G5 - Heiß und Sandig

Rutako Ingvi

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Weit davon entfernt, in der Nähe von etwas zu sein, fand sich Rutako Ingvi inmitten weiten Flachlandes wieder und konnte sich darüber nicht gerade freuen, zu großen Teilen aufgrund der Temperaturen, die ihm gar nicht gefielen. Die sengend heiße Sonne schien hinab auf ihn und den Sand, der ihn umgab, und heizte die Umgebung dabei so auf, dass sich der Schweiß des Rutako bereits jetzt auf seiner Stirn sammelte, dabei fing das Examen gerade erst an und er hatte noch nicht einmal etwas getan. An sich wesentlich schlimmer, aber subjektiv gesehen nicht ganz so störend, war die Tatsache, dass er sich inmitten eines weiten Feldes befand, das nichts weiter war als flache Ebene. Flache Ebene! Da sein typisches Dunkelblau bis Schwarz auch nicht gerade perfekt zu dem Sand passte, der ihn praktisch rundum umgab, war er nichts weiter als ein offen sichtbares Objekt, das sich als einziges vom Boden erhob. Perfekte Voraussetzungen im Wettstreit zwischen Shinobi... vorausgesetzt, man hatte sich dem Ziel angenommen, sofort entdeckt und vernichtet zu werden, während man unter erhöhter Sonnenstrahlung und kaum erträglicher Hitze litt. Wenn man das nicht vorhatte, dann war das hier wohl der schlechteste Ort, um anzufangen...
Das Erste, was Ingvi tat, um seine Situation etwas zu verbessern, war das Formen von Fingerzeichen; ein kurzes Henge später stand nicht mehr der in Schwarz gewandete Rutako inmitten des Sandes, sondern eine Figur, deren Identität unter ihrem sandbraunen, am unteren Ende leicht zerfledderten Umhang nicht zu erkennen war. Im Prinzip war er jetzt in sandfarbenen Stoff gehüllt und hatte dazu noch eine Kapuze der gleichen Färbung auf – zumindest optisch. Ihn zu sehen dürfte wesentlich schwieriger geworden sein, und selbst wenn man ihn entdeckte, konnte man nicht einmal sagen, ob sich unter dem weiten Stoff ein Junge oder ein Mädchen befand, geschweige denn, wer genau es war. Bisher hatte ihn definitiv niemand erkennen können, denn das gute an diesem weiten Feld war, dass es zu weit war, ihn aus einem anderen Gebiet zu identifizieren; jeder, der wissen wollte, wie er aussah, hätte in seine Sichtweite geraten müssen. Es war nicht anzunehmen, dass irgendeiner der Genin hier die nötigen Tarnfähigkeiten hatte, ihm auf so einer weiten Fläche komplett zu entgehen...
Unter dem falschen Umhang befand sich noch immer seine echte Weste, und seine übliche Ausrüstung hatte sich um eine Plakette ergänzt. Den Zettel mit seiner Zielnummer hatte er bereits zerstört, und der Shinobi, der nicht nur alle kleinen Schnipsel in dem sandigen Flachland fand, sondern sie auch noch zusammensetzen könnte, der dürfte kein Problem damit haben, dreidimensionale Puzzles innerhalb von Minuten zusammen zu bekommen. Für die Plakette, die er beinahe in einer seiner Schriftrollen verstaut hätte, hatte er dann doch ein weniger offensichtliches und sichereres Versteck ausgesucht: seine Westentasche. Schön weit unten, unter dem ganzen kleinen Zeug, das er darin herumchauffierte, und dann noch mit der Nadel so befestigt, dass man sie nicht einfach herausholen konnte. Natürlich hatte er es an die innere Seite der Tasche geheftet... man wollte ja nicht, dass die dünne, silberne Nadel von außen sichtbar war. Wenn man an die Nadel heran wollte, musste man ihm schon die Jacke abnehmen oder zumindest einen Teil davon abreißen, und es war ausgeschlossen, dass er eines davon zulassen würde. Da musste man schon über die Leiche des seiner Meinung nach zweifellos stärksten Genin des Examens gehen – über seine. Und das, das würde nie passieren.
Nachdem nun dafür gesorgt worden war, dass man gegen die anderen Genin gewappnet war, wurde es Zeit, sich selbst weiterzubringen. In diesem Gefahrengebiet zu bleiben war sicher nicht gut. Nicht nur, dass der wüstenartige Untergrund seinen Ninjutsu im Weg stand, er wies auch die anderen unvorteilhaften Eigenschaften auf, die der Rutako sich bereits aufgezählt hatte. Das einzig Gute war wohl, dass man auf die... zwanzig, vielleicht dreißig Kilometer – soweit die Einschätzung des Rutako zur Erstreckung des Gebiets folgend seiner Observation der Situation – flachen Sandes ganz gut erkennen konnte, dass sich in einer gewissen Entfernung – besagte geschätzte zwanzig bis dreißig Kilometer – Gebiete befanden, die nicht ganz so ingvifeindlich waren. Während eine Richtung definitiv in Bergen endete, denn diese großen Erhebungen waren kaum falsch einschätzbar, konnte man in drei anderen erkennen, dass dort... nun... etwas war. Etwas, das sich auf ungefähr gleichmäßiger Höhe erstreckte; schätzungsweise Gebiete, die von Pflanzen bewachsen waren, vermutlich Wälder. Rechts von und hinter ihm wirkten sie allerdings etwas... anders. Die Form schien minimal zu variieren, zumindest in der Sicht aus dieser Entfernung. Und es war wohl einfacher, einfach nach vorne zu gehen, als sich zwischen rechts und hinten entscheiden zu müssen. Wenn er dort tatsächlich Wald vorfinden würde, dann gab ihm das schon einmal eine gewisse Sicherheit... er wollte auf jeden Fall lieber dort darüber nachdenken, was als nächstes zu tun war, als es hier zu tun.
Kurz tat er so, als würde er sich die Kapuze etwas tiefer ins Gesicht ziehen, ehe er begann, in Richtung des vermeintlichen Waldes zu laufen. Hier war alles relativ sicher, solange er auf seine Umgebung achtete, denn niemand konnte sich einfach so an ihn heranschleichen... Mal sehen, was der Wald bringen würde.

Tbc: G4
 
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Michiyo Kumiko

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CF: F4 - Kathedralenruine

Vielleicht, nur ganz vielleicht übertrieb sie es mit der Sicherheitsentfernung. Bald ließ sie den Wald hinter sich und musste zwangsläufig bemerken, dass sich ihre Umgebung veränderte. Zuerst verschwanden die hohen Bäume und bald darauf wurde auch das Gestrüpp merklich lichter. 'Da gefällt mir nicht.' mit etwas Pech würde sie mitten in irgendeiner Steppe enden, wo man sie meilenweit sehen konnte. Bisher sah es ganz danach aus, dass sie auf eine flache Ebene zuhielt. Aber auch dieser Schluss verflog bald wieder. Das Buschwerk wurde nach kurzer Zeit schon zur Randerscheinung, der Boden zunächst zunehmend felsiger und schließlich immer feinkörniger unter ihr. Die Blondine ahnte, dass sie auf eine Wüste zusteuerte und das gefiel dem Mädchen dann doch ein bisschen besser, als eine Steppe. Das Hitzeflimmern konnte einen Körper, der nicht zu weit in die Höhe aufragte ganz ausgezeichnet verschwinden lassen, wenn man brütende Sonne auf dem Pelz mochte. Trotzdem wollte Kumiko nicht sehr viel weiter gehen – warum? Die Felswüste, die sich langsam aber sicher zur Kieswüste wandelte bot zwar keine besseren, aber dafür sicherere verstecke. Hier und dort ragten verwinkelte Felsen aus dem Boden auf, die kühlen Schatten spendeten. Wenn die Taijutsuka weiter ging, würde sich das bald ändern. Dann gäbe es nichts als heißen Sand und ein eisiges Blondchen im Umkreis von Meilen. So entschied sie kurzerhand, mehr oder minder an Ort und Stelle zu bleiben. Sich eine ausreichend große Felsformation auszusuchen, die einen ausreichenden Schatten warf und mit Glück von mindestens einer Spalte durchzogen war, stand jetzt auf dem Plan. Lange dauerte die Suche nicht. Felsfhaufen fielen in diesem, stetig flacher werdenden Gelände schließlich auf. Trotzdem wollte sich Kumiko nicht all zu lange damit beschäftigen, den perfekten Stein zu finden, unter dem sie sich verkriechen konnte. Sie wollte lediglich Kräfte tanken und weiter.
Nach dem letzten Kampf musste die Blondine feststellen, dass die Zeit gegen sie arbeitete und dass diese das Mädchen scheinbar nicht leiden konnte. Wortlos verkroch sich der grünäugige Blondschopf im erstbesten Schatten, der ihr groß genug erschien. Flugs holte sie das Siegel hervor, in dem sie Essen samt Utensilien untergebracht hatte. In der Hoffnung, dass dieser kurze Augenblick etwaigen Beobachtern keinen Blick auf ihre Plakette bescherte, kontrollierte sie diese noch schnell auf Anwesenheit. Dann pickte sie sich eine der vorbereiteten Dosen heraus und ließ den Rest ihres Equips wieder verschwinden. Inklusive ihres Plakettenverstecks. Lieblos blinzelte sie wenige Sekunden später ihre ebenfalls lieblos zusammengematschte Mahlzeit an und schob sich geduldig in den Hals. Das Zeug schmeckte nach annähernd gar nichts, aber das war unwichtig. Wichtig war, dass da alles drin war, was diesen Körper am Laufen hielt und dessen Chakra wieder auffüllte. Von dem hatte Kumiko in ihrem letzten Kampf doch recht viel verbraucht. Während sie also hinter einem Felsen kauerte und stocksteif vor sich hin schnabulierte, machte sie sich ein paar Gedanken darüber, ob es nicht vielleicht klug gewesen wäre, ihre Chakramenge ein wenig zu erhöhen, ehe sie am Examen teilnahm. So waren ein paar Wasserbunshins drin, vielleicht noch ein paar Waffen und das wars. Wenigstens zehrten die Doppelgänger nur bei der Erstellung an ihrem Chakra, sodass sie diese beiden, die sie bereits hatte weiter halten konnte, während sie aß. Hier sollte sie ihre Kopien besser keinem all zu hohen Risiko aussetzen nachdem es hier logischerweise schwierig wäre, Neue zu erschaffen. Trotzdem ließ sie beide auf dem Stein, unter dem sie hockte, wache schieben. Solange sie noch futterte und sich körperlich noch ein wenig erholte, würden diese dort bleiben. Dann musste sie weiter ziehen. Kumiko schätzte, dass inzwischen über drei Stunden vergangen sein mussten und sie hatte erst eine Plakette ergattert. Noch drei von den Dingern wären wirklich schön und könnten ihr zumindest statistisch mit annähernder Sicherheit den Sieg einbringen.
 

Michiyo Kumiko

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Nach einiger Zeit hatte die Blondine das Gefühl, ihre Zeit zu verschwenden. Man mochte es ihr nicht ansehen, aber der Drang zu Handeln war stark. Der Kampf mit der halb verhungerten hatte deutlich länger gedauert, als sie gehofft hatte. In dem Turnus konnte sie insgesamt drei Plaketten abholen, wenn sie wollte – ihr Ziel waren allerdings vier! 'Als ich da verschwunden bin, hat die Kathedralenglocke geläutet. Sicher werden ein paar hingehen, um nachzusehen.' Klar war also, dass ihre Chancen auf Begegnungen sicher am größten wären, wenn sie in der Nähe des alten Gemäuers bliebe. Kumiko hatte sich relativ südlich gehalten und hatte jetzt noch den Weg zurück nach Norden, als auch die Ost-West-Achse zu ihrer Verfügung, wenn sie in der Nähe bleiben wollte, ohne noch mal in dieses Tempelgebäude zu gehen. Im Westen grinsten sie Berghänge aus der Ferne an – ein bescheidenes Gelände für ihren Stil, das fiel also aus dem Rahmen. Mit unbemerkter Hoffnung in den toten Augen wandte sich ihre Aufmerksamkeit gen Norden. Hier ließ sich nicht viel erkennen. Mit etwas Glück folgte eine Grasebene oder ein Waldstück in dieser Richtung. Das größte Pech, mit dem das Mädchen rechnete, war allerdings eine Fortsetzung dieses Wüstengeländes – oder Sumpfgebiet. Nach Osten würde sie sich vermutlich von ihrem Zielgebiet entfernen. Dasselbe galt für die südliche Richtung, also stand fest, wohin sie sich wenden würde. Nur wenige Sekunden später hatten ihre Klone ihren Platz vor und hinter dem Original angenommen und wandten sich ebenso nach Norden. »…« Wie sah der grobe Plan aus? Das Blondchen wollte gegen den Uhrzeigersinn um die Kathedrale herum zirkeln und dabei jedem zwischen die Kiemen geben, der ihr unterwegs begegnete – einfach, nicht? Unter ihren Füßen wurde der Untergrund schnell fester und grobkörniger. Das war ein sicheres Anzeichen, dass sie es bald mit Felsboden zu tun bekäme, der hoffentlich bald von Gräsern und Moosen abgelöst würde. Inder Ferne zeichnete sich nach wenigen Minuten schon ab, dass das, was sie erwartete ganz sicher kein Sumpf wäre. Nach und nach zeigte sich erst eine Dickichtlinie in der Ferne, dann ein Haufen grün und letztendlich ließen sich auch Sträucher erkennen. 'Wald. Was für ne Insel.'

TBC: G4 - Von Bäumen und Blüten
 
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